ESfkize der Fuchs'schen Wohnung gezeichnet. An dieser beschrieb der
*
8
erfolgt ist. Anders stehe es dagegen mit den beiden Dienstmädchen, bei welchen Hülfe möglich gewesen, wenn nicht Alle vor dem Ein⸗ treffen der Feuerwehr, die erst dreißig Minuten nach dem Ausbruch des Feuers erfolgte, den Kopf verloren hätten. Ueber die Ursache des Feuers hat die Untersuchung eine Aufklärung nicht ergeben. Nach dem Befunde hielt der Bauinspektor Schmieden es nicht für ausgeschlossen, daß das Feuer durch die elektrische Anlage entstanden sei, während der Ingenieur Götz von den Städtischen Elektrizitätswerken diese Möglichkeit bestritt. Fedenfalls, so schloß der Referent, dessen ausführliche Schilderungen die Versammlung mit lautlosem Interesse entgegennahm, sei unserer Feuerwehr nicht der Vorwurf zu machen. Die Feuerwehr sei nach ihrer
larmirung mit der größten Schnelligkeit und mit aller Umsicht zu Werke gegangen und verdiene ferner voll und ganz das Vertrauen, das ihr durch so viele Jahre in Folge ihrer Aufopferung zu Theil geworden ist.
Rothmühl als Erik, Hr. Lieban in der kleinen stimmungs⸗ vollen Partie des Steuermanns waren alle gleich lobens⸗ werth und wurden nach jedem Aktschluß durch reichen Beifall belohnt. Auch die Chöre wirkten mit dem Orchester unter Kapell⸗ meister Sucher's Leitung präzis zusammen. Nicht minder bewährte die neue effektvolle Inscenirung, die der Oper schon im vorigen Jahre zu Theil geworden ist, wieder in jeder Beziehung ihre großartige Wirkung. Der Vorstellung wohnten Se. Majestät der Kaiser und König vom Anfang bis zum Schlusse bei. Berliner Theater. Wegen plötzlichen Unwohlseins des Frl. Odilon hat Frl. Tondeur Fringshe die Rolle der Christel in Hans von Hopfen’'s Schauspiel „In der Mark“ übernommen, das morgen zum ersten Mal in Seene geht. Thomas⸗Theater. 1 Der morgenden 50. Vorstellung des „Soldatenfreund“ wird eine Fest⸗Ouverture voraufgehen, in welcher die Motive der bekanntesten Militärmärsche verarbeitet sind. Sing⸗Akademie. 8 Die Concertsängerin Frau Hedwig Alberti gab gestern unter Mitwirkung der Pianistin Frl. Helene Geisler ein Concert, welches leider nicht sehr zahlreich besucht war. Ihre wohlklingende, in den Tönen der eingestrichenen Oktave besonders ausgiebige Alt⸗ stimme ist gut geschult, wie aus der sorgfältigen Bindung der Töne und der meist reinen Intonation zu erkennen ist. Zugleich ist das verständnißvolle Eingehen in den Vortrag der Gesänge verschiedenen Inhalts lobend hervorzuheben. In der Händel’schen Arie: „Wach auf, Saturnia“ und in der sapphischen Ode von Brahms brachte die Künstlerin die erwähnten Vorzüge ebenso wirksam zur Geltung, als in den Liedern von Eichberg, Sommer und Schumann, die mit sehr lebhaftem Beifall aufgenommen wurden. Die Pianistin Frl. Geisler erfreute die Zuhörer durch den sehr gelungenen Vortrag der großen und schwierigen Fantasie (op 17) von Schumann, der sie noch einige Salonstücke von Chopin, Liszt und Moszkowski hinzu⸗ fügte. Ihr gediegenes und fein schattirtes Spiel wurde mit lebhaftem und wohlverdientem Beifall aufgenommen. 3
Verkehrsstörungen durch Schneesturm. Königsberg i. Pr, 8. Januar. In Folge von Schnee⸗ verwehungen treffen alle Züge der Ostbahn mit mehrstündigen Verspätungen ein; der Berliner Nacht⸗Courierzug verspätete sich
um nahezu vier Stunden.
Königsberg i Pr., 9. Jonuar. Der Schneefall dauert hier fast ununterbrochen fort. Der gegen 9 ½ Uhr Morgens hier fällige Zug Nr. 3 von Berlin traf heute wiederum mit mehr⸗ stündiger Verspätung ein.
Danzig, 7. Januar. Wie die „Danz. Ztg.“ mittheilt, hat der Schneefall, welcher die ganze Nacht angehalten hat, viele und empfind⸗ liche Betriebsstörungen zur Folge gehabt. Heute Nachmittag ver⸗ kelren auf den meisten Strecken Schneezüge, welche die angehäuften Schneemassen bei Seite schaffen sollen. Auf der Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn befinden sich ebenfalls große Schneemassen, doch konnte der Verkehr auf der Haupt inie aufrecht erhalten werden und nur auf der kurzen Zweigstrecke Zajonskowo⸗Löbau ist der VBerkehr durch Schneewälle gesperrt. Die Pferdebahn hatte auf ihren Stadtlinien den Betrieb vollständig eingestellt und ließ zwischen Schidlitz, Langfuhr und Danzig Schlitten verkehren.
Stettin, 8. Januar. Die Eisenbahnstrecke Züssow — Greifswald ist gestern wieder fahrbar gemacht worden, dagegen konnten die Züge zwischen Stralsund und Rostock sowie zwischen Kleinen und Lübeck in Folge von Schneeverwehungen bis gestern Abend noch nicht verkehren. Auch auf der Strecke Demmin — Stralsund mußte gestern der Eisenbahn⸗ verkehr eingestellt werden. Der um 3 Uhr 30 Minuten Nachmittags von Danzig hier fällige Schnellzug ist gestern aus⸗ geblieben, für den zur fahrplanmäßigen Zeit ein Vorzug aus Star⸗ gard hier eintraf. Der um 4 Uhr 17 Minuten fällige vorpommersche Schnellzug traf gestern Nachmittag mit einer etwa 1 zstündigen Ver⸗ spätung, der aus derselben Richtung um 10 Uhr 29 Minuten fällige Personenzug mit einer einstündigen Verspätung hier ein, während der um 9 Uhr 35 Minuten aus Stargard fällige Personenzug eine Ver⸗ spätung von zwei Stunden erlitt:
Posen, 8. Januar. Infolge von Schneeverwehungen ist nach einer Meldung der „N. Pr. Ztg“ der Bahnverkehr Warschau— Posen unterbrochen. Aus Berlin, Ost⸗ und Westpreußen finden aus demselben Grunde bei Zügen Verspätungen bis zu drei Stunden statt. .
Kiel, 9 Januar. Das Königliche Eisenbahn⸗Betriebs⸗ amt macht bekannt: Die Strecke Ascheberg — Neumünster ist wieder frei⸗und der Betrieb wieder aufgenommen worden.
Rostock, 8. Januar. Die seit dem 6. d. M. fehlenden Posten sind nunmehr sämmtlich eingetroffen. Neu⸗Strelitz, 8. Januar, Abends. Die Nordbahn und die Friedrich⸗Franzbahn baben den Verkehr im Laufe des heutigen Tages wieder in vollem Umfange aufgenommen. Die Mecklen⸗ Feuers in Folge der intensiven Hitze burgische Südbahn, die Strecke Neubrandenburg-— Friedland, die Rostock⸗
Mannigfaltiges. “
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurden bisherigen Mitglieder des Vorstandes Dr. Strvyck als Vorsteher und Dr. Langerhans als sein Stellvertreter wieder⸗ gewählt. Durch Zuruf wurden dann auch die bisherigen Beisitzer unnd Beisitzer⸗Stellvertreter wiedergewählt Als Sitzungstag wurde wie bieher der Donnerstag, als Beginnstunde fünf Uhr festgesetzt. — Die Vorlage, betreffend den Umbau der Waisenbrücke und der Kurfürstenbrücke, wurde mit einigen Aenderungen an⸗ genommen. Dagegen wurde die Vorlage, betreffend die ahlung eines Beitrages zu den Kosten des Baues der St. Sebastians⸗Kirche auf dem Gartenplatze, abgelehnt. — Bezüglich des Brandunglücks, welches am 19. September v. J. auf dem Grundstück Friedrichstraße 134 stattgefunden, hat der Polizei⸗ Sees. von Berlin dem Magistrat die darüber stattgehabten Unter⸗ uchungsverhandlungen zugestellt. Auf den Antrag des Stadtverord⸗ neten Richter wurde, wie wir der „Nat.⸗Ztg.“ entnehmen, der Stadt⸗ verordnete Meyer I. als Referent über diese Angelegenheit ernannt. Auf einer Tafel hinter dem Magistratstisch war mit Kreide eine
Referent die Lage der Brandstätte und gab noch einmal eine aus⸗ führliche Schilderung des Brandunglücks. Die Untersuchung ist, wie Stadtverordneter Meyer I. hervorhob, mit aller Umsicht gefuhrt worden und insbesondere habe es sich die Polizei angelegen sein lassen, alle mögliche Aufklärung zu geben. Der Referent kam zu der b “ daß die Feuerwehr kein Vorwurf treffe. ie Untersuchung habe ergeben, daß der Tod der Fuchs'’schen Kinder alsbald nach Ausbruch des
Wetterbericht vom 9. Januar, Morgens 8 Uhr.
ver s Sef. Dirigent: Kapellmeister Kahl. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 9. Vorstellung. Die Jour⸗ nalisten. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Frevtag. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 10. Vorstellung. Tann⸗ häuser und der Sängerkrieg auf der Wart⸗ burg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Ballet von E. Graeb. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 10. Vorstellung. Was ihr wollt. heiter Lustspiel in 4 Aufzügen von Shakespeare, nach wolkenlos Schlegel's Uebersetzung. Anfang 7 Uhr.
Nebel EEö“ F.
Nebel⸗ Beutsches Theater. Sonnabend: Die Kinder
Schnee bedeckt der Excellenz. Nebel Sonntag: Der Sohn der Wildniß.
Cork, Queens⸗ Montag: Die Kinder der Excellenz.
town . 762 Zöheiter Die nächste Aufführung von Maria Stuart Cherbourg. 762 4 heiter findet am Dienstag statt.
lder 766 1 Nebel
ylt 765 1 Nebel
amburg .. 766 1 Nebel¹) Swinemünde 765 1 Dunst Neufahrwasser 762 1 Schnee Memel .. . 762 3 bedeckt
pinel. Vorher: r Benno Jacobson.
Friquette. Schwank Anfang 7 Uhr.
Temperatur
Stationen. Wetter.
in ° Celsius
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim.
Mullaghmore 762 wolkig Aberdeen.. 762 Christiansund 760 Kopenhagen. 765 Stockholm. 762
Haparanda. 762
t. Petersb. 772
Moskau ... 782
um 10 Male:
Brentano. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag und folgende Tage: Lehmann.
—
in 4 Akten von
Berliner Theater. Sonnabend: Zum 1. Male:
In der Mark.
ScLn. E28 2* Uhr; 32 von
Paris.. 765 1 balb bed. .. —⸗ r: In der Mark. Heüsiste⸗ ... 1 bedeckt Montag: Goldfische.
N 765 3 bedeckt — Wiesbaden . 766 still bedeckt ²) NW Tesstng-Theater. Sonnabend: Auf der Höhe
Anfang 7 ½ Uhr.
Thomas-Theater. Alte
Ferron.
Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag und folgende Tage: freund.
Restdenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗
burg. Sonnabend: Zum 1. Male: Der selige Tou⸗ Schwank in 3 Akten von Alex. Brisson. in 1 Akt von
Zelle-Alliance-Theater. Sonnabend: Ensemble⸗ Gastspiel von Mitgliedern des Wallner⸗Theaters. Mein Freund Lehmann. chwank in 4 Aufzügen von O. Klaußmann und
Mein
Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: 126. Male: Unsere Don Inanus. Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth und Adolph
Jakobstraße 30. Sonnabend: Zum 50. Male: Der Soldatenfreund.
Der Soldaten⸗
Stralsunder Bahn und die Bahn des „Deutsch⸗Nordischen Lloyd“ (Neu⸗Strelitz⸗Warnemünde) sind noch gesperrt. Auf der letztgenannten wird der volle Betrieb vielleicht Sonnabend wieder eröffnet werden.
Braunschweig, 9. Januar. Der Eisenbahnverkehr ist nach einem „Wolff'schen“ Telegramm abgesehen von unbedeutenden Verspätungen, nach allen Richtungen wieder ein durchaus regel⸗ Auch die Bahnen am Harz sind wieder sämmtlich im
etrieb.
Lübeck, 8. Januar. Alle Eisenbahnlinien mit Ausnahme der nach Travemünde sind wieder frei. Es herrscht noch
starke Kälte.
Fiume, 8. Januar. Die Stadt ist vollständig eingeschneit. Die Karlsstädter Bahnlinie hat wegen des fußhohen Schnees den Verkehr eingestellt, auch der Lokalverkehr ist sistirt. Marseille, 7. Januar. Infolge von Schneefall und Eis ist hier jeder Wagenverkehr unterbrochen. Auch die Arbeit im Hafen ruht vollständig 8 Dem „D. B. H“ wird aus Triest vom 7. Januar ein starker Schneesturm bei heftiger Bora gemeldet. Auch aus Venedig treffen Meldungen von starkem Schneefall und ungewöhnlicher Kälte ein. Alle Züge erleiden bedeutende Verspätungen.
„Madrid, 8. Januar. In ganz Spanien berrscht große Kälte und heftiger Sturm. An der Küste von Valencia haben mehrere Schiffe Havarien erlitten. Andere Schiffsunfälle werden befürchtet. Gestern wurde in Granada ein starkes Erdbeben verspürt,
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Köln, 9. Januar. (W. T. B.)
Volkszeitung“ meldet, hat Afrikanischen
liken für den
Wie die „Kölnische hat der Centralvorstand des Vereins der deutschen Katho⸗ li für Wissmann⸗Dampfer am Victoria⸗ See 25 000 ℳ unter der Voraussetzung bewilligt, daß die Ausführung und der Bestand des hinreichend gesichert werde. Ferner wurde beschlossen, für die Kilimandscharo⸗Station der Väter des heiligen Geistes 16000 ℳ, für das apostolische Vikariat am Victoria⸗Nyanza 10 000 ℳ, für die Vikariate am Tanganyka und in Unyanyembe zusammen 10 000 ℳ, für die Benedictus⸗Missionsgenossenschaft von St. Ottilien und für die Erweiterung der Mission in Dar⸗es⸗Salaam 16 000 ℳ, ferner 20 000 ℳ zur Ausbildung deutscher Missionare und 3000 ℳ für die deutschen Missions⸗ schwestern in Afrika zu bewilligen. 1 Rom, 9. Januar. (W. T. B.) Der König und die Königin wohnten heute der stillen Messe bei, die aus Anlaß des Todestages des Königs Victor Emanuel im Pantheon abggehalten wurde. Von den aus Turin, Mailand und Genua hier eingetroffenen Veteranen, die s. Z. am Krimfeldzuge Theil nahmen, wurde ein Kranz am Katafalk des Königs nieder⸗ gelegt. Das Pantheon wurde später dem Publikum geöffnet und war ununterbrochen von einer großen Volksmenge besucht. New⸗York, 9. Januar. (W. T. B.) Nach hier ein⸗ gegangenen Berichten aus Evanston (Wyoming) entbehrt die Nachricht, daß der Stamm der Shoshones die Stadt Pocatello niedergebrannt hätte, der Begründung; die Ein⸗ wohner sind aber sehr in Sorge vor einem Angriff der In⸗ dianer und bitten dringend um Schutz
[56868]
Nach kurzer heftiger Krankheit entschlief heute sanft und rubig in ihrem 70. Lebensjahre unsere innigst geliebte Mutter, die Wittwe des weil. Geh. Commerzienraths
Jan ten Doornkaat Koolman,
Menna Johanna, geb. Silomon. Um stille Theilnahme bitten 1 Hild. ten Doornkaat Koolman und Frau
Anna, geb. Reepen.
F. ten Doornkaat Koolman und Frau
Elise, geb. Fraussen. 2
Herm. Stroman und Frau Anna, geb. 8 ten Doornkaat Koolman.
Senator Fastenau und Frau Martha, geb. ten Doornkaat Koolman.
Beruhd. Brons J. S. und Frau Friederike, geb. ten Doornkaat Koolman. Amtsgerichtsrath Klinkenborg und Frau Adelheid, geb. ten Doornkaat Koolman.
Norden, den 7. Januar 1891.
Freund C“
Zum Gesangsposse
Verlobt: Frau Karoline Segall, geb. Peretz, mit Hrn. K l. Reg.⸗Baumeister Fritz Beermann (Thorn— Meinerzhagen). — Baronesse Mary von Budberg mit Hrn. Pr.⸗Lieut. Gustav von Gott⸗ berg (Posen). — Frl. Alexandra Lehmann mit Hrn. Ingenieur Max Meier (Ruhrort). — Frl.
Uünhen.. 782 2 Kchef⸗
emnitz S Nebe des a n 8. spviel i
Berlin 766 NW A bedecktz) Fa. ehrhe une zeöoul Kalhne 1“
Wien 1762 Wr 3 Schnee Sonntag: Sodoms Ende. Breslau . . 763 NW 2 bedeckt von Hermann Sudermann. Jle d'Aix.. 762 O 1 wolkenlos Nizza . 754 ONO 4 halb bed. Triest. .. 752 ONO 6 Dunst
Drama in 5 Akten 8 “M““
Bictoria-Theater. Sonnabend: Zum 41. Male:
Concert⸗Anzeigen.
Concert-Haus. Sonnabend: Geschlossen. Sonntag: Karl Meyder⸗Concert.
Ella Lehmann mit Hrn. Ger.⸗Referendar Dr. jur. Hans Lange (Ruhrort —Essen). — Frl. Bertha Schrader mit Hrn. Aug. Plock (Uetze —Alfeld). — Frl. Helene Franke mit Hrn. Herm. Mertens (Oschersleben).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ger.⸗Assessor Dr. Paul Lorenz (Berlin). — Hrn. J. Sperling (Dom.
I.“
Anfang 6 Uhr.
Die sieben Raben. Romantisches Zaubermärchen in 5 Akten von Emil Pohl. Musik von G. Lehn⸗ hardt. Balletcompositionen des 3. Aktes von C. A. Raida. Ballets unter Leitung des Balletmeisters C. Severini. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur W. Hock. Anfang 7 ½ Uhr.
¹) Rauhfrost. ²) Schnee. ¹²) Reif.
Uebersicht der Witterung. Ein barometrisches Maximum von 765 mm liegt uͤber Nord⸗Central⸗Europa, ein Minimum unter 749 mm über Süd⸗Italien. Bei schwacher Luft⸗ bewegung aus verschiedener Richtung und stellen⸗
Geöffnet von 12—11 Uhr. wissenschaftlichen Theater. zettel.
rania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Täglich Vorstellung im Näheres die Anschlag⸗
Budlendorf). — Hrn. Werner von dem Knesebeck (Corvin). — Hrn. Pastor Schulze (Netzbruch). — Hrn. Friedr. Stein (Düsseldorf). — Hrn. Aug. Malzfeldt (Sarstedt) — Hrn. Major Edmund von Oer (Erfurt). — Eine Tochter:
rn. Walther von Beckerath (Krefeld). — Hrn. Pfarrer Bornefeld (Lüttringhausen). — Hrn. Kgl Amtsrath Reimer (Waldau). — Hrn. Privat⸗
weise leichten Schneefällen dauert in Deutschland das kalte, trübe Wetter fort; auch in Frankreich herrscht strenge Kälte, dagegen in Oesterreich⸗Ungarn, außer in den nordwestlichen Gebietstheilen, ist Thau⸗ wetter eingetreten. Auf den britischen Inseln ist das Barometer wieder ziemlich stark gestiegen, sodaß eine Aenderung der Witterung noch nicht erwartet werden dürfte.
Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 2. Male: Talmi. Volksstück mit Gesang in 4 Akten von Moritz Schlesinger und L. Herrmann. Musik von Fritz Krause. Anfang 7 Uhr.
Sonntag und folgende Tage: Ta
almi. des Mikado.
“ 2 Abtheilungen. 1 88 1 svvom Direktor E. Renz. Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. neu. Direktion: Julius Fritzsche. Sonnabend: Zum 8 Herren. 21. Male: Die Gondoliere. Burleske Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Deutsch von F. Zell und R. Gense. Musik von A. Sullivan. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Hr. Kapell⸗ meister Federmann. Anfang 7 Uhr. 8 Sonntag: Die Gondoliere.
Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen. vorgef. von ] 1 phänomenaler Reitkünstler. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 9 Vorstellung. Cberon, König der Elfen. Fomentische Oper in 3 Aufzügen. Musik von Ball k. von Weber. Die Recitative von F. Wüllner. Jallet von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom
und Burnell Fillis ꝛc. mezzos von sämmtlichen Clowns.
frei): Mazeppa.
8 8
Circus Renz. (Carlstraße.) Sonnabend, Abends 7 Uhr: Zum ersten Male in dieser Saison. (Gesetzlich geschützt): Japan oder: Die neckischen Frauen 1 Großes equestrisches Ausstattungs⸗ Divertissement nebst einer mimischen Handlung in Neu arrang. und in Scene gesetzt . Ausstattung vollständig Außerdem: Eine Schulquadrille, geritten von Galgenstrick, Fuchshengst, geritten von Frl. Clotilde Hager. 6 irländische Jagdpferde (Non plus ultra der Pferdedressur), zusammen dressirt und Hrn Franz Renz. Mr. Auftreten der Damen Frls. Adele und Zephora, sowie der Hrrn. Rodgers Komische Entrées und Inter⸗
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachm. 4 Uhr (1 Kind Abends 7 ½ Uhr:
Dozenten Dr. Appel (Königsberg).
Gestorben: Hr. Geh. Kanzlei⸗Rath Joh. Jos. Tempel (Köln). — Hr. Hauptmann Karl Rich. Roell (Danzig). — Frl. Luise Freiin von Uslar⸗ Gleichen (Kaiserswerth). — Hr. Kgl. Amtsrichter Karl Schoenemann (Kiel) — Hr. Heinrich von Grumbkow (Görlitz). — Frau Wilhelmine Kobligk, geb. Reichel (Königsberg i. Pr.).
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin:
J. F. Clarke, Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).
Japan.
Unternehmens 8
steher der 1—
Veröffentlichung einer Erklärung in nachdem
dahin ausgesprochen, daß, da auch
keit des geständnisse aufgehoben würden.
schlüssen fef von achtund — Verbandes unterzeichnet.
8 Ausland eine Rede gehalten hat, in welcher er behauptete,
reformer).
mentarischen Kongreß, der in Italien stattfinden wird,
dem Gebäude des
wird zur Zeit Reinike'’'s,
zum Deutschen Reichs⸗Anze
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 9. Januar
iger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeige
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Eiin Telegramm des „Wolff'schen Bureaus“ aus Hamburg be⸗ richtet, daß der in der vorgestrigen Versammlung der Vereinigten Hamburgerund Altonaer Feuerleute ausgesprochene General⸗ strike wegen des Entgegenkommens einiger Rhedereien, wie der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ und der Hamburg⸗Süd⸗
merikanischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft, aufgeboben worden
st. Es besteht also nur noch ein partieller Strike. — Der
Frkf. Ztg.“ wird, was als Ergänzung der vorstehenden
ittheilung angesehen werden darf, aus Hamburg telegraphirt: Die
ei der Packelfahrt⸗Gesellschaft angestellten Feuerleute legten am Montag die Arbeit nieder; Unterhandlungen wurden sofort eingeleitet. Das „Echo“ theilt mit, die Packetfahrt⸗Gesellschaft bewilligte den Leuten die alten Löhne und erklärte ihre Bereitwilligkeit, längere Kontrakte einzugehen. Von dreiundsiebzig Heuerbaasen erklärten
ich achtundzwanzig für die Rheder, vierundvierzig für die Striker;
sechs von den Letzteren zogen ihre Unterschrift zurück.
Aus Erfurt schreibt man der „Goth. Ztg.“, daß die Vor⸗ Schuhfabriken am Dienstag in der Strike⸗ eine Zusammenkunft hatten. Man nahm die Aussicht, dahin gehend, daß, mit geeigneten Kräften genügend esetzt seien, die Strikebewegung als nicht mehr vorhanden ngesehen werde. Beschäftigt werden in den Schuhfabriken 1264 Personen, einschließlich etwa 200 neuer Kräfte, die an Stelle
ngelegenheit
die Fabriken nunmehr
von 230 nicht zur Arbeit zurückgekehrten Personen getreten sind. —
Einer Mittheilung der „Köln. Ztg.“ aus Erfurt zufolge erklärte die Strafkammer des Landgerichts Nordhausen in einem von den Ober⸗Landesgericht in Naumburg an das erstere verwiesenen Straf⸗ verfahren die von den Sozialdemokraten ausgeübten Boykot⸗ irungen für groben Unfug.
Aus Mainz wird der „Frkf. Ztg.“ mitgetheilt, der Möbel⸗ fabrikanten⸗Verband habe sich in einer neuerlichen Sitzung in den Nachbarstädten that⸗ Mainz zehn⸗ Konkurrenzfähig⸗ bleiben könne,
geringeren Lohnsätzen wie in Arbeitszeit bestehe, die Platzes nur erhalten 1890 den Arbeitern gemachten Zu⸗ Am Schlusse der Versammlung wurde eine Resolution gefaßt, dahingehend: an den früheren Be⸗ tzuhalten und nicht nachzugeben; diese Resolution wurde zwanzig Mitgliedern des Möbelfabrikanten⸗ und Meister⸗ (Vgl. Nr. 307 d. Bl. v. 1890.)
Ueber den Sozialistenkongreß in Capolago (vgl. Nr. 6 d. Bl.) wird der „Frkf. Ztg.“ geschrieben: Der Kongreß der
sächlich bei und mehrstündige Mainzer
wenn die im Frühjahre
talienischen Sozialisten verdankte seine Anregung der gemäßigten
Fraktion der Arbeiterpartei, im Laufe der Vorbereitungen gerieth er jedoch in die Hände der Extremen, die ihn auch ins verlegten, um die Theilnahme Cipriani's zu ermöglichen. Der Kengreß war daher mehr anarchistisch als sozialistisch, und es ist für seinen Charakter bezeichnend, daß der Deputirte
Imbriani öffentlich erklärte, er werde nicht daran Theil nehmen. Die
Beschlüsse werden geheim gehalten, doch verlautet so viel, daß Cipriani die Vorbereitungen
für die soziale Revolution seien schon weit vorgeschritten. — Die
„Gaz. Ticinese“ theilt folgendes Programm des Kongresses mit: 1) Beziehungen der revolutionären Sozialisten Italiens mit mehr oder
weniger verwandten Parteigruppen (Irredentisten, Republikaner, Wahl⸗ 2) Organisation der revolutionären Sozialistenpartei Italiens: a Ernennung einer Correspondenzkommission; b. Beziehungen zwischen den einzelnen Gruppen; c. Beiträge; d Propaganda auf dem Lande und im Heere und Gründung eines Parteiorgans. 3) Initiative für allgemeine Agitation am 1. Mai 1891. 4) Er⸗ gennung einer Kommission, die den Auftrag hat, die Be⸗ rathungen und Beschlüsse dieses Kongresses beim nächsten parla⸗ einzubringen und zu vertreten. 5) Manifest an die italienischen Sozialisten und Arbeiter. 6) Adresse an die Sozialisten der anderen Länder zum Zweck einer internationalen Vereinigung. Aus Mailand berichtet ein „Wolff'sches: Telegramm: Vor Arbeiterhülfs Comités versammelte be⸗ schäftigungslose Arbeiter verlangten gestern Nachmittag Unter⸗
stützung und begannen, als dieselbe nicht gewährt wurde, zu lärmen.
Die Polizei schritt ein und nahm fünf Verhaftungen vor. Wohlthätigkeit. — Der in München verstorhene Zimmermeister Ehrengut hat der Stadt 600 000 ℳ zu wohlthätigen Zwecken vermacht.
Kunst und Wissenschaft.
Im Gurlitt'schen Kunstsalon
die Sammlung der Originalbilder René welche er zu dem bei Ackermann in München erschienenen Werke „Spiegelbilder“ angefertigt hat, die Auf⸗ merksamkeit aller Derjenigen erregen, welche diesen be⸗ liebten Illustrator bisher nur aus den ‚Fliegenden Blättern“ kennen zu lernen Gelegenheit hatten. Er schildert uns hier theils in farbigen Oel⸗, theils in schwarznuancirten Aquarellbildern das großstädtische Leben der bayerischen Residenz mit all der Lebendigkeit und feinen Satire, an welcher wir in den letzten Jahrgängen jenes humoristischen Weltblattes uns so oft erfreuten. Wenn wir hier sehen, wie zwei Damen sich mit aller Anstrengung bemühen, einen Herrn, der ihnen etwas am Klavier vorzusingen sich weigert, an den Rockschößen festzuhalten; oder wie zwei Andere mit vieler Vorsicht über den schmutzigen Straßen⸗ damm schreiten, indeß die elegante Mutter mit ihrem halberwachsenen Sohne das reinliche Trottoir an der mit einer Unzahl von Annoncen beklebten Straßenecke passirt, oder wie der Herr mit seiner Dame in praller Sonne an der Haltestelle auf die nahende Pferdebahn wartet, so werden wir hierdurch ebenso heiter gestimmt, als wenn unsere Blicke sich auf den beim Bilderreinigen eingeschlafenen, den Staub⸗ wedel noch über die Knie bhaltenden Galeriediener oder mitleidsvoll auf den beim Absteigen der Länge nach auf das Pferdebahngeleise hingestürzten Dandy, den die Passagiere und Umstehenden schadenfroh belächeln, richten. Mit vorzüglicher Schärfe der Beobachtung und Charakterisirung der einzelnen Persönlichkeiten führt uns der Künstler aber die Besucher der Kunstausstellungen und Theater vor; ihr Interesse wie ihre Theilnahmlosigkeit an dem, was sich ihnen dort darbietet, ist sofort erkennbar. Vorzüglich wiedergegeben in Haltung wie im Ausdruck der Mienen sind die Herren Kritiker und Kunstkenner, welche die neuesten Bilder beurtheilen. Auch die verschiedenen Tagesstimmungen
weiß Reinike zu treffen. Man beachte die Dämmerung, in welcher die beiden, den verschiedensten Gesellschafts⸗ schichten angehörigen, Männer auf der Bank in der Promenade sich erholen, während auf der Straße das elektrische Licht bereits strahlt und der Laternenanzünder bei der Arbeit ist, und vergleiche die Morgenstimmung des anderen Oelbildes, auf welchem wir eine Frau im Vordergrunde die Kehrichtreste „sortiren“, dahinter aber einen eleganten Herrn neben seiner Dame stehen und im Portemonnaie nach dem für den Droschkenkutscher erforderlichen Gelde eifrig suchen sehen. Das geschieht Alles so natürlich und wahr, daß man es mitzuerleben glaubt, jedoch ohne durch das oft Häßliche und Abstoßende der krassen Wilrklichkeit draußen unangenehm berührt zu werden. Reinike ist eben kein „Amateur⸗Photograph“, sondern ein geistvoller Künstler! — Ein ähnliches Gebiet kultivirt Friedrich Fehr in München, dessen „Balleteusen“ hier wieder zur Ausstellung gekommen sind. Neu ist die „Modellpause“. Die Ballettänzerin, welche dem Künstler „gesessen“, ruht auf einem Stuhle vor dem großen Atelierfenster aus und blickt nach links; ihr feines Profil wird dadurch sichtbar; ihr leichtes, kurzes Röckchen steigt zu beiden Seiten der Stuhllehne empor, sodaß es die von hinten gesehene Figur halb einrahmt. Das Bild ist ziemlich groß und in flotter Technik ausgeführt; schade, daß der Vorwurf lediglich ein sogenannter „pikanter“ ist. — Zu dem von uns bereits er⸗ wähnten Passini'schen Studienkopf ist noch ein zweiter hinzu⸗ gekommen, welcher ein janges italienisches Mädchen in einfacher Tracht darstellt.
Endlich sei einer Aquarelle von Heunzig gedacht, die eine Steinklopferfamilie bei der Arbeit zeigt. Sie ist in der Manier der ‚Freilichtmaler“ ausgeführt: ohne Pointe, ohne feine Charakteristik der Personen und ohne Energie in der Farbe, eine Konzession an die Maler des Proletariats.
s⸗Sitzung der Berliner Medizinis Gesellschaft hielt Professor Dr. Virchow eigen Vortrag über die Anwendung der Koch'schen Lymphe bei Tuberkulose. Der Redner demonstrirte Präparate von Kranken, die in der Charité mit dem Koch'schen Mittel behandelt worden und dort gestorben sind, und theilte seine dabei gewonnenen Beobachtungen mit. Dieselben um⸗ fassen 21 Fälle von Tuberkulose, die während der Koch'schen Behand⸗ lung in der Charité tödtlich geendet haben. Von diesen betreffen 16 Fälle echte Lungenschwindsucht, die übrigen fünf Tuberkulose anderer Organe. Wie die „Nat.⸗Ztg.“, der wir diesen Bericht entnehmen, hervorhebt, weichen Virchow's Anschauungen über die Wirkung der Koch⸗ schen Lymphe in wesentlichen Punkten von denjenigen Koch’'s ab. Zwar zeigen die Präparate, die er gewonnen, durchgehends die von Koch beschriebene mortifizirende (d. i. das Absterben veranlassende) Ein⸗ wirkung der Lymphe auf die tuberkulösen Gewebe. Andererseits finden sich aber auch, wie Virchow hervorhebt, sehr charakteristische Ver⸗ änderungen, welche während der Behandlung — um nicht zu sagen: durch die Behandlung — mit Koch'schen Iniektionen entstanden seien. Namentlich in den Lungen Tuberkulöser treten nicht immer, aber häufig nach den Injektionen entzündliche Erscheinungen auch in solchen Partien auf, welche bis dahin keine tuberkulösen Herderkrankungen beherbergten. An einzelnen der vorgelegten Präparate ist ein Hervorbrechen junger Tuberkel wahrzunehmen, deren Erscheinung es wahrscheinlich mache, daß sie während der Koch'schen Behandlung entstanden seien. Die jungen Tuberkel traten auch an Organen auf, welche sonst keine Tuberkulose enthielten und auch mit anderen er⸗ krankten Organen nicht in Berührung standen. Virchow deutet diese Erscheinung so, daß die Tuberkelbacillen, welche vor der Injektion ruhig im Gewebe lagen, durch dieselbe nunmehr mobil gemacht und auf dem Wege der Ansteckung weiter getragen werden, wobei sie an anderen Körperstellen nur Infektionen hervorrufen.
Das auf dem städtischen Rieselgut Malchow zu errichtende Krankenbhaus für 100 Betten, in welchem das Koch’sche Heil⸗ verfahren zur Anwendung kommen soll, wird nach dem System Monier unter Mitanwendung der Mack'schen Gipsdielen erbaut. Die Wände, in welchen sich Luftisolirschichten befinden, werden 20 cm stark; das Gerippe des Bauwerts soll aus Eisen bestehen. ie Kosten betragen nach der „Voss. Ztg.“ insgesammt 200 000 ℳ
Aus Madrid, 8. Januar, meldet „W. T. B.“: der gestern in dem Hospital St. Jean⸗Dieu nach de Methode behandelten Kranken ist fortdauernd ein befriedigendes. Fieber ist verschwunden und eine große Reaktion eingetreten. Heute Vormittag wurde im San Carlos⸗Hospital eine Einspritzung von zwei Milligramm Koch'scher Lymphe bei einem an tuberkulöser Luft⸗ röhrenentzündung Erkrankten vorgenommen.
— Das „Ausland“ ergänzt den von Hrn. Dr. Grünwedel in der Berliner Anthropologischen Gesellschaft gegebenen Bericht über die Forschungsreise des Geheimen Regierungs⸗Raths, Professor Dr. Bastian. Professor Bastian hat danach aus der Nähe von Taschkent eine Sammlung von alten Thonfiguren, Lampen, irisirenden Glas⸗ theilen, Münzen u. s. w. eingeschickt, als deren bemerkenswertheste Stücke Terrakotten gelten. Diese Figuren oder Theile von Figuren zeigen deutlich griechischen Einfluß. Außer den Alterthümern enthielt die Sendung auch moderne Gegenstände der Sarten. Nachdem der unermüdliche Altmeister einen Abstecher nach Sansibar und Mauritius unternommen, ist er nach Indien zurückgekehrt und hat von Tinivelly im Februar, von Manga⸗ lore im Marz, von Maisur im April 1890 über seine Thätigkeit be⸗ richtet. Im April schrieb er ferner aus Bombay und Ende Mai aus Peshaur. Im Laufe des Sommers ist er von Peshaur über Lahor, Lakhnau, Gaya (Buddhagaya) in der bengalischen Provinz Bihar nach Kalkutta gegangen. Im Spätherbst hat er sich von Kalkutta nach Colombo begeben und befand sich Mitte Dezember auf der Fahrt nach Sydney. Sein Urlaub läuft im April 1891 ab. Von den eingesandten Sammlungen sind noch in erster Linie Teufelsmasken u. dgl. zum Buddhadienst aus dem Tululande zu erwähnen, welche im Laufe des Sommers eintrafen, dann aber Ethnologika von den Brahui und Balutschi, mancherlei Opfergeräth und Götterbilder aus Bangalore, Trichinopoli, Hardvar, Jainahand⸗ schriften, unter ihnen eine sehr schöne mit Miniaturen in Gold und bunten Farben. Ferner brachte er als Geschenke des Colonel Warburton aus Peshaur graecco⸗buddhistische Alterthümer von dem Dorfe Kaddam Kuki Khel bei Jammu und von dem Ufer des Swatflusses. Auch steht noch allerlei aus, was er in Lakhnau, Kal⸗ kutta, Colombo bestellt hat.
— Die egyptische Regierung hat, dem „R. B.“ die Ernennung zweier europäischer Inspektoren zur Er⸗ haltung der alten Baudenkmäler beschlossen. Auch das Beamtenpersonal des Museums in Bulak soll bedeutend vermehrt werden. 1
Rom, 8. Januar. Gesellschaft von Italien zu Neapel hat nach T. B.“ den
— In der
zufolge
Die afrikanische einer Meldung des „W.
Dr. Karl Peters in Berlin zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 8. Januar gestellt 10 107, nicht recht zeitig gestellt 114 Wagen.
In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 3853, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Aufgehobene Subhastation.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Grundstück von den Umgebungen Band 146 Nr. 6601, Hermsdorferstraße 4, so die Termine am 16. Januar 1891 aufgehoben. — Vorläufig ein
gestellt wurde das Verfahren, betreffend das Grundstück von Nieder⸗ T 8
barnim Band 5 Nr. 297, Müllerstraße und Triftstraße 1, und die Termine am 8. Januar 1891. Subhastations⸗Resultate.
Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin stand das im Grundbuch von Reinickendorf Band 4 Nr. 157 a. auf den Namen des Maurermeisters A. Hitzmann eingetragene, jetzt zur Konkursmasse desselben gehörige, zu Reinickendorf belegene Grundstück zur Ver⸗ steigerung. Das geringste Gebot wurde auf 220 ℳ festgesetzt. Für das Meistgebot von 46 650 ℳ wurden die Kaufleute Joh. Andr. Leh⸗ mann, Müllerstraße 12 und C Rich. Arnold zu Reinickendorf zu gleichen Rechten und Aatheilen Ersteher.
Danzig, 8. Januar. (W. T. B.) Die Einnahmen der Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Monat Dezember 1890 nach provisorischer Feststellung 210 900 ℳ gegen 139 200 ℳ nach provisorischer Feststellung im Dezember 1889, mithin mehr 71 700 ℳ
Frankfurt a. M., 8. Januar. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß.) Weizen hatte schwachen Verkehr, der jedoch die Preishaltung nicht beeinträchtigte; Eigner halten an ihren bis⸗ herigen Forderungen fest; ab Umgegend 192/10 — 41⁄10 ℳ, frei hier 194,10 — 110 ℳ, kurhessischer und norddeutscher ebenso, frei Station der Oberhessischen und Weserbahn⸗Route: Gelnhausen — Büdingen — Gießen — Friedberg 191 ⁄h10 — 2⁄100. ℳ, russischer 21 ¾ —822 ½ ℳ — In Roggen bherrschte völliger Geschäftsstillstand, weshalb weder Tendenz noch Preisänderung zu erkennen war; hiesiger 17 ½ ℳ, für russische Sorten wird 17 ¾ ℳ gefordert, Abschlüsse kamen uns nicht zu Ohren. — Für Gerste besteht in minderen Qualitäten fortgesetzt reichliches Angebot, wo⸗ durch auch die Preishaltung besserer Provenienzen beeinträchtigt ist, wir lassen Fraaken (Ochsenfurter Gau), Ried, Wetterauer und Pfälzer von 17 ½ — 19 ℳ, oberhessische 17 ℳ, rumänische Brauergerste 16 — ¼ ℳ, Mahlgerste 14 ℳ, Abputzgerste gefragt. — In Hafersind die Zufuhren dem Bedarf genügend, exquisite Qualitäten coulant verkäuflich, Mittel⸗ sorten verlassen, die Notiz 14 ½ — 15 ¾ ℳ bleibt. Rars nichts gethan 26 — ½ ℳ — Mais (misced) wenig verändert 14 — ½ ℳ, La Plata 13 ½ ℳ, beschädigtes 12 †¼ ℳ — Spelzspreu (Ersatz für Roggen⸗ stroh) wie zuletzt, circea 1 ℳ per Centner. — In Chilisalpeter war der Verkehr ein kleiner, per Centner per Februar⸗März 8 ℳ, Käufer treffen hier einen guten Markt. — Mehl, bei ganz gering⸗ fügigem Geschäft können die eingetretenen Coursermäßigungen als eine ausgesprochene Tendenzabschwächung kaum bezeichnet werden. Die herrschende Unlust und Farblosigkeit im Verkehr dürfte noch einige Wochen andauern. Hiesiges Weizenmehl Nr. 0 32 ½ — 33 ½ ℳ, Nr. 1. 30 ½ — 31 ½ ℳ, Nr. 2 27 ¼ — 28 ¼ ℳ, Nr. 3 26 ½ — 27 8⅞ ℳ, Nr. 4 22 ½ — 23 ½ ℳ, Nr. 5 17 ½ — 18 ½ ℳ Milchbrod⸗ und Brotmehl im Verbande 57 ½ — 59 ½ ℳ Norddeutsche und westfälische Weizenmehle Nr. 00 27 ¼ — 28 ¼ ℳ Roggenmehl loco hier Nr. 0 28 ½ — 29 ½ ℳ, Nr. 0/1 27 — 28 ℳ, Nr. 2 23 ¾ —24 ½ ℳ (Obige Preise verstehen sich per 100 kg ab hier, häufig jedoch auch loco auswärtiger Stationen).
Leipzig, 8. Januar. 18 Kamm;zug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Januar 4,40 ℳ, pr. Februar 4,40 ℳ, pr. März 4,42 ½ ℳ, pr. April 4,42 ½ ℳ, pr. Mai 4,42 ½ ℳ, pr. Juni 4,42 ½ ℳ, pr. Juli 4,45 ℳ, pr. August 4,45 ℳ, pr. September 445 ℳ, pr. Oktober 4,45 ℳ, pr. November 4,4w5 ℳ Umsatz 220 000 kg Behauptet.
Wien, 8. Januar. (W. T. B.) Die österreichisch⸗ ungarische Bank hat den Diskont auf 4 ½ % herabgesegt. Die Gesammt⸗Dividende ist mit 47,30 Fl. pro Aktie festgestellt, der Coupon des zweiten Semesters 1890 wird mit 32,30 Fl. eingelöst.
Bradford, 8. Januar. (W. T. B.) Wolle und Garne fester, belebter, Stoffe ruhig.
Verkehrs⸗Anstalten. v
Die mittels des Reichs⸗Postdampfers Kaiser Wil⸗ helm II.“ beförderte Post aus Australien (Abgang aus Sydney am 8. Dezember) ist in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin voraussichtlich morgen Vormittag zur Ausgabe.
— Auf den Linien der Großen Berliner Pferde⸗Eisen⸗ bahn⸗Aktien⸗Gesellschaft sind im Monat Dezember 1890 9 736 455 Personen befördert und dafür 1 113 345 ℳ oder durch⸗ schnittlich auf den Tag 35 914,37 ℳ eingenommen. Die Einnahme im Monat Dezember 1889 betrug 1 095 776 ℳ oder durchschnittlich auf den Tag 35 347,62 ℳ G Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Letzte Nacrichten über die Bewegungen der Dampfer.)
New⸗York⸗ und Baltimore⸗Linien:
Bestimmung. Bremen Bremen New⸗York New⸗York
8. Jan. von Southampton 7. Jan. von New⸗York.
6. Jan. von Southampton. 8. Jan. Beachy Head passirt Bremen 28. Dez. von Baltimore. Bremen 7. Jan. von Baltimore.
Brasil⸗ und La Plata⸗Linien: Antwerp., Bremens 5. Jan. von Vigo. 1 Untwerp., Bremen] 6. Jan. St. Vincent passirt.
Antwerp., Bremens 20. Dez. von Rio. b Untwerp., Bremen] 22. Dez. von Buenos Aires.
Nzig 1
C“ Dez. von Buenos Aires — 82 8 8 5
„Darmstadt“ . La Plata 5. Dez. in Rio.
„Graf Bismarck⸗“ Brasilien Dez. in Bahia.
„Kronpr. Fr. Wilh.“[Antwerp., Bremen 5. Jan. von Buenos Aires.
„Köln“ 1 La Plata Jan. in Montevideo.
„Jan. in Rio.
„Weser“ La Plata — ES; „Ohio“ Rio, La Plata Jan. St. Vincent passirt. „Leipzig”. Brasilien Jan. Las Palmas passirt. „Gera“ 4 Rio, La Plata Jan. von Lissabon. Linien nach Ost⸗Asien und Australien: Bremen 7. Jan. in Aden. Ost⸗Asien 31. Dez. in Shangha Ost⸗Asien 3. Jan. in Aden. Ost⸗Asien 8. Jan. von Bremerhaven Bremen 3. Jan. von Port Said. Bremen 8. Jan. in Genua. Bremen 7. Jan. von Adelaide. Australien 28. Dez. in Colombo. Australien 5. Jan. von Genua. Bremen 27. Dez. von Melbourne.
„Hannover“. „Straßburg“ 4 24 „Main . „München
„Dresden“
22TISSg’ —
„Sachsen“ „Preußen“ „Bayern“ „Neckar“. „Habsburg’. . „Kaiser Wilh. II.“ e „Hohenzollern“. „Hohenstaufen“ „Karlsruhe’..