und die 23. Gruppe endlich mit 204 Ausstellern die
und dergl., “ Eröf — Gleichzeitig mit der Eröffnung der medizinisch⸗wissenschaftlich Ausstellung des X. internationalen medizinischen Lengfscsc 8 8— Katalog dieser Ausstellung zur Ausgabe gelangt. Derselbe ent⸗ hält auf 194 Seiten Text außer einer Einleitung vom General⸗ Sekretär des engeren Ausstellungscomits; Hrn. Dr. Lassar ein über⸗ sichtlich geordnetes Inhaltsverzeichniß sämmtlicher Ausstellungsgegen⸗ stände aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen der Medizin. Jede einzelne Abtheilung von Ausstellungsgegenständen ist mit einer kurzen Einleitung versehen, welche die Grundsätze aufführt, nach denen die Obiekte zusammengestellt wurden. Der ganze Band, typographisch vornehm ausgestattet, macht einen stattlichen Eindruck. Er ist her⸗ gestellt in der Offizin der Verlagshandlung des Katalogs, Rudolf Mosse, in deren Verlag gleichzeitig auch das Journal des X. medi⸗ e Kongresses in englischer, deutscher und französischer Sprache erscheint.
triebsfoads bestritten werden, 34 965 ℳ — 7) Kosten für erhebliche Ergänzungen, Erweiterungen und Verbesserungen a. der Bahnanlagen 507 456,61 ℳ, b der Transportmittel 124 026,73 ℳ — 8) Kosten der v fremder Bahnanlagen, bez. Beamten 1 363 431,09 ℳ — 9) Kosten der Benutzung fremder Betriebsmittel 2 240 113,18 ℳ
E16” fallen auf 1 km Bahnlänge 19 977 ℳ Ausgabe.
„Da⸗ mittlere Anlagekapital in der Höhe von 647 035 056,15 ℳ hat sich mit 5,584 % verzinst (im Jahre 1887 mit 5,223 „%, also mehr 0,361 %). “
Berlin, 2. August. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) Ia. Kar⸗ toffelmehl 17 — 17 ¾ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 17 — 17 ¾ ℳ, IIa. Kar⸗ toffelmehl und ⸗Stärke 14 ½ — 16 ℳ, feuchte Kartoffelstärke —, gelber Syrup 20 ½ — 21 ℳ, Cavpillair⸗Export 22 — 22 ½ ℳ, Capillair Spruy 21 ½ — 22 ℳ, Kartoffelzucker Capillair 21 ½ — 21 ¾ ℳ, do. gelber 19 ½ — 20 ℳ, Rum⸗Couleur 34 — 35 ℳ, Bier⸗Couleur 34 — 35 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 25 ½ — 26, ½ ℳ. do. sekunda 22 ½ — 23 ½ ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 37 — 38 ℳ, Weizenstärke (großst.) 41 ½ — 42 ℳ, Hallesche und Schlesische 41 ½ — 42 ½ ℳ, Schabe⸗Stärke 32 — 33 ℳ, Mais⸗ Stärke 30 — 31 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 45 ½ — 47 ℳ, do. (Stücken) 43 — 44 ℳ, Victoria⸗Erbsen 17 — 21 ℳ, Kocherbsen 17 — 21 ℳ, Futtererbsen 15 ½ — 17 ℳ, grüne Erbsen 17 — 20 ℳ, Leinsaat 22 ½ — 24 ½ ℳ, Linsen, große —, do. mittel —, do. kleine —, gelber Senf 18 — 26 ℳ, Kümmel 38 — 42 ℳ, Buchweizen 15 — 19 ℳ, Mais loco 12 ½ — 13 ℳ, Pferdebohnen 15 — 17 ℳ, inländische weiße Bohnen 16 — 20 ℳ, breite Flachbohnen 20 — 22 ℳ, ungarische Bohnen 17— 19 ℳ, galizische und russische Bohnen 15 — 17 ℳ, Wicken 16— 17 ℳ, Hanfkörner 17 — 20 ℳ, Leinkuchen 14 — 15 ½ ℳ, Weizenschale 10 — 10 ½ ℳ, Roggen-leie 10 — 10 ½ ℳ, Rapskuchen 12 ½ — 13 ½ ℳ, Mohn, weißer 60 — 70 ℳ, do. blauer 42 — 46 ℳ, Hitse, weiße 20 — 23 ℳ Alles per . 8 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg. zum Internationalen Aerzte⸗Kongreß — Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis 23. Juli 1890 15 774 000 ℳ 3 ½ % ige, 20 688 000 ℳ 4 % ige, 45 148 500 ℳ 4 ½ % ige und 9 582 000 ℳ 50 % ige, zusammen 91 192 500 ℳ Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 15 233 100 ℳ 5% % ige, 14 488 200 ℳ 4 %ige, 18 884 400 ℳ 4 ½ %ige und 3 091 800 ℳ 5 % ige, zusammen 51 697 500 ℳ Pfandbriefe Seitens der Grundstückseigenthümer verzinslich sind. Es sind zugesichert, aber
im Laufe des Monats Juli c. an⸗
noch nicht abgehoben 554 700 ℳ. einem Feuerversicherungswerthe von
gemeldet 2 Grundstücke mit 302 575 ℳ
Leipzig, 2 August. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr August 4,80 ℳ, pr. September 4,80 ℳ, pr. Oktober 4,80 ℳ, pr. November 4,70 ℳ, pr. Dezember 4,67 ½ ℳ pr. Januar 4,57 ½ ℳ, pr. Februar 4,55 ℳ,
82 Fluß gebrachten Lohnbewegung der Bergarbeiter des Zwickauer eviers. Wie dem „Geld. Wochenbl“ aus Kevelaer mitgetheilt wird, brach am 29. v. M. unter den Arbeitern der dortigen Celluloid“
waarenfabrik ein Strike aus. . 8 Aus Madrid meldet „W. T. B.“ Die Strikebje wegungen
in Manresa und Malaga sind als beendigt anzusehen.
(855.) Auf einem Gute wird eine Brennerei in fabrikmäßigem Umfange betrieben. Das für die Brennerei, die Gutsverwaltung und die Dominialarbeiten erforderliche Brennmaterial an Kohlen wird in einem gemeinsamen Kohlenschuppen aufgespeichert und von dort je nach Bedarf entnommen. Bei der Anfuhr von Kohlen von der Bahnstation nach dem Schuppen, welche mit den gewöhnlich in der Landwirthschaft benutzten Ochsengespannen und Wagen erfolgte, erlitt der zu den landwirthschaftlichen Arbeitern des Gutes gehörende, die Fuhre leitende Knecht dadurch einen Unfall, daß er im Begriff, das über den Strang geschlagene Bein des einen Ochsen wieder zurückzubringen, von einem Vorderrade des Wagens erfaßt und überfahren wurde. Ob und in wie weit das auf der Fuhre beförderte Kohlenquantum dem⸗ nächst in dem Brennereibetriebe oder in dem landwirthschaftlichen Betriebe wirklich Verwendung gefunden hat, war nicht festzustellen. Die zuständige landwirthschaftliche Berufsgenossenschaft, gegen welche von dem Verletzten zunächst Entschädigungsansprüche erhoben wurden, und das Schiedsgericht haben die Brennerei⸗Berufsgenossenschaft des⸗ halb für entschädigungspflichtig erachtet, weil nach einer Auskunft der Gutsverwaltung die Menge der aus dem Schuppen für die Brennerei verwendeten Kohlen durchschnittlich etwa % des dort lagernden Jahresvorraths beträgt. Diesem Entscheidungsgrunde hat sich das Reichs⸗Versicherunggamt nach einer Rekursentscheidung vom 24. Juni 1890 nicht anschließen können. Die Unfallversicherungs⸗ gesetze enthalten keine Bestimmung darüber, wie es mit der Ent⸗ schädigung von Verletzten aus Unfällen zu balten sei, welche sich bei derartigen gemischten, mehreren versicherten Betrieben dienenden Thätig⸗ keiten, insbesondere Gespannleistungen ereignen. Indessen könne nach der jetzigen Lage der Gesetzgebung jedenfalls immer nur eine der in Betracht kommenden Berufsgenossenschaften als zur Entschä⸗ digungsleistung verpflichtet angesehen und zur Gewährung der Entschädigung angehalten werden. Dies werde die Genossenschaft desjenigen Betriebes sein, mit welchem die einzelne Fuhrleistung ihrem Zwecke nach in einem aus⸗ reichend erkennbaren Zusammenhange stebe. Wenn sich aber, wie im vorliegenden Falle, nicht aus dem Zwecke der speziell beförderten Gegenstände der Insammenbang mit einem der betheiligten Betriebe
Forckenbeck die Versammlung; dann sprachen noch der Vorsitzende des Deutschen Aerztevereins Dr. Graff und endlich der General⸗Setretär des letzten Kongresses John B. Hamilton⸗Washington. b
Hierauf trat der Kongreß in die wissenschaftliche Tagesordnung ein, die mit einem englischen Vortrage J. Lister's aus London über die gegenwärtige Lage der antiseptischen Chirurgie eröffnet wurde.
3 irthschaftlichen Lage.
8 Die Handelskammer zu Halle a. S. schreibt in ihrem Jahres⸗ ericht: 8 8 im letzten Jahre an dieser Stelle konstatirte Besserung der Geschäftslage für Handel, Industrie und Gewerbe in unserem Handels⸗ kammerbezirk hat für das Jahr 1889 nicht nur angehalten, son- dern noch eine weitere Steigerung erfahren. In fast allen
Geschäftszweigen herrschte rege Thätigkeit, und ist das Jahr 1889 zu
den bessern wirthschaftlichen Jahren zu zäͤhlen. Der Aufschwung, den Indu- strie, Handel und Gewerbe genommen, a- 8 des Jahres gestört durch die ziemlich allgemein eingetretenen Arbeitslohnerhöhungen. Venen beschnkart sich die Feeppe im Befentstcheh an; enelüghe
Dabei steigerten sich die Produktionskosten in einer vorher 1 2 1 ungeahnten Weise. Sie stiegen fast allenthalben nicht unbeträchtlich, Instrumente, den Aufgaben namentlich der theoretischen Me⸗ wozu die hohen Lebensmittelpreise einerseits, andererseits die großen dizin hienen. as nothwendigste Präzisionsinstrument des Mediziners, Massenausstände der Arbeiter in den Kohlendistrikten von Westfalen, das 82 hat entsprechend seiner Bedeutung eine besondere Rheinland und Schlesien die Veranlassung gaben. Die zu verwendenden Untera ei ung. b zweite, von 48 Ausstellern beschickte Gruppe Rohstoffe wie Steinkohle, Eisen und sonstige Artikel erfuhren ge⸗ beansprucht. Die bier zur Schau gebrachten Gegenstände zerfallen waltige Preissteigerungen. Kohle erhöhte sich je nach der Art um wieder in vier verschiedene Kategorien. Sie betreffen 1) das Mi⸗ etwa 60 bis 120 % innerhalb dreier Jahre, und Eisen um etwa 64 krofkop selbst mit seinem mechanischen und optischen Zubehör, 2) die bis 110 % in eben demselben Zeitraum. Die Braunkohle, welche e“ -e Herstellung von Präparaten, 3) die für die Präparation im hiesigen Bezirk in großem Umfange gefördert wird, hat nennens⸗ st zisg. bt Chemikalien und ꝛendlich 4) zur Demon⸗ werthe Preiserhöhungen nicht zu verzeichnen. tration der Präparationstechnik dienende Präparate. Entbält die Ab⸗ Gegenüber solchen gesteigerten Produktionskosten theilung auch wenig prinziviell Neues, so ist doch der gelungene den wenigsten Fällen ähnlich erhöhte Preise für die Versuch gemacht worden, das Vorhandene möglichst vollständig zur Waaren und Fabrikate erlangt werden. Wenn auch die Anschanung zu bringen. Was den optischen Apparat des Mikroskops Nachfrage eine bedeutende war, und wenn auch die Aufträge von allen betrifft, so ist die Konstruktion von Systemen mit weitem Oeffnungs⸗ Seiten einliefen, so bewirkte doch die stark winkel nach wie vor der leitende Gesichtspunkt geblieben. Für
Kunst und Wissenschfit.
Die medizinisch⸗wissenschaftliche Ausstellung im Landes⸗Ausstellungs⸗Palast zerfällt ihrer Eintheilung nach in 23 Gruppen. Die erste dieser Gruppen umfaßt die Präzisions⸗ Mechanik und ist von 37 Ausstellern beschickt. Bei dem geringen Absatz, welchen physiologische Instrumente naturgemäß haben, ist es doppelt anerkennenswerth, daß eine so große Zahl von Firmen und Instituten zur Ausstattung dieses Zweiges der Schau beigetragen haben. Im Allge⸗
Rekursentscheidungen des Reichs⸗Versicherungsamts.
(851) Der Knecht eines landwirthschaftlichen Unternehmers, welcher im Auftrage seines Dienstherrn eine auf Grund des Reichsgesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden requirirte Vorspannleistung ausführte, wurde auf dem Rückwege durch das von ihm geleitete Fuhrwerk überfahren. Den dieserhalb gegen die landwirthschaftliche Berufsgenossenschaft, welcher der Betrieb seines Arbeitgebers zugehörte, geltend gemachten Entschädigungs⸗ anspruch hat das Reichs⸗Versicherungsgamt durch Rekurs⸗ entscheidung vom 23. Juni 1890 als nicht begründet zurückgewiesen; die Heeresverwaltung hat für die Folgen derartiger Unfälle aufzukommen. Der Inbegriff derjenigen Thätig⸗ keiten der einzelnen Militärintendanturen, welche sich auf die Be⸗ schaffung der Bedürfnisse der auf Märschen, in Lagern oder in Kan⸗ tonnirungen befindlichen Theile der bewaffneten Macht, an Fourage, Vorspann u. s. w. richten, gehört unzweifelhaft zu den ‚sämmtlichen Betrieben“ der Heeresverwaltung im Sinne des §. 1 Ziffer 1 des Ausdehnungsgesetzes vom 28. Mai 1885. Diese Betriebe aber um⸗ fassen auch diejenigen Leistungen, welche die Militärverwaltung auf Grund des Reichsgesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 52 ff.) nnd des bierzu ergangenen Abänderungsgesetzes vom 21. Juni 1887 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 245 ff.) von den hiernach Verpflichteten requirirt. Denn wenn auch zur Vorspann⸗
Literatur.
„»Der kleine eskulap“ nennt sich ein hübsch aus⸗ gestattetes, in bequemem Rezeptformat vorliegendes Büchelchen, das gerade zu rechter Zeit kommt und allen Theilnehmern, wie den Medizinern überbaupt sehr willkommen sein dürfte. Der reichhaltige, mehr als zwölf Bogen umfassende „kleine Aeskulap“ bietet außer seinen auf den Kongreß bezüglichen Mittheilungen gleichzeitig einen Führer durch das medizinische Berlin, ferner eine umfassende Biographie der hervorragendsten deutschen Mediziner, eine Arbeit von wissenschaftlich⸗kritischem Werthe. Hierdurch wird die Brauch⸗ barkeit des kleinen Buches auch über die Dauer des Kongresses binaus gehoben. Und wie der „kleine Aeskulap“, der auch die Ferienkurse dieses Jahres übersichtlich mittheilt, als ein praktisches und sehr empfehlenswerthes Vademecum für Mediziner erscheint, so ist er für den Fremden geradezu unentbehrlich durch sein alpha⸗ betisch geordnetes, über alle Straßen, Plätze, Fahrgelegenheiten
konaten in
istung, um welche es sich hier handelt, aus billigen Rücksichten in diejenigen heranzuziehen sind, welche aus dem Vermiethen ibrer Thiere und Wagen oder dem Betriebe des Fuhrwesens ein Gewerbe machen, so trifft die Verpflichtung dazu doch — mit ein⸗ zelnen, hier nicht in Betracht kommenden Ausnahmen — generell alle Besitzer von Zugthieren und Wagen. Schon dieser Umstand weist darauf hin, daß es sich bei den betreffenden Leistungen nicht um einen Bestandtheil des Betriebes des Verpflichteten handelt, da diese Betriebe ganz verschiedenartigen Zwecken dienen und eine durchweg anders gestaltete Thätig keit bedingen können, wie denn überhaupt das Vorhbandensein eines „Betricbes“ gar nicht Voraussetzung der Verpflichtung ist. Noch klarer aber ergiebt sich dies aus der Art und Weise, in welcher die erforderte Thätigkeit vor sich zu gehen hat. Das gestellte Material ebenso wie das begleitende Personal tritt für die Dauer der Thätig⸗ keit völlig in die Verfügungsgewalt der zuständigen Militärbehörde über und ist der Leitung derselben unbedingt unterworfen. Beide — Material wie Personal — werden durch die Eigenart der Leistung Gefahren ausgesetzt, welche ihrer sonstigen Thätigkeit fremd⸗ artig, dem Betriebe der Millitärverwaltung dagegen eigen⸗ thümlich sind. Sodann muß aus der weitgehenden Haftung, welche das Gesetz der letzteren gegenüber dem Eigenthümer für Verlust oder Beschädigungen an Zugthieren, Wagen und Geschirr auferlegt hat (vergleiche Artikel II §. 4 des Gesetzes vom 21. Juni 1887), darauf geschlossen werden, daß der Gesetzgeber selbst für die in Rede stehenden Fälle die Heeresverwaltung als den eigentlichen Unternehmer angesehen wissen wollte. Wenn das Gesetz an dieser Stelle der Haftung der Heeresverwaltung für Unfälle des Personals keine Erwähnung thut, so ist daraus keineswegs zu folgern, daß es eine solche ausschließen will. Es lag eben nur keine Veranlassung vor, hierüber in das Gesetz vom 21. Juni 1887 eine besondere Be⸗ stimmung aufzunehmen, da diese Frage bereits in den inzwischen er⸗ lassenen Unfallversicherungsgesetzen eine im Wesentlichen genügende Regelung gefunden hatte. Die Haftung der Heeresverwaltung erstreckt sich aber nach der angezogenen Bestimmung nicht nur auf die Fahrt vom Wohnorte zum Gestellungsorte, sondern in gleicher Weise auch auf die Rückfahrt. Nach alledem muß angenommen werden, daß das auf Grund der angezogenen Gesetze requirirte Personal nebst dem Fuhrmaterial für die Dauer der In⸗ anspruchnahme bis zur ordnungsmäßigen Beendigung der Rückfahrt in den Betrieb der Heeresverwaltung übertritt. Demgemäß hat auch die letztere und nicht diejenige Berufsgenossenschaft, welcher der Betrieb des Vorspannleistenden im Uebrigen etwa angehört, nach Maßgabe des Unfall⸗Versicherungsgesetzes und des Ausdehnungsgesetzes für Unfälle aufzukommen, welche das Personal bei der Leistung des Vorspanns betreffen.
(852.) Ein landwirthschaftlicher Knecht begleitete im Auftrage seines Dienstherrn die Gemeindefeuerspritze, welche, mit den Pferden eines anderen Gespannhalters bespannt und von diesem letzteren gelenkt, zur Feuerlöschhülfe nach einem Nachbarort fuhr, und erlit auf der Fahrt einen Unfall. Nachdem festgestellt worden war, daß nach der am Orte geltenden Feuerpolizei⸗Ordnung die Verpflichtung zur Feuerlöschhülfe allen Gemeindeeingesessenen, nicht etwa nur den Eigenthümern landwirthschaftlich genutzter Grundstücke als solchen obliegt, hat das Reichs⸗Versicherungsamt durch Entscheidung vom 24. Juni 1890 den von dem Verletzten gegen die örtlich zuständige landwirthschaftliche Berufsgenossenschaft erhobenen Entschädigungs⸗ anspruch zurückgewiesen. Die Thätigkeit, bei welcher der Kläger den Unfall erlitten hat, ist der Ausfluß einer öffentlichen Gemeindepflicht, nicht aber eines landwirthschaftlichen Betriebes. Ein Zusammenhang mit dem letzteren kann auch nicht aus dem Umstande hergeleitet werden, daß der Verletzte vermöge seines Dienstrerhält⸗ nisses verpflichtet war, der betreffenden Anordnung seines Arbeitgebers
olge zu leisten Denn der Begriff und die Grenze des landwirth⸗ chaftlichen Betriebes und damit zugleich auch die Grenze des Risikos für die landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaften bemißt sich nach objektiv feststehenden Merkmalen, nicht nach dem jeweiligen Willen und den Anordnungen des Betriebsunternehmers.
(853) Ein Arbeiter war beim „Pflücken von Kiefernzapfen in einem fiskalischen Walde verunglückt. Nach dem ihm von dem zu⸗ ständigen Forstbeamten ertheilten Erlaubnißschein hatte er die ge⸗ sammelten Kienäpfel gegen den festgesetzten Sammlerlohn allwöchentlich an die fiskalische Samendarre richtig abzuliefern und war ihm ein oanderweiter eigenmächtiger Verbrauch oder Verkauf der Kienäpfel an Dritte unter Androhung der Stra'verfolgung wegen Diebstahls ver⸗ boten. In einer Rekursentscheidung vom 24. Junz 1890 hat das Reichs⸗ Versicherungsamt in Uebereinstimmung mit dem Schiedsgericht ausge⸗ sprochen, daß die Uebertragung des Kienäpfelpflückens mittelst Erlaubniß⸗ scheins lediglich eine eigenartige Vergebung der forstfiskalischen Aberntungs⸗ arbeiten im Akkord bilde, zumal da der Verletzte die Aberntung nicht für sich, sondern ausschließlich für den Forstfiskus und zu dessen Gunsten besorgt habe. Demgegenüber könne das gegen die Arbeiter⸗ qualrtät des Verletzten daraus hergeleitete Bedenken, daß dieser nach dem Inhalt des Erlaubnißscheins nur das Recht, nicht aber die Pflicht zur Ausführung der Arbeit gehabt habe, nicht in Betracht kommen. Es habe daher der Forstfiskus, welcher die Versicherung der in seinen Betrieben beschäftigten Personen gegen Unfall selbst übernommen, nicht aber die betreffende land⸗ und forstwirthschaftliche Berufs⸗ genossenschaft den Verletzten zu entschädigen.
(854.) Das Reichs⸗Versicherungsamt hat in einer Rekurs⸗ entscheidung vom 23. Juni 1890 die Anwendung des Grundsatzes, wonach die Abfällung von auf dem Stamme verkauften Bäumen in der Regel noch zu dem land⸗ und forstwirthschaftlichen Betriebe des Verkäufers zu zählen ist (vergleiche „Amtliche Nachrichten des R.⸗V.⸗A.“ 1889 Seite 89 ff. und 1890 Seite 154 Ziffer 789), auch auf den Fall für anwendbar erklärt, daß die Bäume nicht
d 7
klar erkennen lasse, so dürfe man die Entschädigungspflicht nicht nach dem Verhältniß beurtheilen, in welchem jene Gegenstände im Allge⸗ meinen bei der üblichen Wirthschaftsweise dem einen oder dem anderen der fraglichen Betriebe zu Gute zu kommen pflegen. Denn damit würde man die Beantwortung der Frage, welche der mehreren Berufsgenossenschaften die Entschädigung zu gewähren habe, von der un⸗ sicheren Grundlage von Wahrscheinlichkeitsmomenten und Vermuthungen insofern abhängig machen, als aus der Betheiligung an der Gesammtver⸗ wendung auf das Verhältniß der Verwendung der mit der unfall⸗ bringenden einzelnen Fuhre beförderten Vorräthe geschlossen werden müßte. In Zweifelsfällen dieser Art sei vielmehr darauf zurück⸗ zugehen, welchem der an der Fuhre betheiligten mehreren Betriebe die Gespannhaltung im Ganzen genommen hauptsächlich dient. Die so durch die Verhältnisse des Gesammtunternehmens gegebene genossen⸗ schaftliche Verbindung der Gesvannhaltung mit dem an ihr über⸗ wiegend interessirten Betriebe könne erst dann als durchbrochen angesehen werden, wenn vermöge der Zweckbestimmung der einzelnen Fuhre ein Ueber⸗ tritt des Fuhrwerks in den anderen Betrieb, für dessen Bedürfnisse dasselbe vorübergehend dienstbar gemacht werde, ausreichend erkennbar sei, oder wenn die Art der begleitenden Thatumstände den Unfall in das Gebiet des dem betheiligten anderen Betriebe eigenthümlichen Risikos weise. Da im vorliegenden Falle die Gespannhaltung als solche überwiegend der Landwirthschaft diene, der Unfall sich auch bei einer Thätigkeit ereignet habe, wie sie bei jeder Fuhre von dem das Gespann leitenden Knecht gefordert werden könne, und die trans⸗ portirten Kohlen endlich für den landwirthschaftlichen Betrieb jeden⸗ falls mit bestimmt gewesen seien, so könne nach Obigem der Zu⸗ sammenhang der gesammten Gespannhaltung mit diesem Betriebe für die unfallbringende Gespannleistung nicht als durchbrochen gelten. Die landwirthschaftliche Berufsgenossenschaft habe daher den Verletzten zu entschädigen. —
Statistik und Volkswirthschaft.
“ Zur Arbeiterbewegung. “ In den Kreisen der Arbeitgeber mehren sich die Bestrebungen, den übertriebenen Ansprüchen und den überhand nehmenden Vertrags⸗ brüchen Seitens der Arheiter durch ein geschlossenes Zusammengehen entgegen zu wirken. So sind neuerdings, wie die „Voss. Ztg.“ mit⸗ theilt, Verhandlungen im Gange, die auf die Bildung eines Centralverbandes sämmtlicher Bildhauer Deutschlands gerichtet sind. Aus Magdeburg schreibt man dem „B. Volksbl.“ unter dem 2 d. M.: Die hiesige Sezialdemokratie hat eine Frauenbewegung ins Leben gerufen, welche in den Kreisen der Arbeiterinnen lebhaften Anklang findet. Es soll eine Organisation geschaffen werden, welche die Arbeiterinnen in die Lage versetzen würde, Behufs Erlangung günstiger Lohn⸗ und Arbeits bedingungen geschlossen vorzugehen.
Vom Rhein wird der „Frkf. Ztg.“ gemeldet, der Central⸗ verband deutscher Bäcker⸗Innungen werde bei der Versamm⸗ lung vom 6. bis 8. August in Bremen u. A folgenden Antrag stelen: „Bei Arbeitseinstellungen der Gesellen hat der Centralvorstand die Pflicht, auf Wunsch einer Innung, in welcher gestrikt wird, sofort sämmtliche entbehrlichen Arbeitskräftean Gesellen gegen Entschädigung und Reisegeld an den Ort der Arbeits⸗ einstellung zu senden“. 1
Wie die les. Zig“ aus Waldenburg mittheilt, fand Sonntag, den 27. Juli, in Altwasser eine Vorstandssitzung sämmtlicher Knappenvereine des Waldenbarger Reviers statt, zu welcher sich etwa 70 Personen eingefunden hatten. Die Tages⸗ ordnung lautete: Stellungnahme zum ersten deutschen Delegirtentage in Halle an der Saale. Ein Redner stimmte für die Beschickung des Delegirtentages, da eine Abhülfe in Betreff der immer häufiger werdenden Feierschichten nöthig sei; ein anderer beleuchtete die Knappen⸗ vereine in Rheinland⸗Westfalen im Verhältniß zu dem schlesischen und empfahl die Gründung eines Deutschen Bergarbeiter⸗Ver⸗ bandes auf gesetzlichem Wege. Obersteiger a. D. Möller aus Bochum, Redacteur der „Deutschen Bergarbeiter⸗Zeitung“, legte Gewicht darauf, auch die Neuroder Kameraden heranzuziehen, und betonte die Noth⸗ wendigkeit der Vorarbeiten zur Vereinigung. Nachdem noch die Ver⸗ hältnisse der Knappschaftskasse resp. Lazareth einer Besprechung unter⸗ zogen worden, beschloß man die Beschickung des Delegirtentages in Halle durch zwei Delegirte. Mit einem Hoch auf den obersten Bergherrn, Se. Majestät den Kaiser, wurde die Versammlung ge⸗ schlossen.
88 Dem „Chemn. Tgbl.“ wird aus Zwickau berichtet: Der Vor⸗ stand des Verbandes Sächsischer Berg⸗ und Hütten⸗ arbeiter zu Zwickau hat „an die Bergarbeiter im Königreich Sachsen“ eine Einladung zu einer Konferenz von Delegirten aus sämmtlichen sächsischen Bergbaurevieren behufs Stellungnahme und bezw. Aufstellung und Berathung von Anträgen zu einem Deutschen Bergarbeitertagerlassen. Dieser Delegirtentag soll am 24. August im Bergrevier Freiberg stattfinden. Zur Vertretung haben die Reviere Zwickau 4, Chemnitz 3, Freiberg 3, Dresden 2 und Schnee⸗ berg einen Delegirten zu entsenden. Die Reisekosten der Delegirten werden erstattet Die Delegirten werden von Wahlmännern, welche die einzelnen Grubenbelegschaften wäblen, gewählt. Delegirte nicht⸗ sächsischer Bergreviere sind zu diesem sächsischen Bergarbeitertag als Gäste eingeladen. — Ferner wird dem Blatt in Ueberein⸗ stimmung mit einer vorgestern hier wiedergegebenen Korrespondenz der „Lpz. Ztg.“ geschrieben: Die letzten Wochen und Monate brachten in die Zwickauer Arbeiterbewegung die frühere Ruhe. Viele Fach⸗ vereinsversammlungen fielen in Folge mangelnder Theilnahme aus. Auch die bei Beginn des Jahres bei Steinmetzen, Töpfern, Bau⸗ leuten ꝛc erhobenen Lohnforderungen sind, schon mit Rücksicht auf
in großer Menge 8 angewachsene Konkurrenz, daß eine wesentliche Preissteigerung für die Fabrikate nicht stattfand. Manche Fabriken waren dadurch, daß sie große Vorräthe von Rohmaterialien besaßen oder günstige Abschlüsse auf längere Zeit zu niedrigen Preisen eingegangen waren, in den Stand gesetzt, ihren Abnehmern zu niedrigen Preisen zu liefern, ohne die inzwischen eingetretene Preissteigerung für Rohstoffe gebührend in Rechnung zu bringen. 8
Die Ursachen dieses wirthschaftlichen Aufwärtsstrebens wird man der friedlichen Entwickelung der europäischen Verhältnisse zu⸗ schreiben dürfen. Durch den zweimaligen Thronwechsel im Deutschen Reich und in Preußen waren Beunruhigungen kaum entstanden; wo sich solche jedoch zeigten, verschwanden sie rasch nach dem Regierungs⸗ antritte des jetzigen Herrschers, dessen Friedensbestrebungen mit größter Sympathie im ganzen Lande begrüßt wurden. Im Handel und Wandel machte sich bald ein größeres Vertrauen geltend. neue Unternehmungen wurden ins Leben gerufen und ältere vergrößert; Kapitalvermögen, welche sonst in Rententiteln angelegt worden wären, wurden industriellen Schöpfungen zugewandt, was besonders durch den billigen Zinsfuß eine Begünstigung erfuhr. Außerdem kam noch hinzu, daß durch neue Aufwendungen für Eisenbahnen and Kanal⸗ bauten das wirthschaftliche Leben günstig beeinflußt wurde.“
“
Produktion der Bergwerks⸗, Hütten⸗ und Salinen⸗ betriebe in Bayern.
Dem soeben fertiggestellten statistischen Bericht über die Pro⸗ duktion des Bergwerks⸗, Hütten⸗ und Salinenbetriebes im bayerischen Staat für das Jahr 1889 entnimmt die Münchener „Allg. Ztg.“ Folgendes: Das Ergebniß war im Bergbau (mit Ausschluß der nicht vorbehaltenen Mineralsubstanzen) in 70 betriebenen Werken, in welchen 5300 Arbeiter beschäftigt waren, 915 597,847 t im Werthe von 8 401 973 ℳ (1888 mehr 6 Betriebe mit 291 Arbeitern und 89 719,691 t im Werthe von 1 314 966 ℳ). Im Salinenbetriebe wurden in 6 Werken mit 224 Arbeitern 41 712,762 t Salz im Werthe von 1 590 070 ℳ gewonnen, d. i. 1 Betrieb sowie 9 Arbeiter mehr und 608,116 t im Werthe von 48 110 ℳ weniger als 1888. Im Hüttenbetriebe wurden in 98 betriebenen Werken, in welchen 6656 Arbeiter beschäftigt waren, zusammen 234 355,508 t im Werthe von 27 646 974 ℳ gewonnen, gegen 1888 mehr 2 Betriebe mit 626 Arbeitern und 37 918,735 t im Werthe von 5 281 721 ℳ Die Gesammtproduktion im Bergwerks⸗, Salinen⸗ und Hüttenbetriebe erreichte im Jahre 1889 in 174 Betrieben mit 12 180 Arbeitern 1 191 666,117 t im Werthe von 37 639 017 ℳ, mithin waren gegen das Vorjahr 3 Betriebe weniger, dagegen 926 Arbeiter mehr thätig und wurden 127 030,310 t im Werthe von 6 548 577 ℳ mehr als 1888 gewonnen.
Rechnungs⸗Abschluß der Königlich sächsischen Staats⸗
bahnen für das Jahr 1889.
Der Rechnungs⸗Abschluß der Königlich sächsischen Staatsbahnen für das Jahr 1889 giebt, dem „Dresd. Journ.“ zufolge, nachstehende Aufschlüsse: ““ 8 1
Die Gesammt⸗Einnahme belief sich auf 85 324 267,84 ℳ en 79 355 679,80 ℳ im Jahre 1888, sodaß sich ein Mehr von 68 588,04 ℳ ergab. Die Einnahme ergiebt sich mit 919 842,74 ℳ aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr (im Jahre 8 23 765 584 ℳ oder meor 1 154 258 ℳ), ferner mit 970 118,59 ℳ (51 499 446,73 ℳ) aus dem Güterverkehr, mit 9 545,37 ℳ (737 338,45 ℳ) für Ueberlassung von Bahnanlagen, mit 2 045 986,68 ℳ (1 769 160,34 ℳ) für Ueberlassung von Be⸗ triebsmitteln, mit 103 398,33 ℳ (107 932,14 ℳ) aus Veräußerungen und mit 1 505 376,13 ℳ (1 476 218,12 ℳ) aus sonstigen Quellen.
Im Personenverkehr ergaben die Eilzugbillets 2 495 837,50 ℳ, die Tourbillets 7 900 663,36 ℳ, die Tagesbillets 12 118 112,78 ℳ, die Abonnementsbillets 81 996,00 ℳ, die Coupons⸗ und Schülerbillets 338 258,79 ℳ, die Rundreisebillets 1 045 594,32 ℳ, die Militärbillets 244 657,79 ℳ; zusammen 24 225 120,54 ℳ
Im Güterverkehr brachten ein: Eilgut 1 480 314,24 ℳ, Fracht⸗ gut 50 494 344,55 ℳ, Postgut 101 410,92 ℳ, Militärgut 70 563,91 ℳ, Vieh 978 942,67 ℳ, Leichen 19 948,50 ℳ, Dienstgut, einschließlich Baumaterialien 831 907,31 ℳ; zusammen 53 977 432,10 ℳ u“
Unter den Nebenerträgnissen ergeben: Frachtzuschläge fũr Werth⸗ und Lieferfristversicherungen 130 556,75 ℳ, Provisionen 253 891,54 ℳ, Ladelöhne 172 836,40 ℳ, Zechenfrachten 584 076,35 ℳ, Zolldeklarationsgehühren 53 537,05 ℳ, Lagergelder 36 669,32 ℳ, Gebühren für Frachtbriefe und Frankaturnoten 24 214,71 ℳ, statistische Gebühr für Anmeldescheine im Auslandsverkehr 2437,83 ℳ, Ueberschiebe⸗ und Rangirgebühren 398 266,98 ℳ, Standgelder 322,90 ℳ, Desinfektionsgebüͤhren 47 791,84 ℳ, Wiegegelder, Rau⸗ gelder u. s. w. 288 084,82 ℳ 8
Der Gesammteinnahme von 85 324 267,84 ℳ stand eine Gesammtausgabe von 49 192 636,18 ℳ gegenüber, sodaß sich ein Ueberschuß von 36 131 631,66 ℳ ergiebt Es sind die Aus⸗ gaben gegenüber denen für das Jahr 1888 (46 112 753,71 ℳ) um 3 079 882,47 ℳ gestiegen. Der Ueberschuß hat sich gegen 1888 (33 242 926,09 ℳ) um 2 888 705,57 ℳ gehoben.
Die Gesammtausgaben zerfallen in folgende Posten: A. Persönliche Ausgaben: 1) Besoldungen und Gehalte der etats⸗ mäßigen Beamten 11 971 261,94 ℳ, 2) andere persönliche Ausgaben 13 939 047,54 ℳ B. Sachliche Ausgaben. 3) Bureaubedürf⸗ nisse aller Art, Heizung, Steuern, Miethen u. s. w. 2 428 199,08 ℳ — 4) Kosten der Unterhaltung der Bahnanlagen a. auf freier Strecke 2 670 429,23 ℳ, b. auf Bahnhöfen 1 982 126,80 ℳ, c. Telegraphen, Signalvorrichtungen und Zubehör 87 476,68 ℳ — 5) Kosten des Bahn⸗ transportes a. Kosten der Züge 3 896 651,72 ℳ, b. Unterhaltung der Betriebsmittel 3 681 236,20 ℳ — 6) Kosten für Erneuerung be⸗ stimmter Gegenstände a. regelmäßige Rücklage in den Erneuerungs⸗
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IcAtoS;o 85 Oa⸗
— 00
auf einem Waldgrundstück, sondern zerstreut auf I Grundstücken stehen. “
den 72— ungünstigen Geschäftsgang, gar bald verstummt. Das⸗ selbe gilt von der in diesem Jahre von einigen Agitatoren wieder
fonds 4 266 213,39 ℳ, b. Erneuerungen, welche direkt aus dem Be⸗
Brunnenwässer,
Präparations⸗Instrumente ist das Augenmerk wesentlich auf die Mikroskopfabrikation gerichtet. Die dritte Gruppe ist der Bak⸗ teriologie gewidmet, deren Bedeutung für die gesammte Medizin immer mehr in den Vordergrund tritt. Unter den bier von 20 Aus⸗ stellern vorgeführten Apparaten sind vor Allem die zur Sterili⸗ sirung dienenden zu erwähnen. Man bestrebt sich, diese Appa⸗ rate moglichst kompendiös und dabei doch sicher wirkend
8 berzustellen. Ein anschauliches Bild des Apparatenschatzes,
dessen sich der Hygieniker, wie auch der Kliniker bedient, geben die vollständig nach den neuesten Prinzipien ausgestatteten bakteriolo⸗ gischen Arbeitsplätze, die von Dr. Rohrbeck, Warmbrunn, Qutlitz u. Co. u. A. ausgestellt sind. Die vierte Gruppe mit 34 Ausstellern umfaßt die Photographie, die stets bereite Helferin für die ver⸗ schiedensten Wissenschaften und technischen Arbeiten. Auch der medi⸗ zinischen Wissenschaft leistet die Photographie, wie die Ausstellung zeigt, wesentliche Dienste, indem sie nicht nur die durch die optischen Gesetze gegebene Beschränkung des menschlichen Auges korrigirt, son⸗ dern auch die Genauigkeit und Sicherheit der Auffassung morphologischer
Verhältnisse verschärft. Diese Thatsache wird durch die Betrachtung der prächtigen embryologischen Aufnahmen der Leipziger anatomischen Anstalt und die von Dr. von Luschan sehr geschickt aufgenommenen Photographien sogenannter Schlangenmenschen besonders einleuchtend. Eine sehr umfangreiche (die fünfte) Gruppe mit 77 Aus⸗ stellern ist die für Pharmakologie und Pharmacie; die Gruppe enthält neben altbekannten Heilmitteln auch eine Reihe solcher neuer chemischer Produkte, welche zum Theil schon einen sichern Boden in der Therapie gefunden haben, zum Theil auf Grund vorläufiger Versuche zu der Hoffnung berechtigen, daß sie dem Arznei⸗ schatz erhalten bleiben. Die Erschließung neuer Länder für unsern Verkehr hat der Ausstellung auch manche bisher hier garnicht oder wenig bekannte Droguen zugeführt. Nährpräparate bringen 54 Aussteller. Diese (sechst e) Gruppe führt in erster Reihe Produkte vor, welche von der modernen Technik in der Absicht gefertigt werden, mit zweckmäßigster Zusammensetzung die leichteste Assimilir⸗ barkeit zu verbinden. Ferner sind in ausgiebiger Weise die Kinder⸗ nährpräparate berücksichtigt worden. 88 Aussteller zählt die der Chirurgie gewidmete siebente Gruppe. Die Umwandlung, welche sich in den letzten Jahren auf dem Gebiete der chirurgischen Therapie vollzogen hat, indem die Antisepsis der Asepsis Platz machte, findet hier ihren überzeugenden Ausdruck. Die Verbands⸗ materialien bringen Neues nur noch in nebensächlichen Dingen, während ihre Herstellung sich darauf zuspitzt, sie in eine Form zu bringen, welche ihre unmittelbare Verwendbarkeit zuläßt, nachdem sie den Sterilisationsofen verlassen baben Die Gruppe enthält u. A. auch eine Anzahl interessanter chirurgischer Präparate. Die achte Gruppe mit 38 Ausstellern betrifft die innere Medizin. Unter den hier ausgestellten Apparaten, die zur Erkennung krank⸗ hafter Zustände dienen, nimmt das Thermometer die erste Stelle ein. Auf dem speziell therapeutischen Gebiete interessiren vor Allem die der Lungenschwindsucht gewidmeten Methoden. Die mechanischen Behandlungsweisen innerer Krankheiten haben natur⸗ gemäß ebenfalls eine reiche Vertretung gefunden. Sehr umfassend ist die von 57 Ausstellern beschickte neunte Gruppe für Geburts⸗ hülfe und Gynäkologie. Aus der geburtshülflichen Anatomie sind Gefrierschnitte, Becken und mikroskopische Präparate ausgestellt. Dann folgen Instrumente und Zusammenstellungen derselben. Einzelne Institute führen ihr ganzes Armamentarium für bestimmte Zwecke vereinigt vor. In der 38 Aussteller zählenden zehnten Gruppe für Ophthalmologie sind die bemerkenswerthen Fortschritte zu er⸗ kennen, welche gerade hier die Herstellung der Untersuchungs⸗ und Operationsinstrumente in der letzten Zeit gemacht hat. In der elften Gruppe für Otiatrie (26 Aussteller), die durch zahreiche Photographten und Aaguarellbilder belebt wird, sind besonders die neuen Hörprüfungsapparate, ein elektrischer Beleuchtungs⸗Apparat, so⸗
wie ein Wasserstrahlgebläse zur Luftdouche zu erwähnen. In der 39 Aussteller umfassenden zwölften Gruppe für Laryn⸗ gologie und Rhinologie sieht man sowohl Präparate wie Instrumente. Die zu Tage tretenden Verbesserungen der eigent⸗ lichen Operations⸗Instrumente betreffen besonders die Kuretten, die Technik der Behandlung der nasalen Nebenhöhlen und des deformirten Septums. 18 Aussteller zählt die dreizehnte Gruppe für Odon⸗ tologie, die reich ist an Modellen, wissenschaftlichen Präparaten und neuen Apparaten zum Richten unregelmäßig stehender Zähne, zum Schienen des Unterkieferbruches u. A. Die vierzehnte
Gruppe führt uns die Fortschritte der Elektrotechnik
vor, soweit sie für die Elektrodiagnostik und für die
Elektrotherapie fruchtbar gewesen sind. Mit 30 Ausstellern präsentirt
sich die fünfzehnte Gruppe für Ortbovädie und Heil⸗
gymnastik, mit 13 die sechszehnte für Urologie, wo sich die instrumentelle Technik wesentlich in der Richtung bewegt, die Diagnostik durch verbesserte Beleuchtungsapparate zu fördern. 107 Aussteller weist die wahrhaft großartige siebzehnte Gruppe für
Krankenpflege auf. 30 große Krankenanstalten, 8 Volks⸗
bäder, 16 verschiedene Desinfektionsvorkehrungen u. A. sind hier in
Modell und Bild ausgestellt. Die achtzehnte Gruppe umfaßt die
überaus interessante Ausstellung des Kriegs⸗Ministeriums und
der Marineverwaltung, welche uns ein erschöpfendes Bild des deutschen Militär⸗Sanitätswesens geben. Von 46 Ausstellern ist die Abtheilung (neunzehnte) für Hygiene beschickt. Ins⸗ besondere hat hier die Hygiene des Kindes Berücksichtigung gefunden. Bei dem allgemeinen Interesse, welches gerade die Hygiene in den letzten Jahren gefunden, nimmt es eigentlich Wunder, daß die Abtheilung nicht stärker beschickt ist. In der zwanzigsten Gruppe für Medizinalstatistik (13 Aussteller) befinden sich zahlreiche tabellarische Uebersichten und graphische Dar⸗ stellungen. Die 21. Gruppe (53 Aussteller) bringt wissenschaftliche
räparate, Modelle und Lehrmittel, die 22. Gruppe 40 Aussteller) behandelt die Balneologie, das Fassen der
mirendes
bei seinem b
alter und George Ken
in Budapest Ferdinand v — Denkwür Todtenschau.
— Di
einer Kuh. Vontobel:
Veterinärpol
19. v. M., licht worden
verboten. und Fleischei werden.
gonnen.
gezündet, die Altenburg erschienen un getheilt wird auftreten.
saaten, die hatten, im der Mais sind die in dieser
ist mit gerin Mittel⸗ und sehr guten Er
ertrag, rechts überwiegend
gut mittel. stählern.
gut mittel
quantitativ ei befriedigendes unter der Dü
begonnen und Aus O
Jahre. Auch
Bei den
Juli 1890 1 484 734
die konservirende Behandlung der Versandobjekte
im Juni d. J.
Berlins, über alles Wissen „Verkehrs⸗Lexikon“, planbuch anschließt.
Rathgeber der auswärtigen und Führer in den Kongreßtagen
— Unsere Zeit. gegeben von Friedrich Bienemann Das achte Heft hat folgenden Inhalt: zählung von O. von Oberkamp. — Von Richard Maschke. —
redigirt von Dr. W. Dieckerhoff und Dr. R. Th. Chr. Fr. Enslin [Richard Schoetz) liegenden Nr. 31 des sechsten Hundertjahrfeier Ursache einer letal verlaufenden Kolik. bei einem Kalbe. — Rückblick Pferde⸗Ausstellung. — Referate: beim Hunde. — Notz: Zur Geburtshülfe. — Ruegg:
Seuchenkrankheiten der Schweine.
Durch Dekret des Präsidenten der franz
Grenzstationen Grande⸗Fosse,
aus der Zeit vom 27. Juli bis stehen in Folge der andauernden
Körner Hinsicht als ziemlich gut bezeichnet werden kann. Druscharbeiten rechtfertigen die gehegten Erwartungen. im großen Durchschnitt quantitativ eine
durchschnittlich eine Weizen liefert links der Donau im großen Dur
Theiß und zwischen der Theiß und der Maros. Ufern der Theiß und in Sier
Die Körner sind Hafer ist zum gr.
Die Getreideernte
scarshamn wird berichtet, daß Gegend seit dem Jahre 1869 nicht so re
in 2 oder 3 Jahren zusammengenommen. früchte stehen allerwärts vorzüglich.
Vom illigen Preise (1 ℳ in weichem Einband
und am Schreibtische Deutsche Revue der Ge (Leipzig, Prinzessin Die Antike i
5
in der Renaissance. Von Ferdinand
nan und die Nihilisten. Von einem Russen Ost⸗Sibiriens. — Das neue politische Programm der Siebenbürg Professor Dr. J.
H. Schwicker, Mitglied des
on Lesseys. diges: Fortschritte in der Physik. Von e „Berliner Thierärztliche Berlin NW des sech Jahrgangs folgend in Berlin. — Haake: Ein Pf ik. — Knollk. auf die erste all Fröhner: Aene
— Himmelstoß: Eine eigenthümliche Stomatis aphthos lhei Se — Tod durch izei. — Fleischschau. —
Land⸗ und Forstwirthschaft
welches im „Journal officiel“ vom 30. ist, wird die Vieh⸗ und Fleische Ventron Statt über die
— Wie die „Schlesische Ztg.“ erfährt, ist die Nonne oberschlesischen Waldungen des Massen aufgetreten und hat dort ihr Um einer weiteren Ausdeh werden an verschiedenen Stellen während der Nacht
die Schmetterlinge anlocken und verni ist die Nonne, der „Altenb. Ztg.“; d auch in Berlin „in einer für das nächste Jahr gefah
Die Ernte in Ungarn.
8
Nach den bei dem Königlich ungarischen Ackerbau⸗Ministerium 2. August eingelangten Berichten Hitze die Frühjahrs⸗
Dürre und bereits in der vorhergehenden Woche Allgemeinen schwach. Die pflanze sind klein und unvollkommen. einzelne Gegenden, wo
ger Ausnahme eine gute. zute Mittelernte ittelernte liefern. Hafer giebt
Roggen
gute 2 trag, in manchen Gegenden
der Donau ist das Ergehniß qualitativ, gut mittel; desgleichen zwischen der
22
und ausgezeichnet. Im großen Du n Ertrag von mittel und schwach mittel
Erträgniß in Aussicht. 3 rre.
Ernte in Schweden.
verspricht überall einen die Heuernte
auf der Insel Oeland
Handel und Gewerbe.
Abrechnungsstellen der Reichsbank sind im 500 ℳ abgerechnet worden gegen 1 463 558 600 ℳ
und 1 690 555 800 ℳ im Juli 1889 ““
swerthe in der Weltstadt sofort infor⸗ dem sich dann noch ein Fahr⸗ r Verleger (Max Schildberger, W. Schill⸗ straße 3) gut und dauerhaft ausgestattet, dürfte das
einheimischen Mediziner, ein getreuer
Das römische Passionsspiel im Mittel⸗
. Schwie fg es ungarischen Reichstages .— Die Brüsseler Antisklaverei⸗Konferenz. Von M. — Eine biographische Skizze von Karl Seefeld.
Wochenschrift“, Schmaltz (Verlag von
Vergiftung mit Oleanderblättern. —
eter — Fl. Gerlach⸗Denkmal. — geschichte. — Personalien. — Vacanzen.
ösischen Republik vom
sse, und Wissembach . Station Provenctières soll die Vieh⸗ nfuhr in Zukunft über Nouveau⸗Saales geleitet
Fürsten Pleß in großen e zerstörende Thätigkeit be⸗ nung der Kalamität vorzubeugen,
soll sie, wie der „Voss. Ztg.“ mit⸗
a Blätter zumeist unentwickelt. An Ausnahmen der
Die im Zuge
gute Mittelernte; die Qualität und gute Qualität, Gerste eine
ist das Ergebniß ein schwaches. chschnitt einen Mittel⸗ sowie quantitativ
d Auch an den beiden enbürgen war das Ergebni gewichtig genug, zumeist schön roth und 1 ist ößten Theile bereits geschnitten dem Druschergebnisse ist der Ertrag ein sehr verschiedener; schlecht, anderwärts befriedigend; in manchen Gegenden ist der Ertrag
Mais leidet, w
hat in den südlichen Theilen von Schweden außerordentlich reichen Ertrag.
o reich gewesen ist als in diesem ist so viel Heu geerntet, als sonst Die Hülsen⸗ und Wurzel⸗
handliche Büchlein ) bald ein beliebter
werden. genwart. Heraus⸗ F. A. Brockhaus). Schneeflocke. Er⸗ n der Gegenwart.
Gregorovius. —
Von
er Sachsen Franz Bendt. —
—.) hat in der vor⸗ en Inhalt: Die eudo⸗Coecum als Lienale Leucämie gemeine Deutsche und Furunculosis Allopecia bei
a beim Rinde. — Elektrizität. —
.
v. M. veröffent⸗ infuhr über die
in den
große Feuer an⸗ chten sollen. In ufolge, ebenfalls
rdrohenden Weise
darunter gelitten und Stengel den Kolben bilden Anbau noch befindlichen Weizen liefert
wird gleichfalls
stellenweise einen
Donau und der mittel und
Nach stellenweise
rchschnitte steht „qualitativ ein erwähnt,
in der dortigen
Tages⸗
vr. März 4,55 ℳ, pr. April 4,55 ℳ, pr. Mai 4,50 ℳ, pr. Juni — ℳ Umsatz 140 000 kg. Schwach.
1 x8 188. T. “ Anfkseng. ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 23. Juli bis 29. Juli: 770 100 Fl., Mehreinnahme 34 058 Fl.
Ausweis der Südbahn vom 23. Juli bis 29. Juli: 809 384 Fl., Mindereinnahme 21 678 Fl.
—, 3. August. (W. T. B.) Ausweis der Karl⸗Ludwigs⸗ bahn (gesammtes Netz) vom 21. bis 31. Juli: 276 876 Fl., Mehr⸗ einnahme 17 592 Fl., die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 211 725 Fl., Mehreinnahme 11 625 Fl.
London, 2. August. (W. T. B.) Montag findet Bank⸗ feiertages wegen keine Börse statt
— 2. August. (W. T. B.) An der Küste 7 Weizen⸗ ladungen angeboten. 8
London, 4. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 26 Juli bis zum 1. August: englischer Weizen 140, fremder 57 796, englische Gerste 12, fremde 2301, englische Malzgerste 22 152, fremde —, englischer Hafer 432, fremder 74,750 Orts Englisches Mehl 12 830, fremdes 15 323 Sack und 200 Faß. Liverpool, 2. August. (W. T. B.) Der Baumwollen⸗ markt bleibt bis Mittwoch geschlossen.
Glasgow, 2. August. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 687 155 Tons gegen 1 024 559 Tons im vorigen Jahre.
Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 80
gegen 80 im vorigen Jahre.
Madrid, 3. August. (W. T. B.) Die schwebende Schuld beträgt jeßt fast 270 Millionen Pesetas; dieselbe hat während des Monats Juli um beinahe 5 Millionen zugenommen.
New⸗York, 2. August. (W. T. B.) Der Werth der in der
eingeführten Produkte betrug 12 160 605
vergangenen Woche Doll. gegen 10 449 982 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe Die brasi⸗
3 572 611 Doll. gegen 3 208 838 Doll. in der Vorwoche. Rio de Janeiro, 3. August. ]
lianische Regierung hat die Errichtung einer nationalen Hyp 11I1öö mit einem Kapital von 100 000 Contos in Gold angeordnet.
Verkehrs⸗Anstalten.
Zur alsbaldigen Wiederherstellung der seit etwa vierzehn Tagen durch Kabelbruch gestörten Tei otarbrae er bindung zwischen Cuxhaven und Helgoland sind Seitens der Reichs⸗ Postverwaltung die umfassendsten Anord⸗ nungen getroffen worden. Bei der fortgesetzt stürmischen Witterung und dem hohen Seegange waren die Instand⸗ setzungsarbeiten indeß ungemein schwierig und in den meisten Fällen gar nicht ausführbar. Bekanntlich können Kabelarbeiten meist nur bei ruhigen Meeresverhältnissen mit Erfolg vorgenommen werden. Seit Freitag scheint sich bei nachlassendem Winde eine Abflachung der See auf der für den vorliegenden Fall in Betracht kom⸗ menden Strecke vorzubereiten. Es wird angenommen, daß demzufolge die Kabelarbeiten sich leichter ausführen lassen werden und die Kabelverbindung nach Helgoland schon in den nächsten Tagen wieder benutzbar sein wird. Die in einigen Zeitungen enthaltene Mittheilung aus Helgoland, daß die bisherigen Versuche zur Aufnahme der Kabel⸗Instandsetzung vergeblich gewesen seien, weil der damit beauftragte Dampfer sich der Aufgabe nicht gewachsen gezeigt habe, und daß man deshalb einen größeren Dampfer aus England kommen lassen wolle, sind thatsächlich unrichtig. Der im Gebrauch befindlich. Dampfer ist durchaus seetüchtig und zur Aus⸗ führung von Kabelarbeiten vollkommen geeignet, hierzu auch schon in früheren Fällen wiederholt, namentlich auch für das Helgolander Kabel, mit gutem Erfolg verwendet worden. Es hat niemals die Absicht bestanden und ist auch nicht erforderlich gewesen, zu den jetzt vorliegenden Kabelarbeiten einen Dampfer aus England herbeizuschaffen. Während der Kabelstörung erfolgt die Telegrammbeförderung nach und von Helgoland auf der Strecke nach und von Cuxhaven zwei Mal täglich durch Postdampfer; für den sofortigen Uebergang der Telegramme auf die Landtelegraphen⸗Leitungen bez. um⸗ gekehrt sind daselbst für den vorübergehenden Zustand zweck⸗ mäßige Anordnungen getroffen worden. — Laut telegraphischer Meldung aus Köln (Rhein) hat die erste englische Post vom 2. August in Köln 21 Sera ba an 8 Zug 91 nach Osnabrück nicht erreicht; Grund: 40 Minuten Ver⸗ spätung auf belgischer Strecke wegen starken Reiseverkehrs. — Die Post von dem am 28. Juni aus Shanghai abge⸗ angenen Reichs⸗Postdampfer „Braunschweig“ ist in rindisi eingetroffen und gelangt für Berlin voraussichtlich am 4. August Vormittags zur Ausgabe. Hamburg, 2. August. (W. T. B.) Der Postdampfer „California“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Nach⸗ mittag auf der Elbe eingetroffen, und der Postdampfer „Thuringia’ derselben Gesellschaft hat, von West⸗Indien kommend, heute Nachmittag Scilly passirt. Hamburg, 4. August. (W. T. B.) Der Postdampfer „Colonia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von Westindien kommend, gestern Mittag
1 Uhr Lizard passirt. Der Postdampfer „Galicia“ derselben