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und am Donnerstag das Marine⸗Arsenal daselbst besichtigen. Im Uebrigen hat das bereits veröffentlichte Programm keine Aenderung erfahren. ·
X
Nach einer Mittheilung der großbritannischen Re⸗ gierung in der gestrigen Sitzung des Oberhauses hat die Bill, betreffend das deutsch⸗englische Abkommen, die Königliche Sanktion erhalten.
Wie „W. T. B.“ aus Helgoland meldet, werden der Gouverneur von Helgoland, der Magistrat und die englischen Strandwächter am nächsten Sonnabend von dort abreisen.
Die telegraphische Verbindung mit Helgoland, welche vorübergehend durch Beschädigung des unterseeischen Kabels nach Cuxhaven unterbrochen war, ist heute (am 5. August) nach Beseitigung der Störung wieder hergestellt und für den allgemeinen Verkehr in Benutzung genommen worden.
Der Königlich schwedisch⸗norwegische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe von Lagerheim ist nach Berlin zurück⸗ gekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder über⸗ nommen.
Der Direktor des Waffen⸗Departements im Kriegs⸗ Ninisterium General⸗Lieutenant Müller ist von Urlaub hierher zurückgekehrt.
Der Inspecteur der 1. Pionier⸗Inspektion General⸗ C111““ Bergen hat eine Dienstreise Behufs Be⸗ sichtigung der Pionier⸗Bataillone 6, 5, 9 und des Pionier⸗ Halb⸗Bataillons II. Armee⸗Corps angetreten.
Der Wirkliche Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Professor 2 Gneist ist nach Süddeutschland abgereist. 8
S. M. Nacht „Hohenzollern“, Kommandant: Kapitän zur See von Arnim, ist am 4. August in Cowes eingetroffen und beabsichtigt, am 8. wieder in See zu gehen.
Das Kreuzer⸗Geschwader, Geschwader⸗Chef: Contre⸗ Admiral Valois, beabsichtigt, am 7. August von Macassar aus in See zu gehen. 88
S. M. Schiffsjungen⸗Schulschiff „Ariadne“, Kommandant: Kapitän zur See Claussen von Finck, ist am 3. August in Arendal eingetroffen und beabsichtigt, am 14. wieder in See zu gehen.
S. M. Kadetten⸗Schulschiff„Niobe“, Kommandant: Kapitän zur See Fritze, ist am 4. August in Helsingör eingetroffen und beabsichtigt, am 11. wieder in See zu gehen.
Bayern. y .
München, 5. August. (W. T. B.) Der Landtags⸗ Abgeordnete für Regensburg, Lyceal⸗Rektor Dr. Rittler ist heute in Brennerbad gestorben.
Aus Kissingen vom 4. August meldet „W. T. B.“: Fürst Bismarck und Graf Herbert Bismarck sind heute Abend hier eingetroffen. Dieselben wurden von dem Regierungs⸗Präsidenten Grafen Luxburg und den Spitzen der Stadtbehörden empfangen und von einer aus Kurgästen und Einheimischen bestehenden zahlreichen Menschenmenge mit leb⸗ haften Hochrufen begrüßt. Unter fortwährenden sympathischen Kundgebungen des Publikums fuhr der Fürst mit seiner Be⸗ gleitung, in welcher sich auch Dr. Schweninger befand, nach der oberen Saline. 8
Sachsen.
Dresden, 4. August. Ihre Hoheit die Herzogin Adelheid zu Schleswig⸗Holstein trifft mit der Prin⸗ zessin Feodora und Gefolge heute für längeren Aufenthalt in Schandau ein und wird, dem „Dresd. Journ.“ zufolge, dort in einer der Sendig'schen Villen Wohnung nehmen.
Hessen.
Darmstadt, 3. August. Se. Königliche Hoheit der Großherzog traf gestern, wie die „Darmstädter Zeitung“ berichtet, in Begleitung der s Battenberg und der Prinzessin Alix mit Sr. Durch⸗
laucht dem Fürsten von Schwarzburg⸗Rudolstadt vom
Jagdschloß Wolfshagen hier ein. Um 2 Uhr fand Familien⸗ tafel statt, an welcher auch Ihre Großherzoglichen Hoheiten die Prinzen Heinrich und Lilhelm von Hessen Theil nahmen. Nach derselben gab der Großherzog dem Fürsten von Schwarzburg⸗Rudolstadt das Geleit zum Bahnhof und fuhr dann später mit der Prinzessin Ludwig von Battenberg nach Schloß Lengs neg. die Prinzessin Alix zum Be⸗ such Ihrer Königlichen oheit der Prinzessin Heinrich von Preußen nach Kiel reiste, wo die Ankunft heute Vor⸗ mittag erfolgte.
— 5. August. (W. T. B.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog ist heute Vormittag zur Theilnahme an den russischen Manövern nach St. Petersburg abgereist.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Schwerin, 4. August. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Marie ist, den „Meckl. Nachr.“ ufolge, mit Ihren Durchlauchten der Prinzessin Abolf von Schwarzburg⸗ Rudolstadt, deren Prinzessin⸗Tochter Thekla und der Prinzessin Elisabeth von Schwarz⸗ burg⸗Sondershausen, sowie mit Ihren Hoheiten der Herzogin Elisabeth und den Herzögen Adolf, Friedrich und Heinrich von Mecklenburg⸗Schwerin heute von Rabensteinfeld zum Aufenthalt nach Heiligendamm abgereist.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 4. August. Die „Gesetz⸗Sammlung für das Herzogthum Gotha“ veröffentlicht nach erfolgter Ratifikation den zwischen den Regierungen von Preußen und Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, wegen Herstellung mehrerer, Gothaisches Gebiet berührender Eisenbahnen, ab⸗ geschlossenen Staatsvertrag nebst dem Schlußprotokoll vom 16. Januar 1890, vom 22. Juli 1890.
Anhalt.
Dessau, 4. August. Die „Gesetz⸗Sammlung für das Herzogthum Anhalt“ veröffentlicht eine Bekanntmachung des Staats⸗Ministeriums zur Ausführung des Reichsgesetzes, betreffend die Invaliditäts⸗ und S.v Danach sind als „untere Verwaltungsbehörden“ im Sinne dieses Gesetzes die folgenden Behörden: a. in Städten von mehr als 10000 Einwohnern die Gemeindevorstände, b. im Uebrigen die Herzoglichen Kreis⸗Direktionen, als
Prinzessin Ludwig von
„höhere Verwaltungsbehörde“ die rung, Abtheilung des Innern, anzusehen. Reuß j. L. ö“
Gera, 2. August. Die am 17. Juli geborene Prinzessin⸗ Tochter Ihrer Durchlauchten des Erbprinzen und der Erb⸗ prinzessin wurde, wie der „Leipz. Ztg.“ geschrieben wird, gestern Mittag 1 Uhr im Kirchsaale des Schlosses zu Ebers⸗ dorf vom Hofprediger Kirchen⸗Rath Meyer getauft und erhielt die Namen Luise Adelheid Ida Helene Wilhelmine. Außer Sr. Durchlaucht dem regierenden Fürsten und den durchlauchtigsten Eltern des Täuflings wohnten der heiligen Handlung als Pathen und Gäste bei: Ihre Durch⸗ lauchten der Fürst und die Fürstin Reuß ä. L., Ihre Großherzogliche Hoheit die Fürstin und Ihre Durchlauchten der Erbprinz und die Prinzessin Feodora von Hohen⸗ lohe⸗Langenburg.
Schaumburg⸗Lippe.
Bückeburg, 2. August. Der 74. Geburtstag Sr. Durchlaucht des Fürsten ist, wie dem „Hann. Cour.“ be⸗ richtet wird, gestern im ganzen Lande festlich begangen worden. Die Städte und Flecken hatten geflaggt, Morgens fanden Schulakte und Nachmittags Festessen statt. In der Residenzstadt Bückeburg vereinigten sich Mittags 1 Uhr vor dem Rathhause die Bürger der Stadt, Landleute aus den benachbarten Ort⸗ schaften, Männer und Frauen in ihrer Volkstracht und die städtischen Schulen zu einem Festzuge, der mit zwei Musikkapellen vor das Schloß marschirte. Hier hielt Hr. Gymnasialdirektor Dr. Feldmann eine Ansprache an den Fürsten, der mit der gesammten Fürstlichen Familie auf dem Balkon des Schlosses stand, und brachte ein Hoch auf Se. Durchlaucht aus. Der Fürst dankte sichtlich ergriffen in warmen Worten: diese freiwillige unerwartete Kundgebung habe seinem Herzen wahrhaft wohlgethan. Bei der Mittagstafel im Fürstlichen Residenzschlosse, zu der etwa 60 Herren geladen waren, brachte der Erbprinz das Wohl seines erlauchten Vaters aus. Zu Bad Eilsen fand an demselben Abend Illumination und Feuerwerk statt. Prinz Adolf, der Verlobte der Prinzessin Victoria von Preußen, ist seit einigen Tagen zum Besuche am elterlichen Hofe hier. Ihre Durchlauchten der Fürst und die Fürstin reisen in den ersten Tagen der nächsten Woche zu mehr⸗ wöchigem Kurgebrauch nach Karlsbad. 16 8
R Regie⸗
11AX“
14. Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 5. August. Se. Majestät der Kaiser und König stattete gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in Graz der Gemahlin des Statthalters Baron von Kübeck einen Besuch ab, nahm dann das neue Rathhaus und das neu ausgebaute Landhaus in Augenschein und vollzog die Grundsteinlegung zum neuen Landes⸗Museum. Die Ansprache des Landes⸗ Hauptmanns beantwortend, betonte der Kaiser nament⸗ lich, daß die heutige Feier von Neuem Zeugniß davon ablege, wie die Steiermark das Andenken an seinen Großoheim, den Erzherzog Johann, welchem das Land so viele segensreiche Institutionen verdanke, zu ehren wisse. Im Laufe des Nachmittags besichtigte Se. Majestät verschiedene Anstalten. In der Anstalt des Schutzvereins für verwahrloste Kinder trat der Kaiser unter die Letzteren, richtete an dieselben warme Worte und ließ der Verwaltung einen Betrag zum Ankaufe eines Vesperbrotes übergeben. Allerhöchstderselbe wurde überall mit enthusiastischen Zurufen begrüßt. Zu dem Diner waren der Herzog von Württemberg, Graf Hartenau, die anwesenden Minister und der Statthalter geladen. Heute Abend reiste der Kaiser unter brausenden Zurufen der Bevölkerung ab.
Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, ist heute von hier nach Kamenz abgereist.
Zwei bosnische Bataillone aus Sarajevo und Mostar werden in der nächsten Woche den Marsch nach Wien an⸗ treten, um an den Manövern in Ober⸗Oesterreich theilzunehmen. Beide Bataillone nehmen den Weg über Triest, werden somit nur cisleithanisches Gebiet berühren.
Großbritannien und Irland. London, 4. August. Der Herzog und die Herzogin von Edinburgh besuchten am Sonnabend Southampton und legten daselbst den Grundstein zu einer neuen Kapelle für die Seemanns⸗Mission.
Der Marquis von Salisbury begiebt sich, der „A. C.“ zufolge, noch vor dem Schluß der Parlamentssession zur
adekur nach Homburg, woselbst der Herzog von Rut⸗ land und der Herzog von Cambridge bereits weilen und wohin auch der Prinz von Wales am 16. d. reist.
In Barrow⸗in⸗Furness lief am Sonnabend der für die englische Kriegsmarine gebaute neue gedeckte Kreuzer „Melampus“ vom Stapel. Das Fahrzeug ist einer der 29 Kreuzer II. Klasse, deren Bau in Verfolg des im vorigen e angenommenen Flottenwehrgesetzes angeordnet worden.
er Kreuzer, welcher ein Deplacement von 3400 Tons hat, wird mit 17 schnellfeuernden Geschützen verschiedenen Kalibers und 4 Nordenfelt'schen Mitrailleusen ausgerüstet werden.
Im Unterhause theilte der Unter⸗Staatssekretär Worms heute mit: Der Präsident Krüger habe die Konvention, betreffend das Swaziland unterzeichnet. Dieselbe sei heute dem Volksraad der Transvaal⸗ (süd⸗ afrikanischen) Republik vorgelegt worden. Ihr wesent⸗ licher Inhalt bestehe in der Anerkennung der Unabhängigkeit des Swazilandes, wie sie in der Konvention von 1884 anerkannt sei. Die Kontrole und Ver⸗ waltung aller Angelegenheiten, die nur Eingeborene be⸗ treffen, durch die Swazi⸗Regierung blieben unberührt. Für die weißen Kolonisten werde eine gemischte Verwaltung durch eine Proklamation des Regenten und Rathes des Swazilandes eingeführt werden. Ein Gerichtshof solle zur Anwendung des holländischen, resp. römischen Rechts bei Ent⸗ scheidung aller Kriminal⸗ und Civilfälle unter den Weißen und zur Unterstützung der Gültigkeit angefochtener Konzessionen eingesetzt werden. Alle gesetzlich erworbenen Rechte seien vom Praise nan Regierungs⸗Comité und allen Gerichten anzuerkennen.
ie Regierung der Transvaal⸗Republik verpflichte sich, nörd⸗ lich oder nordwestlich ihres Gebiets nicht zu interveniren und durch ihren Einfluß die Herstellung der Ordnung in der Ver⸗ waltung in jener Jurisdiktion zu unterstützen, welche der britisch⸗südafrikanischen Gesellschaft durch Freibrief gewährt ist. Die englische Regierungerkenne die der Transvaal⸗Republik durch Konzession des Königs von Swaziland verliehenen Rechte zum Bau einer Eisenbahn durch Swaziland nach dem
“
Meere hin an, ferner, daß die Transvaal⸗Republik Verträge abschließen könne, um das Recht zur Führung der Eisen⸗ bahn bis zum Meere, zu einem Punkte der Kosibay oder in deren Nähe und an dem betreffenden Punkte die Konzession
zur Erwerbung eines Terrains von 10 Meilen im Umkreise zu erlangen. Sodann seien besondere Bestimmungen getroffen, um zu verhindern, daß die Souveränetät, die Kontrole oder resp. des oben genannten Auch sei eine Bestimmung bezüglich des Beitritts der Transvaal⸗ Republik zu einer Zollvereins⸗Konvention mit dem Kaplande,
die Verwaltung der Kosibay Terrains in die Hände einer fremden Macht falle.
dem See und Betchuanaland unter noch zu ver einbarenden Bedingungen getroffen.
kommen innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten nicht vereinbart werde, so werde dadurch das die Kosibay be⸗ treffende Abkommen hinfällig; aber die gemischte Regierung des Swazilandes solle auf 3 Jahre bestehen bleiben und auch nach Ablauf von 3 Jahren nicht zu Ende gehen, wenn nicht 6 Monat vorher die Kündigung erfolge. Für den Fall, daß die Transvaal⸗Republik dem Zollverein bei⸗ trete, sei für den Ablauf der Konvention keine Zeitgrenze festgesetzt.
Das Handelsamt hat einen Ausschuß eingesetzt, um das britische Reglement zur Verhinderung von Schiffszusammenstößen gemäß den Beschlüssen der kürzlich abgehaltenen Washingtoner Konferenz abzuändern. Dem Ausschuß gehören u. A. die Contre⸗Admirale Bowden Smith, Molyneux und Nares an. 6
Frankreich „Paris, 5. August. Der Senat bewilligte gestern, nach einer Mittheilung des „W. T. B.“, 100 000 Fr. zur Errichtung von Schutzposten gegen die Cholera, und begann darauf die Berathung des Gesetzes über die direkten Steuern.
Heute beginnt hier die auf eine 14 tägige Dauer berech⸗ nete Berathung der 15 amerikanischen General⸗ Konsuln Europas über die die Mac Kinley⸗Bill betreffenden Zollfragen. In einer gestern bereits ab⸗ gehaltenen Zusammenkunft waren unter Anderen die General⸗ Konsuln von Berlin, Frankfurt, Wien, Stockholm, Kopen⸗ hagen, Paris, Rom, London und St. Petersburg anwesend. Dieselben wählten den Chef des Konsulats⸗Bureaus in Washington Saint Elair zum Präsidenten und den De⸗ legirten des Washingtoner Schatzamts Tingle zum Sekretär.
„Eine Meldung des „Temps“ aus Portonovo theilt mit, daß die französische Regierung dem König von Dahomey unter gewissen Bedingungen einen Vertrags⸗ abschluß angeboten habe. Diese Bedingungen ent⸗ hielten eine Anerkennung der französischen Herrschaft in Kotonu und die Verpflichtung des Königs von Dahomey zu einem freundnachbarlichen Verhalten gegen⸗ über dem französischen Besitze in Portonovo. Die hierauf bezüglichen Mittheilungen werden von mehreren Abendblättern mit dem Zusatze bestätigt, daß, wenn der König von Dahomey diese Vorschläge ablehne, An⸗ fangs September eine französische Militärexpedition Rigen Abomey erfolgen werde. Dem „Sieècle“ zu⸗ olge sind, nach angeblich völlig sicheren Be⸗ richten der französischen Agenten, welche an den oberen Senegal geschickt waren, Schutzverträge mit den Königen von Massina, Natenga, Aribinda, Gurma nud Mossi chgeschlossen worden. Hierdurch werden Frank⸗ reich Landstriche gesichert, welche theilweise zu King, theil⸗ weise zu Seg und Thiebas Reich am oberen Niger gehören.
Der Dampfer „Caledonien“, von Indo⸗China kommend, meldet, daß die Seeräuberei in den dortigen Gewässern fortdauert und daß zahlreiche Scharmützel zwischen den Truppen und Seeräubern stattgefunden haben.
Spanien. Madrid, 4. August. Graf Bannelos ist, wie „W. T. B.“ meldet, zum Botschafter in Berlin und Graf Benomar zum Botschafter in Rom ernannt worden.
Rumänien.
Bukarest, 4. August. (W. T. B.) In dem ersten Wahlkollegium von Calaraschi wurde der regierungs⸗ freundliche Kandidat zum Deputirten gewählt..
Serbien.
Belgrad, 4. August. (W. T. B.) Ein gestern abgehal⸗ tenes Protestmeeting hier ansässiger macedonischer Serben nahm die an den Sultan, den Czaren und den ökumenischen Patriarchen gerichteten Resolutionen an.
Dänemark.
Kopenhagen, 5. August. (W. T. B.) Söhne des Khedive sind heute Morgen über Hamburg nach Amsterdam abgereist. “
Amerika. “ “
Argentinien. Buenos Aires. Die politische Lage ist, einem Telegramm des „W. T. B.“ vom 4. August zufolge, noch immer eine außerordentlich gespannte, es sei unmöglich, eine Lösung vorauszusehen. Das Kabinet bleibe unverändert. General Rocca und Eduard Costa, welche sich zuerst bereit erklärten, in das Kabinet einzutreten, hätten es jetzt abgelehnt, einen Ministerposten zu übernehmen.
Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Buenos Aires vom 5. d. M. meldet, dauert die Ministerkrisis fort. Nicht nur Eduard Costa, sondern auch andere einflußreiche Mitglieder seiner Partei weigern sich, in das Kabinet einzutreten. Die Nationalbank habe die eühehneen wieder aufgenommen, doch bleibe die Börse geschlossen und die panikartige Stimm mg halte an. Des Präsidenten Celman Politik soll Opposition ee Die Lage wird als ernst aber nicht gefährlich ezeichnet.
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China. Shanghai, 3. August. Auf Anordnung der ollbehörde wird, wie man dem „Standard“ meldet, die Stadt Chunking am Flusse Yangtse⸗Kiang dem auswärtigen Handel sofort eröffnet. Die Stadt wird indeß ö nicht zugänglich sein und das Geschäft mit dem Platze wird sich hauptsächlich auf den Transithandel beschränken.
Afrika.
Sansibar, 4. August. (. B.) In einer gestern statt⸗
gehabten Massenversammlung von Arabern vurde nach einigen Einwendungen der jüngste Erlaß des Sultans Betreffs der Sklaverei (vgl. Nr. 185 des 82
*
anungenommen.
Falls ein solches Ab⸗
des Universitätsgebäudes.
mann in Stuttgart. Jahrgang 1889/90, 9. bis 12.
Die beiden
eute sammelte sich jedoch eine Volks⸗
menge vor dem Zollhause und riß das daselbst angeschlagene
bezügliche Dekret herunter. Der Sultan ließ letzteres
sosor⸗ wieder ersetzen und die Rädelsführer verhaften.
Die Schuldigen sollen streng bestraft werden. Die Ruhe ist ieder hergestellt.
Kunst und Wissenschaft.
✕ Die Königliche Akademie der Wissenschaften hat in ihrer Gesammtsitzung am 5. Juni d. J. den Direktor der Königlichen Sternwarte am Cap der Guten Hoffnung Hrn. David Gill zum korrespondirenden Mitglied der physikalisch⸗mathematischen Klasse erwählt.
X Die Königliche Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität beging, wie bereits kurz erwähnt, am 3. August die Feier zum Gedächtniß ihres erhabenen Stifters des Königs Friedrich Wilhelm III. in dem großen Hörsaale — Derselben wohnten bei der Staats⸗ Minister Dr. von Goßler, der Unter⸗Staatssekretär Bark⸗ hausen, der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath und vortragende Rath im Kultus⸗Ministerium Dr. Althoff und mehrere höhere Beamte der verschiedenen Behörden. Die Feier wurde mit dem Vortrage eines Gesangstückes des akademischen Gesangvereins eröffnet, worauf der z. Rector, Geheime Justiz⸗ Rath Professor ord. Dr. Hinschius die Festrede in deutscher Sprache hielt. Der Redner sprach über die Stellung der Preis⸗ aufgaben im Systeme des Universitäts⸗Unterrichts und über die Bedeutung der Verbindung der Preisvertheilung mit der des 3. August als einer Erinnerungs⸗ und Dankfeier ür den Königlichen Stifter der Universität. Im Verlauf seiner Rede trug er die Urtheile der Fakultäten uͤber die ein⸗ gegangenen Preisbewerbungsschriften unter Bekanntmachung der neuen Preisaufgaben vor.
Es erhielten:
in der theologischen Fakultät einen Königlichen Preis: stud. theol. Reinhold Hartstock aus Pommern, eine ehrenvolle Erwähnung: stud. theol. Edwin Tausch aus Berlin und stud. theol. Otto Meincke aus Berlin, einen städtischen Preis: stud. theol. Bruno Kellner aus Westpreußen;
in der philosophischen Fakultät einen Königlichen Preis: stud. phil. Benzion Seligkowitz aus Jaffa, stud. phil. Arthur Wreschner aus Breslau, einen städtischen Preis: stud. phil. Paul Reinglaß aus Berlin, sowie eine ehrenvolle Erwähnung: stud. phil. Fritz Bauke aus Berlin.
Mit Gesang schloß die Feier.
— Zum Rektorder BerlinerUniversität für das Amtsjahr 1890/91, das mit dem 15. Oktober beginnt, ist, wie die „N. A. Z.“ hört, Prof. Adolf Tobler, Mitglied der Akademie der Wissen⸗ schaften, gewählt worden. Die theologische Fakultät übertrug das Dekanat dem Prof. D. Paul Kleinert, der schon vor einigen ahren das Rektorat bekleidet hat. Die juristische Fakultät wählte zu ihrem Dekan den Geheimen Justiz⸗Rath Otto Gierke, den be⸗ kannten Lehrer für deutsches Recht. Dekan der medizinischen Fakultät wird Geheimer Rath Prof. Dr. August Hirsch, dem diese Würde schon wiederholt zu Theil wurde. Die philosophische Fakultät endlich wählte den Mathematiker Prof. Dr. Lazarus Fuchs, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, zu ihrem Dekan.
— Dekorative Vorbilder. Eine Sammlung von figür⸗ lichen Darstellungen und kunstgewerblichen Verzierungen. Dekorative Thier⸗ und Pflanzen⸗Typen, plastische Ornamente, Allegorien,
Tvrrophäen, beraldische Motive, Vereinszeichen, Innungswappen, fest⸗
liche Ausschmückungen ꝛc. ꝛc. für Zeichner, Maler, graphische Künstler, Dekorateure, Bildhauer, Architekten. Verlag von Julius Hoff⸗ 8 eft, Jahrgang 1890/91 1. und 2. Heft (Pr. des Heftes 1 ℳ) — Der erste Jahr⸗ gang dieser reichhaltigen Sammlung dekorativer Musterblätter liegt nun beendet vor. Sie bietet dem Zeichner, dem Dekorationsmaler, dem Dilettanten und Kunstfreunde eine Fülle von größtentheils mit Geschmack ausgewählten ornamentalen Motiven aus allen Stilarten, figürlichen Kompositionen, Allegorien, naturalistischen Auf⸗ nahmen aus dem Thier⸗ und Pflanzenreich, welche direkt praktisch verwerthet und kopirt oder für neue Zier⸗Kompositionen frei verwerthet werden können. Künstler und Kunstgewerbetreibende werden aus der großen Mannigfaltigkeit der dargebotenen Motive für die ver⸗ schiedenartigsten Zwecke der verzierenden Kunst moderner und älterer Stilrichtung erwünschte Anregung schöpfen. Auch der neue Jahr⸗ gang, der soeben begonnen hat, verspricht eine große Zahl werthvoller Vorbilder. Den Inhalt der bereits vorliegenden 2 Hefte der neuen Serie bilden Blumenfüllungen, japanische Silhouetten, orientalische Flachornamente, fliegende Schmetterlinge in naturgetreuester Dar⸗ stellung, ferner dekorative Friese, korinthische Kapitäle, Metallarbeiten aus dem 16. Jahrhundert, landwirthschaftliche Embleme, Rococo⸗
iguren, moderne Vignetten ꝛc. Die in Chromodruck ausgeführten kafeln der ersten wie der neuen Serie sind Musterstücke vervollkomm⸗ neter moderner Technik.
Land⸗ und Forstwirthschaft. Aus den Oderbruche wird der „Voss. Ztg.
* unter dem
2. d. M. geschrieben: Der größte mit Getreide bedeckte Theil
unseres Bruchs ist abgeerntet; die Ernte war trotz der ungünstigen Witterung immer noch mittelgut. Der Körnerertrag läßt Einiges zu wünschen übrig, jedoch ist er noch immer mittel. Die Kartoffel⸗ ernte wird nach den gegenwärtigen Aussichten mittelgut werden, nur wird ein Theil unter der Nässe zu leiden haben. Die Kirschen⸗ ernte ist nicht zur Zufriedenheit ausgefallen, süße Kirschen fehlten hier fast ganz und saure haben einen verhältnißmäßig hohen Preis behalten. Die Birnenernte scheint ergiebig zu werden, ebenso die Apfelernte, jedoch scheinen die Pflaumen in diesem Jahre nicht so lohnend zu werden, wie in den Vorjahren. Neuer Reblausheerd am Mittelrhein.
Die Reblaus⸗Kommission für die Provinz Hessen⸗ Nassau ist seit drei Wochen mit der Untersuchung der Rebschulen der Provinz sowie aller Stellen in den Weinbergen und Gärten be⸗ schäftigt, welche aus irgend einem Grunde für reblausverdächtig ge⸗ halten werden können. Die gesammte Kommission hatte zunächst die alten Heerde in der Gemarkung Biebrich⸗Mosbach untersucht und deren gänzliche Gesundung festgestellt; dann begaben sich die Sach⸗ verständigen gruppenweise an die Lahn, wo bis jetzt u. A. Lahn⸗ stein, Nassau und Runkel für seuchefrei erklärt werden konnten, und in das Weinbaugebiet zwischen Caub und Lahnstein. ers hat sich nun ganz unerwartet ein ungewöhnlich umfangreicher
eblausbeerd oberhalb St. Goarshausen an den nördlichen Abhängen des Lorelei⸗Felsens gefunden. Zur Bekämpfung der so plötzlich wieder auftretenden Gefährdung des rheinischen Weinbaues sind sofort Maßregeln ergriffen worden. “
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.
Der Gesundheitsstand in Berlin blieb auch in der Woche vom 20. bis 26. Juli cr. ein der Vorwoche ähnlich günstiger, die Sterb⸗ lichkeit war sogar eine kleinere, als in der vorangegangenen Woche (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 22,0). Unter den Todesursachen kamen in Folge der erheblich kühleren Temperatur, die in der Berichtswoche vorherrschend war, weniger akute Darm⸗ krankheiten zum Vorschein und führten auch in etwas selteneren Fällen zum Tode. Es erl diesen Krankheits 143 Kind
160 in der Vorwoche und gegen 265 in der entsprechenden Woche des —
Vorjahres. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblich⸗ keit war eine kleinere als in der vorangegangenen Woche; von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 107 Säuglinge. — Akute Entzündungen der Athmungsorgane riefen weniger Er⸗ krankungen bervor, und auch die Zahl der durch sie be⸗ dingten Sterbefälle war eine kleinere. — Von den Infek⸗ tionskrankheiten haben Erkrankungen an den Masern erheblich abgenommen, auch Erkrankungen an Diphtherie wurden seltener zur Anzeige gebracht. Erstere zeigten sich in Moabit, auf dem Wedding und in der Rosenthaler Vorstadt am häufigsten, letztere traten in keinem Stadttheile in nennenswerther Zahl auf. Erkrankungen an Scharlach sowie an Unterleibstyphus wurden etwas häufiger zur Meldung gebracht, zeigten jedoch in keinem Stadttheil größere Ver⸗ breitung. Erkrankungen an Kindbettfieber und an rosenartiger Ent⸗ zündung des Zellgewebes der Haut waren selten. Erkrankungen an Keuchhusten waren gleichfalls seltener, der Verlauf blieb überwiegend ein milder. Rheumatische Beschwerden aller Art zeigten gegen die Vorwoche keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen.
Handel und Gewerbe.
Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗
fälischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Der rheinisch⸗westfälische Eisenmarkt hat in der letzten Woche seine Tendenz beibehalten. Die Kauflust ist allenthalben gering, die Nachfrage nur spärlich. Der Absatz von Eisenerz en ist ein geringer; trotzdem sich die Förderung im Sommer schon durch äußere Verhältnisse beschränkt, haben die Lager doch wieder einigen Umfang angenommen. Die Preise haben nach wie vor weichende Tendenz. Luxemburger Minette ist unverändert geblieben. — Das Roheisengeschäft ist noch immer unbedeutend; die Käufer halten zurück, nur der nothwendigste Bedarf wird gedeckt. Eine merkliche Steigerung der Kauflust ist auch nach den Seitens des Verbandes „erfolgten Preisermäßigungen nicht eingetreten. Die Nachfrage ist für nahezu sämmtliche Sorten gering und es scheint, daß zu den bereits erfolgten und beschlossenen Einschränkungen in der Er⸗ zeugung von Roheisen noch neue hinzukommen werden. — Im Walzeisengeschäft ist seit dem letzten Bericht eine wesentliche Aenderung gegen die Vorwoche nicht eingetreten. Man glaubt hie und da eine Besserung der Nachfrage zu spüren, doch ist dieselbe keinesfalls von Bedeutung. Im Stabeisengeschäft ist die Nach⸗ frage im Ganzen gering; die Abnehmer decken in den meisten Fällen nur den unmittelbaren Bedarf; dasselbe ist auch für Formeisen der Fall. Der Arbeitsbedarf scheint allent⸗ halben ein großer zu sein. Absa Wund Nachfrage an Bandeisen sind gleichfalls gegen die Vorwoche unverändert. In Grobblechen wie Feinblechen ist, bei Ausnahme weniger Werke, der Absatz ein leidlicher. Walzdraht, gezogener Draht und Drahtstifte sind noch immer vernachlässigt und ist namentlich für den letztgenannten Artikel das Geschäft unter den jetzigen Umständen schwierig Die Eisengießereien und Maschinenfabriken sind dem größten Theil nach ziemlich stetig beschäftigt, wenn auch ab und zu Klage darüber geführt wird, daß den Rohstoffen entsprechende Preise nur schwierig durchzuführen sind. Die Bahnwagen⸗ fabriken sind andauernd gut beschäftigt.
— Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ schreibt in ihrem vom 25., v. M. datirten Wochenbericht: Die allgemeine Ge⸗ schäftslage ist im Großen und Ganzen die günstige geblieben, die früher gekennzeichnet wurde. Wenn trotzdem noch kein merklicher Aufschwung zu verzeichnen ist, so liegt dies nicht allein daran, daß die Geschäfte während der Sommermonate überhaupt ruhig zu sein pflegen, sondern auch an dem Umstande, daß die leidige Tarifbill, über deren Schicksal man auch heute noch nichts Bestimmtes sagen kann, fortwährend einen lähmenden Einfluß ausübt. Nicht nur das Importgeschäft leidet darunter, sondern auch die heimische Industrie, denn Käufer wissen nicht, ob die vorgeschlagenen Zollveränderungen schließlich durchgeben oder nicht, und ob sie besser thun, sich von heimischen oder von importirten Waaren einen Vorrath einzulegen, und in diesem Dilemma kaufen sie nur für den dringendsten Bedarf. Dann fallen die ungeheuren Importationen, die in der Voraussicht eines erhöhten Zolls gemacht worden sind, sehr ins Gewicht, denn es werden dafür in nächster Zeit große Posten nach dem Auslande abzu⸗ führen sein. Andererseits ist es aber ein glücklicher Umstand, daß, wenn auch der Export bis jetzt noch sehr zurücksteht, doch alle Aussicht vorhanden ist, daß, sobald unsere Ernten herein⸗ gekommen sind, wir in der Lage sein werden, den Unter⸗ schied einigermaßen zu begleichen. Namentlich können wir auf einen großen Export von Baumwolle, Mais und Provisionen rechnen, wenn auch Weizen und Hafer, die nach den neuesten Ernte⸗ berichten keinen so großen Surplus übrig lassen, zurückbleiben werden. Von unseren Groß⸗Industrien hat die Eisen⸗ und Kohlen⸗ Industrie in letzter Zeit wenig Aufschwung gezeigt und auch das Wollgeschäft ist im Ganzen noch zurück; fast alle übrigen Branchen befinden sich aber in einem sehr ermuthigenden Zustande und Geld ist anhaltend so flüssig, daß die allgemeine Lage, wie wir bereits oben angedeutet, als überwiegend günstig erscheint — eine Auffassung, welche in der festen Tendenz der Aktienbörse, die fast immer ein Spiegelbild der Gesammt⸗Situation ist, ihre Bestäti⸗ gung findet. 1
Königsberg i. Pr., 4. August. (W. T. B.) Die Betriebs⸗ einnahmen der Ostpreußischen Südbahn pr. Juli „cr. betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 98 471 ℳ, im Güterverkehr 144 711 ℳ, an Extraordinarien 12 000 ℳ, zu⸗ sammen 255 182 ℳ, darunter auf der Strecke Fischhausen — Palmnicken 5362 ℳ, im Juli 1889 provisorisch 377 424 ℳ, mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres weniger 122 242 ℳ, im Ganzen vom 1. Januar bis 31. Juli 1890 1 840 858 ℳ (definitive Ein⸗ nahme aus russischem Verkehr nach russischem Stil), gegen pro⸗ visorisch 2 913 405 ℳ im Vorjahre, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres weniger 1 072 547 ℳ gegen definitiv 3 026 080. ℳ im Vorjahre, mithin weniger 1 185 222 ℳ
Breslau, 4. August. (W. T. B.) Die heutige General⸗ versammlung der Vereinigten Breslauer Oelfabriken genehmigte einstimmig die vorgeschlagene Dividende von 4 ¾ %, er⸗ theilte Decharge und wäͤhlte die ausscheidenden Mitglieder des Auf⸗ schsbant wieder. Die Auszahlung der Dividende erfolgt von morgen ab.
Leipzig, 4. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr August 4,77 ½ ℳ, pr. September 4,80 ℳ, pr. Oktober 4,80 ℳ, pr. November 4,70 ℳ, pr. Dezember 4,70 ℳ, pr. Januar 4,60 ℳ, pr. Februar 4,55 ℳ, pr. März 4,55 ℳ, pr. April 4,55 ℳ, pr. Mai 4,50 ℳ, pr. Juni — ℳ Umsatz 80 000 kg. Behauptet.
London, 4. August. (W. T. B.) Heute kein Getreide⸗ und Zuckermarkt.
Glasgow, 4. August, (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 11 329 Tons gegen 7800 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Heute findet kein Eisenmarkt statt.
St. Petersburg, 5. August. (W. T. B.) Die heute er⸗ schienene Gesetz⸗Sammlung enthält einen; Erlaß des Kaisers, durch welchen die den Zeichnern der Prämien⸗Pfandbriefe der Adels⸗Agrarbank eingeräumten Restzahlungen nicht in zwei Terminen bis zum 28. Februar 1891 zu machen sind, sondern in vier Terminen à 20 Rubel bis zum 15. No⸗ vember 1891. Die Zinsvergütung für die Zahlungsstundung bleibt die frühere, und ist es dem Finanz⸗Minister anheimgestellt, die Bedingungen und die Höhe der Belehnung der Städte durch die Reichsbank für die verlängerte Dauer der Abzahlung, das ist zum 15. November, festzusetzen. — Ein weiteres heute veröffentlichtes Gesetz bewilligt 1 Million Rubel zur Errichtung von Getreide⸗ speichern auf der Charkow⸗Nikolajewer Eisenbahn resp. von Elevators in Nikolajew.
New⸗York, 4. August. (W. T. B.) Visible Supply an
izen 18 373 000 Bushels, d0. Mai 11 565 000 Bushels.
Verkehrs⸗Anstalten. Hamburg, 5. August. (W. T. B.) Der Post dampfer „Russia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New⸗York eingetroffen, und der Postdampfer „Scandia“ der⸗ selben Gesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Morgen Lizard passirt.
London, 4. August. (W. T. B) Der Castle⸗Dampfer „Drummond Cast le' ist beute auf der Heimreise in Plymouth angekommen, und der Union⸗Dampfer „Dane“ gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen. v14X“
Theater und Musik.-
Kroll's Theater. 1 Francesco d'Andrade singt, neueren Bestimmungen zufolge, am Donnerstag als erste Gastrolle den „Rigoletto“. Die ursprüng⸗ lich beabsichtigte Aufführung von „Don Juan“ muß wegen einer plötzlichen Indisposition des Hrn. Marx verschoben werden He. Ernest van Dyck setzt am Freitag sein Gastspiel als „Faust“ i Gounod’s „Margarethe“ fort. “
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klaße 182. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittagsziehung:
2 Gewinne von 10 000 ℳ auf Nr. 53 138. 97 368.
5 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 1365. 13 175. 84 688. 132 353. 148 553.
42 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 618. 9925. 11 266. 25 058. 30 022. 40 652. 42 825. 49 508. 55 996. 61 503. 63 212. 64 574. 68 133. 68 707. 75 987. 79 459. 79 528. 83 323. 91 484. 97 141. 102 530. 113147. 114 648. 121 090. 126 417. 127 845. 128 570. 130 121. 130 477. 141 538. 144 153. 152 799. 157242. 160 919. 161 018. 168 148. 169 548. 171 524. 171 879. 171 940. 180 396. 188 831.
25 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 12 847. 13 558. 32 591. 35 971. 38 897. 46 882. 63 910. 66 235. 71 300. 75 030. 83 912. 99 822. 103 044. 111 391. 116 094. 121 180. 126 099. 133 851. 139 286. 148 374. 151 581. 170 423. 172 071. 174 938. 176 767.
33 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 732. 17 324. 25 495. 27 985. 37 621. 42 175. 42 751. 49 199. 56 160. 70 415. 72 212. 73 162. 73 375. 74 614. 85 312. 95 061. 101 192. 111 523. 112 703. 115 046. 117 170. 117 275. 117 724. 129 439. 135 505. 135 743. 148 755. 154 514. 154 959. 159 022. 164 976. 177 678. 189 824.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 182. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittagsziehung:
1 Gewinn von 50 000 ℳ auf Nr. 97 866.
1 Gewinn von 15 000 ℳ auf Nr. 54 532. “
2 Gewinne von 10 000 ℳ auf Nr. 31 827. 86 213. 3 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 87 293. 124 73 150 089.
25 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 1132. 15 679. 19 534. 22 937. 29 241. 63 574. 63 922. 83 001. 97 525. 104 821. 107 952. 108 334. 114 620. 115 397. 115 958. 129 875. 137 455. 140 047. 151 120. 156 533. 157 039. 162 693. 167 782. 181 690. 185 715.
4355. 5137.
68 944.
25 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 299. 7377. 10 420. 21 237. 29 686. 52 428. 54 593. 71 427. 71 594. 77 872. 84 287. 92 247. 111 323. 133 008. 144 401. 160 520. 171 409. 175 241. 180 355. 181 291. 181 402. 182 531.
35 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 3639. 18 281. 24 653. 25 932. 36 858. 39 030. 43 023. 45 693. 46 734. 53 402. 53 727. 53 978. 59 600. 63 477. 64 820. 67 680. 67 966 73 683. 80 251. 105 529. 105 765. 113 335. 114 142. 116 241 120 792. 121 859. 123 867. 128 473. 130 554. 144 434 145 560. 156 560. 173 431. 185 420. 189 813.
Mannigfaltiges.
Das zwölfte Verzeichniß der zum Bismarck⸗Denkmal ei gegangenen Beiträge schließt mit 31 985 ℳ 5 ₰ ab. Im Gan sind bis jetzt 612 370 ℳ 76 ₰ eingegangen.
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Ein alter treuer Diener des hochseligen Kaisers Wilhelm sein langjähriger Leibkutscher Samuel Heise, ist am vorigen Freitag gestorben.
Ein schwerer Unglücksfall hat sich am Sonnabend Nach⸗ mittag gegen 2 Uhr im Grunewald bei Schildhorn er⸗ eignet. Ein Kremser mit 16 Personen ist ins Wasser gestürzt. Der zweispännige Kremser fuhr, wie Montagsblätter berichten, die Wasserchaussee im Grunewald an den Havelseen entlang, als plötz⸗ lich die vor demselben befindlichen Pferde in Folge des Signals eines Dampfers scheu wurden und durchgingen. Der Kutscher verlor die Herrschaft über die Pferde, welche von der Chaussee herab und in wildem Laufe dem Wasser zujagten. Im nächsten Augenblick schon stürzten die Pferde die steile Böschung in das Wasser hinab, den Wagen mit den Insassen nach sich ziehend. Einige Augenblicke der entsetzlichsten Panik folgten; mit lauten Hülfe⸗ rufen versuchten die Verunglückten, unter denen sich auch Frauen und Kinder befanden, den Kremser, der bis zur Höhe der Sitzbänke hinauf im Wasser stand, zu verlassen, was auch mit Hülfe zahlreicher hinzugeeilter Ausflügler gelang. Trotzdem sind fünf verletzt worden; ein Ciseleur, welcher noch auf der
haussee vom Wagen gesprungen war, trug einen Bruch des rechten Oberschenkels davon, zwei junge Mädchen hatten erhebliche Ver⸗ letzungen an Brust und Kopf erlitten. Der Kutscher ist durch einen Hufschlag eines der Pferde am Kopfe verletzt und hat einen Bruch des rechten Unterarms davongetragen. Alle verunglückten Personen wurden nach Anlegung von Nothverbänden mittelst herbeigeholter Wagen nach verschiedenen hiesigen Krankenhäusern gebracht.
Königsberg, 1. August. Wie gefährlich der Triebsand der Wanderdüne der Nehrung Personen werden kann, die ihre geheim⸗ nißvolle Tücke nicht kennen, darüber berichten zum Markte gekommene kurische Fischer Folgendes: Am Sonntag wanderte, wie die „Königsb. H. Ztg.“ mittheilt, ein Tourist aus Memel auf der Nehrung dahin, um das Fischerdorf Rossiten zu erreichen. Unweit des Dorfes Pill⸗ koppen, wo der Triebsand nie zur Ruhe kommt, fiel es ihm auf, daß der Sand nicht nur immer tiefer wurde und ihm das Gehen ungemein erschwerte, sondern daß er sich auch fortgesetzt kehre und drehe, obgleich nur schwacher Wind von der Haffseite her wehte. Als ihm das Gehen immer schwerer wurde, wollte er nach dem ober⸗ halb der Düne liegenden Wege abbiegen, doch schon nach wenigen Schritten stand er tief im Sande, vermochte sich nicht mehr fort⸗ zubewegen und gewahrte mit Schrecken, wie er immer tiefer sank, sodaß er bald bis zum Knie im Triebsande steckte. Sobald er ver⸗ suchte, die Hände zur Befreiung der Füße zu Hülfe zu nehmen, begannen sofort auch diese einzusinken, sodaß er jetzt erst die große