Vo nj 1 zu O 1 2 hen rin“, den „Tannhäuser⸗Marsch „ Vorspiel Vorspicl zur Sper eehengder Rheinäöchter’, ⸗Huldigungs⸗Marsch⸗ das „Lied an den Abendstern“, Solo für die Posaune (Hr. Müller), und auf vielseitigen Wunsch werden zwölf Violinisten Walter's
Preislied aus den „Meistersingern von Nürnberg“ vortragen. b
Jagd. Morgen, Freitag den 31., findet keine Königliche Par⸗ force⸗Jagd statt. 8 Mannigfaltiges.
8 “ 1 8 errnhallen des Zeughauses haben, wie die N A. der Feldn⸗ im Laufe der letzten Tage die Büsten folgen⸗ der Heerführer Aufstellung gefunden: im Artillerie⸗Museum die Büsten von: Gen. d. Kav. v. Podbielski. gest. 1879; Gen. d. Art. v. Linger, gest. 1755;: Oberst v. Möller, gest. 1762; Gen. Lt. p. Dieskau, gest. 1777; Gen. d. Inf. v. Hindersin, gest. 1872; Gen. Maj v. Holtzendorff, gest. 1828; Prinz Adalbert
b gest. 1873; Gen. Lt. C. F. v. Holtzen⸗ dorff, gest. 1828; Prinz August von Preußen, gest. 1843: Gen. Lt. v. Strotha, gest. 1870. Im Ingenieur⸗Museum die Büsten von: Graf Rochus v. Lynar, gest. 1596; Gen. d. Inf. v. Kameke (zuletzt Kriegs⸗Minister); Gen. Lt. v. Tempelhoff, gest. 1807; Gen. d. Inf. v. Rauch, gest. 1840; Gen. d. Inf. v. Aster,
1855; Gen. der Inf. v. Brese⸗Winiary, gest. 1878; Gen. d. Inf. v. Reyher, gest. 1857; Cen. d. Ff v. Peucker, gest. 1876; Gen. d. Inf. v. Zastrow, gest. 1871; Gen. Maj. v. Clausewitz, gest. 1831. Im oberen Stockwerk in der Waffensammlung die Büsten von: Gen. der Inf. Graf Kirchbach, gest. 1887; Gen. d. Inf. v. Alvensleben, gest. 1881; Gen. d. Inf. v. Manstein, gest. 1877; Gen. d. Inf. v. Voigts⸗Rhetz, gest. 1877; Gen. Feldmarschall v. Steinmetz, gest. 1877; Gen. d. Inf. v. Brandt, gest. 1857; Gen. Feldmarschall v. Boyen, gest. 1848; Gen. d. Inf. v. Grolman, gest. 1843; Gen. Lt. v. Witz⸗ leben, gest. 1857; Gen. Lt. v. Katzeler, gest. 1834; Gen. Lt. v. Horn, gest. 1829; Staatskanzler Fürst Hardenberg, gest. 1822; Gen. Feldmarschall Graf v. Blumenthal; Gen. d. Inf. v. Fransecky, gest. 1890; Gen. d. Inf. Vogel v. Falckenstein, gest. 1855; Gen. Feldmarschall Herwarth v. Bittenfeld, gest. 1884; Gen. d. Inf. Graf v. Bose; Gen. d. Inf. v. Alvensleben; Gen. Feldmarschall Müffling v. Weiß, gest. 1851; Gen. d. Inf. v. Krauseneck, gest. 1850. Die Büsten sind an den Wänden in schön verzierten und mit Lorbeerreisern geschmückten Medaillons angebracht.
Der Fahnensammlung des Zeughauses ist, einer Mit⸗ theilung der „B. B.⸗Ztg.“ zufolge, eine Landsturmfahne aus dem Jahre 1813 eingereiht worden, welche sich bisher im Besitze der Dorfgemeinde Tzschetzschnow bei Frankfurt a. O. befunden hat. Das Fahnentuch ist an einem schwarzpolirten Fahnenstock befestigt und dieser mit einer Ulanen⸗Lanzenspitze versehen. Das Fahnentuch ist von weißer Leinwand und mit schwarzen und weißen Fransen besetzt. Auf der einen Seite befindet sich der preußische Adler mit der In⸗ schrift: „Die Gemeinde zu Tzschetzschnow 1813“, auf der andern Seite ein in bunten Farben gemalter Landsturmmann und die Um. schrift: „Kraft, Blut und Leben sind wir bereit, für König und fürs
Vaterland zu geben.“ —.“
Sonnabend:
t vom 30. Oktober 1890, Neu einstudirt:
orgens 8 Uhr.
Z.
Wetterber
S
M. von Weber.
= 4 0R
Stationen. Wind. Wetter.
höchsten Befehl.
Temperatur in 0 Celsius
0C.
red. in Millim. 5
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp.
bedeckt halb bed. Regen wolkenlos wolkenlos Regen bedeckt bedeckt
halb bed. bedeckt wolkig halb bed.
Mullaghmore 761. sti Aberdeen.. 759 WSW Christiansund 734 WNW Kopenhagen. 751 WSW Stockholm . 739 SSW Haparanda. 744 NNO St. Peterbb. 755 SSO Moskau.. 766 NW
Cork,Queens- tocwn 762 N. Cherbourg. 761 NW Helder. 758 WNW Sylt 754 NW amburg .. 756 WSW winemünde 756 SSW Neufahrwasser 755 SW Memel 2754 SSW
7162ö“
ünster. 759 SW Karlsruhe.. 765 SO Wiesbaden. 763 München. 765 SW Chemnitz. 763 S Berlin 759 Wien... 766 Breslau .. 763
Ile d'Aix. 766 W Nina. 760 O heiter Triest 762 ONRO bedeckt
Uebersicht der Witterung.
Das gestern erwähnte Minimum ist nach Nord⸗ Skandinavien fortgeschritten, gefolgt von rasch zu⸗ nehmendem Luftdruck. Die stürmischen Südwest⸗ winde, welche gestern an der westdeutschen Küste herrschten, haben sich auch nach der ostdeutschen fort⸗ gepflanzt, während im Westen wieder ruhiges Wetter eingetreten ist. Eine Theildepression liegt über dem südlichen Nordseegebiete und macht bei weiterem Fortschreiten nach Osten hin Fortdauer oder Eintritt trüber Witterung mit Niederschlägen für Deutsch⸗ land wahrscheinlich. Die Witterung ist in Central⸗ Europa im Norden trübe und mild, im Süden kalt und vielfach heiter. Auf dem Streifen Altkirch — Warschau herrscht leichter Frost.
Deutsche Seewarte.
MMRNERHEHxDAS T maaEN-reNsxNaEER Ise-MEEARDSwMr e sna Theater⸗Anzeige n.
Königliche Schauspiele. haus. 217. Vorstellung. in 3 Akten von Ambroise Thomas. Benutzung des Goethe schen Romans: „Wilhelm Meister's Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von F. Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Dirigent: Kapellmeister Kahl. An⸗ fang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 223. Vorstellung. Don Carlos,
nfant “ in 5 Auf⸗ zügen von Schiller. In Scene gesetzt vom Direktor
Dr. Otto Devrient. Anfang 7 hes
Anfang 7 Uhr.
O—- 2O E 00
märchen. Sonnabend:
Paradies.
Fulda. Sonntag: Montag:
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Vorstellung. fresser.
bedeckt Regen Regen wolkig bedeckt wolkenlos heiter bedeckt wolkig wolkenlos
Regen
Orleans.
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Leben. F. Grillparzer. Sonntag:
—
von Ed. Dorn.
Schöller.
Anfang 7 Uhr.
Die Million.
Freitag: Opern⸗ Mignon. Oper
Text mit Komische
Sonnabend:
Romantische Oper in 3 Aufzügen.
Ballet von Emil Graeb. Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus.
risches Schauspiel in 5 Aufzügen von Paul Heyse. In Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient.
Deutsches Theater. Freitag: Das Winter⸗ Zum 1. Male: Schauspiel in 3 Aufzügen von Ludwig Das verlorene Paradies.
Die Haubenlerche.
Verliner Theater. Freitag: 9. Abonnements⸗ Mein neuer Hut.
Sonnabend: Der Bernhardiner. Sonntag, Nachm. 13 Uhr: Die Jungrau von
Abends 48 Uhr:
Tessing-Theater. Gesicht. Lustspiel in 4 Akten von Oscar Blumen⸗ Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Zum 1. Male: Der Traum, ein Dramatisches Märchen in 4 Aufzügen von
Der Traum, ein Leben.
Wallner-Theater. Freitag: Gastspiel von
Felix Schweighofer. t Bauerndoktor. Genrebild mit Gesang in 1 Akt
hofer, a. G.) Hierauf: Posse in 3 Akten nach einer W. Ja⸗ coby'schen Idee von Carl Laufs. roth: Felix Schweighofer, a. G.)
Sonnabend u.
Vickoria-Theater.
12 Bildern vdon Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von
Gredelue. Anfang 7 ½ Uhr.
Friedrich- Direktion: Julius Fritzsche. Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Genée. Musik von Suppé. Dirigent: Hr. Kapell⸗ meister Federmann. Der arme Jonathan⸗ in L2 Akten von C. Millöcker.
Nesidenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Freitag: Pariser Sittenb
Die Feierlichkeiten aus Anlaß des 100. Geburtstages Adolf Diesterweg's begannen gestern Nachmittag mit einem Ge⸗ dächtnißakt auf dem Matthäi⸗Kirchhof an der Stätte, an der seit 24 Jahren des Gefeierten Gebeine ruhen. Das mit der Büste Diesterweg's geschmuͤckte Grab war, wie wir der „Voss. Ztg.“ ent⸗ nehmen, mit Palmen und Lorbeeren umgeben, das Gitter umsäumten Laubgewinde. Erica und Primeln zierten den Häügel und schmückten auch die benachbarte Grabstätte der Gattin Diesterweg’s. Eine statt⸗ liche Zahl Schüler, Freunde und Verehrer hatten sich an der ernsten Stätte des Todes versammelt. Die Kranzdeputationen nahmen in feierlicher Weise an dem Grabe Aufstellung. Am Fußende standen einige Stühle für die Mitglieder der Familie. Die Zöglinge der von Diesterweg 1850 begründeten Pestalozzistiftung eröffneten die Feier mit der unter Leitung des Vorstehers Trautmann trefflich vorgetragenen Grell'schen Motette „Herr, Deine Güte reicht“. Dann nahm der langjährige Freund des Gefeierten, Prediger Richter⸗Mariendorf, das Wort zu einer Gedenkrede. Nach derselben erfolgte mit kurzen Ansprachen das Niederlegen der Kränze; dann beschloß der von den Zöglingen ge⸗ sungene Choral: „Ach bleib mit deiner Gnade“ die Feier. — Die Diesterwegfeier im Kaisersaale von Buggenhagen schloß sich würdig dem Festakt auf dem Kirchhofe an. Der von Theodor Hauptstein geleitete Erk'sche Männergesangverein eröffnete die Feier mit dem Erk'schen Sang: „Stumm rubt der Barde“. Sodann sprach der Lehrer der Margarethenschule Klämbt den von dem Schulvorsteher Heinrich gedichteten Prolog. In der Festrede wurde von dem Oberlehrer a. D. Rudolph vor Allem des Pädagogen Diesterweg gedacht. Aus eigener Erfahrung heraus schilderte er namentlich dessen Wirken in Berlin. Mit dem Weber'⸗ schen Chor „Glaube, Hoffnung, Liebe“ wurde dieser Theil beendet. An dem Festmahl, mit dem die Feier des Tages schloß, nahmen etwa 180 Personen Theil.
In Siegen fand gestern, laut Mittheilung der „Köln. Ztg.“, unter großer Betheiligung von Lehrern und Schulfreunden die feier⸗ liche Enthüllung des Diesterweg⸗Denkmals statt. Rektor Bars hielt die Festrede.
Der Erziehung der Frau in industrieller Hinsicht widmet sich eine Weibliche Industrie⸗Schule von Frau E. von Sobbe, welche nach dem Muster der in mehreren Städten der Rheinprovinz unter der Protektion Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich gleichfalls von Frau E. von Sobbe eingerichteten und Jahre lang mit Erfolg geleiteten Fachschulen jetzt hier in Alt⸗ Moabit Nr. 119 (gegenüber dem Kriminalgericht) errichtet worden ist. Die Schule nimmt die ganze III. Etage des Hauses ein. Helle, freund⸗ liche Unterrichtsräume gewähren Hunderten von Schülerinnen Raum. Unter der Oberleitung der Fr. von Sobbe, der mehrere Fachlehrerinnen unterstellt sind, werden fast alle Disziplinen der weiblichen Erwerbs⸗ Industrie durchgenommen. Besondere Wichtigkeit wird den folgenden Unterrichtsgegenständen beigelegt: Hand⸗ und Maschinen⸗Nähen, Kunst⸗ stickerei, Putzfach, Plätten, Wäsche⸗ und Damen⸗Schneiderei ꝛc. Auch die kaufmännischen Fächer, als Buchführung, Correspondenz, kauf⸗ männisches Rechnen, Stenographie ꝛc. sind in den Lehrplan auf⸗ genommen und werden von jenen Damen, die diese Wissenschaften als lohnenden Beruf ausnützen wollen, eifrig gepflegt. — Der Unterricht in der Sobbe'schen Fachschule wird sowohl klassen⸗ weise, in streng geordneter Folge, als auch in Einzelkursen ertheilt. Der erstere ist namentlich für junge Mädchen im Anschluß an den Handarbeits⸗Unterricht der chule berechnet, die Einzelkurse
Opernhaus. 218. Vorstellung. Oberon, König der Elfen. Musik von C. Die Recitative von F. Wüllner. In Scene gesetzt vom
224. Vorstellung. Auf Aller⸗ Neu einstudirt: Colberg. Histo⸗
Sardou. burg. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Zum 1. Male: nard. Vorher: Der Eber. von Alexandre Bisson.
Gastspiel der Mitglieder
Neu einstudirt:
M. Hervé. 7 ½ Uhr.
Das verlorene
Adolph Ernst-Theater. 56. Male: in 4 Akten von
Ferron. Anfang 7 ½ Uhr.
Der Veilchen⸗
Thomas-Theater. Alte
Direktion: E. Thomas. Der Bernhardiner. “““ b
Freitag: Das zweite
Vorher: Zum 7. Male: 4 Akten von Julius Rosen.
Musik von Gustav Steffens.
In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗
Familie Monli⸗ Lustspiel in 1 Akt
Velle-Alliance-Theater. Freitag: des Wallner⸗Theaters. Mamsell Nitouche. in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhac und A. Millaud. Deutsch von Richard Gense. Musik von (Denise: Therese Biedermann.) Anfang
Sonnabend u. folg. Tage: Mamsell Nitouche. brock (Een). — Frl. Fanny Kornblum mit Hrn.
Freitag 8 Unsere Don Inans. Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth und Adolph
Jakobstraße 30. Freitag: Der Raub der Sabinerinnen. 4 Akten von Franz und Paul v. Schönthan. Sonnabend: Zum 7. Male: Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern. Schönbartspiel von W. v. Goethe, für die Bühne bearbeitet von Emil Pohl. Desicit.
In Vorbereitung: Der Wetterfrosch. Novität! Posse in 3 Akten von R. Kneisel und H. Hirschel.
für jene Frauen und Jungfrauen eingerichtet, die entweder ihre Zeit nicht völlig dem Unterricht widmen wollen oder bereits auf diesem oder jenem Gebiet der Frauen⸗Industrie gewisse Fertig⸗ keiten erlangt haben. Doch gleichviel, ob Klassen⸗ oder Einzel⸗ unterricht, derselbe ist streng methodisch. Mit der Anstalt verbunden ist auch ein Handarbeits⸗Lehrerinnen⸗Seminar, dessen Zöglinge vor einer staatlich eingesetzten Prüfungg⸗Kommission ein Examen zu bestehen haben, um eine Anstellung als Lehrerin der Hand⸗ arbeit an mittleren und höheren Töchterschulen zu erhalten. Der Segen und Werth einer solchen Anstalt in einer Heit, wo die soziale Frage auch auf die Nothwendigkeit einer besseren wirthschaftlichen des weiblichen Geschlechts hinweist, unterliegt keinem
Wie der soeben erschienene 111. Jahresbericht der hiesigen Deutschen Gesellschaft zur Versorgung “ Armen mit freiem Brennmaterial ersehen läßt, sind von der⸗ selben im Winter 1889/90 3113 arme Familien durch unentgeltliche Verabfolgung von Brennmaterialien unterstützt worden, und zwar haben 2853 Familien zusammen 4 285 500 Stück Briquettes und 260 Familien zusammen 2080 Ctr. Steinkohlen erhalten.
Bis jetzt haben sich, der „B. B. Ztg.“ zufolge, zur Betheiligu an den Volkszählungs⸗Arbeiten 8190 Personen, 8; 8. soldete Kommunalbeamte, zusammen 9051 Personen gemeldet. Die bezüglichen Listen sind den Revier⸗Deputirten bereits mitgetheilt.
Hamburg, 29. Oktober. Am 29. Oktober 1889 überrei wie wir dem „Hamb. C.“ entnehmen, die Mitglieder des e der Hamburgischen Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung ihrem Ehren⸗Vorsitzenden, Hrn. Baron Albertus von Ohlen⸗ dorff, eine kunstvoll hergestellte Adresse, um damit ihrem Gefühl der Dankbarkeit für die großartigen Leistungen des Genannten im Interesse der Ausstellung Worte zu 820 leihen, die dauernd auch für spätere Zeiten überliefert werden sollten. Es war damals beschlossen worden, zur Aufbewahrung dieser Adresse eine Kassette herstellen zu lassen, die als hervorragendes Erzeugniß des Hamburgischen Kunstgewerbes direkte Beziehungen zur Ausstellung hätte. Hr. Bauinspektor Necker stellte den Entwurf her, und hbeute, am Jahrestage der Ueberreichung der Adresse, wurde das vollendete Werk dem Gefeierten dargeboten. Der Direktor des Gewerbe⸗Museums, Professor Dr. Brinckmann, richtete im Namen des Comités bei Uebergabe der Kassette eine feierliche Ansprache an Hrn. von Ohlendorff. 1
Hamburg. 29. Oktober. Der Kieler Dampfer „Vulcan“ der Rhederei Sartori und Berger gehörig, ist gestern, wie der „Magdb. Z.“ telegraphirt wird, auf der Themse von dem englischen Dampfer „Salamanca“ in den Grund gebohrt worden. Die Mannschaft wurde gerettet. 1
Paris, 29. Oktober. Der „Voss. Ztg.“ wird gemeldet: Im Marseiller Krystallpalast, wo gestern ein Militär⸗Sp ktakel⸗ stück „Formosa“ aufgeführt wurde, wälzten sich nach einem Reihen⸗ feuer vier Statisten in ihrem Blute auf der Bühne. Ein Theil der Statisten hatte scharf geschossen 8
e.)
ungesatteltem Pferde. Komische Intermezzos von sämmtlichen Clonns. Täglich Vorstelung mit abwechselndem Programm.
Sonntag: 2 Vorstellungen, um 4 Uhr (1 Kind frei) und um 7 ½ Uhr.
“ gGems,e
8 5 8 8 3 Ensemble⸗ Familien⸗Nachrichten.
Verlobtz Ferl. Martha Heider mit Hrn. Archi⸗ tekten Mizard Dräger (Berlin — Friedenau). — Frl. Chralette Ewald mit Hrn. Könagl. Ober⸗ Roßarzt Ore Buchholz (Berlin — Königsberg i. Pr.) — Frl. Juovhanna Geuer mit Hrn. Franz Pieken⸗
Vaudeville
Dr. Ietannes Poppe (SLeipzig).
Verehrlicht: Hr. Hugo Steinberg mit Frl. Margerethe Schultze (Breslau). — Hr. Günther von Woorsch mit Gräfin Gertrud Pfeil (Kreise⸗ wit) — Hr. Prof. Theodor Plowitz mit Frl. Panla Gidion (Wien). — Hr. Prem.⸗Lieut. Zinne⸗ marn mit Frl. Katharina Hoffmann (Oels
i. Schles.). — Hr. Amtsrichter E. Englisch mit Frl. Helene Methner (Breslau). — Hr. Königl. Eisenbahn⸗Direktor Franz Lamfried mit verw. Frau Doris Froeschke, geb. Menges (Berlin). — Dr. Hauptmann Bruno Stiegler mit Frl. Gertrud Leistikow (Waldenburg i. Schles). — Hr. Richard Dietrich mit Frl. Anna Kleinig (Leipzig). — Hr. Landgerichts⸗Referendar Paul Siebdrat mit Frl. Elisabeth Knoll (Auerbach i. V.). — Hr. Otto Koch mit Frl. Alma Haendler (Altona). — Hr. Steinbruchbesitzer Emil Bockemühl mit Frl. Maria Köster (Bergneustadt — Berlin). — Hr. Rechtsanwalt Hugo Radt mit Frl. Hedwig Henius (Thorn).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kurt Bohm (Berlin) — Hrn. Pastor Renner (Perschütz) — Hrn. Second Lieutenant Karl Freihrn. von Friesen
Zum Gesangsposse
Zum 24. Male: Schwank in
Schwank in
Zum 25. Male: Der
Concert-Haus.
Concert.
Freitag:
(Lenz Dollinger: Felix Schweig⸗ Zum 25. Male: Pension
(Philipp Klapp⸗ Singakademie. Freitag, Anfang 7 Uhr. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung. Orchester.
Concert⸗Anzeigen.
II. Wagner⸗Abend.
Abends Concert von Heinrich Barth mit dem Philharmon.
(Dresden). — Hrn. Paul Brandt (Wonnwitz b. Prauß). — Hrn. Willy von Dulong (Herrschaft Witaszyce, Kreis Jarotschin). — Eine Tochter: Hrn. Gutsbesitzer Karl Niedenführ (Schlottendorf). — Hrn. Hauptmann Schwartzkopff (Straßburg i. Elsaß). — Hrn. Apothekenbesitzer Rob. Groppler (Berlin). — Hrn. Ad. Hengst (Königsberg). — Hrn. Emil Dumont (ECeipzig). Gestorben: Hr. Hauptmann a. D. Wilhelm Zwanziger (Peterswaldau i. Schles.). — Hr. Bürgermeister Wilh Martienssen (Groß⸗Warten⸗
Carl Meyder⸗
7 ½ Uhr:
Freitag: Zum 67. Male:
Modernes Ausstattungsstück in
1 Geöffnet von 12—11 Uhr. Alex. Moszkowski und Rich.
wissenschaftlichen Theater. zettel.
Mrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof).
ven an “ ver ch Vorstellung im Näheres die Anschlag⸗
berg). — Verw. Freifrau Marie von Marenholtz, geb. von Bornstedt (Braunschweig). — Hr. Haupt⸗ lehrer Emil Palm (Weißstein). — Frau Rentiere Cornelia Nickel, geb. Nötzel (Sperlingsdorf). — Frau Adelheid von Schmidt, geb. Geffcken (Bonn). — Hr. Rentier C. E. Remmler (Leipzig). — Frau Margarethe Sprenger, geb. Sandrog (Berlin). — Hr. Louis Ferdinand von Rayski (Dresden). —
Theater Circus Renz. (Carlstraße.)
Boccaccio.
Wilhelmstädtisches —0 gramm wird Quadrille, “ von 8 fagar, B
enz. 6 Gladiatoren. menaler Reitkünstler.
Anfang 7 Uhr. Operette
Enkel). odgers.
treten der Damen Geschw. 3 Zephora. Mr. Burnell Fillis,
zum letzten u. 50. Male: Ferréol. in 4 Aufzügen von Victorien
Freitag: 6 ⅞ Uhr, Anfang 7 Uhr. Aus dem reichhaltigen Pro⸗ besonders hervorgehoben: Damen und 8 Herren. zmenpferd, vorgeführt von Frl. Oceana Mr. J. F. Clarke, phäno⸗ Horaz u. Mercur, Fuchs⸗ hengste, zusammen vorgeführt von Hrn. Ernst Renz Der weltberühmte Luftgymnastiker Mr. Trepido, geritten von Frl. 3 Athleten zu Pferde v. d. Gebr. Briatore, Frl. Meers, Gierach u. Saltomortales auf
Hr. Rentier Ludwig Richert (Graudenz). — Verw. General Elisabeth Freifrau von Lyncker,
Einlaß s, geb. Hübner (Berlin).
Königs⸗ Nebdacteur: Dr. H. Klee.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin 8 W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Oceana Renz. Auf⸗
8
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8⸗Anzeiger und Köni
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 30. Oktober
glich Preußischen Staats⸗
8⸗-Anzeiger.
8
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Regelmäßige
vorläufigen Fahrten der Haupt⸗Linie per Reich
Postdampfer⸗Verbindung
Deutsche Ost⸗Afrika⸗Linie. zwischen Hamburg und Ost⸗Afrika, Fahrplan der Anschluß⸗Linie an die 8
s⸗Post Dampfer „Wissmann“.
nnter Vertrag mit dem Deutschen Reich
Dampfer der Hauptlinie Hamburg Saänsibar ab V an ab ab
Sansibar Bagamoyo
Chiloane Lindi
ab ab b ab ab
Inhambane Quelimane Ibo
Dampfer der Hauptlinie Sansibar Hamburg ab an
Kilwa Sansibar
ab ab an
Bagamoyo
Freitag Freitag 19. Dezember 19. Dezember
Mittwoch Dienstag
12. November 16. Dezember 1890 1890
7. Januar 10. Februar 13. Februar 1891 1891
Hamburg, Oktober 1890.
13. Februar
27. Dezember 29. Dezember
21. Februar
Sonnabend Montag Donnerstag
1. Januar 1891
26 Februar
Dienstag 6. Januar
Sonntag 4. Januar
23. Februar 1. März 3. März
Mittwoch
7. Januar
4. März
Sonntag 15. Februar
Montag 12. Januar
Freitag 9. Januar
Freitag 9. Januar
6. März 6. März 9. März 12. April
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Saarbrücken geht der hiesigen „Volks⸗Ztg.“ das Er⸗ gebniß der von zwei Revisoren erfolgten Prüfung der Kasse des Rechtsschutzvereins der Bergleute zu; demnach betrug die Einnahme im Jahre 1890 19 105 ℳ, der Saldovortrag von 1889 2000 ℳ, zusammen 21 105 ℳ Der Einnahme stehen gegenüber an Ausgaben für Vereins⸗Angelegenheiten (Entschädigungen, Druck⸗ sachen ꝛc.) 6329 ℳ und für Gerichtskosten 6197 ℳ. zusammen 12 526 ℳ, so daß sich ein Ueberschuß von 8578 ℳ ergiebt.
In Solingen fand am letzten Sonntag eine sozialdemo⸗ kratische Versammlung zur Berichterstattung über den Halleschen Parteitag statt. In dieser Versammlung kam die Gährung, welche gegen den sozialdemokratischen Reichstags⸗Abgeordneten für Solingen, Schumacher herrscht, wie wir aus einem Bericht der „Eib. Ztg. ersehen, offen zum Ausdruck. Schumacher ergriff selbst das Wort zu längeren Ausführungen; der Redner bemerkte u. A., man habe ihn in letzter Zeit arg verleumdet, habe seine Thätigkeit bekrittelt,
ihm Unehrlichkeit der Partei gegenüber vorgeworfen, sogar zu ver⸗
stehen gegeben, daß er in finanzieller Hinsicht nicht ganz zweifels⸗ ohne dastehe, indem er sich seine Reden zweimal und dreimal habe bezahlen lassen. Das alles seien krasse Berleumdungen; er forderte seine Widersacher auf, auf der Stelle mit ihren verleumderischen Anschuldigungen herauszurücken. Als von seinen Widersachern, die man in den Bürgermeistereien Wald, Merscheid und Gräfrath sucht, Niemand zum Wort sich meldete, brachte Herr Schumacher zur Kenntniß, daß man sogar eine förmliche Anklageschrift gegen ihn ver⸗ aßt und dieselbe dem Parteivorstande eingereicht habe. Er sei aber im Besitz eines Briefes des Abg. Bebel, der das Gewicht der Anklage genau geprüft habe und nun an Schumacher schreibt, die Anklageschrift falle mehr durch Umfang als durch Inhalt ins Gewicht. Alles in Allem, bemerkt das angezogene Blatt zu diesen Vorgängen, scheint der Riß doch ein sehr tiefgehender zu sein, denn Bebel hat, wie von einem Anwesenden mitgetheilt wurde, den Vorschlag gemacht, einen Unter⸗ suchungsgerichtshof über die gegen Hrn. Schumacher gerichteten An⸗ schuldigungen einzusetzen, der aus fünf Köpfen bestehen foll: vier Parteigenossen aus dem Kreise, aus beiden Parteien und einem Fraktionsmitgliede. Diese Mittheilung wurde von keiner Seite richtig gestellt, scheint also auf Wahrheit zu beruhen.
Eine am Dienstag in Leipzig abgehaltene und von etwa 300 Personen besuchte Versammlung der in der Metallindustrie und dieser verwandten Berufszweigen beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen nahm die Gründung eines Vereins vor, der sich „Verein aller in der Metallindustrie und den verwandten Berufen beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen von Leipzig und Umgegend“ nennt. Dieser Verein stellt sich, nach der „Lpz. Ztg.“, thatsächlich als der wiedererstandene, vor Jahren auf Grund des Scozialistengesetzes aufgelöste Fachverein der Metallarbeiter dar. Der bereits ausgearbeit te Statutenentwurf wurde mit unbedeutenden Abänderungen angenommen. Der Vereinszweck besteht in der Erlangung möglichst günstiger Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen, namentlich der Festsetzung einer Maximalarbeitszeit, Abschaffung der Sonntags⸗, Feiertags⸗ und Ueberstundenarbeit, Beseitigung des Stück⸗ lohns, Unterstützung der Vereinsmitglieder und anderer Gewerkschaften bei Strikes und Aussperrungen, Unterstützung namentlich auch derjenigen Mitglieder, die wegen ihrer Thätigkeit für den Verein ge⸗ maßregelt worden sind. Ferner soll der Verein die Regelung des Arbeitsnachweises, des Herbergs⸗ und Verkehrswesens u. s. w. in die Hand nehmen. Die Gründung dieses allgemeinen Metallarbeiter⸗ vereins wird die Aufhebung der zahlreichen kleineren Branchenvereine zunächst nicht zur Folge haben, vielmehr soll die Nominirung des Vereinsbeitrages auf wöchentlich 5 ₰ es Allen ermöglichen, sowohl dem allgemeinen Verein als einem Branchenverein anzugehören.
Hier in Berlin erörterte, wie wir einem Bericht der „Volks⸗ Ztg.“ entnehmen, eine Fabrikarbeiterinnen⸗Versammlung gestern die Lohnverhältnisse der in der Sammetfabrikation beschäftigten Arbeiterinnen bezw. die Zustände in der Velvetfabrik in der Köpnickerstraße. In einer früheren Versammlung wurden bereits verschiedene Mißstände beleuchtet. Einige derselben sind, wie mitgetheilt wurde, abgestellt worden. Nach den in der Versammlung gemachten Angaben, beträgt der Wochen⸗ verdienst, im höchsten Falle 12 ℳ Viele Mädchen verdienen aber nur 5 ℳ Es komme sogar vor, daß Arbeiterinnen, einen Sonn⸗ abend kein Geld erhalten, nämlich immer, wenn sie nicht pünktlich ihr „Stück“ fertig gestellt und abgeliefert haben. In diesem Falle müssen die Arbeiterinnen bis zur nächsten Lohnzahlung warten. Lehrmädchen erhalten 3 ℳ pro Woche, von denen in der ersten Woche 2,75 ℳ als Kaution einbehalten werden. Männer arbeiten in der Fabrik für 12 — 15 ℳ Die Arbeiterinnen werden noch obendrein mit Strafgeldern reichlich bedacht. Auch wurden Seitens der Arbeiterinnen die lebhaftesten Klagen geführt über die ihnen zu Theil werdende Behandlung. Die Versammlung wählte schließlich eine Kommission der Arbeiterinnen der Velvet⸗Fabrik mit dem Auftrage, einen Lohntarif, welcher alle Akkord⸗ und Nebenarbeiten ausschließt, auszuarbeiten und einer demnächst anzuberaumenden Versammlung vorzulegen. Auch wurde der Beitritt zum Allgemeinen Arbeiterinnen⸗Verein beschlossen.
In Ravenna wurbde gestern, wie „W. T. B.“ meldet, das Urtheil in dem Prozeß wegen der in der Ortschaft Conselice stattgehabten Arbeiterunruhen gesprochen. Von den Angeklaagten wurden 6 zu 10 monatlicher, einer zu 5 monatlicher Haft verurtheilt; einer wurde freigesprochen.
Zur wirthschaftlichen Lage. Aus dem Regierungsbezirk Kassel wird berichtet: Bemerkens⸗ Veränderungen sind in den letzten Monaten in dem Wohlstand der Bevölkerung nicht eingetreten. Wenn sich auch hie und da die Vermsogensverhältnisse in Folge der staat⸗
lichen Fürsorge etwas gebessert haben, so ist doch das Dar⸗ niederliegen der Landwirthschaft, die starke Verschuldung des bäuerlichen Besitzes, die allzustarke Belastung des Grundbesitzes mit Abgaben, die verhältnißmäßig geringe Entwickelung von Handel und Industrie, die wucherische Ausbeutung eines Theils der Landbevölke⸗ rung, auf der anderen Seite die zunehmende Genußsucht und der Mangel an Sparsinn einer allgemeinen Hebung des Wohlstandes hinderlich. Hie und da treten allerdings in der Zunahme der Spar⸗ kasseneinlagen und dem Herabgehen des Zinsfußes Anzeichen einer Besserung zu Tage. Die Gründung von Raiffeisen’schen Darlehns⸗ kassen nimmt einen erfreulicheg Fortgang. Die Arbeiterverhältnisse sind im Allgemeinen günstig. In den meisten industriellen Betrieben sind mehr Arbeiter eingestellt, in allen Arbeitszweigen hat es an loh⸗ nenden Verdienst nicht gefehlt, die Arbeitslöhne sind vielfach noch er⸗ höht worden. Der Fürsorge für Beschaffung gesunder Arbeiter⸗ wohnungen wird von Vereinen und Fabrikunternehmern eine wachsende Aufmerksamkeit gewidmet. Trotz der guten Arbeitslöhne hat es namentlich auf dem Lande vielfach wieder an Arbeitskräften gefehlt. Die Jugend wendet sich immer mehr der Fabrikarbeit, als der loh⸗ nenderen und auch körperlich weniger anstrengenden zu und bevorzugt sie auch um deswillen, weil sie eine dauernde Beschäftigung gewährt, während die Landwirthe ihre Arbeiter aus Mangel an Arbeit und aus Sparsamkeitsrücksichten möglichst nicht über Winter behalten. Viel größere Landwirthe sind wiederum genöthigt gewesen, sich aus dem Osten Arbeiter zu verschaffen, deren Unzuverlässigkeit und Un⸗ stetigkeit vielfach zu Klagen Anlaß gegeben hat.
Land⸗ und Forstwirthschaft. Die Torfstreu.
Ueber die Herstellung und Verwendung der Torfstreu liegt eine im Verlage von M. Heinsius Nachfolger in Bremen soeben erschien ene sehr lehrreiche Schrift von dem Dirigenten der preußischen Moor⸗ Versuchsstation in Bremen, Prof. Dr. M. Fleischer, vor. Bei der Bearbeitung derselben, welche die eingehendste Beachtung der landwirthschaftlichen Kreise verdient, hat der Verfasser es als seine Hauptaufgabe angesehen, die vielen Vortheile hervorzuheben, welche der rationelle Gebrauch gut hergestellter Torfstreu bietet, um dadurch zu einer ausgiebigeren Verwendung von Torfstreu und Torf⸗ mull anzuregen. Daneben aber glaubte er eine Pflicht zu erfüllen, wemnn er nachdrücklichff auf die mannigfachen Schwierigkeiten hinwies, welche der gewerbsmäßigen Herstellung dieser Stoffe sich entgegenstellen. Das Fabrikationsverfahren erscheint auf den ersten Blick so einfach der zu erwartende geschäftliche Nutzen in manchen Zeiten so daß es nicht Wunder nehmen kann, wenn, namentlich in der ersten Zeit, als die Torfstreu angefangen hatte, von sich reden zu machen, zahlceiche Unberufene auf den neuen Erwerbs⸗ zweig sich stürzten. Die Auswahl ungeeigneter Moorflächen, Un⸗ kenntniß von der zweckmäßigen Behandlung des Rohmaterials, fehler⸗ hafte Anlage der Fabriken, mangelhaftes Betriebskapital waren die Klippen, woran der größere Theil der schnell entstan⸗ denen Werke scheiterte. Wer jetzt der fabrikmäßigen Her⸗ stellung von Torfstreu sich widmen will, hat daher alle Ursache, über das zur Verfügung stehende Rohmaterial, über die tauglichen Maschinen, deren zweckmäßigste Aufstellung, über die augenblicklichen und die zu erwartenden Absatzverhältnisse auf das Gründlichste sich zu unterrichten, und vor allem sollte er sich klar machen, daß eine Torfstreufabrik zwar in manchen Jahren einen guten Gewinn bringt, dann nämlich, wenn sie in der Lage ist, dem er⸗ höhten Bedürfniß einen großen Vorrath an guter Waare entgegenzu⸗ bringen, daß aber auch Jahre und nicht selten mehrere Jahre hinter einander kommen können, in welchen die Nachfrage stark nachläßt. Nur bei Berücksichtigung dieses mißlichen, aber schwerlich ab⸗ Faktors wird er vor argen Enttäuschungen bewahrt bleiben önnen.
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Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung zu 10 t für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 28. d. M. rechtzeitig gestellt 10 337, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. — Am 29. d. M. wurden recht⸗ zeitig gestellt 10 458, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien wurden am 28. d. M. rechtzeitig gestellt 4246, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
— Die „Zeitsch. f. Spir.⸗Ind.“ bringt folgenden Bericht über den Handel mit Stärke nach Mittheilungen der Vertrauens⸗ männer in der Zeit vom 22. bis 28. Oktober 1890: Im Laufe der Berichtswoche sind nachstehend angegebene Abschlüsse in den Kar⸗ toffelfabrikaten mitgetheilt worden. Es wurden verkauft an: Kar⸗ toffelmehl und trockener Kartoffelstärke 500 Sack prima zu 22,25 ℳ, Lieferung November⸗Dezember, frei Hamburg; 400 Sack prima zu 23 ℳ, Lieferung Novbember⸗Dezember, und 400 Sack prima zu 23,25 ℳ., Lieferung Oktober⸗April, beides frei Station an der Bahnstrecke Oebisfelde — Magdeburg; 500 Sack prima zu 22 ℳ netto Kasse, prompte Lieferung, frei Warthe⸗Station; 100 Sack zu 24 ℳ frei Station im Direktionsbezirk Erfurt, prompte Lieferung; feuchter Kartoffelstärke: 1000 Sack zu 11,60 ℳ Parität Berlin; 2000 Sack zu 11 ℳ frei Station in Mecklenburg; 1000 Sack zu 10,65 ℳ frei Station an der Bahnstrecke Belgard — Ruhnow; 100 Sack zu 10,80 ℳ frei Station an der Bahnstrecke Oels— Gnesen, Lieferung Oktober⸗November; 1000 Sack zu 10,60 ℳ frei Station an der Bahnstrecke Ruhnow— Belgard; 200 Sack zu 11 ℳ frei Station an der Bahnstrecke Altdamm —Kolberg, Lieferung Ende No⸗ vember; 300 Sack feine zu 11,25 ℳ frei Frankfurt a. O.; 300 Sack zu 12,38 ℳ Parität Berlin, November⸗Lieferung; 3 Ladungen zu 10,80 ℳ frei Station an der Bahnstrecke Neustettin —Ruhnow.
— Wie die „Köln. Volksztg.“ vernimmt, sind die Minimal⸗ preise des westfälischen Kokessyndikats nunmehr in folgender
Weise festgesetzt: für Hochofenkokes 13 ℳ, Gießereikokes 15 ℳ, Brechkokes über 30 mm 16 ℳ, von 20 — 30 mm 10 ℳ, Perlkokes 10 — 20 mm 6 ℳ, Rundofenkokes für Hochöfen 14 ℳ, für Spezial⸗ zwecke 16 ℳ, gesiebter Kokes 12 ℳ, klein 10 ℳ
Leipzig, 29. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. November 4,75 ℳ, per Dezember 4,72 ½ ℳ, per Januar 4,65 ℳ, per Februar 4,57 ½ ℳ, per März 4,52 ½ ℳ, pr. April 4,52 ½ ℳ, pr. Mai 4,50 ℳ, pr. Juni 4,50 ℳ, pr. Juli 4,50 ℳ, pr. August 4,47 ½ ℳ, pr. September 4,47 ½ ℳ — Umsatz 125 000 kg. Ruhig.
London, 29. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 8 Weizen⸗ ladungen angeboten.
Antwerpen, 29. Oktober. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten waren 1878 Ballen La Plata⸗Wollen, 1511 B. Australische Wollen; verkauft wurden 794 B. La Plata, 864 B. Australier.
New⸗York, 29. Oktober. (W. T. B.) Etwa 50 der hervor⸗ ragendsten Kauf leute von New⸗ York, welche an dem Import⸗ geschäft betheiligt sind, hielten gestern eine Versammlung ab, um gegen die Mac Kinley⸗Bill zu protestiren. Die Redner sprachen die Ansicht aus, daß das Fehlen des Art. 30 in der Bill die Wirkung habe, die ganze Bill zu annulliren, und daß in diesem Sinne auch hervorragende amerikanische Juristen sich ausgesprochen hätten. Von anderer Seite wurde hervorgehoben, daß ein nicht minder hervor⸗ ragender Rechtsverständiger erklärt habe, die Erhebung der höheren Zölle, wie sie durch die Mae Kinley⸗Bill eingeführt seien, wüßde durch die gedachte Unregelmäßigkeit nicht berührt; die vorgeschriebenen Zölle müßten bezahlt werden.
Rennen zu Charlottenburg. Mittwoch, den 29. Oktober, Mittags 12 Uhr.
I. Compensations⸗Rennen. Graditzer Gestütspreis 2500 ℳ Für Zweijährige. Der Sieger ist für 5000 ℳ käuflich. 1200 m. Hrn. R. Schrader's br. St. „Schneeflocke“ (5000 ℳ) 60 ½ kg 1., Hrn. Balduin’'s br. H. „Barcarolle“ (3000 ℳ) 58 kg (tr. 58 8 kg) 2., Hrn. v. Tepper⸗Laski's br. H. „Calderon“ (5000 ℳ) 62 kg 3 Verhalten mit zwei Längen gewonnen; „Calderon“ drei Längen hinter „Barcarolle“. „Prosit“ angehalten. Werth: 2660 ℳ der Siegerin, 400 ℳ dem Zweiten. — „Schneeflocke“ wurde für 9000 ℳ von Hrn. Albert gefordert.
II. Kunnersdorfer Flach⸗Rennen. Preis 1000 ℳ dem erstern, 500 ℳ dem zweiten, 300 ℳ dem dritten Pferde. Herren⸗Reiten. 1400 m. Kapt. Jos's br. H. „Lord Douglas“ 3 jähr. 73 kg, Mr. Moore †, Hrn. U. v. Oertzen’'s dbr. St. „Meisterin“ 5jähr. 70 kg (tr. 70 ½ kg), Rittm. v. Heyden⸗Linden †, Rittm. Suermondt’s dbr. H „Van Houten“ 3jähr. 73 kg, Hr. v. Tepper⸗Laski 3, Hrn. H. Suer⸗ mondt's br. H. „King Mob’ 3jähr. 70 ½ kg, Lr. Suermondt 4. Zu einem todten Rennen herausgeritten; „Van Houten“ zwei Längen hinter dem Paar und einen Kopf vor „King Mob“ Dritter, dann Mathnifte⸗ d. 1g ene, Handsome“. Der Rest an⸗ gehalten. er Preis wurde getheilt. Werth: 1045 ℳ Jede beiden Ersten, 280 ℳ dem Dritten.
III. Vergeltungs⸗Jagd⸗Rennen. Preis 1500 ℳ dem ersten, 600 ℳ dem zweiten, 300 ℳ dem dritten Pferde. 3500 m. Mr. John’s schwbr. W. „Illusion“ 5 jähr. 71 kg 1., Hrn. v. Tepper⸗ Laski’'s F⸗H. „Ginster“ 3 jähr. 56 ½ kg 2., Hrn. H. Suermondt'is br. St. „Evaporée II.“ a. 78 kg 3., Lr. Lucke’s dbr. W. „Orford“ 6 jähr. 72 ⅜ kg 4. Leicht mit drittebalb Längen gelandet; drei Längen zwischen dem Zweiten und der Dritten. „Oxford“ Vierter vor „Newbridge“ und „Thronfolger“. „Vesuvia,“ welche ausgebrochen, und „Humor“ angehalten. Werth: 2030 ℳ dem Sieger, 550 ℳ dem Zweiten, 250 ℳ der Dritten.
IV. Großer Preis von Charlottenburg. Ehrenpreis dem siegenden Reiter und 20 000 ℳ dem ersten, 6000 ℳ dem zweiten, 5000 ℳ dem dritten, 4000 ℳ dem vierten, 3000 ℳ dem fünften 2000 ℳ dem sechsten Pferde. Herren⸗Jagd⸗Rennen. 6000 m. Dem siebenten Pferde 1000 ℳ, dem achten Pferde 500 ℳ aus den Eins. Reug. und Anmeldungsgebühren. t. G. v. Arnim's br. W. „Zieten⸗ husar“ 5jähr., 77 kg, Rittm. v. Sydow 1., Gr. Nik. Esterhazv 8
„W. „Geschäftsfreund“ 4jähr, 72 kg. Lt. Frhr. v. Reitzenstein I. 2.,
ittm. v. Heyden⸗Linden's F⸗W. „Fénelon“ a. 79 kg. Bes. 3.,
rn. Albert's schwbr. H. „Iceberg II.“ a. 79 kg, Lt. v. Willich 4., Lt. Weinschenck's br. St. „Modell“ 5jähr., 73 ⅜ kg, Lt. Gr. Bredow 5. Kapt. Jos's br. St „Vivacious“ a. 79 kg. Mr. Harrison 6., Rittm. v. Schmidt.⸗Pauli's br. W. „Kingsdene“ a. 79 kg. Tt. G. v. Schierstaedt 7., Lt. v. Zitzewitz' br. St. „Mlice Melville“ Sjähr., 79 kg, Bes. 8. Nach schärfster Gegenwehr umg einen Kopf heraud⸗ geritten; zehn Längen trennten „Fénelon“ don „Geschäftsfreund“ und drei Längen weiter zurück „Iceberg“ Vierter, gefolgt auf eine halbe Länge von „Modell“. „Vivacious“ die Nächste vor „Kingsdene“, „Alice Melville“, „Little Horne“, „Verdical’ und „Peter the Hrent- welche in weiten Abständen das Ziel erreichten. „Gl d“* siel und brach ihr Reiter das linke Schlüsselbein; „La Bitarden und „Wegda⸗ niedergebrochen. Werth: Ehrpr. und 24 360 ℳ dem Sieger, 58090 ℳ dem Zweiten, 4800 ℳ dem Dritten, 3800 ℳ dem Vterten, 2890 ℳ der Fünften, 1800 ℳ der Sechsten, 800 ℳ dem Siebenten, 390 ℳ der Achten.
V. Eichkamp⸗Jagd⸗Rennen. Preis 1500 ℳ dem ersten, 500 ℳ dem zweiten, 300 ℳ dem dritten Pferde. Hadidap. 4500 m. Hrn. Herbert’'s br. W. „St. Pierre“ 70 kg, 1., Hrn. von Tepper⸗ Laski's br. W. „Strelitze“ 4jähr. 60 kg. 2. Mr. R. Gore's br. W. „Flattery“ a. 77 kg (inkl. 4 ½ kg cxtra), 3, Rittm. v. Schmidt⸗ Pauli's br. W. „Sancoins“ a. 69 kg, 4. Mit zwei Löngen ge⸗ wonnen; „Flattery“, angehalten zehn Längen hinter „Strelitze“ und e. 898 dann „Economv. „Warna⸗ vor dem Ziel angehalten. Werth: 1970 ℳ dem Sieger, 450 ℳ Zweiten, 250 ℳ dem Dritten. aes Sega
VI. Preis von Halensee. 1500 ℳ dem ersten, 600 ℳ dem zweiten, 400 ℳ dem dritten, 200 ℳ dem vierten Pferde. Herren⸗ Hürden⸗Rennen. Der Sieger ist für 4000 ℳ Fäuflich. 2590 m.