Dr. Dujardin⸗Beaumetz sprach gestern in einer zweiten Konferenz über die Koch'sche Heilmethode und konstatirte, daß der Zustand mehrerer Kranken nach den ersten Einspritzungen sich verschlimmert habe und bei einigen anderen ohne sichtbare Besserung geblieben sei. Dujardin⸗Beaumetz ist vhne der Ansicht, daß dies einen Grund abgebe, die Behand⸗ lung einzustellen, meint jedoch, daß zuvörderst mehr Erfahrun⸗ gen in Betreff des Mittels hätten gesammelt werden müssen, bevor dasselbe bei Menschen zur Anwendung gelangte.
Dr. Schaffler erklärt im „Sidcle“ im Gegensatz zu Professor Cornil, daß 8 der Klinik des Professors Péan bei allen dreißig mit Koch'scher Lymphe behandelten Fällen von chirurgischer und Lungen⸗Tuberkulose niemals auch nur der geringste Zwischenfall in Bezug auf Lungen, Herz, Nieren und Temperatur konstatirt worden sei, sondern daß alle Kranken groͤßere oder geringere Besserung aufweisen. 3
Aus Brüssel, 8. Dezember, schreibt man der „Köln. Ztg.“: Wie sich herausstellt, haben einige hiesige Aerzte sich in Berlin mit einer käuflich zu habenden Flüssigkeit inters Licht führen lassen, welche mit der Koch schen Lymphe nichts gemein hat; der Betrug wurde erst entdeckt,
Einspritzungen wirkungslos blieben,
als die wiederholten ungen a blie obschon die Tuberkulose unstreitig war. Die That⸗ . Quelle versichert.
e wird mir aus glaubwürdigster
bnr. erbielten diejenigen Brüsseler Aerzte, welche in dem Hvgienischen Institut zu Berlin nicht bedient werden konnten, die ihnen versprochenen Fläschchen mit Sheh. Dr. Casse, der Leiter des Kinderhospitals der Stadt Brüssel zu Middel⸗ kerke, erklärt sich aufs Höchste befriedigt von den Ergebnissen der bisher an verschiedenen seiner Patienten, die an äußer⸗ lichen Erscheinungen der Tuberkulose leiden, vorgenommenen Einspritzungen. Die Verhältnisse sind in Middelkerke äußerst günstig, da die herbe Seeluft durch die Förde⸗ rung der Eßlust das Allgemeinbefinden erheblich bessert. Im Uebrigen enthalten die Mittheilungen, welche Dr. Casse einem hiesigen Berichterstatter machte, nichts Neues und bleibt das Ergebniß der Behandlung abzuwarten. — Dr. Moeller, der sofört nach dem 13. November nach Berlin gereist war, ver⸗ öffentlicht im Verlage der Société Belge de Librairie eine anerkennenswerthe, allgemein faßliche Darstellung des Koch'’schen Verfahrens (Le docteur Koch et sa découverte relative à la gueérison de la tuberculose). Der Verfasser spricht sich sehr anerkennend über die bisherigen Heilversuche in den Berliner Kliniken aus. Um den Wünschen der öffentlichen Krankenhäuser in Norwegen entgegenzukommen, Professor Dr. Koch'’'s Mittel gegen die Tuberkulose versuchen zu können, hat die Medizinal⸗ verwaltung die Gesandtschaft der vereinigten Reiche in Berlin ersucht, wenn möglich einige Flaschen Lymphe zu kaufen. — Auf Veranlassung des norwegischen Vereins für Gesundheits⸗ pflege hielt Professor Dr. Hj. Heiberg am Freitag Abend im großen Saal des Jünglingsvereins in Christiania vor einem dichtgedrängten Zuhörerkreise einen Vortrag über Professor Dr. Koch’s Heilmittel gegen die Tuberkulose. Dem ebenso interessanten wie warm empfundenen Vortrag folgten die Zu⸗ hörer mit gespannter Aufmerksamkeit.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 10 770, riͤcht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Subhastations⸗Resultate. 11““
Beim Königlichen Amtsgericht I. Berlin stand das im Grundbuch von Niederbarnim Band 85 Nr. 3521 auf den Namen des Tischlermeisters Friedrich Schwarz eingetragene, hierselbst Ecke der Straße 2 und 5 belegene Grundstück zur Versteigerung. Das geringste Gebot wurde auf 71 200 ℳ festgesetzt. Für das Meistgebot von 175 100 ℳ wurde der Holzhändler Fritz Stoltz zu Berlin Ersteber, auf dessen Antrag der Zuschlag ausgesetzt wurde.
Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des Grundstücks Louisenstadt Band 52 Nr. 2562, Schmidstraße 27, und die Termine am 31. Januar 1891, sowie des Grundstücks von Niederbarnim Band 79 Nr. 3333, Stephanstraße 59, und die Termine am 8. Dezember d. J.
Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des Grundstücks von Niederbarnim Band 82 Nr. 3422 in der Straße 53a. und die Termine vom 9. Dezember d. J.
— An den vorgestrigen Verhandlungen über die argen⸗ tinische Finanzlage in Bezug auf die im deutschen Markte emittirten argentinischen Staatsanleihen nahm eine Reihe von ersten deutschen Banken und Bankhäusern Theil. Es wurde, dem „B. T. B.“ zufolge, dagegen protestirt, daß auf Grund englischen Comits⸗Vorschlages irgend eine Aenderung in pünktlicher Erfüllung derjenigen Verbindlichke ten eintrete, welche die Regierung ihren An⸗ leibegläubigern gegenüber eingegangen ist. Sodann wurden im Sinne der von den deutschen und französischen Delegirten in der Londoner Konferenz gemachten Vorschläge weitere Maßnahmen beschlossen. Die argentinische Regierung erhielt Kenntniß von dem erhobenen Protest und den sonstigen Beschlüssen.
— Der Ausweis des englischen Handelsamtes für No⸗ vember läßt ersehen, daß der britische Außenhandel in diesem Monat benrächtlich zurückgegangen ist. Die Gesammt⸗Einfuhr beträgt 37 152 273 Pfd. Sterl, und weist gegen den vorjährigen November⸗Ausweis eine Abnahme von 4 184 813 Pfd. Sterl. oder etwas über 10 % auf. Von dieser beträchtlichen Abnahme entfallen 1 341 000 Pfr. Sterl, auf zollfreie Provisionen und 1 374 359 Pfd. Sterl, auf Rohmaterialien für Textilfabrikate. Alle anderen Import⸗ artikel weisen, verglichen mit November 1889, einen mehr oder weniger erbeblichen Ausfall auf. Der Gesammtwerth der Ausfuhr im November betrügt 21 025 000 Pft. Sterl., d. i. eine Abnahme von 1 244 000 Pft. Sterl. oder 5, 6 %. Hauptsächlich nahm die Ausfuhr von Garnen und Stoffen um 716 567 Pfr. Sterl., von Metallen und Metallfabrikaten, nameztlich Eisen um 248 550 Pft. Sterl., Maschinen um 135 348 Pft. Sterl., von Garderobe um 113 987
st. Sterl., von Provisionen um 132 151 Pft. Sterl., von lebendem
ich um 11 555 Pst. Sterl. und onderen Artikeln um 166 692 Pfb. Sterl. ab. Dagegen haben Rohmaterialien, namentlich Kohlen, um 21½ 682 Pft. Sterl. unt Chemikalien um 45 051 Pfr. Sterl. zu⸗ genommer.
Leirtig, 9. Dezember. (W. I. B.) Kammzug⸗Termin⸗ banbdel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dezember 4,27 ½ ℳ, pr. Zanuar 4,50 ℳ, pr. Sebruar 4,30 ℳ, pr. März 4,30 ℳ, vr. April 4,30 ℳ, pr. Mai 4,50 ℳ, pr. Junt 4,30 ℳ, pr. Jull 4,50 ℳ, pr. August 4,30 ℳ, pr. September 4,30 ℳ, pr. Oktober 4,90 ℳ, pr. Nooember 4,30 ℳ Umsatz 100 000 kg. Bebauptet.
Braunschweig, 9. Dezember. (. T. 2.) Die Handele⸗ kammer be Herzogtbumt Braunschwelig hat beschlossen, in Peiteff ter Zuckersteuer eine Petition an den RMeichttng um Echöbung dver poffenen Prbnienas⸗ um 60 % sür vie uxe. s⸗ eit zu richten. Die Mebrheit der
ntelgtammer erfläüt sis br bvie Beseitigung 1es epigen
uersyttems, jevoch, unter möglichst schonenben Uebergangebestim⸗ mungen, eventuel für Vortzahlung ber entsprechenden Prümien auch nach dem Jahre 189 5, Valls bit vbahin eie tonkurtirenvden Staaten vdie Prämien richt ebenfalle erbeblich exmuͤßigt hütten,
London, 9. Dezember. (W. T. B.) Wollauktion. Un⸗ verändert bei steigender Tendenz.
An der Küste 1 Weizenladung angeboten.
Manchester, 9. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7, 30r Water Taylor 9 ¼, 20r Water Leist 8, 30r Water Clayton 8 ½. 32r Mock Brooke 8 ¾, 40 r Mayoll 9 ¼, 40er Medio Wilkinson 10 ½, 32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpcops Rowland 9 ½, 40r Double Weston 9 ⅞, 60r Double Courante Qualität 12 ½, 32* 116 vds 16 %✕ 16 grey Printers aus 321/46r 174. Stetig.
Washington, 9. Dezember. (W. T. B.) Der Betrag des durch die gestrigen Operationen des Schatzamts in Umlauf gesetzten Geldes beläuft sich auf etwas über 6 Millionen Dollars. Das Kabinet dürfte heute über die Finanzlage berathen.
— 9. Dezember. (W. T. B.) Durch die gestrigen und heutigen Käufe von Obligationen setzte das Schatzamt nahezu 9 ½ Millionen Dollars in Umlauf. Weitere Käufe werden demnächst erwartet. Dem Vernehmen nach wurden die Gesandten der Ver⸗ einigten Staaten an den europäischen Höfen instruirt, mit dem Finanz⸗ Minister der Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, über die Vexeinbarung eines Abkommens, betreffend die freie Silber⸗ prägung, zu konferiren.
New⸗York, 9. Dezember. (W. T. B.) Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 53 000, do. nach Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kontinents —, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 40 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents — Qrts.
Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 426 805 Dollars.
New⸗York, 9. Dezember. (W. T. B.) Die Fondsmakler Colbron Chaunecy und Comp. in New⸗York und die Firma Whitten, Burditte and Young in Boston, welche Großhandel in Herrengarderobe betreibt, haben ihre Zahlungen eingestellt, letztere mit Passiven von einer Million Dollars; ferner fallirte eine öö in Paterson (New⸗Jersey) mit 400 000 Dollars
hHassiven. 8 8
Köln, 10. Dezember. (W. T. B.) Auf der Mosel und dem Main zeigt sich wieder Treibeis. an befürchtet, daß dieses die Rheinschiffahrt ungünstig beeinflussen werde. Die Main⸗Schlepp⸗ schiffahrt ruht bereits.
London, 9. Dezember. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Anglian“ ist am Montag von Capetown auf der Ausreise abgegangen.
1 Theater und Musik.
Königliche Theater. 1
In der Vorstellung des „Oberon“ am Freitag im Opernhause singt Frl. Weitz den Oberon, Frl. Hiedler die Rezia, Hr. Splva den
üon. — In der „Hochzeit des Figaro“ am Sonnabend sind die Damen Pierson, Leisinger und Herzog sowie die Hrrn. Oberhauser, Krolop und Lieban beschäftigt. Deutsches Theater.
Das Lustspiel „Die Kinder der Excellenz“ von Ernst von Wolzogen und William Schumann erzielte gestern Abend einen vollen Erfolg, welcher gleichmäßig den von den Verfassern mit köstlichem Humor gezeichneten, bandelnd auftretenden Personen, wie der vortrefflichen Verkörperung derselben durch die Darsteller zu danken ist. — Was die Verfasser in der einfachen und freundlichen Fabel des Stücks, welches auch eines edlen, sittlichen Gehalts nicht entbehrt, darbieten, reicht völlig aus, eine behagliche Stimmung dauernd unter den Zu⸗ schauern wach zu erhalten; diese Behaglichkeit wird durch ungekünstelte gute Laune zu frohsinniger Heiterkeir gesteigert. Das Lustspiel zeigt, daß geschickte Autoren aus einer Novelle ein wirksames und lebens⸗ volles Drama wohl schaffen können, wenn sie natürlich Menschen mit verständlichen Beziehungen zu einander auf die Bühne stellen und ein abgerundetes und abgeschlossenes Bild aus dem Leben und nach dem Leben zeigen.
Die „Kinder der Excellenz“, zwei liebenswürdige, entsagungsvolle Töchter und ein Sohn, der ein äußerst schneidiger, aber leichtsinniger Lieutenant ist, sollen sich in die engen Verhältnisse fügen, in welchen nach dem Tode des Vaters die Wittwe mit ihrer Familie zurück⸗ geblieben ist. Die Verfasser ertheilen die weise Lehre, daß sich jedes Menschenkind nach seiner Decke zu strecken hat, und die Kinder, selbst der Leichtfuß von Sohn, kommen zum Schluß zu dieser verständigen Einsicht. Die Charaktere sind einfach und natürlich und dabei gewinnend ge⸗ zeichnet; so die praktische Trudi, welche unbedenklich ihr Herz dem bürgerlichen Gelehrten, dem Sohn des Hauswirths schenkt, die kluge ältere Schwester Asta, welche schriftstellert, dann ein polternder aber rührend guter alter Major, ein alter Musiker mit väterlicher Zu⸗ neigung für seine Schülerin und zukünftige Schwiegertochter Gertrud, und der auf seine eigene Kraft stolze Deutsch⸗ amerikaner, der seit seiner Jugend jenseits des Wassers gelebt hat. Selbst der unbedachte Lieutenant, welcher Anfangs der Mutter die Mittel zu seinem schneidigen Auftreten abschmeichelt, enthüllt die bessere Seite seines Charakters, als er sich schließlich lieber zum Abschied entschließt, als ein schweres Unrecht zu begehen. Ein Hauptvorzug des Lustspiels besteht darin, daß auf alle gebräuchlichen äußeren Mittel, Heiterkeit zu erregen, wie Verwechselungen der Personen, Auftreten derselben unter fal⸗ schem Namen und Erweckung von Mizßverständnissen, völlig verzichtets wird; der Humor liegt in der eigenartigen Charakter⸗ zeichnung und wirkt dadurch unmittelbarer auf den Zuschauer und Hörer. Am Wirksamsten erwiesen sich die beiden ersten Akte, in wel⸗ chen die einzelnen Personen mit ihren kleinen Schwächen und Eigen⸗ heiten kräftig hervortreten; der Beifall nach denselben war geradezu stürmisch. Der ernstere Konflikt, welcher im dritten Akt zum Austrag kommt, und der abschließende vierte Akt wiesen weniger Eigenart in der Erfindung auf, sodaß der Beifall sich nicht auf gleicher Höhe wie nach den vorhergehenden Aufzügen hielt; immer war derselbe aber noch stark und kräftig genug, daß man von einem ganzen Erfolge sprechen muß. Die Dichter mußten auch nach jebem Akt mehrfach vor der Gardine erscheinen.
Die Darstellung bot als trefflichfte Leistung unter den Damen⸗ rollen die der Trudi durch Frl. Lehmann; Das kecke, praktische Haustöchterchen, welches es mit seinen Ausdrücken und Einfällen nicht immer sehr genau nimmt, dessen größter Vorzug im schelmischen Uebermuth besteht, gelang der Darstellerin vorzüglich. Die ernstere, gefühlvolle Asta spielte Frl. Reisenhofer mit Empfindung und Wärme, doch könnte das seelische Element noch etwas mehr von der Oberfläche in die Tiefe dringen. Frl. Kester als die verwittwete Ercellenz müßte natürlicher sein, um nachhaltig zu wirken; die Künst⸗ lerin weiß nicht übel darzustellen, aber es haftet ihr häufig etwas Geziertes im Ausdruck und in der Bewegung an. Den in seiner Einfachheit und in seinem Selbstbewußtsein manchmal rücksichtslosen Deutschamerikaner Ralph Norman gab Hr. Nissen vollendet, wie er seine Worte in gebrochenem Deutsch hervorbrachte, ernst und einfach, wie jegliche Gemüthsbewegung in seinen Augen aufleuchtete und ber starke Wille daraus hervorblickte, das war un⸗ übertrefflich Hr. Engels, als alter, fluchender Major von Muzell, erregte stürmische Heiterkeitsausbrüche; sein Dialekt wechselte zwar die Farbe wie ein Chamäleon; man wußte nicht, in welchen Theil unseretz vbeutschen Vaterlandet man denselben verlegen sollte, aber man nahm es schließlich auf Tieu und Glauben hin, daß er rheinisch sein sollte; wie er biese Mundart aber gebrauchte, wie er sein Aufbrausen und Fluchen zu unterbrücken versuchte und schließlich seiner Heftigkeit doch die
ügel schießen ließ, tas war stets von erschütternder humoristischer
irtung. †* erwähnen bleibt noch die kindlich rührende Gestalt des alten in sein Löchterchen verliebten Schwiegervaters, wie sie Hr. Merten schuf, und ber schneidige und liebenswürdige Lieutenant bes Hen. Kabelburg; auch Hr. Herz als junger Professor fügte sich 22 Zusammensplel gut ein,
Berliner Theater. Die Darstellung des „Demetrius“ findet am Freitag in zum Theil neuer Besetzung statt. Emanuel Stockhausen spielt den
Demetrius, Paul Nollet den Erzbischof von Gnesen, Nuscha Butze
die Marina, Max Freiberg den Odowalski, Margarethe Tondeur die Axinia. Lessing⸗Theater.
zHeimgefunden⸗, das humor. und gemäitbvolle Weshnachtsstück
von Ludwig Anzengruber, wird am Sonnabend wieder erscheinen und zwar in derselben prächtigen Dekorations⸗Ausstattung, wie früher. Besonders der Weihnachtsmarkt im zweiten Bild wird mit der gleichen Lebendigkeit, Buntheit und Reichhaltigkeit aufgebaut werden die schon bei dem ersten Erscheinen des Werks so lebhaften Eindruck
machte.
Pis ghehes Fal “ 1
„Die sieben Raben“ erfreuen sich eines stetig wachsenden Zu⸗ spruchs. Am Sonntag war das Haus vollständige See. . auch an den Wochenabenden ist es trotz des Weihnachtsmonats so gut besetzt wie kaum je zuvor.
Belle⸗Alliance⸗Theater. Sonntag geht Carl Laufs' lustige Posse: „Ein toller Einfall“,
welche seiner Zeit am Wallner⸗Theater einen ähnlichen Kassenerfolg
erzielte, wie gegenwärtig die „Pension Schöller“ desselben Au
mit dem Ensemble des Wallner⸗Theaters zum ersten Male . Weotr. Am Sonnabend beginnen die Nachmittagsvorstellungen zu bedeutend frmaßigten Preisen, welche alljährlich den Eltern die erwünschte Ge⸗ legen eit bieten, ihren Kindern eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Als erste dieser Vorstellungen (Anfang 3 Uhr) hat Hr. Direktor Hasemann die Märchenkomödie „Aschenbrödel“
gewählt. Der gestri ArfPl⸗h EEE“ er gestrigen Aufführung von „Unsere Don Juans“ wohn Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Be ona bei. Sn Thomas⸗Theater.
Der „Soldatenfreund“, das erfolgreiche Repertoirestück des Thomas⸗Cheaters, wird, wie schon einige frühere Stücke G. von Moser'’s, auch in Italien zur Aufführung gelangen. Die Verlags⸗ firma Felix Bloch Erben läßt eine italienische Uebersetzung herstellen. Das Moser ⸗Girndt'sche Stück wird in Mailand unter dem Titel „L'amico de' soldati“ demnächst in Scene gehen.
8 Römischer Hof.
Frl. Alexandrine von Brunn, eine hier wohlbekannte Sopranistin, gab gestern ein Concert, welches zahlreich besucht war. Ihre Stimme ist recht wohlklingend, wenn auch nicht sehr kräftig. Deutlichkeit der Aussprache und Reinheit der Intonation lassen Nichts zu wünschen, auch die musikalische Ausdrucksweise war meist lobenswerth. In Gesängen von Giordani, Jomelli, Liszt, Brahms, Rubinstein u. A. brachte sie die Vorzüge ihrer gut geschulten Stimme vortrefflich zur Geltung. Der Violinvirtuos Hr. Prill, der mit dem Pianisten Hrn. Lazarus eine sehr stilvoll komponirte Sonate von Gernsheim vortrug, spielte foc 1rh. . nnd erntete reichen Beifall, der auch einem Kunstgenossen, dem Hrn. Lazarus, nach der Aufführ Studien eigener Komposition zu Theil uu“
Mannigfaltiges.
Die riesige Gitterthür aus der Puls'schen Kunstschlosserei für das Eosander’sche Portal des Schlosses wurde vülae 8 „Voss. Ztg.“ entnehmen, mittels Flaschenzügen eingehängt.
Zum Besten der Miß Archer⸗Stiftung ist heute im Saale der Gesellschaft der Freunde ein großer Bazar eröffnet der besonders dem Unterstützungsfonds für kranke und bedürftige Lehrer neue Mittel zuführen soll. Der Bazar, dem Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich ihre Huld zugewandt hat, ist reich beschickt, namentlich auch an Kunstsachen. Er bleibt bis zum 12. Dezember geöffnet.
Die Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger ist heute hierselbst im Klubhause (Krausenstraße) zu ihrer Dele⸗ girtenversammlung zusammengetreten. Gestern Äbend fand bereits unter dem Vorsitz der Hrrn. Betz und Kadelburg eine Vorversamm⸗ lung statt, in der die Schriftführer gewählt und einige geschäftliche Angelegenheiten erledigt wurden. Die Verhandlungen selbst begannen heute Mittwoch nach 12 Uhr. Dem Geschäftsbericht zufolge verlor die Genossenschaft 253 Mitglieder und außerdem durch den Tod 33 Pensionäre; neu eingetreten sind 263 Mitglieder, in Pensioas⸗ genuß traten 75. Zur Zeit gehören der Genossenschaft an 2844 zahlende Mitglieder, 711 Pensionäre und 58 Leibrentner. Die Ge⸗ sammteinnahmen und Ausgaben balancirten sich auf 326 517 ℳ gegen 323 674 ℳ im Vorjahre. An Invalidenpensionen wurden gezahlt 80 287 ℳ gegen 75 451 ℳ, an Renten 59 286 ℳ gegen 52 162 ℳ im Vorjahr. Zusammen sind somit 139 573 ℳ für die Mitglieder verausgabt worden.
Durch die Rieselfelder ist, laut Mittheilung der „Voss. Ztg.“, der Magistrat von Berlin nicht bloß ein großer Gutsbesitzer, sondern auch ein bedeutender Viehzüchter geworden. Auf den fünf städtischen Rieselgütern wurden im letzten Etatsjahre 247 Kühe, 294 Ochsen und 1276 Schafe gehalten. 240 Kühe wurden mit einem Verlust von 7940 ℳ verkauft, dagegen wurde an den verkauften 294 Ochsen ein Gewinn von 9755 ℳ, an den 1276 verkauften Schafen ein Gewinn von 3563 ℳ erzielt.
Café Keck⸗Kaisergalerie (Passage), das älteste Café in Berlin, 1873 eröffnet, wird, nachdem dasselbe während ca. fünf Monaten voll⸗ stänsig. umgebaut worden ist, Freitag, den 12. Dezember, wieder eröffnet.
Frankfurt, 8. Dezember. Im Kaisersaale des Römers ist dem „Schwäb. Merk.“ zufolge seit heute der Ehrenbürgerbrief ausgestellt, durch welchen Magistrat und Stadtverordnete „urkunden und bekennen, daß sie „Sr. Excellenz dem Herrn Staats⸗ und Finanz⸗ Minister Dr. jur Johannes Miquel in dankbarer Würdigung der hervorragenden Verdienste, welche derselbe als Ober⸗Bürgermeister hiesiger Stadt während einer zehnjährigen Wirksamkeit an der Spitze der städtischen Verwaltung sich um das Gemeinwesen erworben hat, und von dem Wunsche geleitet, der dauernden Verbindung seines Namens mit der Geschichte Frankfurts einen feierlichen Aus⸗ druck zu geben, das Ehrenvürgerrecht durch einstimmigen Be⸗ schluß beider Körperschaften ertheilt haben.“ Die Urkunde, ein hervorragendes künstlerisches Werk, ist in altdeutscher Art von Professor Eug. Klimsch auf Pergament hergestellt und mit dem an⸗ hängenden großen Stadtsiegel in vergoldeter Kapsel versehen. Der Bürgerbrief ruht in einer gepreßten mit dem silbernen Frankfurter Adler geschmückten Mappe von rothem Saffian und diese wiederum in einer kunstvoll eingelegten und mit Schnitzwerk gezierten hölzernen Lade Mit dem Ehrenbürgerbrief sind auch drei Aquarellbilder aus⸗ gestellt, welche von den Mitgliedern des Magistrats und der Stadt⸗ verordneten⸗Versammlung als Ehrengeschenk für den Staats⸗Minister, Hrn. Miquel bestimmt wurden. Sie sind von Wilh. Lauter gemalt und stellen neben einer Gesammtansicht der Stadt den Römer und das Lagerhaus am Hafen dar,
Dünkirchen, 10, Dezember. Der deutsche Dampfer „Capri“ stieß nach einer Meldung des „W. X. B.“ unwelt der Kuüsie mit der isländischen Fischerschaluppe „Pomino“ zusammen, wobel ein Fischer ertrank. ö“
von C. A. Görner
150356]
AktI NIh J1
zum
Berlin, Mittwoch, den 10. Dezember
nngnn
No. 297.
—
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 8 3. Nufaah und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren. 8
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassu 9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
x. von Rechtsanwälten.
———
24—
— ⁰—
1) ntersuchungs⸗ Sachen.
[50554] Steckbrief.
Gegen den Opernsänger Wilhelm Basch, geboren den 1. August 1846 in Budapest, welcher sich ver⸗ borgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Königsberg Pr. vom 30. Sep⸗ tember 1889 wegen Hausfriedensbruchs erkannte Gefaͤngnißstrafe von fünf Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Justizgefängniß abzuliefern, welches ersucht wird, die Strafe gegen Basch zu vollstrecken, wenn er die princ. erkannte Geldstrafe von 50 ℳ nicht sofort zahlt, oder wenn er die Bezahlung dieser Geldstrafe nicht nachweisen kann und von dem Ge⸗ schehenen zu den Akten XIV. D. 544/89 Nachricht zu eben.
Königsberg Pr., den 28. November 1890. Königliches Amtsgericht. XIV.
[50557] Steckbrief. 3 Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Emil Klettke, geboren am 31 Oktober 1860 zu Graben⸗
dorf, Kreis Teltow, welcher flüchtig ist, resp. sich verborgen
hält, ist die Untersuchungsbaft wegen wiederholter Unterschlagung in den Akten J. II. D. 1265. 90 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern.
Berlin, den 8. Dezember 1890.
Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.
Beschreibung: Alter 30 Jahre, Größe 1,75 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn etwas hoch, Bart dunkelblonder Schnurrbart, Angen⸗ brauen dunkelblond, Augen graublau, Nase gewöhn⸗ lich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn ge⸗ wöhnlich, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: dunkles Stoffjaquet, schwarzer Filzhut, dunkle Hose, leinenes Oberhemde gez. K., Gummizug⸗Stiefel, dunkelblauer Ueberzieher. Besondere Kennzeichen: der kleine Finger der linken Hand ist krumm.
v—“
[5055888 Steckbrief. Gegen den Arbeiter — Steindrucker —
Max
Beer, geboren am 22. August 1864 zu Waldenburg,
welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den Akten J. I. B. 1093/90 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Justizgefängniß abzuliefern.
Berlin, den 6. Dezember 1890. Königliche Staatsanwaltschaft. I.
Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der gegen den Handlungs⸗Commis Max Meierowitsch wegen wiederholter Unterschlagung und wiederholten Betruges unter dem 24. Januar
1887 in den Akten U R. II. 48. 1887 erlassene
Steckbrief wird hierdurch erneuert. Berlin, den 3. Dezember 1890. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.
[50555] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen den Kellner Rudolph de Jung in den 945/80 wegen Diebstahls unterm 3. November 1880 erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen. 8
Berlin, den 2. Dezember 1890. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[50556] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen die unverehelichte Malwine Weinberg, in den Akten Litt. W. Nr. 285 de 1879 wegen Diebstahls unterm 25. Juli 1879 vom früheren Königlichen Stadtgericht Berlin, Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission II. für Vorunter⸗ suchungen, erlassene Steckbrief wird hiermit zurück⸗ genommen.
Berlin, den 2. Dezember 1890. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[50560] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen den herrschaftlichen Diener Johann Valentin Duda, zuletzt in Pilchowitz und Koschütz unterm 10. Oktober und 4. November 1889 und 11. November 1890 erlassene Steckbrief ist durch Ergreifung des ꝛc. Duda erledigt. 8
Ratibor, den 8. Dezember 1890.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte.
[50559] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der hinter dem Losmann August Michalski aus Borawsken, Kreis Oletzko, unter dem 2. Februar 1884 erlassene, in Stück Nr. 36 Nr. 7033 in der zweiten Beilage zum Deutschen Reichs⸗ und Köͤnig⸗ lich Preußischen Staats⸗Anzeiger vom 11. Febuar 1884 aufgenommene Steckbrief ist erledigt.
Aktenzelchen J. II. 1361/83.
Lyck, den 1. Dezember 1890.
Der Erste Staatsanwalt.
11ö1“
[46069] 8
Der Arbeiter Felix Theofil Kelch, zuletzt in Briest wohnhaft gewesen, geboren am 11, Januar 1864 zu Rospitz N. 331/90 — wird beschuldigt, als Er⸗ satzreservlst erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militär⸗ behoöͤrde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen § 360 Nr. des Strafgesetzbuchs. Derselde wird auf Anordnung des eUneen Amtsgerichts hier⸗ selbst auf den 21. Jauuar 189 1. Vormittags 10 Uhr, vor das Koͤnigliche Schoͤffengericht zu Brandenburg g. Ho Zimmer A1. zur Hauptver⸗
handlung geladen, Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Com⸗ mando zu Brandenburg a. H. ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Brandenburg a. H., den 12. November 1890. “ Merten, Aktuar, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[48800] Oeffentliche Ladung.
Die nachgenannten Personen:
1) Karl Friedrich Emil Conrad, geboren am 21. April 1864 in Neudamm, Keeis Königs⸗ berg N./ M.,, zuletzt ebendort,
2) Ernst Robert Schulz, geboren am 11. März 1866 zu Altenkirchen, Kreis Königsberg N./M., zu⸗ letzt ebendort,f“
3) Ernst August Wilhelm Erdmann, Gold⸗ arbeiter, geboren am 17. September 1866 in Königs⸗ berg N./ M., zuletzt ebendort,
4) Hugo Paul Ernst, geboren am 5. September 1866 zu Küstrin, Kreis Königsberg N./M., zuletzt ebendort,
5) Eduard Karl Vinzenz Blume, geboren am 3. Januar 1867 zu Neu⸗Bleyen, Kreis Königs⸗ berg N./M., zuletzt ebendort,
6) Wilhelm Höft, Schlächter, geboren am 26. Ok⸗ tober 1868 in Güstebiese, Kreis Königsberg N./M., zuletzt ebendort,
7) David Moses, geboren am 17. März 1868 zu Küstrin, Kreis Königsberg N./M., zuletzt ebendort,
8) Karl Albert Gränz, geboren am 20. Sep⸗ tember 1868 zu Küstrin, Kreis Königsberg N/M., zuletzt ebendort,
9) Johannes Franz Paul Wolff, geboren am 5, September 1868 in Königsberg N./M., zuletzt ebendort,
10) Ludwig Paul Emil Liebenow, geboren am 19. Oktober 1868 in Königsberg N./M., zuletzt ebendort,
11) Bruno Otto Stahr, geboren am 10. Sep⸗ tember 1868 in Güstebiese, Kreis Königsberg N /M., zuletzt ebendort,
12) Friedrich Wilhelm Knaak, geboren am 12. Januar 1868 in Alt⸗Rüdnitz, Kreis Königs⸗ berg N./M., zuletzt ebendort,
sämmtlich zur Zeit unbekannten Aufenthalts, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebietes aufzuhalten — Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 Str⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 2 April 1891, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte Küstrin zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Civil⸗Vorsitzenden der Kreis⸗Ersatz⸗ Kommission zu Königsderg N./M. über die der An⸗ klage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Landsberg a./W., den 29. November 1890.
Königliche Staatsanwaltschaft.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
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Zwangsversteigerung. der Zwangsvollstreckung soll das im von den Umgebungen Band 155 Nr. en Namen des Kaufmanns Julius Brause Ibst Chorinerstrase (an⸗
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belegene Grundstück am 6. Februar Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter ⸗ zeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., Parterre Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 3,84 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 3 a 27 qm zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteber übergedenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundduche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗
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vermerks nicht dervorgiug, insdbesondere derartige
Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im ⸗ sermin vor der Aufsorderung zur Abvgabde den E doten anzumelden und, falls der detreidende Gläudiger widerspricht, dem Gerichte glaabdhoft zu machen. widrigenfalls dieselden dei Feststenung des Fremgets Gebois nicht derãcschtiot werden und hei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die dernüchtigten Ausprüche im Range zurücktreten. Dieientgen, welche das Eigenthum des Grundstüch heonfpruchen, werden aufgesordert, vor Saülnd de? Verstecerungstermine⸗ die Einstellung des Verfahrens deaedezukühren. widrigenfalls nach erfolgtem Juschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Auspruch an Re. Htelle den Grundstüchs tritt. Das Urthe⸗A öher die Ertheihung de Zuschlags wird am 6. Fehruar 18v, Rachmittags 12 ⅛ Uhr, an Gerichtsstelle wie oden dezeichnet verkündet werden. Vertin, den 28. Novemhder 1890. 8 KAntoliches Amtsgericht 1. Adthellung 58.
50375]
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder⸗ barnimschen Kreise Band 86 Nr. 3555 auf den Namen des Stellmachermeisters Bernhard Schroeter und des Maurermeisters Wilhelm Sommer, Beide zu Berlin, eingetragene, in der Straße 29, Abthei⸗ lung VII. (Jagowstr. 16) belegene Grundstück am 13. Februar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 2,46 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 10 a 44 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, ein⸗ gesehen werden. lle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ ansgruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeiznführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 13. Fe⸗ bruar 1891, Nachmittags 1 ¼ Uhr, an Gerichts⸗ stelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 29. November 1890.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.
[50377] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung Grundbuche von den Umgebungen Band 1 auf den Namen des Tischlermeisters Dsw zu Berlin eingetragene, in der Wolgasterstr. 12 2⸗ gene Grundstück am 4. Februar 1891, Vormit⸗
Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 4a 82 qm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudestener veran⸗ lagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus
Zwangsverstet gerung. 1
tags 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße Nr. 13. Hof,
dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, derartige Forderungen von Kapital, kebrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe
sbesonder Zinsen, wieder⸗
von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläunbiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft mu machen, widrigenfalls dieselben hei Feststellung des rö Gebots nicht berücksichtigt werden und t Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range jurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einsteilung des Verfas herbeizuführen, widrigenfalls nach erfol Zutchlag das Kaufgeld in Bezug auaf den Anfgruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertbeilung des Zuschlags wird am 4. Fe⸗ bruar 1891, Nachmittags 12 ⅝ Uhr, Ge⸗ Berlin, den 29. Novembder 1880.
Käntgliches Amtsgericht 1. Abcbeilung 58.
50374] Zw versteigerung. Im Wege —— soc das in Grundbuche dvon den Javalidenhaus . Parzellen Band 12 Blatt Nr. 409 auf den Naumen des RegierungsBaufüdrers Rudolf Lades zu Berkin eingetragene, in der verlängerten Eichendorffstraße hbelegene Grundstüch am 29. Jannax 1891. Vormittags 10 Uhr, dor dem ankerzeichmeten Gericht — 8 . —» —qq Nr. 13, Hof, Slügel C. Erdgeschoß. Junmer 40. versteigert werden. Das Srundstüdk st . 90 am groß und mn Grundsteuer uoch zur Gebzudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rvlle, 1B Aschrift den Grundduchbtarks, etwaige gen und andere das Grund⸗ stich detret Nachmeifungen. sowie Nsondere Kaufdedingungen konten in der Gerichchschemhenei. edenda, ügel D. Zimmer . ugesehden werden. — werden aufgeordert, Ne nicht don selbst auf den Ersteder üͤdergedemden An⸗ e Einravung des Versteigerunges⸗ vermesid nicht Nrocging, unsbesondere Nractige —2q don Kaptial, Znsem. meedersehrenden
n vor der Aufferderung zur Abgabe don
anzumelden und. alls der detreihende en de der Festfdendang
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52087]
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bei Vertheil des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfabrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Amspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. Jannar 1891, Nachmittags 12 ½ Uhr, an obenbezeich neter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 29. November 1890. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
[50575 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung se Grundbuche von den Umgebungen im Ni⸗ barnimschen Kreise Band 82 Blatt Nr. 3450 auf den Namen des Destillateurs August Reßler iu Berlin eingetragene, in der Badstraße Nr. 44 belegene Grundstück am 3. Februar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist für das Etats⸗ jahr 1892/93 mit 14 770 ℳ gswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Geundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen merden. Alle
ealberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteig vermerks nicht hervorging, insbesonden derar Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehnenden
Hebungen oder Kosten, spätestens im ———27 1 termin vor der Aufforderung zur Abgahe von 8 boten anzumelden und, falls der betreibende Glänbiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Gebots nicht berücksichtigt werden und — des re ee. gegen die berũcksichtigten nsprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beunsfpruchen. werden aufgefordert, vor Schluß des Versteige⸗ rungstermins die Einstellung des Versahnens her⸗ beizuführen, rides gerfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Ansouuch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 3. Jebrnar 1891, Nachmittags 12 ½ Uhr, an obenbezeichmeter Gerichtsstelle verkündet werden.
Berlin, den 4. Dezember 1890.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 533
[50574] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umpebungen Band 140 Nr. 6411 auf den Namen des Kaufmanns Simon Silbermam hier eingetragene, hierselbst, Stralfunderstr. (um⸗ geblich Nr. 60) belegene Grundstück am 11. Febürman 1891, Vormittags 10 ¼ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht — an Gerichtsstele — MNene Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 4c. versteigert werden. Das Grundstück ist mit 8280 l Nutzungswerth zur Gebändesteuer veranlagt. Anseng huchblatts, etmaige Abschätzungen und anderr ab Grundstück betreffende Nachwerfungen, sowir bdesondene Kanfbedingungen können in der Gerichtsschreibuni
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Grundbuche zur 1b Forderungen don Kaxitai. xiederfehrenden Debungen oder Kosten. Ens im Versteurmngs boten anjamelden und, falls der nde Sänor⸗ xer wideripricht, dem Gericgte Zankhaft in machen.
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m de Steile des Grundstrcks tritt. Das Urs über dRe Ertheilung das Juschiags .— 4,b II. Icurnar 1891. Nmurchen iütmage Uhrx, n Gerichtsfteile vie oben bescichner erfündet werden.
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Vertim, den 28. Navemder 18ec. .““ Köntgliches Amtsgeriche 1. .8. Grun 8 Band 22 vbve strase N. die aumn Nl. JFannar Wüek.
werden Aueged 4 Könegkiches Amiäsgericht . Ahrdeilum 58. e knöxsitzern IWohanan Schund n ““ Imn Kea tüms. ¹e Staatsschuldencessenzhens 9 dean.
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