1890 / 223 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Sep 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Das Opern⸗Telephon der „Urania“ übt eine immer wachsende Anziehungskraft aus. Die Klangfarbe wird bekanntlich durch die Telephone mit vollkommener Reinheit unverändert wieder⸗ gegeben, so daß man, rein musikalisch genommen, denselben vollen künstlerischen Genuß vom übertragenen Musikwerk hat, als ob man es direkt hört. Ganz besonders schön übertrugen sich in vergangener Woche die heute zu wiederholenden „Meistersinger“; das Meisterlied erregte geradezu das Entzücken aller Zuhörer in der „Moabiter Opernfiliale’. Gut werden auch die „Hugenotten“ am Donnerstag und namentlich auch der für Sonnabend auf dem Revpertoire stehende „Tannhäuser“ wirken. Eine Neuerung von nicht zu unterschätzendem Werth ist endlich zu melden. Bis jetzt konnte man in der Urania bekanntlich nur im Genuß geistiger Nahrung schwelgen. Da sich nun aber die Besucher, um nur oberflächlich alle die Reiche der Natur zu durcheilen, welche das merkwürdige Institut denselben erschließt, mindestens 4 Stunden dort aufhalten müssen um 5 Uhr besichtigt man den Phonographen. um 5 ½ Uhr das Riesen⸗ Fernrohr auf der Sternwarte, um 6 Uhr findet ein halbstündiger Experimental⸗ oder Projektionsvortrag statt; dann bleibt nur kurze Zeit für die phvysikalische und mikroskopische Sammlung, denn um 7. Uhr beginnt das Opern⸗Telephon, um 7 ½ Uhr der große Vortrag im Wissenschaftlichen Theater, und um 9 Uhr, wenn derselbe beendet ist, bewundert man bei günstigem Wetter durch die Instrumente der Sternwarte die Welten des Himmels da also, wie hier näher erörtert, mindestens die Zeit von 5— 9 ½ oder 10 Uhr zum Besuch der Urania erforderlich ist, so trat längst das dringende Bedürfniß nach Erfrischungen, nach Befriedigung des ganz gewöhnlichen, nicht nur des Wissensdurstes hervor. Durch den nunmehr vollendeten Anbau auf der Ostseite des Gebäudes ist endlich der Raum für ein Buffet geschaffen und letzteres vor einigen Tagen eröffnet worden.

Ueberschwemmungen. Aus Magdeburg, 15 September, meldet die „Magd. Ztg.“: Mit der Schließung des Wehrs bei Pretzien ist gestern Nach⸗ mittag begonnen worden. Von den neun Jochen des Wehrs wurden zunächst auf beiden Uferseiten je drei Joche geschlossen. Das Wasser strömte mit großer Gewalt nur noch durch die drei Mitteljoche,

deren Schließung heute Vormittag erfolgen soll. Aus St. Petersburg schreibt man der „Köln. Ztg.“: Der Schaden, welchen die jüngste Ueberschwemmung angerichtet hat, läßt sich jetzt übersehen. Besonders hart sind die Garten⸗ anlagen des Kaiserpalastes auf der Jelagin⸗Insel betroffen worden; der Schaden wird auf 300 000 Rbl. berechnet. Die Orangerien sind beschädigt; fast alle Blumenbeete und Sträuchergruppen fortgesrült. Auch dem Zoologischen Garten sind Verluste erwachsen: Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen u. s. w. ertranken; der Elephant hat seinen Wärter nicht unerheblich verletzt, als er von diesem nach einem höher gelegenen Orte gebracht werden

*

wird. Die Vollendung wird, wie die „Post“ hört, der bisher schon bei dem Werk betheiligt gewesene Bildhauer Schwarz nach dem Kaffsack'schen Entwurf besorgen. Am 18. Oktober wird die Ent⸗ hüllung des Denkmals erfolgen können.

Essen. Auf dem Begräbnißplatz der Familie Krupp binter dem Friedhof am Kettwigerthor ist in den letzten Tagen mit den Vorarbeiten für die Aufstellung eines Grabmals für den dort ruhenden Geheimen Kommerzien⸗Rath Alfred Krupp begonnen worden. Das Grabmal, welches einen auf mächtigem Postament ruhenden Sarkophag darstellen wird, wird, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ schreibt, einen großartigen Anblick gewähren. Zu den Seiten des aus grünem sächsischen Syenit gehauenen Sarkophags werden über lebens⸗ große in Bronze gegossene Figuren aufgestellt. Stufen aus schwarzem schwedischen Syenit, von denen die unterste eine Länge von 6 m 20 em und an der Frontseite eine solche von 4 m 4 em erhält, werden den mehr als 4 m hohen Aufbau umschließen. Das Grabmal ist vom Bildhauer Ph. Lang in München entworfen und von der Firma Zwiesler u. Baumeister dort ausgeführt, welche auch die Aufstellung desselben besorgt. Die Bronzefiguren sind in der Erzgießerei von Ferd. Miller in München gegossen.

Bensberg, 12. September. Das Kadetten haus feiert am 4. Oktober sein 50 jähriges Bestehen. Die Feier soll, der „Rh.⸗ u. Ruhr⸗Ztg.“ zufolge, keinen amtlichen Charakter haben, sondern lediglich im engsten Kreise stattfinden.

Altona, 15. September. Das Erkenntniß des hiesigen Land⸗ gerichts in dem am 10. d. M. hierselbst verhandelten Sozialisten⸗ prozesse ist der „W. T. B.“ zufolge heute publizirt worden. Danach ist Weinheber als Verleger der die Staatsregierung beleidigenden Flugblätter zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt, der Drucker Dietz dagegen freigesprochen. Die übrigen 48 Angeklagten erhielten je eine Gefängnißstrafe von 2 Wochen.

Wien, 12. September. Die „Wien. Abdp.“ berichtet: Heute ist in Wien das Denkmal feierlich enthüllt worden, welches zu Ehren des verewigten Bürgermeisters Liebenberg, der sich während der Türken⸗Belagerung im Jahre 1863 große Verdienste erworben, auf dem Platze, den ehemals die „Mölker⸗Bastei“ einnahm, errichtet wurde. Auf dem Festplatz hatten sich eingefunden: der Minister⸗Präsident Graf Taaffe mit den Ministern Graf Falkenhayn, Baron Gautsch, Marquis von Bacquehem und Graf Schönborn, der Statthalter Graf Kielmansegg, die Nachkommen des Bürgermeisters Liebenberg, Land⸗ marschall Graf Kinsky, Bürgermeister Dr. Prix u. A. Nachdem die Hüllen gefallen waren und eine für diesen Anlaß komponirte Hymne vom Männer⸗Gesangverein gesungen worden, übergab der Obmann des Denkmal⸗Comités Freiherr von Leitenberger das Denkmal der Gemeinde, indem er in einer Ansprache die Tugenden Liebenberg's

Gefahr entronnen. Fuß entfernt eine Tiefe von 40 Fuß bedeckte. Ein Herr riß sie noch zur rechten Zeit vom Abgrunde weg.

Der amerikanische Schwimmkünstler

London, 12. September. 1 Rücken über den Kanal schwamm,

Davis Dalton, der auf dem

legte, wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt, gestern die Entfernung von

Blackwell an der Themse bis nach Gravesend, eine Länge von 20 englischen Meilen, in 6 Stunden und 16 Minuten,

auf dem Rücken schwimmend, zurück.

Warschau, 15. September. Der „Voss. Ztg.“ wird tele⸗ graphirt: Auf der Warschau⸗Petersburger Bahn zwischen den Stationen Serebrjanka und Plussa ist ein gemischter Zug entgleist. 3 Waggons wurden zertrümmert, 15 stark beschädigt. Sa⸗hee ist todt, der Maschinist und 3 Konducteure sind schwer verletzt.

(F) Stockholm, 13. September. Das amerikanische Kriegsschiff „Baltimore“, das die irdischen Ueberreste John Ericsson’'s überbringt, kam, wie die „Post⸗ och Inr.⸗Tidn.“ berichtet, gestern Abend hier an. Um 5 Uhr passirte das Schiff die Seeveste Oscar Fredriks⸗ borg, die ejnander mit einem Salnt von 21 Schüssen begrüßten. „Baltimore“ ging nun, mit der schwedischen Kriegsflagge am Groß⸗ mast und dem amerikanischen Sternenbanner an der Flaggenstange am Heck, stromaufwärts, während alle Schiffe im Hafen die Flaggen auf Halbmast hißten. Zwischen dem Schiffsholm und dem Zollhause im Stadtbofe ging die „Baltimore“ zu Anker. Binnen kurzer Zeit füllte sich die Schiffbrücke mit Leuten, um sich das statt⸗ liche Schiff anzusehen. Später machte noch der hiesige amerikanische Gesandte Mr. Thomas einen Besuch an Bord des Schiffes. Heute früh um 8 Uhr salutirte „Baltimore“ den Castellholm mit 21 Schüssen, welcher Salut von dem Fort erwidert wurde. „Baltimore“, am

23. August Abends von New⸗York abgegangen, ist 21 Tage unterwegs

gewesen, ohne einen Hafen anzulaufen; der ganze Weg ist mit halber Maschinenkraft zurückgelegt. Die feierliche Ueberführung der Leiche wird morgen Mittag stattfinden.

New⸗York. Die Einführung der Dampfbheizung auf den nordamerikanischen Bahnen hat in neuerer Zeit bedeu⸗ tende Fortschritte gemacht. Nach den „Engineering News“ waren im Winter 1889/90 ein Viertel, und zwar 7391 von insgesammt rund 30 000 Personenwagen mit durchgehender Dampfheizung von der Lokomotive aus versehen. Auf 13 630 Betriebskilometern Bahnlänge waren alle, auf 17 600 km mindestens die Hälfte, auf 28 200 km 10 bis 50 % aller Wagen mit Dampf geheizt, während auf weiteren 87 800 km dabhinzielende Versuche betrieben wurden. Die Zahlen sied das Ergebniß von Rundfragen Seitens des vorgenannten Blattes bei den verschiedenen „der durch diese

Sie schritt eine Mauer der alten Ruine entlang und beachtete nicht, daß der Epheu nur 6 Zoll von ihrtium

Die Passagiere haben keine Körperbeschädigungen erlitten.

sollte. er 8 troffenen Bevölkerung ist groß.

iedeberg im Riesengeb., 14. ppe hat es, la zum Sonnabend geschneit.

Halle a. S., 15. September.

stein,

Die Noth unter der ärmeren, von der Ueberschwemmung be⸗

Wohlthätigkeitsveranstaltungen werden

se September. aut Mittheilung der „N. A. Ztg.“, in der

Die Ausführung des Kaiser Wilhelm⸗ und Kaoiser Friedrich⸗Denkmals für Giebichen⸗ die bekanntlich dem Bildhauer Kaffsack auf Grund preisgekrönten Entwurfs übertragen war, ist soweit gediehen, daß das schöne Werk nicht durch den Tod des unglücklichen Künstlers scheitern

pries und des Aufschwungs hundert Jahren und

Auf der 12. September.

seines London,

gedachte, besonders unter der Aegide Sr. des Kaisers Franz Josef I. genommen hat. dankte im Namen der Stadt Wien und schloß mit einem Hoch auf den Kaiser, in das die versammelte Menge jubelnd einstimmte. vom Bildhauer Silbernagl angefertigte Monument zeigt einen mit dem Reliefporträt Liebenberg's gezierten obeliskartigen Aufbau. Ein kranzreichender Siegesengel krönt das Werk, während ein Löwe am Fuße des Denkmals die Pranke auf den liegenden Türkenschild drückt.

8 1 er. Nach einer Lokalcorrespondenz der „Western Mail“ ist die Königin von Rumänien wäbrend ihres Besuches der Ruine von Conway Castle nur knapp einer großen

den Wien seit zwei⸗ d Sr. Majestät * Bürgermeister Dr. Prix im

Das 1 merkung, daß

Bahnverwaltungen. Angaben bekundete Fortschritt viele, welche die Dampfbeizung noch Versuchsstadium wähnen, schnelle Fortgang in der Einführung von Luftbremsen für Güterzüge und selbstthätigen Kuppelungen“, und knüpft daran die launige Be⸗ hoffentlich nach drei Jahren die Sache soweit gediehen sein werde, daß alsdann die entbehrlich sonstigen besonderen Heizvorrichtungen nach Europa verpflanzt werden können, um die frostigen Wagen der englischen und einiger Festland⸗ bahnen zu heizen. Bauverw.“ hierzu bemerkt, in England über den Gebrauch von Heiß⸗ wasserpfannen als Fußwärmer noch nicht hinausgekommen.

Das Blatt fügt hinzu, daß

ebenso überraschen werde, wie der

gewordenen Oefen und

Bekanntlich ist man, wie das „Centralbl. der

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

ngsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

.Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

DOeffentlicher Anzeiger.

.Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gese

.Berufs⸗Genossenschaften.

. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. . Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. .Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[32727] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schneidermeister und Kaufmann Friedrich Otto Gärtner, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I. 270. 90 die Untersuchungshaft wegen Betruges, Unter⸗ schlagung und einfachen betrüglichen Bankerutts ver⸗ hängt. Es wird ersucht, den ꝛc. Gärtner zu ver⸗ haften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗ Moabit 12 a abzuliefern.

Berlin, den 11. September 1890.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I.

Beschreibung: Alter 32 Jahre, geboren am 28. Oktober 1857 zu Torgau, Größe 1 m 75 em, Statur schwächlich, Haare röthlich⸗blond, Stirn ge⸗ wöhnlich, Bart: röthlicher Vollbart, Augenbrauen braun, Augen graublau, Nase gewöhnlich, Mund ge⸗ wöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[32735] Aufgebot.

Der Fabrikant W. Elges in Berlin, Linienstraße Nr. 112, hat das Aufgebot der zwei 4 % Prioritäts⸗ Obligationen der Hessischen Ludwigs⸗Eisenbahn⸗ Gesellschaft, welche zu Mainz rechtlich domizilirt ist, nämlich Nr. 9801 und Nr. 17 810 vom Jahr 1874 im Nominalbetrag von je 600 ℳ, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. April 1895, Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 24, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Mainz, den 8. September 1890.

Großherzogliches Amtsgericht Mainz. J. V. gez. Hattemer. Veröffentlicht: Haubach, Hülfsgerichtsschreiber.

[23368] Aufgebot. 1) Der Rentier J. Burmeister in Heide,

2) der Kaufmann Carl Heinrich Kruse und seine EhefrauseMarie Elisabeth, geb. Sinn, in Neumünster haben das AKufgebot: 8

zu 1) der aspgeblich im März 1886 oder vorher verloren gegangen en Stammaktie Nr. 02584 der Westholsteinischen Eisenbahn⸗Gesellschaft, auf einen Betrag von 300 ℳ,

zu 2) des angeblich verloren gegangenen am 22. Juni 1874 von dem Spar⸗ und Leihkassen⸗ Verein zu Neumünster untter Nr. 8715 ausgestellten Sparkassenscheins über dannals 300 ℳ, welche an dem genannten Tage von dem Hufner Cls. Joch. Heeschen, Groß⸗Harrie, für Hie damals unmündige

lautend

Marie Elisabeth Sinn belegt sind und seitdem auf Zinseszins stehen, beantragt. Der Inhaber der Ur⸗ kunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 24. März 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Neumünster, den 5. Juli 1890. Königliches Amtsgericht. 8 Kraus.

[10323] Aufgebot.

Der Königliche Commissionsrath H. Barella zu Berlin, Wilhelmstraße 139 pt., hat das Aufgebot der Interims⸗ und Bezugbogen für die auf seinen Namen eingetragenen Nummern 149 und 150 der Drittelaktien der Bergbaugesellschaft Pluto über je 100 Stammeaktien Emission 1873 beantragt.

der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. November 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 43, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Krastloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Essen, den 2. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht.

Aufgebot. 8

Der von der städtischen Bank zu Breslau unter dem 26. April 1889 auf den Namen der Frau Julie Karkowsky hier ausgestellte Pfandschein Nr. 2682 über die gegen ein Darlehn von ursprüng⸗ lich 10 600 Mark ssetzt noch 10 400 Mark) erfolgte Verpfändung von Werthpapieren, nämlich: 10 000. Mark éprocentiger Rumänischer Staatsanleihe und 10 000 Mark 5procentiger Rumänischer amortisabler Rente, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der verwittweten Hausbesitzer Julie Kar⸗ kowsky, früher verwittwet gewesene Schneider, geb. Oeder, zu Breslau, für kraftlos erklärt werden. Der unbekannte Inhaber dieses Pfandscheines wird daher aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche auf den⸗ selben bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 30. Januar 1891, Vormittags 11 ½ Uhr, an der Gerichtsstelle am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 im II. Stock anberaumten Aufgebotstermin anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die letztere für kraftlos erklärt werden wird. 8

Breslau, den 1. Juli 1890.

Königliches Amtsgericht.

bsersa Aufgeboot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Königsberg i./Pr. I. Nr. 96 278 über 337 10 ₰, ausgefertigt für Wilhelmine Schimmelpfennig, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthümerin, Wittwe Wilhelmine Schimmel⸗ pfennig, geb. Dieck, zum Zweck der neuen Aus⸗

Es wird daher der Inhaber des Buchs aufge⸗ fordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 10. April 1891, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 63) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Königsberg i. Pr., den 9. September 1890.

Königliches Amtsgericht. XI.

[18570] Aufgebot. Die Firma Fröhlich & Wolff zu Kassel, vertreten durch den Rechtsanwalt Caspari in Kassel, hat das Aufgebot eines durch Indossement in ihren Besitz gelangten verloren gegangenen wie folgt beschriebenen Wechsels: Nr. 8925 eingegangen am 24. März 1890, über 82 32 ₰, ausgestellt von J. A. Stucker Burg⸗Waldniel am 3. März 1890, Ordre Eigene, auf Gottfried Nybelen in Neuß ge⸗ zogen, von diesem acceptirt und fällig am 6. Mai 1890 beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 29. Dezember 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Wechsels erfolgen wird. Neuß, den 19. Juni 1890. Königliches Amtsgericht.

871 Aufgebot.

Der frühere Eigenthümer, jetzige Arbeiter Felix Nowicki zu Jersitz hat das Aufgebot der beiden nach⸗ bezeichneten Wechsel beantragt, und zwar

a des Wechsels d. d. Jersitz, den 13. August 1887 über 350 Mark,

b. des Wechsels d. d. Jersitz, den 22. August 1887 über 300 Mark,

welche von ihm ausgestellt und von Adam Jeske zu Rataj acceptirt worden, drei Monate a dato an die Ordre des Ausstellers zahlbar gewesen und von Letzterem in blanco indossirt, demnächst von Adam Jeske an die Ordre des Posener Credit⸗ Vereins, eingetragene Genossenschaft, girirt und bei Letzterem von dem Antragsteller eingelöst worden sind. Die Inhaber der gedachten Wechsel werden deshalb aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 20. Januar 1891, Vormittags 11 ½ Uhr, im hiesigen Amtsgerichts⸗ Gebäude, Wronker Platz Nr. 2, Zimmer Nr. 18, anberaumten Aufgebotskermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls Letztere für kraftlos werden erklärt werden.

Posen, den 26. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. [32754] Kgl. Amtsgericht Reichenhall.

In Sachen des Konditors Stefan Rottenhöfer hier, Klägers, gegen den Glockengießer Josef Rien⸗ thaler von Oberhausen, nun uünbekannten Auf⸗

fertigung amortisirt werden.

enthalts, Beklagten, wegen Hypotheklöschung, wird

Letzterer zur mundlichen Verhandlung über den klägerischen Antrag Urtheil zu erlassen:

1) das im Hypothekenbuche für Reichenhall Bd. VI. S. 246 auf dem Anwesen des Klägers ein⸗ getragene Wohnungsrecht des Beklagten ist als durch dessen Verehelichung erloschen zu löschen,

2) der Beklagte hat die Kosten des Rechtsstreites zu tragen bezw. zu ersetzen,

3) das Urtheil ist vorläufig vollstreckbar,

in die öffentliche Sitzung des vorbezeichneten Prozeß⸗

gerichts vom Samstag, 8. November lI. J.,

Vormittags 9 Uhr, Sitzungssaal, nach erfolgter

der öffentlichen Zustellung der Klage

geladen. Bad Reichenhall, 12. September 1890. (L. S.) Der K. Sekretär Frommelt.

Ausfertigung.

Aufgebot.

Die Nachforschungen nach den rechtmäßigen In⸗ habern der nachbezeichneten im Hypothekenbuche ein⸗ getragenen Forderungen sind fruchtlos geblieben und sind vom Tage der letzten auf diese Forderungen sich beziehenden Handlung an gerechnet dreißig Jahre verstrichen, nämlich:

1) 150 Fl. ein mit vier vom Hundert verzinsliches Kapital an die minderjäbrige in Amerika befindliche Elisabetha Rattelsdorfer aus Oberleiterbach, ein⸗ getragen im H. B. für Roschlaub Bd. I. S. 133 seit 12. März 1849 auf dem Anwesen Hs. Nr. 15 Pl. Nr. 569 u. ff. des Oekonomen Jakob Rattels⸗ dorfer von Pausdorf Steuergemeinde Roschlaub,

2) 60 Fl. ein nach fünf vom Hundert verzinslicher Kaufschilling an Lazarus Uhlfelder von Reckendorf laut Vertragsprotokoll vom 22. November 1831, eingetragen im Hyp. B. für Unteroberndorf, Bd. III. S. 1352 seit 25. Juli 1832 auf dem in der Steuer⸗ gemeinde Unteroberndorf gelegenen Grundstücke Pl. Nr. 140 des Brauers Johann Baptist Leicht von Unteroberndorf.

Auf Antrag der vorgenannten Besitzer der be⸗ lasteten Besitzobjekte und auf Grund der heute ge⸗ faßten Beschlüsse werden daher diejenigen, welche auf die Forderungen ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten unter dem Rechtsnachtheile öffentlich aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Forderungen für erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht werden.

§. 823 u. ff. der R. C. P. O. Art. 123 Ziff. 3 des Ausf. Ges. zur R. C. P. O. und K. O. u. §. 82 des Hyp. Ges. 1

Als Aufgebotstermin wird bestimmt Donnerstag, der 5. Februar 1891, Vormittags 9 Uhr. Zugleich wird die Verbindung obiger Aufgebote ge⸗ mäß §. 836 der R. C. P. O. angeordnet.

Königliches Amtsgericht. gez. Henfling. ür die Richtigkeit der Ausfertigung

Scheßlitz, am achten Juli Eintausendachthundert und neunzig.

Der K. Sekretär am K. Amtsgerichte Scheßlitz.

[22344]

(L. s.)

No. 223.

Zweite

Beilage

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stauts⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 16. September

1890

——

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sa

8 eeehehhesge⸗ Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandt.⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellf 7. Erwerbs⸗ un Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Wochen⸗Ausw eise der deutschen Zettelbanken.

9. Verschiedene Pekanntmachungen.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[32738] Aufgebot.

Auf Antrag des Ernst Ludwig Heinrich Müller aus Hamburg, Uhlenhorst, Canalstraße 31, pt, ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte Dr. H. Gieschen, Dr. Mankiewicz, R. Gieschen in Hamburg, als Bruder des Maschinisten Heinrich Friedrich Conrad Müller aus Nienstedten, resp. des Malermeisters Beers in Nienstedten als Vormund für die Ehefrau Catharina Helene Müller, geb. Klindwordt, aus Nienstedten, werden:

a. der am 5. September 1856 zu Pattensen ge⸗ borene und seit März 1883 verschollene Ma⸗ schinist Heinrich Friedrich Conrad Müller,

b. dessen am 19. September 1858 zu Nienstedten geborene und seit März 1883 verschollene Ehefrau Catharina Helene Müller, geb.

1 Klindwordt,

sowie die unbekannten Erben vorbenannter Eheleute hierdurch aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf Sonnabend, den 27. Dezember 1890, Mittags 12 Uhr, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls

die Verschollenen für todt erklärt und mit ihrem

Vermögen nach der Verordnung vom 9. November 1798 wird verfahren werden. Blankenese, den 13. September 1800. Königliches Amtsgericht.

Becker, Aktuar,

als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[32740] Aufgebot.

Auf Antrag des Büdners Friedrich Kessel zu Werbellin wird der frühere Arbeitsmann Friedrich Wilhelm Kessel von Altenhof, geboren am 3. Ja⸗ nuar 1849 zu Werbellin, welcher Anfangs Mai 1880 nach Amerika ausgewandert sein soll, hierdurch auf⸗ gefordert, sich schriftlich oder persönlich bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens im Termine am 1. Mai 1891, Mittags 12 Uhr, zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.

Eberswalde, den 1. September 1890.

Kgoönigliches Amtsgericht.

[32736] Aufgebot. Auf den Antrag des Rechtsanwalts Scheele zu Arnsberg als Vertreter 1) des Jofef Evyßermann zu Coesfeld, 2) der Wittwe Adam Kotthoff, Maria, geb. Evßermann, zu Arnsberg, 3) der Ehefrau Emanuel Brüne, Elise, geb. Epßermann, zu Arnsberg, wird deren Schwester, die Ehefrau Carl Haster, Agnes Henrica Ludowice, geborene Eyßermann, ge⸗ boren zu Recklinghausen am 28. November 1824, welche sich angeblich in das Ausland begeben hat,

aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 3. Juli

1891, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Auf⸗ ebotstermine schriftlich oder persönlich bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 7) zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird.

Wesel, den 10. September 1890.

Königliches Amtsgericht. [327333 Das Königliche Amtsgericht München I., Abth. A. für Civ.⸗S., hat am 11. September 1890 folgendes Aufgebot erlassen:

Der am 15. Mai 1858 geborene Bäckermeisters⸗ sohn Ludwig Schönfelder von hier ist seit Mitte der siebziger Jahre von hier fort und nun ver⸗ schollen und soll derselbe in der Donau bei Wien seinen Tod gefunden haben.

Für denselben wird seit 19. Juli 1879 Absenten⸗ kuratel am hiesigen Gerichte geführt. Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Hoffmann dahier, als bevoll⸗ mächtigten Vertreters der Bäckermeistersgattin Maria Güthner, als nächster gesetzlichen Erbin des Ver⸗ schollenen, ergeht nun die ee;.

1) an Letzteren spätestens am Aufgebotstermin am Montag, den 13. Jnli 1891, Vormittags 9 Uhr, persönlich oder schriftlich bei Gericht, Ge⸗ schäftszimmer 19/I. (Augustinerstock), sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt wird,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen.

München, am 12. September 1890.

Der geschäftsleitende Königliche Gerichtsschreiber: (L. S.) J. V.: Vogel, K. Gerichtsschreiber.

[32732] Verschollenheitsverfahren.

Nr. 18 045. Das Großh. Amtsgericht zu Walds⸗ hut hat unterm Heutigen beschlossen:

Taglöhner Alois Maier, geboren am 20. Oktober 1824 zu Allmendshofen, Amtsgericht Donaueschingen, zuleßt wohnhaft in Waldshut, welcher seit 2. Juni 1879 vermißt wird, wird, da Verschollenheitserklä⸗ rung beantragt ist, aufgefordert, binnen Jahresfrist Nachricht von sich an das Gr. Amtsgericht dahier gelangen zu lassen.

8 Zugleich werden alle Diejenigen, welche Auskunft über Leben oder Tod des Vermißten zu ertheilen vermögen, aufgefordert, hiervon binnen Jahres⸗

st dem Amtsgerichte Anzeige zu erstatten. 8

Waldshut, den 4. September 1890.

Dies veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber: Mohr.

2724] 2 22 182724] Abwesenheitsverfahren.

Durch Entscheidung der Civilkammer des biesigen Kgl. Landgerichts, erlassen in ihrer geheimen Sitzung vom 3. laufenden Monats, wurden folgende Per⸗ sonen:

z 9 Nicolaus Müller, Ackerer, in Erfenbach wohn⸗ aft,

2) Christina Müller, Ehefrau von Wilbelm Baecker, Bäcker, in Hochspever wohnhaft und Letz⸗ terer selbst der ehelichen Ermächtigung und Güter⸗ gemeinschaft wegen,

3) die Kinder und Erben der Anna Maria Müller, gewesene Ehefrau von David Baecker, Schmied, in Hochspeyer wohnhaft, als:

a. Adam Baecker, volljährig, wohnhaft,

Theobald Baecker,

David Baecker,

„Friedrich Baecker,

die drei Letzteren minderjährig und durch ihren vorgenannten Vater als Vormund vertreten,

4) die Kinder und Erben des Konrad Müller, weiland Ackerer, gewesener Ehemann von Katharina Schmitt in Erfenbach, als:

a. Adam Müller, Ackerer in Erfenbach, b. Heinrich Müller, Fabrikarbeiter allda,

c. 85 Müller, Schlosser in Ludwigshafen a/ 7

d. Katharina Müller, Ehefrau von Karl Mohr, Schreiner, in Erfenbach wohnhaft, und Letz⸗ terer selbst der ehelichen Ermächtigung und Gütergemeinschaft wegen,

Christina Müller, Ehefrau von August Schwem, Schreiner, in Katzweiler wohnhaft, und Letzterer selbst der ehelichen Ermächtigung wegen,

5) Katharina Müller, ledig, gewerblos, in Erfen⸗

bach wohnhaft, Alle durch Rechtsanwalt Friedrich Neumayer ver⸗ treten, zum Zeugenbeweise darüber zugelassen, daß:

1) Peter Müller, früher Ackerer in Erfenbach und

Bruder der Gesuchsteller, am 5. November 1851 nach Amerika auswanderte, ohne eine Vollmacht zurückgelassen zu haben, 2) seit dieser Zeit keine Nachrichten mehr von ihm aus Amerika eingetroffen sind und daß man trotz der eifrigsten Recherchen nichts mehr von ihm erfahren konnte und auch heute noch keine Nachricht von ihm eingelaufen ist. Die Vernehmung der Zeugen findet Montag, den 29. September 1890, Vormittags 10 Uhr, im Kgl. Landgerichtsgebäude dahier durch den Kgl. Landgerichtsrath Schneider statt.

Kaiserslautern, den 9. September 1890.

Der Kgl. Erste Staatsanwalt: Bossert.

1327871 Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Nachlaßpflegers Rechtsanwalts Gabler zu Nordhausen werden die Nachlaßgläubige des am 31. Mai 1890 verstorbenen Branntwein⸗ brennereibesitzers und Agenten Eduard Arpert aus Nordhausen aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine am 12. November 1890, Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß desselben bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 1, anzumelden, widrigenfalls sie ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befrie⸗ digung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft

in Hochspeyer

wird. Nordhausen, den 28. August 1890. b Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

[32741] 8 Abwesenheitsverfahren.

Durch Entscheidung der Civilkammer des Königl. Landgerichts Kaiserslautern, erlassen in deren ge⸗ heimen Sitzung vom 30. August 1890, wurden unter Abänderung der Entscheidung dieser Kammer vom 14. Februar 1890, das Abwesenheitsverfahren gegen Wilhelm Knoth aus Otterberg betreffend, die Ge⸗ suchsteller:

1) Magdalena Hager, gewerblose Ehefrau des zur Zeit in Amerika sich aufhaltenden Schieferdeckers Seifried, hieselbst zu Lampertsmühle wohn⸗ aft,

2) Elisabetha Hager, gewerblose Ehefrau von Anton Keilhauer, Wagenwärter, in Landstuhl wohn⸗ haft, und der Letztere selbst der ehelichen Ermächti⸗ gung und Gütergemeinschaft wegen,

3) Heinrich Hager,

4) Jacob Hager, Beide großjährig und gewerblos zu Lampertsmühle wohnhaft,

5) Josef Kohlmeyer, Webermeister, zu Kreuzhof wohnhaft, in seiner Eigenschaft als gesetzlicher Vor⸗ mund seines mit seiner verstorbenen Ehefrau Philippina Hager, Tochter von Jacob Hager, Maschinenführer, zu Lampertsmühle wohnhaft und dessen verlebten Ehefrau Margaretha Knoth erzeugten minderjährigen Sohnes Ludwig Kohlmeyer,

1I durch Rechtsanwalt Friedrich Neumayer ver⸗ reten,

an Stelle ihrer Rechtsvorgängerin, der genannt verstorbenen Margaretha Knoth, gegen eine kontra⸗ diktorisch mit der Königl. Staatsanwaltschaft zu stellende Kaution provisorisch in den Besitz des Ver⸗ mögens des durch vorerwähnte Entscheidung für ab⸗ wesend erklärten Wilhelm Knoth, früher in Otter⸗ berg wohnhaft, jetzt unbekannt wo abwesend, Sohn’'s der in Otterberg verlebten Eheleute David Knoth und Charlotte Frey eingewiesen.

Kaiserslautern, den 13. September 1890. I. Erste Staatsanwalt Bossert.

[32907] Verschollenheits⸗Verfahren.

Nr. 15 162. Das Gr. Amtsgericht hat unterm 8. ds Mts. verfügt:

Nachdem Tobias Weßbecher von Au a. Rh. der diesseitigen Aufforderung vom 30. Juli 1889 keine Folge geleistet hat, wird derselbe für verschollen erklärt und sein Vermögen seinen muthmaßlichen Erben 1) Severin Weßbecher in Karlsruhe, 2) Kon⸗ rad Becker Ehefrau, Ida, geb. Weßbecher, in Neu⸗ burgweier, 3) Josef Karle Ehefrau, Elisabeth, geb. Weßbecher, in Forchheim in fürsorglichen Besitz gegen Sicherheitsleistung gegeben.

Rastatt, den 10. September 1890.

Der Gerichtsschreiber Großh. Amtsgerichts. J. V. Becker.

Im Namen des Königs! Verkündet am 10. September 1890. 1 Steffen, Gerichtsschreiber.

Auf Antrag des Lohndieners Christian Meyer in Hannover, Artilleriestraße 26 III, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Wendte hier, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Hannover V D. durch den Amtsgerichtsrath Rudorff für Recht: Die in dem Aufgebot vom 27. Mai 1890 bezeichnete Obli⸗

t 8 21. November 1856 gation vom 13. Februar 1857 über 100 Thlr., aus welcher im Grundbuche von Hannover, Ort⸗ schaft Tiefenriede, Blatt 155 (Kirschenstraße 16) Hypothek eingetragen ist, wird für kraftlos erklärt. gez. Rudorff.

227 18274]⁸% Bekanntmachung.

Auf Antrag des Wirths Wawrzym Halsa zu Gurczvn hat das unterzeichnete Amtsgericht am 4. September 1890 für Recht erkannt:

Für kraftlos erklärt wird das Hypothekendokument, noch gültig über die im Grundbuche des Grundstücks Gurczyn Nr. 99 in Abtheilung III. Nr. 2 noch für den am 28. Dezember 1860 geborenen Thomas Trackowiak zu Gurczyn eingetragenen 36 Thlr. 7 Pf. Vatererbtheil nebst 5 Prozent Zinsen und mit der Verpflichtung, für die Zinsen den Gläubiger zu er⸗ ziehen und zu verpflegen, so lange dieser es selbst zu thun außer Stande ist.

Posen, den 8. September 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[32763] Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau des Lampenputzers Jobann Schmidt, Magdalena, geb. Svert, zu Dorstfeld, vertreten durch Rechtsanwalt Blumenthal zu Dortmund, klagt gegen ibren Ehemann, den Lampenputzer Johann Schmidt, unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage, das zwischen Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären und ihm die Kosten des Prozesses aufzuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund auf den 16. Dezember 1890, Vor⸗ mittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Dannert, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[32762] 7f

[32744]

278 Oeffentliche Zustellung.

„Die Handelsfrau Maria Staude, geborene Rother, in Schlegel, Kreis Neurode, vertreten durch den Rechtsanwalt Richter in Glatz, klagt gegen ihren Ehemann Theodor Staude, früher in Schlegel, jetzt unbekannten Aufenthalts, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Glatz auf den 18. Dezember 1890, Vormittags 9 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem ge⸗ dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Glatz, den 12. September 1890.

Zein, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[32766]) SOeffentliche Zustellung. 8 Die Ehefrau des Agenten Friedrich Franz Goetsch, Marianna, geb. Flottmann, zu Frankfurt a. M., Pestalozzistraße Nr. 12, vertreten durch Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Dr. Humser dahier, klagt gegen ihren Ehemann, den Agenten Friedrich Franz Goetsch, früher zu Frankfurt a. M., jetzt unbekannten Auf⸗ enthalts abwesend,

Ehebruchs,

böslicher Verlassung,

gefährlicher Lebensbedrohung und nachstellung,

des durch fortgesetzten regellosen Lebens⸗ wandel verschuldeten Ruins der Familie und harter Mißhandlungen und fortgesetzter grober Beleidigungen,

mit dem Antrag, die zwischen den Streittheilen am 18. Oktober 1885 geschlossene Ehe zu scheiden und den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkommer des König⸗ lichen Landgerichts zu Frankfurt a. M. auf den 2. Dezember 1890, Vormirctags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dern gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestell en. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dteser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Frankfurt a. M., den 4

Lebens⸗

September 1890.

Der Gerichtsschreibe 8 niglichen Landgerichts.

[32765) SDeffentliche Zustellung.

Die Ehe frau des Schmieds Georg Peinrich Flacke aus Melle, 3z. Zt. zu Zellerfeld, vertreten durch den Rechtsanwah Schweigmann zu Osnabrück, klag gegen den Sohmied Georg Heinrich Flacke, früher zu Melle, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Ehe⸗ scheidung, mit dem Antrage, es möge die zwischen den Parteien bestehende Ehe dem Bande nach ge⸗ trennt, Beklagter für den schuldigen Theil erklärt und mit den Kosten des Rechtsstreits belastet werden, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsctreits vor die II. Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Osna⸗ brück auf den 9. Dezember 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, mit der Auffordexung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be⸗ stelen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Kleinschmidt, Assistent,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [327641 SDeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau Bäcker Wilhelm Nieboff, Elisabetb, geb. Glock, in Stoppenberg Nr. 129, vertreten durch den Pechtsanwalt Dr. Wallach in Essen, Kagt gegen ihren genannten Ehemann, früher in Frohnhausen bei Essen, jetzt unbekannten Aufenthaltsorts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, das zwischen Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen un den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Essen a. d. Ruhr auf den 15. Dezember 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 40, mit der Auf⸗ forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Bielefeld

0129,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[32761]1 SDeffentliche Zustellung.

Die Glaswaarenhändlerin, verehelichte Kohlar, Aurelie Bertha Emilie Selma, geborene Hentschel, zu Limbach in Sachsen, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Dr. Lewin in Guben, klagt gegen ihren Ehe⸗ mann, den Schneider Eduard Hermann Kohlar, zuletzt in Forst, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und lader den Beklagten zur mündlichen

Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civil⸗ kammer des Koöniglichen Landgerichts zu Guben auf den 22. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Guben, den 8. September 1890.

1“ Rahn,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, i. V.

[32768] Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau Caroline Auguste Petersen, geb. Holsten, in Neumühlen, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Schirren in Kiel, klagt gegen ihren Ehemann, den Bäcker Thomas Petersen, fruüͤher in Neumühlen, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böswilligen Ver⸗ lassens auf Ebescheidung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe dem Bande nach zu trennen und den Beklagten für den schul⸗ digen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Kiel auf den 24. Januar 1891, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem ge⸗ dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Kiel, den 11. Septemder 1890. als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [32756] Cheffentliche Zustellung.

Der Weißl inder Wilhelm Toby von hier, als gesetzlicher Vrermund des von seiner Tochter Hermine Toby am 10. Januar 1890 geborenen Kindes Friedrich Bzilhelm, klagt gegen den Bierbrauer Heinrich Brolz von hier auf Anerkennung der Vater⸗ schaft und Alimentation. Der Kläger behauptet, der Beklag te sei der Vater des erwähnten Kindes und beantagt, den Beklagten zu verurtheilen:

a. seine Vaterschaft anzuerkennen,

h. als jährlichen Beitrag zu den Erziehungs⸗

koöösten des Kindes, vom Tage seiner Geburt

an gerechnet bis zu dessen zurückgelegtem 10. Lebensjahre jährlich 9 baar und 2 Viertel Korn, Kasseler Gemäßes, viertel⸗ jährlich im Voraus zahlbar, zu leisten,

das Kind von dessen zurückgelegtem 10. Lebens⸗ jahr an zu sich zu nehmen und für dessen ferneres Fortkommen zu sorgen,

als Entschädigung für den verlorenen Krang einen Betrag von 10 Kammergulden, gleich 24 40 zu zahlen.

Kläger ladet den Beklagten, dessen gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, zum mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Großalmerode auf Freitag, den 7. November 1890, Vormittags 10 Uhr. um Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

zug der Klage bekanut gemacht.

Mackenroth, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.