1890 / 240 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Oct 1890 18:00:01 GMT) scan diff

London von verdächtigen Personen, die er für Polizei⸗Agenten halte, umgeben sei und daß die Leute die Köpfe zusammenstecken, wenn er vorbeigehe. Dadurch werde er in seinen Interessen schwer geschädigt indem die beste Gesellschaft sein Haus besuche. Er hoffe nicht, daß der Bundesrath darauf verfallen könnte, einen der besten Schweizerbürger in eine unverdiente Stellung zu bringen. Im „Dovere“ protestirt Castioni dagegen, daß er auf Rossi geschossen

tlich noch nichts. Der Auslieferungs⸗ bbEbEE. die Auslieferung Castiont's maß⸗

gebend ist, hat in dem entscheidenden Artikel 7 folgenden Wortlaut:

„Ein flüchtiger Verbrecher soll nicht ausgeliefert werden, wenn die skcfcchr (Handlung, wegen deren seine Auslieferung verlangt wird,

einen politischen Charakter an sich trägt oder mit einem derartigen

ängt, oder wenn er nachweisen kann, daß Gehe .geadege, in Wirklichkeit mit der Absicht gestellt

woorden ist, ihn wegen eines Verbrech ens oder Vergehens politischer

fol der zu bestrafen.⸗ 1 1.g. . Teoen erhält über diese Angelegenheit aus London

.d. M. datirte Telegramm: „Die Ver⸗ gegen den schweizerischen Unterthan Castioni Wiederaufnahme derselben dem Antrage des Ver⸗

8 Tage vertagt. Der Vertheidiger

de vielleicht eine politische Frage auf⸗

eworfen werden, da Castioni 17 Jahre hindurch als Bild⸗

auer in England gewohnt habe.

netee Hnaatcs 8

5. Oktober. Nach Privatnachrichten aus Loo,

welchg a8, T. B.“ weiter verbreitet, hätte der König zwar

kein Fieber, leide aber an Anfällen. An eine unmittelbare

Gefahr glaubt man nicht. Die Königin und die Prin⸗

essin machten heute eine Ausfahrt. Der König werde sich

in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht mit Staats⸗

geschäften befassen können, und es seien Maßnahmen der Re⸗

8 sberung zu erwarten, um den regelmäßigen Fortgang der Ge⸗

chäfte zu sichern. Türkei.

Konstantinopel, 5. Oktober. Der Admiral Du⸗ perré ist, wie „W. T. B.“ meldet, mit dem französischen Ge⸗ schwader nach der Besika⸗Bai zurückgekehrt. erselbe ist vom Sultan durch Verleihung des Großkordons des Os⸗

manie⸗Ordens ausgezeichnet worden; auch sein Gefolge wurde dekorirt. b Serbien. Belgrad, 5. Oktober. Gegenüber den aus oppositio⸗ nellen Kreisen stammenden Versionen über angebliche Diffe⸗ renzen zwischen dem König Milan und der serbischen Regierung sowie über Maßnahmen der Regierung Behufs Klärung der Sachlage wird kompetenterseits auf das Be⸗ stimmteste versichert, daß die Verhältnisse des Landes und die wiederholten loyalen Versicherungen König Milan's diesen Muthmaßungen jede Berechtigung entziehen. Amerika. Vereinigte Staaten. New⸗York, 3. Oktober. Der Graf von Paris traf heute hier an Bord des Dampfers „Germanic“ ein. Der Zolleinnehmer Mr. Erhardt begrüßte ihn Namens des Präsidenten Harrison und der Regierung.

Kunst und Wissenschaft. Die jährliche Ausstellung von Schülerarbeiten er Königlichen Kunstschule und Lehranstalt des Kunstgewerbe⸗Museums. 1 Die in Nr. 238 des „R. u. St.⸗A.“ angekündigte diesjährige Ausstellung von Schülerarbeiten ist außerordentlich reich und

mannigfaltig. Bei der Menge des Gebotenen ist es schwer, auf die Einzelheiten einzugehen. Die neun Fachklassen bieten naturgemäß das Interessanteste, da wir hier nicht mehr trockene Uebungen von Anfängern vor uns haben. Unter diesen ist die vielseitige Schule des Professors Behrendt am interessantesten. Zwar finden wir eigentlich Neues wenig oder garnicht, doch ist wohl ersichtlich, wie dur⸗ Hinweis auf die geschmackvollsten Muster der Renaissance und des Rakoko der Geschmack und nicht nur die Ge⸗ schicklichkeit der Schüler gebildet werden sollte. In unserm jungen Deutschland, welches den Reichthum und den ihn begleitenden Luxus seit kaum einem Menschenalter kennt, sind neue Stilformen noch nicht gefunden, und man greift daher für das Reiche, Prächtige und Dekorative gern zu den übergoldeten Muschelformen der Rokoko⸗ zeit zurück. Die Email⸗Malereien der Bastanier'schen Schule, wenngleich wenig zahlreich, zeichnen sich durch künstlerische Behandlung aus und fordern zum Vergleich mit den alten Limousiner Arbeiten, welche sich in demselben Gebäude be⸗ inden, heraus. Die Gouache⸗ und Aquarell⸗Malereien nach lumen, Vögeln ꝛc. der Müller'schen Schule sind von ange⸗ nehm harmonischem Kolorit und die Strandlandschaft, in welcher eine fliegende Möve die Hauptsache ist, möchte wohl jeder gern unter Glas und Rahmen in seinem Zimmer hängen haben. Die Radirungen der Geyer⸗ schen Schule sind zum großen Theil Zeugen eifrigen Studiums. Die malerische Richtung, welche in solchen Kupfer⸗ radirungen unserer Zeit, hauptsächlich durch die Professoren Raab und Unger vertreten ist, wird hier freilich nicht in gleichem Maße angestrebt, wie dies auch sachgemäßer Weise geboten ist. Die stilistischen Zeichnungen der Abtheilung des Professors Wolff sind recht geschmackvoll ausgewählt. Wenn das Beste erreicht wurde, was in der langen Zeit seit 1520 auf diesem Gebiet geschaffen wurde, dann war sein höchstes Lob, daß es an die Raffael'’schen Loggien erinnerte. In dieser Richtung arbeiteten auch die Schüler der Baumeister Andrée und Hoffacker. Die mit Wischer in schwarzer Kreide ausgeführten Zeichnungen der Wilberg'schen Schule lassen auf einige malerisch⸗begabte Schüler seiner Abtheilung schließen. Die Akt⸗Studien der Schule Koch's sind fleißig und unter guter Leitung durchgeführt, doch kranken sie an dem Uebelstande zu tiefer Schatten, wie sie bei künstlicher Beleuchtung entstehen. Abgesehen davon, daß die tiefen Schatten ein gründliches Studium durch das Auge des Künstlers ausschließen, dürfte es doch 1 an der Zeit sein, einzusehen, daß ein für die Kunst zu schulendes Auge am Meisten an der Natur lernt und daß für dieses Studium der helle Tag und ein größeres Format geboten ist. Welchen Werth die unerreichten alten Meister auf das Studium des menschlichen Körpers legten, geht am Deutlichsten daraus hervor, daß sie ihn in der Art auswendig lernen ließen, daß das Modell, nachdem es am Tage gründlich durchstudirt war, Abends in gleicher Stellung vor eine helle Wand placirt wurde; nun brachte man die Beleuchtung hinter dem Körper an, so, daß der Schüler nur die Umrisse sah und abzeichnen konnte. In diese Umrisse mußte er nun die ganze Plastik aus der Erinnerung einzeichnen. Nur in diesem Sinne hat das abendliche Akt⸗Zeichnen Sinn und Werth. Sehr tüchtige plastische Arbeiten, welche auf dem schwierigen Wege der Umarbeitung nach Zeichnungen ꝛc. hergestellt sind, darunter auch größere Gefäße, liegen uns vor. Noch sind die zum Theil recht geschmackvollen bunten Zeichnungen für Teppiche aus den Schulen Homolka's, Gosch’s

die mit Wischer und Kreide hergestellten Köpfe nach lebendem Modell der Schulen von Händler und Tschautsch zu erwähnen, ebenso die vortrefflichen Basreliefs ꝛc. der Jauer, Ohmann und Professor 8 Schule und u. A. die gründlichen anatomischen Zeichnungen der Schule des Professors Hertzer.

Die 62. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste im Landes⸗Ausstellungspark am Lehrter Bahnhof wurde gestern geschlossen.

Wie bereits telegraphisch mitgetheilt, ist der Kardinal Hergenröther am Freitag Abend im Cisterzienserkloster Meheran bei Bregenz gestorben. Kardinal Hergenröther war am 15. Septem⸗ ber 1824 zu Würzburg geboren, studirte auf der Universität seiner Vaterstadt und später in Rom Theologie und empfing 1848 die Priesterweihe. 1850 wurde er Doktor der Theologie Wund Privatdozent in München, 18552 zum Professor des Kirchenrechts und der Kirchengeschichte in Würzburg ernannt. Von diesem Posten wurde er 1879 vom Papst Leo XIII. abberufen und zum Kardinal und Präfekten der apostolischen Archive ernannt. Auf Hergenröther’'s Anregung und Fürsprache ist es wohl wie die „Nat. Ztg.“ meint, zurückzuführen, daß in der Ausnützung der in den päpstlichen Archiven und Bibliotheken enthaltenen Schätze größere Freiheit als früher gewährt wurde.

Im Jardin du Luxembourg zu Paris wurde, „W T. B.“ zufolge, am 5. Oktober die Statue des Malers Delacroix feier⸗ lich enthüllt. Der Unterrichts⸗Minister entwickelte hierbei in längerer Rede das Wirken des Künstlers.

Nach Schluß der Redaktion eingegangen Depeschen.

Wien, 6. Oktober. (W. T. B.) Der König von Griechenland empfing heute Vormittag den Erzherzog Albrecht und darauf in nahezu einstündiger Audienz den Minister des Aeußern Grafen Kälnoky.

Der Prinz von Wales besuchte heute die Kapuziner⸗ gruft und legte am Sarge des Kronprinzen Rudolph einen Kranz nieder. Heute Nachmittag folgt derselbe einer Ein⸗ ladung des Barons Hirsch zur Jagd nach St. Johann.

Der Kronprinz von Schweden ist von seinem Jagd⸗ ausflug zurückgekehrt. Morgen Abend reist derselbe nach Neuwied ab.

Der Bürgermeister Dr. Prix stattete heute dem Bot⸗ schafter Prinzen Reuß einen Besuch ab und bat, Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm seinen ehrfuchtsvollsten Dank 5 die ihm verliehene Ordensauszeichnung übermitteln zu wollen.

Haag, 6. Oktober. (W. T. B.) Das Befinden des Königs ist seit gestern unverändert. Gerüchtweise verlautet, der Ministerrath werde sich demnächst mit der Regent⸗ schaftsfrage beschäftigen.

Konstantinopel, 6. Oktober. (W. T. B.) (Meldung der „Agence de Constantinople“.) General Wendt Pascha, der älteste Deutsche in türkischen Diensten, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Kopenhagen, 6. Oktober. (W. T. B.) Der Reichs⸗ tag ist heute eröffnet worden. Der Finanz⸗Minister wird morgen das Budget vorlegen. Dasselbe weist auf: an Gesammteinnahmen 54 ½ Millionen Kronen, an Gesammt⸗ ausgaben 59 Millionen. Es ergiebt sich mithin ein Defizit von 4 ½ Millionen. Als zweiter Beitrag zur Befestigung Kopenhagens von der See sind 3 Millionen veranschlagt. Der Kassenbestand ist mit 30 Millionen, der Reservefonds mit 18 Millionen angegeben.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

zum Deutschen

240.

8

nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗

Berlin, Montag, den 6. Oktoher

Privilegium

wegen Ausgabe auf den Inhaber lautender Anleihe⸗ scheine der Stadt Guben im Betrage von 650 000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. Nachdem die städtischen Behörden zu Guben beschlossen haben, eine Anleihe von 650 000 aufzunehmen, um ein öffentliches Schlachthaus zu errichten, ein neues Schulhaus zu erbauen, sowie verschiedene Gemeindeeinrichtungen zu verbessern und zu erweitern, wollen Wir auf den Antrag des Magistrats: zu diesem Zwecke auf den Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 650 000 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch des Schuld⸗ ners etwas zu erinnern gefunden hat, gemäß §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 650 000 ℳ, in Buchstaben: „Sechshundertundfünfzig Tausend Mark“,

welche in folgenden Abschnitten:

200 000 zu 2000 = 100 Stück, 200 000 zu 1000 = 200 Stück, 250 000 zu 500 = 500 Stück, 8 C50 0]7. 800 Stück nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten, gleichfalls beiliegenden, von der Kämmereikasse zu Guben am 22. November 1888 aufgestellten Tilgungsplane vom 1. April 1891 ab, spätestens bis zum Jahre 1935 zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihe⸗ scheine die daraus hervorgehenden Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über⸗ nommen.

Urkundlich unter Unserer u.““ Unterschrift und

el.

beigedrucktem Königlichen Insieg

Gregeben Neues Palais, den 31. August 1890. (L. S.) Wilhelm R. Herrfurth. Miquel.

Regierungsbezirk

Provinz Frankfurt a,/DO.

Brandenburg Anleiheschein

8 der Stadt Guben. ... Ausgabe vom Jahre .. Buchstabe ... I

über Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom 31. August 1890. (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a./O. vom .. Stück . Seite ... und Gesetz⸗Sammlung für 18 Seite Nr. .).

Der Magistrat der Stadt Guben beurkundet und bekennt hiermit auf Grund des zustimmenden Beschlusses der Stadtverordneten⸗ Versammlung vom 4. Dezember 1888, daß die hiesige Stadtgemeinde

Gubener Tageblatt und der Gubener Zeitung.

Wetterbericht vom 6. Oktober 1890,

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Text vom Freiherrn von Braun. Dirigent: Musik⸗ direktor Wegener. Hierauf: Das schlecht bewachte Mädchen. Pantomimisch⸗komisches Ballet in 2 Aufzügen und 4 Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus 200. Vorstellung. Wallen⸗ steins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Opernhaus. 197. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet.

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8 Mittwoch: 2 Mien von Oskar

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Text von Henry Meilhac und Ludovic Halsvy, nach einer Novelle des Prosper Mérimse. Tanz von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Schausvrielhaus. 201. Vorstellung. Die zärt⸗ lichen Verwandten. Lustspiel in 3 Aufzügen von R. Benedix. Anfang 7 Uhr.

Heutsches Theater. Dienstag: Die Hauben⸗ lerche. Mittwoch: Das Wintermärchen. onnerstag: Die Haubenlerche. Freitag: Die Stützen der Gesellschaft.

Verliner Theater. Dienstag: Die Räuber. Mittwoch: Rosenkranz und Güldenstern. Donnerstag: Eva.

Tessing-Theater. Dienstag: Der Clémenceaun. Schauspiel in 5 Akten Dumas und A. d'Artois. Anfang 7 Uhr. : Das te Gesicht. Lustspiel in

kar Blumenthal

Zum ersten Male: Im Epiegel. 3 Akten von Hugo Lubliner.

Fall von A.

8 Dienstag: Gastspiel Felix Schweighofer' t. Male: Der Baueru⸗

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Direktion: IJulius Fritzsche. Dienstag: Die Fledermaus. Komische Operette in 3 Akten von Joh. Strauß. Regie: Hr. Binder. Dirigent: Hr. Kapellmeister Federmann. Hierauf: Zum 46. Male mit durchaus neuer Ausstattung: Die Puppenfee. Pantomimisches Divertissement von Haßreiter und Gaul. Musik von Jos. Beyer. Arrangirt von J. Haßreiter, K. K. Hofballetmeister aus Wien. Dirigent: Hr. Kapellmeister Wolfheim. Anf. 7 Uhr.

Mittwoch: Die Fledermaus. Hierauf: Die

Puppenfee. Sonnabend: Zum 1. Male: Großvaters Operetten. Musikalische Erinnerungen in 2 Ab⸗

theilungen, einem Vorspiel und Prolog, zusammen⸗

gestellt von Emil Pohl.

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Dienstag: Zum 25. Male: Ferréol. Pariser Sittenbild in 4 Aufzügen von Victorien Sardou. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ burg. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Direktion: W.

Hasemann. Dienstag: Gastspiel von Mitgliedern des Wallner⸗Theaters. Zum 7. Male: Mein junger Mann. Posse mit Gesang in 4 Akten von Leon Treptow und L. Herrmann. Musik von Th. Leprez. Anfang 7 ½ Uhr, 1

Mittwoch und die folgenden Tage: Mein junger Mann.

Adolph Ernst-Theater. Dienstag: Zum 32. Male: Unsere Don Juans. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplettz von Gustav Görß. Musik von Franz Roth und Adolph Ferron. Pnias 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Singakademie. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr. (Kammermusik⸗Abend.) Joh Kruse, Carl Markees, Ad. Müller, H. Dechert unter gütiger Mitwirkung des Baritonisten Hrn. Rudolf von Milde.

Aranin, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 11 Uhr. Täglich Vorstellung im vüefigetchoft iche⸗ Theater. Näberes die Anschlag⸗ iette

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elise Weigele mit Hrn. Fabri⸗ kanten Karl Wiese (Berlin). Frl. Martha Feheen mit Hrn. Julius Schmiedel (Neustadt,

estpr.).

Verehelicht: Hr. Lieut. Heinrich von Holleben mit Frl. Frieda Wtemann (Frankenhausen). Hr. Prem.⸗Lieut. Wangemann I. mit Frl. Frieda Jaenicke (Frankfurt a. O.). Hr. Franz Senst mit Frl. Klara Buchhorn (Stralsund —Schwerin). Hr. Prem.⸗Lieut. Wilhelm Bronsart von Schellendorff I. mit Gräfin Eckbrecht von Dürk⸗ heim⸗Montmartin (Schloß Neumühlen b. Altona).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landgerichts⸗ Rath Janske (Oppeln). Hrn Hauptmann von Douop (Neu⸗Ruppin). Hrn. Paul Beck (Mechau). Eine Tochter: Hrn. P. Lind⸗ horst Hrn. Reg⸗Rath Besser (Kassel). Hrn. Paul Vogt (Trebnitz). Hrn. Gust. Kettler (Hamburg).

Gestorben: Hr. Dr. med. Herm. Theodor Kröncke (Otterndorf) Frau Gutsbesitzer Ida Gummig, geb. Rudolph (Kontschwitz). Frau Ottilie von Stegmann und Stein (Heinrichau). Frau Dr. Auguste Oldenburg, geb. Bouchholz (Schwerin). Hr. Lieut. a D. Bernhard von Greiffenberg (Groß⸗Lichterfelde). Hr. Oberförster Hermann von Bothmer (Schloß Bothmer). Frau Johanna

dem Inhaber dieses Anleihescheines die Summe von Mark, geschrieben Diese Schuld, welche Seitens der Gläubiger nicht gekündigt werden kann, bildet einen Theil der durch das oben angezogene Allerhöchste Privi⸗ legium vom 31. August 1890 in Höhe von 650 000 genehmigten Anleihe. Die Rückzahlung erfolgt nach Maßgabe des in diesem Privilegium genehmigten Tilgungsplanes vom 22. November 1888, vom 1. April 1891 ab durch Ausloosunz oder Ankauf in 44 Jahren. Die Stadtgemeinde behält sich indeß das Recht vor, den Tilgungs⸗ stock zu verstärken, oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen.

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt in Zeiträumen von sechs, drei, zwei und einem Monat vor dem Zahlungstermin in dem „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O., dem Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von dem Magistrat zu Guben mit Genehmigung des Präsidenten der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. ein anderes Blatt bestimmt.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird dasselbe in halbjährlichen Terminen, am 2. Januar und 1. Juli mit 3 ½ Prozent jährlich verzinst. 3

Die Auszahlung der Zinsen und des Kaäpitals erfolgt gegen Rückgabe der ausgegebenen Zinsscheine bezw. dieses Anleihescheines bei der Kämmereikasse zu Guben und den durch die obengenannten Blätter etwa noch bekannt zu machenden anderweiten Zahlstellen, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten An⸗ leihescheine sind die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fällig⸗ keitstermine zurückzuliefeen. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die durch Ausloosung zur Rück⸗ zahlung bestimmten, sowie die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nach dem Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zum Vortheil der Stadtgemeinde.

Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver⸗ nichteter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der §§. 838 ff. der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 83) bezw, nach §. 20 des Ausführungs⸗ gesetzes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Ges.⸗Samml. S. 281).

Zinsscheine können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden; doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrat an⸗ meldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden. 1

Mit diesem Anleihescheine sind zwanzig halbjährliche Zinsscheine ausgegeben. Die Ausgabe einer neuen zehnjährigen Reihe von Zins⸗ scheinen erfolgt bei der Kämmereikasse zu Guben gegen Ablieferung der, der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheines, sofern dessen Vorzeigung recht⸗ zeitig geschehen ist.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet

Verzinsungs⸗ und Tilgungs⸗Plan

ür ein mit 3 ½ Prozent verzinsliches Kapital von 650 000 ℳ, von welchem

250 000 mit 3 Prozent, 400 000 mit 1 Prozent

mererer

die Stadtgemeinde Guben mit ihrem gesammten Vermögen und

ihrer Steuerkraft. Urkundlich ausgefertigt. L“ Guben, den ö 8 (L 8. Der Magistrat. (Eigenhändige Unterschrift des Magistrats⸗Dirigenten und eines Magistrats⸗Mitgliedes unter Beifügung der Amtstitel.) Eingetragen „Ausgefertigt Kontrolbuch Blatt Der Kämmereikassen⸗Rendant. Der Kontrolbeamte. (Unterschrift.)

Regierungsbezirk Frankfurt a/O. .Erster (bezw zweiter und ff.) Zinsschein Nr. . .. zum 3 ½ % Anleihescheine der Stadt Guben vom Jahre . Nr.... über . Mark. 8 Inhaber empfängt gegen Rückgabe dieses Zinsscheines am 2. Ja⸗ nuar 18 (bezw. 1. Juli 18 ..) an halbjährlichen Zinsen aus der Kämmereikasse der Stadt Guben .“

Guben, den Der Magistrat. Faesim.

Erster Bürgermeister. Zweiter Bürgermeister.

(Coupon⸗Stempel.) Eingetragen Kontrolbuch Blatt . .. (Eigenhändige Unterschrift des Kontrolbeamten.) Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht inner⸗ halb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er⸗ hoben wird.

1

Provinz 1b Brandenbura. 8 Reihe ..

Faesim.

Provinz Regierungsbezirk Brandenburg Frankfurt a./O 3 Ann s u

n g zum 3 ½ % Anleihescheine der Stadt Guben. Buchstabe.. vom Jahre. Nr. ... Inhaber empfängt gegen Rückgabe dieser Anweisung zum vor bezeichneten Anleihescheine die Reihe Zinsscheine für die Zeit vom 18. bis 19 ‧. bei der Kämmereikasse zu Guben. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern dessen Vor⸗ zeigung rechtzeitig geschehen ist, segen besondere Quittung. 8

Guben, den Der Magistrat. (Coupon⸗Stempel.)

Facsim. .“ Facsim. Erster Bürgermeister.

Zweiter Bürgermeister. Eingetragen Kontrolbuch Blatt . .. 1 Eigenhändige Unterschrift des Kontrolbeamten.) Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

... ter Zinsschein.

... ter Zinsschein.

Anweisung.

Aufgestellt: Guben, den 22. November 188. Kämmerei⸗Kasse. Schmol ling.

1 jährlich unter Hinzurechnung der durch die fortschreitende Amortisation ersparten Zinsen getilgt werden.

I. Das Kapital von 250 000 bei 3 % jährlicher Tilguns mit ersparten Zinsen.

II. Das Kapital von 400 000 mit 1 % jährlicher Tilgung mit ersparten Zinsen.

Von beiden

1. 2. Betrag der Schuld Zur Verzagf ung

n es erforderlich Jahres

am 1

3 An Zinsen werden er⸗ spart

4.

Zur Tilgung kommen

5. In runder Summe kommen

Betrag der Schuld Zur t am 1. April n weniger des erforderlich

Mithin

mehr

6 1. 2 3.

An Zinsen

werden spart

Jahres

8 b. 6. Kapitalien Mithin werden getilgt Kol. I 5

Kol. II 5

In runder Summe werden getilgt

Zur Tilgung

8 kommen

mehr weniger

8 750 8 487,50 8 207,50 7 927,50 7 647,50 7 350 7035 6 702,50 6 370 6 020 5 670 5 302,50 4 917,50 4 515 4 112,50 3 692,50 3 237,50 2 782,50 2 310

1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913

250 000 242 500 234 500 226 500 218 500 210 000 201 000 191 500 182 000 172 000 162 000 151 500 140 500 129 000 117 500 105 500 92 500 79 500 66 000 52 500 1 837,50

38 000) 1 330

23 000 805 7 500 262,50

262,50 542,50 822,50 1 102,50 1 400 1715 2 047,50 2 380 2730 3 080 3 447,50 3 832,50 4 235 4 632,50 5 057,50 5 512,50 5 967,50 6 440 6 912,50 742²⁰ 7945 8487,50

7500 7762,50 7 805 8 127,50 8 730 9 130 9 345 9 392,50 9 772,50

10 002,50

10 582,50

11 030

11 362,50

11 597,50

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13 272,50

13 712,50

14 625

15 045

15 490

15 977,50

b 1891 400 000 14 000 237,50 1892 396 000 195 1893 392 000

1 127,50⁰% 1894 887 500 230 18905 883 000 130 1895 378 500 155 8 1897 374 000 107,50 1898 369 000 227,50 1899 364 000

2,50% 1900 358 500 82,50% 1901 353 000 30 1902 347 500 G 1903 341 500 97,50

13 562,50 13 247,50

12 915 12 740 12 547,50 12 355 12 162,50 11 952,50 11 742,50 11 532,50 11 305 11 060 10 832,50 10 570 10 307,50 10 045 9 765 9 485 9 187,50 8 872,50 8 557,50 8 225 7 875 7 525 7157,50 6 772,50

137,50

1904 335 500 . 235 1905 329 500 207,50 1906 323 000 195 1907 227,50 8 1908 8 212,50% 1909 3 125 1910 45 1911 1912

316 000 309 500 302 000 294 500 287 000 279 000 8477,50% 1913 271 000

1914 262 500 1915 253 500 1916 244 500 1917 235 000 1918 225 000 1919 215 000 1920 204 500 1921 193 500 1922 182 500

13 860 140 13 720 280 437,50 13 405 595 752,50 13 090 910 1 085 1 260 1 452,50 1 645 1 837,50 2 047,50 2 257,50 2 467,50 2 695 2 940 3 167,50 3 430 3 692,50 3 955 4 235 4 515 4 812,50 5 127,50 5 442,50 5 775 6 125 6 475 6 842,50 7 227,50

4 000 4 140 4 420 4 357,50 4 452,50 4 705 5 115 5 200 5 460 5 412,50 5 557,50 5 895 5 942,50 6 200 6 667,50 6 862,50 6 802,50 7 470 7 400 7 592,50 8 047,50 8 282,50 8 797,50 9 110 9 237,50 9 680 9 955 10 080 10 555 10 897,50 11 125 11 737,50

6 387,50 5 985 5 565 5 127,50 4 672,50 4 200 3 727,50 3 220 2 712,50 2 170

7 612,50 8 015 8 435 8 872,50 9 327,50 9 800 10 272,50 10 780 11 287,50 11 830 12 390

8

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ormwegissben bem mittlerer Schweren fortgeschritten unt 2— rmggen westliche, nuf . gbht⸗

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30.

Hildebrandt, geb. Treskow 8gen Hr. Direktion: Emil Thomas. Dienstag: Zum 1. Male:

Rentier M. H. L. Basedow (Berlin). Hr. Rentier Karl Gustav Gollmert (Berlin). Hr. Gärtnereibesitzer Franz Fetter eS-. Hr. Rentier Adolf Haase (Königsberg). Frl. Antonie Johannsen (Königsberg).

1923 171 000 1924 159 000 1925 146 500 1926 133 500 1927 120 000 1928 106 500 1929 92 000 1930 77 500 1931 62 000 1932 46 000 1 610 1933 30 000 1 050 12 950 1934 13 000 455 13 545

387 257,50 228 742,50

12 252,50 12 687,50 13 060

13 387,50 13 687,50 14 460

14 740

15 527,50 15 857,50 16 247,50 17 197,50 17 742,50

408,005

Zum 1. 2 nnst an der ber he velor. Gemebilt mit Gesang in 1 Alt von Ed.

amffrsschense, meüst [uwestliche nmt wesliche n, eem : Felix Schweighofer, a G.)

2 Das —2 im Siter incg n Hierevs 22 Se. Schöller. polhe Die Strohwittwe. Posse in 3 Akten von Robert se 72— 2, 2, 09 2261727 I elix Misch und Wilhelm Jacoby. In Scene gesetzt vom im Norven trübe, im e⸗ nod bie folzenben Lage; Gaftspiel Feltr Oberregisseur A. Kurz.

e„ : 2. Male: v. kort. 427u—27 293 Der Banerubonnor. Penfion Mittwoch: Zum 2. Male: Die Strohwittwe

ermartex sain. Deutiche Seewatte.

Concert⸗Anzeigen. Redacteur: Dr. H. Klee.

Concert-Haus. Dienstag: Karl Meyder⸗ Concert, Oup, „Nachtlager v. Granada“, Kreutzer. „Freischütze, Wehber, „Ruy Blat“, Mendelssohn, ‚igrunerstinucen⸗ v. Nehl. Fantasie „Carmen“ 9, Bizet. Fantasie a. Troubaßour“ f. Harfe von Oberthüt, vorgetr, v, Frl, Lemböck, „Vergihmein⸗ nicht“ †. Piston v, Suppe, vorgetr. v, Hrn. Richter,

Bictoria-ch rater „Dienstag 1 43. Male: Berlin: Mobernes Ausstattungsstück in Motzkowekt und Rich.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verlags⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Betlage).

85 977,50 258 005 88 .“

(1542 ½)