Residenz-Theater. 8 Mit zwei Novitäten wartete am Sonnabhend Hr. Direktor Lauten⸗ urg seinen Gästen auf; er kann mit dem Erfolg, den beide erzielten, ufrieden sein. Mehr noch ist es vielleicht das Publikum, welches es um großen Theil angenehm zu empfinden schien, daß ihm an Stelle igen Sittenstücke einmal harmlosere Werke ge⸗ ch, von einigen Derbheiten abgesehen, Ganzen in den Grenzen des Schick⸗ und mit ihrem ergötzlichen Humor die — in jene behagliche Stimmung verfetzten, welcher man sich im Theater bei Aufführung eines Schwanks so gern hin⸗ ugeben pflegt. „Die Familie Moulinard“ hat Albin Valabrégue zum Verfasser, dessen Name in Gemeinschaft mit demjenigen Hennequin’s den Berliner Theaterfreunden nicht unbekannt st. Die Familie Moulinard, Vater, Mutter und Tochter, sind drollige Erscheinungen, deren Worte und Handlungen des Ergötz⸗ ichen die Hülle und Fülle bieten. Etwas Neues freilich vermochte der Pariser Schwankdichter mit diesem jüngsten Erzeugniß seiner Muse nicht zu schaffen, aber die Art, wie er dem Alten Neues hinzuzufügen erstand und komische Situationen auszunutzen wußte, verhalfen ihm zum Erfolg. Moulinard, ein ehemaliger Senffabrikant, welcher seine Köchin geheirathet hat, will seiner Tochter Cécile einen Mann ver⸗ schaffen; dieser aber soll Titel und Rang haben, und Paul Bodard, einer von den beiden auftretenden Bewerbern, wird gegen seinen Willen von Moulinard veranlaßt, sich um die Stelle eines Sous⸗ Präfekten in einer kleinen Stadt zu bemühen. Statt seiner er⸗ hält aber ein gewisser Paul Godard den Posten, eine Zeitung verwechselt beide Namen, und Moulinard beglückwünscht den guten odard, der sich wider seinen Willen in die ihm aufgedrängte Rolle schickt, nur um Céöcile heirathen zu können. Moulinard ist aber ein Mann von Ehrgeiz, er will als Schwiegervater des Sous⸗Präfekten eine Rolle spielen, begleitet ihn mit Familie nach Reglisotte und stellt das ganze Nest auf den Kopf, bis sich nach einer Reihe höchst ergötzlicher Scenen der richtige Sous⸗Präfekt, Godard, zu erkennen giebt. Godard selbst hat aber so wenig Gefallen an der Stadt Reglisotte gefunden, daß er seinen Onkel, der ihm zu der Stelle ver⸗ holfen, um sofortige Rückberufung bittet. Im Augenblick der höchsten Verwirrung trifft die telegraphische Meldung ein, daß man seine Bitte gewährt und daß an seiner Stelle Bodard das Amt des Sous⸗ Präfekten erhalten hat. 3 Das ist in kurzen Zügen die Fabel des Stückes, und schon diese kurze Skizzirung genügt, um zu erkennen, daß der Verfasser sich einen recht dankbaren Stoff zurechtgelegt und geschickt verarbeitet hat. Auf die Wahrscheinlichkeit und Glaubhaftigkeit legt er, als echter Schwank⸗ dichter, selbstverständlich keinen; Werth, und man sieht gern über diese Mängel hinweg, nachdem man begriffen hat, worum es sich handelt. Was dem neuen Stück den Erfolg von vornherein sicherte, das war die Besetzung der Rollen. Hr. Pansa ist bekannt als trefflicher Darsteller komischer Väter, und die besondere Eigenart der von den französischen Lustspieldichtern geschilderten findet in ihm einen aus⸗ gezeichneten Vertreter. So schuf er denn auch wieder aus dem dünkelhaften, beschränkten Moulinard eine köstliche Figur, die er von Anfang bis zu Ende mit gleichem Humor durchführte. Hr. Richard George hätte seinem Bodard wohl ein wenig mehr Farbe geben können, doch traf er im Allge⸗ meinen den rechten Ton. Besser aber war Hr. Emanuel Reicher
als wirklicher Sous⸗Präfekt, der den blasirten Pariser Lebemann in vorzüglicher Weise zu charakterisiren verstand. Als fernere tüchtige Leistung muß der Hotelbesitzer Emil des Hrn. Pagay gelten. Hr. Pagay schafft aus den ihm übertragenen Rollen meist Karrikaturen, was ihm bei seiner hierfür ganz besonders geeigneten Physiognomie nicht schwer fällt; sein spießbürgerlicher Hotelier war denn auch wieder von einem durchschlagenden Erfolge. Die Damen Josefine Pagay und Helene Schüler ver⸗ standen es gleichfalls, ihre Rollen gewandt durchzuführen, und die episodischen Partien wurden von den damit betrauten Per⸗ sonen nicht minder geschickt zur Geltung gebracht.
Der dem längeren Schwank vorausgehende Einakter „Der Eber“, Lustspiel von Al. Bisson, steht ersterem nach, ist aber immerhin eine recht annehmbare Einleitung. Er ist gleichfalls auf außergewöhnlichen 1 ngen aufgebaut und behilft sich mit den altbewährten Mitteln des Mißyerständnisses und der Verwechslung. Berte und Henri haben sich als junge Leute ewige Treue geschworen; als sie sich nach achtjähriger Trennung wiedersehen, sind sie beide ihrem Versprechen längst untreu geworden und fühlen sich im Ehestande recht wohl. Da sie aber gelobt haben, daß sie ihre Untreue mit dem Tode büßen wollen, so gerathen sie in Verlegen⸗ heit und scheuen sich, sich als längst anderweitig verheirathete Leute einander zu erkennen zu geben. Schließlich bringt sie der Zufall dazu, und Alles verläuft in schönstem Einvernehmen. Diese dramatische Kleinigkeit wurde recht gefällig gespielt. Hr. Brandt als Henri de Langlade und Frl. Zipser als Berte de Malbois gaben ihre Rollen anmuthig. Auch Frl. Irma Selken fand sich mit der wenig bietenden Partie der Susanne gut ab, und die Hrrn. Reusch und von Wymetal fäügten sich gewandt in das kleine flott spielende Ensemble ein.
Die Ibsen⸗Matinée findet Sonntag, den 16. d. M., Mittags 11 ½ Uhr, statt; zur Aufführung gelangt die „Wildente“.
Thomas⸗Theater. ’
Die erste große Possen⸗Novität, welche, wie bereits erwähnt, morgen unter dem Titel „Der Wetterfrosch“ in Scene gehen wird, ist von den Autoren Kneisel und Hirschel auch mit einer Reihe origi⸗ neller Couplets und Gesangstexte versehen worden, zu denen Gustav Steffens die Musik geschrieben hat. 8
Sing⸗Akademie.
Die Concertsängerin Frl. Pia von Sicherer aus München, deren vorzügliche Leistungen durch ihre Mitwirkung in den Auf⸗ führungen des Stern'schen Gesangvereins dem hiesigen Publikum wohlbekannt sind, erfreute am Sonnabend durch den Vortrag einer reichen und gut gewählten Anzahl von Liedern. Ihre umfangreiche und sehr klangvolle Sopranstimme, die musterhafte Deutlichkeit der Aussprache, das Binden der Töne, ohne Athemansatz spüren zu lassen, ihre freie Behandlung der höchsten Töne bei stets reiner Intonation sind Eigenschaften, welche, da sie zugleich mit sehr warm empfindender und lebendiger Ausdrucksweise verbunden sind, die zahlreich erschienenen Zuhörer auch diesmal wieder zu rauschenden Beifallsbezeugungen und wiederholtem Hervorruf hinrissen. Kamen die genannten Vorzüge der Künstlerin auch allen Gesängen zu Statten, so heben wir unter diesen doch die „Mignon⸗Lieder“ von Schubert, „Er ist’s“ von Schumann, „Murmelndes Lüftchen“ von Jensen und die beiden ziemlich schwie⸗ rigen Lieder „Frühlingstrost“ von Brahms und „Ständchen“ von R.
.— eheeedecsse.-
Strauß als besonders anzuerkennende Leistungen hervor. Der Münchener Pianist Hr. H. Schwartz, der die Begleitung sämmt⸗ licher Gesänge übernommen hatte, trat noch besonders als Solist her⸗ vor, und zwar in der sehr gelungenen Ausführung der Sonnate (ap- passionata) von Beethoven, wie in der Don erchFapesst von Liszt, Werke, die der begabte Künstler mit tadelloser technischer Fertigkeit und eingehendem Verständniß vortrug. Eine gewisse Härte des An⸗ schlags hat Hr. S. noch zu vermeiden. Auch seinen Leistungen wurde reicher und wohlverdienter Beifall zu Theil. Eoncerthaus.
Morgen gelangen Lortzing's „Fest⸗Ouverture“, Rossini's Ouver⸗ ture zu „Semiramis“ und Abam’s Ouverture zum „König von Yve⸗ tot“, ferner die symphonische Dichtung „Les Préludes“ von Liszt, der Kaiser⸗Walzer von Strauß, Potpourri aus „Der Mikado“ von Sullivan, „Perpetuum mobile“ für die Violine von Swendsen (Hrn. Concertmeister Kramer), „Warum?“ Lied für Cornet à Piston von Drexel (Hr. Richter), endlich Largo für Violine, Orgel, Harfe und Streichinstrumente von Händel zur Aufführung.
Rennen zu Charlottenburg. Sonntag, den 2. November.
I. Steglitzer Hürden⸗Rennen. Pr. 1500 ℳ Dist 2500 m. Lt. v. Löbell's 31. F.⸗St. „Innerste“ 1., Kapt. Jos’s 4j. br. H. „Astrato“ 2., Rittm. Suermondt's 3j. F.⸗St. „Dornröschen 3. Leicht mit fünf Längen gewonnen. Werth: 2080 ℳ der Siegerin, die um 4350 ℳ von Kapt. Joë gefordert wurde.
II. Birkenwald⸗Jagd⸗Rennen. Pr. 1200 ℳ Dist. 3500 m. Lt. v. Zi Fr 6j. br. St. „Alice Melville“ Bes. 1,, Lt. v. d. Lühe's 6j. br. W. „Debarred“ Bes. 2,, Lt. Lucke’'s 6°, br. W. „Oxford“ Lt. v. Schierstädt 3. Siegte leicht mit sieben Längen. Werth: 1980 ℳ der Siegerin, die um 4500 ℳ zurückgekauft wurde.
III. Nauener Jagd⸗Rennen. Preis 1500 ℳ Dist. 4500 m. Hrn. Bruno’s a. F⸗H. „Androcle“ 1., Hrn. H. Suermondt's a. br. St. „Evaporée II.“ 2., Rittm. Suermondt's a. br. St. „Winthorpe“ 3. Leicht mit sieben Längen gewonnen. Werth: 2490 ℳ dem Sieger, der um 3100 ℳ zurückgekauft wurde.
IV. Freies Offizier⸗Handicap. Preis 2000 ℳ Dist. 4000 m. Rittm. v. Heyden⸗Linden's a. br. W. „Orcadian“ Bes. 1., Rittm. v. Sydow's 4jähr. F.⸗St. „Marina“ Bes. 2., Lt. von Kummer’s a. br. St. „Carmen II.“ Lt. v. Grävenitz 3. Sicher mit einer Länge gewonnen. Werth: 2390 ℳ dem Sieger.
V. Winterpreis 1000 ℳ Dist. 2500 m. Lt. Gr. Schimmel⸗ mann’'s a. br. St. „Forelock“ Lt. v. Goßler 1., Lt. v. Handecker’s 4 br. W. „Bravo“ Lt. v. Zitzewitz 2., Lt. v. Waldow's a. br. W. „Bergrath“ Bes. 3. Nach Gefallen mit fünf Längen gewonnen. Werth: 1440 ℳ der Siegerin.
VI. Champion⸗Handicap. Pr. 2000 ℳ Distanz 3500 m. Rittm. v. Schmidt⸗Pauli's a. br. W. „Kingsdene“ 1, Kapt. Joë’s a. br. H. „Reveil Matin“ 2. Rittm. v. Boddien’s a. br. W. „Maasland“ fiel. Siegte wie er wollte mit zwölf Längen. Werth: 2170 ℳ dem Sieger.
VII. Herbst⸗Handicap. Pr. 2000 ℳ Dist. 2000 m. Hrn. Balduin’s 5 jähr. br. W. „Jedfoot“ 1., desselben 3j. br. H. „Panthino“ 2., Kapt. Josë's 3j. F.⸗St. „Golden Vale“ 3. Sicher mit zwei Längen gewonnen. Werth 2270 ℳ dem Sieger.
8
vm
.Steckbriefe und 8Eö en.
Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Berfdufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
.Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
orladungen u. dergl.
Oeffentlicher Anzeiger.
. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. . Berufs⸗Genossenschaften. . Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. .Verschiedene Bekanntmachungen.
2
) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[42114] Bekanntmachung. Her teh eene see hin er diesseits unter dem 11. Dezbr hinter
den Schuhmachergesellen Josef Otto-Raujkowski aus Radomno erlassene Steckbrief wird erneuert. Strasburg i. U., den 28. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[42315]
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem “ finden zur Zwangsversteigerung der zur
onkursmasse des Zimmermeisters Dehn gehörigen Grundstücke, nämlich des Wohnhauses Nr. 311 und des Gartens Nr. 329 zu Krivitz mit Zubehör Termine
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗
8 lirung der Verkaufsbedingungen am Montag,
nl-. Januar 1891, Vormittags
2) zum Ueberbot am Montag, den 9. Fe⸗ bruar 1891, Vormittags 11 Uhr,
) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliar⸗ masse desselben gehörenden Gegenstände am Montag, den 19. Janunar 1891,
Vormittags 11 Uhr,
in, “ Nr. 6 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 2. Januar an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Konkurs⸗ verwalter Kaufmann Ernst Schmidt hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Be⸗ sichtigung des Grundstuͤcks mit Zubehör gestatten
Krivitz, den 30. Oktober 1890.
Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches
1A“ EEI
Lage. Zum öffentlich meistbietenden Zwangs⸗ verkaufe der an der Fischerstraße hies. belegenen Stätte des Bahnhofarbeiters Dietrich Wolters Nr. 355 zu Lage ist auf Antrag eines eingetragenen Gläubigers Termin auf Mittwoch, 17. Dezember 1890, Morgens 10 Uhr, angesetzt, wozu Kauf⸗ liebhaber sich hier einfinden wollen. Der zahlungs⸗ fähige Meistbietende erhält den Zuschlag, wenn mehr als des Abschätzungsbetrags geboten sttr. Letzterer Verkaufsbedingungen können hier eingesehen
Lage, 25. Oktober 1890. “
Fürstlich Lippisches Amtsgericht. Nieländer.
9 8 1e Aufgebot. Das Aufgebot ist beantragt worden: 1) Von dem Justizrath Heymann in Altona für den Klempner und Schieferdecker Wilhelm Schmidt
in Lohstedt über die angeblich verbrannte Prioritäts⸗ Obligation Nr. 2004 I. Emission der Altona⸗Kieler Eisenbahngesellschaft über 450 ℳ
2) Von dem Rechtsanwalt Wedekind in Altona:
a über den Nachlaß der am 3. August 1890 hier verstorbenen Arbeiterin Cornelia Char⸗ lotte Margaretha Grewe,
b. über den Nachlaß des am 24. Juli 1890 in
Altona verstorbenen Gärtners Carl Wilhelm
8 Heinrich Gebhardt.
oe. über den Nachlaß des am 22. Mai 1890 in
Altona verstorbenen Schneidermeisters Franz Carl Stiller,
d. über den Nachlaß des am 5. Januar 1890 in Altona verstorbenen Formers Wilhelm Friedrich Adolf Hacker,
e. über den Nachlaß des am 7. August 1890 verstorbenen Tanzlehrers Carl Heinrich Christian Weykopf in Altona,
f. über den Nachlaß des am 30. Mai 1890 in Altona verstorbenen Kutschers Ingwer Paulsen.
3) Von dem Rechtsanwalt Jungelaußen hier über den Nachlaß des am 19. Dezember 1889 in Altona verstorbenen Cigarrenarbeiters Ludwig Christopher Friedrich Wägebauer.
4) Von dem Rechtsanwalt Dr. Warburg in Altona über das hinterlassene Vermögen des von hier ausgewanderten Fettwaarenhändlers August Friedrichsen.
5) Von dem Rechtsanwalt Lassen in Altona:
a. über den Nachlaß des am 27. Dezember 1889 in Niendorf verstorbenen Altentheilers Franz Jochim Schuhmacher,
b. über das angeblich verleorene Buch der Spar⸗
unnd Vorschußbank in Ottensen für die Spar⸗
kasseneinlage Nr. 220 in Höhe von 1021 ℳ 26 ₰, lautend auf Hans Jürgen Gosch, und das angeblich verlorene Sparkassenbuch des Altonaischen Unterstützungs⸗Instituts Litt 8. Nr. 3772, lautend für Hans Jürgen Gosch in Altona oder Frau Martha Elisabeth, geb. Stöhr, in Höhe von 2970 ℳ 78 ₰.
6) Von dem Amtsgericht in Altona:
a. über den Nachlaß des am 22. Dezember 1889. verstorbenen Agenten Jacob Strufe aus Altona, “
b. über den Nachlaß der am 11. April 1890 in Altona verstorbenen Ehefrau Friederike Auguste Sophie Voigt geb. Kiß. .
Alle Diejenigen, welche Rechte und Ansprüche irgend welcher Art als Erben, Gläubiger, Eigen⸗ thümer ꝛc. an die oben aufgebotenen Nachlässe, Ur⸗ kunden und Gelder zur Geltung bringen wollen, werden aufgefordert, diese Ansprüche ꝛc. spätestens in dem auf Montag, den 11. Mai 1891, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an der Allee hieselbst, Zimmer Nr. 16, anstehenden Auf⸗ gebotstermine resp. unter Vorlegung der Urkunden geltend zu machen, widrigenfalls sie damit aus⸗ geschlossen, die Urkunden sar kraftlos erklärt und über die Nachlässe und die Vermögensmasse, was Rechtens ist, verfügt, resp. die Nachlässe werden dem Fiskus zugesprochen werden.
Altona, den 20. Oktober 1890.
Königliches Agitigfret Abtheilung II.
2 Veröffentlicht: Hartung, Sekretär, als Gerichtsschreiber.
[36118] Aufgebot.
Der Schmiedemeister Fr. Bothe und der Drechsler⸗ meister August Möller, Beide zu Wichtringhausen, als Inhaber der väterlichen Gewalt über ihre Kinder aus der Ehe mit Lina Beisner, bezw. Sophie Beisner, haben das Aufgebot des in Sachen, be⸗ treffend die Vormundschaft für die Kinder weiland Beibauers und Schäfers Hermann Heinrich Ernst Christian Beisner in Wichtringhausen, Seitens des Königlichen Amtsgerichts Wennigsen unterm 24. Juni 1874 ausgestellten Depositenscheins — laut dessen u. A. eine Obligation der Hannoverschen Landes⸗ Credit⸗Anstalt Litt. E. Nr. 34 852 über 100 Thaler deponirt ist — beantragt. Der Inhaber dieser Ur⸗ kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. 8
Wennigsen, den 29. September 1890.
Königliches Amtsgericht. I. [42318] Aufgebot. .6“
Der Schäfermeister Johann Neun zu Prusdorf
hat das Aufgebot des auf den Namen seines Mündels, des verschollenen Seefahrers Christian Friedrich Martin Paepke aus Prusdorf, lautenden Sparkassen⸗ buches der Stralsunder Sparkasse, Ger. I. Nr. 31 518 über 15,46 ℳ mit dem Bemerken beantragt, daß dasselbe am 18. September 18790 von dem König⸗ lichen Amtsgericht zu Barth dem früheren Vor⸗ munde, Schaͤfermeister Christian Bandelin zu Prus⸗ dorf, Pngeffndte aber in dessen Nachlaß nicht vor⸗ efunden sei. b 3 8. Hüese dieses Sparkassenbuches wird daher aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichts⸗ stelle, Zimmer Nr. 12, anberaumten Aufgebots⸗ jermine seine Rechte anzumelden und das Spar⸗ kassenbuch vorzuzeigen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Stralsund, den 25. Oktober 1890.
önigliches Amtsgericht. I.
[61392] Aufgebot.
Der Seilermeister Herr Franz Ferdinand Oehler in Leipzig hat das Aufgebot Behufs Kraftloserklä⸗ rung des von ihm am 27. November 1889 zur Ab⸗ senbung an die Firma R. Großmann in Hamburg in einem mit Werthsangabe versehenen Briefe zur Post aufgegebenen, unter dem 11. November 1889 von G. C. Ehrichsen in Leipzig über 359 ℳ ausge⸗ stellten von C. Aug. Beyer hier acceptirten und bei Letzterem am 14. Fshrua 1890 zahlbaren Wechsels, welcher zuletzt das Blancogiro Franz Oehlers getragen und auf dem Transporte aus dem Eisenbahnwagen auf der Linie Leipzig⸗Cöthen⸗Magdeburg verloren ge⸗ gangen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. November 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, 119, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Leipzig, den 23. Januar 1890.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Steinberger.
1SS8; Aufgebot.
Auf den Antrag des Handelsmanns Wilhelm Richter zu Görlitz, vertreten durch den Rechtsanwal Mantell daselbst, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Wechsels, d. d. Sarn h den 12. September 1888, über 150 ℳ, zahlbar 3 Monat a dato, ausgestellt von dem Antragsteller und accep⸗ tirt von dem Gastwirth Karl Haupt zu Geheege, hierdurch aufgefordert, seine Rechte ans diesem Wechsel spätestens im Aufgehotstermine den 20. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, b dem unterzeichneten Gericht anzumelden und den Wechsel borse eh⸗, F die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.
Rothenburg O./L., den 20. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht.
[42312] Aufgebot. 1 Der Kaufmann A. F. Liersch zu Guben hat as Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Kraftloserklärung des angeblich abhanden gekommenen, von Gebrüder Löwenstein in Mainz am 6. August d. Irs. ausge⸗ stellten, am 11. November d. Irs. 50 ₰ fälligen, von Hugo Waldeck dahier angenom⸗ menen Wechsels beantragt. Der Inhaber des vor⸗ bezeichneten Wechsels wird daher hierdurch aufge⸗ fordert, spätestens in dem hiermit auf den 14. Ma 1891, Vormittags 10 Uhr, bestimmten Auf gebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird Lg. Schwalbach, den 28. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht. II.
[30868] Ausfertigung.
Aufgebot. .
Auf Pl. Nr. 774 St.⸗G. Mistelgau der Wagners⸗ tochter Barbara Horter von dort und Pl. Nr. 35 ders. St.⸗Gde. des Oekonomen Nikolaus Goldfuß Hs. Nr. 37 in Mistelgau sind unterm 9. Janua 1835 im Hypothekenbuche für Mistelgau Bd. II B S. 426 u. 431 für den Bauern Johann Hofman von Mistelgau 177 Fl. eingeklagte Forderung un 150 Fl. Zinsen und Kostenquantum vorgemerkt.
Da die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen Inhaber der oben bezeichneten Forderung fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese For derung sich beziehenden Handlungen an gerechne dreißig Jahre verstrichen sind, werden auf Antra der obengenannten Besitzer der Pfandobjekte alle Diejenigen, welche auf diese Forderung ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten, spätestens aber in dem auf Samstag,
ärz 1891, Vormittags 9 Uhr, beim K. Amtsgerichte Bayreuth anberaumten Aufgebots⸗ termin unter dem Rechtsnachtheile öffentlich auf gefordert, daß im Falle der Unterlassung der An. meldungen die Forderungen für erloschen erklärt und in den Hypothekenbüchern gelöscht würden.
Bayreuth, 27. August 1890.
K. Amtsgericht. Bergmann. Zur Beglaubigung:
Bayreuth, den 1. September 1890.
Der Gerichtsschreiber: (L. s.) Deuffel, K. Sekretär.
zum Deutschen Reichs⸗A
No.I 265.
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
8 E1131““ Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Zweite Beilage nzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Montag, den 3. November
Staats⸗Anzeiger.
X“
1890.
Deffentlicher Anzeiger.
vmrBeT 2
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
2316] Aufgebot. Der Posthalter W. Kampmeier zu Detmold hat durch Vermittlung des Amtsgerichts II. daselbst das Aufgebot der Schuldurkunde vom 19. Januar 1864 über ein Seitens des Kaufmanns H. Führer zu Detmold an den Lohgerber Friedrich Schierenberg Nr. 219 zu Horn am 18. Januar 1864 baar aus⸗ bezahltes Darlehn von 50 Thlrn. (fünfzig Thalern), welches im Hypothekenbuche von Horn Bd. III. „S. 121 ingrofsirt ist, beantragt, nachdem derselbe vor dem Amtsgericht II. zu Detmold diesen seinen Antrag begründet und namentlich seine Berechtigung ur Stellung des Antrages nachgewiesen hat. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens n dem auf Dienstag, den 26. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Horn, den 24. Oktober 1890. Fürstliches Amtsgericht. 8 J. A.: Boeckers, Gerichtsassessor. “
9* 1423811 Aufgebot. -“
Der Arbeiter Mathias Mikotajczak — Alter und Geburtsort unbekannt —, welcher bis etwa 1876 hier gewohnt hat, ist verschollen. Der Ahbwesenheits⸗ vormund desselben, Rechtsanwalt Szafranski hier, hat das Aufgebot desselben zum Zwecke der Todes⸗ erklärung beantragt. Der Arbeiter Mathias Mikotajczak wird daher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 19. September 1891, Vormittags 11 Uhr, sich bei dem hiesigen Gericht zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung er⸗ folgen wird.
Pudewitz, den 30. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht.
[42311] Oeffentliche Zustellung. Nachstehender Auszug: 8 8 Der Maurer Friedrich Weilert in Trebra und der Handarbeiter Richard Weilert in Göllingen haben bei dem unterzeichneten Gerichte die Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Todeserklärung des am 1. Juni 1828 in Trebra geborenen und an⸗ geblich vor ca. 27 Jahren nach England ausge⸗ wanderten Johann Christian August Weilert, von dessen Aufenthalt, Leben oder Tod sie seit der Zeit seiner Auswanderung keine Nachricht erhalten haben, beantragt und um Aushändigung dessen Vermögen 5 1 als die nächsten erbberechtigten Verwandten
ꝛc. ꝛc. Greußen, den 28. Oktober 1890 Fürstliches Amtsgericht. Abtheilung II. EWaempel⸗ ird hiermit in Gemäßheit der §§. 825 und 187 der Civilprozeß⸗Ordnung dem obengenannten Ab⸗ wesenden öffentlich mit dem Bemerken zugestellt, daß eine ö zur Anmeldung von An⸗ sprüchen an das Vermögen des genannten Abwesenden bis zum 15. April 1891, Vorm. 10 Uhr, ge⸗ setzt worden ist. Grenßen, den 28 Oktober 1890. Der Gerichtsschreiber des Fürstlichen Amtsgerichts. II. C. Neuse.
1eals] Bekanntmachung.
Am 10. Mai l. J. verstarb zu König im Oden⸗ wald Johanna Auguste Henriette Grsger⸗ geboren zu Namslau am 5. Januar 1806. Als einzige und ge derselben erscheinen die Kinder
enen Bru zmli son it Fütelt ers Eduard Gröger, nämlich „Maria von Prcziews Gröger, zu Weimar, ö“ 2) werline Buchwald, geborene Gröger, zu 3) Otto und 4 aul 8 Lerefenh,2 Gröger, Beide unbekannt „Alle Diejenigen, welche erbrechtliche Ansprü die Nachlaßmasse der Verstorbenen 8 nihsbrüche an werden aufgefordert, solche binnen sechs Wochen vam wesche neg di e an hahier geltend zu machen a nst die Masse na aßgab See. Ermittelungen zur Berche liasg 1.“.“ Höchst i./O., den 25. Oktober 1890. Großherzoglich hessisches Amtsgericht. ünther. 1“ L1“ [423459) Im Namen des Königs! Verkündet am 28. Oktober 1890. gr Nhas gez F gals Gerichtsschreiber in Sachen, betreffen a ufgebot zu der Todeserklärung: zum Zwecke 1) des verschollenen Heyde aus Görlitz, 2) des verschollenen Bäckermeisters Friedrich Wilhelm Louis 88 aus Görlitz, erkennt das Kgl. Amtsgericht Görlitz durch den Gerichtsassessor Goldschmidt für Recht:
1) der Stemann Karl Oswald Heyde, geboren
am 19. August 1857 zu Görli
2) der Bäckermeister Friedrich Wilhelm Louis
Opitz, geboren am 5. November 1833 zu Jauernick, Kreis Görlitz, erden für todt erklärt. 1
Die Kosten jedes Aufgebotsverfahrens sind den be⸗ treffenden Nachlässen unter gleicher Vertheilung der Insertionskosten zu entnehmen.
Von Rechts
geborene
Seemanns Karl Oswald
Wegen.
Im Namen des Königs! b Verkündet am 15. Oktober 1890. Herrnring, Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag des bestellten Abwesenheitsvor⸗ mundes des verschollenen Kandidaten Theodor Kirsch aus Baeslack, des Hausvaters Georg Haase aus Baeslack, erkennt das Königliche Amtsgericht zu durch den Gerichtsassessor Arendt für
echt:
Der am 23. Januar 1846 zu Baeslack, als Sohn der Rektor Theodor und Caroline, geborne Schweiger, Kirsch'schen Eheleute geborene Kandidat Theodor Kirsch aus Baeslack wird für todt erklärt. Kosten trägt Antragsteller.
8 Von Rechts Wegen.
142341 Bekanntmachung.
Auf Antrag des Fabrikbesitzers Christn. Knab in Münchberg wurde der von Wilhelm Müller in Sichersreuth auf sich selbst gezogene und von ihm acceptirte, am 31. Dezember 1889 an die Ordre des Antragstellers bei der Kgl. Filialbank Hof zahlbare Wechsel, d. d. Sichersreuth, 10. Sept. 1889, über 374 ℳ 23 ₰ durch Ausschlußurtheil des unter⸗ “ Gerichts vom 23. d. Mts. für kraftlos erklärt.
Hof, den 29. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht. Walber
[42346]
alber. zur Beglaubigung: “ 8 “ eri reiberei des Königlichen Amtsgerichts. Millitzer, Kgl. Sekretär.
Durch Ausschlußurtheil vom heutigen Tage ist das über die im Grundbuch von Bischofthum Nr. 12 ö unter Nr. 3 für den Alsitzer Johann Friedrich Reske ex obligatione vom 13. Mai 1861 eingetragene Anleihe von 200 Thaler gebildete und aus einer Ausfertigung der Verhandlung vom 13. Mai 1861 sowie aus dem Hypothekenbuchs⸗Auszuge vom 15. Mai 1861 bestehende Hypotheken⸗Dokument für kraftlos erklärt. “
Bublitz, den 24. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht.
[42351] 1 Lage. In Folge Aufgebotsverfahrens ist laut Ausschlußurtheils vom 20. d. Mts. die 1. Orts auf das Colonat Sobbe Nr. 3 zu Hagen Bd. II Bl. 48 des Grundbuchs eingetragene Hypothek 15/7. 1773 zu 1545 ℳ für kraftlos erklärt und gelöscht. Lage, 24. Oktober 1890. Fürstlich Lippisches Amtsgericht. Nieländer.
[42347]
Durch Ausschlußurtheil vom 28. Oktober 1890 ist die E über 215 Thlr. = 645 ℳ Restkaufgeld nebst 5 Procent Zinsen, eingetragen aus dem Vertrage vom 13. September 1871 ex decr. vom 19. Dezember 1871 für die Johann und Fran⸗ ziska, geb. Nalewska — Szczesinskt'schen Eheleute zu Mlewo in Abth. III. Nr. 4 des den Wirth Franz Czerwinski'schen Eheleuten zu Friedenau und den Eigenthümer Thomas Jankowski'schen Eheleuten zu Mlewo gehörigen Grundstücks Mlewo Nr. 59 — gebildet aus einer begl. Abschrift des notariellen Vertrags vom 13. September 1871, dem Hypo⸗ thekenbuchsauszuge vom 27. Februar 1872 und der Eintragungsnote vom 27. Februar 1872 — für kraft⸗ los erklärt worden.
Thorn, den 28. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht.
[42344] Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts vom 28. Oktober 1890 ist der Hypothekenbrief über die im Grundbuche von Freienwalde a 18 Band VII. Bl. Nr. 273 in Abtheilung III. Nr. 3 auf den Namen der Frau Lüben, Friederike, geb. Masch, eingetragenen Post von 300 ℳ für kraftlos erklärt.
Freienwalde a./O., den 30. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht.
[42343] 8 Brandenburg. Bekanntmachung. Im Namen des Königs! Verkündet am 27. Oktober 1890. Sachse, als Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag des Kossäthen Peter Thiem aus Kammer erkennt das Königliche Amtsgericht zu Brandenburg a./H. durch den Amtsgerichts⸗Rath Rabert für Recht:
Die aus einer mit der Ingrossationsnote vom 27. November 1862 versehene Ausfertigung des Erb⸗ rezesses vom 16. August 1862 und den daran ge⸗ hefteten E11““ der im Grundbuch von Kammer Band II Seite 273 und Band II Seite 417 und im Grundbuch von Lehnin Band III Seite 521 verzeichneten Grundstücke bestehende Hypo⸗ thekenurkunde über die auf denselben in Abtheilung III unter Nr. 4 resp. 8 resp. 3 für die verstorbene Wittwe Marie Elisabeth Louise Thiem, geb. Müller, igetztcenen Erbgelder von 1228 Thlr. 3 Sgr.
wird zum Zwecke der Löschung dieser Post für kraftlos erklärt. Rabert.
[42139 Durch rechtskräftiges Ausschluß⸗Urtheil des König⸗ lichen Amtsgerichts Nentershausen vom 14. Oktober cr. wird der Hypothekenbrief, welcher über die Post Abth. III. Nr. 4 des Art. 33 von Nenterzhausen von: 69 ℳ 75 ₰ Hauptgeld nebst 6 % Zinsen seit dem 2. Juli 1873, 22 ℳ 87 ₰ nebst 5 % Zinsen seit dem 15. Januar 1879 und 7 ℳ Kosten für M. M. Emanuel zu Nentershausen laut Immission vom 5. Juli 1879 gebildet ist, für kraftlos erklärt. 1 Nentershausen, den 21. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht.
[42348] Bekanntmachung. lafllmn 23. Oktober 1890 ist Ausschlußurtheil er⸗ assen:
A. über folgende Hypothekenpost:
Grundbuch Schweckhausen Band I. Blatt 53 Abtheilung III. Nr. 3 bezw. Band I. Blatt Nr. 1 Abtheilung III. Nr. 1 und Band I. Blatt Nr. 9 Abtheilung III. Nr. 1:
40 Thaler Abfindung nebst einem Koffer und einem Bette für Franziska Nolte zu Schweck⸗ hausen aus dem Uebertragsvertrage vom 18. August 1846;
B. über die Hypothekenurkunde folgender Post:
Grundbuch Borgentreich Band XV. Blatt 731. Abtheilung III. Nr. 31:
2400 ℳ Darlehn nebst Zinsen für den Kauf⸗ mann Marcus Würtenberg zu Borgentreich aus der Schuldverschreibung vom 29. April 1881. Borgentreich, den 23. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht. [41893] Aufgebotsverfahren. Verkündet den 14. Oktober 1890. Retzlaff, als Gerichtsschreiber.
Im Namen des Königs!
Auf Antrag des Schuhmachermeisters Robert Kolloff zu Greifenberg i./P. erkennt das Königliche Amtsgericht zu Greifenberg i /Pomm. urch den Amtsgerichts⸗Rath Heck für Recht:
daß alle Diejenigen, welche etwa Eigenthums⸗ ansprüche auf die Band XI. Blatt 20 des Grund⸗ buchs von den Aeckern der Stadt Greifenberg i./P. verzeichneten ideellen Hälfte der Scheune Nr. 91 an dem Gange nach dem Kirchhofe zu erheben haben, mit diesen ihren Ansprüchen auszuschließen.
8 Von Rechts Wegen. Beglaubigt: Wendt, Kanzlei Rath
[42462] Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil des Königlichen Amts⸗ gerichts zu Werl vom 27. Oktober 1890 sind:
1) die Inhaber der nachstehend bezeichneten Hypo⸗ thekenposten, eingetragen im Grundbuche von Werl 8 5 Art. 206 Abthlg. III. unter Nr. 3, 4, 5 und 6:
a. 70 Thlr. aus dem rechtskräftigen Erkenntnisse
vom 16. Juni 1834 resp. aus der Urkunde vom 24. Juli 1838 mit 5 % Zinsen und Kosten, eingetragen für die Wittwe und Kinder des Moses Samson zu Werl ex decr. 5./9. 1838,
. 30 Thlr. und zwar 13 Thlr. 27 Sgr. 9 Pf. Darlehn und 16 Thlr. 2 Sgr. 3 Pf. für Waaren aus der Schuldurkunde vom 14. Ja⸗ nuar 1845 mit 5 % Zinsen und Kosten, ein⸗ getragen für Wittwe Moses Samson zu Werl ex decr. 4/2. 1845,
.2 Thlr. Judicat und 1 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf. Kostenvorlage, auch 10 Sgr. 5 Pf. Eintragungs⸗ kosten aus der Agnitoria vom 5. August 1846, “ für den Jäger H. Rienermann zu Illingen ex decr. 5./6. 1848,
.100 Thlr. Abfindung nach dem Vertrage vom 1. Dezember 1846, eingetragen für die Ge⸗ schwister Theodor und Henriette Schriek ex decr. 9/2. 1849,
mit ihren Ansprüchen auf die betreffende Post aus⸗ geschlossen,
2) die Hypothekenbriefe vom 4. Februar 1845, 5. Juni 1848 und 9. Februar 1849 über die im Grundbuch von Werl Band 4 Art. 206 Abthlg. III. unter Nr. 4, 5 und 6 eingetragenen, unter b., c. und d. vorstehend näher bezeichneten Posten fuͤr kraftlos erklärt worden.
Werl, den 27. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht.
[42320] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Tuchmachergeselle Lehmann, Bertha, geb. Born, zu Forst i./L., vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Reuscher zu Kottbus, klagt gegen ihren Ehe⸗ mann, den Tuchmachergesellen Friedrich Lehmann, früher in Peitz, siest unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehe⸗ scheidung: die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten ech den schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Kottbus, Zimmer Nr. 17, auf den 21. Januar 1891, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Kottbus, den 25. Oktober 1890.
Wolff, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[42361] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Resag, Anna Clara Helene Minna, geb. Riese, zu Berlin, Rüdersdorferstraße 38, vertreten durch Rechtsanwalt Viebig, hier, Bülow⸗ straße 23, klagt gegen ihren Ehemann, den Schneider⸗
8 “ chaften auf Aktien 6. Berufs⸗Genossenschaften. 1 Emerhez und 18 1
. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 9. Verschiedene Bekanntmachungen.
irthschafts⸗Genossenschaften.
meister Friedrich Ferdinand Paul Resag, früher in Rixdorf, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen bös⸗ licher Verlassung und Versagung des Unter⸗ halts, mit dem Antrage, die Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts II. zu Berlin, Hallesches Ufer 29 — 31, I. Zimmer 33, auf den 29. Januar 1891, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser? Klage bekannt gemacht. 1 nhct See i
Berlin, den 30. Oktober 1890.
Mertz, Actuar, als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts II., Civilkammer I.
[42360) SOeffentliche Zustell
Die Frau Caroline Wälhelmine lbiaokk 8 Wendt, zu Berlin, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Bonk daselbst, klagt gegen ihr n Ehemann. Schneider Stanislaus Olbinski, zuletzt hier, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlaffung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreitz vor die Cirilkammer 13, a. des Königlichen 2 gerichts I. zu Berlin auf den 28. Feuruar 1891, Vormittags 10 Uhr, Jüdenstraßze 59, II., Zimmer 75, mit der Auffsrderung, einen bet dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dief Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 27. Oktober 1890.
Funke, Gerichtsschreiber 8 des Königlichen Landgerichts I. Civilkammer 13 [42354] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Maurer Rosalie Stiller, ver⸗ wittwet gewesene Cge⸗ geb. Stocker, zu Strelno, vertreten durch den Rechtsanwalt Kwiecinski daselbst, tlagt gegen ihren Ehemann, den Maurer Micha Stiller, früher zu Königsbrunn, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Unterhaltungskosten, mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, an sie seit dem 15. Juli 1890 bis 1. Januar 1891 an Unter haltungskosten täglich 1,50 ℳ, zusammen 253,50 ℳ zu zahlen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur münd lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König⸗ liche Amtsgericht zu Strelno auf den 23. De⸗ zember 1890, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
„Dymczyüski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[42358] Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Schleicher I 1. vertreten durch Rechtsanwalt Katschke hier, Post⸗ straße 7/8, klagt im Wechselprozeß gegen den 8 mann Emanuel Bartels, früher hier, straße 10, jetzt unbekannten Aufenthalts, aus vier Wechseln de dato Berlin, den 12. März 1890, fällig gewesen am 14. Juli, 11. August, 15. Sep⸗ tember und 13. Oktober 1890 über 450 ℳ, 400 ℳ, 400 ℳ und 400 ℳ, mit dem Antrage auf Zahlung von 1650 ℳ nebst 6 % Zinsen seit dem Tage der Klagezustellung und auf vorläufige Vollstreckbarkeit des Urtheils und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die acht Kammer für Handelssachen des Königlichen Land⸗ gerichts zu Berlin, auf den 22. Jannar 1891, Vormittags 10 Uhr, mit der Auf forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt 8
Berlin, den 29. Oktober 1890.
Groß, Gerichtsschreiber des Kgl. Landgerichts I. 8. Kammer für Handelssachen.
[42359)] SOeffentliche Zustellung. Der Kaufmann Louis Köllermann zu Bochum, Bahnhofstraße, vertreten durch Justizrath Sutro zu Bochum, klagt gegen: 1 1) den Pferdehändler Elias Heilbronn in Bochum, 2) Friederike Heilbronn, jetzt Ehefrau Metzger Salomon Grünebaum in Nr. 539 Sedzwick⸗Street in Chicago, im Beistande ihres Ehemannes,
3) Jacob Heilbronn in Witten,
4) Isaac Heilbronn, früher Pferdehändler in Bochum, jetzt unbekannten Aufenthalts,
5) Nettchen Heilbronn, jetzt Ehefrau Emanuel Grünebaum, früͤher in Chicago, jetzt in Blue Island, Illionis, im Beistande ihres Chemannes,
6) Pfeee Sigmund Heilbronn in Bochum,
mit dem Antrage, die Beklagten zu verurtheilen, die ihnen als Miterben ihrer Mutter, der Wittwe Pferdehändler Simon Heilbronn, Bertha, geb. Marcus, an den Grundstücken der Steuergemeinde Wiemelhausen Flur 4 Nr. 2 und der Steuer⸗ gemeinde gge Flur 51 Nr. 80 zustehenden An⸗
theile dem Kläger aufzulassen, und ladet den Beklagten Pferdehändler Isaac
eilbronn zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ ” vor die I. Civilkammer des 88.Kechter Landgerichts zu Essen a. d. Ruhr auf den 13. Februar 1891, Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 40, mit der Aufforderung, einen bei dem ge- dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Fem Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
uszug der Klage bekannt gemacht.
auf
Lücking, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Cöeliner.