Bekanntmachung, betreffend die Unfallversicherung. w Schiffsverkehr. im Rückstand. Schwaben und Neuburg berichtet über
8 8 8 b b Der Schiffsverkehr bezifferte sich im verflossenen Vierteljahr füur ei itati itati in d Z861 Folge der nach 82 Absatz 6 in Verbindung mit .49 8ne des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 Pillau auf 561 (gegen 779 und 949 in den gleichen Zeitränzmen 5 4 ee, Pahltatt “ E.enee ee aeden R.⸗G.⸗Bl. S. erfolgten Wahl wird gemäß §. 48 a. a. O. die nunmehrige Zusammensetzung des Schiedsgerichts für die beiden Vorjahre) eingegangene und auf 560 (gegen 808 und 921 in erschwert wurde. Kartoffeln sind in den meisten Bezirken krank, ektion I der Schornsteinfeger⸗Berufsgenossenschaft nachstehend bekannt gemacht. den Zeiträumen der beiden Vorjahre) ausgegangene Schiffe, bbkbenso wird viel über Mäusefraß geklagt. Klee und zweiter Wiesen⸗ für Memel auf 417 eingegangene und 429 ausgegangene Schiffe. Die schnitt meist gut. Grummet ist viel vorhanden, kann aber des nassen bäc hielten sich auf demselben niedrigen Standpunkt wie im 8 Wetters halber nicht eingebracht werden. Das Algän berichtet über
8
“ 29. August 265 Badegäste und 227 Sommer⸗ Hait kinschließlich 29. August 6287 Kurgäste und 12 504
Bentheim bis einschließlich 3. September 621 Fremde. 1 etersdorf (Schlef ) bis einschließlich 27. August
Boltenhagen bis einschließlich 1. September 1031 Fremde. jHetersthal in Balen bis einschliegiich 51. 2.utt 83 Lersonen.
Himn IZAEEE“ v2 18 8 5 8 h81 Serhee P’IanX ukowine bis einschließlich 3. September 48 Kurgäste. lzin bis einschließli 72 8
Ebarlogezöcun bir egsalieziss 3. Svvianker 86s Aargiste und une pagschlich 1. September 672 Bädegäste außerdem
Durchreisende. 1 Rauschen bis einschließlich 15. August 691 sonen. benbssz. bis einschließlich 1. September 8083 Badegäste und Reinerz bis einschließlich 31. Aucguft vPersengn. und 3104 Er⸗ Crampas bis einschließlich 27. August 2411 Badegäste.
1 Passanten. holungsgäste und Durchreisende. Cranz (Ostpreußen) bis einschließlich 15. August 4934 Personen.
— I“ 20. August 900 Kurgäste.
stpreußen) t 8 ießlich 3. S 2612
Cudowa bis .“ 3. September 2078 Kurgäste und 896 Durch⸗ Felenfesde nanhe gs bncgesng 1 Lazenkes en reisende.
Rügenwaldermünde bis einschließlich I. September 455 Badegäste. Görbersdorf bis einschließlich 3. September 1072 Kurgäste.
Salzbrunn bis einschließlich 3. September 4190 Kurgäste und 2785 Großmöllen (Bez. Köslin) und Umgegend bis einschließlich 1 Izs H ver sans 2 2 2 hec 18 * S 2 S i j ie ß — gã “ b der der 81. 88 8* Se Der g btemben 2888 Hebexeste “ Sanzschlitf, de fanschgleglic, ——— n gen un erste ist ebenfalls bedeutend niedriger. — riesba aden) bis einschließlich 31. 8 is einschließlich 15 s . Der Stand der Baumwollenernte ist gegenwärtig nicht so bünftig 501 Zadg) bi. “ August 415 Badegäste und Schwarort big ee Hasene wie in den letzten Monaten. An der atlantischen Küste wurde der⸗ Heiligendamm bis einschließlich 1. September 1159 Fremde.
Soden a. d. Werra bis einschließlich 28. August 716 Parteien mit selbe durch Rost, Regen und Abfallen der Blätter um 8 % ver⸗ eringsdorf bis einschließlich 28. August 7174 Badegäste. Stolpmünde bis einschließlich 1. September 1060 Badegäste. Durchschnitt ist von 895⁄0 auf 85 610 zurückgegangen. Der Baum⸗ Königsdorf⸗Jastrzemb O.⸗S. bis einschließlich 17. August 544 Kurgäste Personen. 1269 Passanten. Warmbad bei Wolkenstein (Wolkenstein, Waldmühle, Hüttenmühle
ühjahr und gingen sogar für Segelschiffe theilweise noch zurück. gutes Einbringen des Wintergetreides, während für das Sommer⸗ as Verschiffungsgeschäft war nur klein. etreide hierzu besseres Wetter nothwendig ist. 8 8
. (W. T. B.) Nach dem Be⸗ 1“ richt des Landwirthschaftlichen Bureaus fuür August sind die Maissaaten durch die Dürre sehr beschädigt; der Durchschnitts⸗
and ist mit 70 ¼0 der en seit 1881. Der allgemeine Durch⸗ schnittsstand für Weizen ist seit dem Monat Juli ebenfalls beträcht⸗ lich zurückgegangen. Der Haferstand ist der niedrigste, der je be⸗
Name, Stand und Wohnort
8 — 1 8 “ “ Wasbhington, 10. September.
1“ 8 “ “ 8
Vorsitzenden. Hohenzollern und das Deutsche Reich“ rstt Vorsitzenden. 1 von Karl Neumann⸗Strela. Verlag von Gramsch u. Co., Berlin NW. 5. — Dies Werk, welches auf seinem Titel⸗
42) Berufsgenossenschaft der Schornsteinfegermeister des Dentschen Reichs. schilde die mit Schwert und Lorbeerkranz ausgestattete, von Fahnen
umwehte, vom deutschen Reichsadler umschirmte, über der Hohen⸗ . Dr. Adler, Messerschmidt, 11. Tiedtke in Pr. 1. Steinert in Putzig. soöollernburg und dem Kaiserschloß schwebende Germania, auf seinem Königlicher Königlicher Stargard. 2. Lehmann in Neustadt W.⸗Pr.
I 5 18 Feless Peüslen⸗ ; sich 8
. 2 o, ₰ . ; zur Aufgabe gesetzt, dem deutschen Volke für ule und Haus die
ir “ 8s 8 Fimemn umfassende ‚eftchtte. des Hauses Hohenzollern von der Zeit der
3. Kotarski, Hein⸗ 1. Born, Julius, Schornsteinfeger⸗ Uebernahme des Kurfürstenthums Brandenburg im Jahre 1412 bis rich, Schorn. geselle in Danzig. zur Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserreichs in einer Gestalt steinfegergeselle 2. Pfeiffer, Adolf, Schornsteinfeger⸗ darzubieten, wie es Kaiser Wilhelm II. in seiner Ansprache an in Danzig. geselle in Danzig. die Deputation der Göttinger Studentenschaft in Hannover und in Brock Emil, 1. Bansemer, August, Schornstein⸗ einer Verordnung an das Kadetten⸗Corps allgemein gewürdigt und
8 Schornstein⸗ - fegergeselle in Danzig. verbreitet sehen möchte. Dementsprechend ist es von berufener Hand, fegergeselle in 2. Senf, Romulus, Schornstein⸗
V „Das Haus
Sektion I Ostpreußen Westpreußen.
Fmaesemme
„ 1272 Personen. ¹ chlechtert, in Südcarolina, Georgia um 9 %, in Alabama ist ein ermsdorf u. K. bis einschließlich 24. August 2697 Personen. Spiekeroog bis einschließlich 3. September 750 Fremde. oher Stand; in Tennessee ist derselbe gut behauptet. Der allgemeine Juist bis einschließlich 3. September 1135 Fremde. Swinemünde bis einschließlich 28. August 2925 Parteien mit 4839 ollenwurm hat von Georgia bis Texas sehr großen Schaden und 675 Erbolungsgäste Sylt bis einschließlich 31. August 6 s v11““ Kösen (Soolbad) bis einschließlich 5. September 2103 Kurgäste und Wangeroog 186 dece 2gjic gn gtsm er sas tpersonen.
Krummhübel bis einschließlich 25. August 401 Personen. zoltenstein (B 1 Landeck bis einschließlich 3Z. September 5590 Kurgäste. E“ einschließlich 25. August 690 Parteien mit 1094
Langenau bis einschließlich 3. September 1231 Kurgäste und 922 Durch⸗ Warmbrunn bis einschließlich 28. August 2133 Kurgäste sowie
Bäder⸗Statistik. Aachen bis einschließlich 6. September 26 897 Fremde.
nämlich von einem auf dem Gebiete der Hohenzollernliteratur be⸗ währten und rühmlichst bekannten Verfasser, auf Grund der vorhan⸗
fegergeselle in Danzig.
September 1890.
“““ “
Danzig.
Der Minister für Handel und Gewerbe.
Im Auftrage: K. Lüders.
Statistik und Volkswirthschaft.
“ Zur Arbeiterbewegung.
In Dortmund fand am Dienstag wieder eine der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge von sozialdemokratischer Seite einberufene Volksversammlungstatt, welche nur von ca. 300 Personen, unter welchen sich Angehörige aller Parteien befanden, besucht war. Die Versammlung bestand hauptsächlich aus Anhängern Jeup's und Siebel's (Vergl. Nr. 217 d. Bl.), welche sich Anfangs hartnäckig in erregten Reden bekämpften, bis auf den Wunsch des bekannten früheren sozialdemokratischen Agitators Tölcke dem Streit ein vor⸗ läufiges Ende bereitet wurde. Es handelt sich bei dem Konflikt in der Hauptsache um die geplante Gründung eines sozialdemokratischen Organs in Dortmund, welche der Herausgeber der Elberfelder „Volksstimme“, Hr. Jeup, bekämpt. — Später wurde dann in der Versammlung von dem Schreiner Lehmann aus Düsseldorf ein Vor⸗ trag gehalten über die Bedeutung der Arbeiterpresse nach dem 1. Oktober.
Aus St. Ingbert berichtet die „Saarbr. Ztg.“, daß in der
auptversammlung des Rechtsschutzvereins St. Ingbert vom . d. M. der erste Vorstand des Vereins, Maurermeister Peter Groß, als Abgeordneter zum Deutschen Bergarbeitertag in Halle a. S. gewählt wurde; der Abgesandte erhält eine nur von Bergleuten unterzeichnete Vollmacht.
Wie der „Dortm. Ztg.“ aus Bochum mitgetheilt wird, wurde von den Schleppern auf der Zeche „Prinz von Preußen“ die vor einigen Tagen von der Verwaltung verfuügte Reduktion des Lohns um 10 ₰ pro Schicht am Sonnabend Morgen damit beantwortet, daß man nach vorheriger Vorstellung beim Grubenvorstand mit Ar⸗ beitseinstellung drohte und nicht zur Schicht anfuhr. Erst nachdem der Betriebsbeamte die Versicherung gab, daß die schwebende Angelegen⸗ heit zu Gunsten der Schlepper erledigt werden würde, fuhren die⸗ selben schließlich sämmtlich an.
In Aachen wird, wie man demselben Blatte schreibt, vom 1. Oktober ab ein sozialdemokratisches Blatt erscheinen. Der Korrespondent bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß zahlreiche kleinere Ausstände in den Aachener Fabriken, wie auch die steigende Erregt⸗ heit, die sich in den Versammlungen des Webfachvereins bemerklich machte, bereits einen Vorgeschmack von dem gäben, was kommen werde, wenn die Verhetzung der Massen erst einmal systematisch be⸗ trieben werde.
Hier in Berlin beschloß, der „Volks⸗Ztg.“ zufolge, gestern eine Versammlung von Arbeitern und Arbeiterinnen der EE11“ die Gründung eines Vereins, der den
amen: „Freie Vereinigung aller in der Posamentenbranche be⸗ schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen“ führen und dessen Haupt⸗ zweck sein soll, bessere Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen für die Be⸗ theiligten zu schaffen. In jedem Monat soll eine Versammlung ab⸗ gehalten werden. Die Mehrheit der Anwesenden trat sofort dem Verein bei. — Wie der „Frkf. Ztg.“ aus Berlin telegraphirt wird, beharrt man in Sozialistenkreisen dabei, das artei⸗ programm schon auf dem Kongreß zu revidiren. Eine Versamm⸗ lung im 5. Berliner Reichstags⸗Wahlkreise, welche am Dienstag Ab⸗ änderungen diskutiren wollte, wurde aufgelöst.
In einer Besprechung der Verhandlungen des Kongresses der Trade⸗Unions in Liverpool äußert ein Londoner Korrespondent der „Voss. Ztg.“ sich folgendermaßen: Die lange Hand der jungen festländischen Arbeiterbewegung hat sich auf die alte britische Gewerkvereinsorganisation gelegt und ihr den Stempel der neuen büt aufgedrückt. Die dadurch im Lager der alten Schkule
ervorgerufene Verwirrung ist unbeschreiblich. Und doch hatten die Gewerkvereinsvertreter alter Schule in dem Liver⸗ pooler Kongreß eine runde Zweidrittel⸗Mehrheit; das hat sich nicht nur gleich Anfangs bei der Wahl des Kongreß⸗Vor⸗ standes, sondern auch noch am Schlusse bei der Ernennung der Mit⸗ glieder des „Parlamentarischen Ausschusses“ gezeigt. Auch im Laufe der Verhandlungen trat das Uebergewicht der Alten über die Neuen wiederholt deutlich zu Tage. Doch dieser Zweidrittel⸗Mehrheit fehlte jeder innere Zusammenhalt. Sie war zunächst zerrissen durch die verhängnißvolle Personenfrage, wer Nachfolger des von seinem Posten als Sekretär des Parlamen⸗ tarischen Ausschusses zurücktretenden Unterhaus⸗Mitglieds Henry Broadhurst werden sollte. Der Bewerber waren nicht weniger als drei: Georg Shipton, für welchen namentlich die zahlreichen Beauftragten der schutzzöllnerischen Textilarbeiter eintraten; das Unterhaus⸗Mitglied Fenwick, der ssich auf die Bergarbeitervertreter von Durham und Northumberland stützte, und drittens der Schriftsetzer und Southporter Gemeinderath Threlfall, Haupt des großen „Nationalen Arbeiterwahlvereins“. “ der noch in Liverpool offen erklärte, daß er gegen ein Acht⸗
undengesetz sei (weil die von ihm vertretenen Northumberländer Berg⸗ leute nur 6 ½ Stunden arbeiten) und dann auch Gladstone'scher Ra⸗ dikaler ist, nichtsdestoweniger aber auf dem internationalen Bergarbeiter⸗ kongreß in Jolimont eine überaus klare und entschiedene Sprache geführt hat, siegte, da ihm unter John Burns' Führung die Stimmen der „Neuen“ zufielen, im zweiten Wahlgange mit 197 gegen 181 Stimmen über Shipton. Doch unheilvoller als diese persönlichen Parteiungen war für die Alten ihre tiefgehende Spaltung in Betreff des Acht⸗ stundentages. Gegen den Achtstundentag schlechtweg sind hier fast nur noch die auf Stückarbeit beschäftigten Textilarbeiter und einige kleinere Gewerke wie die Buchbinder, ferner die Bergarbeiter von Northumberland und Durham, welche nur 6 ½ tunden täglich arbeiten und bei einer allgemeinen Aenderung zu kurz zu kommen fürchten. Im Uebrigen ist die ganze, auf dem Kongreß ver⸗ treten gewesene britische Arbeiterschaft für die Beschränkung der täg⸗ lichen Arbeitszeit auf acht Stunden. Freilich darüber, wie diese Be⸗ sschränkung vorzunehmen beztv. zu erlangen ist, gehen die Meinungen auseinander, indessen nur im Lager der alten Gewerkvereine.
11““
kreuzen zwei
Die Einen halten fest an dem Grundsatze der gewerkschaft⸗ lichen Selbsthülfe, während die Anderen den Männern der neuen Be⸗ wegung beistimmen, daß ein allgemeiner achtstündiger Maximal⸗ arbeitstag nur auf gesetzlichem Wege zu erlangen und festzuhalten sei. Diesen letzteren Standpunkt nehmen im Lager der Alten nament⸗ lich die Schriftsetzer, Tischler, Schneider, Schuster, Schlosser u. s. w. ein sowie unter Führung der Unterhaus⸗Mitglieder Abraham und Pickard die sämmtlichen Bergarbeiter Großbritanniens mit Ausnahme der obengenannten beiden Grafschaften.
Wie ein Telegramm des,Wolff'schen Bureaus aus Southampton meldet, wurden gestern wegen der Ruhestörungen am Dienstag 8 Personen verhaftet. Wegen der noch immer aufgeregten Stimmung der Bevölkerung sind noch 250 Soldaten hierher beordert; außerdem Kanonenboote im Hafen, um die Auf⸗ stellung von Wachtposten Seitens der Strikenden von der Wasserseite zu verhindern. Gestern Morgen wurde eine schreiende höhnende Menge vor dem Hause des Bürger⸗ meisters ohne Mühe vom Militär zerstreut. Ein gestern Nachmittag stattgehabter Umzug der Gewerkvereine ist ohne Ruhestörung verlaufen, aber Abends wiederholten sich die Ruhestörungen. Das Militär säuberte mehrere Straßen mit aufgepflanztem Bajonett. Um Mitternacht war die Ruhe hergestellt. Das Millitär bewacht die
Zugänge zu den Docks und die Hauptv erkehrspunkte.
Aus Melbourne meldet „W. T. B.“, daß der Strike theil⸗ weise gescheitert sei. Eine Anzahl Arbeiter aus Neu⸗ Seeland hat die Arbeit in Brisbane, Queensland, wieder aufgenommen. Die Offiziere der Handelsmarine haben den Wunsch ausgedrückt, ihren Dienst wieder anzutreten. Heute soll eine Versammlung der Strikenden in Sydney ab⸗ gehalten werden, in welcher die Grundlage für Unt erhandlungen mit den Arbeitgebern berathen werden soll.
Ueber das Wirthschaftsjahr 1889 urtheilt der Jahresbericht der Handelskammer von Osnabrück in Folgendem:
„Die wirthschaftliche Lage des Handelskammerbezirks im Jahre 1889 darf im Allgemeinen als eine recht günstige bezeichnet werden. Auf allen gewerblichen Gebieten brachte eine sich stetig steigernde Nachfrage lebhafte Beschäftigung zu erhöhten Preisen, und es vollzog sich besonders in einzelnen Zweigen der Großindustrie ein ganz ungewöhnlicher Aufschwung. Auch die Bauthätigkeit entwickelte sich in erfreulicher Weise. Unter der Einwirkung der allgemeinen Ver⸗ hältnisse hatten auch Groß⸗ und Kleinhandel sowie die meisten Hand⸗ werksbetriebe befriedigende Ergebnisse zu verzeichnen.
Die Arbeitslöhne stiegen, und selbst weniger geübte Kräfte fanden in den verschiedenen Gewerbszweigen lohnendes Unterkommen. Die nicht unerheblich vermehrten Einlagen bei den Sparkassen des Be⸗ zirks lassen auf eine Besserung der Wohlstandsverhältnisse der arbei⸗ tenden Bevölkerung schließen.
Leider fallen auf das freundliche Bild nicht unbedenkliche Schatten. Die Preise der Kohlen stiegen bis zum Schluß des Jahres auf eine Höhe, welche voraussehen ließ, daß in Folge der dadurch herbeigeführten stellenweise maßlosen Ver⸗ theuerung wichtiger Erzeugnisse eine Zurückhaltung des Ver⸗ brauchsmarktes unausbleiblich werden mußte. Anndererseits mußte das Mißverhältniß entstehen, daß die Verkaufspreise zahlreicher Artikel gegenüber dem ausländischen Wettbewerb mit den hohen
Selbstkosten nicht mehr in entsprechenden Einklang gebracht werden
konnten. Die in den Verhältnissen der Einfuhr und Ausfuhr gegen das Vorjahr zu Tage tretende ungünstige Verschiebung wird zum
Theil diesen Ursachen zugeschrieben werden müssen. Neben den bohen
Kohlenpreisen waren es insbesondere die zu immer größerer Begehr⸗
lichkeit sich ausgestaltenden Ansprüche der Arbeiter, welche bereits gegen Jahresschluß die Industrie lebhaft beunruhigten, und es muß
leider bei Drucklegung des gegenwärtigen Berichts festgestellt werden,
daß die Befürchtungen, welche jene Sachlage veranlaßten, mit dem Jahre 1890 für viele Industriezweige eine sehr traurige Verwirk⸗ lichung gefunden haben. Kaufmännische Konkurse kamen im Berichts⸗ jahre im diesseitigen Bezirk 7 vor, von denen bei den Amtsgerichten Osnabrück 3, 1, Meppen 2 und Ibbenbüren 1 anhängig
wurden.“
Zur wirthschaftlichen Lage.
Man schreibt uns aus Koblenz: hältnisse, welche seit haben si
—
Vieh⸗ und Fruchtpreise etwas gebessert; rung der bäuerlichen Verhältnisse läßt sich
Arbeitern wieder von Neuem
auch wenn ein ho viele Arbeiter z. B.
monatlich 30 — 40 ℳ nach Hause schickt. .
Die wirthschaftlichen Ver⸗ einigen Jahren recht ungünstig waren, ch im Allgemeinen durch die gut ausgefallene Ernte des vergangenen Jahres und durch die noch immer anhaltenden hohen eine gründliche Besse⸗ jedoch erst nach einer Reihe guter Jahre erwarten, da durch die vielen Mißernten des letzten Jahrzehnts der kleine Landwirth in seinem Wohlstande zu weit zurückgegangen ist. — Auch durch den günstigen Verkauf des Weins hat sich der Wohlstand in den vielen weinbautreibenden Gemeinden gehoben. Trotzdem die Mißstände der letzten Jahre ihren sichtbaren Einfluß auch auf den Gang der Geschäfte und auf das kleine Handwerk, die sich nicht so recht zu heben vermögen, geäußert haben, ist auch hier eine kleine Besserung der Verhältnisse nicht zu verkennen. Die land⸗ wirthschaftlichen Tagelöhner hatten im verflossenen Vierteljahre stets Beschäftigung. Bei alledem muß aber der Mangel an landwirthschaftlichen ervorgehoben werden. Dieselben sind namentlich in Gegenden mit entwickelter Industrie schwer zu erhalten,
12 Lohn, 2 bis 3 ℳ pro Tag, gezahlt wird. Sehr aus dem Kreise Neuwied sind in Essen und anderen Fabrikstädten beschäftigt und selbst Kinder, die kaum aus der Schule entlassen sind, suchen dort Verdienst, was den Eltern sehr zu Statten kommt, wenn man bedenkt, daß ein kaum 20jähriger Sohn
denen ältesten und besten Geschichtsquellen — wie die uns vorliegende Probe⸗Lieferung darthut — sorgfältig ausgearbeitet, reich illustrirt, mit den Bildnissen der Hohenzollernfürsten geziert und verspricht, wenn das Folgende dem Erschienenen gleicht, in der That durch feinen interessanten Inhalt ein beliebtes Lesebuch für jede deutsche Familie, ein Lehrbuch für unsere Jugend zu werden. Zwecks leichterer An⸗ schaffung erscheint es in 20 Lieferungen, je zum Preise von 50 ₰. Möge es freundlich aufgenommen und fleißig gelesen werden.
— Zum 90. Geburtstage des General⸗Feldmarschalls Grafen von Moltke, am 26. Oktober d. J., der sich voraussichtlich zu einer natio⸗ nalen Feier gestalten wird, erscheint, wie uns die Verlagshandlung von S. Gerstmann in Berlin mittheilt, in ihrem Verlage in einigen Tagen eine Festschrift: „Graf Moltke als Denker“, goldene Worte aus sämmtlichen Werken, Reden und Briefen des General⸗Feldmarschalls von Moltke von Dr. Adolph Kohut. Der Verfasser hat in dieser Schrift zum ersten Male versucht, die ganze Lebens⸗ und Weltanschauung des berühmten Jubilars, seine tiefen und geistreichen Ideen und Anschauungen über Deutschland, Kaiser und Reich, über die Aufgabe der Regierung in Bezug auf Reformen im Staatswesen, über Sozialismus, Armee und Marine, Strategie, Taktik und Kriegswissenschaft, über Kunst und Literatur, kurz den Grafen von Moltke als Denker, Schriftsteller, Redner und Kritiker mit den eigenen Worten des General⸗Feldmarschalls zu schildern.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
DOOeer großen Kiefernraupe 111“ welche in einigen Mafurischen Forstrevieren in bedenklicher Menge bei den Probesammlungen gefunden wurde, ist durch Abfangen auf Leimringen mit Erfolg begegnet worden.
so daß dort an einzelnen Stellen bereits Kahlfraß eingetreten ist. Der letztere ist unbedenklich, da es sich in den befallenen Revieren im Wesentlichen nur um Kiefernbestände handelt, welche durch Nonnenfraß nicht getödtet werden. Doch liegt die Gefahr nahe, daß das gefähr⸗
liche Insekt auch in die Fichten⸗Reviere im Norden des Bezirks über-⸗
geht, und sich dort die kaum überwundene Nonnen⸗Kalamität der 50er Jahre, gegen welche menschliche Kraft machtlos ist, wiederholt 8
Landwirthschaftliche Vereinsthätigkeit.
Man schreibt uns aus Koblenz: Die Landwirthschaft wendet
der Viehzucht ein stetes reges Interesse zu. Die Benutzung der in Andernach, Kreis Mayen, aufgestellten 3 Deckhengste aus dem König⸗
lichen Gestüt zu Wickerath nimmt neuerdings so zu, daß der Vorstand
des Landwirthschaftlichen Vereins beschlossen hat, Schritte zur Errichtung einer zweiten Deckstation für das Mai⸗Feld zu thun. Ganz wesentlichen Einfluß haben die landwirthschaftlichen Lokal⸗Abtheilungen auf die Verbreitung der Abwehr der Peronospora viticola gehabt. Sie haben in allen weinbautreibenden Gegenden Spritzen angekauft und durch Belehrung mit That und Wort nützlich gewirkt. In Cochem wurde ein regelrechter Weinbaukurses durch den Wanderlehrer Mayer aus Bernkastel Seitens der Lokal⸗Abtheilung bewerkstelligt.
Ernte⸗ und Saatenstand in Bayern.
Dem vom K. statistischen Bureau zusammengestellten Saaten⸗ bericht pro August entnimmt die „Allg. Ztg.“ für die einzelnen Kreise Nachstehendes: Oberbayern hat im Durchschnitt eine sehr gute bis gute Ernte an Getreide, Futterpflanzen und Rüben zu verzeichnen. In München und nächster Umgebung hat Getreide und Grummet⸗ ernte durch Mäuse theilweise stark gelitten, während die Kartoffeln von der nassen Witterung ungünstig beeinflußt werden. Das letztere ist der Fall noch in den Bezirken Landsberg⸗Schongau, Tölz, Miesbach, Tegernsee, Traunstein und Ingolstadt. Ersterer Bezirk klagt auch über großen Mänseschaden. deßteree verzeichnet im Allgemeinen eine weniger gute Ernte durch nasse Witterung und Mäuseschaden. Beide Faktoren beeinträchtigen auch im Allgemeinen die Grummeternte. Obst verspricht einen geringen bis Mittelertrag. Hopfen steht mit Ausnahme Ingolstadts, wo derselbe rostig wird, sehr schön. Nieder⸗Bayern verzeichnet im großen Ganzen die gleich gute Ernte. Hopfen und Kartoffeln leiden durch Ungeziffer und nasses Wetter. Im Bezirk Wolfstein steht ein Theil des Hafers noch auf dem Felde. Die Pfalz berichtet über eine fast in allen Bezirken gute Getreide⸗ und Futterernte, im Bezirk Frankenthal, Grünstadt, Speyer, Neustadt a. H. kranken die Kartoffeln. Taback und Hopfen berechtigen zu sehr guten Aussichten, die Grummeternte einzelner Bezirke erfordert dringendst trockeneres Wetter. Die Getreideernte der Oberpfalz hatte durch ungünstige Witterung zu leiden, in vereinzelten Bezirken gab sie zu keiner Klage Veranlassung. Die Kartoffeln sind größtentheils krank, die Grummet⸗ ernte durch das nasse Wetter beeinträchtigt und verzögert. Taback und Hopfen stehen gut. Die Getreideernte Oberfrankens ist sehr verschieden ausgefallen. In einer Reihe von Bezirken ist der durch den Regen angerichtete Schaden ziemlich unbedeutend, während Wunsiedel⸗Kirchenlamitz bitter klagen. Die Kartoffelernte ist durch Brand stark — in manchen Gegenden bis zu 50 % — beeinträchtigt. Grummet giebt es viel. Hopfen ist gesund und berechtigt zu guten Aussichten. Mittelfranken verzeichnet eine durch die beständig nasse Witterung sehr verzögerte Ernte, die nun allerdings meist beendet ist. Die Getreide⸗ und Hülsenfrüchtenernte ist quantitativ und qualitativ eine gute und größer als die des Vorjahres. Klee und Wiesenschnitt fast durchgängig gut. Dem Hopfen schadete die Witterung bedeutend und wird von vielen Plätzen beginnende . gemeldet. Der Spalter Bezirk berech⸗ tigt bei gutem Einbringen zu den besten Aussichten. Kartoffelfäule giebt auch Mittelfranken zu lebhafter Klage Veranlassung. Die unterfränkische Ernte 9” bis auf einen geringen Theil beendet. Sie hat ebenfalls durch die Witterung gelitten, giebt aber guten Erdrusch. Gerste giebt schöne Brauwaare. Kartoffeln leiden an Fäule, Klee und zweiter Wiesenschnitt sind gut. Die Aussichten auf guten ein sind fast völlig geschwunden. Die regnerische Witterung beförderte die Peronospora (Pilzart) derart, daß die Blätter größtentheils zerstört sind. Die Arbeiten sind stark
Ahlbeck bis einschließlich 25. August 5293 Badegäste.
“ 83 einschließlich 3. September 370 Kurgäste und 692 Durch⸗ reisende.
Bad Elster (Vogtland) bis einschließlich 27. August 4588 Kurgäste und 1119 sonstige Fremde.
reisende. Langeoog bis einschließlich 3. September 1550 Fremde. Misdroy bis einschließlich 25. August 7160 Badegäste. Müritz bis einschließlich 31. August 1068 Fremde. Neuenahr bis einschließlich 6. September 6094 Fremde.
6564 Erholungsgäste und Durchreisende. Warnemünde bis einschließlich 30. August 7289 Fremde. Tö1ö11n bis FÄ“ August 609 Kurgäste. en a ei ießlich 28. st 27 Partei 1 .en, nschließlich ugust 2780 Parteien mit
Auch die Nonne zeigte sich in diesem Frühjahr in den genannten Revieren in großen Mengen,
Baden⸗Baden bis einschließlich 5. September 50 540 Personen. 26. Auguft 782 Kurgäste und
Bad Goczalkowitz bis einschließlich 399 Durchreisende.
Neuhäuser bis einschließlich 15. August 1300 Personen. Neukuhren bis einschließlich 15. August 789 Personen. Norderney bis einschließlich 3. September 14 897 Fremde.
Wilhelmshöhe bei Kassel bis einschließlich 29. August 3227 Kurgäste und Passanten.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
.Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[29958] Oeffentliche Ladung.
In der Straffache gegen Becken und Genossen J. I E. 752/90 werden nachstehende Personen:
1) Matrose Robert Karl August Luis Becken, geboren am 2. März 1863 zu Altwarp,
2) Paul Heinrich Ernst Adolf Catel, geboren am 12. April 1864 zu Krugsdorf,
3) Kaufmann Richard Felix Otto Demmler, geboren am 14. Januar 1862 zu Königsberg N./M.
4) Karl August Hermann Dummert, geboren am 4. November 1867 zu Damm⸗Hast,
5) Weißgerber Albert Frank, geboren am 15. April 1867 zu Stuttgart,
6) Samuel Guggenheimer, geboren am 13. März 1867 zu Hürben,
7) Heinrich Jahr, geboren am 10. Juli 1866 zu
yon,
8) Knecht Karl Friedrich Albert Kaselow, ge⸗ boren am 5. Februar 1865 zu Blankenfelde,
9) Ferdinand Heinrich Friedrich Lehmann, ge⸗ boren am 25. September 1868 zu Trebbin,
10) Zimmermann Otto Ludwig Wilhelm Quad⸗ fasel, geboren am 14. Oktober 1865 zu Premnitz,
11) Bäcker Carl Otto Stamm, geboren am 6. Februar 1867 zu Belgern,
12) Karl Wilhelm Schmidt, geboren am 26. Ja⸗ nuar 1865 zu Dobrin,
13) Cornelius Sippel, geboren am 29. Mai 1867 zu Rackendorf,
14) Franz Georg Leopold Schulz, geboren am 19. Februar 1868 zu Alt⸗Rüdnitz,
15) Bäcker Johann S Wilhelm Schulz, geboren am 14. September 1862 zu Jablone,
16) Emil Karl Friedrich Volkmann, geboren am 11. März 1865 zu Ueckermünde,
17) Julius Reinhold Zickert, geboren am 19. Juli 1863 zu Limritz, 3-
sämmtlich unbekannten Aufenthalts, deren letzter Wohnsitz oder Aufenthaltsort Berlin gewesen ist, beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets auf⸗ gehalten zu haben,
Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Reichs⸗ Strafgesetzbuchs.
Dieselben werden auf den 29. November 1890, Vormittags 9 Uhr, vor die II. Strafkammer des Königlichen Landgerichts I. hier, Alt⸗Moabit 11 — Frbe — Saal 49, zur Hauptverhandlung ge⸗ aden.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben der An⸗ geklagten wird zur Hauptverhandlung geschritten werden und werden dieselben auf Grund der nach 8 472 der Reichs⸗Strafprozeßordnung von den etreffenden zuständigen Königlichen Kreis⸗Ersatz⸗ Kommissionen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver⸗
urtheilt werden.
Berlin, den 22. August 1890. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.
[29123]
1) Der Cigarrenmacher Rudolf Kauert, am 1. No⸗ vember 1862 zu Trebbin geboren, letzter Aufenthalts⸗ ort Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufenthaltsortes,
2) der Bureaugehilfe Gustav Teichmann, am 30. Juni 1865 zu Rampitz geboren, letzter Auf⸗ enthaltsort Potsdam, z. c. unbekannten Aufent⸗ haltsortes,
3) der Fleischer Carl Hermann Kerschke, am 4. Juni 1859 zu Hammer geboren, letzter Aufent⸗ wee Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufenthalts⸗ ortes,
4) der Arbeiter Gustavw Sommerfeld, am 14. Januar 1859 zu Stuttgart geboren, letzter Auf⸗ enthaltsort Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufent⸗ haltsortes,
5) der Gärtner Heinrich Carl August Krüger, am 14. März 1857 zu Potsdam geboren, letzter Aufenthaltsort daselbst, z. Zt. unbekannten Aufent⸗ haltsortes, 8 8
1
6) der Knecht Rudolf Paradowski, am 11. Juli 1863 zu Gerswalde geboren, letzter Aufentbaltsort Alt⸗Langerwisch, z. Zt. unbekannten Aufenthaltsortes,
7) der Stellmacher Franz Josef Rochowski, auch Rogowsky genannt, am 2 Juni 1863 zu Marienau geboren, letzter Aufenthaltsort Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufenthaltsortes,
werden beschuldigt:
zu Nr. 1 bis 5 als Wehrmann der Landwehr, zu Nr. 6 und 7 als Ersatzreservisten ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. „Uebertretung gegen §. 360 3 des Strafgesetzbuchs in Verbindung mit Art. I §. 38 des Reichsges. vom 6. Mai 1880 (R. Ges. Bl. S. 103).
Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 4. November 1890, Vormitt. 9 ½ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstr. 54, zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Straf⸗Prozeß⸗Ordnung von dem Königlichen Landwehr⸗ Bezirks⸗Kommando zu Potsdam aus⸗ gestellten Erklärung verurtheilt werden.
Potsdam, den 18. August 1890.
Krätzschmar, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.
[30587] Oeffentliche Ladung.
Der Carl Friedrich Wilhelm Wasmund, geboren am 10. Februar 1865 zu Ueckermünde, zuletzt wohn⸗ haft zu Glewitz, Kreis Grimmen, wird beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ lassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Derselbe wird auf den 21. November 1890, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald zur Hauptver⸗ handlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗Ordnung von dem Königlichen Civil⸗ 2S der Ersatz⸗Kommission des Aushebungs⸗ bezirks zu Ueckermünde über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Das Vermögen des Angeschuldigten ist zur Deckung der ihn möglicherweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe von 300 ℳ durch Beschluß der Ferien⸗Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 24. Juli cr. mit Beschlag belegt.
Greifswald, den 23. August 1890.
Königliche Staatsanwaltschaft.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
1220361 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt, Band 92 Nr. 4628 auf den Namen des Dr. jur. Heinrich Becker hier eingetragene, Mendelsohnstr. 1 und Linienstr. 3 a be⸗ legene Grundstück am 7. November 1890, Vor⸗ mittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C, part., Saal 40, versteigert werden. as Grundstück ist mit 21 520 ℳ Nutzungswerth nur zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige ereh. und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei ebenda, Fae D, Saal 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ Ansprüche, deren Vorhandensein oder
etrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her⸗ vorging, insbesondere ,2 Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger
widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. No⸗ vember 1890, Mittags 12 ½ Uhr, an Ge⸗ richtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 21. August 1890. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
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1820371 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus⸗Parzellen Band 11 Nr. 381 auf den Namen des Dr. jur. Heinrich Becker hier eingetragene, Elsasserstraße (Nr. ), belegene Grundstück am 14. November 1890, Vormittags 10 ¾ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 9 a 72 am weder zur Grund⸗ steuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D., Saal 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden debungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. November 1890, Mittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.
Berlin, den 20. August 1890.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
[32012] Special⸗Concurs⸗Aufgebot und Zwangs⸗ verkauf eines Grundstücks.
Nachdem über das auf den Namen des wailand Brinkkäthners Adolph Friedrich Christian Kindt in Rothenbek im Schwarzenbeker Schuld⸗ und Pfand⸗ protokoll Band VIII. Blatt 13 Seite 151 ein⸗ getragene, in Rothenbek belegene, etwa 10 Morgen Calenberger Maß große Grundstück nebst Zubehör, auf welchem bisher Handelsgärtnerei betrieben wurde, etwaigen Wirthschaftsvorräthen und Inven⸗ tarium in Folge Antrags der Schwarzenbeker Spar⸗ kasse auf Grund eines vollstreckbaren Urtheils des Königlichen Amtsgerichts hierselbst zur Befriedigung der gedachten Gläubigerin wegen ihres Anspruchs an Zinsen für protokollirte Kapitalien die Zwangs⸗ vollstreckung im Wege des Specialconcurses erkannt worden ist, so werden Alle und Jede, welche an dieses Grundstück nebst Zubehör aus irgerd einem rechtlichen Grunde dingliche Ansprüche oder Forderun⸗ gen zu haben vermeinen, mit alleiniger Ausnahme der protokollirten Gläubiger, bezüglich ihrer Kapitalien, hierdurch bei Vermeidung des Ausschlusses von dieser Masse aufgefordert, solche spätestens am 23. Sep⸗ tember 1890, Vormittags 10 r, als dem hierzu bestimmten letzten Angabetermin im unterzeich⸗
neten Amtsgerichte, Auswärtige unter Bestellung eines Vertreters, anzumelden und eine Abschrift der Anmeldung beizufügen.
Der Ausschließungsbescheid wird nur an hiesiger Gerichtstafel veröffentlicht.
Einzigster Termin zum öffentlichen meistbietenden Verkauf wird anberaumt auf Montag, den 29. Sep⸗ tember 1890, Nachmittags 3 Uhr, an Ort und Stelle, zu welchem sich Kaufliebhaber bei Frau Gastwirthin Seggel einfinden wollen.
„Die Kaufbedingungen können vom 15. d. M. an in hiesiger Gerichtsschreiberei eingesehen werden.
Schwarzenbek, den 9. September 1890.
Königlich Preußisches Amtsgericht. H. Koenigsmann Dr. Veröffentlicht Sekretär Lange, Gerichtsschreiber. 111““ ö“ “
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In der Zwangsvollstreckungssache des Rentiers Julius Kämmerer in Dessau, Klägers, wider den Fabrikanten Fritz Krull zu Helmstedt, jetzt zu Braun⸗ schweig, Beklagten, wegen 12000 ℳ, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter
[10585]
Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Ver⸗ meidung des Ausschlusses hier anzumelden.
Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf Freitag, den 3. Oktober 1890, Vormittags 9 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteger hiermit vorgeladen werden. 8
Helmstedt, den 3. September 1890.
-“ Herzogliches Amtsgericht.
— Hassel.
12017 Bekanntmachung.
In der Zwangsvollstreckungssache der Landes⸗ Brandversicherungsanstalt in Braunschweig, Klägerin, wider den vormaligen Anbauer Carl Ewers aus Meinkoth, z. Z. in der Landes⸗Strafanstalt zu Wolfenbüttel, Beklagten, wegen Rückerstattung, werden Diejenigen, welche kraft eines dinglichen oder sonstigen Rechts auf vorzugsweise Befriedigung aus dem Erlöse der am 19. Juni 1890 von unterzeichnetem Amtsgerichte versteigerten Grundstücke des Beklagten Anspruch machen zu können glauben, hierdurch aufgefordert, binnen zwei Wochen ihre Ansprüche mit Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und sonstigen Nebenforderungen, des Grundes der Forderung, sowie des beanspruchten Ranges, zugleich unter Vorlegung der Beweisurkun⸗ den, soweit solche nicht bereits im Versteigerungs⸗ termine überreicht sind, unter dem Rechtsnachtheile hier anzumelden, daß Forderungen betheiligter Gläu⸗ biger nach den Vollstreckungsakten werden berechnet, anderweite Ansprüche aber bei Aufstellung des Ver⸗ theilungsplans unberücksichtigt bleiben werden.
Zur Erklärung über den aufzustellenden Vertheilungs⸗ plan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf Donnerstag, den 9. Oktober 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amts⸗ gerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und die Ersteher unter dem Rechtsnachtheil des Ausschlusses mit ihren Sheihengh den aufgestellten oder im Termine berichtigten Vertheilungsplan und dessen Ausführung hiermit vorgeladen werden. Während der letzten Woche vor dem anberaumten Termine wird der Theilungsplan auf der Gerichts⸗ schreiberei zur Einsicht niedergelegt werden. Vorsfelde, 2. September 1890.
Herzogliches Amtsgerich
(gez.) Hildebrand. Veröffentlicht:
Der Gerichtsschreiber: H. Haselhorst, Registrator.
b Aufgebot. Auf Antrag des Bäckermeisters J. Kaszmek in
Königsberg bei Herzsprung, 158 nitz, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Fehling der unbekannte Inhaber der von der Deutschen
in Lübeck, wird
SeefceE. in Lübeck am 25. März
1880 auf das Leben der Frau Dorothea Louise Vor⸗
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6. Berufs⸗Genofenschaften. 8 en u. Aktien⸗Gesellsch
9 9 Oeffentlicher Anzeiger.
.Verschiedene Bekanntmachungen.