1““ Verein für Sozialpolitik. In der gestrigen 1. Sitzung des Vereins für Sozialpolitik in a. M. wurde zum Vorsitzenden der Geheime Regierungs⸗ ath Professor Dr. Schmoller gewählt, welcher des verstorbenen Professors Nasse gedachte und alsdann (nach der „Frankf. Ztg.“) in einer programmatischen Rede die Situation zusammenfaßte, vor welcher der Verein jetzt stehe durch den Tod der beiden Kaiser, den Abschluß der Versicherungsgesetzgebung und den Wegfall des Scozialistengesetzes. 1872 habe der Verein mi ü iod ü Muthe die großen sozialen mitten in der Gründerperiode mit kühnem Mu großer 1 Probleme angefaßt, um Stimmung zu machen; er habe ja damals gewußt, daß seine Beschlüsse nicht so schnell praktisch ausgeführt wer⸗ den würden. Unter dem sozialpolitischen Regime des Fürsten Bismarck habe sich der Verein darauf beschränkt, mehr wirthschaftliche Nebenfragen zu behandeln und die Veröffentlichung guter Vereinsschriften zu be⸗ treiben. Da man sich aber nicht verbehlen könne, daß die Bismarck' sche Versicherungsgesetzgebung die größten sozialen Probleme offen lasse, so stehe der Verein jetzt vor einer verantwortungsvolleren Aufgabe, als je. Die Prinzipienfragen des Vereins⸗ und Koalitionsrechts, der frreien Konkurrenz und der Regelung der Produktion durch Kartelle und Schutzzölle seien jetzt aufgerollt und man erwarte die Stellung⸗ nahme des Vereins zu ihnen. 1. solle aber kühl und ruhig wie jhor in der antiken Tragödie die
2gS bogihe des Lebens mft besonnenem Kommentar begleiten, so,
wie der beste Theil unserer Presse dies thue. 8 9 referirte e Abgeordnete Sombart über den ersten
r esordnung, die Reform der Landgemeinde⸗ Ie ae⸗ gab * eingehenden Ueberblick Betreffs der Bestrebungen zur Einführung einer Landgemeinde⸗Ordnung. Die neue Landgemeinde⸗Ordnung babe die Kommunalverwaltung zu regeln. Das Stimmrecht für die Wahlen soll zunächst den Grundbesitz berücksichtigen, aber auch den sonstigen Einwohnern und Forensen ein gewisses Stimm⸗ recht gestattet sein. Das Alter, wählen zu dürfen, joll nicht unter 30 Jahren fein. Die Wahl soll eine geheime sein. Die Schulzen seien direkt zu wählen, durch den Landrath zu bestätigen. Die Kommunalverbände seien zu vergrößern, dadurch könnte auch in sozialpolitischer Beziehung mehr geleistet werden. Mit Beziehung auf die letzten Aeußerungen Sr. Majestät des Kaisers in Schlesien erachtete Redner den Eintritt der Gutsbesitzer in die Kommunalverwaltungen als nothwendig, um durch gemeinsames Wirken mehr zu erreichen. Die zwei Millionen besitzloser Tagelöhner seßhaft zu machen, das sollte die Aufgabe der vereinigten Gemeindebezirke sein, nach jeder Richtung sollte man es möglich machen, die Arbeiter mit einem kleinen Grund⸗ stück zu dotiren. Bei den patriarchalischen Zuständen streckte der ländliche Arbeiter die Füße unter des Gutsbesitzers Tisch, heute werde er baar bezahlt: er trinkt Morgens einen schlechten Schnaps, hat Mittags ein schlechtes Essen und ist Abends Sozialdemokrat. Dieser Gefahr entgegenzutreten, die Bebel und Liebknecht in ihren jüngsten Versammlungen mit ihrem Hinweis auf die nunmehrige Agitation auf dem Lande bestätigten, sei der obige Vorschlag am besten
eeignet. 1 — gr. von Ernsthausen⸗Berlin als Korreferent war mit allen Ausfuͤhrungen des Vorredners nicht einverstanden. Er trat für das Bestehenbleiben der selbständigen Gutsbezirke ein. Die Ein⸗ führung der Sammtgemeinden im Osten finde daselbst heftige Opposition, der Schwerpunkt der Verwaltung in den östlichen Provinzen liege in den Kreisen, und dies habe sich seit Einführung der Selbstverwaltung nur noch gesteigert. Die Zweckverbände seien namentlich für Armenverbände entsprechend. Durch die Annahme des Rentengütergesetzes werde die Seßhaftmachung der besitzlosen Arbeiter wesentlich erleichtert. Redner ist nicht für Zweckverbände u Wegeverbänden und Schulverbänden. Für die Gemeindewahlen veerlangt Redner einen gewissen Census, der sich an den Grundbesitz knüpft. Betreffs der Wahl könne ein solcher in den größeren Ge⸗ meinden nicht entbehrt werden. Zur Regelung des Stimmrechts empfiehlt Redner das Dreiklassen⸗Wahlsystem. Stimmrecht und Abgaberecht sollen gleichberechtigt nebeneinander herlaufen. Redner kommt schließlich zu dem Resultat, daß die Landgemeinde⸗Ordnungen der westlichen Provinzen einer Revision zu unterziehen sind; in den östlichen Provinzen müssen die dortigen Verhältnisse gebührende Berücksichtigung finden. Die Selbstverwaltung, wie sie seit zehn Jahren in Preußen eingeführt worden sei und die man getrost neben die großen Errungenschaften der allgemeinen Militärpflicht u. s. w. stellen könne, gehöre zu den segensreichsten Einrichtungen und müsse in jedem Falle als unantastbar bezeichnet, an ihr dürfe unter keinen Umständen gerüttelt werden. “ 8 Aus den Verhandlungen heben wir folgende Ausführungen des Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Thiel hervor, welcher die Ver⸗ schmelzung der Gutsbezirke und der Gemeinden befürwortete. Aus allgemein politischen Gründen würden Verbände gebraucht, in denen alle Interessenten gemeinschaftlich für Staats⸗ und kommunale Zwecke arbeiten. Es handele sich heute nach Einführung des allgemeinen Stimmrechts um ganz andere Gesichts⸗ punkte als s. bei Schaffung der Landgemeinde⸗Ordnung für den absoluten und späterhin für den konstitutionellen Staat. Die Inkommunalisirung der Gutsbezirke sei ein erstrebenswerthes Ziel. Eine aristokratische Gliederung der Bevölkerung sei nicht zu entbehren, die Führung nach dieser Richtung sei von den Gutsbesitzern nur durch gemeinsames Arbeiten mit den anderen Klassen zu erlangen. Das Sprichwort: „Wenn der Bauer nicht muß, regt er weder Hand noch Fuß!“ sei auch bei den Gutsbesitzern im Osten nur zu sehr anzuwenden. Man müsse die beiden sich dort gegenüberstehenden Klassen der ländlichen Kreise zwingen, zusammen zu arbeiten; die Zeiten seien vorüber, wo man dem Gutsbesitzer eine exquisite Stel⸗ lung geben konnte. Redner befürwortete eine Art Gesammtgemeinde, wie sie in der Gegend des Rheins oft vorkomme, in der Gutsbezirt und Gemeinde eine gemeinsame Vertretung haben Es erscheine über⸗ haupt sehr angemessen, wenn die Landgemeinde sich mehr und mehr ausbilde als Vertreterin ihrer Interessen. Inopportun würde es sein, gleich morgen schon durch ein Zwangsgesetz im Osten eine neue Organisation einzuführen; eine solche kommunaler Art müsse den ganzen Kulturzustand jener Gegend berücksichtigen. Es erscheine immer zweifelhafter, ob es möglich sei, eine allgemeine Landgemeinde⸗ Ordnung zu schaffen, die für alle sieben östlichen Provinzen uniform ist. Eine Landgemeinde⸗Ordnung z. B. für Sachsen und Posen könne nicht die gleiche sein, der Eigenart der Provinzen müsse möglichst Rechnung getragen werden. . In seinem Resumé über die Verhandlungen kam der Vor⸗ sitzende Professor Dr. Schmoller zu dem Ergebniß, daß man in der Grundfrage: was kann im Osten der preußischen Mon⸗ archie zur Neubildung geschehen? darüber einig sei, daß Reformen nothwendig sind. Weniger klar sei die Frage der Inkommunalisirung der Gutsbezirke entschieden. ie Differenzen gehen dahin, daß man den Schwerpunkt theils in den Kreisen, theils in den Amtsbezirken, theils in den Zweck⸗ verbänden suche. 1 Wie „W. T. B.“ weiter meldet, beschloß gestern der Ausschuß des Vereins, im nächsten Jahre einen internationalen sozial⸗ politischen Kongreß zur Berathung von Fragen des Arbeiter⸗ schutzes, des Arbeitsvertrages ec. zu berufen.
Ueber die wirthschaftliche Lage im Jahre 1889 berichtet die Handelskammer für den Kreis Essen: .
Für die Entwickelung der Eisen⸗ und Stahlindustrie darf das Berichtsjahr als ein durchaus günstiges bezeichnet werden. Die Eisen⸗ und Stahlwerke waren voll beschäftigt, und zwar in der Hauptsache mit lohnenden Aufträgen. Zu einem großen Theile entstammten diese dem Inland, und waren insbesondere auf außergewöhnlich große Bestellungen der fiskalischen Ver⸗ waltungen zurückzuführen. Auch auf dem internationalen Markte war eine wesentliche Preissteigerung der Eisen⸗ und Stahlfabrikate zu vermerken. Der Strike der Bergleute im Mai 1889 war
falens hatte sich während der erforderlichen Kohlen 2 weise zu sistiren. In Folge dessen war d 6 Stahlfabrikaten nach Ablauf des Striks ein dringender, was auf die Preisbildung nicht ohne dies um so weniger, als die auf t für Brennmaterial eine wesentliche Erhöhung der Eisenindustrie zur Folge haben mußte. — Preise für Roheisen den Preisen für Kohlen zu folgen, wie von den Preisen der industrie gesagt werden *½ ee glaubhaft behauptet wird, unwesentliche Einbuße erlitt. u“ ; der Eisen⸗ und Stahlindustrie für das Inland hatte eine insofern bedauerlige gangen sein dürfte, Diese Opfer aber wer und Stahlwerke zu Mangel erhalten. FA. 1 ierü verlautet. leidenschaftlichen Handlungen “ 8 Rheinland⸗Westfalens in der g Arbeit thatsächlich mangelt. en der Hoffnung auf ein weiteres Sinken der Preise. dieser Bericht geschrieben wird,
Einfluß bleiben konnte.
—
Se
Indessen ve Ferszotagetgc. der Groß⸗Eisen⸗
Die große Inanspruchnahme
einem großen
Mühe haben, Betriebe
leiden und ihre
aber nicht verborgen, daß in
Das Bild der
Störung dieser Entwickelung durch die ausstände in allen Kohlendistrikten des Landes,
sich durch
Bestreben aller Kohlenverbraucher, Bedarf
das durch Käufe über
von Beständen und
treten des erhöhten Winterbedarfs und die
Koks. Mit Schluß des Jahres war, wie heute zu über Höhepunkt der aufsteigenden Bewegung nahezu erreicht. Was die Textilindustrie und zwar zunächst
Jahres 1889 sehr unbefriedigend. ate. bringenden Preisen aufgenommen werden, und häuften vorräthe. Gegen März 1889 machte sich indessen eine
onnte
thum Schwarzburg⸗Rudolstadt 707 Eheschließungen 1888 statt. Es starben 1755 Personen (915 männ weiblichen Geschlechts), gegen 1902 im Vorjahre. Die
Eheschließungen fanden im Juni (78) und September
den Todesfällen kamen 18, gegen 27 im Vorjah 9, gegen 16 in 1888, auf Unglücksfälle.
294 Eheschließungen, 870 Lebendgeborene, 19
574 Sterbefälle. Kunst und Wissenschaft.
der Marienburg ist, wie uns geschrieben
Wehrmauern mit Zinnen erneuert worden.
der Zimmerleute in Marienburg
können. verschoben worden.
— Der
feierten St. Kilian⸗Jubiläums. An dem Volksfest, Juli⸗Tagen in der alten fränkischen Metropole zu
meinen Zutritt öffnete. besorgt.
vom heiligen Kilian“ gedichtet (Musik von verstorbenen Würzburger Komponisten V. Becker). zahlreichen Festschriften reiht sich auch die bereits erwähnte vorjährige Publikation des Vereins, der „Archivs“ an. Von der darin enthaltenen Arbeit
sämmtlicher Mitglieder des adligen Domstifts zu handelt.
auf die
einflußreich gewesen ist. Man
Frankenlandes
Hinsicht des
indessen auch auf die Eisen⸗ und Stahlindustrie nicht ohne Ein⸗ fluß geblieben. Ein größerer Theil der Werke Rheinland⸗West⸗
der alten geistlichen Fürstenthümer überhaupt.
desselben genöthigt gesehen, mangels den Betrieb einzuschränken oder tbeil⸗ der Bedarf an Eisen⸗ und
außerordentliche üee. Preise
arf. In weniger günstiger Lage befand sich strie, welche, wie von betheiligter Seite in ihrer Produktions⸗ und Exportfähigkeit
Ermäßigung des Exports zur Folge. lich, als manche auswärtige Absatzquelle verloren ge⸗ welche wiederzugewinnen Opfer erfordern wird. den unausbleiblich sein, da zur Zeit die Eisen⸗ Theil an Aufträgen bereits
war sind aus dem Bezirk der Handelskammer spezielle 8 Dem Kenner der Verhältnisse anderen TD roßen Eisen⸗ und Stahlindustrie es an
Zur ist solches für alle Artikel der Eisen⸗ und Stahlfabrikation zu konstatiren. Der internationale Markt ins⸗ besondere ist schwach, und wenn derselbe nicht einen besonderen Auf⸗ schwung durch zur Zeit noch nicht vorherzusehende Umstände erfährt, dürfte die Großeisen⸗ 882 1“ einer längeren Zeit un⸗ enügender Beschäftigung entgegengehen. 1 8 boge des Kohlengeschäfts im Jahre 1889 in kurzen Worten zusammengefaßt ergiebt: Für das erste Vierteljahr eine erhöhte Entwickelung und die endliche 1— hältnisse nach jahrelangem Niedergang, für das zweite Vierteljahr
allgemeinen Arbeiter⸗ für das dritte
Besserung der Ver⸗
Vierteljahr Wiederherstellung geordneter Betriebsverhältnisse
Ueberraschungen zu sichern, und für das letzte Vierteljahr Ein⸗ Befürchtung ein erneuten Ausstandes für den Monat Dezember, sowie in Folge dessen hochgradige Erregung des Kohlenmarktes und Hinausschnellen der Preife bis 15 ℳ für die Tonne Kohlen und 30 ℳ für die Tonne
garn⸗Spinnerei betrifft, so lag das Geschäft zu Beginn des Aufträge konnten nur zu verlust⸗
merkbar; es zogen mit den Wollpreisen auch die Garnpreise stetig an, und gestaltete sich das Gesräft in der zweiten Hälfte des Jahres sogar zeitweise zu einem stürmischen, sodaß man bei gewinnbringenden reisen der Nachfrage nach Garnen nicht in vollem Maaße genügen
Die Bevölkerungsbewegung im Fürstenthum Schwarzburg⸗Rudolstadt im Jahre 1889. Nach dem amtlichen Ausweis fanden im Jahre 1889 im Fürsten⸗
borenen, darunter 25 Mehrlingsgeburten, betrug 3081 (1566 männ⸗ lichen, 1515 weiblichen Geschlechts), gegen 3126 in 1888. Die meisten
wenigsten im März (42) und im Februar (46); die meisten Geburten im März (302), die wenigsten im November (222); die meisten Todesfälle im Januar (181), die wenigsten im Juni (109). auf Selbstmord, ö“
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 14. September bis incl. 20 September cr. zur Anmeldung gekommen:
= An dem Wiederherstellungsbau des Hoch chloses
Monaten Mai, Juni und Juli sehr rührig gearbeitet worden. Im Südflügel sind die Wölbungen des zweiten Geschosses vollendet, und ist mit den Arbeiten zur Herstellung der varüber liegenden beiden großen Remter, von welchen der östliche drei, der westliche aber sieben Granitpfeiler erhalten wird, begonnen worden. Im Schloßhofe wurde der Neubau der Kreuzgänge längs der st⸗, Süd⸗ und Westflügel in Angriff genommen und kräftig gefördert. Vor dem Ostflügel des Hochschlosses sind die doppelten Dagegen hat die Absicht aufgegeben werden müssen, die Kirche des Hoch⸗ schlosses noch in diesem Jahre mit einem neuen Dache zu ver⸗ sehen, da in Folge eines lange 8 Arbeitsausstandes ie Bearbeitung der Dach⸗
hölzer zu spät fertig geworden ist, um mit Sicherheit noch auf Vollendung des neuen Daches vor dem Winter rechnen zu Es ist diese Arbeit daher auf das nächste Frühjahr
Jahresbericht des Historischen Vereins Unterfranken und Aschaffenburg für 1889, erstattet vom derzeitigen Direktor des Vereins, Universitäts⸗Professor Dr. Theodor Henner in Würzburg, gedenkt zunächst des im vorigen
jährigen Gedächtniß des Franken⸗Apostels abspielte, — großartig und er⸗ hebend in seinen Hauptmomenten, heiter und buntbewegt in den sich anschließenden Veranstaltungen, — hat sich auch der Verein insofern betheiligt, als er seine Versammlungen an den Festtagen dem allge⸗ Eine eingehende Beschreibung des Festes, eine „Festchronik“ hat der Bibliothekar des Vereins, Dr. Stamminger Ferner hat Reichs⸗Archiv⸗Rath Dr. Schäffler (ebenfalls Vereinsmitglied) aus gleichem Anlaß ein Festspiel: „Die Legende
gliedes Pfarrer Dr. Amrhein, einem chronologischen Verzeichniß
nunmehr im 33. Bande der Vereins⸗Zeitschrift der Schluß vor. sind darin die 3 letzten Jahrhunderte bis zur Säkularisation be⸗ Gerade diese späteren Abschnitte werden auch weitere Kreise des Publikums interessiren. Sie bieten einen umfassenden Einblick in alle Verhältnisse der hohen geistlichen Körperschaft, welche in so vieler politischen und sozialen Zustände
ferner daraus auch ein belehrendes Bild von den Einrichtungen
Und zwar
kosten der rmochten die
dies auch
und ⸗Stahl⸗
Dies ist
aufrecht zu Distrikten
Zeit, wo
und Ansammeln vor ferneren
eines
sehen ist, der
die Kamm⸗
sich die Lager⸗ Besserung be⸗
gegen 631 in lichen und 840 Zahl der Ge⸗
(77) statt, die Unter
“
Todtgeborene,
8
wird, in den
von
Jahre ge⸗ das sich in den m zwölfhundert⸗
dem inzwischen
Den anderen an dieser Stelle 32. Band des des Vereinsmit⸗
Würzburg, liegt Es
gewinnt aber
kein anderes der alten dentschen Domstifte eine gleich eingebende Bearbeitung erfahren hat, so verdient dieses mühevolle Werk um so mehr den Dank und die Anerkennung aller Geschichtsfreunde. — Im
inblick auf die am 15. September v. J. erfolgte Enthüllung des senkmals für Walther von der Vogelweide in Bozen hat der Verein
noch einmal den schon fräher ausgedrückten Wunsch wiederholt, es möge doch endlich der vor mehreren Jahren wieder aufgefundene hoch⸗ interessante Rest des alten Neumünster⸗Kreuzganges seinem seitherigen traurigen Schicksal, abgebrochen und zerstückt im Keller ruhen zu müssen, entrissen werden. Knüpfe sich doch gerade an den von diesem Kreuzgang umfriedet gewesenen Fleck Erde in erster Linie die ehr⸗ würdige 2 ten Minnesänger, gefunden habe. . . 1 dann eventuell die Anbringung eines diese Tradition entsprechend aus⸗ drückenden Denksteins, vielleicht auch die Transferirung des Denkmals verbunden werden, das der Verein bereits vor nahezu einem halben Jahrhundert dem Dichter errichtet hat und das jetzt in der Nische am Chor der Neumünsterkirche steht. Bei dieser Gelegenheit wird auch auf den sich mit erschreckender Raschheit vollziehenden Verfall der Deutschhauskirche in Würzburg aufmerksam gemacht und die Er⸗ haltung dieses edelsten Denkmals gothischer Baukunst in fränkischen Landen dringend befürwortet. Oeffnung bei Eichenbühl (Bezirksamt Miltenberg) und deren Ergeb nisse berichtet und ein Verzeichniß des Zuwachses gegeben, dessen sich Die Käufer verhalten sich zögernd, in die Bibliothek und die sonstigen Sammlungen des Vereins durch Schenkungen und Ankäufe zu erfreuen hatten. Mitglieder des Vereins weist 305 ordentliche und 20 Ehren mitglieder auf.
Würzburgische Lokal⸗Tradition über den berühm⸗ nämlich daß er dort seine letzte Ruhestätte Mit der Wiederherstellung jenes Baurestes könnte
Weiterhin wird über eine Grabhügel⸗
Das Verzeichniß der
— Gewerbehalle, Organ für den Fortschritt in allen Zweigen
der Kunst⸗Industrie, unter Mitwirkung bewährter Fachmänner redigirt von Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle, Architekten in Stuttgart; Verlag von J. Engelhorn daselbst. Lieferung 7 bis 9. (Preis der Liefer. 1,50 ℳ) — Auch die neuesten Hefte dieser bei Architekten und Kunst⸗Industriellen wohlbekannten und gebührend geschätzten Vorbildersammlung ist sehr ergiebig sowohl an Aufnahmen mustergültiger älterer kunstgewerblicher Arbeiten wie an Entwürfen und ausgeführten Werken der verschiedensten Zweige au der ürhig die von Ludwig Hotzfeld, Lehrer an der Kunstgewerbe⸗ ule zu der Loge zu Goslar, ein ganz köstliches, charaktervolles Werk der Spät Renaissance; die eigenthümlichen Voluten daran erinnern fast
28. Jahrgang, 1890
Gegenwart. Die ältere Zeit vertritt z. B. sehr
Kassel, sorgfältig gezeichnete prächtige Hausthür
an die Schnörkel der Schreibkünstler jener Zeit. Schöne Arbeiten der
Holzschnitzerei sind auch die 5 Kerzenträger oder Handwerksstangen aus Garmisch in Oberbayern (aus der Barockzeit), welche Regierungs Baumeister O. Poetsch aus Berlin dort aufgenommen hat.
Ein Meisterwerk der Uhrmacherkunst des 17. Jahrhunderts ist die vom
Hauptlehrer F. Moser in München gezeichnete Prachtuhr in Ellen⸗
holzgehäuse mit auf die Jagd bezüglichen silber⸗vergoldeten Figure und Beichlägen sowie Ornamenten in Perlmutter⸗Einlagen (aus dem Baye⸗ rischen National⸗Museum) Andere Tafeln zeigen barocke Stuckverzierungen 8 aus einer Klosterkirche bei Partenkirchen, eine schöne Intarsia⸗Füllung von einem alten Portal, steinerne Brunnenkaäpitäle aus Freiburg, reich verzierte schmiedeeiserne Gitter und Geländer aus Schloß Sans⸗ souci und ein einfacheres aus Steiermark. Eine spanische Fliese mit edel gezeichnetem Ornament ist farbig genau nach dem Original ab⸗ gebildet, ebenso ein schöner Sammetstoff auf Atlasgrund. Sehr mannigfaltig ist die Reihe moderner kunstindustrieller Erzeugnisse und Entwürfe, welche die drei Hefte darbieten. Da finden wir einen charaktervoll stylisirten gothischen Schrank (entworfen von Professor Leopold Theyer in Graz), ein Büffet im Renaissance⸗Styl und einen Bücherschrank im Styl Louis XVI., ferner sehr zierliche Entwürfe zu Schmuckgegenständen (vom Zeichenlehrer A. Kuttler in Schwäbisch⸗Gmünd) und zu einem reich verzierten Titelblatt. Weitere Blätter veranschaulichen ein Grabmal auf dem Prag⸗ friedhof in Stuttgart und ein schönes Eisengitter mit Bronzeschmuck (entworfen vom Architekten P. Stegmüller, ausgeführt vom Hof⸗ Kunstschlosser P. Marcus hierselbst für das Haus Raven in Berlin). Auch die künstlerische Spitzenfabrikation ist repräsentir und zwar durch einem in der Technik der Points de Venise nach dem Entwurf von Unger in Wien in der Spitzenfabrik zu Graslitz in Böhmen ausgeführten prächtigen Spitzenkragen. Endlich verdienen noch einige Glanzstücke italienischer Herkunft besondere Hervorhebung; es sind dies ein pompöser, mit Putten und Atlanten ausgestatteter Kamin in italienischer Renaissance für den Dogenpalast zu Venedig (aus dem dortigen Stabilimento Testolini), ferner eine Bettstelle sowie Gar⸗ derobeständer, Bank und Stuhl in reich geschnitztem Nußbaumholz für ein Vorzimmer, von Antonio Zenetti in Vicenza hergestellt. Die Meisterwerke waren auf der Pariser Weltausstellung 1889 zu sehe Außer den Vorbildern bietet die „Gewerbehalle“ ihren Abonnenten auch stets eine Anzahl kleinerer Aufsätze und Notizen mit nützlichen Rathschlägen mannigfacher Art. Aus den letzten Heften sei nament⸗ lich auf einen Aufsatz über Bemalung weißer Kachelöfen hingewiesen, der auch Dilettanten interessiren dürfte. ““
Literatur.
* Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Fürsten Bismarck. Leipzig, Renger'sche Buchhandlung, Gebhardt und Wilisch. — Die jetzt vorliegenden Hefte 8 bis 11 führen den Leser von dem Beginn des preußisch⸗österreichischen Konflikts bis zum Anfang des deutsch⸗französischen Kriegs, behandeln somit die Zeit, in welcher die klare und feste Entschlossenheit des Fürsten Bismarck in der von ihm verfolgten wahrhaft deutschen Großstaatspolitik am schärfsten zum Ausdruck gelangte. Von besonderem Interesse sind dabei die von dem Verfasser beigebrachten Zeugnisse von Zeitgenossen über Persone und Dinge, darunter auch amtliche Berichte, welche bisher de Publikum noch nicht zugänglich waren.
* 1815 — 1840. Fünf und zwanzig Jahre deutscher Ge⸗ schichte. Vom Wiener Kongreß bis zum Thronwechsel in Preußen. Von Karl Biedermann. Zweiter Band. Breslau, Verlag der Schlesischen Buchdruckerei, Kunst⸗ und Verlags Anstalt, vormals S. Schottlaender. Der soeben erschienene zweite Band des Bieder⸗ mann'schen Werkes, dessen ersten Band wir in Nr. 298 des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ vom vorigen Jahre besprochen haben, behandelt zunächst die 10 Jahre von 1820 bis 1830, während welcher das politische Leben in Deutschland fast voll⸗ ständig erstorben war, sodann jene durch die Rückwirkung der französischen Julirevolution veranlaßten Ausbrüche eines in falscher Richtung sich äußernden Freiheitsgefühls, den Wiederbeginn parlamentarischen Lebens in Süddeutschland, die Gründung des deutschen Zollvereins unter der Aegide Preußens, welche die Vorbereitung zur späteren politischen Einigung des ge⸗ sammten nichtösterreichischen Deutschlands um Preußen als Mittel⸗ punkt war, den Konflikt in Hannover und den kirchlichen Streit in Preußen. Wie in dem ersten Bande zeichnet sich die Dar⸗ stellung durch die anschauliche Klarheit in der Anordnung und Behandlung des Stoffes aus. Der Verfasser versteht es, immer nur das Wesentliche, dieses aber auch vollständig und nach gewissenhafter und sorgfältiger Prüfung des Quellenmaterials, in ein⸗ facher und leichtfaßlicher Weise seinen Lesern darmbieten. Das Buch eignet sich deshalb ganz besonders für die nachwachsende Jugend. Um das Werk auch den Bedürfnissen Derer anzupassen, welche in einzelne Theile dieser Geschichtsperiode tiefer einzudringen wünschen, und um es zugleich möglichst brauchbar zu gestalten, ist dem zweiten Theile ein vollständiges Namens⸗ und Sachregister sowie ein Ver⸗ zeichniß der literarischen Hülfsmittel beigegeben worden, ferner noch
ein solches für das früher erschienene Werk „Dreißig Jahre deutscher Geschichte von 1840 bis 1870“, welches mit dem jetzt vollständig er⸗ schienenen Werke unter dem gemeinsamen Titel „Geschichte Deutsch⸗ lands vom Wiener Kongreß bis zur Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs“ ein zusammenhängendes Ganze bilden soll.
* Die Ausbeutung der Arbeiter und die Ursachen
Da bisher noch
ihrer Verarmung. Ein Beitrag zur sozialen Frage. Kiel und
8 “ “
Die hinzugefügten Erklärungen sind indeß auch für weitere Kreise
8
Leipzig, Verlag von Lipsius und Tischer. — Der Verfass ies bei dem „Wettstreit zur Verbesserung der Lage der Arberfafser dieser mit der goldenen Medaille preisgekrönten Schrift, egt das Ver⸗ trauen, daß sich in dem gewaltigen, durch die Umwälzung aller gesell⸗ schaftlichen Verhältnisse hervorgerufenen Kampfe, welcher der Industrie aufgedrungen ist, deren größte Feindin die Noth des täglichen Lebens und die daraus hervorgehende Erbitterung vieler „Enterbten“ gegen Besitzthum und Wohlstand ist, unter der Zahl der Arbeiter doch noch eine große Anzahl ehrenwerther Leute befindet, welche aus sich selbst heraus Wandel schaffen könnten. Diesen will der Verfasser nun einige Fingerzeige geben, wo der Hebel einzusetzen ist, um ihrer Noth entgegen zu arbeiten. Neben den von ihm ertheilten Rathschlägen und Warnungen an den Arbeiter verlangt der Verfasser aber auch, daß der Staat und die Begüterten helfend eintreten, um dem Arbeiter den Uebergang von ungeordneten zu geordneten Verhältnissen zu erleichtern namentlich soll der Staat dazu durch eine Abänderung des jetzigen Zwangsvollstreckungsverfahrens beitragen. Daß die in der Schrift entwickelten Ansichten und Vorschläge sich eines großen Beifalls in den betheiligten Kreisen zu erfreuen haben, ergiebt sich daraus daß die Broschüre bereits in zweiter Auflage erschienen ist. 8 — „Der Grundfehler der herrschenden Welt⸗ anschauung⸗ von A. Nothnagel. Berlin, 1890. Druck und Verlag von Albert Lehmann, O, Münzstraße 29. Preis 1 ℳ — Unter Voranstellung des Geothe'schen: „Bescheidne Wahrheit sprech ich Dir, wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt, gewöhnlich für ein Ganzes hält“, (Faust I) tritt diese volks⸗philosophische Schrift der Anschauung entgegen, als sei der Mensch ein für sich vollendetes abgeschlossenes Individuum und der Egoismus das oberste Prinzip der bestehenden Ordnung. Nach Vorführung der Wechselwirkung zwischen dem „All“ und dem „Ich“ und nach Erschließung des Wesens vom Wollen und Geschehen, von Freiheit und Gesetzmäßigkeit werden Beweise dafür erbracht, daß das Ich nicht für sich selbst bestehe, wie schon aus der Zusammengehörigkeit von Mann und Weib und aus dem Zusammenhange der einzelnen Menschen als Staats⸗ bürger erkennbar sei. Richtige Grundlagen neuer gesellschaftlicher Gestaltungen gewähre die Erkenntniß: Jeder ist nur ein Theil eines größeren Ganzen, worin das Ich zu schönster Entfaltung, zu seinem ⸗Glücke“ gelangen solle und könne. Schließlich wird beim Hinblick auf die gegenwärtigen Versuche zur Besserung des Volksganzen durch Mitarbeit Aller unser Kaiser als der vorleuchtende Mittelpunkt bessernder Bestrebung dargestellt und die Zuversicht ausgesprochen daß durch sein zielbewußtes Walten die herrschende Anschauung that⸗ kräftig beseitigt und auf dem in großer Zeit geschaffenen Boden der Einheit der Grundbau wahrhaften Volksglücks aufgeführt werden werde. — Den lehrenden und leitenden Kräften unseres Volks darf diese 1e-ese. e zes “ “ werden. 4 as sechste Heft der im Verlage von Duncker und Humblot i Leipzi „erscheinenden Volkswohlschriften ee Dr. Böhmert und Dr. Bode, enthält einen Aufsatz des Dr. med S. Meinert über Modethorheiten. Der Verfasser behandelt dieses vielbesprochene Thema nicht vom ästhetischen sondern vom hygie⸗ nischen Standpunkt. In der Hoffnung, Nutzen stiften zu können geht er gerade auf sein Ziel vor und spricht rein und rund aus, was er tadelnswerth findet. Neben der Eygienischen berührt er aber auch die moralische und pekuniäre Frage und betont, wie durch das viele für Modethorbeiten ausgegebene Geld ganze Familien ruinirt werden Das mit zahlreichen Illustrationen versehene Werk ist sehr lesens⸗ werth, fraglich aber bleibt, ob es wirklich in der vom Verfasser ge⸗ wünschten Weise eine Wirkung ausüben wird.
Eine von der Kaiserlichen Kanal⸗Kommission in Kiel bearbeitete offizielle Karte vom Nord⸗Ostsee⸗Kanal ist soeben im Ver⸗ lag von Max Pasch in Berlin erschienen. Die im geographischen lithographischen Institute von Wilhelm Greve in Berlin in drei⸗ farbigem Druck hergestellte Karte, welche im Maßstabe von 1:100000 entworfen ist, läßt die Kanallinie, sowie sämmtliche Eisenbahnbrücken Fähren und Ausweichestellen deutlich erkennen und an Klarheit nichts zu wünschen übrig. Die gleichfalls dargestellten Längen⸗ und Querprofile ermöglichen es außerdem, sich ein richtiges Bild von der Ausführung des ganzen Baues machen zu können. Ueber die Bedeutung des Unternehmens giebt eine von dem Königlichen Regierungs⸗Baumeister Wö vem veig⸗ des technischen Bureaus der
Kanal⸗Kommission, verfaßte Erläuterung, welche der igefü 9 dezessge üeaan 9 ch Karte beigefügt
ilitärische Briefe von Kraft Prinz zu Hohen⸗ lohe⸗Ingelfingen, General der Artillerie à la sufte: 2. 2n. und General⸗Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Zweiter Theil. Ueber Infanterie. Die wesentlichen Veränderungen welche die Feuerwaffen in neuester Zeit erfahren haben und die wiederum eine Aenderung der Bestimmungen über das Exerzier⸗Reglement, die Schießvorschriften und die Felddienstordnung nöthig machten, haben die bisherige Taktik in durchgreifender Weise umgestaltet. Da in Folge dessen die militärischen Briefe über Infanterie in vielen Be⸗ ziehungen nicht mehr mit dem jetzt Bestehenden in Einklang standen, so hat sich der Verfasser zu einer neuen, der dritten Ausgabe entschlossen, welche einer vollständigen Umarbeitung unterzogen wurde. Ein ganzer Brief der früheren Ausgaben welcher sich auf die von dem Verfasser für wünschenswerth erachteten Aenderungen im Reglement bezog, ist gestrichen worden, weil das neue Reglement denselben Rechnung getragen hat, dagegen ist ein neuer eingefügt worden, welcher den Einfluß behandelt, den die Ein⸗ führung des rauchschwachen Pulvers auf die Taktik der Infanterie und auf die Verwendung der übrigen Waffengattungen im Gefecht ausüben wird. Der Inhalt des vorliegenden Theils befindet sich somit in genauer Uebereinstimmung mit den neuesten Vorschriften und deren Durchführung und wird sich für den Offizier von großem Nutzen für seine Dienstauffassung und seinen Dienstbetrieb erweisen.
* Von dem in Heuser's Verlag (Louis Heuser) in Berlin und Leipzig erscheinenden Werke „Die Erziehung der Einjährig⸗ Freiwilligen aller Waffengattungen zum Reserve⸗ Offizier⸗ Aspirante n“*, dessen Infanterie⸗Ausgabe bereits in Nr. 191 des „R. u. St.⸗A.“ besprochen worden ist, liegen jetzt auch die Ausgaben für Kavallerie und Feld⸗Artillerie vor. Was die allgemeinen Rathschläge an die Einjährig⸗Freiwilligen anbetrifft, welche sich mit Ernst ihrer Ausbildung zum Reserve⸗Offizier widmen wollen, so deckt sich natürlich der Inhalt der beiden jetzt erschienenen Bände mit dem des bereits besprochenen, und können wir nur auf das dort Gesagte verweisen, doch ist selbstverständlich in dem die Ausbildung betreffenden Kapitel auf die Spezialwaffen die erforderliche Rücksicht genommen worden. Die verschiedenen Ausgaben bilden für die Ein⸗ jährig⸗Freiwilligen je nach der von ihnen gewählten Waffe ein werth⸗ volles Kompendium, dessen Anschaffung ihnen nur empfohlen werden Pm. g
— Alumneums⸗Erinnerungen. Vonzz einem alten Kreuz⸗ schüler. Leipzig. Verlag von Fr. Wilh. Grunow. 1890. (Preis 1 ℳ 50 ₰.) — Die vorliegenden Erinnerungen, deren Verfasser er⸗ sichtlich bemüht gewesen ist, wahrheitsgetreu bis ins Kleinste zu schildern, dürften den alten Alumnen nicht bloß der Kreuzschule in Dresden, sondern auch anderer Schulen, welche Alumnate bhaben, und auf denen vor dreißig, vierzig Jahren gewiß noch mehr oder minder ähnliche Zustände bestanden haben, eine nicht unangenehme ö g erdhelt “
— Die Goldfelder in Transvaal mit besonderer Berücksichtigung der de Kaap Goldfelder. Fachwissenschaft⸗ lich beleuchtet von B. Knochenhauer, Königl. Berg⸗Referendar z. D. Berlin 1890. Verlag von Walther u. Apolant, W., Mark⸗ grafenstr. 60. — In der vorliegenden Schrift ist den de Kaap Gold⸗ feldern eine besondere Berücksichtigung zu Theil geworden, einmal, weil der Verfasser dort vorzugsweise als Bergmann und Geologe thätig gewesen ist, und dann, weil über diese Felder in Deutsch⸗ land so gut wie gar nichts bekannt ist. Daß der eine Theil dieser Schrift etwas speziell fachmännisch gehalten, ist durch die gleichzeitige Absicht des Verfassers veranlaßt worden, die eeehagen Beobachtungen und Erfahrungen, welche er während jeines Aufenthaltes in Süd⸗Afrika gemacht hat, zu veröffentlichen.
von beachtenswerthem Interesse, da dieselben ein klares Bi
Zustände in den Goldfeldern Transvaals geben Die Sczeis Hn bf. in folgende drei Abschnitte: Meteorologische und klimatische Verhält⸗ nisse. — Geologisches und Technisches. — Geschichtliche Entwicklung der Goldfelder und die wirthschaftlichen Zustände.
8 8 Handel und Gewerbe. 8
Berlin, 26. September. (Amtliche Preisfeststellung fü Butter, Käse und Schmalz.) Butter: 12 Genofflü⸗ schaftsbutter Ia. 103 — 107 ℳ, IIa. 100 — 102 ℳ, IIIa. — do. abfallende 93 — 97 ℳ, Land⸗, Preußische 78— 82 ℳ, Netzbruͤcher 78 — 82 ℳ, Pommersche 78 — 82 ℳ, Polnische 75 — 82 ℳ, Baverische Sennbutter —X,— ℳ, do. Landbutter —X,— ℳ, Schles. 80 — 85 ℳ Galizische —,— ℳ — Margarine 40 — 70 ℳ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 93 — 98 ℳ, Bavyerischer 75 — 80 ℳ. do. Ost⸗ und West⸗ preußischer, 1a. 75 — 80 ℳ, do. II a. 65 — 70 ℳ, Holländer 80 — 90 ℳ, Limburger 42 — 48 ℳ, Quadratmagerkäse 25 — 30 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 40,00 ℳ, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 43,50 — 46,50 ℳ Berliner Bratenschmalz 47,00 — 50,00 ℳ Fett, in Amerika raffinirt 38 50 ℳ, in Deutschland raffinirt 2 Better * H, Zufuhren 0 st un ualität un wachem Gescha n Preis nach. — Smaht ewvns gwäͤcher “ — Vom ober esischen Eisen⸗ und Metallmarkt be⸗ richtet die „Schles. Ztg.-: Die Lage der Eisenindustrie ist zur Zeit eine wenig erfreuliche und hat in Oberschlesien auch wenig Aus⸗ sicht auf Besserung, so lange die unnatürlich gestiegenen Kohlenpreise den Markt beherrschen. Die am 1. April d. J. plötzlich um etwa 70 % erhöhten Kakskoblenpreise haben für die Roheisenerzeugung Ober⸗ schlesiens einge Theuerung herbeigeführt, die demselben jeglichen Wettbewerb in Breslau und Niederschlesien mit englischem Roheisen verbietet, welches sich daselbst auf nur 67,90 ℳ pro Tonne stellt, während die diesseitigen Hütten mit 68 ℳ pro Tonne nicht ankommen können. Auch die Walzwerke würden, sobald die Herabsetzung der Kohlenpreise eine Verbilligung des Robeisens nach sich gezogen hätte, im Stande sein, mehr Roheisen als bisher zur Verarbeitung auf Walzeisen und Bleche für die Ausfuhr zu beziehen. Die Rohe senerzeugung wird von denjenigen Hütten, welche, wie Donnersmarck⸗, Gleiwitzer und Tarnowitzer Hütte, lediglich auf den Verkauf ihres gesammten Roheisens angewiesen sind, ungeschmälert fortgesetzt, da die ganze Produktion auf Grund der Verträge mit dem Walzwerksverbande an die Werke desselben schlank abgesetzt wird. Von diesen werden, soweit sie eigenen Hohofenbetrieb haben, in Folge ihrer Zugehörigkeitzum Walzwerks⸗ verbande die vertragsmäßig auf sie entfallenden Mengen an Puddelroh⸗ eisen übernommen, welche zum Theil zu größeren Beständen aufge⸗ laufen sind. Die gänzlich mangelnde Nachfrage nach Puddelroheisen läßt zur Zeit eine Preisnotiz nicht verzeichnen. Ebenso wie in Puddel⸗ roheisen fehlt es auch für Gießereiroheisen an dem erforderlichen Ab⸗ satz, und die Roheisenerzeugurg übersteigt den derzeitigen Verbrauch um so mehr, als, wie bereits oben angedeutet, die ganzen nieder⸗ schlesischen Gießereien mit Beständen in englischen Gießereirobeisen versehen sind. — Die Eisengießereien selbst sind theils für eigene Werke, theils für andere ziemlich, einzelne sogar stark beschäftigt. Rohre mittlerer Abmessungen kosten 15 — 16 ℳ, Herdguß, Roststäbe, Platten 11 — 12 ℳ, Bauguß 13 — 15 ℳ pro 100 kg ab Werk. Für die Walzwerke erübrigt der Ueberfluß an Roheisen die Nachfrage nach Alteisen⸗ material, dessen Preise deshalb sehr gedrückt sind, sodaß für bestes rein sortirtes Parketeisen 50 — 52 ℳ pro Tonne franko Walzwerk be⸗ zahlt werden. In Walzeisen ist das Geschäft seit April d. J. in stetem Rückgange begriffen, nachdem die seit Oktober v. J. bis in den Januar d. J. erfolgten Preissteigerungen ein Eindringen auswärtigen Handelseisens in das deutsche Absatzgebiet zur Folge gehabt haben. Wenn⸗ gleich durch die Seitens des Deutschen Walzwerkverbandes schon im Mai vorgenommenen allmählichen Preisherabsetzungen der Wettbewerb aus⸗ ländischen Eisens überwunden wurde, so hat dennoch in Folge des Nachlassens der Bauthätigkeit in den großen Städten der Eisenver⸗ brauch gegen das Vorjahr sich stark vermindert. Die Walzwerke selbst sind mit etwa 75 % ihrer Leistungsfähigkeit für das Inland beschäftigt, während sie den Rest bis zur vollen Ausnutzung ihrer Produktionsfähigkeit durch eine gesteigerte Ausfuhr zu erzielen bestrebt sind. Bezüglich der Ausfuhr nach Rußland hat die jenseitige Zoll⸗ erhöhung Wum 20 % weder eine Abnahme derselben bewirtt, noch haben Preisermäßigungen stattgefunden, weil die Steigerung des Rubelcourses die Zollerhöhung für Walzeisen ausgleicht. Die Er⸗ mäßigung der Kohlenpreise würde, wie erwähnt, eine weitere Begebung der Walzeisenausfuhr mit Sicherheit nach sich ziehen. Z. Zt. notirt Walzeisen im Inlande 16,50 ℳ pro 100 kg Grundpreis, Grobbleche 165 — 170 ℳ frco. Empfangsstation, Feinbleche 175 — 180 ℳ Während in Grobblechen sich das Geschäft trotz der stattgehabten Preis⸗ ermäßigung immer noch nicht recht beleben will, hat sich die Nach⸗ frage für Feinbleche seit Anfang August d. J. erhbeblich gesteigert und sind die Feinblechwalzwerke gut, theilweise sogar sehr gut beschäftigt. Namentlich nach Rußland und Rumänien findet eine Ausfuhr in ziemlich starkem Umfange statt. — Den Stahlwerken, welche nicht voll beschäftigt sind, dürfte demnächst durch die bereits stattgehabten und noch ausstehenden Ausschreibungen auf Eisenbahnmaterial eine ausreichendere Thätigkeit erwachsen. — Maschinen⸗ und Kesselfabriken sind noch auf Grund früherer Aufträge beschäftigt, doch fangen auch hier Bestellungen an spärlich einzugehen. — Auf dem Zinkmarkt erhielt sich eine stetige Nach⸗ frage und die Produktion von Rohzink und Walzzink gelangt schlank zur Versendung. Auch der Absatz für Blei und Bleifabrikate ist ein regelmäßiger.
Leipzig, 26. September. (W. T. B.) Kammzug⸗ ⸗ bandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Oktober “ November 4,77 ½ ℳ, pr. Dezember 4,77 ½ ℳ, pr. Januar 4,70 ℳ pr. Februar 4,60 ℳ, pr. März 4,57 ½ ℳ, pr. April 4,57 ½ ℳ pr. Mai 4,57 ½ ℳ — Umsatz 95 000 kg. Fest. 1 London, 26. September. 88 T. B.) Wollauktion. Bei lebhafter Betheiligung Preise fest und behauptet.
2 “ angeboten.
Kanchester, 26. September. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7 30r Water Taylor 9 ½, 20r Water Leigh 8 ¼, 30r Water Eladton 8 32r Mock Brooke 9, 40r Mavoll 98, 40 Medio Wilkinson 10ꝛ¾ 32r Warpcops Lees 8 ⅛⅝, 36r Warpcops Rowland 9 ¼, 40r Double Weston 10, 60r Double courante Qualität 12 ⅞, 32“ 116 yds 16 X△ 16 grey Printers aus 32r/46r 176. Stramm.
Glasgow, 25. September. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 651 699 Tons gegen 1 005 487 Tons im vorigen Jahre.
Die Zah befindlichen Hochöfen beträgt 60
Zahl der im Betriebe gee 8 New⸗York, 26. September. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 212 000 Ballen⸗ Ausfuhr nach Großbritannien 77 000 Ballen Ausfuhr nach dem Kontinent 39 000 Ballen. Vorrath 286 000 Ballen.
Submissionen im Auslande.
8. Oktober. Mitt FSebtarbg D
1 ober. Mittags. Kopenhagen. l⸗Di ü
E“ g p gen eneral⸗Direktoriat für den
256 000 Stück Holzschwellen — wovon bis 100 000 Stück von inländischem Eichen⸗, Buchen⸗oder Fichtenholz sein dahng.0 Jnd de Fuß Fichten⸗Halbh
ca. G laufende Fu en⸗Ha ölzer.
Naͤheres in dänischer Sprache zur Einsicht beim „Deutsche
Reichs⸗Anzeiger“
Verkehrs⸗Anstalten. 8
London, 26. September. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Hawarden⸗Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt; der Castle⸗DampferPembroke Castle“ ist heute in
8
hat gestern auf der Ausreise die C
8
„Durobian⸗Castle“ 1n.
rischen Inseln passirt und der Castle⸗Dampf 1 8 pfe 1 2 Darthmouth auf der Ausretse .uan-s ist heute auf
8884 8 heute von „Der Union⸗Dampfer „Tartar“ f reise in Capetown angekommen. er eens
Theater und Musik.
Königliche Schauspiele In der Vorstellung des „Don Juan“ am Sonntag im Kön 8 11 Speinhause sind die Damen Leifinger Pierson derzag. ie Hrrn. Bulß, Rothmühl, Mödlinger und Krolcp 2* a ügt „Der Montag bringt eine Wiederholung von Rein⸗ 85 er's „Käthchen von Heilbronn“ mit Frl. Weitz in der Titel⸗ * e. Am Dienstag setzt Frl. Malten ihr Gastspiel als Elisabeth im „ en fort. Im Königlichen Schauspielhause geht nun⸗ x - Dienstag die „Geschichte Gottfriedens von Berlichingen“ 2 Anwendung der getheilten Bühne zum ersten Male Der Spielplan der Oper für die Zeit vom 28. S bis 5. Oktober lautet: Sonntag: „Don vge Gr von Heibronn“. Dienstag: „Tannhäuser.“ (Frl. M. 5 Gast.) Mittwoch: Zum ersten Male. wiederholt: 2 F. Freitag: „Coppelia.“ „ SS end: „“ g i 8 Bürchenna⸗ n „Das Nachtlager in Granada“. ür das Schauspiel: Sonntag: „Ein Schritt v ege. Montag: (Geschlossen). Dienstag: Zum ersten Male: vn Feger. Gottfriedens von Berlichingen“. Mittwoch: „Don Carlos“. Don nerstag: Zum ersten Male wiederholt: „Geschichte Gottfriedens von Berlichingen“. Freitag: Die Maler“. (Fr. Wohlbrück als Gast.) Sonnabend: „Geschichte Gottfriedens von erlichingen“. Deutsches Theater. . „Die Haubenlerche“ und am Montag „Das gegeben. Das weitere Repertoire dieser Woche ist
Morgen wird Wintermärchen“
8 Donnerstag: „Die Haubenlerche“, Sonnabend: „Faust I. Theil“, S 1 „D Haubenlerche“, Montag: „Faust's L5d⸗ “ 8
“ Theater.
ochenspielplan vom 29. d. M. bis zum 5. k. M. bringt
am Montag und Donnerstag Wiederholungen von Pi .in deingt ngr üeaftag “ ’ Mittwoch „Uriel Acosta“ ge ben. erte Abonnementsvor i in, 8 während am Sonnabend das Lustspi fhchen a g unt ertten 29 5 Scene geht. Di
kachmittags⸗Vorstellung bringt „Uriel Acosta“, die Abendvorst die erste Wiederholung von „Rosenkranz und Güldenstern“. 8
Lubliner's neues Socr hng, To Fitr⸗
8 ues Schauspiel wird Mitte der nächsten W Aufführung gelangen, da der Autor im Hinblick auf die Sea. he welche Oskar Blumenthal's Lustspiel „Das zweite Gesicht“ andauernd ausübt, in eine Vertagung des vertragsmäßigen Aufführungstermins freundlichst gewilligt hat. Für Dienstag ist eine Wiederholung des e für vb 1 Wiederaufführung der „Ehre’“
1 rend an allen übrigen Tagen das Lustspi 1 Gesicht“ das Repertoire beherrscht 1 v11
Durch das defi EE1“
b das definitiv nächsten Dienstag, den 30. September, be⸗ ginnende Gastspiel Felix Schweighofer's ist die Direktion 8. Wallner⸗ Theaters genöthigt, die noch in voller Zugkraft befindliche „Mamsell Nitouche vom Repertoire abzusetzen, und findet demnach morgen die letzte Sonntags⸗ und am Montag die überhaupt letzte Aufführung des französischen Vaudevilles statt, um dem Charaktergemälde „Aus der Coulissenwelt“ mit dem genannten Gast das Feld zu räumen. ö1—“— Theater.
3 urzem wird ein musikalischer Roccoco⸗Abend der modernen Operette, die so oft und fast mit Vorliebe ihre hübschesten 8 Stoffe aus der Perrückenzeit entnommen hat, den Platz streitig machen. Während das Vorspiel mit Kompositionen von Ditters von Dittersdorf aus Wien (1739 — 1799), vor Allem aus dessen „Doktor und Apoth eker „. begleitet wird, bildet Valentin Fioravanti’s „Die Dorfsängerinnen: die erste und Johann Ohlaw Hiller's Oper „Die Jagd“ die zweite Abtheilung. Fioravanti's, des Italieners, Pro⸗ duktionen fallen in die Zeit von 1797 bis 1816. Seine reizenden „Dorfsängerinnen“ erschienen zuerst 1801, Hiller's „Jagd“ ist über
100 Jahre alt. Victorien Sard EEe ardou’'s wirkungsvolles Schauspiel „Ferréol“ am Sonntag zum 16. Male in Scene; der Erfolg 8 Wertes bat sich Fe ee ef niben Naefeng im Residenz⸗Theater zu Vorstellung gestei ürf schei nach ein dauernder sein. 14“ -n. It.. h. Tbeuter. gen geht „Madame Bonivard“ zum vorletzten ale Seene, da Mittwoch, den 1. Oktober, die Posse 8 Mann von L Treptow und L. Hermann mit Therese Biedermann, Alwine Seemann, Hedwig Pallatschek und den Hrrn. Alexander, Guthery, Meißner, Worlitzsch ꝛc. daselbst ihren Einzug hält. Der Generalprobe zu dieser Novität wegen bleibt das Belle⸗Alliance⸗ Theater am Dienstag, 30. September, geschlossen. 8 „Thomas⸗Theater. Der Schönthan'sche Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ hat neuerdings einen großen nachhaltigen Erfolg errungen, der sich bei offener Scene sowohl als auch bei jedem Aktschluß, besonders bei dem dritten, in lautem Beifall äußerte. Derartiges anhaltendes herzliches Lachen, wie die Darstellung des Striese durch Direktor Thomas er⸗ zielt, wird selten anderswo gehört werden. Auch morgen geht der er⸗ folgreiche Schwank im Thomas⸗Theater wieder in Scene. M langt ei Gechiekahgus Morgen gelangt ein reichhaltiges Programm zur Aufführung. Dasselbe enthält u. A. die Ouverturen „Oberon⸗ „Rienzi ‚von Wagner, „Rübezahl“ von Flotow, Fantasie aus „Traviata“ von Verdi, einen Walzer von Strauß, ein Potpourri von Schreiner, Werke von Beethoven, Thomas, Nicolal, Hartmann, Steck und Soli für Violine (Hr. Concertmeister Wolff), Harfe (Frl. Lemböck) und Piston (Hr. Richter). Am Montag gelangt: Ouverture „Zauberflöte“ von Mozart, Türkischer Marsch aus den uinen vmn cln 85 ö II. Concert für das Cello von r. Grienauer) und als Hauptwerk Be⸗ 1 i Nr. 7 zur Aufführung. 8 u1u16“ Architektenhaus.
Das Mohr'sche Konservatorium veranstaltete gestern Feier seines 20 jährigen Bestehens eine Aufführung im 86 Shale des Architektenhauses. Seit mehreren Jahren hat der wohlrenommirte Pianist Hr. Otto Schmidt die Leitung dieses Instituts über⸗ nommen, da der Gründer in Philadelphia sich einer Lehrthätigkeit gewidmet hat. Hr. Sch. hat sich mit Namen von gutem Klang alliirt, unter denen in erster Linie der durch seine weitverbreitete „Kompositionslehre“ anerkannte Theoretiker Hr. Ludwig Bußler sowie der als Oratoriumsänger und Gesanglehrer geschätzte Hr. Adolf Schulze und der Pianist Hr. Papendik erwähnt werden müssen. Die diesen Herren anvertrauten Eleven leisteten in der That sehr Vorzügliches. Die Klavierklassen der Dirigenten zeichneten sich besonders aus durch Präzision und verständnißvolle Ausdrucksweise. In den Gesangs⸗ vorträgen erkannten wir in der freien Behandlung der hohen Töne wie in der Deutlichkeit der Aussprache die Vorzüge der Schulze'schen Methode. Der Gesangchor der Anstalt kam besonders in einem neuen sehr wirkungsvoll komponirten Ständchen von E. E. Taubert zur Geltung. Die Kompositionsklasse des Hrn. Bußler war durch ein Trio für Klavier, Violine und Cello vertreten, das sich sehr lebhaften Beifalls erfreute. Auch die Vorträge der noch sehr jugendlichen Violin⸗ und Cello⸗Eleven der Hrrn. Luthringer und B. Schmidt
„Das Wintermärchen“, Freitag:
Capetown auf der Heimreise angekommen, der Castle⸗Dampfer
reich ersch
ließen spepfältio⸗ Studien erkennen. Das Publikum war sehr zahl⸗ enen und spendete reichliche Beifallsbezeugungen.
folgendermaßen festgestellt: Dienstag: „Die Haubenlerche“, Mittwoch: