1890 / 199 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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„Im Interesse der Wissenschaft haben Herr Dr. Dörpfeld und ich es für nöthig gehalten, die Trümmerschichten immer von oben abzugraben, und haben wir auf diese Weise vor und neben dem Süd⸗ westthor (R C auf Plan VII. in „Troja“) sieben bewohnte Schichten mit ihren Hausmauern gefunden, bis wir auf den Fußboden der zweiten, der in einer furchtbaren Katastrophe untergegangenen Stadt kamen. Von jeder dieser sieben Schichten haben wir einige Haus⸗ mauern stehen lassen, damit die Besucher sie untersuchen und studiren können. Ich erinnere daran, daß diese Ausgrabungen außerhalb der Pergamos der zweiten Stadt, aber innerhalb der griechischen und römischen Akropolis gemacht sind. Den Fels haben wir auf ver⸗ schiedenen Stellen bloßgelegt. In der obersten Schicht fanden wir außer den Hausmauern auch zwei aus regelmäßig behauenen Steinen ber estellte Brunnen, die durch alle Schichten bis in den Fels binab⸗ reichen. Besonders stattliche Gebäude enthält die vierte Schicht von oben, dieselbe Schicht, in welcher die früher „Lydisch“ genannte graue Topfwaare, sowie viele Vasenscherben des mykenischen Typus, unter Anderem die „Bügelkanne“, gefunden worden. Eines dieser Gebäude, welches auch aus großen eee Steinen besteht, zeigt den Grundriß des alten Megaron, wie wir es in der zweiten Stadt gefunden und unter A auf Plan VII im Werke „Troja“ dar⸗ gestellt haben. Ob dasselbe ein Wohnhaus oder ein Tempel war, hat sich bis jetzt nicht bestimmen lassen. Wir haben dieses hoch⸗ interessante Gebäude unversehrt stehen lassen. Die tiefer liegenden drei Schichten mit Hausmauern entsprechen nach den darin enthaltenen Topfwaaren der fünften, vierten und dritten Stadt im Innern der alten Pergamos.

In allen Schichten kamen zahlreiche 1 m bis 1 m 75 cm hohe

Krüge (x490¹) vor, die, wie es noch heute vielfach üblich ist, als Vor⸗ rathsbehälter für Getreide und andere Früchte, Oel und Wein ebraucht wurden, denn im ganzen Orient fehlen im Allgemeinen eller noch jetzt, wie im Alterthume. An Feldfrüchten waren in den Krügen mehrere Getreidesorten, Oelsamen und kleine Erbsen, von welchen letzteren in einem großen Kruge allein mehr als 200 kg gefunden wurden.

Durch diese Ausgrabung wurde der mit großen Steinplatten ge⸗ pflasterte, vom Südwestthor der zweiten Stadt (RC auf Plan VII in „Troja“) in die Unterstadt hinunterführende, 7 m 50 cm breite Weg auf eine lange Strecke freigelegt. Derselbe hat eine Steigung von 1 zu 4, und zwar mit seitlichen Brüstungsmauern von 1 m Stärke eingefaßt. b

Außerdem wurde durch diese Grabung die ganze südwestliche Burgmauer der zweiten Stadt freigelegt, deren aus Steinen erbauter, stark geböschter Unterbau in seiner ganzen Höhe von 8 m 50 cm wohlerhalten ist. Von der einstigen Existenz eines Oberbaues aus an der Sonne getrockneten Ziegeln legen die zahlreichen verbrannten Ziegelschuttmassen, welche vor der geböschten Mauer gefunden werden, noch jetzt sicheres Zeugniß ab. Es wurden an dieser Westseite zwei Thürme aufgedeckt, die in ihrem unteren Theil sehr wohl erhalten sind und 2 m 70 em vor die Mauer vorspringen. Neben dem einen dieser Thürme wurden die Reste eines großen Thores gefunden, welches der ersten Periode der zweiten Stadt angehört. Dieses Thor entspricht in seiner Form und Bauart dem früher gefundenen großen Südthor (NF auf Plan VII in „Troja“*), welches ebenfalls aus der ersten Periode der zweiten Stadt stammt. Als das Südwestthor (RC auf Plan VII) bestand, waren jene beiden Thore der ersten Periode zugemauert und verschüttet. Neben diesem neu aufgedeckten Westthor fanden wir am Fuß des Unterbaues eine sehr wohlerhaltene, 2 m hohe, 1 m 20 cm breite Ausfallspforte, durch welche man auf schmalem Wege im Innern der Burgmauer zur Höhe der Pergamos hinaufsteigen konnte. Von den hölzernen Balken, welche die Seitenmauern der Pforte stützten, fanden wir noch große Stücke in verkohltem Zustande. Die Pforte wurde mittel st eines Querriegels verschlossen, dessen Löcher in den Seitenwänden erhalten sind. Um den Thürsturz in seinem jetzigen Zustande zu befestigen. haben wir ihn mit einem eisernen Balken unterstützt. Als die große

nur 6 m für und 2 m für die obere Galerie rechnen (wie eine solche für die Mauer des Themistokles in Athen nachgewiesen ist und wie

Dörpfeld und ich eine solche auf der Mauer von Tiryns ans Licht

gebracht haben), eine Gesammthöhe von wenigstens 16 m 50 cm gehabt und hier an der Westseite mit ihren riesigen Thürmen ein kolossales, höchst imposantes Ansehen gewährt haben, und es ist daher begreiflich, daß ihr Bau von der uns durch Homer erhaltenen

Tradition dem Poseidon und dem Apollo zugeschrieben wurde. Unsere Ausgrabungen am Südostthor (OX auf Plan VII) haben dasselbe bis auf den Grund ans Licht gebracht und dargethan, daß es zu verschiedenen Zeiten umgebaut ist. Zuerst hatte das Thor nur zwei gleichmäßig vorspringende Flankirungsthürme; später wurde der Thorweg schmäler gemacht und die Flankirungsthürme durch neue Mauern verstärkt. Vor dem Thore fand sich ein treppenartiger Auf⸗ gang, wodurch bewiesen wird, daß auch an dieser Seite die Pergamos von dem ganzen Plateau der Unterstadt durch eine Senkung getrennt war. Hoch über dem Südostthor liegen noch jetzt die Reste zweier Thorgebäude, die aus griechischer und römischer Zeit stammen. Von den römischen Propyläen haben sich auch zahl⸗ reiche Säulentrommeln aus Marmor gefunden. Die Aus⸗ grabungen des oben erwähnten großen Südthors sind nicht zum Abschlusse gelangt und sollen im nächsten Jahre fortgesetzt werden. Die Grabungen im Innern der Pergamos haben die Grundrisse fast aller Gebäude klargelegt, sodaß wir jetzt einen genauen Plan derselben geben können. Auch die Veränderungen, welche diese Gebäude im Laufe der drei Perioden der zweiten Stadt erfahren haben, konnten festgestellt werden. Die Nordmauer der Pergamos soll, soweit sie erhalten ist, im nächsten Frühjahre aufgedeckt werden, denn trotz aller Anstrengung sind wir in diesem Jahre nicht dazu ge⸗ kommen.

Das bereits früher besprochene Theater ist seitdem ganz freigelegt worden. Es weicht in mancher Beziehung von den gewöhn⸗ lichen Theatergrundrissen ab, und es ist daher sehr wohl möglich, daß wir in ihm kein Theater oder Odeion, sondern den theaterförmigen Sitzungssaal einer Körperschaft, zum Beispiel der B0⁄1, zu erkennen haben. Wir werden in dieser unserer Ansicht bestärkt durch die unmittelbare Nähe des im Jahre 1882 von uns ausgegrabenen, Seite 235 in „Troja“ abgebildeten großen Theaters, welches mehr als sechstausend Zuschauer aufnehmen konnte.

Eine höchst interessante und wichtige Inschrift ist in der Pergamos bei den römischen Propyläen gefunden worden. Sie besteht aus 70 Zeilen, wovon eine jede wenigstens fünf oder sechs Namen enthält. Es ist wahrscheinlich ein Theil des Ver⸗ zeichnises sämmtlicher Bürger der Stadt mit Angabe ihrer Frauen und Kinder aus bellenistischer Zeit. Es kommen darin viele homerische Namen vor, wie z. B. mehrfach Skamandrios, dann Teukros, Memnon, Glaukos, Menestheus u. s. w., welche be⸗ weisen, daß die Ilier stolz waren auf ihre trojanischen Vorväter, deren Ruhm vom göttlichen Dichter unsterblich gemacht ist. Dann enthält die Inschrift eine erstaunliche Menge von ganz unbekannten, hier zum ersten Male vorkommenden Namen, so z. B. von Männernamen: Auiloupolis, Eikadios, Noumenios, Praximenes, Pythomnestos, Euthes, Protophles, Attinos, und von Frauennamen: Skamandrodike, Lampris, Nikogenis, Aristonia, Mikinna, Menokrite, Anda, Inna, Lydion, Manakon, Menakon, Asinnô, Kireis, Midasia, Mystaline, Simotera, Annis, Adeia, Poa.

Ich habe hier am Fuße der Pergamos ein kleines Dorf von hölzernen, mit Theerpappe überzogenen Häusern errichtet, um die zahl⸗ reichen Besucher der Ruinen Trojas bequem unterbringen zu können. Ich habe dann auch die Freude gehabt, seit Anfang März mehr als hundert Gelehrte, Vertreter der verschiedensten Nationen, hier bei mir zu sehen. Wir stellen die Arbeiten hier am 1. August ein und kehren nach Athen zurück, hinterlassen aber als Wächter zwei türkische Gendarmen, welche beauftragt sind, etwaigen Besuchern Schlafzimmer zur Verfügung zu stellen. Wir beabsichtigen, die Forschungen in Troja am 1. März 1891 fortzusetzen und dann einen großen Theil der Unterstadt, namentlich die Agora, freizulegen, wozu in diesem

Handel und Gewerbe.

Berlin, 17. August. (Wollbericht des Ctrbl. f. d. Textil⸗ Ind.) Das Geschäft nahm in der vergangenen Woche einen ziemlich ruhigen Verlauf. Ein sächsischer Fabrikant erwarb ca. 500 Ctr. preußische Wolle; nach der Lausitz wurden nur kleinere Posten abgesetzt. Im Allgemeinen zeigen sich Fabrikanten und Kämmer zurückhaltend und kaufen nur für den nothwendigsten Bedarf. Trotzdem weisen die Preise andauernd eine nachhaltige Festigkeit auf und dürften, wenn Konsum etwas stärker in das Geschäft eingreifen sollte, eher an⸗ ziehen.

Den Inhabern der Aktien Litt. A., und B. der Bochumer Bergwerks⸗Aktiengesellschaft ist, wie aus einer Fhme⸗ machung der Gesellschaft in der heutigen Nummer d. Bl. ersichtlich ist, für den Bezug der Vorzugsaktien Litt. C. eine Nachfrist bis ein⸗ schließlich 10. September gewährt. Der Umtausch erfolgt bei der Gesellschaft und bei der Direktion der Disconto⸗Gesellschaft in Berlin. Nach Angaben der Verwaltung ist bereits auf ca. Nom. 4 420 000 Aktien Litt. A und B. die Nachzahlung Bebufs des Umtausches in Vor⸗ zugsaktien Litt. A. und B. geleistet, sodaß nur noch ca. Nom. 80 000 Aktien Litt. A. und B. ausstehen. Es liegt der Umtausch namentlich im Interesse der Inhaber der nicht zusammengelegten Aktien Litt. A. und B. im Nennbetrage von je 600 ℳ, da letztere, soweit sie nicht beim Bezug von Vorzugsaktien Litt. C. eingeliefert oder aber in zusammengelegte Aktien Litt. A. und B. umgetauscht sein werden, in Gemäßheit des Beschlusses der Generalversammlungen vom 11. Juni d. J. ihre statutarischen Rechte verlieren und nur als Legitimationspapiere zum Empfange der dagegen zu gewährenden zusammengelegten Aktien gelten. Der nach dem Bezuge Seitens der Inhaber der Aktien Litt. A. und B. übrigbleibende Betrag von Nom. 201 600 Vorzugsaktien Litt. C. wird den seitherigen Be⸗ sitzern von Vorzugsaktien Litt. C. zum Paricourse angeboten, und zwar berechtigt der Besitz von je Nom. 30 000 Vorzugsaktien Litt. C. zum Bezuge einer Vorzugsaktie Litt. C. von Nom. 1200

Leipzig, 18. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 4,87 ½ ℳ, pr. September 4,87 ½ ℳ, pr. Oktober 4,90 ℳ, pr. November 4,85 ℳ, pr. Dezember 4.85 ℳ, pr. Januar 4,75 ℳ, pr. Februar 4,72 ½ ℳ, pr. März 4,70 ℳ, pr. April 4,70 ℳ, pr. Mai 4,70 ℳ. Umsatz 175 000 kg. Behauptet.

London, 18. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 9. August bis zum 15. August: englischer Weizen 630, fremder 83 595, englische Gerste 109, fremde 727, englische Malzgerste 21 657, fremde —, englischer Hafer 291, fremder ha. Englisches Mehl 9482, fremdes 30 694 Sack und

aß.

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

Glasgow, 18. August. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7013 Tons gegen 9389 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 18. August. (W. T. B.) Wolle ruhig, stetig, Garne fest. 8

Luzern, 18. August. (W. T. B.) Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im Juli 1890 für den Perfonen⸗

verkehr 420 500 (im Juni 304 500) Fr., für den Güterverkehr

584 500 (im Juni 615 500) Fr., verschiedene Einnahmen im Juli 45 000 (im Juni 40 000) Fr., zusammen 1 050 000 (im Juni 1890 959 500) Fr. Die Betriebsausgaben betrugen im Juli 1890 889 8 Vani. 5290000/Fr. AHZEZ im Juli 1890 25 im Juni 429 50 Fr. er Betriebsüberschuß i i 1889 betrug 640 000 Fr. 8 Antwerpen, 18. August. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗ geboten wurden 1811 B. Buenos⸗Aires⸗Wolle, 151 B. Montevideo, 575 B. Melbourne, 152 B. Sidney. Verkauft wurden 961 B Buenos⸗Aires, 73 B. Montevideo, 372 B. Melbourne, 105 B. Sidney. Belebt, 10 höher als bei der Juni⸗Auktion. New⸗York, 18. August. (W. T. B.) Visible Supply a

[28649] 8 In der Untersuchungssache wider den Musketier Karl Reinbold, geboren am 4. Januar 1868 zu

trojanische Mauer noch ganz unversehrt dastand, muß sie, wenn wir auch

Jahre leider keine Zeit war.“

Weizen 18 453

000 Bushels, do. an Mais 10 067 000 Bushels.

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.Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

.Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. .Berufs⸗Genossenschaften.

Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. .Verschiedene Bekanntmachungen. 8

= 1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[28650] Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der gegen den Buchbinder Paul Moritz Schultze aus Kottbus, in den Akten C. 3. 86. R. G., wegen Hochverraths und Vergehens wider die öffentliche Ordnung erlassene Steckbrief vom 1. Dezember 1886 wird nochmals erneuert.

Berlin, den 15. August 1890.

Der Untersuchungsrichter des Reichsgerichts. Hirschfeld, Landgerichts⸗Rath am Königlichen Landgericht Berlin I.

[28648]

Nr. 3966 J. A. S. gegen Erwin Wilhelm Low von Schaffhausen, z. Zt. in Amerika, wegen Verletzung der Wehrpflicht.

Beschluß.

Zur Deckung der den Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe nebst Kosten im An⸗ schlag von 400 ℳ, wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeklagten nach §. 326 St.⸗P.⸗O. mit Beschlag belegt.

Freiburg, den 6. August 1890.

Großherzoglich Badisches Landgericht Freiburg,

Ferien⸗Strafkammer. E SSe. Courtin. ie Uebereinstimmung dieser Ausfertigung mit der Urschrift wird beurkundet. Freiburg, den 11. August 1890. Gerichtsschreiberei des Gr. Landgerichts.

(L. S.) Holz.

Nr. 24563. Vorstehender Beschluß wird hiermit bekannt gemacht.

Freiburg, den 13. August 1890.

Der Gr. Erste Staatsanwalt am Großh. bad. Landgericht Freiburg.

(Unterschrift.)

Beschluß.

Bilwisheim, Kreis Straßburg⸗Land, wird zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das Vermögen desselben bis zum Be⸗ trage von dreitausend zweihundert Mark auf Grund des §. 246 der Militär⸗Strafgerichts⸗Ordnung, des §. 1 Abs. 2 des Gesetzes vom 11. März 1850 und der §§. 325 und 326 der Reichs⸗Strafprozeß⸗Ord⸗ nung mit Beschlag belegt und die Veröffentlichung dieses Beschlusses durch den Deutschen Reichs⸗ Anzeiger verordnet. Straßburg, den 5. August 1890.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.

Jung. Schimper. Bostetter.

u“

[28660]

Nr. 3973. In der Strafsache gegen Josef Riesterer von Bollschweil und Genossen wegen Verletzung der Wehrpflicht.

Beschluß.

Nach Ansicht §. 140 St. G. B. und §§. 480, 326

St. P. O. wird zur Deckung der den Angeklagten August Klingele von Untermünsterthal

möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und Kosten mit zusammen je 400 Vierhundert

Mark das diesem Angeklagten dereinst zufallende

im Deutschen Reich befindliche Vermögen in Höhe

von Vierhundert Mark mit Beschlag belegt. Freiburg, den 13. August 1890. Großherzogliches Landgericht, Ferien⸗Strafkammer. (gez.) Schäfer. Lauck. Courtin.

Die Uebereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift beurkundet.

Freiburg, den 13. August 1890.

Der Gerichtsschreiber des Gr. Landgerichts.

(L. S.) Merklinger.

Nr. 25 996. Dies wird gemäß §. 326 Str. P. O. veröffentlicht.

Freiburg, den 16. August 1890.

Gr. bad. Staatsanwalt. (Unterschrift.)

8 2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[28669] Oeffentliche Zustellung.

Zufolge des von dem Königl. Amtsgericht, Abthl. V. hierselbst am heutigen Tage erlassenen Subhastations⸗ patentes sollen auf Antrag den Erben und Rechts⸗ nachfolger des zu Cornelvmünster verlebten Handels⸗ mannes Norbert Kaufmann, als extrahirende Gläu⸗ biger, vertreten durch Rechtsanwalt Thissen zu Aachen, die gegen die Erben und Rechtsnachfolger der zu Breinig bei Cornelymünster verlebten Ehe⸗ leute Wilhelm Andreas Kaufmann, Metzger, und Lucig, geb. Alt, Schuldner und Subhastaten, durch Verfügung des Königl. Amtsgerichts, Abthl. V. bier⸗ selbst vom 24. Oktober 1889 zum Zwecke der Sub⸗ hastation in gerichtlichen Beschlag genommenen Immobilien am 20. Dezember 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, in öffentlicher Sitzung des Königl. Amtsgerichts zu Aachen, Justizgebäude, Zimmer 23, öffentlich versteigert und dem Meist⸗ und Letzt⸗ bietenden zugeschlagen werden, nämlich: Gemeinde Cornelymünster, Landkreis Aachen, 855 V. Nr. 1413/645, mitten in Breinig, Haus⸗ fläche und Hausgarten. groß 1 a 99 m, begrenzt einerseits von Wilbelm Ostlender zu Breinig, anderer⸗

seits von Peter Jacob Münch zu Breinig.

Das Erstgebot der Extrahenten beträgt 200

Die Kaufbedingungen sowie der Auszug aus der Grundsteuermutterrolle und Gebäudesteuerrolle liegen auf der Gerichtsschreiberei, Zimmer 19, zur Einsicht offen.

Zu dem vorbezeichneten Versteigerungstermin wird die Maria Kaufmann, früher Dienstmädchen in Brüssel, rue de la loi 156, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort geladen.

Aachen, den 15. August 18990.

Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgeri chts

8 Abtheilung V.

[60723] 1 Aufgebot.

Die Kammerfrau Elisabetha Rund zu Karlsruhe, vertreten durch den Herrn Johannes Steltz eben⸗ daselbst, hat das Aufgebot des angeblich verlorenen, über 300 lautenden unkündbaren 50 %igen Hypo⸗ thekenbriefes Serie III. Litt. D. Nr. 3087 der Preußi⸗ schen Boden⸗Credit⸗Aktien⸗Bank in Berlin beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. September 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Neue Friedrichstraße 13, Hof. Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.

Berlin, den 13. Februar 1889.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 49.

[1857332 Aufgebot. Der Schreiner Titus König hier hat das Aufgebot des Geschäftsantheilbuchs Nr. 585 des hiesigen Kredit⸗Vereins, e. G., sprechend über 50 Thaler, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 8. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Zimmer 17, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die ÜUrkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der

Urkunde erfolgen wird. Kassel, den 14. Juni 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. 1 (gez.) Theobald. Wird veröffentlicht: Friderici, Gerichtsschreiber.

12401610, ben d b ie Erben der verstorbenen unverehelichten Dora Behrens zu Berlin, als: 8 1) die verehelichte Sophie Oppler, geb. Behrens, er unbekannt abwesende Friedrich Wilhelm . Behrens, 5

3) die geisteskranke Johanne Elise Behrens, vertreten ad 1 durch ihren Mandatar, ad 2 und 3 durch ihren Vormund, Kaufmann Georg Benthake hier, haben beantragt, das auf den Namen der Dora Behrens ausgestellte Sparkassenbuch Nr. 84 491 der Kapital⸗Versicherungsanstalt Hannover, über 987 94 lautend, für kraftlos zu erklären.

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Ein gleicher Antrag ist von dem Eisenbahn⸗

Bremser Wilhelm Schulenburg hier und dem Fräu⸗

lein Louise Schafer hier bezüglich der zu ihren Gunsten ausgestellten Sparkassenbücher Nr. 99 656

über 223 76 bezw. Nr. 41 158 über 79 44 derselben Anstalt gestellt.

Es werden daher die unbekannten Inhaber der

genannten Sparkassenbücher aufgefordert, ihre etwaigen Rechte auf dieselben spätestens in dem auf Freitag, den 30. Januar 1891, Morgens

11 Uhr, vor hiesigem Gerichte (Zimmer Nr. 84)

angesetzten Termine anzumelden, widrigenfalls di Kraftloserklärung der Bücher erfolgen wird. Hannover, den 8. Juli 1890. Königliches Amtsgericht. V A. Schuirmann.

[109111 Aufgebot.

Die Sophie Kramer in Lingen hat das Aufgebot der Sparkassenbücher der Sparkasse des vormaligen Amts Einbeck hier,

1) Nr. 3636 über 48 für Anna Mevyer in 3

Avendshausen, 1 2) Nr. 3688 über 36 für Fräulein Kramer aus Lingen,

beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefor⸗

dert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 13. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Einbeck, den 9. Mai 1890. Königliches Amtsgericht III.

Aufgebot.

[28168]

Auf den Antrag der Cottbus'er Maschinenbau-

Anstalt und Eisengießerei, Actien⸗Gesellschaft, ver⸗

treten durch ihre Direktoren Wagner und Lührs zu

Kottbus, diese wieder vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Reuscher daselbst, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Wechsels, d. d. Forst N.⸗L, den 1. Juli 1890, über 4000 ℳ, zahlbar am 1. Dezember 1890, acceptirt von P. Högelheimer in Forst i. L., hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermine den 4. März 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem

unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 11, anzumelden Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die

Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

orst, den 7. August 1890. heen Königliches Amisgericht.

[4394] Aufgebot.

Auf dem Anwesen der Bauerswittwe Theres Sedlmeier, Hs. Nr. 11 in Schmiechen, finden sich im Hyvpothekenbuche für Schmiechen Band I. 64 unter Rubrik III. folgende Einträge: 1

5./V. 28. Juni 1842. 625 Gulden unverzins⸗ liches und bei Standesveränderung zahlbares Heirath⸗ ut des Bauerssohnes Josef Sedlmeier von chmiechen lt. Uebergabsvertrag vom 13. April 840.

1840.

8) 14. November 1849. Das sub 5 eingetragene Heirathgut des Josef Sedlmeier mit 625 Fl. ist zur Sicherung der von Josef Sedlmeier zu leistenden Alimentation für das von Maria Welz am 9. Juli lf. Irs. (1849) außerehelich geborene Kind Namens „Barbara“ zur Caution unterstellt, lt. Hyp. Verhandlung v. heute. Das sub 5./V. eingetragene Heirathgut des J. Sedlmeier ist als bezahlt längst zur Löschung bewilligt, die Löschung kann aber wegen der sub 8 eingetragenen Vinkulirung nicht vollzogen werden, da die gepflogenen Recherchen nach Maria und Barbara Welz erfolglos geblieben sind. Nachdem nun vom Tage der letzten auf diesen Anspruch sich beziehenden Handlung an gerechnet dreißig Jahre verflossen sind, werden auf Antrag der derzeitigen Eigenthümerin und Besitzerin der hypothecirten Sache Diejenigen, welche auf die Forderung ein Recht zu haben glauben, zu dessen Anmeldung inner⸗ halb sechs Monaten und längstens im Aufgebots⸗ termine am Mittwoch, den 17. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, beim hiesigen Gericht, Sitzungssaal, unter dem Rechtsnachtheil öffentlich aufgefordert, daß im Falle der Unterlafsung der Anmeldung die Forderung für erloschen erklärt und im Hvpothekenbuch gelöscht würde.

Landsberg, am 11. April 1890. 8 Kgl. bayer. Amtsgericht. (L. S.) Schmid, K. A. R.

[28670] Oeffentliches Aufgebot.

Es werden folgende Aufgebote erlassen: 1

1) Auf Antrag des Stellenbesitzers Joseph Winkler aus Hermsdorf grüss. als eingetragenen Eigenthümer des Grundstücks Nr. 39 Hermsdorf grüss., betreffend die in Abth III. Nr. 1 eingetragene Post von 30 Thalern mütterliche Erbegelder und ein Anrecht auf ein Drittheil des 91 Thaler 16 Sgr. 10 Pf. übersteigenden Theiles des dereinstigen Kaufgeldes für die Geschwister Theresia und Joseph Niepel zwecks Ausschließung der unbekannten Berechtigten.

2) Auf Antrag der verwittweten Hausbesitzer Christiane Simon, geb. Kammler, aus Hartmanns⸗ dorf, als eingetrageßer Eigenthümerin der Grund⸗ stücke Nr. 14 Ackerstücke und Nr. 62, Dorf Hart⸗ mannsdorf, betreffend die in Abth. III. Nr. 3 resp. 9 für die Erben des Feldgärtners Johann Christian Simon und zwar für dessen Wittwe TJohanne Eleonore Simon, geb. Schroth, und ihre beiden Kinder, die verwittwete Johanne Eleonore Schroth, geb. Simon, und Johann Christian Simon zu Hart⸗ mannsdorf mit 5 % verzinslich eingetragene Kauf⸗ gelderforderung von 406 Thlr. 22 Sgr. 4 Pf. zwecks Ausschließung der unbekannten Berechtigten.

3) Auf Antrag des Berghauers August Brendel aus Schwarzwaldau als eingetragenen Eigenthümers des Grundstücks Nr. 56 Schwarzwaldau, betreffend die angeblich verloren gegangene Hypothekenurkunde vom 3. Februar 1857 über 49 Thaler, eingetragen Abtb. III. Nr. 10 für den Kaufmann Ernst Seidel zu Schwarzwaldau zwecks Kraftloserklärung der Urkunde.

4) Auf Antrag des Stellenbesitzers und Fahr⸗ steigers August Peter aus Vogelgesang als eingetra⸗ genen Eigenthümers des Grundstücks Nr. 11 Vogel⸗ gesang, betreffend die in Abth. III. Nr. 5 e für die Handfröhner Johann Gottfried Ludwig'sche Kuratel⸗ masse von Mittel⸗Conradswaldau mit 3 Thlr. 17 Sgr. nebst 5 % Zinsen eingetragene Post zwecks Löschung der Post und Kraftloserklärung der Urkunde.

5) Auf Antrag des Schuhmachers Franz Ache aus Vogelsdorf als eingetragenen Eigenthümers des Grundstücks Nr. 62 Vogelsdorf (Dorf), betreffend die angeblich verloren gegangene Hypothekenurkunde vom 2. Juli 1828 über die in Abth. III. Nr. 1 für den Schmiedemeister Weise zu Landeshut einge⸗ tragene Darlehnsforderung von 50 Thalern zwecks Kraftloserklärung der Urkunde.

Die Inhaber der vorstehend gedachten Urkunden sowie alle Diejenigen, welche Ansprüche irgend welcher Art an die vorangegebenen Posten zu haben meinen, namentlich unbekannte Rechtsnachfolger der eingetragenen Gläubiger, werden aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 5. Dezember 1890, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amts⸗ gericht bestimmten Aufgebotstermine ihre Rechte an⸗ zumelden und die betreffenden Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden, Ausschließung der unbekannten Gläubiger und deren Rechtsnachfolger sowie beziehungsweise die Löschung der Posten im Grundbuche erfolgen wird. Landeshut, den 17. Juli 1890. 8

Königliches Amtsgericht.

[28668] Bekanntmachung. Nr. 10 182. Das Gr. Amtsgericht Sinsheim erließ unterm Heutigen folgende veröffentlichte Aufforderung:

Christian Hörn, jeßt etwa 60 Jahre alt und Konrad Hörn, etwa 57 Jahre alt, Söhne des im Jahre 1833 von Richen nach Reihen verzogenen Konrad Hörn, gewesenen Rosenwirths in Reihen, sind beide nach Amerika ausgewandert und zwar Christian Hörn etwa im Jahre 1868, Konrad Hörn etwa im Jahre 1867, von ersterem ist 1881 die letzte Nachricht aus New⸗Orleans eingetroffen, vo Konrad Hörn überhaupt keine solche.

Auf Antrag der zurückgelassenen Erben werden die Vermißten Christian und Konrad Hörn auf⸗ gefordert binnen Jahresfrift Kenntniß von ihrem dermaligen Aufenthalte anher zu geben, widrigens sie für verschollen erklärt, und das ihnen seit ihrer Abwesenheit anerfallene Vermögen ihren muth⸗ maßlichen Erben gegen Sicherheitsleistung in für⸗ forglichen Besitz gegeben würde.

Sinsheim, 11. August 1890.

Der Gerichtsschreiber Gr. bad. Amtsgerichts:

(L. S.) Häffner.

128667] Aufgebot. 8

Auf Antrag der verehelichten Landwirth Johanne Seume, geb. Landes, in Donndorf, vertreten durch den Rechtsanwalt Michaelis in Artern, wird deren verschollener Bruder, der Handarbeiter Friedrich Carl Landes zu Donndorf, als Sohn der ver⸗ storbenen Eheleute Johann Michael Landes und Justine Magdalene, geb. Meyer, am 29. Oktober

gewandert ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 15. Juni 1891, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.

In gleicher Weise haben sich die etwa von dem

und Erbnehmer zu melden. Wiehe, am 9. August 1890. Königliches Amtsgericht.

[28666] Bekanntmachung. Johann Albert, Metzger, ehelicher Sohn des Ni⸗ colaus Albert und seiner Ehefrau Kunigunda, geb. Hell, von Wässerndorf, geb. am 21. Oktober 1811, und bellen he 2 1 8

eorg ert, Holzhofverwalter Valentin Albert, Dienstknecht von dort, sind seit mehr als 40 Jahren nach Amerika aus⸗ gewandert, ohne bis heute eine Nachricht über ihren derzeitigen Aufenthalt oder ihre Existenz überhaupt von sich gegeben zu haben.

Auf Antrag ihres Bruders Michael Albert von Wässerndorf wird hiermit Aufgebot erlassen und Aufgebotstermin auf Mittwoch, den 10. Juni 1891, Vormittags 9 Uhr, dahier anberaumt.

Es ergeht daber die Aufforderung:

1) an die Verschollenen Johann, Georg und Valentin Albert, spätestens im Aufgebots⸗ termine persönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt er⸗ klärt werden; 8 B an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebotsverfahren wahrzunehmen; an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mit⸗ theilung hierüber dem Gerichte dahier zu machen. 8

Marktbreit, den 7. August 1890.

Königliches Amtsgericht. 8 v. n. gez. Beck. Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts.

88

Rhein, Kgl. Sekretär.

8 Aufgebot.

Der am 19. Juli 1820 geborene Mathias Ruckerbauer, Sohn der Gütlerseheleute Stefan und Katharina Ruckerbauer, geb. Scheuringer, von Tiefen⸗ bach, ist seit dem Jahre 1872, um welche Zeit er sich nach Frankreich begab, verschollen.

Auf Antrag der Schuhwaarenhändlerin Sophie Krennbauer in Passau ergeht hiermit die Auf⸗ forderung:

1) an den Verschollenen, spätestens in dem auf 4. Oktober 1891, Vormittags 8 ½ Uhr, im Sitzungssaal Nr. 13,I., anberaumten Aufgebots⸗ termine persönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt werde,

2) an alle diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hier⸗ über bei Gericht zu machen,

3) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebotsverfahren wahrzunehmen.

Passau, den 16. August 1890.

Königliches Amtsgericht. gez. Mayr, Kgl. A.⸗R.

Vorstehendes Aufgebot wird hiermit gemäß §. 825 R.⸗C.⸗P.⸗O. öffentlich bekannt gemacht.

Passau, den 16. August 1890.

Der Kgl. Gerichtsschreiber: Scherer, Kgl. Sekr.

[28675] Oeffentliche Ladung.

Alle, welchen Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an den Nachlaß der am 4. Juli 1890 hier verstorbenen Wittwe Karoline Mainz, geb. Löwenthal, zustehen, haben solche vor dem 18. September 1890 bei unterzeichnetem Gerichte ordnungsmäßig an⸗ zumelden oder gewärtig zu sein, daß dieser Nachlaß an die theilweise im Auslande wohnenden gesetz⸗ lichen Erben ohne Sicherheitsleistung verabfolgt werde.

Frankfurt a. M., den 8. August 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

[286711 Oeffentliche Bekanntmachung. Ladung.

Die Erben des am 12. Januar 1882 für todt erklärten Johann George Föller von Rommerz, nämlich: 8 8

1) dessen Ehefrau Maria Elisabeth, geb. Hof⸗

mann,

2) dessen Tochter Theresia Föller,

30. Januar 1837,), oder deren Erben werden aufgefordert, sich bis zum 15. März 1891 hier zu melden, widrigenfalls der Nachlaß des ꝛc. Föller den nächsten anwesenden Erben ausgeantwortet werden wird.

Neuhof, den 12. August 1800b0. 8

Königliches Amtsgericht 1e““ 2

Bekanntmachung.

In Sachen, betreffend das Aufgebot des der ver⸗ wittweten Frau Dr. Nidrée, geb. Schaumann, zu Kolonie Fürstenwalde angeblich verloren gegangenen vierprezentigen Westpreußischen Pfandbriefs I. Serie Emission B. Litt. B. Nr. 2809 über 2000 F. 8/89 hat das Königliche Amtsgericht zu Marien⸗ werder am 5. Juli 1890 für Recht erkannt:

I. Der Westpreußische vierprozentige Pfandbrief I. Serie Emission B. Litt. B. Nr. 2809 über 2000 wird für kraftlos erklärt.

II. Die Kosten des Verfahrens werden der ver⸗ wittweten Frau Dr. Nidrée, geb. Schaumann, zu Kolonie Fürstenwalde auferlegt.

Marienwerder, den 9. August 1890. *

geboren

Königliches Amtsgericht.

1834 geboren, welcher 1857 nach Amerika aus

Verschollenen zurückgelassenen unbekannten Erben

¹ Durch Ausschlußurtel des unterzeichneten Gerichts vom 13. August 1890 sind folgende Urkunden: die angeblich verloren gegangenen 4 Wechsel, gezogen am 13. Oktober 1889 von der Handelsgesellschaft in Jacob & Plaut in Leipzig und acceptirt vom J. Steffen in Altona, Bürgerstraße 74,

fällig am 28. Dezember 1889, fällig am 14. Januar 1890, fällig am 3. Februar 1890, 248 50 fällig am 18. Februar 1890 für kraftlos erklärt worden. Altona, den 13. August 1890. Königliches Amtsgericht, Abtheilung II. Veröffentlicht: Hartung, Sekretär, als Gerichtsschreiber.

[28674) Im Namen des Königs! „Verkündet am 4. August 1890. Ref. Braunschweig, Gerichtsschreiber. Auf Antrag des Uhrmachers Ernst Gast aus Landeck Westpr. erkennt das Königliche Amtsgericht zu Pr. Friedland durch den Amtsgerichts⸗Rath Dyes für Recht: Das Hypothekendokument über die auf Landeck Bl. 19 Abth. III. Nr. 9 eingetragene Post von 300 nebst Zinsen wird für kraftlos erklärt. Die Kosten des Verfahrens werden dem Antragsteller aufgelegt. B gez. Dyes. Ausgefertigt: 8 Pr. Friedland, den 13. August 18900. (L. 8.) Ehrlich, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[284993 Im Namen des Königs!

Auf betreffenden Antrag hat das Königliche Amts⸗ gericht zu Burgwedel in der Sitzung vom 13. August 1890 verkündet:

Die Urkunden vom 3/5./9. Juli 1870, 5. No⸗ vember 1872, 5. April 1873 und 1. Oktober 1875 über zwei in das Hypothekenbuch des hiesigen Amts⸗ gerichts eingetragene, in das Grundbuch übertragene Abfindungsforderungen im Betrage von je 225 zu Gunsten des Ferdinand Voltmer und der Bertine Voltmer, damals minderjähriger Kinder des Alten⸗ theilers Hans Heinrich Voltmer in Brelingen, werden für kraftlos erklärt.

(gez.) Lauenstein.

Ausgezogen und veröffentlichht:

Reitemeyer, Amtsgerichtssekretär

[28497]

Die Schuldurkunde der Eheleute Wilhelm Engel zu Wahlershausen vom 24. März 1890 über 50 KSS Darlehn ist für kraftlos erklärt.

Kassel, am 26. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 3. gez. Hütterott. Wird veröffentlicht: Wiecklow, Gerichtsschreiber.

[28683] Oeffentliche Zustellung

Der Schneider Hermann Jastro zu Potsdam, Schockstraße 22, im Armenrechte, vertreten durch den Justiz- Rath Stoepel zu Potsdam, klagt gegen seine in unbekannter Abwesenheit lebende Ehefrau, Auguste Anna, geb. Wagner, zuletzt in Geestemünde, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehe⸗ scheidung: die zwischen ihnen bestehende Ehe zu trennen und die Beklagte für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet die Letztere zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Potsdam auf den 1. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, mit der Auf⸗ forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung, welche dem Kläger vom Prozeßgericht bewilligt ist, wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Potsdam, den 11. August 1890. 1“ Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts,

8 Civilkammer II. 6

In Vertretung: Klietzing, Aktuar.

[28687] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Arbeiter Johanna Kadoll, geborene Kobs, zu Polzin, Klägerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Kierski zu Köslin, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter Carl Kadoll aus Arnhausen, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten, wegen boswilliger Verlassung auf Ehescheidung, mit dem Antrage, zu erkennen:

1) die Ehe der Parteien wird getrennt,

2) der Beklagte wird für den schuldigen Theil

erachtet,

3) die Kosten des Rechtsstreits werden dem Be⸗

klagten auferlegt,

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Köslin auf den 18. De⸗ zember 1890, Vormittags 10 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Köslin, den 12. August 1890.

Mahlke, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[28686] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Restaurateur Hulda Rückwardt, geb. Demand, zu Halle a./S., vertreten durch den Rechtsanwalt Schütte zu Halle a./S., klagt gegen den früheren Restaurateur Felix Rückwardt, früher zu Halle a./S., jetzt in unbekannter Abwesenheit, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die IV. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Halle a./S. auf den 3. Dezember 1890, Vor⸗ mittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be⸗ stellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Halle a./S., den 14. August 1890.

Waage, Assistent,

als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[2867312Ä Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau Carl Rompf, Pauline, geb. Jung, zu Weilburg a./d. Lahn, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Böttrich in Hagen, klagt gegen ihren Ehe⸗ mann, den Kaufmann und Rechtskonsulent Carl Rompf, zuletzt in Schwerte wohnhaft, zur Zeit unbekannten Aufenthaltsortes, wegen Ehebruches, mit dem Antrage: die zwischen Parteien bestehende Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schul⸗ digen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Hagen auf den 12. Dezember 1890, Vor⸗ mittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hagen, den 1. August 1890.

1 Kirchhoff, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

1286s8] Oeffentliche Zustellung.

In der Prozeßsache der Ehefrau Katharina Wil⸗ helmine Rochow, geb. Dethlefsen, in Flensburg, Klägerin, jetzt Berufungsklägerin, vertreten durch Rechtsanwalt Mundt in Kiel, gegen ihren Ehemann, den Obersteuermann Bernhard Friedrich Wilhelm Rochow, unbekannten Aufenthalts, Beklagten, jetzt Berufungsbeklagten, wegen Ehescheidung, hat die Klägerin gegen das Urtheil der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts in Flensburg vom 1. Fe⸗ bruar d. Is. Berufung mit dem Antrage eingelegt, „das angefochtene Urtheil dahin abzuändern, daß ohne die dort geforderte Eidesleistung der Klägeri nach dem Klageantrage erkannt werde“, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor den II. Civilsenat des Königlichen Oberlandesgerichts zu Kiel auf den 11. No⸗ vember 1890, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Be⸗ rufung bekannt gemacht.

Kiel, den 15. August 1890. Gerichtsschreiberei des Königlichen Oberlandesgerichts, Feriensenats. Untiedt.

[28684] Oeffentliche Zustellung. 8

Die Ehefrau des Bäckers W. Starke, Caroline, geborene Hagedorn, gent. Pferdehirt, zu Deinig⸗ hausen bei Mengede, vertreten durch den Rechts anwalt Pork in Dortmund, klagt gegen ihren Eh mann, den Bäcker W. Starke, früher zu Dorstfeld, jetzt unbekannten Aufenthalts, auf Ehescheidung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, auch demselben die Kosten des Rechtsstreits zur Last zu legen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund auf den 27. November 1890, Vormittags 9 Uhr, mit der Auf⸗ forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke de öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 1 8

Dortmund, den 13. August 1890.

Hilburg, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[28685] Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau des Heinrich Philipp Böll, Elise, geb. Wick, zu Köln a. Rh., Holzgasse Nr. 3; ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Dr. Fleischer in Wiesbaden, klagt gegen ihren Ehemann Heinrich Philipp Böll, zuletzt in Sossenheim bei Höchst a. M., nunmehr mit unbekanntem Aufenthalte abwesend, aus der Behauptung, die Parteien hätten am 26. De⸗ zember 1879 zu Homburg v. d. H. die Ehe mit ein⸗ ander geschlossen, Beklagter habe sich fortgesetzt der gröbsten Sävitien gegen die Klägerin schuldig ge⸗ macht und dieselbe verlassen; seit dem Jahre 1883 habe die Klägerin von dem Beklagten nichts mehr gehört und sei dessen jetziger Aufenthalt nicht zu er⸗ mitteln, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe dem Bande nach zu trennen, den klagten für den alleinschuldigen Theil zu erkennen und in die Kosten des Rechtsstreits zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Wiesbaden auf den 24. No⸗ vember 1890, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. b

Wiesbaden, den 14. August 1890.

Meyer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[28676] Oeffentliche Zustellung. 1

Der minderjährige Friedrich Lohmann in Döhren und dessen Mutter, die Arbeiterin Louise Lohmann daselbst, vertreten durch den Rechtsanwalt Stockfisch dabier, klagen gegen den Arbeiter Heinrich Glade, bisher in Döhren, jetzt unbekannten Aufenthalts, und zwar 1) der Kläger Friedrich Löohmann wegen Alimente, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von jährlich 75 vom 5. März 1888 ab bis zum vollendeten 14. Lebensjahre des Klägers, in jährlichen Vorauszahlungen, 2) die Klägerin Louise Lohmann wegen Tauf⸗ und Wochen⸗ bettskosten, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 30 ℳ, und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Königliche Amtsgericht zu Hannover, Zimmer 85, auf den 14. November 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt ge⸗

macht. Böttcher, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[28682] Oeffentliche Zustellung.

Der Besitzer Ferdinand Schmidt zu Förstenau, vertreten durch den Rechtsanwalt Gebauer zu Konitz, klagt gegen die Johann und Veronika, geb. Rook, Brandt'schen Eheleute, früher zu Rokoczyn bei Pr. Stargardt, jetzt unbekannten Aufenthalts (in Amerika),

wegen Löschung, mit dem Antrage, die Beklagten zu