8 Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.) New⸗York⸗ und Baltimore⸗Linien:
Bestimmung. Bremen Bremen Bremen Bremen
New⸗York New⸗York New⸗York New⸗York Bremen Bremen Bremen Baltimore Baltimore
„Werra“ „Saale“. „Ems“. „Trave“. „Spree“. „Lahn. „Eider“. öSAöö” „München“. „Rhein“. „America“ 8 „Hohenzollern“. „Nürnberg“.
Vigo, Antw., Lissabon, Ant⸗ werpen, Brem. Bremen La Plaia La Plata Rio, La Plata Brasilien Brasilien Rio, La Plata Rio, La Plata Coruna, Villagarcia, Vigo, Rio, Montevideo, Buenos Aires Kamerun
„Leipzig“. „Grf. Bismarck“
„Main“ 1. 1 ve“ „Frankfurt“. „Ohio“. „Weser’“.. „Stuttgart“. „Berlin“.
„Hannover“.
„Kronpr. Fr. W.⸗
Bremen Bremen Ost⸗Asien Ost⸗Asien Bremen Bremen Australien Australien Australien
„Bayern“ Kecar.. . . Braunschweig“ „Sachsen“ „Dresden“ 3 „Hohenstaufen“. „Fabeburgr 5 „Kaiser Wilh. II.“ „Karlsruhe“.
London, 23. Oktober. (W. T. B „Roman“ ist heute auf der Heimreis
Union⸗Dampfer „Trojan“ Capetown angekommen.
— 24. Oktober. (W. „Drummond Castle⸗ passirt. Der Castle⸗Dampfer
l. und La P 28 Brem.] 16.
Linien nach Ost⸗Asien
19.
21. 22. 18. 23
15.
21.
7 13. 13. 19. 19. 1 20.
22. 17
22. 19. 20. 21. 15.
5. 20. 10.
2
B.)
23. 23. 18. 22. 21. 16.
23. O 15.
Okt. Okt.
Okt.
Okt.
Okt. Okt. Okt.
kt. Okt. Okt. Okt. Okt. Okt.
in Bremerhaven. von Southampton. von New⸗York. von New⸗York
in New⸗Vork. von Southampton. von Southampton. Dover passirt.
von Baltimore.
in Bremerhaven. von Baltimore. von Bremerhaven. von Bremerhaven.
lato⸗Linien:
Okt. St. Vincent pass.
Okt.
Okt. Okt. Okt. Okt. Okt. Okt. Okt. Okt.
Okt.
Okt.
t. Okt. Okt. Okt. Okt
Okt.
Okt. Okt. Okt
von Bahia.
in Antwerpen. in Montevideo. in Montevideo. St. Vincent pass. in Bahia.
in Rio.
Las Palmas pass. von Vigo.
in Antwerpen.
Sta. Cruz pass.
und Australien: 19. Ok
von Port Said. in Shanghai.
in Colombo.
von Southampton. von Port Said. von Adelaide.
in Colombo.
von Suez. 8 von New⸗York.
Der Union⸗Dampfer
e in Southampton und der ist heute auf der Ausreise in
T. Der Castle⸗Dampfer hat gestern Madeira auf der Heimreise „Norham
Castle“ ist am
Mittwoch von Capetown auf der Heimreise, der Castle⸗Dam fer „Conway Castle“ von den Canarischen Inseln auf der Aus⸗ reise und der Castle⸗Dampfer „Taymouth Castle“ am Mitt⸗ woch von den Canarischen Inseln auf der Heimreise abgegangen.
Rennen zu Charlottenburg. Mittwoch, den 22. Oktober, Nachmittags 12 ½ Uhr. I. Rennen der Zweijährigen.
1000 ℳ dem zweiten, 500 ℳ dem dritten Pferde. Sieger ist für 2000 ℳ käuflich.
Für Zweijährige.
Preis 2000 ℳ dem ersten,
Flach⸗Rennen. 1000 m.
v. Tepper⸗Lask''s br. H. „Calderon“ (5000 ℳ) tr. 58 ½ kg 1., Mr.
Warren’'s br. St. „Lenka“ br. H. „Barcarolle“ 58 kg 3.
dreiviertel Längen zwischen „Barcarolle“ und „Justice“. Werth: 2450 ℳ dem Sieger, 950 ℳ der Zweiten, wurde für 5100 ℳ zurück⸗
angehalten.
450 ℳ dem Dritten. — „Calderon“
gekauft.
II. Preis von Fehrbellin. dem zweiten, 500 ℳ dem dritten, 400 ℳ dem vierten, fünften, 200 ℳ dem sechsten Pferde. dicap. 3500 m. Lt. v. d. Lühe’s br. W
(2000 ℳ) 53 ½ kg 2., Hrn. Balduin's Siegte verhalten mit zwei Längen;
Der Rest
1000 ℳ dem ersten, 600 ℳ
Offizier⸗Jagd⸗Rennen. Debarred“ 6 jähr. 75 ½ kg,
300 ℳ dem Han⸗
Besitzer 1, Lt. v. Schwind's br. W. „Wandsbeck⸗ g. 72 ½ kg. Lt.
Frhr. v. Reitzenstein I. 2. Lt. Gr.
lock“ a. 77 ½ kg, Lt. Suffert II. 3.,
„Angra Pequena“ 5 jähr. 74 kg, Lt. Gr. v. Sanden's II. dbr. St. „Condescension“ 5 jähr. 75 kg (inkl. 3 kg extra, tr. 76 ½ kg) Bes. 5., Lt Gr Königsmarck's br. St.⸗Dragoner⸗ braut“ b jähr. 70 kg (tr. 72 ½ kg), Lt. Hanson 6. Rittm. v. Boddien's br. W. „Sir Stafford“ 4 jähr. 72 ½ kg, Lt. Suermondt 7. Leicht mit vier Längen gewonnen; „Forelock“ zehn Längen hinter „Wands⸗ beck' und drei Längen vor „Angra Pequena“. Werth: 1540 ℳ dem Sieger, 560 ℳ dem Zweiten, 460 ℳ dem Dritten, 360 ℳ dem Vierten, 260 ℳ der Fünften, 160 ℳ der
Sechsten.
Schimmelmann’'s br. St. „Fore⸗ Lt. v. Sandrart's II. br. W.
G. Westarp 4., Lt. Frhrn.
„Vesuvia“ angehalten.
III. Großes Hürden⸗Rennen. Preis 10 000 ℳ Handicap. 4000 m. Hrn. C. G. Schillings' schwbr. St. „Gem“ 5jähr. 73 kg
I 1 ¼ kg extra) 1., Capt Jos's br. H
. „Reveil Matin“ a. 75 kg
Hrn. v. Tepper⸗Laski's dbr. W. „Pippin“ 5 jähr. 64 ½ kg 3., Hrn. Albert's br. H. „Mogador“ 3 jähr. 57 kg (inkl. 1 ½ kg ertra) 4. Siegte nach Gegenwehr sicher mit einer halben Länge; „Pippin“ sechs Längen weiter zurück Dritter, drei Längen vor „Mogador’. „Jedfoot“ gefallen. Werth: 10 000 ℳ der Siegerin, 1400 ℳ dem Zweiten,
700 ℳ dem Dritten.
IV. Bras-de-fer-Jagd⸗Rennen. Preis 2800 ℳ dem ersten,
600 ℳ dem zweiten, 300 ℳ dem dritten Pferde. 4000 m. Hrn. v. Tepper⸗Laski's br. St.
Jagd⸗Rennen. 3. Klasse.
Herren⸗Reiten.
„Not Yet“ 5jähr. 78 kg, Hr. E. Feigell 1., Hrn. H. Suermondt's t v. Prollius 2., Lt. v. d. Fegh I. br. W. „Lord Lumley“ a. 80 kg, Lr. v. Willich 3., Hrn. Fh uermondt’s br. W. „Cabin Boy“ a. 80 kg, Lt. Suffert II. 4. it sieben Längen gelandet; „Lord Lumley“ zwölf Längen hinter
br. St. „Evaporée II.“ a. 80 kg, Hr.
„Evaporée II.“.
„Anderton“ refusirte wiederholt.
Werth: 2780 ℳ
der Siegerin, 560 ℳ der Zweiten, 260 ℳ dem Dritten, 160 ℳ dem
Vierten. V. Germania.
16“ Preis 6000 ℳ dem ersten, zweiten Pferde. Handicap⸗Jagd⸗Rennen 5500 m. Lt.
2000 ℳ dem Freiherrn v.
Erlanger's schwbr. W. „Madar“ 5 jähr. 67 kg 1., Rittm. K. v. Arnim's br. H. „Donar“ 5 jähr. 65 kg 2., Nach Kampf um eine halbe Länge gewonnen; „Mohr“ brach aus. „Freiherr“ und „Platina“
fielen, Ersterer brach ein Bein und wurde getödtet.
dem Sieger, 1900 ℳ der Zweiten.
VI. Rekrutirungs⸗Flach⸗Rennen. ersten, 1000 ℳ dem zweiten, 500 ℳ dem dritten Pferde. Herren⸗
Reiten.
Sieger ist für 4000 ℳ käuflich.
Werth: 6890 ℳ Preis 3000 ℳ dem
2500 m. Hrn. O.
Spiekermann’s br. St. „Wunderblume“, Z3jähr., 64 ½ kg, Lt. Frhr. von Erlanger 1., Hrn. von Tepper⸗Laski's br. W. „Strelitze“, 4ähr., 72 ½ kg, Bes. 2, Lt. von Loeben's br. Hengst „Isegrim“, 4sähr.,
74 kg, Lt. Hauson 66 kg, Mr. Tippler 4.
3., Kapt. Joë’ 8
br. H. Nach einiger Gegenwehr mit drittehalb
„Roßbach“, 3jähr.,
Längen gewonnen; „Isegrim“ vier ne hinter „Strelitze“, dann erth:
950 ℳ dem Zweiten, 450 ℳ dem Dritten, 250 ℳ dem Vierten. —
„Wunderblume“ wurde für 4120 ℳ zurückgekauft.
VII. Glückskind⸗Hürden⸗Rennen.
ersten, 600 ℳ dem zweiten, 300 ℳ dem dritten Pferde. Herren⸗
Reiten. 3000 m. Lt. v. Kummer 8 F.⸗W. „Craig Gowan“ 73 kg,
„Roßbach“. Der Rest angehalten.
Lt. v. Grävenitz 1., Lt. 62 ½ kg, Hr. G Fe 66 kg, Lr. Suermondt 3.
s v. Stetten's I. br. igell 2., Lt. Bleyhöffer's St „Vesuvia“ 4 jähr. Siegte sicher mit fünfviertel Längen;
3430 ℳ der Siegerin,
Preis 1500 ℳ dem
St. „Alma“ 4jähr.
Vesuvia“, welche ausgebrochen war, nach einer Weile Dritte. Der
Rest gefallen. 60 ℳ der Dritten.
Werth: 1620 ℳ dem
Sieger, 560 ℳ der Zweiten,
“ 8 11u“
Mannigfaltiges.
Ihre Majestät die Kaiserin hat, laut Meldung der „Staatsb.⸗Ztg.“, dem Frauenverein in Weißenfels ein Bild des Kronprinzen und des Prinzen Eitel Friedrich für seinen dies⸗ jährigen Bazar geschenkt.
Das Hohenzollern⸗Museum erhält einen Anbau, welcher der Erinnerung an die hochselige Kaiserin Augusta gewidmet werden soll. Die Räumlichkeiten, welche bisher der Obergärtner des Hohenzollern⸗Museums bewohnte, werden in Kürze umgebaut und dem Museum hinzugefügt werden. Wie das „B. Fr.⸗Bl.“ hört, soll ein beso. deres Zimmer zur Aufbewahrung der Trauerspenden dienen, welche aus allen Kreisen unseres Vaterlandes und des Auslandes am Sarkophage der verewigten Kaiserin niedergelegt wurden.
In Gegenwart Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich ist gestern Nachmittag das in Steglitz neu errichtete Gebäude des Friedrichsstifts feierlich eingeweiht worden. Das stattliche Haus, das von Baurath Schulze erbaut ist, liegt an der Birkbuschstraße, der neu erschlossenen Verkehrsader nach Lichterfelde. Die Kaiserin, in deren Begleitung sich Gräfin Perponcher und Graf Seckendorff befanden, wurde von den Mitgliedern des Vorstandes sowie dem Inspektor der Anstalt empfangen und nach der Aula geleitet, wo der Chor der Kinder die Hohe Frau mit dem Choral: „O daß ich tausend Zungen hätte“ empfing. Präsident Kayser gab sodann als Vorsitzender des Kuratorinms einen kurzen Rück⸗ blick der Geschichte der Anstalt, welche im Jahre 1808 begründet ist und sich fortgesetzt der Huld der Hohenzollern zu er⸗ freuen gehabt hat. Die Weihe vollzog der General⸗Superintendent, Ober⸗Hofprediger D. Kögel. Das Haus ist in altgothischem Styl aufgefuͤhrt und zeigt Backsteinfagaden mit Verzierungen in glasirten Ziegeln. Das Parterre enthält rechts den Konferenzsaal, die Bureauräume, die Wohnung des Inspektors; links befinden sich Klassen⸗ zimmer, hinten die Küchenräume mit dem Speisesaal, sowie zwei Krankenzimmer. Im ersten Stock liegt nach vorn zu die Aula, deren drei Fenster mit buntem Glas umrahmt sind; als Schmuck birgt der festliche Raum die Büsten Friedrich Wilhelm's III. und Wilhelm's I., sowie die Bilder von Kaiser und Kaiserin Friedrich; außer⸗ dem hat das Bild des Begründers der Anstalt, des Hrn. von Voß hier Platz 8S. Die übrigen Räume des ersten Stocks beher⸗ bergen die Mädchen, der zweite Stock die Knaben. Im Sonuterrain liegen die Badestuben. Nach der Feier wurden die Kinder, 38 Knaben und 30 Mädchen, mit Chokolade und Kuchen bewirthet.
Im Lichthofe des Kunstgewerbe⸗Museume. wird Frei⸗ tag, den 24., und Sonnabend, den 25. von 10 bis 3 Uhr, sowie Sonntag, den 26. von 12 bis 3 Uhr auf Befehl Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich die Brautschleppe ausgestellt sein, welche für Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Victoria angefertigt ist. Dieselbe ist von der Kunststickerin Fräulein Seliger, der Lehrerin am Kunstgewerbe⸗-Museum, nach Zeichnung des Architekten Seliger
efertigt und besteht aus Silberbrokat mit erhaben gearbeiteten
weigen von wilden Rosen, welche die Schleppe umsäumen und sich dis zum Gürtel emporziehen. Die Schleppe bleibt nur an den drei genannten Tagen ausgestellt. “
Q-— 2
Es geht uns folgender Aufruf zur Veröffentlichung zu:
„Wissmann hat, unterstützt von unserer Marine, mit klarem Blick und fester Hand den Aufstand in Deutsch⸗Ost⸗Afrika nieder⸗ geschlagen und das Küstengebiet friedlicher Kulturarbeit zurückgegeben.
Jetzt heißt es, bis zu den großen innerafrikanischen Seen deutsche Macht zu entfalten, wo Emin im Verein mit Wissmann dem deutschen Erwerbsleben neue Hülfsquellen erschließen will. Als wich⸗ tigsten Schritt hierzu verlangt Wissmann deutsche Dampfer auf diesen Seen.
Die Dampfer sollen das Ansehen der deutschen Flagge, welches Wissmann, Peters und Emin his in das Innerste des dunklen Erdtheils getragen haben, stärken und den kräftig sich entwickelnden Niederlassungen der christlichen Missionen an den Seen Schutz und e- geben, um den ihnen drohenden Ansturm des Islam zu rechen.
Es gilt: in Erfüllung unserer nationalen und christlichen Pflicht, den fluchwürdigen Menschenraub und Menschenhandel der Araber in Innerafrika ins Herz zu treffen und für immer zu vernichten.
Es gilt: die Entwickelung des deutschen Handels auf den Seen zu fördern, in deren Gebiet dem deutschen Kaufmann das Uebergewicht gegen Eingeborene und Europäer zu schaffen und der vaterländischen Industrie neue Absatzwege zu eröffnen.,
Danken wir dem Reichskommissar durch die That, indem wir seinen selbstlosen Wunsch erfüllen und es ihm ermöglichen, in dieser großen Aufgabe dem Vaterlande neue Erfolge zu erringen! Zeigen wir durch opferwillige Spenden für die zu beschaffenden Daspfer, daß es dem deutschen Volke Ernst ist mit seiner Kulturarbeit in Afrika! Dann wird auch dort der Väter Arbeit der Söhne Segen sein.
Beiträge nimmt die Deutsche Kolonialgesellschaft, Berlin W., Linkstr. 25, entgegen. Deutsche Kolonialgesellschaft.“
Die Hebung der Spreeschiffahrt in Berlin ist, wie das „B. Fremd.⸗Bl.“ erfährt, um einen wichtigen Schritt vorwärts geführt, welcher als Vorläufer der bevorstehenden umfangreicheren Spreeregulirung betrachtet werden kann. Es ist bei Herstellung der Ufermauer zwischen Bahnhof Friedrichstraße und Marschallsbrücke das Flußbett um etwa 10 m verbreitert worden. An der neuen im Zuge der Neustädtischen Kirchstraße über die Spree führenden Fußgänger⸗ brücke, wo die alte Holzeinfassung des Ufers noch sichtbar ist, fällt dies besonders ins Auge. Auch die zwischen dem Bahnhof und der Weidendammer Brücke gelegene Uferstrecke wird bei ihrer demnächst erfolgenden Neuregulirung beträchtlich zurückgerückt werden. Für die Schiffahrt ist diese Veränderung gerade hier inmitten der Stadt von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Aus dem Riesengebirge schreibt man der „Voss. Z.“ unter dem 22. d. M., daß die Anlage einer Zahnradbahn nach der Schneekoppe nunmehr als gesichert betrachtet werden kann. Um jedoch eine größere Rentabilität für diese Bahn zu erzielen, ist man neuerdings von dem ursprünglichen Plane, sie in der Richtung Warmbrunn-— Giersdorf — alter Koppenweg — Brotbaude —Schlingel⸗ baude zu führen, abgekommen. Die Bahn soll nach dem neuen Plane als gewöhnliche Sekundärbahn über die Ortschaften Giersdorf, Seidorf, Arnsdorf, Krummhübel und Wolfshau führen und erst von dort aus als Zahnradbahn angelegt werden. Zwischen den Ortschaften des Thales soll der Betrieb der Bahn während des ganzen Jahres und von Wolfshau nach der Schneekoppe bezw. der Riesenbaude während der Sommermonate aufrecht erhalten werden. Die Verhandlungen wegen der Erwerbung von Grund und Boden sind bereits im Gange.
Hohensyburg, 18. Oktober. Die heute zu ohensyburg statt⸗ gehabte Versammlung der Freunde und Förderer des ohensyburger Kaiser Wilhelm⸗Denkmals war trotz der Ungunst der Witte⸗ rung recht zahlreich besucht. Mit Begeisterung und hoher Befriedi⸗ gung wurde, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ mittheilt, die Verlesung eines Schreibens aus dem Civilkabinet Sr. Majestät des Kaisers entgegengenommen, woraus hervorgeht, daß Se. Majestät mit Interesse von den Bestrebungen zur Errichtung eines Kaiser Wilhelm⸗Denkmals Kenntniß nahmen und Seiner Freude Ausdruck verliehen, wenn der Plan, wie zu erhoffen, in würdiger und schöner Weise zur Ausführung gelange. Die Sammlungen von Geldbeiträgen für das Denkmal sollen nunmehr mit aller Energie ins Werk gesetzt werden. Aus der Begeisterung, die in der Versammlung für das schöne Werk zu Tage trat, kann, wie das genannte Blatt sagt, mit Bestimmtheit gefolgert werden, daß in absehbarer Zeit auf der Burg Hohensyburg ein Denkmal er⸗
stehen wird, würdig des großen Kaisers, der Deutschland einig und stark gemacht, und würdig auch eines dankbaren Volks. G
Rostock, 23. Oktober. In einem Dampfbagger explodirte, laut Meldung des „W. T. B.“, eheute ein Kesselrohr. Ein Maschinist und ein Heizer wurden schwer verbrüht und starben im Laufe des Nachmittags; zwei Arbeiter sind leicht verletzt.
Zetel (Oldenburg), 18. Oktober. Dem „Hann Cour.“ wird geschrieben: Heute Nachmittag fand hier die Einweihung des von der hiesigen Gemeinde errichteten Kriegerdenkmals statt. Die Festrede hielt Pastor Arens. Das Denkmal ist aus Sandstein an⸗ gefertigt. An dem auf dem Sockel ruhenden Hauptstück ist vorn der Kopf Kaiser Wilbelm,s I., an den beiden Seiten Widmungs⸗ und Gedächtnißtafeln, und hinten eine Tafel mit den Namen der zehn aus hiesiger Gemeinde im Kriege 1870/71 Gefallenen angebracht. Auf dem Hauptstück des Denkmals ruht eine fünf Meter hohe Säule, auf welcher oben ein Adler aus Bronze steht. Das ganze Denkmal ist sieben Meter hoch und kostet ungefähr 1500 ℳ Vor der Ein⸗ weihung des Denkmals hatte der hiesige Kriegerverein zum Andenken an den Hochseligen Kaiser Friedrich eine Kaiser Friedrich⸗Eiche in der Nähe des Denkmals gepflanzt.
Hamburg. Der Untergang des Dampfers „Virgilia“
(vergk. Nr. 252 d. Bl.), welcher zur Hamburg⸗Pacific⸗Dampfschiffslinie
gehört, wird der „N. A. Z.“ von der Hamburger Rhederei bestätigt, welche den Unfall bereits bei der See⸗Berufsgenossenschaft in Ham⸗ burg zur Anzeige gebracht hat. Leider haben dabei der Kapitän Paul
Gerhardt, sowie 33 Mann der Besatzungihren Todgefunden. Die „Virgilia“ war Ende Juli mit voller Ladung und der deutschen Posft
von Hamburg abgegangen; am 8. Auguft ist sie zuletzt bei Tamar Islands, Magelhaens⸗Straße, angesprochen worden: seitdem fehlt jede Spur von dem stattlichen Dampfer, der bereits Mitte August in Valparaiso fällig war, er dürfte einem Orkan zum Opfer gefallen sein. Die „Virgilia“ war ein als Schooner getakelter Schraubendampfer von 5500 cbhm Brutto⸗Raumgehalt und 1250 indizirten Pferdekräften;
sie war 278 Fuß lang, 35 Fuß breit und 24 ½ Fuß tief. Der ganz
aus Eisen gebaute, mit sechs wasserdichten Abtheilungen versehene
Dampfer war erst im Sommer 1887 von der Flensburger Schiffs⸗
baugesellschaft geliefert worden und hatte etwa eine Million Mark
gekostet; die Ladung hatte einen Werth von vielen Hunderttausenden,
sodaß der Verlust der Rhederei (Kirsten) sehr groß ist. Die
Besatzung der „Virgilia“ bestand fast ausschließlich aus eutschen.
Hamburg, 24. Oktober. In der vergangenen Nacht um 2 Uhr fand, wie die „Hamburger Börsenhalle“ meldet, bei ae ein Zusammenstoß zweier hintereinander fahrender Güterzüge statt, bei welchem elf Wagen mit Frachtgütern zer⸗ trümmert sein sollen. Personen sind nicht verletzt worden; ein Geleise für den Personenverkehr soll bereits frei sein.
Wien, 23. Oktober. „W. T. B.“ meldet: Nach hier ein⸗ gegangenen Nachrichten fand in Klagenfurt am 21. 8 Morgens 7 ½ Uhr, ein 2 Sekunden dauerndes Erdbeben statt, ebenso gestern Nachmittag 2 Uhr in Plevlie (Bosnien). S Vormittag 10 ½ Uhr wurden in Domanowic (Bosnien) drei st
währende, folgten. London, 22. Oktober. Eine gänzlich unaufgeklärte Explosion ereignete sich, der „A. C.“ zufolge, auf der im Hafen dn 2 rts⸗ mouth liegenden Yacht Earl Poullett's, dem „Pathfinder“. Die Yacht wird mittelst Elektricität beleuchtet. Die Akkumu⸗ latoren befinden sich auf Deck, sind aber mit Blei um⸗ geben und befinden sich in dicht verschlossenen Holzkasten. Während eines heftigen Sturmes zeigte sich ein Leck in der Kajüte des Stewards. Als Lord Poulett die Sache untersuchte, fand er, daß das Wasser durch das Loch kam, durch welches einer der die Dynamomaschine mit den Akkumulatoren ver⸗ bindenden Drähte geht. Da es dunkel war, Wachskerzchen an. Eine die ganze PYacht in allen Fugen erschütternde Explosion war die Folge. Stücke zerrissen. Explosion anzugeben.
London, 23. Oktober. Fünf Schiffe des Kanalge⸗
8
schwaders befinden sich, wie die „A. C.“ meldet, noch immer auf
der Rhede von Scarborough, um nach ihren am Freitag während des Sturmes verloren gegangenen Ankern zu suchen. Es sind dieses der „Rodney“, „Howe“, „Immortalité“, „Aurora“ und „Speedwell“. Von dem Panzerschiff Curlew“ hat man seit letztem Sonnabend Morgen, wo es in See stach, nichts gehört. Der „Camperdown’ fahndet deßhalb nach dem vermißten Schiffe. Taucher versuchen gegenwärtig, die Stellen, wo die Anker liegen, ausfindig zu machen. Die beim Aufwinden der Anker in Folge des Nachgebens der Winde verletzten Matrosen des „Camperdown“ befinden
8 sich etwas besser, obwohl ihre Genesung nur langsam von Statten geht. 8
(P) Christiania. Von Professor Waage ist in diesem Sommer in der Nähe von Vardö (dicht an der russischen Grenze) eine Fischmehlfabrik angelegt worden, die seit Anfang September in ununterbrochener Thätigkeit ist und täglich 1000 — 1500 kg Schell⸗ fische verarbeitet. Diese Fische sind dort das ganze Jahr hindurch zu fangen, wenn nur das Wetter den Fischern in See zu gehen gestattet.
Als
werden kann, hofft Professor Waage, daß es überall dort zur Ver⸗ wendung kommen wird, wo man keine frischen Fische haben kann. Eine große Anzahl von Fischern wird durch das Unternehmen Be⸗
schäftigung erhalten. “ 8
() Malmö. In Helsingborg werden in diesen Tagen die
Arbeiten für die Dampffährverbindung zwischen Helsingborg
und Helsingör in Angriff genommen werden.
New⸗York, 21. Oktober. Der „Straßb. P.“ wird geschrieben: Die Unternehmung, welche im Frühjahr nach Alaska aufbrach, um den Elias⸗Berg zu erforschen, ist zurückgekehrt. Gewaltige Gletscher fallen nach ihrem Bericht von den ewig mit Schnee be⸗ deckten Bergen bis an die See hinab. Inmitten dieser Einöde jedoch entdeckten die Reisenden eine Dase, wo Blumen und Farrenkräuter wuchsen. Der Elias⸗Berg ist nicht der höchste Berg Amerikas, wie man früher annahm; er ist nur 13 500 Fuß hoch. Der Cook ist 10 250 Fuß und der Vancouver 9400 Fuß hoch.
New⸗York, 22. Oktober.
einigten Staaten. stieß in Kentucky ein Personenzug mit einem Güterzug in einem Tunnel zusammen. Die Wagen bildeten nicht nur ein unentwirrbares Knäuel, sondern fingen auch Feuer, des Expreßwagens und der Postbeamte. b auch Fahrgäste verletzt worden sind, steht noch nicht fest. Das zweite Eisen bahnunglück ereignete sich auf der Kansas City, Memphis und Birmingham⸗Bahn in Alabama. Der Nachtschnellzug wa schon 2 Meilen von Birmingham fortgefahren, als man entdeckte, daß der Schlafwagen aus Versehen zurückgelassen worden war. Der Lokomotiv führer ließ darauf den Zug zurückfahren. Mittlerweile aber war ei Güterzug von Birmingham abgelassen worden, der in den Personenzu⸗ hineinfuhr. Mehrere Wagen wurden ineinander geschoben un 2 Personen, unter ihnen der Heizer des Güterzuges, wurden au der Stelle getödtet. Die Zahl der Verletzten beträgt 27.
arke, 4 Sekunden anhaltende Erdstöße verspürt, denen zwei schwächere, 2 Sekunden
so zündete er ein
Die Akkumulatoren waren in tausend Die Elektriker wissen keinen Grund für die —
ischpudding, Kretin oder Suppe bereitet, soll das Fisch⸗ mehl sehr wohlschmeckend sein. Da es 11n sehr billig abgegeben
Gestern Nacht ereigneten sich, der „A. C.“ zufolge, zwei Eisenbahnunglücksfälle in den Ver⸗ Auf der Cincinnati Southern Eisenbahn
wobei 5 Personen verbrannten: 2 Heizer, 1 Zugfübrer, der Beamte
zum Deutschen Reichs⸗Ar
Nℳol 256.
Zweite
1“
eilage
Berlin, Freitag, den 24. Oktober
zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1890.
—
1. Steckbriefe und EC1““ 8 Fangsvol treckungen, Aufgebote,
erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
orladungen u. dergl.
MAfit:7d1. e
Oeffentlicher
Anzeiger.
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften.
7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
9. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[40562] Steckbriefserledigung.
Der gegen den Kaufmann Adoiph Loewenstein, geboren am 28. Juli 1850 zu Ems, in den Akten U. R. II. Nr. 135 de 1880 unterm 17. Februar 1880 erlassene Steckbrief wird hiermit zurück⸗ genommen.
Berlin, den 18. Oktober 1890. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[40565] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen den Schubhmacher und Kellner Emil Hermann Wendt wegen schweren Diebstahls unter dem 28. Juli 1890 in den Akten U. R. II. 269 1890 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Berlin, den 20. Oktober 1890. 8
Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.
[40563) Steckbriefs⸗Erledigung. Der unter dem 9. August 1886 hinter den Fleischergesellen Karl Schmidt aus Schmiedeberg wegen Diebstahls erlassene Steckbrief ist erledigt. Potsdam, den 20. Oktober 1890. Königliche Staatsanwaltschaft.
40566] In der Privatklagesache des Tagelöhners Ernst Siebras in Entrup, Privatklägers, gegen den Langhoff in Lütte, Angeklagten, 1b gegen §§. 187 ev. 186 ev. 185 St „G.⸗B., wird der Privatkläger zur Hauptverhandlung über die von ihm gegen das Urtheil des Fürstlichen Schöffen⸗ gerichts zu Lemgo vom 25. September 1890 ein⸗ gelegte Berufung auf Anordnung des Vorsitzenden der Strafkammer II. des Fürstlichen Landgerichts hierselbst vor die letztere auf den 20. Dezember 1890, Vormittags 11 ⅓ Uhr, geladen. Wenn derselbe weder selbst erscheint, noch durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen Rechtsanwalt ver⸗ treten ist, so wird die Berufung verworfen werden. Zeugen sind nicht geladen.
etmold, den 21. Oktober 1890.
Hendeß, Sekretär,
Gerichtsschreiber des Fürstlichen Landgerichts.
[40564] K. Württ. Staatsanwaltschaft Ravensburg. Durch Beschluß der Strafkammer des K. Land⸗ gerichts hier vom 18. Oktober d. Js. wurde das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des am 29. April 1867 geborenen Dienstknechts Alois Wind von Westerstetten, Oberamts Ulm, zuletzt wohnhaft in Saulgau, gemäß §. 326 St.⸗P.⸗Ordg. wegen Vergehens der Verletzung de mit Beschlag belegt. Den 20. Oktober 1890. Staatsanwalt Rupp.
1“
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
140623] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
Grundbuche von den Umgebungen Band 81 Nr. 4100
auf den Namen des Fuhrherrn Carl Schlüter hier⸗
selbst eingetragene, am Weidenweg Nr. 33 belegene
Grundstück am 12. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C. parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist für das Etatsjahr 1892/93 mit 9300 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ chätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. ie⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 12. Ja⸗ nuar 1891, Mittags 1¼ Uhr, an Gerichts⸗ stelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.
Berlin, den 14. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.
[40692] Berichtigung. “ In der Bekanntmachung vom 20. v. M., Nr. 248
Kolon wegen Vergehen
— ehrpflicht
gebungen Niederbarnim Band 76 Nr. 3246 Straße 15 (Calvin⸗Str. 12) muß es statt ein Fläche von a 56 qm heißen „7 ar 56 gam. Berlin, 18. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.
[40627] Aufgebot.
Der Conditor Wilh Schrader in Holzminden a./Weser, vertreten durch Rechtsanwälte Dres. Wolff⸗ son und Dehn, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung der zwei — 3 ⅞ prozentigen auf je ℳ 200,— lautenden Hypothekenbriefe der Hypotheken⸗ bank in Hamburg:
Serie 18 Nr. 5910 Litt. E. und Fg d 188 8 üthn it 1. 8 8 owie der zu diesen Hypothekenbriefen gehörigen je 17 Stück vom 1. Juli 1890 bis 1. Juli 1898 laufen⸗ den Coupons und der zwei zu diesen Hypotheken⸗ briefen gehörigen Talons.
Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 12. Januar 1895, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ b die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Hamburg, den 15. Oktober 1890.
Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.
[18576] Das Königliche Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, hat unterm 20. Juni 1890 folgendes
Aufgebot erlassen:
Es ist angeblich zu Verlust gegangen ein D positen⸗ schein der bayerischen Hypotheken⸗ und Wechselbank dahier Nr. 37 980 vom 5. Dezember 1889, soweit erinnerlich, gezeichnet von Direktor Otto und Pro⸗ kurist Wirthmiller, wonach Privatier Heinrich Barth eine versiegelte Kassette als „Privatdokumente“ deklarirt bei genannter Bank zur Aufbewahrung hinterlegt hat.
Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Rosenthal für Heinrich Barth wird nun der allenfallsige In⸗ haber obigen Scheines aufgefordert, seine Rechte bis spätestens im Aufgebotstermine am Mittwoch, 7. Januar 1891, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 19/I, anzu⸗ melden und eventuell den Depositenschein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.
München, am 21. Juni 1890.
Der geschäftsleitende Kal. Gerichtsschreiber: (L. S.) Hagenauer.
[40626 Aufgebot. 1) Emilie, geb. Doose, des Gustav Kellinghusen Wittwe, als Vormünderin ihrer Kinder Wilhelm Gustav, Emma Elise und Martha Helene Kelling⸗ husen mit den Assistenten Wilhelm Doose und Doose, 2) Gustav Jacob Hinsch, 3) Heinrich artin Tietjens, sämmtlich vertreten durch Rechts⸗ anwalt Dr. Stade, haben das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung der Contrabücher der Ham⸗ burger Sparkasse von 1827: Distrikt X Nr. 214 lautend auf Gustav Wilhelm
Kellinghusen, groß ca. ℳ 300,—.
Distrikt X Nr. 215 lautend auf Martha Helene Kellinghusen, groß ca. ℳ 350,—.
Distrikt X Nr. 216 lautend auf Emma Elise Kellinghusen, groß ca. ℳ 1800,—.
Distrikt X Nr. 217 lautend auf Bertha Emilie Kellinghusen, groß ca. ℳ 3750,—.
Distrikt III Nr. 66915/74085 lautend auf Heinr. Tietjens, groß ca. ℳ 5000,—.
Distrikt III Nr. 67875/74832 lautend auf Heinr. Tietjens, groß ca. ℳ 5300,—.
Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 4. Mai 1891, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Frgftlaseet der Urkunden erfolgen wird.
Hamburg, den 10. Oktober 1890.
Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung VIII Zur Beglaubigung: b Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.
[40624] Der Düsseldorf 1 Dr. med. Padberg zu Solingen von der Sparkasse zu Solingen unter der Nummer 10094 ausgestellten Sparkassenbuchs, in welchem als Einlagen unterm
Aufgebot. Doctor medicinae Heinrich Padberg zu hat das Aufgebot des auf den Namen
26. Juli 1886 1460 ℳ, 29. November 1886 40 ℳ, 17. Oktober 1887 100 ℳ, 13. Februar 1888 150 ℳ, 24. Mai 1888 80 ℳ, 27. Dezember 1888 65 ℳ, 21. Oktober 1889 60 ℳ, an Zinsen für 1886/87 34 ℳ 52, für 1887/88 53 ℳ 21, für 1888/89 51 ℳ 22, für 1889/90 40 ℳ 97, an Rückzahlungen insgesammt 863 ℳ, somit ein Ge⸗ sammtguthaben von 1271 ℳ 92 ₰ zum 1. April 1890 und eine weitere Einzahlung von 50 ℳ unterm 10. April 1890 verzeichnet sind, ö Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. Mai 1891, Nachmittags 5 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Wupper⸗ straße Nr. 60 hierselbst, anberaumten Aufgebots⸗
erste Beilage dieses Blattes, betreffend die Zwangs⸗ versteigerung des Müller’schen Grundstücks Um⸗
termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde
vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Solingen, den 18. Oktober 1890.
1 Königliches Amtsgericht
gez. Schwan. (L. S.) Beglaubigt: Grosche, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
lüü8l Aufgebot.
Behufs Kraftloserklärung eines von M. Reichel in Nieder⸗Natzschung am 18. Januar 1890 aus⸗ gestellten, von F. H. Müller in Oberseiffenbach acceptirten, am 18. März 1890 fällig gewesenen, mit Giro M. Reichels und dem Blanco⸗Indossament des Kaufmanns Oscar Böttcher in Chemnitz ver⸗ sehenen Wechsels über 56 ℳ 48 ₰, welcher angeb⸗ lich mit einer an den Butterhändler J. Kaufmann in Schwabmünchen gerichteten Post⸗Werthsendung in Verlust gerathen ist, hat der genannte Kaufmann Oscar Böttcher in Chemnitz das Aufgebotsverfahren beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 17. März 1891, Vormittags 112 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Amtsgerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird Sayda, den 12. Juni 1890.
Königliches Amtsgericht.
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497906 Gb
Die nachbenannten verschollenen Personen:
1) Georgine Eleonore Friederike Fiedler, ge⸗ boren am 27. Mai 1792 zu Dahmen bei Vollrathsruhe in Mecklenburg,
2) Friedrich Johann Ludwig Fiedler, geboren am 30. Januar 1796 zu Sophienhof bei Severin in Mecklenburg, 1
welche zu Erben des am 2. Januar 1890 hierselbst verstorbenen Rentners Christoph Fiedler auf Grund testamentarischer Bestimmung berufen sind, haben sich spätestens binnen 6 Monaten zu gestellen oder aber von ihrem Leben und Aufenthalt sichere und glaubhafte Kunde hierher gelangen zu lassen, widrigenfalls sie für todt erklärt werden werden.
Schwerin, 17. Oktober 1890.
Das Waisengericht. 8 Weltzien. [40574
Auf Antrag des Korbmachers Wilhelm Deutsch zu Körlin werden der Korbmacher Heinrich Deutsch, geboren am 3. Dezember 1847, im Jahre 1879 von Körlin nach Amerika ausgewandert und seitdem ver⸗ sche han. sowie dessen unbekannte Erben aufgefordert, pätestens in dem am 25. September 1891, Vormittags 9 Uhr, anstehenden Aufgebotstermine sich zu melden bezw. Nachricht von ihm zu geben, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.
Körlin a./Pers., den 11. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht.
[40705]
Am 2. Januar 1890 starb hier der Rentner, frühere Bäcker, Christoph Fiedler. Als seine Erben haben sich auf Grund des von demselben am 24. November 1854 errichteten Testamentes
1) der Büdner Friedrich Fiedler zu Retzow,
2) der Büdner Gustav Fiedler ebendort,
3) die Ehefrau des Gaͤrtners Fritz Präfke zu Milwaukee im Staate Wisconsin in Nord⸗ Amerika, Marie, geb. Fiedler,
gemeldet.
Auf Antrag der Nachlaßkuratoren, des Steuer⸗ registrator Moldt und des Kaufmann Paul Fiedler hieselbst, werden alle diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht zu haben vermeinen, auf⸗ gefordert, solches innerhalb 6 Monaten vom heutigen Tage an anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls die obengenannten Personen oder die sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die nach der Prätlasäon meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu über⸗ nehmen schuldig sein sollen.
Schwerin, 17. Oktober 1890.
Das Waisengericht. Weltzien,
11“
[40625] Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag von 1) Hinriette Leonore Amalia, geb. Kähler, des Joseph Georg Döring Wittwe, für sich und als Vormünderin ihres minderjährigen Sohnes Georg Johannes Döring mit den Assistenten Louis einrich Döring und Carl Heinrich Döring, 2) Louis einrich Döring, 3) Georg Emil Döring, 4) Carl einrich Döring, als Benefizialerben von Heinrich ermann Döring, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Adolph Fentz, wird ein Aufgebot dahin erlassen: daß Alle, welche an den ausweise Bescheinigung des Amtsgerichts Hamburg vom 24. Septem⸗ ber 1890 seitens der Antragsteller mit der Rechtswohlthat des Inventars angetretenen Nachlaß des am 7. August 1890 hieselbst ver⸗ storbenen Heinrich Hermann Döring Rechte, Erb⸗ oder sonstige Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, oder dem von dem genannten Erb⸗ lasser am 23. Dezember 1885 errichteten, am 21. August 1890 publizirten Testamente wider⸗
[40576])
spätestens in dem auf Montag, den 22. De⸗ ember 1890, Nachmittags 2 Uhr, an⸗ eraumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungs⸗ bevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses und unter dem Rechtsnachtheil, daß die nicht angemeldeten Ansprüche gegen die Benefizial⸗ erben nicht geltend gemacht werden können. Hamburg, den 10. Oktober 1890. 1 Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: 8
Romberg Dr, Gerichts⸗Sekretä 8
aco7s Aufgebot.
Am 8. Juni 1887 ist zu Kuznitzka, Kreis Kosel, die am 7. Mai 1887 als Tochter der Wittwe Juliana Siegmund, geborene Barteczko zu Posen E geborene Sophie Barteczko verstorben.
uf Antrag des Rechtsanwalts Brauer zu Kosel als bestellten Nachlaßpflegers werden die unbe⸗ kannten Erben der Sophie Barteczko aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß spätestens in dem auf den 15. Oktober 1891, 8g. 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe⸗ raumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen werden ausgeschlossen und der Nachlaß dem sich meldenden und legitimi⸗ renden Erben, in Ermangelung dessen aber dem Königlich Preußischen Fiskus wird verabfolgt werden, der sich später meldende Erbe aber alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig und von demfelben weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen zu fordern berechtigt ist, sich vielmehr mit der Herausgabe des noch Vorhandenen begnügen
i osel, den 16. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
[40707] Bekanntmachung. “ Nr. 10 582. Durch Beschluß Großh. Amtsgerichts Durlach vom 17. Oktober 1890 Nr. 10 582 wurden Landwirth Friedrich Wacker alt (Vater) und Friedri Wacker jung (Sohn) von Weingarten nach fruch
losem Ablauf der in diesseitiger Aufforderung vom
11. September 1889 gesetzten Frist für verschollen erklärt und wurde deren muthmaßliche Erbin, näm⸗ lich Wilhelmine Wacker, ledig, von Weingarten i den Besitz des rückgelassenen Vermögens gegen Sicher
heitsleistung eingesetzt.
Durlach, 18. Oktober 1890. SFlerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts. Frank. Bekanntmachung. Durch Urtheil des unterzeichneten Amtsgerichts,
verkündet am 17. Oktober 1890, sind folgende Ur⸗- kunden für kraftlos erklärt:
1) Auf Antrag des Böttchers Friedrich Ziese sen und des Böttchers Friedrich Joseph Andrea Ziese zu Althaldensleben
das Testament de publicato den 2. Oktober
1817 nebst Hypothekenschein vom 23. August 1820 über die für Ludowike Mahlecke cinge⸗ tragenen 20 Thaler und ein Deckbett.
2) Auf Antrag des Hötelbesitzers Friedrich Janson und dessen Ehefrau, Auguste, geb. Imroth, zu Neuhaldensleben
der Kaufkontrakt vom 7. Februar 1874 nebst Ppotdenbeief vom 13. April 1874 übe 200 Thaler Kaufgelder nebst 5 Prozen Zinsen für die Wittwe des Gastwirths Boegel Wilhelmine, geb. Guenther, zu Neuhaldens leben und die Wittwe des Ackermanns Hein rich Boegel, Magdalene, geb. Abmeyer, z Emmerke. 8—
3) Auf Antrag des Kaufmanns Friedrich Scher⸗
nikau zu Neuhaldensleben 1 die Schuldurkunde vom 3. Februar 1877 ebst Hypothekenbrief vom 5. Februar 1877
über die für Christian Gustav Hosenthien zu
Neuhaldensleben eingetragenen 1050 ℳ Kauf⸗ gelder nebst 4 ⅝ Prozent Zinsen.
Neuhaldensleben, den 17. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht.
140874]4 Bekanntmachung. Das Königliche Amtsgericht zu Oppeln 16. Oktober 1890 für Recht erkannt:
daß die Hypothekenurkunde über die Kaufgelder⸗ post von 400 Thalern, — Rest von 2200 Thalern — eingetragen auf Grund des Kaufvertrages vom 11. Oktober 1859 ex decreto vom 27. Januar 1860 für die Posthalter Bertzikschen Erben, die Wittwe Bertzik und die Kinder Johanna, Adalbert, Ida, Eduard und Hermann in Abth. III Nr. 1 des der verehelichten Maria (Marianna) Gambietz, geb. Kainka, Fehezen Grundstücks Blatt 73 Oppeln Goslawitz'er Vorstadt — und in Abth. III. Nr. 8 des dem Franz Gambietz gehörigen Grundstücks Blatt 25a Oppeln — Goslawitz er Vorstadt, —
— gebildet aus den beiden Hypothekenauszügen vom 6. Februar 1860, dem Kaufvertrage vom 11. Oktober 1859, der in Höhe von 1800 Thalern
ausgesprochenen Quittung und resp. hinsichtlich des Restes von Prioritätseinräumung vom 1. Mai 1860, sowie der Registratur vom 14. Juli 1860 über Eintragun
von 2200 Thalern und Löschung von 1800 Thalern —
noch 400 Thalern ausgesprochenen
zum Zwecke der Löschung der Post für kraftlos
erklärt wird. — I. F. 10/90. —
Oppeln, den 17. Oktober 1890.
sprechen wollen, aufgefordert werden, solche Rechte,
Erb⸗ oder sonstige Ansprüche und Forderungen
. m“ Gerichtsschreiber des Köͤniglichen Amtsgerichts.