1890 / 287 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Nov 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Laut der am 31. Oktober 1890 vorliegenden Meldungen. Maul⸗ und Klauenseuche. Nieder⸗Oesterreich 90 164 Ober⸗Oesterreich 1 Tirol⸗Vorarlberg Böhmen . . Mähren .. . Schlesien . . Galizien Bukowina e“ Lungenseuche. Nieder⸗Oesterreich... L“ Mähren.... iitienmn. 1 Milzbrand. Falltien 1 Ungarn. Vom 30. September bis 7. Oktober 1890. Maul⸗ und Klauenseuche in 57 Komitaten, 1345 Gemeinden, sowie in 14 Städten. „14 63 Gemeinden, sowie 8 in 1 Stadt.

7 Gemeinden, sowie Vom 7. bis 14. Oktober 1890.

Lungenseuche

Milzbrand. 8 in 2 Städten.

Maul⸗ und Klauenseuche in 56 Komitaten, 1336 Gemeinden, sowie

seuch üb 1 16

Lungenseuche 8 emeinden, sowie

8 in 1 Stadt. Milzbrand. 1 8 21 Gemeinden.

Vom 14. bis 21. Oktober 1890.

Maul⸗ und Klauenseuche in 56 Komitaten, 1355 Gemeinden, sowie

in 15 Städten.

Lungenseche 15 1 56 Gemeinden, sowie

in 1 Stadt.

Mihbrand. 8 45 Gemeinden, sowie

in 1 Stadt.

Vom 21. bis 28. Oktober 1890. Maul⸗ und Klauenseuche in 56 Komitaten, 1322 Gemeinden, sowie in 13 Städten. 59 Gemeinden, sowie in 1 Stadt. 44 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.

secc 166 5 Milzbrand... 18 8

W Vom 1. bis 15. Oktober 1890 Maul⸗ und Klauenseuche Kantone: X“ Zürich -. .H in 3 Gemeinden 3 Ställe mit 5 Rindern und 72 Schafen. 1 Gemeinde 4 Ställe mit 38 Rindern und 29 Schweinen. Basel 4 Ställe mit 19 Rindern 4 Schweinen und 8 160 Schafen. Appenzell a. Rh. 2 Gemeinden 3 Ställe mit 24 Rindern

und 2 Schweinen. Appenzell i. Rh. 3 8

Basel⸗Stadt

mit 28 Rindern. Si. C2 2 13 mit 38 Rindern und 26 Schweinen. Thutoooo 4 8 6 mit 25 Rindern.

8 Vom 16. bis 31. Oktober 1890. Zürich . .. in 3 Gemeinden 4 Ställe mit 23 Rindern und 1 Schwein. Basel⸗Stadt. 8 Ställe mit 51 Rindern 6 und 8 Schweinen.

Schaffhausen 1 Gemeinde 1 Stall mit 5 Rindern. Appenzell a. Rh. 1 1 1 Stall mit 8 Rindern. Appenzell i. Rh. 2 Gemeinden 4 Ställe mit 36 Rindern. h 20 Ställe mit 159 Rindern, 8 Ziegen, 6 Schafen und

1 10 Schweinen. Graubünden „„ 6 Ställe mit 50 Rindern

und 1 Schwein. Thurgau hbb 334 Ställe mit 207 Rindern,

. Belgien. Im Sevptember 1890.

Lungenseuche: in 7 Provinzen, 15 Gemeinden 24 Ställe mit

Handel und Gewerbe.

Von interessirter Seite wird uns mitgetheilt: Vor einiger

eit ist für ein unter der Firma „Exportcom agnie für

esterreich⸗ Ungarn, das Deutsche Reich und die Schweiz Grundkapital 10 Millionen Pfund Sterling, General⸗Direktion London E. C.“ angeblich bestehendes Unternehmen von Halle a. S., Leipzig und Zürich aus durch

erausgabe und Versendung von Broschüren, Prospekten und

ragebogen in pomphaften Worten Reklame gemacht wor⸗ den. Das Unternehmen beabsichtigt angeblich, einen Mittel⸗ punkt für den Exporthandel Oesterreich⸗Ungarns, Deutschlands und der Schweiz zu bilden, den letzteren durch Herausgabe eines großen Exporthandbuchs, Vermittelung und Betrieb von Handelsgeschäften, Gründung von überseeischen Handels⸗ stationen u. s. w. zu verdoppeln oder zu verdrei⸗ 8 und dadurch nicht nur hohe Dividenden für eine Mitglieder zu erzielen, sondern zugleich in Perndnnütziger Weise mittelst Hebung der inländischen

roduktion und Versorgung überschüssiger Kräfte im Aus⸗ lande zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit und Lösung der sozialen Frage beizutragen.

„Eingezogene Erkundigungen haben ergeben, daß das er⸗ wähnte Unternehmen in London ganz unbekannt ist und eine reale Existenz überhaupt nicht besitzt. Die deutsche Geschäfts⸗ .8 82 gut daran stun, 88 Fter 88 Firma des Unter⸗

mens etwa an sie herantretenden Anträgen gegenüber Vorsicht zu beobachten.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. 8n der Ruhr sind am 27. November gestellt 7873, nicht recht⸗ zeitig gestellt 1156 (Wagen zu 10 t), weil die Zuführung, des Hoch⸗ wa sers Crcen, Iicht 11“ In zerschlesien sind am 26. d. M. gestellt 4338, n. rechtzeitig gestellt keine Wagen. 1 8

Der Aufsichtsrath der Stärke⸗Zucker⸗Fabrik Aktien⸗ esellschaft vorm. C. A. Koehlmann & 8,5 Frankfurt a./O., at beschlossen, für das am 30. September 1890 abgelaufene Ge⸗

schäftsjahr nach reichlichen Abschreibungen die Vertheilung einer Divi⸗ dende von 14 % der Generalversammlung vorzuschlagen.

be Wie aus London telegraphirt wird, hat gestern Nachmittag in der Bank von England die erste Sitzung der Unter⸗ suchungskommission für die argentinischen Finanz⸗ angelegenheiten stattgefunden. Dieselbe beschäftigte sich lediglich mit den Formalitäten. Die Mitglieder der Kom⸗ mission verpflichteten sich zu absolutem Stillschweigen über

meldet, der Untersuchungskommission sei der Bericht des Dr. de la Plaza über die finanzielle Situation in Argentinien vorgelegt worden. Für die nächsten Tage sei die Veröffentlichung eines Pro⸗ jekts der Konversion der Cedulas zu erwarten, welches vorher telegraphisch den Direktoren der argentinischen Provinzial⸗ Hypothekenbank mitgetheilt werden soll.

rankfurt a. M., 27. November. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß) Weizen schleppt sich in äußerst gering⸗ fügigem, kläglichem Verkehr hin, der Umsatz hat nichts zu bedeuten, und es ist kein einziges Moment zu gewahren, das nach der einen, oder anderen Richtung einen bestimmenden Impuls geben könnte, Course bleiben: ab Umgegend 192/10— 10 ℳ, frei hier 19 ½ ¾ ℳ, kur⸗ hessischer und norddeutscher 19 ½ 8⁄10 ℳ, frei Station der ober⸗ hessischen und Weser⸗Bahn⸗Route Gelnhausen⸗Büdingen⸗ Gießen⸗Friedberg 192⁄10 ℳ, russische Sorten 21 ¾ 22 ½ In Roggen hat die Frage die bescheidensten Grenzen nicht überschritten, die Berliner hohen Course bleiben ein⸗ flußlos; wir lassen hiesigen Landroggen 178/310 18 ℳ, russischen 18¼ ⁄1⅛% Gerste verkehrte in sehr ruhiger und mehr oder weniger lustloser Stimmung, die Notiz für Franken (Ochsenfurter Gau), Ried, Wetterauer und Pfälzer bleibt 18 19 ¼ ℳ, ungarische in Regensburg prompt abzuladen, dürfte ab Regensburg (verzollt) mit 18 ¼ käuflich sein, Futtergerste (rumänische und russische) 14 ¼ ½ dringend offerirt. Die Stimmung für Hafer ist vorwiegend fest; die gestiegenen Maispreise beeinflussen augenscheinlich den Artikel, zumal auch vermehrte Kauflust Seitens des Konsums sich geltend machte, 14 ¾ 15 ¾ bezahlt. Raps verlassen 26— ½ ℳ, ungarischer 26 ab Regensburg. Mais (miged) 13 ¾ 14 ℳ, La Plata 13,30 ℳ, beschädigtes 12 ½ ℳ, nicht viel gehandelt; für einlaufende Bedarfsorders müssen stets höhere Preise angelegt werden. Spelzspreu (Ersatz für Roggenstroh) ohne Neues per Centner circa 1 ℳ. Weizenkleie 8 ½ 9 ℳ, Roggen⸗ kleie 97—10 still und nicht fester. Chilisalpeter per Februar⸗März 1891 per Centner 83/10 ½ ℳ, nichts Erwähnens⸗ werthes zu berichten, Käufer treffen hier eine guten Markt. Mehl: Vorräthe sowie Offerten sind umfangreich, Preishaltung eine fortgesetzt feste, mit Ausnahme von Roggenmehl, welches sehr flau liegt. Hiesiges Weizenmehl Nr. 0 33 34 ℳ, Nr. 1 31 32 ℳ, Nr. 2 27 ¾ 28 ¼ ℳ, Nr. 3 27 28 ℳ, Nr. 4 23 24 ℳ, Nr. 5 18 Milchbrot⸗ und Brotmehl im Verbande 58 ½ 60 ½ Norddeutsche und westfälische Weizenmehle Nr. 00 27 ¾ 28 ¾ Roggenmehl loco hier Nr. 0 28 ½ 29 ½ ℳ, Nr. 0/1 27 28 Nr. 1 23 ¾ 24 ¼ (Obige Preise verstehen sich per 100 kg ab hier, häufig jedoch auch loco auswärtiger Stationen.)

Leipzig, 27. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dezember 4,22 ½ ℳ, pr Januar 4,25 ℳ, pr. Februar 4,25 ℳ, pr. März 4,25 ℳ, pr. April 4,25 ℳ, pr. Mai 4,25 ℳ, pr. Juni 4,25 ℳ, pr. Juli 4,25 ℳ, pr. August 4,25 ℳ, pr. September 4,25 ℳ, pr. Oktober 4,25 Umsatz 120 000 kg. Ruhig.

London, 27. November. (W. T. B.) Wollauktion. Matt Preise unveraͤndert.

An der Küste 1 Weizenladung angeboten.

Bradford, 27. November. (W. T. B.) Wolle geschäftslos, Kreuzzuchten stetig, Merino billiger, englische weichend, Garne und Stoffe ruhig aber fest.

Paris, 27. November. (W. T. B.) Der Direktor der Bangque d'Etat und Deputirte Mary Raynaud ist verschwunden. Die Banque d'Etat ist geschlossen. Zahlreiche Gläubiger haben sich bei dem Kommissar gemeldet, welcher mit der Erstattung eines Be⸗ richts über die Lage der Bank beauftragt ist; derselbe beantragte, die Bank für fallit zu erklären. Das Handelsgericht hat heute Abend die betreffende Erklärung erlassen. An der Börse und in der

ief das Verschwinden Raynaud's große Aufregung hervor.

Theater und Musik.

Königlicccccceeee Am Montag, 1 Dezember, dem 250. Gedenktage des Re⸗

9 des Großen Kurfürsten, findet auf Aller⸗ öchsten Befehl im Schauspielhause thé atre paré statt. Zur Aufführung gelangt Kleist’s „Prinz von Homburg“; der Darstellung geht ein von Professor Emil Taubert gedichteter Prolog voran. Die Matinée des Königlichen Opern⸗Chorpersonals findet am nächsten Sonntag bestimmt statt. Hr. Junkermann wird Theile aus Reuter’'s „Hanne Nüte“ zum Vortrag bringen.

Berliner Theater.

Die für Sonntag Abend angesetzte Vorstellung der „Journalisten“ beginnt um 7 ½ Uhr. Inzwischen haben die Proben zu Franz von Schönthan's und Gustav Kadelburg's „Goldfischen“ begonnen. Das erfolgreiche Lustspiel, das vor einigen Jahren am Deutschen Theater eine lange Reihe von Aufführungen erlebte, wird in glänzender Besetzung um die Mitte der nächsten Woche zum ersten Male am Berliner Theater in Scene gehen.

. 3 Victoria⸗Theater.

Direktor Litaschy, welcher an der Influenza erkrankt ist, wird am Sonntag wieder spielen. Die zu Sonntag ausgegebenen Billets tragen den Vermerk: „Freitag, den 28. November“; um also dem Publikum das unnütze Umtauschen zu sparen, behalten die Billets vom Freitag für Sonntag ihre Gültigkeit. Belle⸗Alliance⸗Theater. Morgen findet die letzte Aufführung von „Mamsell Nitouche“ statt. Am Sonntag geht zum ersten Mal in Scene „Der Jongleur“, Gesangsposse in 4 Akten von Emil Pohl. Sing⸗Akademie.

Frl. Meta Neumann, eine noch jugendliche Sängerin, gab gestern ihr erstes eignes Concert. Ihrer kleinen aber recht wohl⸗ klingenden Sopranstimme fehlt noch die nöthige Reife der Ausbildung für ein solches Unternehmen. Deutlichkeit der Aussprache und Rein⸗ heit der Intonation ließen Manches zu wünschen, doch ist bei fort esetzten Studien gewiß Beides zu erreichen. In einer Concert⸗Arie von Mozart „Non temer, amato bene“ (mit obligater Violine) sowie in einem Duett aus der Oper „Der Widerspänstigen Zähmung“ von Götz trat ihre Stimme zu wenig hervor, dagegen gelang ihr der Vortrag von drei kleinen anmuthigen noch ungedruckten Liedern von R. Kahn weit besser. Diese sowie die folgenden Lieder von Schubert, Rubin⸗ stein, Schumann u. A., wurden von dem nicht sehr zahlreich erschienenen Publikum beifällig aufgenommen. Der Baritonist Hr. Ernst Wolff, den wir bereits früher kennen lernten, unterstützte die Concertgeberin außer in einigen Duetten noch durch Solovorträge, unter denen wir das „Per la gloria“ von Bononcini und das Früh⸗ lingslied von Tschaikowski lobend hervorheben. Der Sänger besitzt eine nicht sehr kräftige, doch sehr sorgfältig geschulte Stimme, se n Piano ist von besonderem Reiz, seine Aussprache stets deutlich. Mit tadelloser Reinheit der Intonation ist zugleich eine bedeutende Kehl⸗ fertigkeit (z. B. in Ausführung des Trillers) verbunden; nur fehlt seinem Vortrage die Wärme der Empfindung. Der bereits öfter ge⸗ hörte Violinvirtuose Hr. Markees, der sich an der Ausführung der Concert⸗Arie wirksam betheiligte, spielte noch ein Adagio von Spohr mit zartem Ausdruck. Beide mitwirkenden Künstler ernteten lebhaften Beifall.

Mannigfaltiges.

Die Denkmäler des Königs Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise im Thiergarten, die vor einigen Tag en in der bisher üblichen Weise zum Schutz gegen das Winterwetter mit einer Bretterumhüllung versehen wurden, sind jetzt von dieser wieder befreit. Man will, wie nach der „N. Pr. Ztg.“ verlautet, in diesem Winter versuchen, die Denkmäler frei stehen zu lassen, um die Einflüsse der Witterungsverhältnisse genauer kennen zu lernen.

Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz Georg von Griechenland nebst Gemahlin, die Prinzessin Margarethe und die Prinzessinnen zu

die stattfindenden Verhandlungen. Das Journal „Financier“

11““

Schleswig⸗Holstein statteten am Montag Nachmittag kurz nach 3 Uhr

dem National⸗Panorama in der Herwarthstraße einen längeren Besuch ab. Die hohen Herrschaften zeigten für das Panoramabild des antiken Rom großes Interesse, nahmen jede einzelne Gruppe, namentlich den

Triumphzug des Kaisers Konstantin, längere Zeit genau in Augen⸗ schein und entfernten sich erst bei beginnender Dämmerung.

An der Rousseau⸗Insel im Thiergarten herrscht, wie das

8

D. Tabl.“ berichtet, jetzt eine rege Thätigkeit. Arbeiter sind be⸗ schäftigt, den die Insel umgebenden See zu den Zwecken der Eisbahn,

denen er alljährlich im Winter dient, herzurichten. Die Pächter, Ge- brüder Krüger, lassen, nachdem bereits eine Restauration auf der

Insel Aufstellung gefunden, die Eingangsstege zur Eisbahn legen und schwarzweiße Pfähle um den See einsetzen, an welchen die Sperr⸗

leinen befestigt werden. 2 . seit gestern früh eine Stärke von einem Zoll und darüber, und die

schon in einigen Tagen ihrer Bestimmung übergeben werden.

8

Ueberschwemmungen und Verkehrsstörungen.

Ueber die durch Hochwasser verursachten Schäden und Betriebs⸗

störungen bezw. die Wiederherstellung des Eisenbahnbetriebes sind heute folgende Nachrichten eingegangen. Aus dem „W. T. B.“ wird telegraphirt: 1

„Köln, 27. November. Der Rhein hat heute Morgen 10 Uhr seinen höchsten Stand mit 6,10 m erreicht und sinkt seitdem stündlich

um 0,01 m. Auch vom Oberrhein wird Fallen des Wassers gemeldet. Auf 8

8

Die Wasserfläche der Thiergartenseen zeigt 8 Bahn dürfte, wenn das Frostwetter in der bisherigen Weise anhält, 8

8

den Strecken Kupferdreh —Steel und Opladen Düsseldorf

bleibt der gesammte Eisenbahnverkehr auf unbestimmte Zeit

gesperrt. Der Verkehr von Opladen nach Düsseldorf wird fortan

über Benrath geleitet. Der Betrieb der Dampffähre auf dem Rhein zwischen Griethausen und Elten auf der Bahnstrecke Kleve —Zevenaar ist wegen Hochwassers eingestellt worden. Bei Düsseldorf ist im Steigen des Rheins Stillstand eingetreten.

Mainz, 27. November. Rheinpegel 3,26; Neckarhöhe bei Wimpfen 2,98, der Neckar fällt; der Main steigt.

Krefeld, 27. November. Das Königliche Betriebsamt theilt mit: Der Rheintrajekt Spyck—-Welle auf der Strecke Kleve Zevenaar ist von heute an wegen Hochwassers gesperrt. Reisende nach und von den Niederlanden müssen über Kleve Nymwegen oder rechtsrheinisch über Emmerich fahren.

Erfurt, 27. November. Das Königliche Betriebsamt theilt mit: Um 6 Uhr Abends ist heute der zweigeleisige Betrieb auf der Strecke Kösen Großheringen wieder eröffnet worden.

Dresden, 27. November. Der Güter⸗ und Kohlenverkehr nach Aussig ist wegen Hochwassers eingestellt worden. Es werden nur solche Güter befördert, deren Absender für Lagerung derselben in den Speichern von Aussig Vorsorge getroffen haben.

Aus Warburg, vom 26. November, wird dem „D. Tabl.“ ge⸗ schrieben: Mit elementarer Gewalt brach vorgestern Morgen über unsere Stadt ein Hochwasser herein, welches das bedeutendste sein dürfte, das Warburg je getroffen hat. Seit unvordenklichen Zeiten hatten wir 1841 den höchsten Wasserstand. Diesmal stieg die Fluth noch über einen Meter höher. Verheerend brachen die Fluthen her⸗ ein. Die Mühlen und der größere Theil der Altstadt wurden überfluthet. Feuerwehr und Bürgerschaft vereinten sich zu energischer Hülfeleistung; leider konnte bei dem vollständigen Mangel an Kähnen nicht verhindert werden, daß Stadt⸗Baumeister Kaufhold und Feuerwehrmann Michels unter einem zusammenstürzenden Hause ihren Tod fanden. Auch Vieh ist ertrunken, etwahundert Familien sind in die schlimmste Lage versetzt. Brücken, Wege und Stege sind zerstört, der Schaden an Gebäuden, Gärten, Wiesen und Feldern ist unbe⸗ rechenbar. Der Bürgermeister, der Vaterländische Frauenverein und die Einwohnerschaft wetteifern in der Linderung der Noth. Auf „Rechnung der Stadt ist eine Volksküche errichtet und werden Lebens⸗ mittel und Brennmaterial ꝛc. vertheilt. Hülfe von außen thut Noth!

Aus Kupferdreh a. d. Ruhr, 26. November, wird geschrieben: Noch nie seit Bestehen des Ortes hat die Ruhr mit ihren Hoch⸗ fluthen solche Verwüstungen angerichtet wie in den Tagen des 24. und 25. November 1890, und fast ist es ein Wunder zu nennen, daß bei den rapide steigenden Fluthen mitten in der Nacht keine Menschen verunglückt sind. Der Verkehr ruhte vollkommen, weil die Strecken von allen Seiten, von Vohwinkel, Werden und Steele durch Zusammensturz von Brücken gesperrt waren, und nur Telephon und Telegraph funktionirten noch. Welcher Geldschaden den hiesigen Werken und der Eisenbahn entstanden ist, läßt sich zur Zeit nicht be⸗ messen, jedenfalls zählt er nach vielen Millionen; so hat die Seidenwaaren⸗ fabrik der Firma Gebr. Colsmann allein über 150 000 Verlust durch verdorbene Seidenwaaren erlitten, die Hütte Phönix an unterspülten Geleisen und mangelnder Zufuhr viele Tausend Mark; die Kohlen⸗ zechen mußten den Versand einstellen. Am Empfindlichsten aber spürt der arme Mann den Schaden; denn zu dem Verlust an weg⸗ gespültem oder verdorbenem Geräth und Nahrungsmitteln tritt auch noch der Wegfall mehrerer Arbeitsschichten hinzu. Da die Gemeindemittel nicht ausreichen, um die entstandene Noth zu lindern, so hat sich in Kupferdreh ein Comité gebildet, welches sich an die öffentliche Mildthätigkeit wendet und Gaben in Empfang nimmt. Der Ausschuß besteht aus den Hrrn.: Baumeister und Beigeordneter Bovensiepen, ev. Pfarrer Hempel, Rektor Oslender, Hüttendirektor Lange, Fabrikant Narjes, Grubendirektor Schäfer, Dr. med. Brüning, Fabrikant Dr. Bender, Gemeindeverordneter O. Jäger, Stationsvorsteher Holtz. Alle diese Herren sind zur An⸗ nahme von Spenden bereit.

Paris, 27. November. Ein englischer Unterthan, der, wie aus Nancy gemeldet wird, ohne Erlaubniß eine photographische Aufnahme von der Brücke bei Flavigny, die weniger als 1000 m von dem Fort Pont St. Vincent entfernt ist, gemacht hatte, wurde von dem hiesigen Zuchtpolizeigericht zu einem Frank Geldbuße wegen Uebertretung des Spionagegesetzes verurtheilt.

Neapel. Wie der „Hannov. Cour.“ schreibt, wird Neapel in absehbarer Zeit um ein großartiges Werk der Ingenieurkunst be⸗ reichert werden, nämlich eine Eisenbahn, welche den Hauptverkehrs⸗ punkt der Stadt mit dem bisher nur durch enge, steile Treppen oder weite Umwege erreichbaren Corso Vittorio Emanuele geradlinig ver⸗ binden soll. Der Urheber dieses Planes, der Ingenieur Adolfo Avena, hat sich nunmehr die für seine „Lufteisenbahn“ nöthigen Kapitalien im Betrage von fünf Millionen Lire verschafft. Auf dem von der Galerie „Humbert I.“ freigelassenen Gebiet des von dieser im Uebrigen eingenommenen Straßenviertels soll ein 100 m hoher gemauerter vier⸗ oder achtkantiger Thurm errichtet werden, in dessen Inneres ein Elevator bis zur Höhe von 60 m führt. Von dieser Höhe aus soll eine schwebende Eisenbahn, welche auf acht aus Stein und Eisen gebauten Pfeilern ruht, über die Häuser der unteren Stadt hinweg bis zu einem Centralpunkte des Corso Vittorio Emanuele führen. Die Bahn soll eine ganz horizontale Lage haben und als treibende Kraft einen Wasserfall des Serino und die Elektrizität benutzen. Innerhalb 3 Minuten wird man vom Toledo aus in de 8 vom Elevator emporgehobenen Waggons, die je 50 Personen fassen, bis zum Corso gelangen, und zwar so, daß täͤglich 16 000 Persone in 320 Touren efördert werden können. Neben der Eisenbahn wir ein Fußgängerweg laufen, welcher wohl den eigenartigsten, durch de schönsten Rundblick ausgezeichneten Spazierweg abgeben wird.

Bern. Nach dem Gutachten verschiedener Unternehmer und Finanzmänner hätte das brdeutsame Projekt einer Bergbahn au den Urirothstock (2932 m) wegen der allzugroßen Konkurrenz am Fer esteire keine Aussicht, sich für die Zukunft dauernd 3 rentiren. Hr. E. A. Türler in Bern hat sich dem „Bund“ zufolg in Anbetracht dieser Umstände veranlaßt gesehen, sein den Urirothsto Aeha Bahnprojekt beim schweizerischen Eisenbahn⸗Departemen

ückzuziehen. 1

11““

8

ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Dent

Berlin, Freitag,

den 28. November

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 4. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

———́ÜêsÜêmnenn

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

6. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[4747612 Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Kutscher Hermann Wilhelm Bornemann, geboren am 12. April 1867 in Luckenwalde, wegen Unterschlagung in den Akten J. I. B. 554. 90 unter dem 30. August 1890 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen.

Berlin, den 25. November 1890.

Staatsanwaltschaft beim Königl. Landgericht I.

[47477] Steckbriefs⸗Erledigung.

Das gegen die Wittwe Franziska Katryniok aus Okronglik unterm 14. d. M. in Nr. 278 dieses Blattes erlassene offene Strafvollstreckungsersuchen ist erledigt. IV. C. 100/90.

Lublinitz, den 22. November 18090.

Königliches Amtsgericht.

[47480] Oeffentliche Ladung.

In der Privatklagesache des Arbeiters Robert Böttcher von Maadeburg, Privatklägers, gegen den Arbeiter August Gilsau zu Magdeburg⸗Neustadt, Angeklagten, wegen thäͤtlicher Beleidigung, Vergehen §. 185 Reichs Strafgesetzbuchs, ist der Aufenthalt des Privatklägers Böttcher unbekannt und wir d derselbe auf Anordnung des Königlichen Amtsgericht s hierselbst auf den 13. Januar 1891, Vor⸗ mittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht zu Magdeburg⸗Neustadt zur Hauptverhand⸗ lung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden.

1e“ 5. November 1890.

Ro Gerichtsschreiber des Königlichen Amtegerichts.

[45808]

Der Tuchmacher Heinrich Richter, zuletzt in Brandenburg a./H. wohnhaft gewesen, geboren am 20. August 1855 zu Muskau, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewan⸗ dert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 21. Ja⸗ nnar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Brandenburg a./H., Zimmer 41, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗Ordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Brandenburg a /H.

Brandenburg a./H., den 10. November 1890. Merten, Aktuar, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

47479]

In der Strafsache gegen den Bäcker und Ersatz⸗ eservist Alois Brignatz, gebeam 21. März 1863 in Uff⸗

olz, Kreis Thann, wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen §. 69 des Militär⸗Strafgesetzbuches beschuldigt ist, auf Grund

er §§. 480, 325, 326 der Strafprozeßordnung und §. 246 Milmär⸗Strafgerichtsordnung sowie §. 1 des Gesetzes vom 2. März 1850 zur Deckung der den An⸗

eschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld⸗ trafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Ange⸗

chuldigten bis zu dem Betrage von 3000 mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird angeordnet, daß dieser Bechluß durch je einmaliges Einrücken in den Deutschen Reichs⸗Anzeiger und das Thanner Kreis⸗ blatt öffentlich bekannt gemacht wird.

Mülhausen, den 19. November 1890. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rummel. Hoppe. Baeßler. Zur Beglaubigung: L. S.) Der Gerichtsschreiber Geyer. 47478]

Beschluß. Auf Bericht des Landgerichtsraths Dr. Weber, auf ntrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft wird as im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des

Fahnenflüchtigen Reservisten Richard Wagner, ge⸗

boren den 17. September 1866 zu Oberhergheim,

Kieis Gebweiler, bis zur Höhe von dreitausend

Mark mit Beschlag belegt. 2 Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver⸗

fügung im Deutschen Reichs⸗Anzeiger sowie im

Gehweiler Kreisblatt verordnet. 8 Colmar, den 11. November 1890.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rauschkolb. Weber. Dr. Weber. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär: (L. S.) Diebels.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

21128 Aufgebot. M. 8 Soldin, vertreten durch Rechtsanwalt

Dr. Gobert, hat das Aufgebot beantragt zur Kraft⸗ loserklärung der Obligation der Hamburgischen Staats⸗Prämien⸗Anleihe von 1846, groß Bco. X 100.—, Serie 758 Nr. 37 892. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 7. April 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthor⸗ straße 10, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der ,öb g Juni 1890

amburg, den 25. Jun dc Amtsgelicht Hamburg, Civil⸗Abtheilung VII.

[47493] Ausfertigung! 1 . Anfgebot.

Paul Meißner in Leipzig hat das Aufgebot be⸗ treffs der unterm 18. Dezember 1882 ausgefertigten Aktie der Rositzer Zucker⸗Raffinerie Nr. 2540 über 500 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 22. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Burgagstraße 11, 2 Treppen, Zimmer 4, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Altenburg, den 18. November 1890.

Herzogliches Amtsgericht IIa.

(gez.) Reichardt. Ausgefertigt:

Altenburg, den 26. November 1890. Gerichtsschreiberei des Herzogl. Amtsger

4

i Schack, Aktuar.

8

[146522) Aufgebot. Der Gutspächter Hermann Stähle in Grünwinkel, früher Gutsverwalter in Scheibenhardt, bat daß Aufgebot der Police Nr. 17 978 Tab. AII., aus⸗ gestellt von der Deutschen Militair⸗Dienstversiche⸗ rungsanstalt in Hamburg vom 28. August 1882 zu Gunsten des am 1. Juni 1870 in Spindelberg ge⸗ borenen Georg Stähle über eine Versicherungssumme von 2000 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 12. Mai 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierselbst. Akademie⸗ straße Nr. 2, II. Stock, Zimmer Nr. 13, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird. Karlsruhe, den 23. Oktober 1890.

W. Frank, Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts.

[47489] Aufgebot. Die verehelichte Gärtner Wilhelmine Lodig zu Lieskau hat das Aufgebot des für die Auguste Laurisch zu Schacksdorf angelegten, auf ihren Namen umgeschriebene Sparkassenbuch der hiesigen Nebenstelle der Niederlausitzer Sparkasse zu Lübben Litt. P. Conto 8614 über 342 56 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Juli 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftlozerklärung der Urkunde erfolgen wird. Finsterwalde, den 24. November 1890. Königliches Amtsgericht.

[47491] Aufgebot. Der Diakonus Paul Gemberg in Bublitz für sich und als gesetzlicher Vertreter seiner minderjährigen Kinder Walther, Margarethe und Elisabeth Gem⸗ berg, hat das Aufgebot des von der Stadtsparkasse in Bublitz auf den Namen seiner verstorbenen Ehe⸗ gattin Martha Gemberg ausgestellten, auf die Summe von 194,68 lautenden, im Herbst 1889 ihm angeblich abhanden gekommenen Sparkassen⸗ buches Nr. 691 beantragt. Der Inhaber des Spar⸗ kassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. Juli 1891, Vormittags 8 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Amtszimmer Nr. I., anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls das Buch für erloschen erklärt und dem Verlierer ein neues an dessen Stelle ausgefertigt werden wird.

Bublitz, den 24. November 1890.

Königliches Amtsgericht

.

[25250] Aufgebot.

Der mit seiner Ehefrau in allgemeiner Güter⸗ gemeinschaft lebende Taglöhner Eduard Sorg von Rückers hat das Aufgebot des auf den Namen seiner Ehefrau Amalie Sorg lautenden Sparkassenbuchs hiesiger Sparkasse vom 21. Oktober 1886 Nr. 14 690 über 100 Mark bezw. mit Zinsen für 1889 ein⸗ schließlich über 109,85 Mark beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. Februar 1891, u“ 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Fulda, den 19. Juli 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. Veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber.

Das für die Alwine Penz ausgefertigte Spar⸗ kassenbuch der Sparkasse zu Marienburg Nr. 6056 über 176 ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Vormundes der Genannten, des Rentiers Julius Wilms zu Elbing, für kraftlos er⸗ klärt werden.

Der Inhaber des bez. Sparkassenbuchs wird daher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 26. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 1) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Marienburg Westpr., den 27. Oktober 1890.

Königliches Amtsgericht.ß

141266] Aufgebot.

Auf den Antrag der früheren Miethsfrau jetzt Leibgedingerin Wilhelmine Rentz, geborenen Priebe,

gegangenen Sparkassenbuchs der Kreissparkasse zu

Dr. Brehmer, werden Alle, welche dem gedachten Amte nicht angehören, dennoch aber an das Ver⸗

sLandschaftspolder sind aus Verfügungen vom 19. Fe⸗

Mogilno über 1960 Nr. 2452 ausgestellt für die Antragstellerin, aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termin am 25. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos er⸗ klärt werden wird.

Mogilno, den 23. Oktober 18900.

Königliches Amtsgericht.

[39361] ALmufgebot.

Die Wittwe des Segelmachers Theodor Lemcke, Hermine, geb. Wendt, zu Barth hat das Aufgebot der von dem Schiffer Wilhelm Hamer zu Pruchten zu Gunsten des verstorbenen Ehemanns der Antrag⸗ stellerin am 15. April 1879 ausgestellten Verpfän⸗ dungsurkunde über die wegen einer Darlehnsforde⸗ rung des Theodor Lemcke von 2000 nebst 5 % Zinsen erfolgte und im Schiffsregister des hiesigen Amtsgerichts am 24. April 1879 eingetragene Ver⸗ pfändung des Barther Schaluppschiffs „Hoche“ be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf den 9. Mai 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Barth, den 14. Oktober 1890. 1 Königliches Amtsgericht.

[47521] Aufgebot.

Auf Antrag des als freie gewerbliche Genossen⸗ schaft fortbestehenden vormaligen Amtes der hiesigen Reifschläger (Reifer), vertreten durch die Vorstands⸗ mitglieder Reisschlägermeister Johann Ernst Rath⸗ mann und Reifschlägermeister Martin Christ. Stein, letztere wiederum vertreten durch den Rechtsanwalt

mögen desselben oder an das Vermögen der von diesem Amte unterhaltenen Todtenlade Ansprüche zu haben vermeinen und geltend machen wollen, hiemit aufgefordert; solche Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf Donnerstag, den 29. Ja⸗ nuar 1891, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin im Amtsgericht anzumelden, unter dem Rechtsnachtheil des Ausschlusses.

Lübeck, den 22. November 1890.

Das Amtsgericht, Abth. II. Asschenfeldt Dr. 1 Veröffentlicht: Fick, Gerichtsschreiber.

[47523] Aufgebot. Auf Band II. Blatt Nr. 49 des Grundbuchs von

bruar 1846 für den Rentmeister Hermann Heinrich Hitjier zu Emden 1⅞0 und für die 3 Kinder der weiland Bertha Carolina Heineken, Ehefrau des Predigers Blankstein zu Haringcaspel ⅛0 eines canon von 53 Fl. 3 Stbr. holl. als Antheil eines canon zu 753 Fl. 3 Stbr. holl. eingetragen. Der für den canon verhaftete Grundbesitz ist auf Band III. Blatt Nr. 129 des Grundbuchs von Bunderhammrich für die Wittwe des Landwirths Jacobus Lüttmer, Sara, geb. van Heteren, zu Bunderhammrich eingetragen und nach deren Tode im Wege der Erbtheilung den Landwirthen Menso Wieben Lüttmer und Jacobus Lüttmer zu Bunder⸗ hammrich überwiesen.

Auf Antrag der beiden letztern, welche glaubhaft gemacht haben, daß die erwähnten 1⁄180 Antheile des canon von 53 Fl. 3 Stbr. holl. nicht mehr zu Rechte bestehen, werden alle, welche daran Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Rechte späte⸗ stens in dem auf Montag, den 23. Februar 1891, Vormittags 11 Uhr, bestimmten Ter⸗ mine anzumelden, widrigenfalls für den sich nicht Meldenden im Verhältnisse zu den beiden Antrag⸗ stellern die Rechte verloren gehen und auf Antrag derselben im Grundbuche an den angegebenen beiden Stellen gelöscht werden sollen.

Weener, den 22. November 1800.

Königliches Amtsgericht. J.

[47522] Aufgebot.

Auf Antrag des Arbeiters Hans Jochim Friedrich Vohkuhl, gen. Junge, zu Moisling, und dessen Ehe⸗ frau Margaretha Magdalena Elisabeth, geborenen Wilms, als Eigenthümer der unter Art. 25 der Mutterrolle des Gemeindebezirks Moisling lib. 31 fol. 25, eingetragenen Liegenschaften, groß 4 ar 05 qm, werden Alle, welche irgendwelche zu ihrer Wirksamkeit der Eintragung bedürfende dingliche Rechte an dem gedachten Grundstück zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche Rechte spätestens in dem auf Donnerstag, den 12. März 1891, Vor⸗ mittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß eine Geltendmachung nicht ge⸗ meldeter Rechte für die Folge Denen gegenüber aus⸗ geschlossen bleibt, zu deren Gunsten nach der auf Grund des Ausschlußurtheils gemachten Eintragung weitere Umschriften im Hypothekenbuch erfolgt sind.

Lübeck, den 22. November 1890.

Das Amtsgericht. Abth. II. Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht: Fick, Gerichtsschreiber.

[47503] 1 Nachdem der Gutsbesitzer Leopold Kähler auf Klink um Umwandlung seines im Amte Wreden⸗ hagen belegenen Lehngutes Klink in ein Allodium gebeten und die in §. 2 der Verordnung vom 30. Ja⸗ nuar 1889, betreffend die Allodifikation der Lehn⸗ güter, unter den Nummern 1 bis 3 bezeichneten Be⸗

tigten, welchen ein Recht des Widerspruchs gegen die Utsneenaelch des Lehnguts Klink zusteht, hiermittelst aufgefordert, solchen Widerspruch spätestens in dem auf den 26. Juni k. J. 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ministerium an⸗ gesetzten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihrem Widerspruchsrecht ausgeschlossen und als in die Allodifikation einwilligend angesehen ein sollen. 3 Schwerin, den 17. November 1890. 18 1 Großherzoglich Mecklenburgisches Justiz⸗Ministerium. (L. 8) Buchka. [47488] Bekanntmachung. Zufolge Antrags des Müllers Simon Kern von der Elbleinsmühle auf Todeserklärung seiner beiden Brüder Josef Kern, geboren am 16. Februar 1826 und Johann Kern, geboren am 23. November 1829, welche als verschollen zu erachten sind, hat das Kgl. Amtsgericht Feuchtwangen heute Aufgebot mit fol⸗ gender Aufforderung erlassen: I. an die Verschollenen, spätestens im Aufgebotstermine am Dienstag, den 1. September 1891, Vormittags 9 Uhr, per⸗ sönlich oder schriftlich bei dem hiesigen Gerichte sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden; II. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebotsverfahren wahrzunehmen; III. an alle Die⸗ jenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Ge⸗ richt zu machen. Dies wird hiermit bekannt gegeben. Feuchtwangen, am 22. November 1890. Der Kgl. Gerichts⸗Sekretär. (L. S.) Fink.

[47490] Aufgebot. Auf Antrag der Tagearbeiterin Josefa Marx, geb. Grotzke zu Breslau, Paulinenstraße 11, vertreten durch den Rechtsanwalt Kühn zu Trachenberg, wird der Ehemann derselben, Tagearbeiter Franz Joseph Marx aus Schmiegrode, geboren am 29. März 1810 zu Gürkwitz, katholisch, welcher seit dem Jahre 1878 verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin den 22. September 1891, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Sitzungssaal, schriftlich oder per⸗ sönlich zu melden, widrigenfalls der Marx wird für todt erklärt werden. Trachenberg, den 22. Novpember 1890. Königliches Amtsgericht.

147492] Das Kgl. Amtsgericht München I., Abth. A. für Civilsachen, hat am 20. November 1890 folgendes Aufgebot erlassen: Ueber Leben und Aufenthalt, des im Jahre 1868 von hier verzogenen und angeblich nach Amerika ausgewanderten Wirthssohnes und Bräuburschen Georg Leiß, geboren 11. September 1846 zu Rannersdorf, K. B.⸗A. Waldmünchen, sind seit dem Jahre 1873 keine Nachrichten mehr vorhanden. Ueber denselben ist hiergerichts Kuratel bestellt, und wird auf Antrag des aufgestellten Kurators Simon keiß. vorm. Gastwirths dahier, die Aufforderung er⸗ assen: 1) An den Verschollenen Georg Leiß, spätestens im Aufgebotstermine Mittwoch, 16. September 1891, Vorm. 9 Uhr, persönlich oder schriftlich bei hiesigem Gericht, Geschäftszimmer Nr. 40/II. (Augustinerstock), sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt wird. 2) An die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen. 3) An alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Auskunft zu ertheilen vermögen, Mit theilung hierüber bei Gericht zu machen. München, 24. November 1890. Der Königliche Gerichtsschreiber: (L. S.) Strober.

[47495] Oeffentliche Ladung.

Alle, welchen Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an den Nachlaß der am 7. November 1890 zu Frankfurt a./M. verstorbenen Wittwe des Kanzlisten Christoph Allmewitter, Jacobine, geb. Nagel, zustehen, haben solche vor dem 31. Dezember 1890 bei unter⸗ zeichnetem Gerichte ordnungsmäßig anzumelden oder gewärtig zu sein, daß dieser Nachlaß an die theil⸗ weise answärts wohnenden Erben ohne Sicherheits⸗ leistung verabfolgt werde.

Frankfurt a. M., den 14. November 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. 1.

[47494] Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag von 1) Johanna Maria Magdalena, geb. Gristan, des 11“ Wilhelm Eddelbüttel Wittwe als Universal⸗ erbin un 2) Rechtsanwalt Dr Johannes Leopold Burchard als Testamentsvollstrecker der Eheleute Eddelbüttel, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres Semler und Burchard, wird ein Aufgebot dahin erlassen: daß Alle, welche an den Nachlaß des am 30. Mai 1890 hierselbst verstorbenen Rentners Hermann Wilhelm Eddelbüttel Erb⸗ oder sonstige An⸗ sprüche zu haben vermeinen oder den Be⸗ stimmungen des von dem genannten Erblasser in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau Johanna Maria Magdalena, geb. Christan, am 12. No⸗ vember 1885 errichteten, am 26. Juni 1890 hierselbst publicirten Testaments, insbesondere der dem zum Testamentsvollstrecker ernannten Mitantragsteller sub 2 in §. 7 des Testaments ertheilten Befugniß, „hier und aller Orten Immobilien, belegte Kapitalien und Werth⸗ papiere auf seinen alleinigen Consens umzu⸗

dingungen erfüllt hat, werden auf seinen Antrag alle

ur Beglaubigung: Rom 888 Dr., Gerichts⸗Sek

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