1890 / 261 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Oct 1890 18:00:01 GMT) scan diff

höchste und Barmen die niedrigste allgemeine Kriminalitäts⸗ ziffer; auch für Gewalt und Drohungen gegen Beamte nimmt die schlesische Hauptstadt die ungünstigste, Düsseldorf die günstigste Stelle ein, während die gefährliche Körperverletzung in München am häufigsten, in Dresden am seltensten vor⸗ kommt. Wegen Diebstahls erfolgen in Danzig, wegen Betruges in München die meisten Verurtheilungen, wogegen Barmen bei beiden Delikten die geringsten Verhältnißzahlen zu verzeichnen hat. Berlin nimmt in jeder Hinsicht eine mittlere Stellung ein; bezüglich der Verbrechen und Vergehen überhaupt sind 9, bei Gewalt und Drohungen ebenfalls 9, hinsichtlich der gefährlichen Körperverletzung nur 3, Betreffs des Diebstahls und Betruges 7 und 5 der oben genannten 20 deutschen Großstädte günstiger gestellt als die Reichs⸗

] bedauerlich, daß die Unterscheidung der Krimi⸗ nur für die

ität nach Stadt und Land für die G be Regierungsbezirke, die sächsischen Kreis⸗ hauptmannschaften und die württembergischen Kreise durch⸗ geführt ist, nicht aber für das Reich und die genannten Einzelstaaten im Ganzen, sowie daß eine Trennung des Materials nach Größenklassen der Orte solche mit über 100 000, über 50 000 bis 100 000, über 20 000 bis 50 000, über 10 000 bis 20 000, über 5000 bis 10 000, über 2000 bis 5000; und bis zu 2000 Einwohnern nicht möglich ist. Erst so eingehende Untersuchungen würden gute Unterlagen für eine genauere Erkenntniß der Ursachen der größeren oder eringeren Kriminalität schaffen. Unter den jetzigen Ver⸗ haltniffen wollen w uns darauf beschränken, zum Vergleiche mit den oben gegebenen Verhältnißzahlen die Durchschnitts⸗ werthe des Reichs heranzuziehen. Dieselben betragen bei den Verbrechen und Vergehen überhaupt 99,6, bei Gewalt

und Drohungen gegen Beamte 3,9, bei gefährlicher Körper⸗ verletzung 15,3, bei Diebstahl 28,2 und bei Betrug 4,1 auf 10 000 Köpfe der strafmündigen Bevölkerung, so daß Düssel⸗ dorf, Elberfeld, Barmen und Köln günstiger, Stuttgart und Straßburg hinsichtlich der allgemeinen Kriminalitätsziffer nahezu ebenso günstig gestellt sind als das Deutsche Reich im Durchschnitt. Für Gewalt und Drohungen weisen 5 (Düssel⸗ dorf, München, Nürnberg, Stuttgart und Straßburg), für

Diebstahl 4 (Düsseldorf, Elberfeld, Barmen, Köln), für Be⸗ trug 2 (Elberfeld und Barmen) geringere Verhältnißzahlen auf als das Reich und bei der gefährlichen Körperverletzung 13 (Königsberg, Berlin, Magdeburg, Altona, Hannover, Elberfeld, Köln, Dresden, Leipzig, Chemnitz, Stuttgart, Bremen und Hamburg).

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Bochum wird der „Köln. Ztg.“ mitgetheilt, daß der „Rheinisch⸗Westfälische Bergarbeiter⸗Verband: da⸗ felbst am 1. November nach längerer Pause wieder eine Haupt⸗ versammlung abhalten wird, der man eine große Bedeutung für die Entwickelung des Verbandes beilegt. Unter anderem steht auch die Vorstandswahl auf der Tagesordnung; das Ergebniß der⸗ selben dürfte mit Rücksicht auf die mannigfachen Vorwürfe, die von

gegnerischer Seite der bisherigen Leitung gemacht worden sind, nicht

uninteressant sein. Auch über die Stellung zu dem neugeschaffenen Verbande deutscher Bergleute“ und über die bergmännische Presse wird die Versammlung verhandeln und außerdem einen Bericht über die Thätigkeit des Verbandes entgegennehmen.

In Marten fand, wie die „Dtmd. Ztg“ berichtet, am letzten

Sonnabend eine sozialdemokratische Versammlung statt, in welcher ein Hr. Lehmann, Redakteur der „Westfälischen Freien resse’ über den Kongreß in Halle und das bekannte Programm prach. Bei der Erörterung des in Halle angenommenen Organi⸗ sationsplanes bemerkte der Redner: Von den 26 Staaten habe jeder ein besonderes Vereinsgesetz. Nach dem sächsischen Gesetze müsse man 25 Jahre alt sein, sonst könne man einem politischen Verein nicht beitreten. In Mecklenburg seien politische Versammlungen überhaupt verboten, nur während der Wahlperiode könnten sich solche bilden. Diese Bestimmungen erschwerten sehr die Organisation der Partei. Man habe jetzt aber ein System erfunden, welches es auch dem gewiegtesten Staatsanwalte schwer machen dürfte, die Organisation zu stören, es sei das System der Vertrauensmänner. Im nächsten Jahre würde der Parteitag das Programm wahrscheinlich ändern. Redner be⸗ sprach dann den Parteifonds und bemerkte, daß die Bebel'sche Kriegs⸗ kasse den Neid der Gegner erregt habe. Es sei in gegnerischen Blättern behauptet worden, daß der Kasse Einnahmen aus Rußland und anderen Ländern zugeflossen seien, dies sei unwahr. Richtig sei, daß auch Besitzende nennenswerthe Summen beigesteuert hätten. Der verstorbene Bankier Hochberg zu Frankfurt a. M. habe große Summen gezahlt, aus seinen Mitteln sei der „Sozialdemokrat“ in Zürich gegründet worden. Singer habe auch viel hergegeben. Das „Berl. Volksblatt“, welches vom Gelde Singer’'s gegründet sei, habe jetzt viele Ueber⸗ schüsse, welche der Partei zu Gute kämen. Schließlich wurde von Lehmann eine Resolution vorgeschlagen, nach welcher die Ver⸗ sammelten gelobten, mit allen Mitteln für die sozialdemokratische Agitation einzutreten. Etwa die Hälfte der Versammelten stimmte für die Resolution.

In Elberfeld fand vorgestern, wie wir einem Bericht der

„Elb. Ztg.“ entnehmen, eine öffentliche Versammlung der sozialdemokratischen Partei statt, zu welcher sich mehrere bundert Personen eingefunden hatten. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung begab sich ein großer Theil der Anwesenden in das frühere Vereinslokal des in Folge des Scozialistengesetzes aufgelösten All⸗ gemeinen Deutschen Arbeitervereins und holte von dort die Fahne dieses Vereins, welche bis nach Erlöschen des Ausnahmegesetzes außer Dienst gehalten worden war. Die beiden Delegirten Grimpe und Gewehr erstatteten alsdann Bericht über den arteitag in Halle, ohne daß sich eine Diskussion daran anschloß. Zum Schluß wurde ein Hr. Ullenbaum jr. als Vertrauensmann der Elberfelder Sozialdemokraten gewählt. OKier in Berlin trat in einer von Männern und Frauen zahl⸗ reich besuchten sozialdemokratischen Volksversammlung für den sechsten Reichstagswahlkreis, in welcher über den Halleschen Parteitag Bericht erstattet wurde, der in Halle erwählte Leiter des Berl. Volksbl.“ und Reichstagsabgeordnete Liebknecht als Redner auf. Nach dem Bericht des „Berl. Volksbl.“ äuß'’rte der Redner u. A.: „Wie Ihnen bekannt, ist das „Berliner Volksblatt“ zum Central⸗ organ der Partei erwählt worden. In meinem und meiner Mit⸗ garbeiter Namen erkläre ich, daß wir bestrebt sein werden, in voller ühlung mit den Berliner Genossen zu bleiben. Wir werden eine Anzahl Berliner Genossen bitten, mit uns darüber zu berathen, wie der lokale Theil des „Volksblatts“ im Interesse der Partei zu ge⸗ stalten ist. Das Sozialistengesetz hat den Verkehr der Genossen mit den sogenannten Führern erschwert, theilweise verhindert. Es entstand dadurch eine gewisse Kluft, der Klatsch konnte aufkommen und es wurde ein unbestimmtes Mißtrauen zwischen den Genossen und den sogenannten Führern gezeitigt. Nachdem der Ver⸗ kehr wiederum ein unbehinderter ist, kann von derlei Dingen selbstverständlich keine Rede mehr sein. Die gegnerische Presse ergebt noch immer in sehr heftigen Angriffen, weil ich gesagt: wir können nicht wissen, wie der sozialdemokratische Zukunftsstaat aus⸗ sehen wird. Wir haben uns erst das Land zu erobern stagn. wir

preußischen

es, so werden wir es bald eingerichtet haben. Soviel steht fest, die Arbeiter einer Fabrik wüßten sich auch ohne die Unternehmer, ohne die Aktionäre und Couponabschneider sehr gut zu helfen. Die englischen Gewerkschaften sind wegen ihrer unbestimmten politischen Haltung ganz besonders von deutschen Sozialdemokraten vielfach angefeindet worden. Allein, man darf doch andererseits nicht vergessen, welche Macht den englischen Gewerkschaften zu Gebote steht. Wenn die Arbeiter Englands einmal das Staatsruder in die Hand bekommen, dann wird es ihnen ein Leichtes sein, ein Dekret zu erlassen: von morgen Mittag 12 Uhr ab sind alle Fabriken, Werkstätten, Bergwerke u. s. w. Eigenthum des Staats, und die Arbeit wird von den in diesen Betrieben beschäftigten Arbeitern weiter⸗ geführt. Damit ist der sozialdemokratische Staat mit einem Schlage hergestellt. So wächst der sozialistische Staat in die heutige Gesellschaft hinein. Wenn wir uns erst werden frei be⸗ wegen können, dann werden wir auch wissen, was wir zu thun haben. Wir werden selbstverständlich nicht dulden, daß diejenigen, die alle Werthe schaffen, in ungesunden Keller⸗ oder Dachwohnungen kampiren; da wir aber in erster Linie eine humane Partei sind, so werden wir auch nicht diejenigen, die bisher die schönen Wohnungen eingenommen, in den Keller oder in die Dachkammer verweisen. Allein nur ein Kindeskopf kann die Frage stellen, wie der sozial⸗ demokratische Zukunftsstaat bis in alle Einzelheiten aussehen wird.“ In Stralau⸗Rummelsburg und in Weißensee fanden am Sonntag sozialdemokratische Volksversammlungen für den Niederbarnimer Reichstags⸗Wahlkreis gleichfalls zur Bericht⸗ erstattung über den Halleschen Parteitag statt. In der letzteren Versammlung, die im Uebrigen den nun schon gewohnten Verlauf nahm und mit einer Resolution endete, in welcher die Zustimmung zu den Beschlüssen des Parteitages ausgesprochen wird und die Versammlung erklärt, im Sinne dieser Beschlüsse thätig sein zu wollen, war auch der Vertreter dieses Wahlkreises m Reichstage, Rechtsanwalt Stadthagen, anwesend. In einer Versammlung sämmtlicher in der Wäsche⸗ branche beschäftigten Arbeiterinnen wurde gestern der „Volks⸗Ztg.“ zufolge in eingehender Weise der Bericht der Strike⸗ Kontrolkommission erstattet. Nach der Diskussion fand folgende Resolution einstimmige Annahme: Die Versammlung erkennt die Beschlüsse und Resolutionen der Berliner Strike⸗Kontrol⸗ kommission an. Die Versammlung verpflichtet sich, bei etwa vorkommenden Fällen strikt darnach zu handeln, in der Hoffnung, von der Allgemeinheit eine geordnete, sichere Lebensstellung zu erringen. Ueber die Lage des Strikes der Töpfer Berlins theilt die Strikekommission im „Berl. Volksbl.“ Folgendes mit: Vom 15. bis 24. Oktober waren 102 Töpfer in den Strike ge⸗ treten. Am 24. d. M. konnte die Kommission in einer öffentlichen Töpfer⸗Versammlung den Bericht abgeben, daß von den Strikenden 16 da in Arbeit gestellt werden konnten, wo die Forderung (verglaste Fenster auf den Bauten) bewilligt wurde. Sonach blieben 74 ver⸗ heirat hete Kollegen mit 75 Kindern und 12 Unverheirathete zu unter⸗ stützen. Die Zahl der Strikenden hat sich vom 24. bis 28. Oktober wiederum vermindert, und gegenwärtig sind noch 43 verheirathete Kollegen mit 57 Kindern, sowie 11 Unverheirathete zu ie ge

Aus Calais berichtet ein Wolff'sches Telegramm vom gestrigen Tage, daß sämmtliche Tüllarbeiter die Arbeit wieder auf⸗ da mit den Arbeitgebern fast vollständiges Einvernehmen er⸗ zielt ist.

In Lugano findet, wie dem „Hamb. Corr.“ aus Bern telegra⸗ phirt wird, am 16. November d. J. ein Anarchisten⸗Kongreß statt, zu welchem Einladungen an alle Anarchistengruppen in Italien ergingen.

Literatur.

Von der zweiten bis auf die Neuzeit fortgeführten Auflage des illustrirten Prachtwerks „Indien in Wort und Bild“, von Emil Schlagintweit, sind drei weitere Lieferungen (10—12) erschienen. Sie bringen die Schilderung des Vasallenstaats Heiderabad zu Ende und führen den Leser dann durch die an Wunder⸗ bauten und Heiligthümern aus der Blüthezeit des Brahmanismus wie aus mohamedanischer Zeit reiche und wegen der Originalität der Sitten und Gebräuche ihrer Bewohner merkwürdige Präsident⸗ schaft Madras. Ein interessanter literarischer Excurs verbreitet sich über das große indische Heldenepos „Ramayana“. Ein spezielles Kapitel ist dann dem Gebiet der blauen Berge, den Nilgiris, gewidmet, jenem Zufluchtsort der Regierung und aller Europäer in der heißen, für die nicht an das Klima gewöhnten Bewohner, todbringenden Jahreszeit. Eine Anzahl der merkwürdigsten Tempelbauten sind auch in diesen Heften auf sehr sorgfältigen, nach Photographien hergestellten Holzschnitten abgebildet; ganz vorzüglich gelungen ist namentlich das große Vollbild, welches die mit Rund⸗ und Reliefdarstellungen aus der indischen Mythologie dicht besetzten Sockelbänder des Tempels der Göttin Lakschmi in Khadschuraha ver⸗ anschaulicht. Eine andere Holzschnitttafel gewährt eine vortreffliche Ansicht der großartigen Tempelstadt auf der Flußinsel Srirangam bei Tritschinapalli und eine dritte zeigt das gewaltige Grabdenkmal des Sultans Tughlat Schah bei Delhi. Kleinere Bilder im Text führen uns die Königsgräber in Golkonda, die Haupt⸗ moschee in Madras, eine Pagode in Ponditscherri ꝛc. vor Augen oder versetzen uns mitten in das bunte Treiben der Bevölkerung. Auf einem Vollbilde werden wir Zeugen eines blutigen Ringkampfes, auf einem andern sehen wir einen reisenden Richter seines Amtes walten und ein weiteres führt uns mitten unter die Galgengesichter in einem Gefängniß. Auch diese Illustrationen, denen wir noch eine ansehn⸗ liche Zahl anreihen könnten, sind Muster der Holzschneidekunst. Das

textlich und illustrativ gleich interessante und werthvolle Werk, welches

von Schmidt u. Günther in Leipzig verlegt wird, soll in 45 Liefe⸗ rungen zum Preise von 50 vollständig werden.

Dreißig Jahre protestantischer Mission in Japan. Von H. Ritter, Prediger in Potsdam. Mit zwei Licht⸗

druckbildern und einer Missionskarte gezeichnet von Dr. B. Hassen⸗

stein. Berlin 1890. Druck und Verlag von A. Haack, NW. Do⸗ rotheenstraße 25. Vorliegendes Geschichtsbild ist aus der „Geschichte der protestantischen Mission in Japan“ hervorgegangen, welche das wissenschaftliche Organ des Allgemeinen evangelisch⸗protestantischen Missionsvereins, die Zeitschrift für Missionskunde und Religions⸗ wissenschaft, in den 5 Heften vom Januar 1889 bis eben dahin 1890 bereits gebracht hat. Es giebt diese Geschichte als ein Ganzes zusammengefaßt und in übersichtlicherer Form und führt sie unter Ergänzungen auch für die rückwärtsliegende Zeit, soweit möglich, an die Gegenwart heran. Die Er⸗ gänzungen betreffen besonders den hervorragendsten japanischen Missionsarbeiter Nisima, den Theosophen Olkott, die Unitarier und den Allgemeinen evangelisch⸗protestantischen Missionsverein, dessen Mitgliedern ausführlichere Mittheilungen über ihn in dieser Separat⸗ ausgabe gewiß nicht unerwünscht sein werden. Ueberdies sind dem Ganzen unter dem Titel „Vorbemerkungen“ einige Winke über die Aussprache der vorkommenden japanischen Namen und Ausdrücke und eine kurze Uebersicht über die Geschichte Japans vor Beginn der pro⸗ testantischen Mission für die damit nicht Vertrauten vorausgeschickt worden. Während der Herausgabe dieser Darstellung ging das dritte Jahrzehnt der protestantischen Missionsarbeit in Japan zu Ende.

Die „Pharmaceutische Centralhalle für Deutsch⸗ land“, Zeitung für wissenschaftliche und geschäftliche Interessen der Pharmacie, herausgegeben von Dr. Hermann Hir⸗ und Dr. Ewald Geißler, hat in der Nummer 44 des XI. Jahrgangs folgenden Inhalt: Chemie und Pharmacie: Das Arzneibuch für das Deutsche Reich. Per Frage der Theeröl⸗Seifenlösungen: Sapokarbol und Lysol. as Verhalten der Trichloressigsäure gegen Natrium⸗ carbonat. Diphenylhydrazin als Reagens auf Zuckerarten. Ver⸗ suche über Zerlegung von Gasen und Bildung von Wassergas. Künstliche Seide. Verschiedene Mittheilungen: Mutterkorn⸗Mühle. Siedeverzug und das damit verbundene Stoßen siedender Flüssig⸗ keiten. Cocainreaktion. Indicanprobe. Luffein. Zur Be⸗ handlung des eingewachsenen Nagels. Behandlung von übel⸗ riechendem Schweiß. Darstellung von Kautschuklösungen.

Ozonin. Die Anlauffarben der Metalle und ihre Verwendung in Künstliches Meerwasser für Aquarsen. Geheim⸗ mittel.

Das Oktoberheft von „Unsere Zeit, Deutsche Revue der Gegenwart, berausgegeben von Friedrich Bienemann (Verlag von 424 A. Brockhaus in Leipzig) hat folgenden Inhalt: Die Urahne. Erzählung von Benno Rüttenauer. Die freiwillige Krankenpfsege im Kriege. Von Walther Vogel. Gottfried Keller. Von Frc Lemmermayer. Eine Strafprozeßordnung für das deutsche Heer. Von Ludwig Fuld. Das Armenrecht und seine Verwirklichung in Deutschland. Von Adolf Fleischmann in München. Spanien von 1887 bis 1890. Von Gustav Diercks. Der Schnee. Von Rein⸗ hard E. Petermann. Eduard von Bauernfeld. Von Rudolf von Gottschall. Das „neue politische Programm der siebenbürger Sachsen. Von Dr. Fr Teutsch, Seminar⸗Direktor in Hermannstadt. Denkwürdiges: Fortschritte in der Physik. Von Franz Bendt. Todtenschau. 1

Nr. 19 der „Gesundheit“, Zeitschrift für öffentliche und private Hygieine, hat folgenden Inhalt: Original: Was wissen wir von der Kontagiosität der Tuberkulose? Uebersichten: Die öffent⸗ liche Gesundheitspflege in Heidelberg. Was hat der Arzt bei Drohen und Herrschen der Cholera zu thun? Die Hygieine auf der Pariser Weltausstellung. Besprechungen neuer Schriften: Die therapeutischen Leistungen des Jahres 1889. Feuilleton: Gehirn und Gesittung. .

Die beiden letzten Nummern der „Internationalen Kunstausstellungs⸗Zeitung“ bringen folgende Aufsätze: Der Münchener Salon 1890 Bosnien und die Herzegowina in der diesjährigen Wiener Ausstellung. Das Grab der Marathon⸗Kämpfer. Der deutsche Schriftstellerverband und seine Ziele. Neue schriftstellerische Vereinigungen u s. w.

„— Aus dem Inhalt der Nr. 19 der „Neuen Musik⸗ Zeitung“ heben wir hervor: Die polnische Gräfin, Novelle von Fr. von Hohenhausen. II Conte Roccapalumba von C. von Zell.

ie umworbene Schöne, ein ländliches Bildchen von P. K. Rosegger. Das Geigenspiel der Damen und die Klaviermusik unseres Jahr⸗ hunderts. Außerdem sind der Mustkbeilage ein Klavierstück: „Im Abenddämmerscheine, und zwei Lieder: „Sie schläft“ und das Heine’'sche Gedicht: „Das pochende Herz“ beigefügt.

Nr. 19 der „Musikalischen Jugendpost“ hat folgenden Inhalt: „Zur Zeit der Weinlese.“ Musikalische Skizze von Johanna Baltz. „Jugendspiel.“ Der Kapellmeister. „Der Dreiviertel⸗ Protz.“ Märchen von Theobald Groß. (Mit Illustr.) „Eine Lektion in der Kompositionslehre.“ Von Richard Kügele. (Schluß.) „Ländlicher Tanz.“ (Gedicht mit Illustr. von Frida Schanz.) „Das Thränenkrüglein.“ Nach einer alten Sage von C. Haaß. „Libussa.’ Erzählung aus Chopin's Jugend von C. Gerhard. „Gefährliche Spaziergänge.. Von G. Clara. „Musikalisches Plaudereckchen.“ Briefkasten. Räͤthsel. Anzeigen. Musik⸗ beilage: Carl Lehnert, „Etwas Kleines.“ Klavierstück. Robert Goldbeck, „Wer nicht arbeitet, soll nicht essen.“ Lied für eine Singstimme mit Klavierbegleitung. K. Liebenthal, „Galopp.“ Klavierstück

Verkehrs⸗Anstalten

8

Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Eetzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.) New⸗York⸗ und Baltimore⸗Linien: 8 Bestimmung. Bremen 28 Okt. in Bremerhaven. Bremen 22. Okt. von New⸗York. Bremen 25. Okt. von New⸗Pork. New⸗Vork .Okt. in New⸗York. New⸗York 27. Okt. in New⸗York. 8 New⸗York 23. Okt. von Southampton. New⸗York .Okt. von Southampton. Bremen . Okt. St. Catherines pass. Bremen .Okt. von Baltimore. Baltimore Okt. von Bremerhaven Baltimore Okt. von Bremerhaven

Brafil⸗ und La Plata⸗Linien: veeee; G 28. Okt. in Antwerpen. Lissabon, Ant⸗ 8 8 ZIRHan. 15. Okt. von Bahia. Bremen 26. Okt. in Bremerhaven. [Vigo, Antwerpen,] 29 E1“ 26. Okt. von Behia. Se. La Plata 13. Okt. in Montevideo. „Frankfurt“. La Plata 24. Okt. in Rio. Brasilien 19. Okt. in Bahia. LL1“ Brasilien 19. Okt. in Rio. „Stuttgart“. Rio, La Plata 17. Okt. Las Palmas pass. „Berlin“. Rio, La Plata s 24. Okt. Sta. Cruz pass. Villagarcia,

Vigo, Rio 27 ; G 8 5 4 4 24. . . „Hannover’“. . Montevideo, Okt. in Coruna

Buenos Aires Lissabon, Bras. 27. Okt. in Antwerpen. „Rbein Brasilien 27. Okt. Dover pass. „Kronpr. Fr. W.“ Kamerun 17. Okt. Sta. Cruz pass. Linien nach Ost⸗Asien und Australien: Bremen 26. Okt. von Genua. Bremen 25. Okt. in Hongkong. Ost⸗Asien 25. Okt. von Singapore. Ost⸗Asien 27. Okt. von Genua. Bremen 27. Okt. von Genua. Bremen 15. Okt. von Adelaide. Australien 23. Okt. in Adelaide.

„Ems. FSrahe „Spree“. „Lahn“ „Eider“ AI „Werra“.. „München“. „America“ „Hohenzollern“. „Nürnberg“.

„Leipzig“. „Grf. Bismarck“ „Main“

„Hermann“.

wlaumva n⸗uc,

„Baltimore“

„Bayern“

EE“ „Braunschweig“ „Sachsen“ 1 „Dresden“. ⸗Pabehftarfen⸗ 6 „Habsburg’.. „Faiser Wilb. 8 zeg Australien 8 „Karlsruhe“. Australien 10. Okt. von New⸗Pork.

Hamburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Der Poßdempt⸗ „Helvetia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas eingetroffen; der Postd ampfer „Gellert“ derselben Gesellschaft hat, von New⸗York kommend, heate Morgen Lizard assirt. sseg 29. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Moravia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesell⸗ schaft ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New⸗York eingetroffen. 6 .“

Theater und Musik.

Königliche Theater.

orstellung der Oper „Mignon“ am Seeag in 855 4 . othauser,

In der lichen Opernhause sind die Damen Leisinger und Hrrn. Krauß, Schmidt, Oberhauser und Lieban beschäftigt. Die erste Aufführung von Weber's „Oberon“ in völlig neuer Ausstattung und

Inscenirung findet am Sonnabend statt. Franz Grandaur hat das Werk auf Grundlage des von Theodor Hell aus dem Englischen übertragenen Textes für die deutsche Bühne neu bearbeitet. An Stelle des Dialogs sind durchweg Rezitative getreten, die von Wüllner mit Verwendung von Weber'schen, meist aus der Musik der Oper selbst ausgewählten Motiven komponirt worden sind. In der Aufführung sind die Damen Pierson, Staudigl, Herzog, Leisinger, Rothauser und Kopka, sowie die Hrrn. Sylva, Lieban, Oberhauser, Stammer und Krasa be⸗

schäftigt. Lessing⸗Theater.

„Der Traum ein Leben“, der mit Josef Kainz und Adolf Klein am Sonnabend zur ersten Aufführung gelangt, wird auch mit einer glänzenden Dekorations⸗Ausstattung, wie sie der Charakter des dra⸗ matischen Märchens verlangt, in Erscheinung tret Die Mehrzahl

24. Okt. in Aden. v

der Dekorationen, welche mit morgenländischer Fecbrnbrack ausge⸗

führt sind, stammt aus den Ateliers der Hern.

schläger's, eingerichtet und geleitet wird. Wallner⸗Theater

Von Carl Laufs’ „Pension Schöller“ und dem diesem zugkräfti Schwanke vorhergehenden Einakter „Der Bauerndoctor“ fiuder 2gs . e run —t. Nach dem bisherigen Be⸗ suche dieser Vorstellung zu urtheilen, dürfte „Pension Schöller“ noch

das Jubiläum der 25. Aufführung statt.

sehr lange Zeit das Repertoire beherrschen. Residenz⸗Theater.

Am Sonnabend wird der Novität „Familie Moulinard“ v Albin Valabrèͤgue als Einleitung ein anmuthiger Einakter Bisson’s „Der Eber“ (Le vorangehen, in dem die Damen

Zrandt und Reusch beschäftigt sind.

Selken und Zipser und die Hern. 2 Adolph Ernst⸗Theater.

Der gestrigen Aufführung von Unsere Don Juans“ sämmtliche aus Veranlassung der Moltke⸗Feier österreichischen Offiziere der hierher abgeordneten Deputation in Be⸗ gleitung zahlreicher deutscher Kameraden bei und folgten mit sicht⸗ lichem Behagen der humorvollen Darstellung dieser

Berliner Gesangsposse. Thomas⸗Theater.

In Folge der vielen Premieren, die für den nächsten S angesetzt worden sind, sieht sich die Direktion Nesaahg deesg diesen Tag bestimmt gewesene erste Aufführung der Kneisel⸗ und verschieben. Das Repertoire erleidet nun insofern eine Aenderung, als am Sonnabend noch einmal „Deficit“ und „Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern“

B Posse „Der Wetterfrosch“ zu

zur Aufführung gelangt. Am Sabinerinnen“ wiederholt. Concerthaus.

Freitag wird

Frritag, den 31. Oktober, findet der zweite Wagner⸗Abend statt.

Philharmonie.

Auf das bereits angekündigte Concert am Donnerstag machen wir ist es die einzige derartige Feier, die zum 90. Geburtstage des greisen Feldmarschalls Sodann wird nicht nur allein durch „sondern auch Kunstgenuß geboten. Betreff des Gebotenen die Preise (Balkon⸗ numerirten Plätze 2 ℳ, Saal 75 ₰) kommt der atrioten, Musikfreunden und den⸗ jenigen, welche gern wohl thun, der Besuch des Concerts zu empfehlen ist. Allen Wünschen entsprechend werden die Leistungen der Mit⸗ des Gesangchors des Mohr'schen Konservatoriums Dir. Otto Schmidt) und des Musikcorps des Kaiser Franz⸗Garde⸗ renadier⸗Regiments Nr. 2, sodaß der Verein zur Veranstaltung von Muster⸗Militär⸗Concerten, von dem das Concert ausgeht, hier etwas

noch einmal ganz besonders aufmerksam. Einmal

Grafen von Moltke stattfindet. die Aufführung der „Preciosa“, anderen Stücke ein wirklicher davon, daß in Loge 3 ℳ, die anderen ausnahmsweise billig gestellt sind, thätigen Zwecken zu Gute, sodaß P

wirkenden sein:

bietet, was jedem Einzelnen genügen wird. Neue Kirche.

Der Organist Hr. Hermann Deckert gab gestern ein Concert, in welchem er mehrere Kompositionen für Orgel von Thiele, Bach, Wir heben unter diesen die hier zum ersten Male gespielten Kanonischen Variationen von Faißt (Professor in Stuttgart) hervor, die, den Choral „O daß ich tausend Zungen hätte“ zu Grunde legend, denselben abwechselnd in einem drei⸗, vier⸗, ünf⸗ und sechsstimmig durchgeführten Kanon erscheinen lassen. dieses großartige und höchst kunstvoll konstruirte Werk in allen seinen Theilen für die Zuhörer durchweg verständlich blieb, verdanken wir iren durch Hrn. Deckert, der die dargebotenen Schwierigkeiten mit sicherer Hand beherrschte. Die Komposition ist unserem Altmeister Haupt gewidmet. dieser Novität gaben ein Concertsatz (Es-moll) von Thiele, eine große Sonate (Nr. 2) von Bach, zwei Choralvorspiele desselben Meisters und drei bereits früher gehörte Fugen von Albert Becker (op. 54) dem Künstler noch besondere Gelegenheit, die erwähnten Vorzüge seines 1 Unterstützt wurde das Concert durch die beiden stets gern gehörten Sängerinnen Frl. von Schelhorn (Sopran) und Frl. Schmidtlein (Alt), welche mit klangvollen Stimmen und mit sehr eingehender Ausdrucksweise mehrere Arien

Faißt und A. Becker vortrug.

der sehr geschickten und klaren Wiedergabe

piels zur Geltung zu bringen.

und Duette geistlichen Inhalts vortrugen. Mannigfaltiges.

Zu der gemeinsamen Adresse der deutschen Städte an einem kunstvollen Schrank aus Cedernholz nach dem Generalstabsgebäude gebracht

den Grafen Moltke, welche gestern in

Werk

n einem etwa einen halben

tretenen Städte Der Cedernholzschrank. in dem

schnitzerei⸗Arbeiten ausgestattet.

wohnten anwesenden

eigenartigen

Der Rauy der

an der Zahl, sind in Gußeisen Lauchhammer ausgeführt. Auf

Reiches, Preußens, der Moltke halten, gelagert

] bejto⸗ D und Bildhauer⸗Arbeiten,

Abgesehen

Ertrag wohl⸗

erstrecken, wird ebenfalls kräftig

sondern mit Gas geschehen wird.

Kassel, 27. Oktober.

Stadt und

1 Provinz. und bei

einer Temperatur 8 es an zu donnern wie Außer sich ein

strahl in das Schulhaus ein

worden ist, gehören, wie man dem „B. B. C.“ mittheilt, zweitaus end Ees

kunstvoll ausgestattete Adreßbogen, von denen jeder einzelne die Unter⸗

urghart u. f Manzist in Wien, die übrigen sind von E. Falk hier gemalt. Uriften des Maaistratz nnd der

erfordert übrigens da die Verwandlungen bei offener Scene vor sich gehen sollen einen besonders exakt arbeitenden maschinellen sind i Apparat, der von Hrn. Moritz von Braunmühl, dem Schüler Lauten⸗

Stadt trägt Die Unterschriften befinden sich in einem künstlerisch i farbiger Lithographie hergestellten Rahmen. 131“

aus dunklem gepreßten Leder vereint, sechs Centimeter breite Lederauflage befindet. Deckelseiten sieht man den Reichsadler bronzirt und veraoldet. In der Mitte der beiden Deckellängsseiten befindet sich das Eiserne Kreuz umrahmt von vergoldeten Lorbeerblättern, während die obere Deckel⸗ seite auf rehfarbenem Lederuntergrund auch die Wappen der ver⸗ aus dem ganzen Reich in Handmalerei zeigt.

ist in reinem Renaissancestil ge Der Schrank ist zwei Meter

und fast ebenso breit. In der Mitte der beiden Schranklhüren 8 kunstvolle, aus Buchsbaum geschnitzte Medaillons Kaiser Wil⸗ helm s I. und Kaiser Friedrich's III., auf dem Rücken des Reichsadlers ruhend und von zwei gewappneten Kriegern flankirt, an⸗ gebracht. Darüber befindet sich ein Baldachin mit der Reichskrone. Das eigentliche Mittelfeld des kostbaren Schrankes bildet eine altar⸗ ähnliche, von je zwei Säulen flankirte Verzierung in Holzschnitzerei. In einer nischenartigen Vertiefung steht die von Gladenbeck aus erobertem Geschützmaterial gegossene Figur der Germania, eine Kopie des Niederwald⸗ Denkmals. Ueber den Säulen schwebt der deutsche Reichsadler, an jeder Seite mit Fahnen und Kriegsemblemen verziert. selbst ruht auf sechs kunstvoll geschnitzten Sockeln. befindet sich als Krönung die Büste von Bräuer modellirt und von Gladenbeck gegossen ist, Material von eroberten Geschützen, das der Kriegs⸗Minister aus der Spandauer Geschützgießerei zur Verfügung gestellt hat.

Auf der Moltke⸗Brücke ist man der „Voss. Ztg.“ zufolge gegen värtig beschäftigt, die mit geschwungenen Konsolen e Sandstein⸗Postamente für die Kandelaber zu errichten. und Bronze von der Eisengießerei

werden vier gewaltige Greifen, welche die Wappen des Deutschen Stadt werden. Die u welche fast sind, hat die Firma Wimmel u. Comp. ausgeführt. Der Belag des Bürgersteiges mit Granitplatten aus dem bayerischen Fichtelgebirge ist bis auf einige Kleinigkeiten bewerkstelligt worden. schließenden Ufermauern, welche sich auf je 25 m ober⸗ und unterstrom von

nächsten Monats dürfte der ganze Bau vollendet sein. ist, daß die Beleuchtung der Brücke nicht mit elektrischem Licht,

Eine bronzene Gedenktafel zur Erinnerung an Heinri von Kleist wird, der „Nat. Ztg.“ zufolge, die Stadt S n 8 nächst am Hause Mauerstraße 53 anbringen lassen. Es war dies die letzte Wohnung des großen Dramatikers in Berlin. Hier ist auch sein reifstes Werk, der „Prinz von Homburg“, entstanden. Nachdem neuer⸗ dings Tafeln zum Gedächtniß Lortzing's, Iffland's und Gaudy's an⸗ gebracht worden sind, haben nunmehr diese von der Stadt gewidmeten Erinnerungszeichen die Zahl 14 erreicht.

ktobe Ein sehr heftiges Gewitter, ver⸗ bunden mit außergewöhnlich starkem und ens

zog gestern Nachmittag, wie dem „D. Tabl.“ gemeldet wird, über Der Himmel von kaum 6 Grad Wärme fing mitten außerordentlich heftiges Hagelunwetter; die Schloßen fielen so dicht, daß in wenigen Augenblicken Straßen und Dächer zollhoch bedeckt waren und das Ganze einer schneebedeckten Winterlandschaft glich. Das Unwetter hat auf dem Lande vielfachen Schaden angerichtet. In dem Dorfe Dömberg schlug ein Blitz⸗

Zum Glück war es ein sogenannter kalter Schlag und kamen die Be⸗ wohner des Hauses mit dem Leben davon. Auch in die Telegraphen⸗ leitungen hat es mehrfach eingeschlagen.

Düsseldorf, 28. Oktober. Das Betriebsamt der rechts⸗ rheinischen Eisenbahn hat, „W. T. B.“ zufolge, auf Ermittelung desjenigen, welcher Sonnabend auf dem Geleise der Eisenbahnstrecke Benrath Köln eine Dynamitpatrone mittelst Steinen fest⸗ legte, eine Belohnung von 1000 ausgesetzt.

Stadtverordneten der betreffenden

Je sechzig Adreßbogen Meter im Quadrat großen Fbeen auf dem sich eine hellfarbige Auf jeder der beiden

gepflanzt.

ihm gestaut.

diese Albums aufbewahrt werden, halten und mit kunstvollen Holz⸗

Der Schrank n. Auf dem Schranke aiser Wilhelm's II., welche ebenfalls aus

Letztere, vier den Endpostamenten der Brücke Berlin und des

bezüglichen sämmtlich

Grafen Steinmetz⸗

vollendet dienen sollen.

An den an⸗ bleiben,

gearbeitet. Bis gegen Ende des

Hervorzuheben

vem Hagelwetter, Brüssel.

verfinsterte sich plötzlich,

Dabei entlud einzelnen

im Sommer. Sturin

Nieuport wetters dem

und beschädigte das Gebäude stark.

herabfielen.

ro enhain, Stadtpark ,der eine Luther⸗Eiche, eine Luther⸗Linde, eine Bismarck⸗ Eiche, eine Kaiser Wilhelm I.⸗Eiche und eine Wettinjubiläums⸗Eiche aufzuweisen hat, 90 Eichen, die einen Moltke⸗Hain bilden sollen,

Mannheim, 28. Oktober. 1 laut Meldung des „W. T. B.“ heute 5,15 m gegen den gestrigen von 4,19 m Da der Neckar noch immer steigt, wird der Rhein v

Kronberg, 28. Oktober. . Zeitung“ meldet: Die Kaiserin Friedrich hat Unterhandlungen angeknüpft wegen des Ankaufs des hiesigen alten Burgschlosses. Es gebörte dem 1704 hier ausgestorbenen Rittergeschlechte dem Ritter Hartmuth von Cronberg, einem Freunde Luther's und Sickingen’'s. Ihm wurde bekanntlich im vorigen Jahre hier ein Denkmal errichtet, zu welchem die Kaiserin Friedrich die nöthigen Gelder spendete. Das alte Stammschloß wird schon in allernächster Zeit in den Besitz der Kaiserin übergehen.

Helmstedt, 27. Oktober. Der „Köln. Ztg.“ meldet man: Am Sonnabend brannte hier die ehemalige Universitätskirche, ein bekanntes Gebäude, in welchem sich jetzt der Gasthof zum Erb⸗ prinzen und verschiedene Läden befanden, vollständig nieder.

. 4 Paris. einem längeren Artikel des „Journal des Débats“ entnehmen, jetzt viel von einer Nordpolfahrt die Rede, welche zwei Zöglinge der Luftschiffahrtsschule, Ballon zu unternehmen gedenken. Das für die bestimmte Fahrt Material besteht aus einem Ballon von 11 000 cbm Inhalt, mit einem Durch⸗ messer von 30 m und einer Tragfähigkeit von 16 500 kg oder 1 kg 100 gr per Kubikmeter. Seide hergestellt, deren jede eine Widerstandskraft von 1000 kg besitzt. Diese Hülle wird mit einem absolut undurchdringlichen Firniß überzogen und mit reinem Wasserstoffgas gefüllt werden. Luftschiffer 4 Pilotballons von je 50 chm Inbalt bei sich zu führen, welche auf dem Pol selbst zur Erforschung der dort berrschenden Luftströmungen losgelassen werden sollen, sowie 4 weitere Ballons von je 350 chm Inhalt, welche zur Auffüllung des Hauptballons sollen. Um ein zu großes Steigen des Ballons zu verhindern und möglichst in der gleichen Entfernung von der Erdoberfläche zu gedenken die z ziemlich beträchtlichem Gewicht zu nach den Umständen auf dem Wasser oder dem Eise dahingleiten würde. Mit dem Tau soll ein Apparat verbunden werden, welcher selbstthätig je nach der Spannung des Taues Ballast auswerfen soll. Die Gondel selbst wird ganz geschlossen sein und aus Weidengeflecht mit einem Gerippe von Stahl hergestellt werden. beabsichtigen, außer ihren wissenschaftlichen Instrumenten acht Hunde, einen Schlitten, ein kleines Rettungsboot, sowie Lebensmittel und Wasser für einen Monat bei sich zu führen. reich ist für die letzten Tage des Mai 1892 angesetzt, sodaß die Ankunft in Spitzbergen, wo die Füllung des Ballons vor sich gehen soll, Juli E sich auf etwa 56 r., wovon 60 000 Fr. auf den Ballon und 500 000 Fr. auf den Tran 2 8

lichen Instrumente kommen. zum Pol nehmen die Herren auf höchstens vier Tage an.

4 Vorgestern wur en im biesigen

Der Stand des Rheins beträgt

Eine Privatdepesche der „Magdeburg

In der Pariser wissenschaftlichen Welt ist, wie wir

die Hrrn. Hermite und Besangon, im

Der Ballon ist aus zwei Lagen chinesischer

Außerdem gedenken die

ein Leittau welches je

Aeronauten an der Gondel befestigen, Die Reisenden Die Abfahrt von Frank⸗ Die Kosten des Unternehmens stellen sport, die Füllung und die wissenschaft⸗

Die Dauer der Fahrt von Spitzbergen

Unter den während des letzten Sturms an de

belgischen Küste untergegangenen Schiffen befindet sich auch wie die „B. B.⸗Ztg.“ erfährt, das deutsche Segelschiff dcs sich von Wismar“, welches von

der belgischen Ortschaft Ost⸗Duinkerke erfaßt machte 1 unglücklichen vnmem. konnte . ö“ 8h er „Elisa von Wismar“, bestehend aus ann, ertrank . gesichts des Hafens „von Nieuport 8. der einen Schwimmgürtel angelegt hatte, konnte nach verzweifeltem, stundenlangem Ringen mit den Wellen den Strand erreichen, wo er in bewußtlosem Zuß

glücklichen am Leben erhalten zu können.

8 8 II. ort am 16. d., Morgens hr, ein Erdbeben beobachtet wurde. Der Stoß war so stark, daß viele Leute erschreckt aus den Betten auffuhren und kleinere Gegenstände von den Wänden und Schränken

Bremen nach Havre segelte. In der Näh 8 wurde das Schiff vom und kippte um. Das Rettungsboot fünf Versuche, tro des schrecklichen Un⸗ deutschen Segelschiffe zu Hülfe

Die Mannschaft

Nur der Kapitän Steinhagen, stande aufgefunden wurde. Man glaubt den Un⸗

Aus Lulea wird berichtet, daß

B.

1. Steckbriefe und vnneest.. . 2. 11131“ 89 etssse Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[38889) SDeffentliche Ladung. Die nachstehenden Personen:

1) Heinrich August Wilhelm Theodor Christian Kleinfeld, geboren am 7. September 1863 zu Gr. Toitin, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft zu Zarrentin, Kreis Demmin, 1

2) der Schneider Wilhelm August Martin Brink⸗ mann, geboren am 27. Dezember 1864 zu Demmin, Kreis Demmin,

3) der Musikus Gustav Paul Louis Krüger, ge⸗ boren am 10. Juli 1864 zu Treptow a./Toll., Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft daselbst,

4) Karl Friedrich Franz Kunow, geboren am 11. Juli 1866 zu Treptow a/Toll., Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft daselbst,

5) Wilhelm August Louis Winkel, geboren am 26. Februar 1866 zu Treptow a/Toll., Kreis Dem⸗ min, zuletzt wohnhaft zu Linden berg, Kreis Demmin,

6) Wilhelm Johann Friedrich Lemke, geboren am 17. Oktober 1866 zu Kölln, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft zu Klempenow, Kreis Demmin,

9 Hermann Theodor Johann Oerkwitz, geboren am 10. April 1866 zu Roidin, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft daselbst,

8) Hermann Johann Karl Graß, geboren am 22. Oktober 1865 zu Demmin, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft daselbst,

9 Ernst Emil Heinrich Wilhelm Lehmann, ge⸗ boren am 7. Februar 1865 zu Demmin, Kreis Dem min, zuletzt wohnhaft daselbst,

10) Wilhelm Karl Friedrich Schultz, geboren am 7. September 1865 zu Treptow a./Toll., Kreis Demmin, zuletzt wohnbaft daselbst,

11) Friedrich Johann Karl Kosenow, geboren am 26. August 1865 zu Golchen, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft zu Treptow a./Toll, Kreis Demmir,

12) der Schiffer Wilbelm Johann Karl Ritzow, eboren am 14. April 1865 zu Hohenmocker, Kreis Hem min, zuletzt wohahaft daselbst,

13) der Knecht Friedrich Wilhelm Theodor Hin⸗

ufgebote, Vorladungen u. dergl.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellf aften auf Aktien ien⸗ 8 Hens e 8 eaa.ha. . Erwerbs⸗ und Wir afts 3

8. Wochen⸗Ausweise der deutse 8 9. Verschiedene Bekanntmachungen.

ettelbanken.

richs, geboren am 9. Dezember 1865 zu Rosemar⸗ sow, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft daselbst,

14) Karl Friedrich Ludwig Voß, geboren am 7. April 1865 zu Siedenbollentin, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft zu Rosemarsow, Kreis Demmin,

15) August Friedrich Karl Meßmann, geboren am 20. Fehres. 1865 zu Törpin, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft daselbst, 8

16) Wilhelm Friedrich Christoph Eggebrecht, geboren am 17. Dezember 1865 zu Tützpatz, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft daselbst,

17) Heinrich Karl Ferdinand Reuter, geboren am 4. Juli 1865 zu Wildberg, Kreis Demmin, zu⸗ letzt wohnhaft zu Wolkow, Kreis Demmin,

18) der Schuhmacher Wilhelm Friedrich Ferdinand Rutenberg, geboren am 22. Oktober 1865 zu Wolkow, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft zu Wild⸗ berg, Kreis Demmin,

19) Wilhelm August Friedrich Jäger, geboren am 27. November 1867 zu Lentschow, zuletzt daselbst wohnhaft,

20) der Knecht Johann Joachim Wilhelm Mollen⸗ schott, geboren am 30. Juni 1867 auf der Insel Oie, zuletzt daselbst wohnhaft,

21) Wilhelm Karl Christian Voß, geboren am 18. August 1867 zu Gr. Polzin, zuletzt daselbst wohnhaft,

22) Karl Johann Friedrich Maak, geboren am 8. Februar 1867 zu Neuenkirchen, zuletzt daselbst wohnhaft, 1

23) der Matrose Friedrich Karl August Gaedke, geboren am 6. Januar 1867 zu Wolgast, zuletzt da⸗ selbst wohnhaft, 3 24) Hermann Wilhelm Johannes Müller, ge⸗ boren am 22. Juni 1867 zu Wolgast, zuletzt daselbst wohnhaft,

25) der Seefahrer Heinrich Max Ludwig Koch, . Juli 1867 zu Wolgast, zuletzt da⸗ elbst wohnbaft, 1 1 26) der Matrose Heinrich Johann Max Wichert, geboren am 7. Dezember 1867 zu Wolgast, zuletzt daselbst wohnhaft,

am 4. März 1867 zu Wolgast, zuletzt daselbst wohnhaft,

28) Karl Friedrich Albert Blunck, geboren am 7. April 1867 zu Gustebin, zuletzt daselbst wohnhaft,

29) Joachim Karl Christian Völsch, geboren am 27. April 1867 zu Ludwigsburg, zuletzt daselbst wohnhaft, 1

30) Wilhelm Friedrich Karl Schmidt, geboren am 14. September 1867 zu Lühmannsdorf, zuletzt daselbst wohnhaft,

31) Karl Friedrich Albert Wulf, geboren am 19. August 1867 zu Gr. Kiesom, zuletzt daselbst wohnhaft, 1

32) der Matrose Johann Christian Erdmann Nausch, geboren am 26. Juni 1866 zu Wieck ac zuletzt daselbst wohnhaft,

33) Friedrich Karl Wilhelm Krumsee, geboren am 21. September 1867 zu Diedrichshagen, zuletzt daselbst wohnhaft,

34) Friedrich Johann August Bath, geboren am 28. September 1867 zu Alt⸗Negentin, zuletzt daselbst wohnbaft,

35) Johann Karl Friedrich Asmus, geboren am 7. Januar 1867 zu Alt⸗Ungnade, zuletzt daselbst wohnhaft, b

36) der Knecht Friedrich Karl Christian Siewert, geboren am 6. Juli 1867 zu Pamitz, zuletzt daselbst

wohnhaft,

37) Wilhelm Johann Heinrich Edelstein gen. Krüger, geboren am 25. Februar 1866 zu Greifs⸗ wald, zuletzt daselbst wohnhaft,

38) der Schlächter Johann Karl Paul Fehl⸗ haber, geboren am 13. Februar 1866 zu Koiten⸗ hagen, zuletzt daselbst wohnhaft,

39) Ferdinand Christian Ernst Schumacher, ge⸗ boren am 1. März 1867 zu Bandelin, zuletzt daselbst wohnhaft,

40) der Kommis Bernhard Georg Otto Alex, geboren am 30. Mai 1867 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnbaft,

8 Karl Theodor Hermann Bäcker, geboren am 29. Dezember 1867 zu Greifswald, zuletzt daselbst

27) Friedrich Karl Heinrich Blohm, geboren

wohnhaft,

42) Theodor Johann Martin Fründt, gebore am 18. August 1867 zu Greifswald, zuletzt bafelbst wofg ber d Lud

43) Conrad Ludwig Gustav Hagemann, geboren am 31. März 1867 zu Greifswald, zuletz! bafelrest wogebasg, aft Friedrich M

ugust Friedr ax Klünder, geboren am 12. Dezember 1867 zu Greifswald, zuletzt dafelbst ne c 1 Gustav Fried Kar ustav Friedrich Kolbohm, geb 1 1867 zu Greifswald, 2 bafelbst wohnhaft,

46) Karl Friedrich Max Kus, geboren 26. Juni 189 zu Greifswald, E.s. baselbst 8

47) Johann Martin ilhelm Plötz, gebore am 16. Januar 1867 zu Greifswald, zuletzt bafelbst wohnhaft,

Theodor Karl August Prehn, geboren am 88 En 1867 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,

49) Wilhelm Friedrich Johann Rosenthal, ge⸗ boren am 27. Oktober 1867 zu Greifswald, 3u daselbst wohnhaft, 3

50) Max Johannes Ludwig Rischow, geboren am —₰ 5 1867 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,

51) Hermann Albert Theodor Schmidt, geboren am 25. September 1867 zu Greifswald, juleht da⸗ selbst wohnhaft,

52) Gustav Max Friedrich Schumacher, geboren am 28. Mai 1867 zu Greifswald, zuletzt daselbst we deie. Zohann Friebrich Uech

arl Jobann Friedrich Uecker, geboren am 28. 24.1 1867 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,

54) Rudolf Bernhard Karl Wendt, geboren am 10. Juni 1867 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohn⸗

haft,

55) Wilhelm Karl Theodor Wustrow, geboren —— bx. 1867 zu Greifswald, zuletzt bafelbst werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in