1890 / 273 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Nov 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Ausreise.

Southampton

haven

an und ab

Post ab Berlin

Brindisi

Port Said

Port Sard

an ab

Suez an und ab

Aden

an und ab

Colombo

an

Adelaide

an

Melbourne

an

No. 273.

ab

Mittwoch Vormittag

26. Nov.

24. Dez. 1891 21. Jan. 18. Febr. 18. März 15. April 13. Mai 10. 8— 8. Juli 5. Aug. 2. Sept. 30. Sept. 28. Okt.

25. Nov. 23. Dez.

Donnerstag

1890

30. Okt. 27. Nov. 25. Dez.

1891

22. Jan. 19. Febr. 19. r 16. April 14. Mai 11. Juni 9. Juli 6. Aug. 3. Sept. 1. Okt. 29. Okt.

26. Nov. 24. Dez.

ärz

Sonnabend

1890 1. Nov.

29. Nov.

27. Dez. 1891 24. Jan. 21. Febr. 21. März 18. April 16. Mai 13. Juni 11. Juli 8. Aug. 5. Sept. 3. Okt. 31. Okt.

28. Nov. 26. Dez.

Sonntag

1890 2. Nov.

30. Nov.

28. Dez.

1891 25. Jan. 22. Febr. 22 1

Montag 3,0 Nachm. 1890

10. Nov.

8. Dez. 1891 5. Jan.

2. Febr. 2. März 30. März 27. April 25. Mai 22. Juni 20. Juli 17. Aug. 14. Sept.

12. Okt.

9. Nov.

7. Dez. 1892 4. Jan.

12. Dez. 1892 9. Jan.

Dienstag

Abends 1890

11. Nov.

9. Dez. 1891 6. Jan.

3. Febr. 3. März 31. März 28. April 26. Mai 23. Juni 21. Juli 18. Aug. 15. Sept. 13. Okt. 10. Nov.

8. Dez. 1892

5. Jan.

März .April . Mai

29. Mai 26. Juni 24. Juli 21. Aug. 18. Sept. 16. Okt. 13. Nov.

11. Dez.

1892

Montag

Mittags 1890

17. Nov.

15. Dez. 1891 12. Jan.

Montag Vorm. 1890

17. Nov.

15. Dez. 1891 12. Jan

ebr. 9. Febr. 9. März 9. März April6. April . Mai . Mai 1 . Juni 29. . Juni 7. . Juli . Aug. 21. .Sept. 19. ¹ . Nov.

¹ Okt. 14. Dez.

Nov. 1892 1892

8. Jan.

Dez. 11. Jan. 11. Jan.

Heimreise.

(Aufenth. 6 Stdn.) Dienstag

1890 18. Nov.

16. Dez. 1891 13.

Jan. 10.

ebr. 10. März 7. April 5. Mai 2. Juni 30. 28. 25. 22.

(Aufenth. 6 Stdn.) Sonntag

1890 23. Nov.

21. Dez. 1891 18. Jan.

15. Febr. 15. März 12. April 10. Mai

20. Dez. 1892

17. Jan

(Aufenthalt 24 Stdn.) Montag

1890 1. Dez.

29. Dez. 1891 26.

Jan. 23.

ebr. 23. März 20. April 18. Mai 15. Juni 13. Juli 10. Aug. 7. Sept. 5. DWkt. 2. Nov. 30. Nov.

28. Dez. 1892 25. Jan.

(Aufenthalt 24 Stdn.) Donnerstag

1890 18. Dez.

1891 15. Jan. 12.

Febr. 12.

März 9. April 7. Mai 4. Juni 2. Juli

30. Juli

27. Aug.

24. Sept.

22 tt

19. Nov.

17. Dez.

1892

14. Jan.

11. Febr.

(Aufenthalt 24 Stdn.) Sonnabend 10,0 Abends

1890 20. Dez.

1891 17.

Jan. 14.

Febr. 14.

März 11. April Mai

zum Deutschen Reichs⸗A

veite8 g. nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 12. November

nfrae

Dienstag 12,0 Abends 1890

23. Dez. 1891 20. Jan.

17. Febr.

17. März 14. April 12. Mai 9. Juni 7. Juli 4. Aug. 1. Sept. 29. Sept. 27. Okt. 24. Nov. 22. Dez. 1892 19. Jan.

16. Febr.

Die Zukunft der öffentlichen Zeit⸗Angaben sund Wetter⸗Anzeigen.

Je ernster die Entwickelung der menschlichen Gesellschaft sich gestaltet, desto dringlicher wird es, daß Wissenschaft, Technik und Verkehr sich zur wirthschaftlichsten Lösung gemein⸗ samer Aufgaben die Hände reichen.

Wissenschaft und Technik wachsen auch in Deutschland, man kann vielleicht ohne Ueberhebun sägen: besonders in Deutschland, mächtig empor, und beide beginnen trotz der starken und noch immer zunehmenden Einengungen des Welt⸗ verkehrs, die aber jetzt wohl ihrem Höhepunkt nahe sind, allmählich immer größere und lichtere Horizonte für die Be⸗ friedigung Aller durch geordnete und lohnende Arbeit zu öffnen.] E 1

Für das Gedeihen dieser Entwickelungen bedarf es aber, neben vielem Anderem, immer mehr auch der rationellsten öffentlichen Einrichtungen für die Verwerihung von Zeit und Kraft und zugleich der zweckentsprechendsten Organisation des gemeinsamen Schutzes gegen Unsicherheit, Störung und Be⸗ drängniß durch die Naturgewalten, z. B. durch die Schwan⸗ kungen der atmosphärischen Zustände.

Manches ist nach diesen Richtungen schon geschehen, Vieles bleibt noch zu schaffen oder zu vervollkommnen. Der Ver⸗

V

ab“*

Melbourne

an

Adelaide ab

Colombo

an

Aden

an

Suez

an

Port Said

an

Port Said

Post

Brindisi an Berlin

an

Port Said ab

Genua

an

Southampton

an und ab

Antwerpen

an

ab

vollkommnung besonders dringend bedürftig ist der gegenwärtige Zustand der öffentlichen Zeitangaben. Derselbe ist nämlich trotz Allem, was in einzelnen kleinen, mittleren und großen Städten der verschiedenen Kulturländer und auch Deutsch⸗ lands für eine centrale Richtighaltung einer gewissen Anzahl

Bremer⸗ haven

Mittwoch 4,0 Nachm. 1890

31. Dez.

1891 28. Jan. . Febr. März

. April

. Mai

.Juni

. Juli A-

. Aug. . Sept. 7. Okt. 4. Nov. 2. Dez. 30. Dez.

1892 27. Jan.

24. Febr.

Freitag

4,0 Nachm. 1891

2.

30. 27. 27.

24. 22. M

Juni 17. 14. 11

9. 6. 4. 1.

29. 26.

Jan.

Jan. Febr. März

April ai

Juli Aug.

Okt. Nov.

Dez. 1892 Jan.

Jan. Febr.

Donnerstag 6,0 Vorm. 1891

8. Jan.

5. Febr. 5. März 2. April Dienstag 10,0 Vorm. 28. April 26. Mai 23. Juni 2I t 18. Aug. 15. Sept. Donnerstag 6,0 Vorm. 15. Okt. 12. Nov.

10. Dez. 1892 7. Jan.

4. Febr. 3. März

(Aufenthalt 12 Stdn.) Sonnabend

1891 24. Jan.

21. Febr. 21. März 18. April Donnerstag

14. Mai 11. Juni 9. Juli 6. Aug. 3. Sept. 1. Okt. Sonnabend

31. Okt. 28. Nov.

26. Dez. 1892 23. Jan.

20. Febr. 19. März

(Aufenthalt 6 Stdn.) Sonntag

1891 1. Febr.

1.

6 Stdn.) 1891 . Febr. . März

.April .April

. Mai

3. März 31. März

V (Aufenthalt Donnerstag

Freitag 12,0 Abds. 1891 6. Febr.

6. März 3. April 1. Mai

29. Mai 26. Juni 24. Juli 21. Aug. 18. Sept. 16. Okt.

13. Nov. 11. Dez.

1892 8. Jan.

5. Febr. 4. März

1. April

Sonnabd.

früh 1891 7. Febr.

7. März 4. April 2. Mai

30. Mai 27. Junt 25. Juli 22. Aug. 19. Sept. 17. Okt.

14. Nov. 12. Des.

1892 9. Jan.

6. Febr. 5. März

Freitag

früh

1891 Febr.

Dienstag Mittag 1891

. Febr.

März [13. März .April [10. April Mai 8. Mai

13.

2 1[5. 30. ö 28. i 31. 25. 28. 20. 23.

Juni Juli Juli Aug. Sept.

Okt. Okt.

17. Nov. 15. Dez.

1892 12. Jan.

9. Febr. 8. März

20. Nov. 18. Dez.

1892 15. Jan.

12. Febr. 11. März

2. April

5. April] 8. April

Australische Zweiglinie.

Sonnabd.

1891 . Febr.

. März .April .Mai

Mai . Juni Sult . Aug. .Sept. . Okt.

14. Nov.

12. Dez. 1892

9. Jan.

6. Febr.

5. März 2. April

(Aufenth. 24 Stdn.) Freitag

1891 13. Febr.

13. März .April 8. Mai

5. Juni 3. Juli 31. Juli 28. Aug. 25. Sept. 23. Okt.

20. 18

Nov.

Nnn 1892

19. Jan.

12. Febr. 11. März

8. April

Sonntag 1891 Febr.

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Suht SZI . Aug. . Sept. Il . Nov.

. Nov. Dez. 1892 ä

. Febr.

. März .April

8 Montag 1891 23. Febr.

. März . April Mai

. Juni . Juli . Aug. . Sept. . Okt. 2. Nov.

von öffentlichen Uhren, z. B. der, sehr genaue Angaben

Dienstag

1891 . Febr.

. März . April . Mai

. Juni ZJul . Aug. . Sept. . Okt. . Nov.

1. Dez. 29. Dez.

1892 26. Jan.

23. Febr.

22. März 19. April

liefernden, aber nicht genügend zahlreichen Berliner Normal⸗ uhren, geschehen ist, noch in hohem Grade unbefriedigend, und auch die Zeitangaben der Verkehrsanstalten sind nach den Ergebnissen wiederholter sachverständiger Revisionen von der erforderlichen Genauigkeit, nämlich der Zuverlässigkeit der Minutenangabe, im Allgemeinen noch sehr weit entfernt.

In dem reicheren und gedrängteren Verkehr der Städte vermögen natürlich die Thurmuhren auch dann, wenn die⸗ selben mit großer Mühe stetig und sorgfältig überwacht wer⸗ den, dem Bedürfniß nicht entfernt mehr zu genügen; denn die knappere Zeiteintheilung des Lebens verlangt es jetzt, daß man dort eine bis auf die Minute zuverlässige Zeitangabe fast überall und jederzeit in der Nähe und vor Augen hat.

Die große Mehrzahl der Taschenuhren kann dies nach den Bedingungen, unter denen sie arbeiten, wohl niemals leisten; aber auch abgesehen davon giebt es sehr viele Fälle, in denen der stetige Anblick einer gemeinsam für viele und zugleich für die jedesmaligen Ortsverhältnisse gültigen Zeitangabe eine viel größere Annehmlichkeit und Sicherheit bietet, als der gleichwohl für viele andere Fälle so wichtige Besitz einer sehr zuverlässigen Uhr in der Tasche.

Bei dieser großen und steigenden Bedeutung der Verviel⸗ ältigung öffentlicher Zeitangaben sind Maßregeln von um⸗ assender und gründlicher Wirksamkeit immer unerläßlicher eben so dringend als andere die öffentliche berührende Fragen. Vielleicht kann man sogar behaupten, daß die definitive Entscheidung über andere Fragen dieser Art erst dann mit Erfolg zu treffen

Mittwoch

1891 . Febr. März 2. April

und zunächst wohl Zeiteintheilung

Sydney ab

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ab

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ab

Sydney an

b Nr

Reise 8 ab

Sydney

sein wird, wenn es gelungen ist, bis in. die kleinsten Kreise des Lebens hinein die Zeitangaben zu organisiren und die Einhaltung einer bestimmten Fehlergrenze bei denselben mit

1890 25. Dez.

1891 22. Jan. 19. Febr. März .April . Mai Juni

Juli

18 9.

gegen Monsun.

Donnerstag

29. 26. 26. 23. 21. 18.

16.

Donnerstag 1891 1. Jan. 2.

Jan. Febr. März April Mai Juni Juli

* Bei Expedition

30. 27. 27. 24. 22. 19. 1.

Freitag 1891 Jan.

Jan.

April Mai Juni Juli

ebr. arz

Sonntag 1891 4.

12 8 26. 24. 21. 2

von Schnelldampfern findet die Abfahrt von Sydney heimwärts 4 Tage früher als laut Fahrplan statt, die Abfahrt von Adelaide erleidet jedoch keine Veränderung.

Jan

Febr. März März April Mai Juni uli

Tabellarische Zusammenstellung der Entfernung zwischen den verschiedenen Häfen (in Seemeilen à 1852 m).

Dienstag 1891 6. Jan.

3. Febr. 3. März 31. März 28. April 26. Mai 23. Juni 21. Juli

Donnerstag 1891

15. Jan.

12. Febr. 12. März 9. April 7. Mai 4. Juni 2. Juli 30. Juli

.

65 66 67 68 69

70

71 72

1891

6. Aug. 3. Sept. 1 t 29. Okt. 26. Nov.

24. Dez.

1892 21 San. 18. Febr.

Bremerhaven

Ant⸗ werpen

370

Ant⸗ werpen

244

South⸗

244 ampton

1891 13. Aug. 10. Sept. 8. Okt. 5. Nov.

3. Dez.

31. Dez.

1892 28. Jan. 25. Febr.

2378

2378 2134

3863

3863 3619

29. 26.

3950

3706

6.

31. 28.

5014

7107

16.

1 8.

3.

1891 Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 1892 Jan.

Jan.

Febr.

11485

12214] 11970

12774 12530

Sicherheit zu verbürgen.

Oeffentliche Uhren, welche diese Sicherheit nicht gewähren, sinc geradezu als eine menschenfeindliche Einrichtung zu be⸗ zeichnen. G

Die wesentlichsten technischen Mittel und Wege zur Er⸗ füllung jener wichtigen Bedingung künftiger Wohlordnung sind jetzt im Deutschen Reiche in größerer Vollkommenheit und Fülle als irgend wo anders geschaffen; denn die unent⸗ behrliche und unschätzbare Hülfe der Elektrizität ist bei uns für die Lösung der Aufgabe in der umfassendsten und zweck⸗ mäßigsten Weise gesichert, seitdem das deutsche Telegraphen⸗ und vetssheas durch die weitblickende Fürsorge des Herrn Staatssekretärs des Reichs⸗Postamts bis in die kleinsten Ort⸗ schaften hinein für eine centrale, durch wissenschaftliche In⸗ stitutionen zu beaufsichtigende Richtighaltung öffentlicher Uhren unmittelbar und mittelbar zur Verfügung gestellt ist.

Zwar kann dies mit selbstverständlicher Rücksicht auf diejenigen dienstlichen und wirthschaftlichen Interessen, denen

11. 10.

jenes Leitungsnetz in erster Stelle dient, nur für ganz eng begrenzte Zeiträume, d. h. für wenige Minuten, täglich ge⸗ schehen; aber bei zweckentsprechender Ausführung der bezüglichen Uhren⸗Einrichtungen genügt dies in so ausgiebigem Maße, daß dadurch das Problem der centralen, d. h. in letzter Stelle von den Sternwarten ausgehenden, Richtighaltung einer großen Anzahl von Uhren des ganzen Landes in der wirthschaftlichsten Weise, insbesondere ohne Anlegung besonderer elektrischer Leitungen, gelöst erscheint. .

Um aber auf dieser vorzüglichen Grundlage weiter zu bauen und die Aufstellung und Richtighaltung zahlreicher öffentlicher Uhren in möglichst vielen Orten des Reichs zuver⸗ lässig und einheitlich durchführen zu können, ist für die ersten Anlagen viel Geld erforderlich. .

Die Stadt Berlin hat bei der Einrichtung ihrer ersten Normaluhren das Geld nicht gespart, und sie hat dies nicht

zu bereuen gehabt. 3

Auch neuerdings hat die Stadt Berlin einen weiteren ansehnlichen Schritt auf diesem Gebiet gethan, indem sie für die Errichtung von sechs sogenannten Kandelaberuhren und für die versuchsweise Aufstellung von weiteren zwölf ähnlichen Uhren eine bedeutende Geldbewilligung gemacht hat.

Es ist hauptsächlich die erforderliche monumental⸗künstle⸗ rische Ausstattung dieser Kandelaberuhren gewesen, welche bis jetzt gnsn etwas langsamen Fortgang des Unternehmens bedingt hat. 8 2.

Abgesehen jedoch von obigen Berliner Vorgängen lassen umfassendere Erfahrungen und Erwägungen. erkennen, daß im Allgemeinen weder die Staats⸗ noch die Gemeinde⸗Behörden in der Lage sein werden, alle für die volle Befriedigung des vorliegenden Bedürfnisses unabweisbaren Aufwendungen selber in kurzer Frist zu machen. Entweder müssen sie sich mit verhältnißmäßig kleinen Anfängen begnügen, durch welche oftmals die gedeihliche Entwickelung mehr gehemmt als

efördert wird, weil bei einer geringen Anzahl von Aufträgen elbst die trefflichsten Unternehmungen selten ihr Bestes zu leisten vermögen, und weil dann leicht durch eine etwas geringere Qualität der Arbeit an sich gute Einrichtungen diskreditirt werden; oder die Gemeinden sind mit Rücksicht auf die Kosten gezwungen, in größerem Umfange solche Ein⸗ richtungen einzuführen, welche sich ihnen als die billigsten dar⸗ bieten, aber häufig genug nach einiger Zeit weiten Kreisen der Bevölkerung das ganze Prinzip der einheitlichen Richtig⸗ haltung größerer Gruppen von Uhren durch unsügliche Unsicherheiten verleiden. 1

Gleichzeitig mit dem Drängen nach der Aufstellung einer größeren Anzahl von öffentlichen Uhren hat sich sodann im Publikum das Verlangen nach der Errichtung sogenannter „Wettersäulen“ entwickelt, an denen jeweilig Temperatur, Druck und Feuchtigkeit der Luft für Jedermann bequem und sicher ablesbar gemacht und zugleich mannigfache meteorolo⸗ gische oder sonstige wissenschaftliche Belehrung geboten werden soll. 2

Bisher sind diese höchst billigenswerthen Absichten fast in allen Fällen dadurch vereitelt worden, daß bei der Ausführung der bezüglichen Einrichtungen die großen Schwierigkeiten der Aufgabe nicht hinreichend gewürdigt worden sind.

Es ist nämlich nicht möglich, innerhalb derartiger Säulen die Angaben der Temperatur und des Druckes der Luft von

sehr groben Fehlern freizuhalten, ohne eine kräftige systematische

Ventilation oder sogar eine energische und andauernde Aspiration von Luft in denselben einzurichten. Nur mit Hülfe letzterer Ver⸗ anstaltungen lassen sich die Störungen, denen die Angaben der Instrumente innerhalb der Säule in Folge der starken Er⸗ wärmungen der letzteren durch die Sonne oder der starken Abkühlung derselben bei nächtlicher Ausstrahlung ausgesetzt sind, mit Erfolg bekämpfen.

Spo lange man solche Veranstaltungen nicht durchführt, sind die Wettersäulen meistens geeigneter, das Urtheil und das Genauigkeitsbedürfniß des Publikums zu verwirren, als zu bilden.

Es ist aber einleuchtend, daß Säulen, bei denen man durch vorhandene starke Uhrwerke und sonstige zugehörige Einrichtungen mit den nöthigen Betriebskräften die vor⸗ erwähnten Bedingungen in zweckmäßiger Weise erfüllt und bei denen man zugleich entsprechend genaue fortlaufende Auf⸗ zeichnungen der Instrumentangaben durchführen kann, nicht nur der Belehrung, sondern auch der meteorologischen Forschung und vielleicht sogar der gehörig begrenzten Voraus⸗

sagung des Wetters sehr nützliche Dienste zu leisten vermögen,

1890.

zumal wenn sie in sehr vielen größeren und kleineren Ort⸗ schaften eingerichtet werden.

Aber sowohl die erste Herstellung als auch die Betriebs⸗ unterhaltung solider Einrichtungen obiger Art verlangt große Geldmittel. Zu Gunsten solcher Aufwendungen kann man allerdings behaupten, daß sie wahrhaft produktiv sein werden, wogegen die geringeren, bisher für sehr unvollkommene Ein⸗ richtungen derselben Gattung gemachten Geldaufwendungen eigentlich als nutzlos angesehen werden müssen.

Erwägungen letzterer Art werden indessen die ohnehin schon recht stark belasteten Gemeindeverwaltungen kaum dazu veranlassen, nunmehr mit sehr großen Bewilligungen die öffentlichen Zeitangaben und Wetteranzeigen definitiv in großem Umfange zu organisiren, und zwar um so weniger, als durch manche bisͤherige Fehlversuche eine erklärliche Ab⸗ neigung gegen weiteres Vorgehen in ähnlicher Richtung ent⸗ standen ist.

Angesichts dieser Sachlage muß es deshalb aufs Freudigste begrüßt werden, daß neuerdings der Vorschlag aufgetaucht ist, den oben dargelegten idealeren Wünschen und Anforderungen eines hoch entwickelten Verkehrs durch die sich steigernde Er⸗ werbskraft dieses Verkehrs selber Erfüllung zu verschaffen. Und zwar soll dies in solcher Weise geschehen, daß die über die gewöhnlichen Tagesanzeigen hinausgehenden Bedürfnisse des Großverkehrs nach Ankündigungen und Bekanntmachungen von eindrucksvollster Gestaltung und entsprechender Dauer der Wirkung mit Hülfe eben derselben Einrichtungen befriedigt werden, welche auch die Träger einer auf solider wissenschaft⸗ licher Grundlage ruhenden öffentlichen Zeitangabe und Wetteranzeige bilden, nämlich in Gestalt von Säulen für öffentliche merkantile Bekanntmachungen, Zeit⸗ angaben und Wetteranzeigen, verbunden mit zahlreichen, dem Publikum dauernd darzubietenden Mittheilungen wissen⸗ schaftlicher und statistischer Art, sowie unter Hinzufügung von eingehenden Erläuterungen zu den Angaben der meteorolo⸗ gischen Instrumente, zu der jedesmaligen Wetterlage u. s. w.

In leichte Verbindung mit den Zeitangaben kann unter Anderm auch eine Darstellung der jeweiligen Mondphase ge⸗ bracht werden.

Es liegt auf der Hand, wie gut sich die Gesammtheit aller dieser Leistungen für die Oeffentlichkeit zusammenfügt, und wie sicher hierdurch höchst ansehnliche Aufwendungen und Mühwaltungen für das Gemeinwesen auch wirthschaftlich auf⸗ recht erhalten werden können.

Für die erfreulichste äußere Gestaltung der Säulen und deren dabei gehörig zu berücksichtigende zweckmäßigste innere Einrichtung wird natürlich, etwa im Wege von Preisaus⸗ schreiben oder dergleichen, gesorgt werden.

Das in Rede stehende Unternehmen hat im Sinne des⸗ jenigen für Alle wichtigen Theils seiner Bestrebungen, welcher darauf gerichtet ist, wissenschaftliche und technische Leistungen für die Belehrung weitester Kreise und sogar für die wissen⸗ schaftliche Messung und Forschung durch geschäftlichen Erwerb zu stärken und zu sichern, die Gesellschaft Urania ersucht, die Bezeichnung der Säulen als Urania⸗Säulen zu gestatten und zugleich die Oberleitung des wissenschaftlichen und Theiles der gesammten Veranstaltungen zu über⸗ nehmen.

Einer solchen Verbindung mit der Gesellschaft Urania würde alsdann auch dadurch Ausdruck gegeben werden, daß die Säule mit dem Bilde der Urania mit der Weltkugel, als dem Symbol des von den Himmelsbewegungen entnommenen Zeitmaßes und der Naturerkenntniß überhaupt, gipfelt, und daß an den Säulen auch von Zeit zu Zeit Darst aus dem Gebiete der Urania⸗Veranstaltungen an

Endlich hat das Unternehmen auch bereits eine enge Verbindung mit der meteorologischen und Annoncen⸗Uhr⸗ Aktien⸗Gesellschaft in Hamburg und mit der Deutschen Central⸗Uhren⸗Gesellschaft Mayerhofer u. Co. in Berlin ange⸗ knüpft, sodaß die Richtighaltung der Angaben der Uhren an den Säulen nach den durchgebildetsten E

die se der

gesichert ist. Natürlich wird hierfür Sternwarten nicht fehlen.

Für die Durchführung der meteorologischen Einrichtungen sh die Mitwirkung der bewährtesten Fachmänner ebenfalls ge⸗ ichert.

Hiernach darf man hoffen, daß Der auch nach allen diesen Seiten hin in der nächsten Zeit ansehnlichen Kulturfortschritt zu verzeichnen haben wird.

Prof.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. .Zwangsvollstreckungen, Feabofe Föelabungen u. dergl. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeig

öLIW“

1) Steckbriefe . und Untersuchungs⸗ Sachen.

weichung

N Steckbrief. Nr. Gegen den unten beschriebenen Handlungsgehülfen Eugen Cohnheim, geboren am 6. Oktober 1863 in Greifenhagen, jüdischer Religion, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung verhängt. Es wird J g 8. das nächste Gerichtsgefängniß abiuliefern, hierher 6 den Akten J. 1619/90 schleunigst Nach⸗

[44173]

icht zu geben. Eesr gars i./ Pomm., den 8. November 1890.

Königliche Staatsanwaltschaft. [38889]

Beschreibung: Alter 27 Jahre, Größe ca. 1,65 m, e.ebls mittele hager, Haare schwarz, Bart kleiner

Brindisi Port Sard 940 Seemeilen.

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11111““

warzer Schnurrbart, Augen dunkelfarben Nase scwach 1n Gesicht länglich, Gesichtsfarbe brünett, Kleidung dunkler Stoffanzug, besondere Kennzeichen 0⸗Beine, Zehen an beiden Füͤßen ge⸗ 12

Kreis

6

In der Untersuchungssache, betreffend die Ent⸗ des Füsiliers ir Cg dge 38 zu Schweidnitz wird auf Ersuchen des Königlichen Gerichts 8 8 Corps zu Breslau das im Deutschen Reiche befind⸗ liche Vermögen des Wilhelm Becker in Höhe von 3000 in Gemäßheit des §. 246 der Militär⸗ strafgerichtsordnung und des §. 326 Reichg⸗Straf⸗ prozeßordnung hiermit für den Preußischen Militär⸗ fiskus mit Beschlag belegt. Guhran, den 8. November 1890. Königliches Amtsgericht

Oeffentliche Ladung. Die nachstehenden Personen:

1) Heinrich August Wilhelm Theodor Christian Kleinfeld, geboren am 7. September 1863 zu Gr. Toitin, Kreis Demmin, zuletzt wohnhaft zu Zarrentin, Demmin,

2) der Schneider Wilhelm August Martin Brink⸗ mann, geboren am 27. Kreis Demmin,

Beschluß. un

Demmin, zuletzt wohnhaft daselbst,

Wilhelm Becker der zt w 4) Karl Friedrich

Schlesischen Füsilier⸗Regiments

der 11. Division VI. Armee⸗ zuletzt wohnhaft daselbst,

am 17. Oktober 1866 zu Kölln, zuletzt wohnbaft am 10. April 1866 zu Roidin, 1““ zuletzt wohnhaft daselbst, 22. Oktober 1865 zu Demmin, zulett wohnhaft daselbst,

9) boren am Demmin,

uletzt wohnbaft daselbst. 10) Wah

elm Karl Friedrich

Demmin, zuletzt wohnbaft daselbst, 11) Friedri

ezember 1864 zu Demmin,

er.

3) der Musikus Gustav Paul Louis Krüger, ge⸗ boren am 10. Juli 1864 zu Treptow a./Toll., Kreis

Franz Kunow, 11. Juli 1866 zu Treptow a./Toll.,

5) Wilhelm August Louis Winkel, geboren am 26. Februar 1866 zu Treptow a/Toll., Kreis Dem⸗ min, zuletzt wohnhaft zu Lindenberg, Kreis Demmin.

6) Wilhelm Johann Friedrich Lemke, geboren Kreis Demmin, zu Klempenow, Kreis Demmin,

7) Hermann Theodor Johann Oerkwitz, geboven

8) Hermann Johann Karl Graß, am 1

Ernst Emil Heinrich Wilhelm Le 7. Feb Demmin. *

7. Februar 1865 zu .

Schulg. 8828 am 7. September 1865 zu Treptow 8. Toll.,

Johann Karl Kofenow.

Kommandit⸗Ges⸗ auf Mien u. Berufs⸗Genossensch 3 Erwerbs. und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Wochen⸗Auswesse der deutschen Ietteldanken. Verschiedene Bekanntmachungen.

zuletzt zu T a. To 19 der ee S geboren am 14. April 1885 zu Hemmin. zuletzt wohndaft

18) dee K

Ogog

Demmin., Kreis Demmin, Katl am Kreis Demmin,

richs, geboren am 9.

Kreis Demmin,

*