Druckereien, das neue Kasino nebst Theater, das ostgebäude, Telegraphengebäude, die Dampfer⸗Expedition u. f. m östlichen Theil der Stadt, welcher von dem Feuer verschont geblieben, finden sich an öffentlichen Gebäuden, das Amtshaus, das Bethaus, eine katholische Kirche nebst Predigerwohnung und einige Packhäuser. Eine große Menge Mehl für Rußland ist in einem Packhause unver⸗ b2,,pes Da es “ Psn. 1ldie Obdachlosen unter⸗ . 2 3 zubringen, hat man einen Theil derselben in Zelten, aus den Segeln 1 S“ 25. Juli. (Magd. Ztg.) Der Protektor der Schiffe hergestellt, untergebracht, während andere in den umliegen⸗ des Kaiser Wilhelm⸗Denkmals auf dem Kyffhäuser, den Dörfern einstweilen ein nothdürftiges Unterkommen gefunden Fürst Günther von Schwarzburg⸗Rudolsta dt, hat jetzt die haben. Die Zahl der Abgebrannten beläuft sich auf 1200 bis 1300 Ausführung des Denkmals nach dem Entwurf von Bruno Personen, meistens den besser situirten Klassen angehörend, während Schmitz und die Aufstellung des Denkmals auf dem sogenannten in dem verschont gebliebenen Theil der Stadt meistens Arbeiter „Burgberge“ endgültig genehmigt. “ Als ö anfing zu brennen, läuteten die Glocken 1 v1““ 1 von selbst, wahrscheinlich durch den Luftdruck in Bewegung gesetzt: Naturns bei Meran, 25. Juli. Ueber den gestern bereits in demselben Augenblick, 9 Uhr lief gemeldeten Unglücksfall bei einer Besteigung des 3599 m Lustreisenden vom Nordkap kommende Dampfer „Capella“ in den hohen Similaun wird der „Voss. Ztg.“ noch folgendes Nähere Hafen ein, dessen Passagiere sofort 1500 Kr. für die Nothleidenden berichtet: Der Lehrer Poppe aus Oelsnitz im Voigtlande bestieg zusammenbrachten. In Tromsö wird für öffentliche Rechnung eine am 23. d. M. mit einem ältern Kollegen das Ramoljoch; Beide Menge Proviant, an Brot, Butter und Mehl per Dampfer nach übernachteten in dem Ramolhause. Am 24. früh bestieg Poppe mit Hammerfest abgehen. Erwähnenswerth ist, daß man in Hammerfest vor dem Führer Peter Gstrein aus Gurgl den Similaun. Ihnen folgte kurzer Zeit beschlossen hatte, elektrisches Licht allgemein einzuführen. eine Gesellschaft mit 3 Führern, welche bemerkten, daß der Gstrein zu muß erwähnt werden, daß sämmtliche sog. feuerfesten Geldschränke weit nach links ging, und riefen ihm zu, sich weiter rechts zu sich nicht bewährt haben; aus den meisten derselben waren glücklicher⸗ wenden; in demselben Augenblick löste sich jedoch eine überhängende weise die Gelder gerettet, doch verbrannten in einem derselben Schneewand, und Beide, Poppe und Gstrein, verschwanden, in eine 4000 Kr. in Bankzetteln und es war in diesem „Safe“ sogar eine Schnecwolke gehüllt, in einem 800 m tiefen Abgrund. Sogleich wurde Partie Goldgeld geschmolzen. Am 24. Juli brannte das Feuer noch von den Bergführern nach den Verunglückten gesucht. Von einer in einigen Kohlenlagern, doch war jede Gefahr ausgeschlossen. Nach Bergspitze aus konnte man nur zwei schwarze Flecken sehen, ohne einem Telegramm des Vogtes aus Hammerfest vom 24. d. M. nach 18 unterscheiden zu können, ob es die Verunglückten oder Steine Christiania herrschte an ersterem Platz großer Brotmangel, da dort ij waren. Heute, am 25., werden umfangreiche Veranstaltungen nur noch ein Bäcker existirte, und ein sonst mit 5 Oere bezahltes Brot U cxł le ewe run l 8 8 1 getroffen, die Verunglückten zu suchen. Niemand glaubt, daß kostete bereits 25 Dere. Die Regierung hat sofort weitere Anordnung Wiesbaden, 28. Juli. (W. T. B.) Das hiesige Zweig⸗ sie mit dem Leben davon gekommen seien, wahrscheinlich sind getroffen und werden von dem Magistrat in Hammerfest Lebensmittel 8 Comité überwies heute dem Central⸗Comits „zum Zweck der Er⸗ die Leichen sehr tief im Schnee begraben. Der Führer an die Unbemittelten ausgetheilt 8 “ 8 .“ richtung eines National⸗Denkmals für den von EGstrein war ein sehr ernster und vorsichtiger Mann, hatte aber seit Bismarck in der Reichs⸗Hauptstadt“ als dritte Rate 1800 ℳ,“ vier Jahren nicht mehr geführt und kannte wohl die jetzigen Verhält⸗ zusammen bis jetzt 6200 ℳ 1”- r hen Similaun 12 genau, zudem liegt in den Bergen der 1“ Schnee so tief, wie in keinem andern Sommer. Die 5 ister 2 1 1 2 8 . Bielefeld, 26. Juli. Der „Verband deutscher Lein en⸗ welche das Unglück aus etwa 20 Schritt Entfernung s ee berichtet ein Kabel⸗Telegramm folgende Einzelheiten: Ein verheerender Industrieller“ wird, wie man der „Rh.⸗ u. R.⸗Ztg.“ schreibt, so ergriffen, daß einige von ihnen sofort in die Heimath zurückgekehrt Wirbelsturm wüthete hbeute in South Lawrence, einer Vorstadt demnächst dem Fürsten Bismarck eine prächtig ausgestattete sind. Poppe war ein junger Mann von etwa 22 Jahren. (Die von Lawrence in Massachusetts. In genanntem Ort wurden nicht weniger
Adresse überreichen lassen. Die Mappe, aus Eichenholz kunstvoll Leichen Beider sind inzwischen, wie gestern emeld als 75 Häuser zertrümmert. Selbst ein umfangreich dre assen — „aus Eich 8 greicher Hain von großen geschnitzt und mit vorzüglich gearbeiteten Eisenbeschlägen geziert, ist worden.) 3 8 - Bäumen, der 15 Morgen Landes bedeckte, wurde niedergeweht. Soweit
ein Prachtstück westfälischen Kunstfleißes. ˖—— bis jetzt bekannt, haben etwa 25 Personen ihr Leben verloren, während 8 die Zahl der Verletzten auf 100— 150 veranschlagt wird. Spring⸗
1u““ S London, 28. Juli. Heute früh f s sj . 1 Porta Westfalica, 27. Juli. Wenn das in Kurzem zu zweier E11“ EE3“ fieldstreet, welche zuerst von dem Cyelon erfaßt wurde, enthielt 9 viele prachtvolle Villen, von denen nur 3 stehen geblieben sind. In 1 “ “ “ “
Münster tagende Preisgericht zur Beurtheilung der Entwürfe für das stätten am Schiffahrtskanal in Manchester führten. Die Lokomotiv⸗ 88 8 westfälische Provinzial⸗Denkmal Kaiser Wilhelm's I. führer beider Züͤge und zwei Arbeiter sind getödtet, 8 hüog⸗ 111“ Nüne n der 95 e ihres Daches be⸗
100 Schritt breit war. Wo dieser auf den Feldern haufte, wurden/ Me er⸗Olbersleben, bildete 8e. wirkungsvoll chluß d 5 die Getreidemandeln in alle Winde zerstreut, Bäume und Sträucher Feihe ä1I1I“
““ gebrochen. ees 85 schönen alten Bäumen der Haupt⸗
raße blieben an der Nordseite nur die Stämme 4 bis 5 Fuß über Kempten, 25. Juli. (Allg. Ztg.) Gestern wurde die 73 Jahre
der Erde stehen, die Kronen sind wie abgedreht. Der Schaden ist nicht alte Finanz⸗Rathstochter von Miller aus Darmstadt von . Velocipedisten überfahren. Der Fahrer stürzte auf die Dame,
gplins⸗ “ 8 “ 2 30⸗ bis 40 000 ℳ geschätzt. 5
Menschen sind na dem eri der „Voss. Ztg.“ glück⸗ welche, ohne zum Bewußtsein zu kommen, nach einer Stunde starb. licher Weise nicht beschädigt. Von Grünfeld b. das Un⸗ “ 8 8 wetter in einem Bogen über das Feld und dann durch den Wald, wo es so hauste, daß der Theil des Waldes neu auf⸗ geforstet werden muß. Hundertjährige Eichen, die bis jetzt allen Stürmen trotzten, sind sammt den Wurzeln aus dem Boden gerissen; wie Rohr sind die Kiefern in Höhe von 4 bis 5 m abgeknickt. Vom Walde aus zog das Wetter über das Klein⸗Ziethener Feld nach Vehlefanz. Hier streifte es das Schulgehöft, vernichtete im Garten einige Obstbäume, stieß noch eine Menge Kornmandeln, Obst⸗ und Pappelbäume um und scheint dann auf der Vehlefanzer Feldmark geendet zu haben.
8 zum Deutschen
Zehlendorf. Ein großer Glockenguß fand, wie die „Nat.⸗Ztg.“ mittheilt, am Sonnabend in der Gustav Collier'schen Glockengießerei statt. Mehr als bundert Centner Metall wurden geschmolzen, und sechs neue Glocken gingen aus dem Guß hervor. Drei Glocken, ein auf C-dur abgestimmtes Geläut, sind für die evangelische Liebfrauenkirche in Magdeburg bestimmt, die sich lange Zeit ohne Glocken behelfen mußte. Die größte von ihnen wiegt ca. 40 Centner. Die drei anderen Glocken hat Rittergutsbesitzer Lieute⸗ nant Spieckermann der Kirche zu Rangsdorf an der Ostbahn zum Geschenk gemacht; sie tragen in drei Absätzen die Inschrift: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
New. York, 26. Juli. Ueber den schon telegraphisch kurz ge⸗ meldeten Wirbelsturm in Massachusetts (vgl. Nr. 180 d. BI.)
einzelnen Falle diese und jene Streitigkeit liche Beziehungen mit den umliegenden Eingeborenen⸗Stämmen
gasse 5) fand heute statt.
nach Würzburg zu seinem Bruder Albert, der
seinem Bruder nicht bloß liebevolle Aufnahme, sondern auch sehr fruchtbringende künstlerische se⸗
88
der Königlichen Musikschule und des Magistrats zu dem Festhause. Die Feier daselbst war kurz, aber erhebend. Chor aus den Meistersingern „Wach' auf“ eingeleitet.
an der Porta aus den eingegangenen 60 Zeichnungen und Msdellen seine Auswahl getroffen hat, soll mit den Erd⸗ und Fundamentirungs⸗ arbeiten möglichst bald begonnen werden. Dieselben gewinnen einen bedeutenden Umfang, da ein großer hügeliger Platz einzuebnen und terraffenartig herzurichten ist, was die Bewegung erheblicher Erdmassen und die Aufrichtung schwerer Mauern erforderlich macht. Der Unterbau muß eine ansehnliche Höhe erreichen, wenn er vom Walde nicht verdeckt werden soll, und das Gesammtdenkmal muß eine bedeutende Größe haben, um vom hohen Berge herab auf weite Entfernung hin die rechte Wirkung zu erzielen. Von Vortheil ist das Vorhandensein des vorzüglichen Porta⸗Sand⸗ steins in unmittelbarer Nähe der Baustelle. Den Plänen gemäß kann nach Bezahlung des Bodens, der Wege⸗Anlagen und ander⸗ weiter Bauten u. s. w. für das eigentliche Denkmal die Summe von 500 000 ℳ aufgewandt werden.
Würzburg, 27. Juli. (M. A. Z.) Die Enthüllung der Gedenktafel an dem hiesigen Richard Wagner⸗Hause (Hueber⸗ 8 Richard Wagner wohnte in diesem Hause im Jahre 1833 und vollendete dort sein Erstlingswerk, die Oper „Die Feen“. Wagner zog bekanntlich als 20 jähriger Jüngling 1833 na rg Zr damals als S und Schauspieler am Stadt⸗Theater wirkte; er fand bei
n ü Anregungen. Die heutige Feier nahm folgenden Verlauf: Unter Vorantritt eines Musik⸗Corps bewegten sich Vormittags 11 Uhr die Sänger der „Liedertafel“, welche Gesell⸗ schaft die Gedenktafel anbringen ließ, in Begleitung einer Deputation
Sie wurde durch den 1 Dieser Nummer olgte eine längere Ansprache des Liedertafel⸗Vorstandes Hrn. Rechts⸗ anwalts Mörschell, welcher mit beredten Worten der Bedeutung dieses ohen Aktes gedachte. Ein vierstimmiger Männerchor mit Blechmusik⸗ egleitung, Text von Dr. August Schäffler, komponirt von Professor
Frau schen Schü goldene Meda
Hammerfest.
nur in der Unglück das
Norwegen ist.
letzteren breitete sich das
Anzahl Arbeiter ist schwer verwundet worden.
Bern, 28. Juli. (W. T. B.) Die Ortschaft Broc (Bezirk Greyerz, Kanton Freiburg) ist durch eine Feuersbrunst ein⸗ geäschert worden, 34 Häuser sind verbrannt; 4 Menschen haben in den Flammen ihren Tod gefunden.
F enfeld, 28. Juli. (W. T. B.) Bei dem eidgenössi⸗ tzenfest erzielte heute Koerting (Hannover) eine ille, Baron von Alten (Ulm) einen großen Becher.
Nach den
Meldungen über die schreckliche Ka
Hafenstadt Hammerfest 21. Juli, Morgens 4 Uhr, bei ziemlich im Centrum der Stadt
1 br tastrophe, welche den größten Theil der zwar kleinen, aber für den norwegischen Handel überaus wichtigen in Asche legte, brach das Feuer am dem Bäcker Haavig aus, dessen Haus ml lag. Es wehte zur Zeit ein frischer Wind, durch welchen sich das Feuer rasch ausbreitete. Aber nicht Richtung des Windes, si verheerende Element aus, da zum das Wasserwerk der Stadt unter Reparatur deshalb nicht funktionirte, obgleich dasselbe eines der besten in ganz Alle Löschmittel, welche noch zur Verfügung standen, zeigten sich anfangs als ungenügend, bis es schließlich gelang, mit Hülfe von zwei Schläuchen das Feuer bei Finckenhagen's Packhaus, zwischen der Dampfschiffs⸗Mole und der Dampfschiffs⸗Expedition zu begrenzen. Einer Anzahl Matrosen von einer englischen Lustyacht, unter Führung des Hafenmeisters, ist es hauptsächlich zu danken, daß man schließlich das Feuer in seine Gewalt bekam. In dem westlichen Theil der Stadt raste das Feuer mittlerweile mit ungeschwächter Kraft, bis dort alle Gebäude Ausnahme der Armenschule, einiger isolirter Häuser und des Post⸗ amts; dagegen sind nach den Mittheilungen der H B. H.“ abge⸗ brannt, außer den Privatgebäuden, die Kirche, die
Rath haus, das Arrestlokal, die Apotheke, die Sparkasse, 3 Hotels, 2
geworden.
neuerdings eingegangenen späteren
MNew⸗York, 28. Juli. stadt Wallace (Idaho) ist abgebrannt; 1500 sind obdachlos.
raubt, welches bis zum anderen Ende der Stadt durch die Lüfte ge⸗ tragen wurde und dort krachend niederfiel. Boston and Maine⸗Eisenbahn wurden Güterwaggons von der Gewalt des Sturmes in die Höhe gehoben und wie Strohhalme nach allen 1
viele 4—5 Stockwerke hatten, ist Feuer ausgebrochen. richtete Schaden ist sehr bedeutend. 3
Auf dem Geleise der
In einigen der zerstörten Häuser, von denen 3 2 1. Der ange⸗ 500 Personen sind obdachlos
(W. T. B.) Die Bergindustrie⸗ Einwohner Der Schaden beträgt eine halbe Million Dollars.
sondern auch gegen den
lag und
gedungen sei.
in Asche lagen, mit alleiniger
ittelschule, das
Wetterbericht vom 29. Juli, Morgens 8 Uhr. am
Morgen
Stationen. V
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp
red. in Millim
Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. 2heiter aparanda . 2Regen Moskau.. 1 heiter Cork, Queens⸗ der town .. bedeckt Cherbourg. heiter er.. 1 halb bed. wolkenl. ¹) heiter ²)
4 bedeckt
1 wolkig V 4 wolkenlos 2 Regen
Temperatur Z—=Z in ° Celsius
von M. Hervé.
66
te
G 8
NW
amburg .. WNW
winemünde . NW Neufahrwasser SSW Memel... SO
SZ t
von C. A. Raida. 7 ½ Uhr.
heiter wolkenlos still halb bed.
88 1 WSW I bedeckt Karlsruhe .. 3 SW 4 bedeckt Wiesbaden. 5 still bedeckt) München .. SW 4 wolkig¹) Chemnitz SSW 2 wolkig w““ WNW 4 wolkig Wien . . .. still wolkenlos Breslau 761 SO 3 wolkenlos Ile d'Aix.. 765 NNW 2 wolkig Eq116“ still halb bed. 1“ .] 762 still wolkenlos 25
9 Nachmittag Gewitter. 2²) Nachts Gewitter. ³) Früh Gewitter. ⁴) Nachts etwas Regen.
Uebersicht der Witterung.
Im Allgemeinen hat sich die Luftdruckvertheilung seit gestern wenig verändert, nur hat das Minimum im Nordwesten sich etwas nordostwärts verlagert. Ein flacher Ausläufer desselben ist während der Nacht über Norddeutschland hinweggezogen und ver⸗ anlaßte im westlichen Deutschland zahlreiche Ge⸗ witter mit Regenfällen. Bei schwacher, meist füd⸗
meeeng
Concert-Park.
nathau.
In Scene gesetzt
Im Park:
Täglich: Bei der Vorstellung,
Vor der Vorstellun Großes Garten⸗Concert. orstellung 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Mittwoch: Zum 194. Male: Operette in 3 Akten mann und Julius Bauer.
leuchtung des Sommergartens: Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.
Deutsche Seewarte.
westlicher Luftströmung ist das Wetter über Deutsch⸗ Morgen wolkig. Die Temperaturen durchschnittlich normal. Obere Wolken ziehen aus südwestlichen Richtungen.
Ballet von C. Severini.
Direktion:
von Julius Fritzsche.
Herr Kapellmeister Knoll. Anfang 7 Uhr. Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Sommernachts⸗Fest. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Großes Doppel⸗Concert. Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern.
RKroll’s Theater. Mittwoch: Silvana.
ünstigem Wetter vor und nach bends bei brillanter elektr. Be⸗ Großes Concert.
Mamsell Nitonche. Vaudeville in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhac und A. Millaud. Musik
g, bei günstiger Witterung: Anfang des Concerts 6 ½,
Donnerstag u. folg. Tage: Mamsell Nitouche.
Bictoria-Theater. Mittwoch: Zum 344. M.: Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern heiter von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik Anfang
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater und
Julius Fritzsche. Der arme Jo⸗ von Hugo Witt⸗ Musik von Carl Millöcker. Dirigent:
Großes
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
New⸗York, 29. Juli. (W. T. B.) Nach einer Depesche des „New⸗York Herald“ aus La Libertad (San Piche vador) machte ein In dianer am Sonnabend einen An⸗ griff mit einem Messer auf den Präsidenten Barillas. Der Präsident wich zurück und entkam unverletzt. Der Uebel⸗ thäter, der auf der Stelle verhaftet wurde, gestand, daß er
Baltimore, 29. Juli. (W. T. B.) Heute früh fand im Hafen eine Kollision statt zwischen einem Dampfer und einem Vergnügungsboot, auf welchem sich 1500 Passagiere befanden. große Anzahl verletzt worden sein.
Vier Personen sollen getödtet und eine
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Zweiten Beilage.)
Donnerstag: Vorletztes Gastspiel des Hrn. Heinrich Bötel. Der Troubadour.
Belle-Alliance-Theater. Mittwoch: Zum 151. Male: Der Nantilus. Großes Volks⸗Fest zu halben Kassenpreisen. Eintritt 50 ₰
Im prachtvollen glänzenden Sommergarten: Großes Militär⸗Doppel⸗Concert.
Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etablissements. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst-Theater. Sonnabend, den
2. August. Wiedereröffnung des umgebauten Theaters. Fest⸗Ouverture von Franz Roth. Der Goldfuchs.
Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im Begeftliches Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel.
[19549] National⸗Panorama. Herwarthstr. 4, Königsplatz.
Das alte Rom
mit d. Triumphzuge Kaiser Constantins i. J. 312 n. Chr. v. d. Kgl. Prof. J. Bühlmann u. Alex Wagner in München. Täglich geöffnet v. Mor⸗ gens 9 Uhr bis zur Dunkelheit. Entrée 1 ℳ, Soldaten und Kinder 30 ₰.
Neu eröffnet.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Antoinette Hayn mit Hrn. Lieute⸗ nant Edwin Martini gee. a. O.) — Frl. arie von Beaulieu⸗Marconnay mit Hrn. E. von Meltzing⸗Meltzingen (Bode bei Eb⸗ storf in Hannover). — Frl. Helene Lottermoser
1“
mit Hrn. Reg.⸗Assessor Ernst Naumann (Königs⸗ berg i. Pr.). — Frl. Emmy von Schuckmann mit Hrn. Rittergutsbesitzer Georg von Wedell⸗Neu⸗ wedell (Rohrbeck — Großgut Neuwedell). — Frl. Anna Böttcher mit Hrn. Kaufmann Gustav Dörring (Klütz — Zarrentin). — Frl. Hedwig Bessert⸗Nettel⸗ beck mit Hrn. eha (Köln — Dresden). — Frl. Minna Belling mit Hrn. Richard Hart⸗ mann (Berlin).
Vere helicht: Hr. Otto Hoffmann mit Frl. Emilie Gerling (Neetzka). — Hr. Gymnasiallehrer Dr. Raab mit Frl. Lina Biener (Krippen) — Hr. Stabsarzt Dr. med. Karl Peipers mit Frl. Jo⸗ hanna Peipers (Köln⸗Deutz — Hohenlimburg) — Hr. Bernhard Mellmann mit Frl. Marie Maas (Plau in Mecklenb.) — Hr. Robert Wutsdorff mit Frl. Martha Witte (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Wilhelm Reimers (Hamburg). — Hrn. F. Otto Graichen (Chemnitz).
— 283 Franz Frantzen (Köln). — Hrn. Ger.⸗
Assessor Erwin Volmar (Berlin — Steglitz). —
Marx Graetz (Berlin). — Eine Tochter: rn. Seminar⸗Direktor Dr. Schaefer (Prüm). —
“ (Bruel). — Hrn. Karl Meineber
Berlin).
Gestorben: Hr. Dr. med. Adolf Schwarz (Helgo⸗
land) — Hr. Rechnungs⸗Rath Victor Hanisch
(Neiße). — Frau Klara von Buggenhagen, geb. von Klot⸗Trautvetter (Borrenthin). — Hr.
entier Karl Lange (Berlin). — Hr. Apotheker Rudolf Zech (Potsdam). — Hr. Albert Goeltzer (Berlin). 1
85 5,—
Redacteur: Dr. H. Klee. Berlin: — Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), “ und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 21. bis 26. Juli 1890.
.““ 8— 1 8
Nachdem das deutsch⸗englische Abkommen vom 1. Juli d. J.] im
die zu seiner Gültigkeit erforderlichen Stadien soweit durch⸗ laufen hat, daß seiner Ausführung Hindernisse nicht mehr entgegenstehen, sollen nunmehr diejenigen Gesichtspunkte dar⸗ elegt werden, welche für die Kaiserliche Regierung bei Ab⸗ schuß desselben maßgebend gewesen sind.
Allem voran stand das Bestreben, unsere durch Stammes⸗ verwandtschaft und durch die geschichtliche Entwickelung beider Staaten gegebenen guten Beziehungen zu England weiter zu erhalten und zu befestigen und dadurch dem eigenen Interesse wie dem des Weltfriedens zu dienen. Mit der durch die Aus⸗ dehnung unserer überseeischen Beziehungen und kolonialen Bestrebungen gegebenen Vermehrung der Berührungspunkte mit anderen Staaten, namentlich mit England, hatte auch die Wahrscheinlichkeit, verstimmende Reibungen, weiter wirkende Differenzen nicht immer vermeiden zu können, zugenommen. Solche Wirkungen sich nicht bis auf die allgemeine Politik fortsetzen und diese dadurch gefährden zu lassen, mußte das vor⸗ nehmste Ziel der Verhandlungen sein. Der Gedanke: um eines kolonialen Zwistes willen in letzter Instanz zum Zer⸗ würfniß mit England gedrängt werden zu können, durfte keinen Raum gewinnen. Es konnte nicht zweifelhaft sein, daß unser kolonialer Besitz materiell bei Weitem nicht werthvoll genug ist, um etwa gar die Nachtheile eines den beiderseitigen Wohlstand auf das Tiefste erschütternden Krieges aufzuwägen. Aber nicht blos der Krieg mit den Waffen in der Hand mußte vermieden werden, auch die Verfeindung der Nationen, die Verbitterung der Stimmung in weiteren Interessentenkreisen, die diplomatische Fehde darsten in unserem kolonialen Besitz keinen Boden finden. Wir wünschen dringend, die alten guten Beziehungen zu England auch auf die Zukunft zu über⸗ tragen. Wie weit Gemeinsamkeit der Interessen oder verbriefte Verträge im Stande sind, in unserer schnelllebenden Zeit die Politik der Staaten über allen Wechsel der Personen und der Verhältnisse fort auf längere Zeiträume fest zu binden, mag dahin gestellt bleiben. Zweifellos aber wird das sicherste Mittel für ein freundschaftliches Einvernehmen zwischen zwei Staaten auf die Dauer darin gesucht werden können, daß man sich bestrebt, alle diejenigen Punkte zu finden und zu begleichen, welche, die Keime künftiger Verwickelungen in sich tragend, die Nationen mit der Zeit einander ent⸗ fremden könnten. Je mehr die Politik mit nationalem Em⸗ pfinden, mit gesteigertem Ehrgefühl der Völker zu rechnen hat, um so mehr muß sie danach trachten, schon früh die ersten Anfänge nationaler Verstimmungen zu entfernen.
Aber auch von dem begrenzteren Standpunkt der ge⸗ deihlichen Entwickelung he eigenen überseeischen Politik wäre jede weiter greifende Differenz mit England tief zu beklagen. Wir sind in unseren überseeischen Beziehungen vielfach auf das freundschaftliche Verhalten der größeren, älteren Seemacht angewiesen. England gestattet unserer Marine überall bereitwillig die Mitbenutzung seiner Häfen, Docks und anderen maritimen Anstalten; Handels⸗ und Kriegsmarine beider Länder erfreuen sich gegenseitigen Wohl⸗
wollens. demselben Maße ndeß war es überall
Nicht in geglückt, auch aus der kolonialen Politik beider zu halten. Es
Reiche unliebsame Differenzen fern waren hie und da Reibungen zwischen den beiderseitigen Gesellschaften und Organen, welche sich die Pflege kolonialer Angelegenheiten und Interessen zur Aufgabe gemacht hatten, eingetreten. Diese sich in scheinbar unbegrenzten Räumen be⸗ wegenden und mit unbenannten Größen rechnenden, vielfach mehr an die Phantasie als an das Urtheil ihrer Landsleute appellirenden Gesellschaften und Organe verstanden es nicht selten, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, und es konnte nicht ausbleiben, daß dabei auch die Regierungen in eine ge⸗ wisse Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Konkurrenz und die Eifersucht der Kolonial⸗Interessenten brachten es mit sich, daß fortwährend Reklamationen wegen der wirklichen und vermeintlichen Uebergriffe der Einen gegen die Anderen er⸗ hoben wurden, und bag die Regierungen einen wesentlichen Theil ihrer internationalen Beziehungen in der Erledigung dieser Reklamationen erblicken mußten. Seit 1886 wurde
ausgeglichen oder vertagt, im Allgemeinen aber blieb als Er⸗ gebniß, daß eine völlige Begleichung nicht eingetreten war. Die Nothwendigkeit, diesem Zustande fortdauernder, das gute Einvernehmen beeinträchtigender Zwistigkeiten ein Ende zu machen, war der deutschen wie der englischen Regierung zum Bewußtsein gekommen. Anfangs dieses Frühjahrs hatten sich deshalb beide Regierungen verständigt, sämmtliche strittige Fragen durch Delegirte einer genauen Prüfung zu unterziehen und dabei zu versuchen, inwieweit sich auf Grund dieser mündlichen Erörterungen eine Einigung erreichen lassen werde.
Am 3. Mai d. J. traf zu diesem Behuf Sir Percy Anderson in Berlin ein und ging mit dem Geheimen Legations⸗Rath Dr. Krauel in mehrfachen Berathungen die sämmtlichen afrikanischen Streitpunkte durch. Es stellte sich dabei bald heraus, daß diese Detail⸗ Erörterungen die Angelegenheit nicht abschließen konnten, und mußte vielmehr versucht werden, einen allgemeinen Stand⸗ punkt zu finden. Es wurde daher diesseits als für uns leitender Gesichtspunkt hingestellt, daß die verschiedenen streitigen Gegenstände als ein untrennbares Ganzes behandelt, und daß als Tauschobjekte diejenigen Punkte verwerthet werden sollten, deren relativer Werth für die beiden Staaten ein verschiedener war, so daß das Interesse des einen mit dem des anderen bei einem Umtausch vereinigt werden konnte. Es erschien wohl möglich, einen Vertrag zu Stande zu bringen, in welchem zwar keiner der beiden Theile alle seine Wünsche befriedigt sehen würde, in welchem aber auch Jeder von Beiden einen Gewinn gerade an denjenigen Stellen zu verzeichnen hätte, welche von seinem besonderen Standpunkt aus die werthvolleren waren. 8 1
Nachdem diese Gesichtspunkte die Allerhöchste Billigung Sr. Majestät des Kaisers erlangt hatten, konnte der deutsche Botschafter Graf Hatzfeldt die bezüglichen, allgemeineren Verhandlungen mit Lord Salisbury in London beginnen. Bereits am 17. Juni kam es zu der vorläufigen Verständigung, welche in Nr. 145 des „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers“ veröffentlicht ist. Die Einzel⸗ heiten dieses Abkommens wurden sodann zwischen den oben⸗ genannten Delegirten der beiden Regierungen in Berlin auf der nunmehr gefundenen Grundlage durchgearbeitet, und es konnte nach angestrengter Arbeit das Abkommen am 1. Juli Abends gezeichnet werden.
Im Einzelnen waren dabei für uns folgende Erwägungen maßgebend gewesen: 8
I. West⸗ und Südwest⸗Afrika.
Das deutsche Togogebiet, welches reich an kultur⸗ fähigem Land ist und faß alle tropischen Produkte hervor⸗ bringt, kann in Zukunft ein ergiebiges Feld für den Betrieb von Plantagen bieten. Die in dieser Beziehung eingeleiteten be en befinden sich indessen noch in den ersten Anfängen. Von Bedeutung ist einstweilen allein der Handelsverkehr, welcher eine erfreuliche Entwickelung genommen hat. An dem nur wenige Meilen langen Küsten⸗ streifen von Lome bis Klein⸗Popo find 11 europäische Firmen angesessen, welche in der Zeit vom 1. April 1888 bis 31. März 1889 einheimische Produkte — namentlich Palmöl, Palmkerne, Gummi, Elfenbein, Erdnüsse — im Werthe von 1 900 000 ℳ ausgeführt haben und deren Einfuhr nach Togo sich in der gedachten Zeit auf einen Werth, von 2 Millionen Mark be⸗ ziffert hat. Der gedachte Verkehr wurde durch 112 Schiffe, welche die Rhede von Klein⸗Popo anliefen, vermittelt. Für das Jahr 1889/90 liegen genaue statistische Nachrichten noch nicht vor; nach dem Ergebniß [der Zolleinnahmen darf aber erwartet werden, daß der Handelsumsatz sich auch in diesem Zeitraum, mancher ungünstig wirkender Verhältnisse ungeachtet, ungefähr auf gleichem Niveau wie im Vorjahre gehalten hat.
Bei der räumlich geringen Ausdehnung des Schutzgebietes, welches im Osten durch französisches und im Westen durch englisches Gebiet begrenzt wird, ist für die Weiterentwickelung des Handels in Togo der Verkehr mit dem Hinterlande von rößter Bedeutung. Um das in gerader Linie hinter dem Togogebiet liegende Hinterland zu erforschen und dem Handel zu erschließen, ist seiner Zeit im Adelilande die Station
über diese Ansprüche und 11“ der gegenseitigen Interessenten zwischen den egierungen verhandelt,
Bismarcksburg angelegt worden. Von dort aus sind freund⸗ 8 1 111““ “ “ 8 C“
angeknüpft und auch in anderer Beziehung (Beförderung der Gummi⸗Gewinnung ꝛc.) Erfolge erzielt worden. Wichtiger als diese Gebiete sind aber die nordwestlich von der deutschen und hinter der englischen Interessensphäre gelegenen Gegenden von Salaga, Jendi und Gambaga, welche theils von heid⸗ nischen, theilweise aber auch schon von mohammedanischen Völkerschaften bewohnt sind. Von dort aus findet schon jetzt ein reger Karawanenverkehr nach der Küste statt. en Berichten der deutschen Forschungsreisenden (Hauptmann von Francois und Dr. Wolf) zufolge ist der Handel nach jenen Gegenden aber einer weeiteren sehr erheblichen Steigerung fähig. Namentlich kommt in dieser Beziehung die Stadt Salaga in Betracht, welche einerseits den Mittelpunkt für die aus dem Innern Afrikas und den Gegenden des oberen Niger kommenden Karawanen und den Stapelplatz für die Produkte jener Gegenden bildet, auf deren Markt andererseits aber auch für europäische Ar⸗ tikel reicher Absatz geboten ist. Um jene Gegenden dem deutschen wie dem englischen Unternehmungsgeist nutzbar zu machen, ist in dem im Jahre 1888 mit England abgeschlosse⸗ nen Abkommen vereinbart worden, daß dieselben neutral bleiben sollen, und daß in dieser neutralen Zone keine der beiden Mächte Hoheitsrechte erwerben darf. Jedenfalls würde Deutschland Unternehmungen gegenüber, welche diese Neutra⸗ lität berühren könnten, auf Grund der von dem Hauptmann von Frangcois geschlossenen Schutzverträge das Recht der Prio⸗ rität zu beanspruchen haben.
enn durch diese Maßnahmen dafür Sorge getragen ist, dem Handel von Togo weite Gebiete offen zu hallen, so hat es sich aber weiter als nöthig erwiesen, auch dafür Vor⸗ kehrungen zu treffen, daß eine bequeme und sichere Verbindung zwischen Salaga und dem deutschen Schutzgebiete hergestellt wird. In dem vorher gedachten Abkommen vom Jahre 1888 waren die Gebiete am unteren und mittleren Laufe des Volta zwischen den beiden Mächten nach Land⸗ schaften getheilt; Deutschland waren die Landschaften von Kewe, Tawe, Agotime und das Gebiet nördlich von Crepi (Peki) zugesprochen, während England die Landschaften von Aquamu und Crepi erhalten hatte. Alsbald aber ergaben sich Zweifel über die Ausdehnung jener Landschaften. Namentlich bezüglich des Gebiets von Peki standen sich die Angaben schroff gegen⸗ über, indem die einen dasselbe dicht über dem Orte Peki endigen ließen, während andere nicht nur die Stadt Kpandu, sondern auch die Gebiete von Inkonja und Buem für Theile von Crepi erklärten. Diese Verhältnisse schlossen eine doppelte Gefahr für den deutschen Handel in sich. Die Unsicherheit der Grenzen in Verbindung mit dem seit langen Jahren von England geübten Einfluß hatten zur Folge, daß in den strei⸗ tigen Grenzbezirken jeder Verkehr mit den deutschen Küsten⸗ plätzen von den Eingeborenen vermieden wurde. Schlimmer aber war, daß die Karawanenstraße aus der oben erwähnten neutralen Zone durch den streitigen Theil von Crepi und nament⸗ lich über Kpandu führte, und daß die Karawanen, von der Stimmung der dortigen Eingeborenen beeinflußt, von dem gedachten Orte aus 225 Weg nicht mehr wie früher nach dem im deutschen Gebiet belegenen Lome, sondern nach dem britischen Theile der Küste nahmen. Durch das neue Ab⸗ kommen werden beide Gefahren beseitigt, die in demselben festgesetzte Grenzlinie ist leicht an Ort und Stelle festzulegen; überdies aber entspricht sie den deutschen Interessen und Wünschen, indem nunmehr die Karawanenstraße von Salaga, Jendi ꝛc. lediglich deutsches Gebiet berührt und somit der von Alters her bestehende direkte Verkehr von dort nach Lome ge⸗ sichert ist. Die Herstellung einer anderen Verbindung nach der neutralen Zone wäre, wenn überhaupt in den nächsten Jahren erreichbar, mit vielen Mühen und Opfern verknüpf gewesen. Für die Entwickelung des Handels im Togogebie ist daher die durch das Abkommen herbeigeführte Grenz⸗ regulirung ein namhafter Vortheil. Auch ist nicht zu ver⸗ kennen, daß dieser Vortheil wesentlich einer britischen Kon zession zu verdanken ist, denn es kann nach dem vorgebrachten Material kaum einem Zweifel unterliegen, daß die früher in Aussicht genommene Untersuchung an Ort und Stell sicher bei Kpandu, wahrscheinlich aber auch bei Buem und Inkonja die Zugehörigkeit zu der England zuerkannten Land schaft Crepi ergeben hätte. h“