1890 / 228 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Sep 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Paris, 22. September. Der Präsident der Re⸗ publik hat, nach der „Fr. C.“, an den Kriegs⸗Minister de Freycinet folgendes Schreiben gerichtet:

„Mein lieber Minister!

Wir baben einer herrlichen Revue beigewohnt, bei der das gute Aussehen und die stolze Haltung der Truppen, ihr Schneid und die vorzügliche Regelmäßigkeit ihrer Bewegungen ganz besonders be⸗ merkenswerth waren, nach den Uebungen, welche das I. und II. Armee⸗ Corps durchgemacht hatten. Diese Revue schließt in würdiger Weise die schönen Manöver, über welche Sie mir Bericht erstattet haben. Ich bitte Sie, den Truppen aller Waffen den Ausdruck der Zu⸗ friedenheit der Regierung der Republik zu übermitteln und meine wärmsten Beglückwünschungen dem ausgezeichneten Chef, welchem die Ehre zugefallen war, dieselben zu kommandiren, kund zu geben. G

Genehmigen Sie u. s. w. ... Carnot.

Der Kriegs⸗Minister de Freycinet hat dieses Schreiben an den General Billot mit nachstehendem Begleitbrief

gesandt: „Mein lieber General! 1 Ich bin glücklich. Ihnen den Brief mitzutheilen, welchen ich soeben von dem Herrn Präsidenten der Republik anläßlich der heutigen Revue erhalten habe. Ich bitte Sie, denselben vermittelst Tages⸗ befehls zur Kenntniß der Truppen zu bringen mit dem Ausdruck meiner persönlichen Glückwünsche. Genehmigen Sie u. s. w. C. de Freyeinet.“ Der Chef des Generalstabes General de Miribel in⸗ spizirt, wie „W. T. B.“ meldet, gegenwärtig die festen Plätze an der Ostgrenze. Der vom Kardinal Lavigerie einberufene freie Anti⸗Sklaverei⸗Kongreß wurde gestern mit einer Messe in der Kirche Saint⸗Sulpice eröffnet. Zu dem Kongreß haben sich Theilnehmer aus Deutschland und aus Oesterreich ein⸗ gefunden. In seiner Eröffnungsansprache erklärte der Kardinal Lavigerie, der Kreuzzug für die Abschaffung der Sklaverei sei von dem Papst Leo XIII. eröffnet worden, er (Lavigerie) wolle nicht eine plötzliche Abschaffung der Sklaverei, weil zahlreiche Sklaven vor Hunger sterben würden, aber was er sofort abschaffen wolle, das sei die Menschenjagd. Der Kardinal sprach alsdann der gesamm⸗ ten Presse und selbst der ihm feindlich gesinnten seinen Dank aus; denn auch aus letzterer könne man seine humanitären Bestrebungen erkennen, denen nichts schädlicher sei als reines Stillschweigen. Rußland und Polen. St. Petersburg, 22. September. Der Finanz⸗ Minister Wyschnegradski ist, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern in Bokhara eingetroffen und von dem Emir in feierlicher Audienz empfangen worden. Der Emir verlieh dem Minister den Großcordon seines Ordens in Brillanten und übersandte ihm nach orientalischer Sitte zahlreiche prächtige Geschenke. 1 8 Wie die Blätter melden, ist eine Fo rtsetzung der transkaspischen Bahn nach Norden beabsichtigt. Ferner sei eine Eisenbahnverbindung zwischen Transkaspien und Chorassan projektirt. Gerüchtweise verlautet, die Unter⸗ zeichnung des neuen Handelsvertrages zwischen Rußland

und Persien stehe bevor. Isaak Chan, welcher bisher

Wetterbericht vom 22. September. Morgens 8 Uhr.

8 .

Taglioni.

Anfang 7 Uhr.

sius ä= 40R.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr

u. d. Meeressp

red. in Millim Temperatur in ° Cel

wolkig bedeckt bedeckt wolkig wolkenlos bedeckt wolkenlos halb bed.

halb bed. 2 halb bed. bedecktt) wolkig 2 halb bed. heiter

2 wolkenlos 3 wolkenlos

0⁰0

Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.

Haparanda. St. Petersb.

Moskau...

Cork, Queens⸗ towan...

Cherbourg elder..

lerche.

—9 9 bOrdobdo hbo O

756 756 759 763 766 768

amburg..

winemünde Neufahrwasser Memel. E6565 758

ünster 758 Karlsruhe.. 761 Wiesbaden 761 München 764 Chemnitz 763 Berlin 17763 Wiek 766 Breslau. 766

Fle d'Aix. . 2759 Nizza. V 764 wolkig Triest...

O 768 bedeckt ¹) Abends Gewitter. ²) Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, welches gestern an der irischen Küste lag, ist mit abnehmender Tiefe und gefolgt von starker Zunahme des Luftdrucks nach den Hebriden fortgeschritten und scheint seinen

Weg nordostwärts weiter zu verfolgen, so daß von demselben die Witterung in Deutschland nicht wesentlich beeinflußt werden dürfte. Das Hochdruck⸗ gebiet im Osten ist in langsamer Bewegung ostwärts begriffen. In Deutschland dauert die schwache, vor⸗ wiegend südöstliche Luftströmung bei ziemlich warmer, im Westen wolkiger, im Östen meist heiterer Witterung fort. etwas Regen gefallen. Ueber Deutschland ziehen die oberen Wolken aus südlicher bis westlicher

Richtung.

Deutsche Seewarte. O————ʒʒEh Theater⸗Anzeigen. Orn.

mann. Königliche Fchauspiele. Dienstag: Opern⸗

haus. 182. Vorstellung. Flick und Flock. Komisches Zauber⸗Ballet in 3 ÄAkten und 6 Bildern von Paul

Gesicht. thal.

108. Male:

wolkenlos Regen I

Nitouche.

Die Million.

Gredelue.

Direktion:

aus Wien.

nach dem

Binder.

Musik von P. Hertel. Schauspielhaus. 187. Vorstellung. thekar. Schwank in 4 Aufzügen von G. von Moser.

Mittwoch: Opernhaus. Meistersinger von Nürnberg. 3 Akten von Richard Wagner. Schauspielhaus. 188. Vorstellung. Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Auf⸗ zügen von Schiller.

Deutsches Theater. Dienstag: Die Hauben⸗

Mittwoch: Der Pfarrer von Kirchfeld Donnerstag: Die Haubenlerche. Die nächste Aufführung von Das Winter⸗ märchen findet am Freitag, den 26. September statt.

Verliner Theater. Dienstag: Maria Stuart.

Mittwoch: Kean. Donnerstag: Gräfin Lea. 8

Tesstug-Theater. Dienstag: Lustspiel in 4 Akten von Oskar Blumen⸗ Anfang 7 Uhr.

Mittwoch und Donnerstag: Das zweite Gesicht.

Wallner-Theater. Letzte Woche! Dienstag: Zum Mamsell Nitouche. in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhac und A. Millaud. Musik von M. Hervé. Vorstellung 7 ¼ Uhr.

Mittwoch und die

Victoria-Theater. Dienstag: Zum 29. Male:

12 Bildern von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik von C. A. Raida. . Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich- Julius Fritzsche. 30. Male mit durchaus neuer Ausstattung: Die In Süddeutschland ist stellenweise F Ae. Divertifsement von Hebretter von J. Haßreiter, K. K. Hofballetmeister Dirigent: Vorher: Neu in Scene gesetzt: Die Schwätzerin von Saragossa. ranzösischen a Musik von Offenbach. In Secene gesetzt vom Regisseur Dirigent: 8 Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Die Schwätzerin von Saragossa.

2 c.- T2X

in Samarkand internirt war, ist nach Taschkend gebracht

worden. Italien.

Rom, 21. September. In Florenz ist gestern Vor⸗ mitlag in Gegenwart des Königs und der Königin, des Prinzen von Neapel, des Herzogs von Aosta, des Minister⸗ Präsidenten Crispi und des Kriegs⸗Ministers Bertolé Viale, sowie unter Theilnahme einer großen Volksmenge das Denk⸗ mal König Victor Emanuel'’s II. feierlichst enthüllt worden. Der König und die Königin wurden überall mit Jubel begrüßt. b

Der gestrige zwanzigste Jahrestag des Einzuges der italienischen Truppen in Rom wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, sowohl in Rom wie in den Provinzen und Kolonien festlich begangen. Auf Befehl des Königs wurde im Beisein einer Deputation der Armee ein Kranz an dem Grabe Victor Emanuel's und ebenso später im Namen der Stadt Rom ein Kranz an der Porta Pia niedergelegt. 1

In Spezia hat heute der Herzog von Genua in Vertretung des Königs den Grundstein für den neuen Handelshafen gelegt.

Spanien.

Auf den Carolinen⸗Inseln hat, wie der „Allg. Corr.“ über New-York gemeldet wird, ein Volksaufstand statt⸗ gefunden. Die kleine spanische Besatzung war mit dem Bau eines neuen Forts in der Nach⸗ barschaft von Ponape beschäftigt, als ein Haufen Eingeborener unbemerkt heranschlich, die Wache be⸗ wältigte und sich der Gewehre der Soldaten bemächtigte, mit welchen sie die Stadt angriffen und 32 Spanier niedermetzelten. Auf den Inseln herrscht die größte Aufregung, da weitere Metzeleien befürchtet werden. Sobald die erste Kunde von der Revolte in Manila eintraf, wurden sofort einige spanische Kriegsschiffe nach den Carolinen entsendet.

Türkei.

Konstantinopel, 21. September. Der Kurden⸗

Häuptling Moussa Bey ist, wie „W. T. B.“ meldet, nach Mederia verbannt worden.

Serbien.

Belgrad, 21. September. Der durch seine sozia⸗ listischen Agitationen bekannte frühere Archimandrit Vasa Pelazic ist aus Serbien ausgewiesen worden und hat, dem „W. T. B.“ zufolge, sich nach Bulgarien begeben.

Bulgarien.

Sofia, 21. September. Nach Beendigung der Manöver im Feldlager bei Kula wohnte der Prinz Ferdinand von Coburg einem Offiziersdiner bei, bei welchem er, wie „W. T. B.“ meldet, einen Toast auf die Armee ausbrachte. Der Prinz reiste von Kula nach Turns everin, traf daselbst mit seiner Schwester, der Prinzessin Maximilian von Bayern, zusammen und begab sich in Gemeinschaft mit der⸗ selben nach Sandrowo, wo die Prinzessin Clementine bereits verweilt.

Anfang 7 ½ Uhr.

Der Biblio⸗ burg. Dienstag: Zum 11. In Scene

Anfang 7 ½ Uhr.

Sardou.

183. Vorstellung. Die burg.

Große Oper in Anfang 6 ½ Uhr.

Anfang 7 Uhr. Belle-Alliance-Theater.

Hasemann. des Wallner⸗Theaters:

Deutsch von Emil Neumann. Morgen, Herr Fischer!

1“ Das zweite

G

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Male:

ariser Sittenbild in 4 Aufzügen von Victorien gesetzt von Sigmund Lauten⸗

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

führung von Madame Bonivard. 1 8— 3 Akten von Alex. Bisson und Antonie Mars.

Hierauf: Guten Vaudeville⸗Burleske in 1 Akt nach Lockroy von W. Friedrich. Musik von Ed. Stiegmann. Anfang 7 ½ Uhr. 8

Mittwoch und folgende Tage: Madame Boni⸗ vard. Guten Morgen, Herr Fischer!

Adolph Ernft⸗Theater. Dienstag: 18. Male: Unsere Don Inaus. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von

Direktion: W.

Dienstag: Gastspiel von Mitgliedern Letzte Woche der Auf⸗

Nr. 38 des Centralblatts der Bauverwaltung, herausgegeben im Ministeriumderöffentlichen Arbeiten, vom 20. September hat folgenden Inhalt: Amtliches: Personal⸗ nachrichten. Gutachten und Berichte. Bau einer Garnisonkirche in Straßburg i. E. Niechtamtliches: Preisbewerbung um das „Strandschloß“ in Kolberg. Neuere Schnelldampfer der Handels⸗ und Kriegsmarine nebst deren Motoren. Preisbewerbung für das Kaiser Wilhelm⸗Denkmal der Provinz Westfalen (Schluß) Gestaltung und Wirkungsweise der Wasser⸗Prellböcke (Wasserpuffer).

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Wilhelmshaven, 22. September. (W. T. B.) An Bord S. M. Schulschiffs „Mars“ wurden heute Vor⸗ mittag Versuche mit dem Fesselballon der Luftschiffer⸗ Abtheilung vorgenommen, welche ausgezeichnet gelangen. Se. sniolich⸗ Hoheit der Prinz Heinrich wohnte diesen Ver⸗ uchen bei.

Frankfurt a M., 22. September. (W. T. B.) Der Deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hielt heute seine erste Jahresversammlung ab. Präsident Marklin eröffnete dieselbe, besonders ihres Mitbegründers, des Finanz⸗Ministers Miquel gedenkend. In den Vorstand wurden die übrigen Präsidialmitglieder Claußen, von Keudell und Struckmann berufen. Geschäftsführer Lammers wies auf die großartigen Hamburger Volkskaffeehallen und auf die Volks⸗Abendunterhaltungen in Dresden, Bremen u. s. w. hin. Zar Stellung der Mäßigkeitssache zur Sozialreform beantragte

ber⸗Bürgermeister Struckmann:

„Die vom Verein schon mehrfach beantragte Gesetzgebung zur Bekämpfung des Mißbrauchs geistiger Getränke bildet eine noth⸗ wendige bedeutungsvolle Ergänzung der sozialpolitischen Gesetz⸗ gebung der letzten Jahre. Das Interesse weiter Kreise des deutschen Volkes erfordert die auch bereits vom Reichstage und der Reichsregierung als dringlich anerkannte gesetzgeberische Regelung dieser Angelegenheit, und das Deutsche Reich darf damit umsoweniger zögern, nachdem andere Staaten mit Erfolg darin vor⸗ gegangen sind. Die diesjährige Versammlung des Vereins beauftragt daher den Vorstand, wiederholt und eindringlich bei den gesetzgebenden Ge⸗ walten des Reichs vorstellig zu werden, damit thunlichst schon in der nächsten Session des Reichstages ein diesen Gegenstand erschöpfend behandelndes Gesetz im Sinne der Beschlüsse der Vereinsversammlung von Darmstadt vom 14. September 1887 zur Vorlage und Ver⸗ abschiedung gelange.“

Die Versammlung nahm den Antrag an. Weiterhin be⸗ richtete Professor Boehmert über den Branntweintrunk auf dem Lande, Pastor Hirsch und Lammers über den inter⸗ nationalen Mäßigkeitskongreß in Christiania.

Dresden, 22. September. (W. T. B.) Die Prinzen Ludwig und Rupprecht von Bayern besichtigten eute Vormittag die Sehenswürdigkeiten der Stadt und be⸗ uchten gegen Mittag unter Führung des Kriegs⸗Ministers von Fabrice die Kasernenbauten. . Prinzen zu Ehren bei Ihren Maäjestäten in der Villa zu Strehlen ein Diner statt. Morgen Vormittag kehren die Prinzen nach München zurück. 8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Gustav Görß. Musik von Franz Roth und Adolph Ferron. Anfang 7 ½ Uhr b

Ferrsol. 8 Mitiwoch: Dieselbe Vorstellung.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30. Dienstag: Zum 18. Male: Der Alpenkönig und der Menschenfeind. Romantisches Volksmärchen in 3 Akten von Ferdinand Raimund. Musik von Wenzel Müller. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Donnerstag: Der Raub der Sabinerinnen.

Schwank in Concert⸗Anzeigen.

Concert-Haus. Dienstag geschlossen.

Karl Mevyder⸗Concert.

Zum Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im

[34101]

plötzlichen Hinscheiden unserer

Vaudeville genossin, der Schauspielerin

Anfang der

folgenden Tage: Mamsell

wurde.

Modernes Ausstattungsstück in Ballet von

Wilhelmstädtisch Theater. bekannt gegeben werden. Dienstag: Zum

Verlobt:

aul. Musik von Jos. Bevyer.

Hr. Kavpellmeister Knoll.

Komische Operette in 2 Akten mit von Carl Treumann.

Hr. Kapellmeister Feder⸗

Puppenfee. Vorher: Die Verehelscht:

thilde Müller (Magdeburg).

Fräulein Marie

welche uns am Sonntage, den 21. September, Morgens 8 Uhr, durch einen jähen Tod entrissen

Tieferschüttert geben wir hiermit Kunde von dem geliebten Berufs⸗

Die poesievollen Gestaltungen dieser talentbegabten Künstlerin, ihr liebenswürdiges collegialisches Ver⸗ halten, ihre persönliche Anmuth und Güte werden unvergänglich in unserer Erinnerung fortleben.

Friede ihrer Asche.

Berlin, den 22. September 1890.

Der Direktor und die Mitglieder des „Berliner Theater“.

Der Zeitpunkt der Beerdigung wird noch näher

Frl. Else Tetzlaff mit Hrn. Köniel Reg.⸗Baumeister Fritz Lesser (Pr. Stargard). Frl. Wilhelmine Claasen mit Hrn. Hermann Or⸗ bach (Brühl Hückeswagen). Freiin Elisabeth von Leesen mit Hrn. Prem.⸗Lieut. von Treskow (Schloß Treben). Frl. Margarethe Knüppel Hrn. Königl. Reg.⸗Baumeister August Reiße (Magdeburg— Kassel). Frl. Marie Kraft mit Hrn. Heinrich Martens (Kiel). Frl. Adele Brauweiler mit Hrn. Dr. Fritz Simrock (Bonn). Frl. Helene von Laer mit Hrn. Kaufmann 8 Adolf Waldecker (Berlin Hamburg). 8 Hr. Otto Ruthe mit Frl. Ma⸗ Hr. Theodor H. Nath mit Frl. Adele Tienes (Bad Nauheim).

Familien⸗Nachrichten.

Geboren: Ein Sohn: (Langensalza).

dreh, Ruhr). Hrn. Müller

Prem.⸗Lieut.

Hock,

Neustadt). Eine Tochter: Hrn. Konsul Ernst Frhrn. von Richthofen (Jauer). Ein Sohn und eine Tochter: Hrn. Königl. Reg.⸗ Baumeister Scheelhaase (Burg in Dithmarschen).

Hrn. R. Haebler (Alexwangen). Gestorben: Hr. Königl.

Otto Dähn (Berlin). Frl. Helene von Reiche (Breslau) Hr. Awoth

(Opalenitza). Hr. Rentier C. A. Berlin). Hr. Rentier Zander (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage),

rheinische) zu Köln und Hannover.

Heute Abend findet den

der Staatsgeschä

Mittwoch, den 24. September, Abends 7 ½ Uhr dieses Mittel hatte

. Volksbewegung zu dämpfen, Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). 1 f⸗ aber antidynastischen Bewegung

wissenschaftlichen Theater. Nähberes die Anschlag⸗ zettel. gegen Serpa Pimentel entschied.

wurden abgelehnt; vielmehr glaubte man,

Hrn. J. von Pflug⸗ Karttung (Gohlis). Hrn. Prem.⸗Lieut. Breyer Hrn. Dr. A. Bender (Kupfer⸗

(Strebitzko). Hrn. A. Götting (Magdeburg⸗ Warnecke (Samarang) Hrn. Königl. Landrath

Museums⸗Direktor Dr. Eduard Pinder (Kassel). Hr. Reg.⸗Rath

ekenbesitzer R. Henel 8 Brandt

Friedrich Wilhelm

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ G

(1463 ⅛)

und die Winter⸗Fahrpläne für die Bezirke der Königl. Eisenbahn⸗Direktionen (rechts⸗

Deutschen Reichs⸗

Erste Beilage

24vg

Deutsches Reich.

Zuckerraffinerien und Melasse⸗Entzuckerungsanstalten des deutschen Zollgebiets

im Monat August 1890.

I. Verwendete Zuckerstoffe. 8

Zucker.

A. Ver⸗ arbeitete Rüben.

Verarbeitete Melasse. ¹)

—— II. Produzirte

C. Verarbeiteter (eingeworfener oder

Zucker.

Hiervon (Sp. 3) wurden entzuckert mittelst

Decken verwendeter)

venn A. Rohzucker.

Füllung.

der Osmose. der Substitution. der Strontian⸗ verfahren

S der Elution und

7

100 kg

Rohzucker ein⸗ der Nach⸗ produkte.

Fremde, d. h. von

bezogene Füll⸗ masse.

100 kg 100 kg

08

finirter

Konsum⸗ zucker.

100 kg

Nach⸗ produkte vom dritten Produkt ab.

Raf. Erstes

und zweites Produkt.

und

100 kg

8 d 2 er Ausscheidung. F

g

Im Monat August 1890. . . . .. In demselben Zeitraum des Vorjahres.

Im Monat August 1890. . . . .. In demselben Zeitraum des Vorjahres.

Im Monat August 1890. . . . .. In demselben Zeitraum des Vorjahres.

Im Monat August 1890. . . ... In demselben Zeitraum des Vorjahres.

11 822

0 8 anderer Verfahren.

10. 11.

100 kg V

12.

Konsum⸗

zucke

Betriebsergebnisse der:

1) Rübenzuckerfabriken. *) 5762 V e— 3139 2 558 3 194 V 6 275 2) Zuckerraffinerien. ¹)

9 409 3 308 öL11“ 4 984 2 624 V V 2 360 3) Melasse⸗Entzuckerungsanstalten.

94 834 4 100

99 222 6 150 Y U V Zuckerfabriken überhaupt (1 bis 3). 13 144 13 170 I 9 240 88 469 116 233 11 332 6 275 93 18⁸

8 901 12 027

v

¹) Unter Melasse sind die Abläufe aller Art einschließlich derjenigen vom ersten und zweiten Produkt verstanden.

) Das sind sämmtliche F ³) Ausschließlich der die Herstellung raffi rter Zucke

Berrlin, im September 1800.

betreibeꝛ

Kaiserliches Statistisches Amt. In Vertretung: von Scheel.

18 334 10 283

248 496 65 932

15 188 12 798

2 265 1 950

282 017 89 013

abriken, in welchen Rüben auf Rohzucker oder Konsumzucker verarbeitet werden, sei es ohne oder mit Melass en Rübenzuckerfabriken und selbständigen Melasse⸗Entzuckerungsanstalten.

23 632

18 675 15 169

17 478 16 959

1 292 3 782

73 379 55 760

it Einwurf von Zucker.

24 750 12 463

300 014

Nichtamtliches. Portugal. v“ Lissabon, 22. September. Eine vorübergehende Un⸗ päßlichkeit des Königs ist, laut Meldung des „W. T. . wieder beseitigt; Se. Majestät befindet sich vollkommen wohl. Wann die Bildung des Kabinets beendet sein wird, ist noch nicht abzusehen. Wie verlautet, sind Ferrao de Cavalao Martens zum Minister⸗Präsidenten und zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Casal Ribeiro zum Minister des Innern und General d'Abreu e Sousa zum Kriegs⸗Minister ausersehen. Etwas Bestimmtes über die Zusammensetzung des neu zu bildenden Ministeriums dürfte jedoch vor Dienstag kaum zu erwarten sein.

Ueber die Entstehung der Kabinets risis wird der „N. Pr. Ztg.“ mitgetheilt: dieselbe sei der Forderung des konservativen Minister⸗Präsidenten Serpa Pimentel ent⸗ sprungen, die Regierung solle eine Zeit lang die Leitung

8 ohne die Kammern versuchen. Durch es der Minister⸗Präsident während der bis März ermöglicht, die lärmende 1 und so wollte er auch jetzt lieber zur Diktatur greifen, als das Wohl des Staats von dem Auf⸗ und Niederwogen einer zwar nationalen, ntit 1b abhängig werden zu lassen. Der König holte die Ansicht des Staatsraths ein, welcher 1 . Der von diesem geforderte außerordentliche Kredit und die Suspendirung der Kammern er de es werde sich eine Koalition aller Monarchisten herbeiführen lassen, welche sich peltect der Hochfluth der Republikaner entgegenstellen

Monate Januar

ollte. Hierzu wäre nothwendig, daß auch einige Führer er progressistischen Oppositionspartei ins Kabinet berufen würden, was Serpa Pimentel nicht auf sich nehmen zu können glaubte. Nachdem er und die übrigen Minister deshalb ihre Entlassung erbeten, beauftragte der König den General Joao

Chrysostomo de Avreue Souza mit der Neubildung des

Kabinets. Derselbe ist der Vorsitzende der Liga patriotica,

welcher in letzter Zeit eine größere Anzahl Offiziere und Mit⸗

glieder des Adels beitraten. Der General beabsichtigt, mehrere ohe Militärs und Afrikanisten ins Kabinet zu berufen, welches weder der konservativen, noch der progressistischen Partei an⸗ ehören soll. „Gegen den englisch⸗portugiesischen Vertrag sind Seitens einer großen Zahl von Munizipalräthen und nderen Korporationen bei den Cortes ein⸗ gegangen. Die Ruhe in Portugal ist jedoch nirgends weiter gestört worden.

Aus Bombay vom 22. September wird dem „Reuter⸗ schen Bureau“ gemeldet: Die „India Times“ erfährt, daß bei den Wahlen in Goa Unruhen ausgebrochen seien, in deren Verlauf 17 Wähler durch Flintenschüsse getödtet und viele verwundet wurden.

Schweiz.

„Bern, 21. September. Der Bundesrath hat nach Anhörung des Berichts, welchen ihm der eidgenössische Kom⸗ missar im Kanton Tessin, Oberst⸗Divisionär Kuͤnzli erstattete, gestern, dem „Bund“ zufolge, beschlossen: es seien gemäß der Anregung des Kommissars, im Interesse einer dauernden Pazifi⸗ kation des Tessin, Männer beider Parteien zu einer

onferenz einzuberufen und unter deren Mitwirkung der Versuch eines Ausgleichs zu machen. Der Bundesrath hat

daher den Kommissar ersucht, ihm zu diesem Zweck diejenigen

Persönlichkeiten zu nennen, welche er hiefür geeignet erachte

und hiervon Staatsraths⸗Präsident Respini für sich und zu

Händen seiner Kollegen zu verständigen.

28 erner wurden folgende militärische Anordnungen en:

1) Das Kavallerie⸗Regiment Nr. 8, welches am 26. September seinen regulären Wiederholungskurs in Winterthur beendigt, bleibt noch ferner im Dienst und hat am 27. September nach Bellinzona abzugehen; nöthigenfalls ist dasselbe auch schon vorher zur Verfügung des Kommissars zu stellen.

2) Die Bataillone Nr. 38 und 39 haben auch nach dem Ab⸗ stimmungstage vom 5. Oktober im Kanton Tessin zu verbleiben; über den nähern F der Ablösung sind noch weitere Berichte des Hrn. Kommi ars zu gewärtigen.

3) In Abänderung des Schultableau für 1890 werden das Bataillon Nr. 40 am 3. Oktober in Bern und das Bataillon Nr. 42 ebenfalls am 3. Oktober in Luzern zum Wiederholungskurs besammelt und gewärtigen daselbst die weiteren Befehle zur Ab⸗ Efung, eventuell Verstäaͤrkung, der Bataillone Nr. 38 und 39 im

essin.

4) Der Stab des 14. Infanterie⸗Regiments ist au die Zei Einmarsches dieser Bataillone im Tessin 8 1

Da gegen das am 21. Juni publizirte Bundesgesetz vom 20. desselben Monats, betreffend die Wahlen in den Nationalrath, bis Ablauf der Referendumsfrist, den 19. d. M., die Volksabstimmung nicht begehrt worden ist, so hat der Bundesrath die Aufnahme dieses Gesetzes in die eidgenössische amtliche Sammlung verfügt und die Kantone durch Kreisschreiben eingeladen, die nöthigen Anordnungen zu treffen, damit d Nationalrathswahlen am 26. Okto ber stattfinden.

Versicherung von Ueberlebensreuten zu Gunsten unverhei⸗ ratheter Töchter von Beamten und Unterbeamten der Reichs⸗Postverwaltung.

„Um den Beamten und Unterbeamten die Fürsorge für ihre An⸗ gehörigen zu erleichtern, hat die Reichs⸗Postverwaltung, wie das „Amtsblatt des Reichs⸗Postamts“ bekannt macht, mit der Magde⸗ burger Allgemeinen Versi ferungs⸗Gesellschaft ein Abkommen geschlossen, durch welches den Angehörigen der Reichs⸗Postverwaltung die Ver⸗ sicherung von Ueberlebensrenten zu Gunsten unverheiratheter Töchter unter erleichternden Bedingungen ermöglicht wird.

Nach diesem Vertrage kann jeder etatsmäßig angestellte Beamte

oder Unterbeamte seine unverheirathete Tochter mit einer durch die Zahl 50 theilbaren, mindestens aber 100 für das Jahr betragenden Leibrente versichern, welche mit dem Tode des Vaters, aber nicht eher als mit dem 18. Lebensjahre der Tochter, also mit dem Zeitpunkt be⸗ ginnt, in welchem das gesetzliche Waisengeld fortfaͤllt und dann so lange dauert, als die versicherte Tochter am Leben bleibt. Auch den Po t⸗Agenten ist diese Befugniß eingeräumt. Die Höhe der Prämie hängt von dem Alter des Versicheres einerseits und der zu versorgenden Tochter andererseits ab, je jünger beide sind und je geringer der Altersunterschied zwischen ihnen ist, um so niedriger sind die Prämien.

Die Einziehung der Prämie geschieht monatlich bei der Gehalts⸗ zahlung durch Vermittelung der Postverwaltung. Die Prämien⸗ zahlung fällt fort, sobald der Beamte oder Unterbeamte das 65. Lebens⸗ jahr vollendet hat, bei Unterbeamten schon mit dem Zeitpunkt der Versetzung in den Ruhestand, falls diese früher erfolgt.

Die Zahlung der Rente erfolgt in Vierteljahrsbeträgen im Vor⸗ aus durch Vermittelung der Verkehrsanstalt des Orts, an welchem die See Föhet.

eirathet eine versicherte Tochter bei Lebzeiten des Versor ers, so hat der Letztere die Wahl her

a. S die Versicherung fortzusetzen

oder

8

entschädigung von 75 % der

fordern oder c. die Uebertragung der

der Weise zu verlangen, daß

Versicherung angesammelten Prämienreserve zum den Bedingungen des Vertrages s 3 Ankauf

Tochter verwendet wird.

alten Tochter eine Rente von

Nur wenn die Versich Versicherungsgesellschaft keine

b. den Unterbeamten 200 Jahresrente einschl. soweit die zur

sind aus den bei jedem Post⸗

ersehen. Diese Rentenversicherung

in den Fällen, in welchen es daß seinem Kinde eine als daß den

auf

f b Mõö

auf diese Art der Versorgung

derselben klar zu legen.

sellschaft für die Versicherung angesa

8 d Verfügung stehenden (Kaiser Wilhelmsstiftung u. s. w.) reichen, gewährt werden. Die Prämientarife und die

geworden, für den Fall i

derselben auf Wunsch Aufschluß zu geben und

b. die Aufhebung der Versicherung gegen Zahlung einer Abgangs⸗

nach den Rechnungsgrundlagen der Ge⸗

mmelten Prämienreserve zu

Versicherung auf eine andere Tochter in der volle Betrag der für die bisherige

Hat z. B. ein Vater im Alter von 35 Jahren seiner 5

300 versichert, so erhält er,

Rückgewähr.

Zuschüsse zur Jahresprämie in besonderen

. bietet den Beamten und Unterbeamt

die Gelegenheit, von dem Zeitpunkte ab, an welchem das gesetzin be vI fortfällt, ö Töchtern eine Fürsorge unter Bedingungen zu verschaffen, welche den besond ält⸗ nissen der Beamtenschaft angepaßt sind. serer hesn

Erben des Kindes noch

cherungen bis zur

bis zur Höhe von

sonstigen besonderen Bestimmungen n bei und Telegraphenamt vorhandenen „Be⸗ dingungen für die Rentenversicherung von unverheiratheten T der etatsmäßig angestellten Beamten und Unterbeamten?

Sie empfiehlt sich besonders dem Versorger mehr darauf ankommt, ine lebenslängliche Sicherstellung ge Fapitanf dint dereinstigen apitalsumme hinterlassen werde. Die versicherte Rente ist höher, als die Zinsen eines Kapitals sein würden, welches Se hätte 6 u können. on der versorgten Person bei Lebzeiten aufgebraucht bleibt ihr die Rente bis zu ihrem Tode. eu Durch den Fortfall der Wittwen⸗ vehapsenhen Jahre und durch die neu

wesentlich Während ferner das S

2 einer unter zu gewährenden Rente für diese

Jahre

wenn

seine Tochter im Alter von 25 Jahren heirathet und

b wählt, eine Abgangsentschädigung von C“ wirkt also die Rentenversicherung zugleich als Aussteuerversiche erte vor dem Vers

In diesem Falle

rung.

orger stirbt, leistet die

1 die eed erunc 9 erleichtern, werden a. den etatsmäßigen Beamten bis zum Ober⸗ Telegraphen⸗Assistenten einschl. aufwärts für Bersi Höhe von 300 Jahresrente einschl.,

für Versicherungen

Ober⸗

Höhe Fonds

öchtern e.. zu

etzliche

währt, eine

ann,

und Waisengeldabträge im erdings erfolgten Gehalts⸗ mten und Unterbeamten die 1 t 1 f hres Ablebens ihren Hinter⸗ bliebenen eine erhöhte Fürsorge zuzuwenden, für welche das Bedürfniß gerade mit Rücksicht darauf mehrfach empfu lassenen unverheiratheten Töchter vom volle Waisengeld nicht mehr erhalten. Den Vorstehern der Verkehrsan Aufmerksamkeit der angestellten Beamten und Unterbeamten

nden ist, daß die hinter⸗ ndeten 18. Lebensjahre ab

stalten wird daher empfohlen, die

erneut

zu lenken, ihnen über die Einzelheiten

ihnen die Vortheile

Statistik und Volkswirthschaft. Zur Arbeiterbewegung.

Vom möge abschließend noch

ersten deutschen Bergarbeitertag Folgendes mitgetheilt werden.

in Halle In der

Donnerstags⸗Sitzung wurde von Schröder⸗Dortmund eine Resolution

eingebracht, wel

eignete Mittel ergreifen, zu bieten,

e sich mit der Arbeiter⸗L der „Voss. Ztg.“ im Wesentlichen dahin

ektüre beschäftigt und nach zielt, der Kongreß möge ge⸗ um auch der Arbeiterfrau eine Lektüre welche den Geist erhebt und das Gemüth stärkt.

Ganz entschieden soll gegen die un ttliche Schundromanliteratur

vorgegangen werden, welche den niedrigsten Leidenschaften fröhnt. Der Centralvorstand möge beauftragt werden, diesem Zweige der Volksauf⸗