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alle Thierarten ursprünglich in der Tiefe des Meeres ihre Entwickelung gefunden haben, daß viele unserer Thiere, wie Spinnen, Schnecken u. s. w, durch den Einfluß des Wassers entstanden seien, daß überhaupt das Meer mit seinem Druck und der Freiheit des Raumes besonders geeignet sei, für die Gliederentwickelung der Thiere zu sorgen. Nach seiner Ansicht haben sich zuerst die Arme, als nothwendige Glieder für das Ergreifen und Festhalten des Raubes, gebildet. Zur Er⸗ läuterung dieser Behauptung zeigte er eine vierzehnarmige lebende Hydra, deren Aufenthalt 200 Klafter tief im Meere ist. Demnächst erschienen die Abbildung eines Thiercs, bei dem die ganze Kraft der Ent⸗ wickelung im Kopf und Rachen liegt, ein Wirbelthier, Kieselfisch, das außerdem nur einen unverhältnißmäßig langen dünnen Schweif hat, und mehrere ähnliche. Es folgten darauf Abbildungen von Seesternen, Tintenfischen und Spinnen aus der Steinkohlenzeit, die mit der Fähigkeit sich fortzubewegen, auch entsprungen aus der Sucht nach Nahrung, schon einen höheren Grad der Ausbildung, besonders durch vollkommenere Entwickelung zahlreicher Glieder, besaßen. Um die wunderbare Ordnung im Innern der Thiere zu zeigen, führte er dann den Querschnitt einer Hundeniere, die Hornhaut des Auges einer Fliege und die „militärisch geordneten“ Zähne einer Schnecke vor, um danach überzu⸗ gehen zu einer Schilderung der Zusammensetzung des menschlichen Blutes und des menschlichen Körpers, als des vooell⸗ kommensten Gebildes der Schöpfung in Bezug auf Schön⸗ heit in der Frau und in Bezug auf Kraft in dem Manne. Er erwähnte, daß ein halbes Kilogramm Blut aus sechs Milliarden Blutkörperchen zusammengesetzt sei, darunter 1 ⅜ Milliarden weiße, die wan als die zur Aufrechterhaltung der Ordnung bestimmte Polizei ansehen könne, und der Rest rothe, welche die Aufgabe haben, den von der Lunge aufgenommenen Sauerstoff den entferntesten Organen zu übermitteln. Dreihundert Milliarden Lebewesen bilden den menschlichen Körper und sind, dem Menschen unbewußt, in fort⸗ währendem Kampfe untereinander. In dem Bandwurm stellte er einen der größten und gefährlichsten Parasiten des Menschengeschlechts dar und brachte seine und anderer Parasiten Lebensgewohnheiten klar zur Anschauung. Die Entwickelung der Thiere ist nach dem Bedürfniß erfolgt; in der Tiefsee, wo die Gefahren das Leben der Thiere weniger bedrohen, genügt die Ausstattung der Thiere mit Werkzeugen zum Suchen und Erfassen der Nahrung, später jedoch kam das Be⸗ dürfniß nach Schutz, insbesondere bei den Landthieren hinzu. Die Angst vor den Feinden bildete die Organe zum Schutz, zur Flucht. Die Thiere lernten sich zusammenrollen, sich todtstellen und entfliehen. Die Kellerassel wird im Gefühl der Angst zur unbeweglichen Kugel, beim Hasen haben aus demselben Grunde die Transportmittel zur eiligen Flucht sich kräftig erntwickelt. Ein weiterer Grund für die Vervollkommnung der Thiere bildete das Bestreben nach Fortpflanzung, die Sorge für die Jungen. Viele Thiere, wie Beutelthiere, Kröten, trugen lange Zeit ihre Jungen mit sich herum, daraus entstanden nach und nach die Säugethiere, und so ist der Ursprung der Milch und unsere heutige Ernährungsweise zu erklären. Als die ältesten Kulturvölker werden die Ameisen und die Bienen geschildert, die nach⸗ weisbar lange vor den Menschen auf einer hohen Kulturstufe ge⸗ standen haben. Der Mensch im rohen Kulturzustande ist, wie man noch heute bei dem Zwergvolk der Akka im mittleren und südlichen Afrika sehen kann, dem Affen sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch die Intelligenz und die Energie, womit er den Thieren nachstellt und diese zu seiner Ernährung verwendet, so wesentlich von ihnen, daß eine nähere Verwandtschaft des Affen selbst mit dieser niedrigen Menschenrasse schwer festzustellen sein würde. Das Heranziehen der Thiere zum Nutzen der Menschen kommt erst in hohen Kulturstufen vor, doch sollen schon die Abessinier die Seehunde zum Bewachen ihrer Kinder abgerichtet haben. Während in beutiger Zeit den Haus⸗ thieren, wie Hunden und Pferden, wenig Anerkennung für ihre treuen Dienste zu Theil wird, so ist es erstaunlich, aber wohl erklärlich, in wie hoher Achtung gewisse Thiere bei den alten Indiern und Egyptern gestanden haben. In neuester Zeit macht sich der Mensch für das Transportwesen frei von Thieren. Die Thiere werden als Lieblinge im Hause behandelt, wir verdanken ihnen manche Freude, doch für den Transport bedient man sich mehr und mehr der Maschinen.
In der zweiten Abtheilung, die wegen der vorgerückten Zeit be⸗ deutend abgekürzt werden mußte, beschäftigte sich der Herr Vortragende mit der Kulturentwickelung der Menschen. Als Zeichen einer be⸗
innenden Kultur finden wir die Wohnungen, entstanden zuerst in sien durch die Bildung von Familien. Zunächst sehen wir einen chinesischen Höhlenbau, gerade hoch genug, um den Menschen in kauernder ode liegender Stellung ein Unterkommen und Schutz gegen die Unbilden der Witterung zu gewähren. Bei einem afrikanischen Hüttenbau wurde eine Familie vor der Wohnstätte kauernd gezeigt und dabei darauf hinge⸗ wiesen, daß der Mensch im Urzustande es nicht verstanden habe zu sitzen, daß er dies erst habe lernen müssen, und es einen großen Fort⸗ fähritt in der Kultur bedeute, wenn der Mensch zu sitzen gelernt habe, dazu hätten Hunderttausende von Jahren gehört. Die Türken und Araber können es noch nicht, dies sei ein Vorzug, den der Europäer ihnen voraus habe. Auch das Stehen sei eine Kunst, die der Mensch erst spät gelernt habe, viel später als das Reiten. Eine Ab⸗ bildung von einem Begräbniß aus ältester Zeit sollte darthun, wie wenig unsere Vorfahren sich auf Bequemlichkeit verstanden haben. Mit aufgerichtetem Oberkörper und an die Brust gezogenen Knien saß der Verstorbene in seinem Grabe. In schneller Aufeinanderfolge wurden nun Pfahlbauten, ein nordafrikanischer tunesischer und ein alter indischer Palast, danach moderne Schlösser von prachtvoller innerer und äußerer Aus⸗ stattung mit großen und hohen Räumen gezeigt. Der Herr Professor knüpfte daran die Bemerkung, der große Raum gebe Freiheit der Be⸗ wegung und Freiheit der Gedanken, und glaubte die großen Umwälzungen des vorigen Jahrhunderts zum Theil auf die Kolossalbauten dieser Zeit zurückführen zu müssen. Eine bedeutende amerikanische Holzbrücke, eine steinerne österreichische und eine stählerne englische Brücke, sowie ein Stück des Eiffelthurmes beschlossen die Reihe der interessanten Bilder. In dem Eiffelthurm sieht der Redner den Beweis der geistigen Kraft des Menschen in der Ueberwindung des Raumes. Er hat die Ueber⸗ zeugung, daß, wie der Mensch seine Macht über den Raum ausgedehnt hat, es ihm auch gelingen werde, die Vervollkommnung der Transport⸗ mittel, mit Benutzung des Luftdrucks oder Wassers, so weit zu steigern, daß in absehbartr Zeit auch die Entfernungen als überwunden be⸗ trachtet werden können, und spricht zum Schluß die Hoffnung aus, daß die großartigen Erfindungen der jüngsten Vergangenheit und der Zu⸗ kunft mehr und mehr zur Förderung der Freundschaft unter allen Völkern und zum Verschwinden der Feindschaft dienen mögen.
Nach Beendigung des anregenden Vortrages, von dem morgen Abend eine Wiederholung stattfinden soll, wurde dem Hrn. Professor durch lebhaften Beifall die wohlverdiente Anerkennung aus⸗ gedrückt.
Statistik und Volkswirthschaft.
Invaliden⸗ und Altersversicherung. In den Kreisen Witzenhausen und Wolfhagen gelangen, wie uns von dort mitgetheilt wird, etwa je 70 Personen auf Grund
des Invaliden⸗ und Altersversicherungsgesetzes sofort in den Genuß
Zur wirthschaftlichen Lage. Die Lage der Industrie im Regierungsbezirk Kassel ist in den letzten Monaten eine im Großen und Ganzen zufriedenstellende ge⸗ wesen. Besondere Erfolge haben die Maschinen⸗, Papier⸗ und Kurz⸗ waaren⸗Industrie erzielt. Doch hat die Unsicherheit der Arbeiter⸗ verhältnisse auf den Abschluß größerer Lieferungsverträge für längere Heit ungünstig gewirkt und die Industrie dem Auslande gegenüber weniger konkurrenzfähig gemacht. Z. B. hat eine Lokomotiv⸗ fallrik in Kassel die früber in großem Umfange be⸗
einer Rente.
triebenen Lieferungen nach dem Auslande einstweilen aufgeben müssen. Auch die Zoll⸗Erhöbungen in Nordamerika haben lähmend auf den Export gewirkt. In der Textil⸗ Industrie des Kreises Melsungen hat sich die Nachfrage durch Ueberproduktion und Absperrung des Absatzgebietes von Nord⸗ Amerika vermindert; die größere Billigkeit des Rohmaterials ist durch die höheren Kohlenpreise aufgewogen worden. 8*
Die Lage der Bergwerksindustrie — im Regierungsbeiirk Kassel wird als eine günstige bezeichnet. Die Förderung von Steinkohlen ist in den letzten Monaten in Folge der starken Nachfrage nach Hausbrandkohlen in den Herbstmonaten in gleichem Maße wie der Absatz gestiegen. Dagegen ist die Kokspro⸗ duktion etwas zurückgegangen, weil der westfälische Koks bei weichenden Preisen stark konkurrirte und die Nachfrage Seitens der Zucker⸗ fabriken gering war. Die Nachfrage nach Braunkohlen war so stark, daß die Preise, obwohl eine Vergrößerung des Absatzgebiets nicht eingetreten ist, um etwa 10 % gestiegen sind. Zur Lage der Arbeiter. 1u Die Zahl der in den Fabriken beschäftigten Arbe er hat sich in dem Regierungsbezirk Kassel, allerdings zum großen Schaden der Landwirthschaft, der die besten Arbeitskräfte entzogen werden, dauernd vermehrt. So sind in der Stadt Kassel gegenwärtig etwa 1000 Arbeiter mehr als im Vorjahre beschäftigt. Die Löhne sind namentlich in der Bergindustrie bedeutend aufgebessert worden. Die materielle Lage der Arbeiter ist dort durchaus befriedigend.
Zur Arbeiterbewegung. 8
Der Deutsche Tischler⸗Kongreß zu Hannover, über dessen Verhandlungen bereits in der Nr. 313 d. Bl. v. 1890 be⸗ richtet wurde, sprach seine Stellungnahme zu den Strikes in folgender Resolution aus: In Erwägung, daß es weder vom Stand⸗ punkt der Zweckmäßigkeit, noch der Gerechtigkeit angebracht erscheint, die Arbeitszeit der in dieser Beziehung heute schon besser gestellten Kollegen durch Strikes noch weiter herunterzusetzen zu suchen, so lange die Mehrzahl der deutschen Tischler eine ungleich längere Arbeitszeit hat, wird den Kollegen allerorts empfohlen, unter sonst gleichen Voraus⸗ setzungen hinsichtlich des Geschäftsganges, des Standes der Organi⸗ sation ꝛc. an den in Betracht kommenden Orten, sowie unter Hoch⸗ haltung der früheren auf die Strikes bezüglichen und noch in Kraft stehenden Kongreßbeschlüsse in erster Linie nur solche Angriffsstrikes zu billigen und zu unterstützen, bei welchen es sich um Abkürzung einer Arbeitszeit handelt, die seither noch mehr als 10 Stunden betrug; die Verkürzung der Arbeitszeit kann, je nach Lage der örtlichen Verhältnisse und der Geschäftskonjunktur bis zu 8 Stunden angestrebt werden. Der Sitz des Central⸗Strike⸗ Comités, zu dessen Vorsitzenden Kloß⸗Stuttgart wiedergewählt wurde, bleibt in Stuttgart. Zum Aufbringen der Unterstützungs⸗ gelder soll auf Beschluß des Kongresses das Markensystem eingeführt werden. Ferner beschließt der Kongreß, 2000 ℳ aus der Strikekasse der Generalkommission in Hamburg zu überweisen. — In Bezug auf die Organisationsfrage wurden, nach dem Bericht des Cen⸗ tral⸗Drgans der sozialdemokratischen Partei „Vorwärts“ (Berliner Volksblatt) folgende Resolutionen beschlossen: Es ist von den Kollegen allerorts in Deutschland auf centrale Or⸗ ganisation hinzuwirken. Stellen sich jedoch unübersteigliche Hindernisse Seitens der Behörden der Central⸗Organisation ent⸗ gegen, so sind lokale Central⸗Vereine aller Branchen des Tischler⸗ gewerbes zu gründeo, die für die Interessen der Kollegen zu wirken haben. Um aber trotzdem eine Central⸗Organisation zu ermöglichen, ist an diesen Orten das Vertrauensmänner⸗ system einzuführen, welches in steter Verbindung mit der Central⸗Organisation bleibt. — Der Kongreß erwartet, daß die Tischler Deutschlands die „Central⸗Organisation“ als die richtige und maßgebende Form anerkennen, und daß an allen Orten die Kollegen sich derselben anschließen, wenn ihnen keine unübersteig⸗ lichen Hindernisse vereinsgesetzlicher Natur oder sonstige behördliche Schwierigkeiten entgegenstehen. Werden Lokal⸗Organisationen an solchen Orten gegründet, dann müssen sich die Leistungen derselben in finanzieller, wie in solidarischer Hinsicht mit denen der Central⸗Organi⸗ sation decken. — Ein Antrag, der dahin ging, eine allgemeine Holzarbeiter⸗ Gewerkschaft anzubahnen, gelangte ebenfalls zur Annahme. — Ferner wurden die Berliner Delegirten ersucht, nochmals den Versuch zu machen, Berlin der Centralisation anzuschließen. — Die Vertretung der Tischler Deutschlands auf dem nächsten internationalen Arbeiter⸗Kongreß lehnte der Kongreß ab. — Endlich protestirte der Kongreß noch gegen die dem Reichstage vorliegende Gewerbe⸗ ordnung.
Aus dem Saarrevier berichten die Blätter, daß der frühere Präsident des bergmännischen Rechtsschutzvereins, Bergmann Nicolaus Warken, am 29. Dezember v. J. nach Verbüßung einer längeren Gefängnißstrafe aus dem Gefängnisse entlassen worden ist. Von Trier, wo er seine Strafe verbüßte, war Warken am Tage vor seiner Entlassung nach Saarbrücken übergeführt worden, sodaß der in Trier beabsichtigte feierliche Empfang nicht ausgeführt werden konnte. In Saarbrücken ward ihm ebenfalls ein feierlicher Empfang zu Theil. Die Bergleute haben für Warken eine Ehrengabe gesammelt, deren Höhe auf 15 000 ℳ angegeben wird; man hofft dieselbe bis auf 20 000 ℳ weiter erhöhen zu können.
Wie aus Hamburg telegraphisch gemeldet wird, haben gestern trotz des proklamirten Ausstandes der Feuerleute für Dampf⸗ schiffe mehrere Gesellschaften zu einer um 10 ℳ geringeren Monatsheuer Feuerleute angemustert. — Der Strike der Trimmer dauert fort; gestern blieben fünf Dampfer unbesetzt.
Hier in Berlin tagte am 27. v. M. eine öffentliche Ver⸗ sammlung der Drechsler, in welcher, wie wir dem „Vorwärts“ entnehmen, im Namen der Revisoren die Abrechnung vom Stock⸗ arbeiter⸗Strike verlesen wurde. Ueber die Abrechnung entspann sich eine längere Debatte, in deren Laufe sich herausstellte, daß ein Posten nicht gebucht sei; die Abrechnung wurde daher einstimmig an die Revisoren zurückgewiesen. Von den Drechslerstrikes wurde der in Nieder⸗Schönhausen zu Gunsten der Arbeiter entschieden; in dem Strike der Arbeiter von Hinze (Ritterstr.) ist die Sperre über die Werkstatt verhängt worden; die Drechsler in Rathenow be⸗ dürfen nach wie vor noch der Unterstützung. — Von den Berliner Sozial⸗ demokraten wird für den 12. Januar eine große Versammlung ge⸗ plant; dieselbe soll im Saale der Brauerei Friedrichshain stattfinden und der Reichstags⸗Abgeordnete Liebknecht als Redner in der Versammlung auftreten. Der „Germania“ zufolge, soll der Zweck der Versammlung die Gründung einer Arbeiter⸗Bildungsschule sein.
Aus Wien wird der „Volks⸗Ztg.“ geschrieben: Berichten aus dem Köflacher Revier zufolge, bereitet sich dort wiederum eine Lohnbewegung vor. Für den nächsten Sonntag sind die Berg⸗ arbeiter nach Voitsberg einberufen. Ein Theil der von der Alpinen Montangesellschaft anläßlich des Strikes entlassenen Arbeiter ging nach Preußisch⸗Schlesien, um dort Arbeit zu suchen.
Die Londoner „Allg. Corr.“ berichtet, daß auf der Plymouth Zeche bei Merthyr Tydwil in Wales 2000 Bergleute am 31. Dezember einen Strike begannen, um höhere Löhne zu erzielen, auf welche sie bei den gegenwärtigen Kohlenpreisen ein Recht zu haben glauben.
Wohlthätigkeit.
Aus einem Vermächtniß des zu Gotha verstorbenen Fräuleins Irene von Studnitz ist der Stadt Kassel zur Verwendung für Un⸗ bemittelte ein Kapital von 30 000 ℳ überwiesen worden, welches nach den Beschlüssen der städtischen Behörden zur Beschaffung ge⸗ sunder Wohnungen verwendet werden soll.
Raiffeisen'sche Darlehnskassen. Der Verband der Hessen⸗Kassel Raiffeisen’'schen Organisation ländlicher Darlehnskassen hat am 29. Oktober zu Bebra getagt. Der Verband zählt zur Zeit 122 Kassen, und eine Reihe von weiteren
0 1 8 8 gänzlich
Kassen ist in der Bildung begriffen. Ueberhaupt ist in den gegen den Wucher gerichteten Bestrebungen in Hessel⸗Kassel eine er⸗ freuliche Regsamkeit zu bemerken. Bei der zunehmenden Ausbreitung der Darlehnskassenvereine wird von der Centralleitung zu Neuwied beabsichtigt, Kreisunterverbände ins vLeben zu rufen; ferner wird der allgemeine Beitritt der Vereine zur landwirthschaft⸗ lichen Central⸗Darlehnskasse zu Neuwied erstrebt. Die Versammlung in Bebra gab ihrem vollen Vertrauen zur Centralleitung in Neuwied Ausdruck und trat dem Beschluß des General⸗Anwaltschaftsraths bei, wegen Revision des Reichs⸗Wuchergesetzes vom 24. Mai 1880 eine Petition an den Reichstag zu richten.
FSFandel und Gewerbe. “
Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank sind im Dezember 1890 1 677 785 900 ℳ abgerechnet worden gegen 1 274 119 900 ℳ im November v. J. und 1 520 441 800 ℳ im Dezember 1889.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 2. Januar d. J. gestellt 8155, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen (Wagen zu 10 Tonnen).
Berlin, 2. Januar. (Amtliche Preisfeststellung für Butrer, Käse und Schmalz.) Butter: Hof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 108 — 110 ℳ, IIa. 105 — 107 ℳ, IIIa. —, do. abfallende 100 — 104 ℳ, Land⸗, Preußische 88 — 92 ℳ, Netzbrüchen 88 — 90 ℳ, Pommersche 88 — 92 ℳ, Poln. 88 — 90 ℳ, Bayer. Senn⸗ butter 100 — 105 ℳ, do. Landbutter 83 — 87 ℳ, Schles. 88 — 93 ℳ, Galizische 75 — 78 ℳ — Margarine 40 — 70 ℳ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 93 — 93 ℳ, Baverischer 75 — 80 ℳ, do. Ost⸗ und Weft⸗ preußischer, Ia. 72 — 78 ℳ, do. II a. 65 — 70 ℳ, Holländer 80 — 90 ℳ, Limburger 42 — 48 ℳ, Quadratmagerkäse 20 — 26 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 39,00 ℳ, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 42,00 — 45,00 ℳ Berliner Bratenschmalz 45,00 — 48,00 ℳ Fett, in Amerika raffinirt 37,50 ℳ, in Deutschland raffinirt 10,00 — 42,00 ℳ — Tendenz: Butter: Bei geringem Konsum und stärkeren Einlieferungen gaben Preise nach. — Schmalz: sehr fest.
Leipzig, 2. Januar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Januar 4,35 ℳ, pr. Februar 4,37 ½, pr. März 4,37 ½ ℳ, pr. April 4,37 ½ ℳ, pr. Mai 4 37 ½ ℳ, pr. Juni 4,37 ½ ℳ, pr. Juli 4,37 ½ ℳ, pr. August 4,37 ½ ℳ, pr. September 4 37 ½ ℳ, pr. Oktober 4,40 ℳ, pr. November 4,40 ℳ Umsatz 90 000 kg. Fest.
Lederbörse. Preise wenig verändert, Zufuhren mäßig, Ge⸗ schäft mittelmäßig.
Meiningen, 2. Januar. (W. T. B.) Gewinnziehung der 4 % Meininger Prämien⸗Pfandbriefe: Ser. 1879 Nr. 13 90 000 ℳ, Ser. 1999 Nr. 18 30 000 ℳ, Ser. 405 Nr. 1, Ser. 1452
Nr. 1, Ser. 1568 Nr. 15, Ser. 1999 Nr. 2, Ser. 2063 Nr. 17,
Ser. 2935 Nr. 3 je 3000 ℳ
Serienziehung der Meininger 783 795 920 986 1039 1216 1267 13 2136 2180 2228 2279 2332 2442 248 2761 2782 2877 2984 3114 3248 3255 3517 3573 3658 3708 3929 3942 4043 4237 4330 4390 4481 4499 4503 4520 4655 4986 5022 5063 5106 5147 5283 5376 5562 5604 5643 5682 5806 5867 5942 5944 6064 6076 6298 6438 6504 6541 6571 6617 6650 6720 6978 7040 7176 7263 7325 7359 7417 7460 7502 7726 7765 7990 8008 8038 8117 8120 8166 8209 8436 8831 8889 9031 9173 9205 9365 9562 9630 9658 9727 9837.
Hamburg, 2 Januar. (W. T. B.) Serienziehung der Hamburger 1866er Prämienanleihe: 4 121 239 369 374 428 445 490 539 605 667 774 817 908 980 1004 1012 1026 1046
74 437 495
Fl.⸗Loose: 4 77 1732 1757 2053
7 8 1472 1677
1081 1088 1190 1336 1442 1448 1550 1632 1637 1672 1688 1704
1728 1772 1814 1900 1923 2048 2085 2108 2144 2219 2278 2390 2421 2557 2658 2686 2739 2762 2769 2862 2890 2905 2972 2988 3298 3321 3349 3414 3431 3440 3500 3563 3592 3644 3711 3834 3903 3910 3927 3988 3999.
Wien, 2. Januar. (W. T. B.) Ziehung der österreichi⸗ schen Kreditloose von 1858. 150 000 Fl. Nr. 100 Ser. 168; 30 000 Fl. Nr. 97 Ser. 2761; 15 000 Fl. Nr. 80 Ser. 626; je 5000 Fl. Nr. 10 Ser. 154, Nr. 48 Ser. 168. Weiter gezogene Serien 199 435 650 659 883 1049 1110 1559 2009 2348 2377 2439 2775 3242 3623.
Serienziehung der 1854 er Loose: 267 309 311 434 481
500 565 579 584 717 810 861 902 1130 1148 1194 1300 1334 1409 1449 1522 1669 1678 1705 1707 1767 1768 1803 1839 1860 1980 2011 2076 2119 2194 2209 2271 2352 2527 2533 2584 2678 2686 2928 2954 3382 3420 3609 3704 3769 3798 3915 3922 3962 3983 3996. 8
London, 2. Januar. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten.
Manchester, 2. Januar. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 ⅞, 30r Water Taylor 9 ⅞, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clavyton 8 ½. 32r Mock Brooke 8 ¾, 40r Mayoll 9 ½⅛, 40er Medio Wilkinson 10 ½, 32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpcops Rowland 9, 40r Double Weston 9 ¼, 60r Double Courante Qualität 12 ½, 32“ 116 vards 16 %. 16 grey Printers aus 321/46r 171. Fest.
Paris, 3. Januar. (W. T. B.) Nach einer amtlichen Mit⸗ theilung wird die angekündigte Anleihe von 869 Millionen 3 % Rente am 10. d. M. zum Course von 92.55 emittirt werden.
St. Petersburg, 3. Januar. (W. T. B.) Die „Börsen⸗
Ztg.“ meldet, daß die Griasi⸗Zarizyner Eisenbahn, deren
2 4 2594 2680 2710 2740 2757
Geschäftsführung gegenwärtig eine Regierungs⸗Kommission prüft, * er vom 1. Januar (a. St.) unter die Kontrole der Regierung ge⸗ Nargarethe
stellt wird. ich
Washington, 2. Januar. (W. T. B.) Die Schuld der
Wenck
Vereinigten Staaten hat im Monat Dezember ungon Flöckher 11 005 397 Doll. abgenommen, im Staatsschatz befanden sich ultnschweig). —
Dezember 679 440 656 Doll. New⸗York, 2. Januar. L82 TX B.) Wochenbericht. Zufuhren in
sssel mit Frl. 3 Baumwollenfpr. Premier⸗ ten Unionshäfen 245 000 Ballerspe mit Miß
Ausfuhr nach Großbritannien 106 000 Ballen, Ausfuhr nach deß berst Alkmar
Kontinent 95 000 Ballen, Vorrath 877 000 Ballen.
1 Verkehrs⸗Anstalten.
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Saöö Grund: Fesbelzauf See. 2 1 aldenkirchen. Die englische Post üboer Vlissi
London gestern 8 Uhr 30 Minuter.] ist veseserchat Grund: Nebel. — .
Hamburg, 2. Januar. (W“. T. B.) Der Post f „Dania“ der Hamburg⸗ merikanischen beHeakle Aktien⸗Gesellschaft ist, veobn New⸗York kommend, heute Nachmittag auf “ “ .
London, 2. Januar. (W.⸗ T. B.) Der Union⸗ f „Moor“ ist gestern auf der Aussreise in E“ Der Castle⸗Dampfer „Garth Castle“ bat am Donnerstag auf der Heimreise Madeira passirt. Der Castle⸗Dampfes „Grantully Castle“ ist am Mittwoch auf der Heimreise von S dberganga. B) 5 g
— 3. Januar. (W. T. B. ie Castle⸗Dampf Castle“ und „Drummond Castle“ sind auf e e 8 Natal) Cewene.
Kopenhagen, 2. Januar. B. T. B. Die zwischen Kopenhagen und Malmö ist nSS unterbrochen. “ 88
on Alvens⸗ Iin Trenter
Laut Telegramm aus Kaldenkirchen ist die englisergwerksdirektor Post über Vlissingen vom 2. Januar 7,45 Vge.. ab m1. *
Hrn. Emil
—2
FFoner
[55156]
[55179]
Untersuchungs⸗Sachen.
Aufgebote, Prstellungen u. dergl.
Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren
b 2. 3. 4. 5.
Deffentliche
10.
r Anzeiger.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[51661] 8 Der hinter dem Knecht Jacob Mostolta unterm 20. Juni 1890 erlassene Steckbrief ist erledigt. A. Z. D. 38/86. Lyck, den 11. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht
[55160] Bekanntmachung.
Der gegen den Arbeiter
a. Herrmann Taffelsky und b. Johann Plewa wegen versuchter Nothzucht ꝛc. in actis V. J 1514/90 unter dem 24. November 1890 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Berlin, den 29. Dezember 1890.
Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht II.
Der Schuhmacher August Schleenvoigt, zuletzt in Ketzin wohnhaft gewesen, z. Z unbekannten Auf⸗ enthaltsorts, am 30. August 1851 zu Greußen geboren, evangelisch, wird beschuldigt, als beurlaubter Wehr⸗ mann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Straf⸗ gesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 10. März 1891, Vormittags 9 ¼ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Linden⸗ straße 54, zur Hauptverhandlung geladen. Bei un⸗ entschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr⸗Bezirks⸗Kommando zu Bran⸗ denburg a./H. ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Potsdam, den 3. Dezember 1890.
Couvreux, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung V.
1) der Knecht Anton Kulinski, zuletzt in Fohrde, geboren am 10. Mai 1862 zu Grochowiska, „2) der Barbier Wladislaus Jaskolski, zuletzt in Brandenburg a./H, geboren am 31. Oktober 1862 zu Bromberg,
werden beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 18. März 1891, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Brandenburg a/H. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Branden⸗ burg a./H. ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. 1
Brandenbuürg a./H., den 29. Dezember 1890.
Merten, Aktuar,
als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[55158] Durch Beschluß Gr. Landgerichts Mannheim, Strafkammer I., vom 22. d. M. Nr. 8959 wurde in Gemäßheit der §§ 325, 326 der Str.⸗P.⸗O. das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Janaz Baro, geboren am 7. Januar 1868 in Ketsch, und des Wilhelm Rohr, geboren am 3. November 1868 in Ketsch, gegen welche das Hauptverfahren vor Gr. Landgerichte Mannheim, Strafkammer I., wegen TPfaleeasc der Wehrpflicht eröffnet ist, mit Beschlag elegt. Mannheim, den 27. Dezember 1890. Gr. Staatsanwaltschaft. Mühling.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
Lage. Zum öffentlich meistbietenden Zwangs⸗ verkauf der herrschaftlichen Erbpachtmühle des Müllers Louis Brand zu Büllinghausen, Nr. 17 der Bauerschaft Hardissen, ist auf Antrag des Konkurs⸗ verwalters Termin auf Sonnabend, 11. April 1891, Nachm. 3 Uhr, in der Büllinghauser Mühle angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit ein⸗ geladen werden. Die Müble liegt zwischen den Städten Lage und Lemgo nahe bei den volkreichen Dörfern Hörstmar und Lieme und nicht weit von der Dorfschaft Heßloh in der Dorfschaft Hardissen. Außer den Gebäuden und Mühlenwerken gehören 69 a 46 qm Erbpachtgrundstücke dazu. Der Zu⸗ schlag soll bei einem Gebote von mehr als ¾ des Abschätzungsbetrages ertheilt werden. Abschätzung und Verkaufsbedingungen können hier eingesehen werden. 3
Bis zum angesetzten Termine sind Ansprüche auf Befriedigung aus dem Verkaufserlöse und dingliche Rechte an dem Kaufgegenstande bei Strafe des Ausschlusses bezw. unter dem Rechtsnachtheil hier anzumelden und zu begründen, daß für die sich nicht Meldenden ihr Recht gegen den neuen Erwerber verloren geht. 8
Lage, 29. Dezember 1890.
Fürstlich Lipp. Amtsgericht. Nieländer.
Aufgebot.
— Aktenz. F. 3/90 —
Der Schmiedegesell Wilhelm aus Hastenbeck, jetzt zu Holzhausen, hat das Aufgebot einer Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 31. De⸗ zember 1877, welche der Vollmeier Aug. Welsch zu Afferde zu Gunsten des früheren Mündels, des Wilhelm Schnepel aus Hastenbeck, jetzt zu Holz⸗ hausen, über 900 ℳ ausgestellt mit Eintragungs⸗ bescheinigung vom 31. Dezember 1877 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 27. Februar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte Hameln, Abth. II., anberaumten
Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. Hameln, den 25. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht. II.
[39196] Aufgebot.
Die Wittwe Auguste Funk, geb. Harkort, zu Wetter a. d. Ruhr, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Dr. Gottschalk, hat das Aufgebot des an⸗ geblich verloren gegangenen Kuxscheins der Gewerk⸗ schaft Gottessegen vom 12. Dezember 1879 über den im Gewerkenbuche der genannten Gewerkschaft Fol. 26 für die Antragstellerin eingetragenen 1 Kux beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 22. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer 23, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Dortmund, den 13. Oktober 1890.
Königliches Amtsgericht.
[55174] Aufgebot. Dem Kaufmann W. Stündt hier (Großhandlung in Kohlen u. s. w.) ist ein auf W. Stündt hier lautender Depotschein der Vereinsbank Nürnberg d d. 8. Juni 1876 über ursprünglich:
Thlr. 400 — 4 % bayr. Prämienloose 1677/83839/42,
Fl. 500 — 4 ½ % halbjähr. Bavern B/40464,
Fl. 200 — 4 ½ % ganzjähr. Bayern 8040/12826,
15417/26163, 59 Stück Augsburger 7 Gulden Loose 2063/6/55 und 2124/69/77, Thlr. 400 — 3 % Oldenburgerloose 44174/9, 44230/3 zu Verlust gegangen.
Auf Antrag des W. Stündt wird nun der In⸗ haber der bezeichneten Urkunde aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem auf Dienstag, 22. September 1891, Vormittags 9 Uhr, Zimmer No. 12 an⸗ beraumten Aufgebotstermin bei dem unterfertigten Gericht anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt würde.
Nürnberg, 20.
K. Amtsgericht. (L. S.) Groß. Zur Beglaubigung: Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts. (L. S.) Hacker, K. Sekretär.
[52524] Aufgebot. as Sparkassenbuch Nr. 411 der Kreissparkasse
zu Kolmar i. P. über 38 ℳ 57 ₰ — achtund⸗ dreißig Mark 57 Pfennig — welche Einlage mit den Zinsen bis einschließlich 1888 auf 62 ℳ 70 ₰ — zweiundsechszig Mark 70 Pfennig — angewachsen ist, ausgefertigt auf den Namen der ihrem Auf⸗ enthalte nach unbekannten Geschwister Erreich (Ehrreich)
a. Ewald Emil Eduard,
b. Marie Auguste Antonie,
c. Hermann Ernst Ferdinand, ist angeblich verloren gegangen.
Letztere, vertreten durch ihren Pfleger, den Rechts⸗ anwalt Klein in Margonin, haben das Aufgebot dieses Sparkassenbuches beantragt.
Alle Diejenigen, welche Ansprüche und Rechte auf das verlorene Sparkassenbuch zu haben vermeinen, werden hierdurch aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf den 14. Juli 1891, Vorm. 10 Uhr, an hiesiger Amtsgerichtsstelle, Richterzimmer II., an⸗ beraumten Termine geltend zu machen, widrigenfalls das qu. Sparkassenbuch für kraftlos erklärt und dem Antragsteller ein neues an dessen Stelle ausgefertigt werden wird.
Kolmar i. P., den 15. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht.
— er Weer Eere Prct evess dlc Treecs Eeehe sbölb“
Der Referendar Petri zu Hohenhausen, als Ab⸗ wesenheits⸗Kurator der Friedrichs'schen Minorennen aus Westorf, hat das Aufgebot des Landessparkassen⸗ scheins vom 4. November 1876, Nr. E. über
12 Mark beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 10. Juli 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Hohenhausen, den 24. Dezember 1890. Fürstliches Amtsgericht. (gez) Kirchhof. (L s.) Begl.: F. Ortmann, Sekretär.
Alufgebot.
Das Sparkassenbuch der Sparkasse des Kreises Kottbus Nr. 8217 über 750 ℳ nebst 22,92 ℳ Finien. zusammen 772,90 ℳ, ausgefertigt für den
albhüfner Christian Schmolka zu Saspow, ist an⸗ geblich verloren und soll auf Antrag des Halb⸗ hüfners Christian Schmolka zu Saspow für kraft⸗ los erklärt werden. Es wird ein Jeder, der an diesem Sparkassenbuch irgend ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Gericht und zwar spätestens in dem auf den 18. Februar 1891, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 18, anbe⸗ raumten Termin zu melden und sein Recht näher nachzuweisen, widrigenfalls das Buch für erloschen erklärt und dem Antragsteller ein neues an dessen Stelle ausgefertigt werden soll. Kottbus, den 10. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
[450577 Aufgebot. ““
Wittwe S. H. Köhrmann, geb. Krilling, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Stade, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des Contrabuchs der Hamburger Sparcasse von 1827, District III, Nr. 62573, lautend auf ein Guthaben von ℳ 2997,03. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 25. Mai
Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. . Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.
neten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.
Hamburg, den 31. Oktober 1890.
Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung:
Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.
8] 8 Aufgebot. 8 r Schäfermeister Johann Neun zu Prusdorf hat das Aufgebot des auf den Namen seines Mündels, des verschollenen Seefahrers Christian Friedrich Martin Paepke aus Prusdorf, lautenden Sparkassen⸗ buches der Stralsunder Sparkasse, Ser. I. Nr. 31 518 über 15,46 ℳ mit dem Bemerken beantragt, daß dasselbe am 18. September 1879 von dem König⸗ lichen Amtsgericht zu Barth dem früheren Vor⸗ munde, Schäfermeister Christian Bandelin zu Prus⸗ dorf, zugesandt, aber in dessen Nachlaß nicht vor⸗ gefunden sei.
Der Inhbaber dieses Sparkassenbuches wird daher aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichts⸗
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stelle, Zimmer Nr. 12, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und das Spar⸗ kassenbuch vorzuzeigen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Stralsund, den 25. Oktober 1890. Königliches “ 8
[551833 ““
Auf Antrag des Schankwirths Carl Poser zu Hannover wird der Inhaber des von der Kapital⸗ versicherungsanstalt zu Hannover auf den Namen der Liedertafel „Ernst August“ zu Hannover aus⸗ gefertigten Sparkassenbuchs Nr. 89183 über 135,54 ℳ aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 13. Juli 1891, Mittags 12 Uhr, Zimmer 94, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.
Hannover, den 24. Dezember 1890.
Königliches Amtsgericht. V. E.
8
[55428] 1 Aufgebot. 8 Der Kaufmann Ignaz Klein in Furth a./W. hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen am 7. Januar 1890 von den Gebrüdern Regensteiner in München auf Joh. Zettler in Leutkirch gezogenen, von diesem acceptirten, an eigene Ordre lautenden und in der Folge auf den Antragsteller indossirten Prima⸗Wechsels über 125 ℳ 82 ₰, zahlbar am 1. Mai 1890, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 28. Juli 1891, Vorm. 9 Uhr, vor dem Amtsgerichte dahier anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.
Leutkirch, den 30. Dezember 1890.
K. Amtsgericht.
[55185] vsh b.a.
Auf dem den Carl August und Ernestine, ge⸗ borenen Kietzmann, Lenzschen Eheleuten gehörigen Grundstücke Flatow Blatt 149 stand in Abthei⸗ lung III. Nr. 8 eine Kaution von 500 Thlr. für den Kaufmann Abraham Hirschfeld zu Flatow zu⸗ folge Verfügung vom 14. Juni 1866 eingetragen, welche demnächst in eine definitive Hypothek umge⸗ schrieben, und, nachdem 100 Thlr. gelöscht sind, in Höhe von 400 Thlr. auf den Ackerwirth Gottfried Dümke zu Polnisch Wisniewke, demnächst auf den Bäckermeister Wilhelm Funk zu Lobsenz und zuletzt auf die Frau Rechtsanwalt Marie Köhler, geborene Rosenow, zu Flatow umgeschrieben sind. Diese Hypothek steht auch noch auf dem Grundstücks⸗ antheile der Lenzschen Eheleute an Flatow Blatt 527 und auf den dem Johann Brzezinski gehörigen Grund⸗ stücken Flatow Blatt 284 und 780 in Abtheilung III. Nr. 24 beziehungsweise Nr. 1 zur Mithaft ein⸗ getragen.
Das über diese Hypothek gebildete Hypotheken⸗ dokument ist verloren gegangen und soll auf den Antrag des Brzezinski zum Zwecke der Löschung der Post aufgeboten werden.
Das Hypothekendokument besteht aus:
a. der Notariatsurkunde des Notars Koehler de dato Flatow, den 30. April 1866,
b. der Notariatsurkunde desselben Notars de dato Flatow, den 28. Oktober 1866,
c der Ausfertigung der gerichtlichen Verhandlung de dato Flatow, den 13. November 1866,
d. der Notariatsurkunde des gedachten Notars de dato Flatow, den 21. August 1867,
auf welchen sich am Rande die Eintragung auf den gedachten Pfandgrundstücken befindet,
e. dem Hypothekenbuchsausjuge von Flatow vol. III. pag. 281 Nr. 149,
f. dem Hypothekenbriefe über die auf Flatow Band V. Blatt 284 in der III. Abtheilung unter Nr. 24 eingetragene Forderung von 400 Thlr. vom 1. Oktober 1878,
g. der Notariatsurkunde de dato Flatow, den 6. Dezember 1877.
Der Inhaber der Urkunde wird deshalb auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 13. April 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Flatow, den 9. Dezember 1890.
Königliches Amtsgericht.
[5518 ]] Aufgebot. 8 Der Fuhrknecht Dietrich Meyer zu Limmer Nr. 35 bei Varrelmann, hat das Aufgebot der ihm an⸗ geblich abhanden gekommenen notariellen Schuld⸗ verschreibung über 950 ℳ vom 8. Dezember 1889 nebst angeheftetem Hypothekenbriefe, nach welchem im Grundbuche von Badenstedt Band I. Blatt 28 an der zu Badenstedt sub Nr. 23 belegenen Bei⸗ bauerstelle eine Hypothek eingetragen ist, begntragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. April 1891, Vormittags
Königliches Amtsgericht. V D. Rudorff. 551822 Aufgebot. ““
Der Repräsentant des Bergwerks „Eisernes Kreuz“ in der Gemeinde Hengsbach bei Siegen,
Daub zu Siregen, hat das Aufgebot folger
Grundbuche für Bergwerke Bd. 8 Bl. 21 Abth. III. eingetragenen Hypothekenposten und der darüber gebildeten Urkunden boantragt: —₰
a 140 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. für den Kaufmann
Theodor Sternenberg in Schwelm, eingetragen aus Urkunden vom 4. Februar 1846 und 9. Februar 1847 8
24 WThkr. 1
Wilhelm von 8 vom 15. Januar 5, . 939 Thlr. 22 Sgr. 5 Pf. und 35 Thlr. 15 Sgr. 5 Pf. fürn die Handlung P. Rocholl & Söhne in Lippstadt, aus Urkunde vom 26. August 1845.
Die Posten sollen getilgt sein, die Inhaber sind unbekannt bezw. haben, soweit bekannt, ihr Ver⸗ fügungsrecht nicht nachgewiesen.
Die eingetragenen Gläubiger oder deren Rechts⸗ nachfolger bew. die ihrer Person oder dem Aufent⸗ halt nach unbekannten Berechtigten werden auf⸗ gefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Posten spätestens im Aufgebotstermin den 17. April 1891, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 8, beim unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigen⸗ falls dieselben mit ihren Ansprüchen auf die Posten ausgeschlossen und dieselben im Grundbuch gelöscht werden. 8
Siegen, 8. Dezember 18990.
Königliches Amtsgericht.
für den Kaufmann Moers, aus Urkunde
Ausfertigung. 8 Aufgebot.
Auf Pl. Nr. 774 St.⸗G. Mistelgau der Wagners tochter Barbara Horter von dort und Pl. Nr. 356 ders. St.⸗Gde. des Oekonomen Nikolaus Goldfuß Hs. Nr. 37 in Mistelgau sind unterm 9. Januar 1835 im Hypothekenbuche für Mistelgau Bd. II B. S. 426 u. 431 für den Bauern Johann Hofmann von Mistelgau 177 Fl. eingeklagte Forderung und 150 Fl. Zinsen und Kostenquantum vorgemerkt.
Da die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen
[30868]
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Inhaber der oben bezeichneten Forderung fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese For⸗ derung sich beziehenden Handlungen an gerechnet dreißig Jahre verstrichen sind, werden auf Antrag der obengenannten Besitzer der Pfandobjekte alle Diejenigen, welche auf diese Forderung ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten, spätestens aber in dem auf Samstag, 21. März 1891, Vormittags 9 Uhr, beim K. Amtsgerichte Bayreuth anberaumten Aufgebots⸗ termin unter dem Rechtsnachtheile öffentlich auf⸗ gefordert, daß im Falle der Uaterlassung der An⸗ meldungen die Forderungen für erloschen erklärt und in den Hypothekenbüchern gelöscht würden.
Bayreuth, 27. August 1890.
K. Amtsgericht. ergmann. “ Zur Beglaubigungt: Bayrenth, den 1. September 1890. Der Gerichtsschreiber: (L. S.) Deuffel, K. Sekretär.
[42316] Aufgebot. Der Posthalter W. Kampmeier zu D durch Vermittlung des Amtsgerichts II. dase Aufgebot der Schuldurkunde vom 19. Januar 1864 über ein Seitens des Kaufmanns H. Führer zu Detmold an den Lohgerber Friedrich Schierenberg Nr. 219 zu Horn am 18. Januar 1864 baar aus⸗ bezahltes Darlehn von 50 Thlrn. (fünfzig Thalern), welches im Hypothekenbuche von Horn Bd. III. S. 121 ingrossirt ist, beantragt, nachdem derselbe vor dem Amtsgericht II. zu Detmold diesen seinen Antrag begründet und namentlich seine Berechtigung zur Stellung des Antrages nachgewiesen hat. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 26. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Horn, den 24. Oktober 1890. Fürstliches Amtsgericht. J. A.: Boeckers, Gerichtsassessor. [55239] Bekauntmachung. Auf Antrag 1 a. des Ackermanns Joachim Breitenstein, b. der Wwe. Heinrich Rogge, Franziska, geb. Montag, c. der Wwe Christoph Schollmeyer, Marga⸗ retha, geb. Schollmeyer, d. des Landwirths Andreas Kaufmann, sämmtlich zu Beberstedt, . werden alle unbekannten Eigenthumsprätendenten folgender im Grundbuch von Beberstedt Band II. Blatt 197 auf den Namen e a. der Wwe. des Ludwig Ermentraut, Rosalie, geb. Schollmeyer, b. des Christian Schollmeyer, ad a und b aus Beberstedt, c. der Frau Anselm Rothe, geb. Schollmeyer, zu Fuhrbach, 8 d. des Franz Schollmeyer zu Hypstedt eingetragenen Pläne: “ 1 a. Ktbl. 14 Abschn. 171,/115, Im Winkel 934 b Acker 10 a 60 qm, 0,70 Thlr. Reinertrag, v. Ktbl. 14 Abschn. 170,106, unter dem Mühl-⸗ weg, 932 a., Acker 9 a 05 qm, 0,63 Thlr. Reinertrag, c. Ktbl. 7 Abschn. 248/100, In den 18 Aeckern, Acker 6 aà 40 qm, 0,29 Thlr. Reinertrag, d. Ktbl. 13 Abschn. 240,/99, In den Birken, 1058 b., Acker 9 a 90 qm, 0,82 Thlr. Rein⸗ ertrag, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens
1891, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unterzeich⸗
12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer
in dem auf den 27. Februar 1891, 9 Uhr