hatte heute die hohe Ehre des Besuches Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin. Ihre Majestät fuhr heute Morgen im offenen Wagen in den Ausstellungspark ein; in Ihrer Begleitung be⸗ fanden sich die Gräfin Keller und der Kammerherr von dem Knesebeck. Zum Empfange der Kaiserin hatten sich die Aus⸗ stellungsdirigenten Dr. Lassar und Kommerzien⸗Rath Dörffel ein⸗ gefunden. Ihre Majestät wurde zunächst in die Maschinenhalle geleitet, wo unter Führung des General⸗Stabsarztes Dr. von Coler die Ab⸗ theilung des Kriegs⸗Ministeriums eingehend besichtigt wurde. Dann wandte sich die Kaiserin der großen Ausstellung des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts zu, wo der Direktor des Amts Dr. Köhler und der Geheime Rath Sell die erwünschten Informationen gaben. Inzwischen war Geheimer Medizinal⸗Rath Professor Virchow von der Kaiserin in herzlicher Weise begrüßt worden und durfte nunmehr Ihre Majestät in die große Abtheilung der Stadt Berlin geleiten. Nach⸗ dem hierauf die optische Ausstellung des Kommerzien⸗Raths Dörffel betrachtet war, wandte sich die Kaiserin der von Professor Virchow arrangirten Ausstellung des Pathologischen Instituts zu, dessen Prä⸗ parate Ihr lebhaftes Interesse erregte. Nicht minder ein⸗ gehend besichtigee die hohe Frau die Ohrenpräparate des Professors Hartmann, die vom Geheimen Rath Virchow erläutert wurden. Sodann wurde die Maschinenhalle verlassen und die vor der Halle aufgestellte transportable Baracke betreten, die nach dem prämiirten System des Dr. Gutsch erbaut ist. Dr. Gutsch wurde der Kaiserin vorgestellt und konnte selbst die ungemein praktischen und kompendiösen Einrichtungen der Baracke erläutern. Nach dem Gutsch'schen System ist es möglich, in 5 Eisenbahnwagen 7 Baracken mit Betten und 18 Mann Personal zu transportiren. Durch die chemisch⸗ pharmazeutische Ausstellung, wo Stanley's Reiseapotheke das Interesse der Kaiserin erregte, ging es jetzt nach der großen Ausstellung des Kriegs⸗Ministeriums beim Lehrter Bahnhof. General⸗Stabsarzt Dr. von Coler übernahm hier wieder die Führung und geleitete die Kaiserin, Allerhöchstwelche wärmstes Interesse gerade für diese Abtheilung bekundete, durch die Leinwand⸗ baracken mit Winter⸗ und Sommerausrüstung durch das Kranken⸗ zelt und in die Wohn⸗ und Wirthschaftsbaracke, in der die innere Einrichtung nach dem System des Stabsarztes Dr. Nicolai wegen der kompendiösen Einrichtung und der praktischen Verwendung der die Ausstattungsgegenstände umhüllenden Kisten Beachtung fand. Dann folgte die Kaiserin ihrem Führer in die 2. Wohn⸗ und Wirth⸗ schaftsbaracke, die nach Vöcker'schem System eingerichtet und mit Filz bekleidet ist. Die Kaiserin nahm hier Veranlassung, sich den Italiener Baccelli vorstellen zu lassen. Fast eine Viertelstunde verweilte die Kaiserin sodann in dem vom Kriegs⸗Ministerium ausgestellten Lazarethzuge, wo sich Gelegenheit fand, die bisherigen mit den neuesten Einrichtungen zu vergleichen. Die interessanten Kocheinrichtungen im Wasserbade wurden vom Erfinder Hrn. Becker erklärt. Beim Heraustritt aus dem Sanitätszug wurde der Hohen Frau das inzwischen herbeigeschaffte, nur 18 Pfund schwere Bett vorgeführt, welches der anwesende Constructeur, Hr. Haselau, aus Mannesmann'schen Röhren zusammengesetzt hat. Die Kaiserin äußerte Ihr Erstaunen ob der Leichtigkeit des Bettes. Man begab sich sodann in jenen Stadtbahnbogen, in dem die Lazarethwagen untergebracht sind. Der hohen Frau wurden hier die Unterschiede zwischen der alten zweilagrigen und der neuen vierlagrigen Konstruktion erläutert. Interesse er⸗ regte hier auch der transportable Dampf⸗Desinfektor der Herren Ritschl und Heineberg. Die Kaiserin begab sich nunmehr in das Haupt⸗Ausstellungsgebäude. Im Skulpturensaal begrüßte die hohe Frau mit der Ihr eigenen Huld das Damencomité und nahm aus der Hand der Frau Geheimen Rath Leyden ein Bouquet aus Marschall⸗Nielrosen entgegen. In der Kapelle nahm Allerhöchstdieselbe Einsicht in die literarischen Werke, die hier ausgestellt sind, besichtigte hierauf die Kinder⸗ Schreib⸗ tische von Max Hermann, ließ sich u. A. noch durch Dr Broese die Apparate für elektro⸗medizinische Zwecke erläutern, welche einfach in Anschluß an bestehende Beleuchtungsanlagen gebracht werden können, hörte eine Erläuterung, die Marine⸗Stabsarzt Dr. Schmidt über die Ausstellung der deutschen Marine gab, und begrüßte hierbei den fran⸗ zösischen Delegirten Weber, ließ sich ferner von Hrn. Näther seine Kindermöbel erläutern und verließ dann unter Ausdrücken vollster Befriedigung unter dem Hurrah der Menge die Ausstellung.
Statistik und Volkswirthschaft.
“ Zur Arbeiterbewegung. “
Aus St. Ingbert wird der „Saarbr. Ztg.“ geschrieben: Am 7. August wurde den 10 Vorstands⸗Mitgliedern des Rechts⸗ schutzvereins der Bergleute der St Ingberter Grube beim Früh⸗ verlesen vor versammelter Mannschaft eröffnet, daß sie innerhalb einer Frist von 8 Tagen ihren Austritt aus diesem Verein zu be⸗ thätigen hätten, widrigenfalls ihnen nach Ablauf der gestellten Frist die Arbeit gekündigt würde.
Wie man der „Rh. u. R.⸗Ztg.“ aus Dortmund schreibt, will der neue Verband der Bergarbeiter „Glück auf“ eine Denkschrift ausarbeiten, zu welcher die einzelnen Vereine das Material besorgen sollen. Die Schrift soll sich erstrecken über die Art des Gedinges, der Lohnzahlung, das Arbeitsverhältniß, das Nullen, Strafen, Schichtdauer u. s. w.
In Erfurt fand am 6. d. M. eine Versammlung von Ver⸗ tretern evangelischer Arbeitervereine Deutschlands statt. Gegenstand der Berathungen war, wie der „Magdb. Ztg“ geschrieben wird, die Bildung eines Verbandes aller evangelischen Arbeitervereine. Wie verlautet, sind die Verhandlungen zu einem günstigen Abschluß gediehen.
In Leipzig wurden am Donnerstag in einer Versammlung der Bauschlosser zwei Vertreter in die Gewerkschaftskartell⸗ kommission gewählt.
Hier, in Berlin wurden am Donnerstag in den drei Volks⸗
versammlungen welche sich mit den ausständischen Hamburger Arbeitern beschäftigen sollten (Vgl. Nr. 187 d. Bl.), dem Sinne nach gleichartige Resolutionen angenommen, durch welche sich die hiesigen Arbeiter aufs Neue verpflichteten, für die Hamburger „aus⸗ gesperrten“ Arbeiter einzustehen und sie materiell zu unterstützen. In zwei dieser Versammlungen wurde, wie wir aus dem „Berl. Volksbl.“ ersehen, auch noch in Resolutionen ein Protest gegen den Verleger des „Berl. Lokal⸗Anzeigers“ ausgesprochen, weil dieser seine Setzer zwingen wolle, keiner Organisation anzugehören und den Austritt aus dem Unterstützungsverein Deutscher Buchdrucker verlange. „Aus London meldet „W. T. B.“: Eine Anzahl Bedienstete eines zwischen London — Chatham verkehrenden Eisenbahn⸗ zuges weigerten sich, zur Arbeit anzutreten, indem sie vorgaben, daß ihr Dienst ein übermäßig anstrengender sei, und verbarrika irten sich in den Magazinräumen des Bahnhofs; schließlich ergaben sie sich jedoch. Zwanzig von ihnen sind zu einem Monat Gefängniß ver⸗ urtheilt worden.
Einem Telegramm des Wolff'schen Bureaus aus New⸗York zufolge hat gestern der Ausstand des Dienstpersonals der „New⸗York Central“ und „Hudson⸗River“ Eisenbahn begonnen. Der Verkehr zwischen Buffalo und New⸗PYork stockt. Alle Weichensteller haben ihre Posten verlassen. Seit Abends 7 Uhr sind keine Züge vom Hauptbahnhofe mehrkabgelassen worden.
Literatur.
* Die Erziehung der Einjährig⸗Freiwill Waffen zum Reserve⸗Offizier⸗Aspiranten. Infanterie⸗ Ausgabe mit 3 lithographirten Tafeln von Hilken, Hauptmann a. D. Berlin und Leipzig. Heuser’s Verlag (Louis Heuser). Der Verfasser will den jungen Soldaten, an welche er sich wendet, keine Zusammen⸗ stellung des nhalts und Dienstvorschriften geben, . d
deren K anss est, en Einjährige
den Reserve⸗Offizier⸗Aspiranten bei dem Streben zu Hülfe kommen,
ihre militärische Erziehung neben und im Anschluß an die Aus⸗ bildung durch die Truppe und den Instruktionsoffizier durch eigenes Nachdenken und eigene Arbeit zu fördern, vor Allem aber soll das Werk die Einjährig⸗Freiwilligen in Pflichttreue gegen Kaiser und Reich stärken und in ihnen die richtige soldatische Gesinnung befestigen. Die einzelnen Kapitel schließen sich eng an die Bestimmungen an, welche sich auf den Gang der Ausbildung beziehen und überhaupt für die Einjährigen während des Verlaufs ihres aktiven Dienstjahres maß⸗ ebend sind, sowie an diejenigen, welche nach Entlassung zur Reserve ezw. als Reserve⸗Offizier⸗Aspiranten von ihnen zu beachten sind, und welche den Gang der Ausbildung zum Reserve⸗Offizier regeln. Es wird demnach sowohl die praktische wie theoretische Bildung vollständig behandelt. In den lithographirten Bei⸗ lagen wird sodann die Art der Darstellung größerer Geländeabschnitte in der bei dem Generalstabe üblichen Weise zur Anschauung gebracht und ein Muster der in der Armee gebräuchlichen Croquis gegeben. Von ganz besonderem Werthe ist es, daß das Buch für jede Waffengattung besonders bearbeitet ist und in be⸗ sonderer Ausgabe für Infanterie, Kavallerie, Feld⸗Artillerie, Fuß⸗ Artillerie, Pioniere und Train erscheint. Eng an dieses Werk schließt sich ein zweites desselben Verfassers an, „Praktische Winke für Einjährig⸗Freiwillige und deren Eltern, Vor⸗ münder u. s. w.“, welches im nämlichen Verlage erschienen ist und die Wahl der Waffengattung und des Truppentbeils nebst den bezüglichen gesetzlichen Vorschriften der Wehr⸗ und Heerordnung be⸗ handelt. Es werden darin alle Gesichtspunkte berücksichtigt, welche bei dem wichtigen Schritte des Eintritts in die Armee sowohl für die Eltern und Vormünder, als für den betreffenden jungen Mann von Bedeutung sind, so namentlich der bürgerliche Beruf, die körper⸗ liche Beschaffenheit und Leistungsfähigkeit, die geistige Begabung, die Vermögensverhältnisse und endlich auch die Neigung. Von besonderem Werthe dürfte die Tabelle sein, in welcher die dienstlichen und unum⸗ gänglichen Kosten für Einjährig⸗Freiwillige bei den einzelnen Truppen⸗ gattungen übersichtlich dargestellt sind. Für den Werth dieses Buches spricht, daß bereits das vierte Tausend davon seit Mitte April d. J. erschienen ist.
— Germania's Sagenborn, Mären und Sagen, für das deutsche Haus, bearbeitet von Emil Engelmann. Mit vielen Bildern nach Zeichnungen von Baur, Bendemann, Camphausen, Cloß, Häberlin, Hoffmann, Hübner, Lauffer, Max, Makart, Richter, Schmidt, Schnorr von Carolsfeld u A. Neue Folge. Voll⸗ ständig in ca. 12 Lieferungen zum Preise von je 50 ₰. Stuttgart, Verlag von Paul Neff. Lieferungen 4—7. — Wir haben dieser Sammlung, welche unseren herrlichen altdeutschen Sagenschatz durch volksthümliche Nacherzählung in Prosa dem Familienkreise zu er⸗ schließen sucht, wiederholt mit Anerkennung gedacht. Die vorliegenden Hefte bringen die anziehenden kleineren Mären von König Rothari und König Samson; dann aber beginnt die umfangreiche Dietrichs⸗ sage, die dem Leser eine Reihe der gewaltigsten Helden vorführt und nächst den Nibelungen zu den großartigsten vaterländischen Sagen⸗ dichtungen zu rechnen ist. Die neuen Lieferungen sind fast noch reicher und künstlerischer illustrirt als die früheren.
— Unter dem Titel: „Im Priesterhause“ ist im Verlag von S. Gerstmann in Berlin (1890) von der Verfasserin von „Des Volkes Tochter“, „Die Häßliche“, „Ihr Beruf“ ꝛc. ꝛc., Clara Steinitz, eine Original⸗Erzählung erschienen, welche in trefflicher Darstellung zweier, einem reichen Patrizierhause entstammenden, grund⸗ verschiedenen Frauencharaktere die beiden Hauptströmungen des Menschenlebens der Gegenwart, nämlich den berechnenden, friedlos treibenden Realismus und demgegenüber den selbstlos beglückenden, friedigenden Idealismus, gleichsam als fesselndes Gemälde darzeigt, aus welchem in Uebereinstimmung mit dem Goethe’'schen: „Edel sei der Mensch, hülfreich und gut“ die Wahrheit hervorleuchtet: „die höchste Güte ist die höchste Weisheit“.
— Ferdinand Enke’'s Verlag in Stuttgart (1890) hat soeben ausgegeben die zweite, dritte und vierte Lieferung des Werkes: „Handwörterbuch der öffentlichen und privaten Ge⸗ sundheitspflege“, unter Mitwirkung von Dr. W. Angerstein in Berlin, Dr. van Bebber in Hamburg, Prof. Dr. Euler in Berlin, Dr. Kirchner in Hannover, Dr. Kurella in Allenberg, Dr. Lammers in Bremen, Dr. Petri⸗Berlin, Dr. Sander⸗Bunzlau, Dr. Schubert⸗ Nürnberg, Dr. Weber⸗Kiel, Dr. Wernich⸗Köslin, Dr. Zwick⸗Berlin u. v. a. herausgegeben von Dr. D. Dammer. Für Medizinal⸗ beamte, Aerzte, Apotheker. Verwaltungsbeamte, Beamte der Kranken⸗ und Unfallversicherung, Fabrikbesitzer, Fabrikinspektoren, National⸗ Oekonomen, Landwirthe, Ingenieure und Architekten. — Preis der Lieferung 2 ℳ — Aus dem mehr als zwanzigfächrigem Gebiete der gegenwärtig im Vordergrunde des öffentlichen Interesses stehenden Gesundheitspflege bringen vorliegende neuerschienene Lieferungen Auskunft über Folgendes: (II. Lieferung) Barvyt, Bauabnahme, ⸗Anzeige und⸗Erlaubniß, Bauarbeiter,⸗Beschränkungen, Flucht, ⸗Grund, ⸗„Materialien, „Ordnung, ⸗„Platz, atsse „Recht, „Statut, Bebauungsplan, Bedürfnißanstalten, Begräbnißplätze, Be⸗ leuchtung, Bergbau, Berufskrankheiten, Bett, Bierbrauerei, Blei, Bleicherei, Blitzgefahr, Blutsverwandtschaft, Boden, Borax, Brannt⸗ wein, Bräunekrankheiten, Brille, Britanniametallgeräthe, Brom, Bronze, Brot, Brnnnen, Buchdruckerei, Buchweizen, Bunt⸗ papier, Butter, Buttermilch; Chinin, Chlor, Cholera, Chrom, Cichorie, Cisternen; Dach, Dampfkessel, Decken; — (III. Liefe⸗ rung) Desinfektion, Diätetik, Droguenhandel, Düngerfabrikation, Ehe, Eier, Eisen, Eisenbahnhygiene, Entbindungsanstalten, Ent⸗ wässerung, Epilepnker, Essig, Exkremente, Explosive Substanzen Fabrikgesetzgebung, ⸗Hygiene,⸗Inspektion, Farben,⸗Blindheit, Färberei, Ferienkolonien, Fette, Feuerungen, Feuerwerkerei, Filialapotheken, Findelwesen, Firniß, Fleisch. — (IV. Lieferung) Flußver⸗ unreinigung, Frauenarbeit, Frauenvereine vom Rothen Kreuz, Frucht⸗ barkeit, Fußboden; Galvanotechnik, Garn, Gasthäuser, Gefängniß⸗ wesen, Geflügel, Gelbfieber, Gemüse, Genickstarre, Genußmittel, Gerberei, G.schirr, Geschlechtsleben, Gesundheitspflege, Gewebe, Ge⸗ werbhygiene, Gewerbekrankheiten, Gewerbesanitätspolizei, Gewitter, Gewürze, Giftpflanzen, Giftverkehr. — Alles ist zwar meist kurz und knapp, stellenweis jedoch ausführlicher als in irgend einem hygienischen Lehrbuch, und durch treffliche in den Text gedruckte Abbildungen ver⸗ anschaulicht, überall aber zuverlässig und durch des Autors Name ver⸗ bürgt. Gleicht der kommende Theil dem Erschienenen in der scharfen Fassung der Begriffe, der strengen Ausscheidung des Nichthingehöri⸗ gen, der einsichtsvollen, lebenskundigen, sorgfältigen Verwerthung der besten neuesten Forschungsergebnisse und genauen Berücksichtigung der einschlägigen Gesetze und Verordnungen, sowie der genauen Be⸗ achtung von Vereinbarungen Sachverständiger, so wird zur Befriedi⸗ gung eines fühlbaren praktischen Bedürfnisses bald ein Gesammtwerk vorhanden sein, welches dem Fachmann, dem Arzt, dem Verwaltungs⸗ beamten, dem Richter, dem Gewerbetreibenden und schließlich jedem Gebildeten zwecks bester Orientirung im Gebiet der öffentlichen und privaten Gesundheitspflege als ein ausreichendes, unentbehrliches Nach⸗ schlagebuch dienen wird. .
— Die deutsche autorisirte Ausgabe von Stanley's Werk: „Im dunkelsten Afrika“ ist soeben in zweiter unveränderter Auflage erschienen. Die Verlagshandlung F. A. Brockhaus in Leipzig theilt uns mit, daß der Absatz ihrer Ausgabe alle davon gehegten Erwartungen überstiegen habe und sie während des einen Monats, der seit der Veröffentlichung erst verflossen ist, kaum im Stande ge⸗ wesen sei, die darauf eingehenden Bestellungen auszuführen; der Absatz des Werks sei schon bis jetzt doppelt so groß als der der frühern Werke Stanley’s, auch des berühmtesten: „Durch den dunkeln Welttheil.“ Wenn von dem Werke jetzt erst die zweite Auflage erschienen ist, während von Stanley’'s Briefen rasch hintereinander zehn Auflagen ausgegeben wurden, so erklärt sich das daraus, daß die erste Auflage infolge der Vorausbestellungen noch während des Drucks in größerer Anzahl ge⸗ druckt werden mußte als jene 10 Auflagen zusammen genommen. Das deutsche Publikum scheint, ohne sich von Stanley's Stellung Emin
ascha und den deutsch⸗afrikanischen Verhältnissen gegenüber dabei tören zu lassen, denselben Standpunkt einzunehmen, wie der bekannte Geograph Professor A. Kirchhoff in Halle, der einen Artikel über
das Werk mit den Worten beginnt: „Ein echter deutscher Mann ma keinen Stanley leiden, doch — seine Bücher liest er gern.“ 1
— Die Reptilien und Amphibien Deutschlands in Wort und Bild. Eine systematische und biologische Bearbeitung der bisher in Deutschland aufgefundenen Kriechthiere und Lurche von Hermann Lachmann. Mit 6 Tafeln und 57 Abbildungen im Text. Verlag von Paul Hüttig, Berlin SW. 11, Anhaltstraße 6. (Pr. eleg. broch. 450 ℳ) — Der Verfasser obigen Werks hat sich bereits durch verschiedene andere Publikationen, wie „Die Giftschlangen Europas“, „Das Terrarium“, „Deutschlands Schlangen“, als Spezial⸗Forscher über das Leben der Kriechthiere bekannt gemacht. Hier giebt er nunmehr eine zusammenhängende Schilderung aller Reptilien und Amphibien Deutschlands und Oester⸗ reichs. Im Anschluß an die systematische Beschreibung der einzelnen Thiere theilt er darin eine Menge von Beobachtungen mit, die er über die Eigenart und Lebensweise der Thiere, ihre Haltung und Wartung in der Gefangenschaft während jahrelangen eigenen Studiums gesammelt hat. Das Buch dürfte Naturfreunden, besonders Sammlern 8r Terrarienbesitzern mancherlei dankenswerthe praktische Winke dar⸗
ieten.
— Von den „Mittheilungen aus der historischen Literatur“ (herausgegeben von der Historischen Gesellschaft in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr. Ferdinand Hirsch; Berlin, R. Gaertner’'s Verlagsbuchhandlung, Hermann Hey⸗ felder) liegt uns ein neues Heft, das 3. des 18. Jahrgangs vor. Diese Zeitschrift bietet kurz gefaßte Referate über die neuesten historischen Werke mit stetiger Bezugnahme auf den bisherigen Stand der be⸗ treffenden Spezialforschungen. Lehrer der Geschichtskunde, Forscher und Freunde dieser Wissenschaft, welche sich über Nova in ihrem Fach unterrichten wollen, werden durch objektive Inhaltsangaben in den Skand gesetzt, zu beurtheilen, ob eine eingehendere Beschäftigung mit diesem oder jenem neuen Werke für sie angezeigt sei oder nicht. Das vor⸗ liegende Heft enthält u. a. Besprechungen folgender hervorragenden neueren Werke: M. Jähns „Geschichte der Kriegswissenschaften, vor⸗ nehmlich in Deutschland“; Hartmann „Untersuchungen zur Geschichte der byzantinischen Verwaltung in Italien“; „Liber Diurnus Romanorum pontificum’“ ed. Sickel; Ludwig Deutsche Kaiser und Könige in Straßburg“; Manitius „Deutsche Geschichte unter den sächsischen und salischen Kaisern“; von Pflugk⸗Harttung „Untersuchungen zur Geschichte Kaiser Konrad’s II.“; Riezler „Geschichte Bayerns“; Bidermann Geschichte der österreichischen Gesammmtstaats⸗Idee“; Irmer „Die Verhandlungen Schwedens und seiner Verbündeten mit Wallen stein und dem Kaiser“; Meinardus „Protokolle und Relationen des Branden⸗ burgischen Geheimen Raths aus der Zeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm“; Schüß „Brandenburg⸗Preußens Kolonialpolitik unter dem Großen Kurfürsten und seinen Nachfolgern“; Nippold „Erinnerungen aus dem Leben des General⸗Feldmarschalls Hermann von Bovyen ꝛc.“ — Die „Mittheilungen“ werden vierteljährlich in je 6 Bogen starken Heften ausgegeben (Preis des Jahrgangs 6 ℳ). Als besondere Bei⸗ gabe sind ihnen die Sitzungsberichte der „Historischen Gesellschaft in Berlin“ beigelegt.
— Annalen der Hydrographie und maritimen Me⸗ teorologie. Organ des Hydrographischen Amtes und der Deutschen Seewarte. Herausgegeben von dem Hydro⸗ graphischen Amt des Reich⸗Marineamts. Heft VII. hat folgenden Inhalt: Studien über den Einfluß des Mondes auf die Witterung. Von Dr. G. Meyer in Aachen. (D. S.) — Bemer⸗ kungen über verschiedene Häfen und Buchten innerhalb der Samoa⸗ Inseln. Nach dem Berichte S. M. S. Sophie“, Kommandant Korv.⸗Kapt. Herbing. — Bericht des Kapitän E. Bruhn vom Schiffe „J. Steffen“ über seine Reise von Guayaquil nach dem Golf von Tehuantepec und einige Bemerkungen über die an diesem Golf be⸗ legenen Plätze Rosario und Guelagiehi. (D. S.) — Beschreibung der Kermadec⸗Inseln. — Lothungen im Nördlichen Stillen Ocean, an der Westküste von Amerika. — Meteorologische Beobachtungen auf der Rhede und im Hafen von Kamerun, 1888 und 1889. — Der westindische Orkan im September 1888. — Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für den Monat Juni 1890 nach den meteo⸗ rologischen Aufzeichnungen der Normal⸗Beobachtungs⸗Stationen der Deutschen Seewarte. 2) Meteorologische und magnetische Beob⸗ achtungen, angestellt auf dem Kaiserlichen Observatorium zu Wil⸗ helmshaven in dem Monat Juni 1890. — Kartenbeilage: Karte des Treibeises bei Neufundland.
— Deutsche Rundschau. Herausgegeben von Julius Rodenberg. — Heft 11 (August) hat folgenden Inhalt: I. Don Quixottino. Novelle von Salvatore Farina. XIV./XXII. — II. Der christliche Ritter, ein Ideal des sechzehnten Jahrhunderts. Von Erich Schmidt. — III. Franz Dingelstedt. Blätter aus seinem Nachlaß. Mit Randbemerkungen von Julius Rodenberg. — Der Theater⸗Intendant und Freiherr. II. Weimar (1857 — 1867). — IV. Grundsätze der Naturforschung. Von Professor J. Rosenthal. — V. Heinrich von Sybel’s Geschichte der Begründung des neuen Deutschen Reichs. Von August Kluckhohn. — VI. Die Röfugiés und die Gebrüder Gaultier. Auf Grund handschriftlichen Materials von Gneomar Ernst von Natzmer. — VII. Professor Fournier und
Gruner's Aufenthalt in Oesterreich. — VIII. Politische Rundschau —8
IX. Der Katalog eines Handschriftensammlers.
„— Die am 2. August erschienene Nr. 2457 der Illustrirte Zeitung (J. J. Weber in Leipzig) enthält u. A. folgende Abbil dungen: Das Gabelsberger⸗Denkmal f. München. Modellirt vo Prof. Syrius Eberle. — Der Afrikareisende Kapitän Gastano Casati — Schloß Urville bei Metz, nebst der dazu gehörigen Herrschaft von Kaiser Wilhelm angekauft. — Von der Wissmann⸗Expedition in Ost Afrika. 2 Abbildungen. Nach Skizzen unseres Spezialzeichners und „Berichterstatters C. Weidmann. Major von Wissmann’s Quartier in Kiloa Kivindje, früher Zollhaus der Deutsch⸗ostafrikanischen Ge⸗ sellscheft. — Die Besetzung von Kiloa Kivindje durch Wiss⸗ mann'sche Truppen am 4. Mai. — Aus den Tiroler Alpen Eine Besteigung der Grohmannspitze. 4 Abbildungen. Nach rder Natur gezeichnet von E. T. Compton. Auf der Leiter. Die Be⸗ steigung der Grohmannspitze (zweiseitig). An der Eiswand. Die Grohmannspitze, von Süden gesehen. — Aus der nordwestdeutschen Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung zu Bremen. 7 Abbildungen. — Marie von Amerling. — Ansicht der Stadt Hammerfest in Nor⸗ wegen, der nördlichsten Stadt der Erde, vor dem Brand. Nach der der hütr gezeichnet von H. Drewes. — Polytechnische Mittheilungen. — Moden.
— Die „Deutsche Kolonialzeitung“, Organ der Deutschen Kolonialgesellschaft, redigirt vovn Gustav Meinecke, hat in Nr. 17 des 3. Jahrgangs (Neue Folge) folgenden Inhalt: Die Denk⸗ schrift über die Beweggründe zu dem deutsch⸗englischen Abkommen. — Dr. Peters. — Das deutsch englische Uebereinkommen vom 1. Juli 1890, vom Standpunkte des Staatsrechts und Völkerrechts aus be⸗ trachtet. — Der Nordwesten Deutsch⸗Ost⸗Afrikas. — Die Nordwest⸗ deutsche Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung zu Bremen. — Mitthei⸗ lungen aus der Gesellschaft. — Kleine Mittheilungen. — Literatur. — Quittungen. 8
— Die Nr. 45 der vaterländischen Wochenschrift „Der Bär“ hat folgenden Inhalt: Die schöne Else, von O. Schwebel. (Fortsetzung.) — Schloß und Park Tegel, von Richard George (mit 3 Abbildungen). Schluß.) — Reckahn, von Hermann Jahnke. (Schluß.) — Fürstliche Minnesänger, von Oskar Schwebel (mit Abbildung). (Fortsetzung) — Kleine Mittheilungen: Der Meilenstein vor dem Schlosse in Charlottenburg. — Freiherr von Plotho und die Reichsachts⸗Erklärung gegen Friedrich den Großen im Jahre 1757. — Märkische Städte nach dem „Stätte⸗Buch“ des Abrahamus Saurius. — Anekdote von Friedrich dem Großen. — Büchertisch. — Anzeigen.
1. Steckrriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Feazorvol, streckungen, 9 Vorladungen u. dergl. 3.
terkäufe, Fachtandeg erdingungen ꝛc
4. Verloosung,
iszahlung ꝛc. von zffentlichen Papieren.
DOeffentliche
An ei er 7. — und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 54 8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
5
5. Kommandit⸗Gesellse
— en auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Genossenscha
9. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[27274] Steckbrief.
Gegen den Zimmermann Albert Bruno Karl Spranger, geboren am 29. Oktober 1866 zu Plauen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls in actis I. J. 501/90 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit 11/12, abzuliefern.
Berlin, den 4. August 1890.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II.
8 Friedberg.
[272722 CSteckbrief. 1u“ Gegen den unten beschriebenen Polierergeselle Ernst Christian Bernhard Baumann aus Mehlis, welcher flüchtig ist, soll eine durch vollstreckbares Ürtheil des Herzoglichen Landgerichts zu Gotha vom 15. Juli 1890 erkannte Gefängnißstrafe von vier Monaten sieben Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Land⸗
gerichtsgefängniß zu Gotha abzuliefern.
Gotha, den 6. August 1890. ůgi Der Ercte Staatsanwalt. C. Jacobs.
8 Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe 1,60 — 65 m,
Statur mittel und schmächtig, Haare schwarz, Stirn hoch, Bart schwarzer Schnurrbart, Augenbrauen schwarz, Augen grau, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe gebräunt. Kleidung: heller Anzug, dunkler
Filzhut. linkhändig.
27275 1 12 e90 Reservist Bernhard Franz Gurski, un⸗ bekannten Aufenthalts, zuletzt in Thorn wohnhaft, geboren am 6. August 1863 in Neukrug, Kreis Karthaus, wird beschuldigt, seit dem Juni 1886 als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben —, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 4. November 1890, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Thorn zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der⸗ selbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗ ordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Ratibor ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. — III. E. 400/90. —
28. Juli 1890. e. 8n Mültewg t,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Besondere Kennzeichen: finsteren Blick und
Bekanntmachung. 12 J9dimn Deutschen Reich befindliche Vermögen des Wilhelm Günther aus Oberlahnstein wird in Höhe bis zu 3000 ℳ mit ““ Niederlahnstein, 4. August 1890. 8 Königliches Amtsgericht.
27273 G 4. gr. Staatsanwaltschaft Heilbron Bekanntmachung. 8
In der Strafsache gegen Friedrich Sinn von Möckmühl ist die unterm 12. Mai 1888 gemäß §. 326 Abs. 1 St.⸗P.⸗O. erfolgte Vermögens⸗ beschlagnahme durch Beschluß der Strafkammer des Königl. Landgerichts hier vom 15. Juli d. Js. wieder aufgehoben worden.
Den 5. August 1890. G Ueeter. Staatsanwalt.
[27281] Bekanntmachung. “ Durch Urtheil der hiesigen landgerichtlichen Straf⸗ kammer vom 14. Juli 1890 wurde die unterm 18. Januar 1890 gegen Isidor Friedrich Bohn, geboren am 5. März 1868 zu Mülhausen, wegen Verletzung der Wehrpflicht angeordnete Vermögens⸗ beschlagnahme aufgehoben. “ Mülhausen i. E., den 31. Juli 1890. Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. In Vertretung: Schaeffer, Staatsanwalt.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
27 2 127300 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenbausparzellen Bd. 11 Blatt Nr. 400 auf den Namen des Maurermeisters Julius Loewe hier eingetragene, in der Straße I. Abtheilung IX. des Bebauungsplanes belegene Grundstück in einem neuen Termine am 15. Sep⸗ tember 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 7 a 60 qm groß und weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des ““ dee rs ee. nicht be.. insbesondere derartige eeee. von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger 1. dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ Fllun des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten nsprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗
fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15. September 1890, Nachmittags 1 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 29. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.
11*“ “
[273011 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 88 Blatt Nr. 4518 auf den Namen des Töpfermeisters Emil Nelte zu Friedrichshagen eingetragene, in der Hoch⸗ meisterstraße Nr. 21 belegene Grundstück am 2. Ok⸗ tober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Ttn ece Nr. 13, Hof, Flügel C, Erdgeschoß,
mit einer Fläche von 7 a 35 qm ist für das Rech⸗ nungsjahr 1892/93 mit 11 200 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stüc betreffende Nachweifungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Fluͤgel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her⸗ vorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigkt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Ge⸗ richtsstelle verkündet werden. Berlin, den 23. Juli 1890. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.
[21875] Aufgebot.
Auf Antrag des Herrn G. Steinbeck zu Rostock werden die Inhaber des 40 % igen Pfandbriefs Serie III. Litt. B. Nr. 3827 der Mecklenburgischen Hypotheken⸗ und Wechselbank zu Schwerin über 1000 ℳ, sowie des dazu gehörigen Talons und der dazu gehörigen, am 2. Januar und 1. Juli 1890 fällig gewordenen, bezw. an den gleichen Tagen in den folgenden Jahren bis einschließlich des Jahres 1905 fällig werdenden Zinsscheine aufgefordert, bei Vorlegung gedachten Pfandbriefes, bezw. des Talons und der Zinsscheine, ihre Rechte und Ansprüche aus diesen Urkunden spä⸗ testens in dem auf den 12. Februar 1895 bei dem unterzeichneten Gericht Mittags 12 Uhr an⸗ gesetzten Termin anzumelden, unter dem Nachtheil, daß der gedachte Pfandbrief, bezw. der Talon und die Zinsscheine für kraftlos erklärt werden.
Schwerin, den 4. Juli 1890. “
Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: “ (L. S.) Fr. Heitmann, Gerichtsschreiber.
[15503] Aufg ebot. Auf den Antrag der Wittwe Zimmermann, Henriette, geb. Dahms, hierselbst, wird der Inhaber der an⸗ geblich der Antragstellerin verloren gegangenen, auf den Namen derselben lautenden beiden Obligationen der (ehemaligen) Stargarder Gas⸗Beleuchtungs⸗Aktien⸗ gesellschaft Nr. 147 vom 25. November 1871 und Nr. 237 vom 1. Juli 1872 über je 300 ℳ aufge⸗ fordert, seine Rechte auf die Urkunden spätestens im Aufgebotstermine am 6. Januar 1891, Vor⸗ mittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 1, anzumelden und die Obligationen vorzu⸗ legen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. 1 Stargard i. / Pomm., den 3. Juni 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
1828 Königliche Amtsgericht München I., Abthei⸗ lung A. für Civilsachen, hat unterm 1. April 1890 folgendes Aufgebot erlassen:
Es ist zu Verlust gegangen ein Depositen⸗ schein der Bayerischen Vereinsbank d. d. München,
12. Mai 1888 Nr. 4049, gezeichnet von Beschoren 10. Juli 1888
& Padr, bezw. Fester, wonach Michael Wenhard dahier Werthpapiere und zwar 3 ½ %bige Pfandbriefe der Bayerischen Handelsbank im Gesammtbetrage von 6000 ℳ als offenes Depot bei genannter Bank hinterliegen hat. Es wird nun auf Antrag des Königlichen Advokaten und Rechtsanwalts Müller als bevollmächtigten Vertreters des Privatiers Michael Wenhard dahier der allenfallsige Inhaber dieses Depositenscheins aufgefordert, seine Rechte spätestens im Aufgebotstermine am Montag, den 20. Oktober 1f. J., Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 19/I. (Augustiner⸗ stock) anzumelden eventuell den Depositenschein vor⸗ zulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfol⸗ ger nürna, 1 April 1890
uchen, am 2. Apri v5 Der “ Kgl. Gerichtsschreiber: (L. S. Hagenauer. .
15750 Anfgebot.
b Auf ha trag der unverehelichten Catharine Menke zu Hoyerhagen wird der Inhaber des auf den Namen der Aintragstellerin ausgestellten Sparkassen⸗
buchs Litt. C. 2112 der Sparkasse zu Hoya mit einer Einlage von 1500 ℳ hierdurch aufgefordert,
immer Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück
zum Zwecke der
spätestens im Termine vom 18. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte anzumelden, und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen d. Hoya, den 30. Mai 1890. 2— Königliches Amtsgericht. I.
127288] Aufgebot. Die Sparkassenbücher des Credit⸗Cassen⸗Vereing zu Forst i. 2. Eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht: 3 a. Folio 6028 über 316 ℳ 21 ₰, ausgefertigt für Johanne Rubin in Mehlen, b. Folio 4844 über 199 ℳ 35 ₰, ausgefertigt für Wilhelmine Bahlo in Sorgen, sind angeblich verloren gegangen und sollen auf den Antrag der Eigenthümer, nämlich: . zu a. der unverehelichten großjährigen Johanne Rubin zu Mehlen, b 1 zu b. der verehelichten Ausgedinger Bahlo, Wil⸗ helmine, geb. Trunte, zu Sergen, 1 neuen Ausfertigung amortisirt werden. 1 Es werden daher die Inhaber der Bücher aufge⸗ fordert, spätestens im Aufgebotstermine den 26. Februar 1891, Vormitt. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird Forst, den 8. Juli 1890. b Königliches Amtsgericht.
[24533] Aufgebot. ““ Der Vorstand der Dortmunder Exportbier⸗ Brauerei „Phönix“ zu Dortmund, vertreten durch den Rechtsanwalt Kramberg daselbst, hat das Aufgebot eines am August 1890 fälligen Wechsels d. d. Dortmund, den 3. April 1890 über 250 ℳ, welcher ausgestellt ist von Hch. Remmert an eigene Ordre, acceplirt von Hch. Berger in Dortmund, und von Hch. Remmert weitergegeben ist an J. W. Schreiber und von diesem dann an die Dortmunder Exportbier⸗Brauerei „Phönix“ zu Dortmund übertragen und übersandt ist, beantragt.
Der Wechsel ist angeblich verloren. 8
Der unbekannte Inhaber desselben wird daher aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. März 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung
desselben erfolgen wird. 8 Dortmund, den 18. Juli 1890. Koͤnigliches Amtsgericht.
10622 Aufgebot. . Die Daktiengesellschafr Bank für Elsaß⸗Lothringen in Straßburg, vertreten durch ihre Directoren Monkfort und Paschoud hier und diese durch Rechts⸗ anwalt Dr. Reinhard hier, hat das Aufgebot eines am 23. Dezember 1889, 4. Januar 1890 von M. Pinette und Feinstein in Karatschew (Rußland) ausgestellten, auf H. M. u. A. Levy in Straßburg i./Els. gezogenen und von letzteren acceptirten Wechsels über 4278.84 Mark, zahlbar drei Monate nach dato an die Ordre der Anglo⸗Deutschen Bank in Ham⸗ burg, girirt von dieser an die Züricher Cantonal⸗ bank, und von dieser auf die Bank für Elsaß⸗ Lothringen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 16. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, im Civilsitzungs⸗ saal, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Straßburg, den 13. Mai 1890. Kaiserliches Amtsgericht.
[15216] Aufgebot.
Der Kaufmann E. W. Glahn in Hamburg hat das Aufgebot des verloren gegangenen Wechsels d. d. Hamburg, den 31. Januar 1890 über 1384 ℳ 58 ₰ zahlbar am 30. April 1890, gezogen von dem Antragsteller Glahn auf Paul Rößler in Magde⸗ burg, welcher den Wechsel acceptirt hat, beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. Dezember 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Domplatz 9, 1, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird. 8
Magdeburg, den 3. Juni 1890.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6
[1820] Aufgebot.
Die Firma Eduard Hartig jun. zu Halle a. S. hat das Aufgebot des angeblich auf der Post ver⸗ loren gegangenen Wechsels d. d. Düsseldorf, den 28. Juni 1889 über 120 ℳ, zahlbar am 3. Oktober 1889, welchen C. Dißmann & Cie. an eigene Order auf H. Lüttich in Bielefeld gezogen, Letzterer an⸗ enommen hat, welcher vom Aussteller an Herrn
mil Eltz girirt ist, dann das Blanco⸗Giro des Letzteren und danach dasjenige der Berlin⸗Gubener Hutfabrik, Aktiengesellschaft vorm. A. Cohn (unter⸗ schrieben A. Cohn, p. p. H. Feitb) und danach den durchstrichenen Vermerk: „Inhalt durch Postauftrag erhalten, Halle a/S., den 13. Oktober 1889, Eduard Hartig jr.“ trägt, beantragt.
Der Vnhaber dieses Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Oktober 1890, Vormittags 11 ½ Uhr, an unterzeichneter Gerichts⸗ stelle (Zimmer Nr. 8) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzu⸗ legen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden soll. 4
Bielefeld, den 30. März 1890.
Königliches Amtsgericht. IV B.
gz. onjé. (L. s.) Ausgefertigt: Volken in g. Gerichtsschreiber.
[22406] Aufgebot.
Der Justizrath Dr. Michels zu Duisburg, Namens des Metzgers Johann Ludwigs junior daselbst, als Grundstückseigenthümers, hat das Aufgebot des im
Grundbuche von Duisburg Band 35 Bl. 40 unter
Abtheilung 3 Nr. 2 für die verstorbenen Eheleute Gärtner und Metzger Johann Ludwigs senior und Elisabeth, geb. Röttgers, zu Duisburg aus der Obli⸗ gation vom 23. Oktober 1868 eingetragenen Kauf⸗ gelderrückstandes voen 900 Thalern, der angeblich etilgt ist und gelöscht werden soll, beantragt. Die Rechtsnachfolger der Hypothekengläubiger werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Novem⸗ ber 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer 38, anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Ansprüche und Rechte auf die Post anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Post ausgeschlossen werden und selbige ge⸗ löͤscht wird. .
Duisburg, den 8. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
(1817] Aufgebot.
1) Nach Ausweis des Grundbuchs von Heckenbe Bd. III. S. 19 stand bei dem Schuhm’schen Hofe No. ass. 3 zu Heckenbeck ein Hypotbekkapital zu ursprünglich 700 Thlr. = 2100 ℳ nebst 4 % Zinsen für den Bahnwärter Christian Friedrich Lebrecht Wente zu Hansfreden aus der Obligation vom 22. Mai 1863 eingetragen, auf welches jedoch in⸗ zwischen 75 Thblr. gelöscht sind, während 300 Thlr. in Folge mehrerer Cessionen auf die Gemeinde Heckenbeck, 325 Thlr. aber aus dem gleichen Grunde auf den Kothsassen Ernst Bodenstein zu e“ ausweislich des Grundbuchs übergegangen sind. 2) Laut des alten Grundbuchs von Dankelsheim Bd. I. S. 43 stehen bei dem zu Dankelsheim unter der Versicherungsnummer 17 belegenen Halbspänner hofe nebst Zubehör 50 Thlr. in Conv. Münze neb 4 % Zinsen aus einer am 12. März 1823 von dem vormaligen fürstl. Kreisgerichte Gandersheim auf genommenen Obligation für den Soldaten Wilhelm Warmbold zu Eiershausen eingetragen. 1 Nachdem nun zu 1 der Gemeindevorsteher Wilhelm Pothe zu Heckenbeck Namens der Gemeinde Heckenbeck, und der Kothsaß⸗Altvater Ernst Bodenstein daselbst das Aufgebot der betr. 11““ 22. Mai 118685 1863, der Cessionsurkunde vom I. September und der Ausfertigung des Cessions⸗ und Quittungs Protokolls vom 23. Januar 1872, bezüglich de unter 2 gedachten Falles aber der Halbspänne Fin Böcker zu Dankelsheim als derzeitige Figenthümer des fraglichen Hofes das Aufgebot de Obligation vom 12. März 1823 beantragt haben werden 8 ad 1 und 2 die unbekannten Inhaber der frag lichen Urkunden, ad 2 auch alle Diejenigen, welch auf die Hypothek qu. Anspruch machen, damit auf gefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf de 18. Dezember 1890 Morgens 10 ½ Uhr vo unterzeichnetem Gerichte anberaumten Termine an zumelden, auch die betr. Urkunden vorzulegen widrigenfalls die betreffenden Urkunden den Eigen thümern der verpfändeten Grundstücke gegenüber fü kraftlos erklärt werden sollen, in dem zu 2 gedachte Falle auch die Löschung der Hypothek qu. — au Antrag — erfolgen soll. 8 Gandersheim, den 31. März 1890. Herzogliches Amtsgericht. gez. Seebaß. (L. S.) Zur Beglaubigung: Bremer, Gerichtsschreiber.
1
Aufgebot. Der Rittergutsbesitzer Albrecht von Gadensterdt zu Gadenstedt hat in Gemäßheit des §. 23 der Grundbuchordnung das Aufgebotsverfahren rücksicht lich der von dem Familienstammgute Volkersheim relevirenden beiden Kruggerechtigkeiten daselbst be⸗ antragt.
Demgemäß werden alle Diejenigen, welche Recht an den fraglichen Gerechtsamen zu haben ver⸗ meinen, öffentlich damit geladen, solche Rechte spä⸗ testens in dem auf den 9. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle an⸗ gesetzten Termine anzumelden, unter dem Rechts⸗ nachtheile, daß nach Ablauf dieser Frist der Besitzer, Rittergutsbesitzer von Gadenstedt als Eigenthümer der fraglichen Gerechtsame in das Grundbuch ein⸗ getragen werden wird, und daß, wer die ihm ob⸗ liegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Rich⸗ tigkeit des Grundbuches die vorgedachten Krug⸗ gerechtigkeiten erworben hat, nicht mehr geltend machen kann. b
Lutter a./Bbge, den 31. Juli 1890.
Herzogliches Amtsgericht. Kammrath.
8
8
[27291] Bekanntmachung. — 8
Wegen der zum Grundbuche noch nicht über⸗ nommenen Grundstücke der Stg. Plettenberg Flur II. Nr. 210/2, an der Hungewahr, Holzung, 8 a 82 qm und Flur VIII. Nr. 63/5 III., am Schellhagen, 88 Holzung, 24 à 54 qm, ist zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grundbuchblattes auf Antrag der Wittwe und Erben des früheren Papiermachers später Fabrik⸗ arbeiters Conrad Niggetiet zu Plettenberg das Auf⸗ gebotsverfahren eingeleitet. 8
Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf die Grundstücke spätestens im Aufgebotstermine den 29. September 1890, Vormittags 10 Uhr, anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausge⸗ schlossen werden. 1
Plettenberg, den 4. August 1890.
Königliches Amtsgericht.
[27292] Bekanntmachung. u““
Auf Antrag der Ehefrau des Arbeiters Carl Masch, eenannt Schmiehl, Friederike, geborenen Schult, zu essan, wird deren Ehemann, der Arbeiter Carl Masch, genannt Schmiehl, welcher am 16. Angust 1849 zu Lassan geboren, und seit dem Jahre 187. verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermine am Dienstag, den 21. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr, zu melden, widri⸗ genfalls derselbe für todt erklärt werden wird.
Wolgast, den 2. August 1890.
Königliches Amtsgeri