von Schmidt wurde am 22. Oktober 1825 zu Finkenhofen in immer lebendiger 1 Württemberg geboren. Nach seiner Lehrzeit . Lofen nin 8 kam er im Jahre 1843 als Steinmetzgehülfe nach Köln, 1857 wurde er als Professor der Architektur nach Mailand berufen, 1859 an die Wiener Akademie. Freiberr von Schmidt war der größte bekannte Gothiker, der am Kölner Dom die ihm eigene geniale Feinheit in der Behandlung dieses schwierigen Stils gelernt hat. Bedeutsam war seine Thätigkeit am St. Stephansdom zu Wien, sein glänzendstes Meisterstück ist das herrliche Wiener Rathhaus. Der schöne Plan Schmidt's ist auch ausersehen für den bevorstehenden Bau der Herz⸗ Jesu⸗Kirche zu Köln, der somit zu einem Vermächtniß des großen Meisters wird.
imme vollkommener in seine Rolle hinein. Hr. Barnay hatte die Partie des Wachtmeisters übernommen und schuf daraus eine kräftige, aus derbem Holz geschnitzte Gestalt, der das weiche Gemüth Humor verlieh. Zu erwähnen bleibt der Wirth des Hrn. Eckert, welcher den neugierigen und auf sein Fort⸗ kommen bedachten Mann mit belustigender Komik ausstattete. Da⸗ gegen konnte der Riccaut des Hrn. Stahl weniger befriedigen; es fehlte ihm die vornehme, ritterliche Haltung, welche dem Chevalier auch im schäbigen Rock cigen sein soll; er kehrte von vornherein mehr den Glücksritter und Abenteurer, als den Edelmann hervor.
Das gut besetzte Haus folgte der Vorstellung mit lebhafter Theil⸗ “ rief die Darsteller nach jedem Aufzug wiederholt vor die
I 8
Kunst⸗Ausstellung e Beihülfe v ge⸗ währen unter der Bedingung, daß in das Ausstellungs⸗Comité einige Mitglieder der städtischen Verwaltung zugezogen werden. Zur Berathung kam noch der dringliche Antrag des Stadtv. Gerold und Genossen, welcher den Magistrat um sofortige Einrichtung von Wärmestuben ersucht. Nachdem der Antragsteller mit kurzen Worten auf die Nothwendigkeit der Wärmestuben für die ärmere Bevölkerung hingewiesen batte, wurde der Antrag einem fofort vom Vorstande zu ernennenden Ausschuß überwiesen.
e. den abse 1 der b ine beschrä iter beschäfti deshalb müßten die ESettatistik und Volkswirthschaft. u ne beschränkte Anzahl Arbeiter beschäftigen,
veterinärpolizeilichen Gründen absolut nichts mit einander 3 8 anderen nach den Städten auswandern, für diese aber werde das * Die Ergebnisse der von den Schiedsmännern zu haben. Diese Ausführung kann ich nur als in jeder Beziehung zu- Brot künstlich vertheuert und über diese künstliche Feahenehe “ treffend bestätigen. Damit ist auch der Schlüssel für die beschwere sif⸗ die freisinnige Partei, nicht über die Höhe des Bro Sda beer 188
8 S ie Ei derselben ises selbst. 1 “ “ . b “ “ dennsenaginelichen T“ weil nnd der Domänenverwaltung werden hierauf üj bens he chers iedemänsschen Vbee Vesrrss 88 18 68 8 — enehgegt a . nach dem jüngsten „Bericht über die Gemeindeverwaltung der Sta die S v euu 82 .X“ g Bei den E J Berlin si 889 aheeiomnmen 8. Vess beent 8 vic⸗ ü zur Zeit der Haup j en. b — i Titel „Zur Unterhaltun ⸗ 1806, im Jahre reo6ö bat, wemm ich vicht sere, ftr Bänemarl die Cinfaht wieaer vanengedäge⸗ Zur santenhgg, gtichius, daß das zur Do⸗] Aie hbe bei einem Werleich ait der imvotbhenoht in die Er⸗ freigegeben. Im Uebrigen ist die Vorsicht beachtet, daß nicht mänenverwaltung gehörige Kloster “ mit 88 5 1f vrüfügeen⸗ den 1888 den ö
”e , i maefs ürf d ; 5, „8 . ü icher erhalten werden emachten bürgerlichen Re reitigkeiten au Einwohner
v 3 tektonisch “ “ h Fahre 1882 15,6, im Jahre 1883 11,6, im Jahre 1884 8,3, im Jahre vielmehr nur zur sofortigen Abschlachtung in öffentliche Schlach möge.
itt ß T 1 7 im Jahre 8 häuser, welche unter dauernder veterinärpolizeilicher Kontrole stehen, Regierungsseiti wird erwidert, daß ö6 T1111“ W 1897 L1 bineingelassen, und es ist auf diesem Wege versucht worden, die über einen Ausbau des 8
Die Geflügel⸗Ausstellung „Cypria“, über deren Er⸗ öffnung im Equitable⸗Palast wir gestern kurz berichtet haben, ist von 8 “ 235 Ausstellern beschickt. Betritt man die weiten Räume, so gelangt
In der am S b ner⸗Theater. — man zunächst in die Abtheilung des Großgeflügels, welche 415 Stamm EEb1 F1 Lag zum ersten Male zin Scene gehenden Prämiirungsthiere und 838 Stamm Geflügel der Verkaufsklasse auf⸗
lovitã 5 „Lustspiel in 4 Akten von A. Slottko, befinden sich weist. Unter den deutschen Landhühnern, deren Zucht man wieder 6 e 8 den Händen der Damen Pallatschek, Sander, mehr Aufmerksamkeit als früher schenkt, befinden sich besonders schöne ri S alter⸗Trost, sowie der Hrrn. Alexander, Büller, Gimnig —Lakenfelder und Thüringer Bausbäckchen; auch westfälische Krüger und Müller. und Schlotterkämme sind in vortrefflichen Exemplaren eingeschickt. ööö für Berlin öö jährige Pie Stanislaus . Nackthälse ausgestellt. Die Italiener in ihren verschiedenen Farben⸗ „Spree“ New⸗York berger, der seine Studien hierselbst beim Prof. Ehrlich gemacht spielen sind därch äußerst werthvolle Lhb. ” so dn
„Werra- New⸗Vork 20. Jan. von Southampton hat, gab gestern sein erstes Concert und ließ eine für seine Jugend Stamm rebhuhnfarbige mit 200 ℳ bewerthet. Hamburger
„Trave“. New⸗Vork 22. Jan. von Bremerhaven. schon weit vorgeschrittene technische Fertigkeit erkennen, der es nur an sind 27 Stämme, schwarze Minorca steigen im Preise bis America“ 8 Bremen 21. Jan. in Bremerhaven. einer eingehenden Ausdrucksweise fehlt. Ueberall merkt man die sorg⸗ zu 300 ℳ, ein Paar gesperberte Spanier aus der Ortlep⸗ 8† . New⸗VYork, fältig gepflegte Sauberkeit und die rhythmischen Accente, welche die schen Zucht sind für 2000 ℳ käuflich. Die Andalusier sind „Stuttgart“.. (Vammorr. 13. Jan. Lizard passirt. (Spuren eines genauen mechanischen Einübens verrathen, jedoch vermißt durch 3 auserlesen schöne Stämme revpräfentirt. Plymouth Rocks „Hermann“. Baltimore 15. Jan. von Bremerhaven. man die Schattirungen. Dieser Umstand beeinträchtigte nicht nur sind u. A. auch von der „Cypria“ selbst ausgestellt. Die Thiere Brasil“ und La Plata⸗Linien! der Vortrag der A-dur-Sonate von Beethoven, sondern noch vielmehr entstammen der neu angelegten Zuchtanstalt des Vereins. Auch der Vigo, Antwerp., bies. die des Jmpromptus von Schubert Nr. ·4, in welchem der schöne Mittelsatz bekannte Züchter Marten⸗Lehrte, sowie Sundermann⸗Gütersloh haben
“ 19. Jan. Las Palmas passirt. Feneig verloren ging. Der Knabe wurde mit wohlwollendem Beifall die Schau durch schöne Plymouths bereichert; ersterer bringt Vigo, Antwerp.,] 8 ftütte 1 80E ö“ Frl. Ferra Wilmor aus Wien unter⸗ außerdem auch beachtenswerthe glatte Langshars. Als erfolg⸗
Bremen 1 11. Jan. von Buenos Aires. ützte das Concert durch den Vortrag einer Arie von Eckert und reicher Züchter von Vyandolles präsentirt sich Kullmann⸗Frank⸗
furt a. M. Die französischen Fleischhühner sind hervorragend schön
Verkehrs⸗Anstalten.
’5 Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer) New⸗York⸗ und Baltimore⸗Linien:
Bestimmung. Bremen 17. Jan. von New⸗York. 3 Bremen 21. Jan. von New⸗York. „Fulda“. New⸗York 20. Jan. in New⸗York. 16. Jan. Lizard passirt.
ü freulichen 11 “ derung, da “ als eine nöss er⸗ 86 f das möglichst geringe zu einem erfreulichen 2 3 1 kransehan bethrem nn schm der Saehe, wurhen dnen Beeghein er⸗ G ö “ enblick nich den Nach⸗ Die Ausgaben werden bewilligt. G ledigt: im Jahre 1882 76.1 %, im Jahre 1883 74,4 %, im Jahre 1884 A4“ ie Zulass Bei den Ausgaben für die Forstverwaltung regt 68,4 %, im Jahre 1885 69,0 %, im Jahre 1886 69,2 %, im Jahre weis führen, daß Deutschland seuchenfrei ist und deshalb die Zulassung Aber r em An, daß die Regierung die Küs Ne g. „ 188e 6e3 eig Sehe 111A4“ Wenn parzellen der Gemeinden in der Rbeinprovinz, die mit staatlichen im Durchschnitt der acht Jahre 71,9 % oder über sieben Zehntel. somit die Zulassung dänischer Schweine an sich zulässig erschien, Forsten im Gemenge lägen, in ihre Verwaltung übernebmen möge. „Bei den Beleidigungen und Körperverletzungen, welche der schieds⸗ it der Zulassung nicht länger zu Auch die Stellung der betreffenden Forstbeamten könne unter diesen männischen Thätigkeit unterlagen, machte sich numerisch eine Steige⸗ o war es geboten, mi 1 8eg b Bevölke⸗ Umständen eine bessere werden. 1 1 rung (1882: 9966, 1889: 11 087 Sachen), im Verhäͤltniß zur Ein⸗ I tzi Der Regierungskommissar sagt zu, daß die Regierung wohnerzahl, jedoch im Allgemeinen ein Rückgang bemerkbar. Derselbe rung. Keine Regierung kann sich der Prüfung der Fragen entziehen, einen dabin gehenden Antrag des Provinzial⸗Landtages mit Wohl⸗ war selbstverständlich bei Weitem nicht so belangreich vals, bei den wenn die Lebensmittelpreise auf eine gewisse nicht gewohnte Höhe wollen entgegennehmen werde. Denn es lasse sich nicht verkennen, daß bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten; denn es kamen von den Beleidigungen steigen ob es ohne erhebliche Gefährdung anderer Interessen möglich die betreffenden Forstzustände in der Rheinprovinz zu Unzuträglich⸗ und Förderverlehengen aup 10 000. Einwohner: in Jabes 1882 886 gen, A8 5 gF it geführt hätten. 3 im ahre 8 im Jahre 1 6, free 2 71,9, im ist, zum Schutz derselben C en gefübrg, värhen, befürwortet gleichfalls eine Aenderung in den 1886 76,4, im Jahre 1887 73,4, im Jahre 1888 war die Gefahr vorhanden, daß, wenn ni eine erwe 1 von Schlachtmaterial zu ermöglichen war, die Preise für Fleisch noch
„Eider“. „Lahn“
— —
Sing⸗Akademie. Der zehnjährige Pianist Stanislaus Severin Eisen⸗
„Dresden“
„Darmstadt“
NN—
hre 1887 zweier Lieder von Robert und Delibes. Die Stimme, welche in
bisherigen Zuständen der Gemeindeforsten in der Rheinprovinz. 71,3 und im Jahre 1889 72,6. Von den Sachen wurden
8 Abg. Fast Matuschka regt eine Aufbesserung der Gehälter der durch Sühneversuch mit Erfolg erledigt: im Jahre 1882 28,8 %, erheblich höher steigen würden, als sie thatsächlich gestiegen sind. Aus diesem Grunde ist, soweit dies aus veterinärpolizeilichen Rücksichten
Forstkassen⸗Rendanten an. 8 zulässig erschien, die Zufuhr von Schlachtvieh erleichtert.
Im Uebrigen wird von keiner Seite der hohe Grad der Ver⸗ antwortlichkeit für die Aufrechterhaltung der Sperrmaßregeln Zwecks Vermeidung von Seucheneinschleppung verkannt. Die Gefahren, welche durch eine nicht vorsichtige Oeffnung der Grenze in dieser Richtung uns nahe treten können, sind so groß, und die Viehbesitzer durch Seucheneinschleppung von so großen Verlusten bedroht, daß die pein⸗ lichste Vorsicht nicht außer Augen gesetzt werden kann.
Die Verluste, welche durch Seuchen herbeigeführt sind, waren in anderen Ländern erheblich viel größer als bei uns. England nimmt die schroffe Stellung zu uns und andern Ländern ein in Folge der großen Ver⸗ luste, die es unter seinen Viehbeständen gehabt hat. Der Verlust in den Jahren 1866/67 wurde in England auf ungefähr 100 Mill. Mark geschätzt. Es sind in diesem Jahr ca. 330 000 Stück Rindvieh in England ge⸗ fallen und geschlachtet. In Belgien überstieg die Zahl des gefallenen Rindviehs damals wohl die Ziffer von 100 000. Wir sind, Dank unserer energischen Veterinärpolizei, von einem sehr viel geringeren Verlust betroffen. Der Schutz, den die Landwirthschaft und hierdurch auch unsere ganze Bevölkerung durch billigeres Fleisch gerade durch die Sperrmaßregeln hat, ist so wichtig und bedeutungsvoll, daß er nicht außer Augen gesetzt werden kann. Andererseits sind die Opfer, welche der Landwirthschaft die Durchführung der veterinär⸗polizeilichen
Maßregeln dauernd auferlegt, so erbeblich, daß die Landwirthschaft vollen Anspruch auf sorgsamen Schutz ihrer Interessen hat. Ich glaube, Hr. Freiherr von Erffa wird in dieser Beziehung beruhigt sein können. „Es wird nach Erwägung aller Verhältnisse eine Ab⸗ minderung der veterinärpolizeilichen Maßregeln stattfinden, wenn sich
solche als unbedenklich erweisen. Aunuf die zollpolitische Debatte gehe ich nicht weiter ein.
Abg. Schultz (Lupitz): Die Domänen seien ein Kulturmittel unserer Landwirthschaft, und kein Minister werde sich in Preußen damu hergeben, diesen Träger der landwirthschaftlichen Kultur preis⸗ zugeben. Die Erhaltung unseres Bauernstandes müsse durch andere
und in dieser Beziehung hätten sich die bestehenden landwirthschaft⸗ ichen Zölle sehr heilsam bewiesen.
8s 887 1 wes om. Erlese. Die Aenderungen des Zuckersteuer⸗ gesetzes würden sich sehr scharf bei unseren Domänen. rächen. Die französische Zuckerindustrie sei durch das Konsumsteuersystem fast voll⸗ ständig ruinirt, trotzdem wolle man bei uns den Versuch damit machen. Die geringe Erhöhung der Lebensmittelpreise sei nicht durch die Zölle von 1887, 1 d
die 8 Kaufkraft und den gestiegenen Konsum des Volkes über⸗ haupt bewirkt. Eine Aufsaugung des kleinen Grundbesitzes, besonders der Bauernhöfe, durch den Großgrundbesitz finde nirgends statt.
Abg. Rickert: Die ewigen Jeremiaden der Herren der Rechten schädigten im Grunde nur die Landwirthschaft und ruinirten ihren Kredit. Bei dem Gegensatze zwischen Produzenten und Kon⸗ sumenten, der immer bestehen bleiben werde, komme es heute wesentlich darauf an, wer die Macht habe, habe der Abg. Humann gesagt, und das sei ganz seine Meinung. Das Interesse des Staats aber, d. h. das Interesse der Konsumenten, fordere jetzt dringend eine Herabsetzung der Zölle. Seine Partei wende sich nur gegen eine künstliche Vertheuerung der Lebensmittel, und von dieser habe sie sich in der Zeit des Freihandels frei gehalten.
Abg. Schultz (Lupitz) betont nochmals, daß man heute streng an den bestehenden Zöllen festhalten müsse, die man sehr bald als ein dauerndes Mittel, Landwirthschaft und Industrie zur Blüthe zu bringen, erkennen werde. .
Abg. Pleß: Daß die Frage, ob billigeres oder theureres Brot,
untergeordnete Rolle spielte, zeigten unsere Auswanderer, die nur
anach fragten, ob der Verdienst in dem neuen Lande ein größerer i. Der Bauer babe heute nicht mehr die Mittel wie früher, und eshalb wanderten seine Kinder in das Ausland oder in die Fabrik⸗ istrikte. Deshalb dürfe man an unseren landwirthschaftlichen Zöllen icht im mindesten rütteln. Abg. Dr. Arendt leugnet, daß ein Gegensatz zwischen Konsumenten nd Produzenten bestehe. Die Umkehr zum Schutzzollsystem sei nicht n erster Linie vom Fürsten Bismarck ausgegangen, sondern aus andwirthschaftlichen Kreisen, denen sich der Fürst Bismarck schließlich in seinen Ansichten angeschlossen babe. Die Verhältnisse des Welt⸗ verkehrs, die Entwickelung der Geldverhältnisse, besonders die Valuta⸗ differenz hätten heute den wesentlichsten Einfluß auf die Gestaltung der Getreidepreise. Nicht die Thatsache, daß unsere Preise heute etwas böher seien, sei dem Abg. Rickert und seinen Freunden wesentlich, sondern die Anwendung, die von der Thatsache in den
Kreisen der Bevölkerung gemacht werde. In der Heimathprovinz landwirthschaftlichen Kreise, sehe man einer Minderung der Zölle nicht ruhig entgegen. Danzig fürchte sehr für seinen russischen Handel bei einer Zollermäßigung gegen Oesterreich hin. In einem Augenblick, wo die Sozialdemokratie
auf das Land gehe, hätte die Regierung Beunruhigungen, wie sie
durch die Handelsvertragsverhandlungen, durch die Zuckersteuer⸗, durch
des Abg. Rickert, auch abseits der
die Sperrgeldervorlage erregt würden, fernhalten sollen.
d Abg. von Below⸗Saleske erklärt dem Abg. Rickert gegenüber, des auch jetzt bei einer gleichzeitigen Aufhebung der Industriezölle ie landwirrhschaftlichen Zölle entbehrt werden könnten, für diesen
Fall wolle auch er zum Freihandel zurückkehren.
Abg. Seelig erklärt, die freisinnige 2 “ 8 8 Süs. . ge Partei sei mit Abschaffung aller Zölle einverstanden, sie wolle aber den Anfang mut den un⸗ gerechtfertigsten und drückendsten Zöllen, den Getreidezöllen machen.
wägung gezogen werden, es muß aber dabei inne gehalten werden, daß die Forstkassen⸗Rendanten eine Aufbesserung nicht außerhalb des
gangen werden kann anderen Beamtenklassen gegenüber. Im Uebrigen sind die Forstkassen⸗Rendanten nicht so belastet wie im Allgemeinen
die noch gar nicht gewirkt hätten, sondern durch
Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:
Die wohlwollende Anregung des Herrn Vorredners wird in Er allgemeinen Rahmens erfahren können, daß darin nicht zu weit ge⸗
die Kreiskassen⸗Rendanten und ähnliche Beamtenkategorien, die der Herr Abgeordnete erwähnt hat. Eine wohlwollende Erwägung wird stattfinden, und wenn dann später ein Haus sich finden wird, welches ebenso bereit sein wird, die Mittel zu genehmigen, wie heute der Herr Vorredner, so wird die von mir vertretene Verwaltung das dankbarst acceptiren.
Abg. Conrad wünscht eine bessere Remunerirung der Forst⸗ aufseher und der Forst⸗Hülfsaufseher, die mit ihrem oft gefahrvollen Berufe nicht im Einklang stände.
Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:
In etwas glaube ich, muß ich die Worte, welche der Vorredner im Interesse der Forst⸗Hülfsaufseher gesprochen hat, berichtigen. Es hat bereits eine Verbesserung stattgefunden, sodaß die Hülfsaufseher nicht 1,60 ℳ, sondern 1,80 ℳ Diäten erhalten, und dann auf 2,20 ℳ steigen. Ob die Anstellung nach 20 Dienstjahren erfolgt oder früher, ist nach den Aussichten in den verschiedenen Regierungsbezirken ver⸗ schieden. Nun ist ja alles Interesse für die Forst⸗Hülfsaufseher gewiß am Platze und meinerseits in vollem Maße vorhanden. Andererseits darf man aber nicht aus dem Auge lassen, daß ein sehr bedeutender Andrang in dieser Branche vorhanden ist, und daß die späte An⸗ stellung gerade eine Folge der Ueberfülleng und des Andrangs zu
dieser Carridre ist.
Das Kapitel wird bewilligt.
zwecken bemerkt
Eberswalde. Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:
werden Erwägungen darüber stattfinden.
gehalt der Ober⸗Forstmeisterstellen gleichkommt.
die der Akademie zu Münden
rung bewahrt haben.
auf derartige Detailanfragen kaum vorbereitet sein konnte.
der Rest des Etats der Forstverwaltung. Schluß 4 ½ Uhr.
Gesetzentwurfs, betreffend
vom 10. September 1875 — 2) Erste des Gesetzentwurfs zur Ausführung des Gesetzes, betreffend die
des §. Bisthümer und
katholischen
Puttkamer⸗Nipkau im 2. Wahlbezirk bezirks Marienwerder.
Das sind Gesichtspunkte, die man nicht aus dem Auge lassen darf. Andererseits wird auch jetzt schon für die Hinterbliebenen ge⸗ sorgt, und werde ich jedenfalls jeden einzelnen Fall der an mich herantritt, prüfen und mich bemühen, nach Kräften für die Hinter⸗ bli der Forst⸗Hülfsaufseher zu sorgen. Mittel, als durch die Parzellirung der Domänen bewirkt werden, bliebenen Forst⸗Hülf
Bei den Ausgaben zu forstwirthschaftlichen und Lehr⸗
Abg. Seelig, bei den Forst⸗Akademien zu Eberswalde und Muünden seien die Gehälter übertragbar, sodaß man in Wahrheit nicht übersehen könne, wie viel für die eine und für die andere An⸗ stalt aufgewendet sei. Die Direktorenstelle in der Akademie in Münden, die sich leider nicht in dem wünschenswerthen Maße zu entwickeln scheine, könne ebenso besoldet werden, wie die zu
Die letzte Erklärung bin ich nicht in der Lage abzugeben. Es Im Uebrigen kann ich be⸗ merken, daß das Gehalt der Direktorstelle in Münden dem Höchst⸗ Wenn eine Ver⸗ schiedenheit in Eberswalde besteht, so mag das vielleicht dadurch ge⸗ rechtfertigt sein, daß die Bedeutung der Forst⸗Akademie in Ebers⸗ walde, bezüglich der Frequenz, eine erheblich weiter gehende ist als Münden hat sich nicht so entwickelt wie Eberswalde. Der Herr Vorredner hat gesagt: warum ist das geschehen? Bestimmte Gründe sind dafür nicht anzuführen. Anzu⸗ nehmen ist, daß Eberswalde als die ältere Akademie eine größere Anziehungskraft besitzt, und daß die alten Forstbeamten ihre Söhne nach Eberswalde schicken, dem sie von Alters her eine treue Erinne⸗ Die Bemerkung, daß die einzelnen Positionen 1 und 2 übertragbar sind, besteht seit längerer Zeit; Gebrauch ge⸗ macht ist von der Uebertragbarkeit in den letzten Jahren nicht. Eine ganz positive Angabe darüber, in welchem Jahre zuletzt eine Ueber⸗ tragung stattgefunden hat, bin ich nicht in der Lage zu geben, da ich
Die Ausgaben werden bewilligt, desgleichen ohne Debatte
kächste Sitzung: Sonnabend 11 Uhr. Auf der Tagesordnung steht: 1) Erste Berathung des eee; FS Kirchengemeinde⸗ und Synodalordnung für die 8 Preußen (Ost⸗ und Westpreußen), Branden⸗ burg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen Berathung
Einstellung 19 istungen aus Staatsmitteln für die römisch⸗ kerseus Geistlichen vom 22. April 1875. — 3) Erster Bericht der Kommission für die Wahlprüfungen über die Wahl des Abg. von es Regierungs⸗
im Jahre 1883 28,9 %, im Jahre 1884 27,3 8 im Jahre a
1885 28,0 %, im Jahre 1886 28,6 %, im 30,1 %, im Jahre 1888 28,7 % und im Jahre 1889 26,9 %, im Durchschnitt der acht Jahre 28,4 % oder zwischen einem Viertel und drei Zehntel. Somit war die schiedsmännische Thätigkeit bei Be⸗
leidigungen und Körperverletzungen von bemerkenswerth geringeren
Erfolgen als bei den bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten begleitet. Bezeichnend ist die Thatsache, daß, während in den Rechnungs⸗ jahren 1882/83 bis 1885/86 der Stadt Berlin durch das Schieds⸗ manns⸗Institut Kosten erwuchsen, da die Ausgaben die Einnahmen überstiegen, dieses in den Rechnungsjahren 1886/87 bis 1888/89 nicht der Fall war, indem die Geldstrafen für unentschuldigtes Ausbleiben der Parteien größer als die Ausgaben waren.
Zur Arbeiterbewegung.
In Krefeld fand am Montag eine Versammlung beschäftigungs⸗ loser Arbeiter statt, welche von etwa 350 Personen besucht war. Hauptredner war der „Elbf. Ztg.“ zufolge der bekannte Sozial⸗ demokrat Wesch. Es wurde eine Kommission gewählt, welche mit dem Ober⸗Bürgermeister in Verbindung treten sollte. In einer Resolution wurde ausgesprochen, daß es vor allen Dingen nötbig sei, die gesetzliche Regelung der Arbeitszeit anzustreben, da es nur dadurch möglich sei, einer so großen Arbeitslosigkeit namentlich in der schlechten Jahreszeit vorzubeugen. — Wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ berichtet, hat der Ausschuß beim Ober⸗Bürgermeister eine sehr gute Aufnahme gefunden. Derselbe versprach, einen großen Theil der beschäftigungslosen Arbeiter zu städtischen Arbeiten zu ver⸗ wenden. Gestern waren schon viele Leute mit der Wegschaffung des in den Straßen liegenden Schnees und der Eismassen beschäftigt. Hier in Berlin wurde vorgestern in einer Versammlung von Uhrmachern mit Stimmenmehrheit eine Resolution gefaßt, in welcher sich die Versammlung mit der übrigen Arbeiterschaft soli⸗ darisch erklärt und den Anschluß an die moderne Arbeiterbewegung als ihren Wunsch ausspricht. Nach dem Bericht des „Vorwärts“* nahmen an der Besprechung auch mehrere Redner Theil, welche den entgegengesetzten Standpunkt vertraten. 1 . 1“ In Leipzig wurde gestern eine von etwa 2500 Personen besuchte Versammlung der Arbeitslosen abgehalten, in welcher ein Maurer Beyer einen Vortrag hielt und, wie die „Lpz. Ztg.“ mittheilt, als Ursachen der Arbeitslosigkeit die kapitalistische Produktionsweise und das Lohnsystem hinstellte. Zur augenblicklichen Beseitigung der Arbeitslosigkeit empfahl Redner die Verkürzung der noch üblichen Arbeitszeit, während er eine gänzliche Beseitigung des heutigen Nothstandes in der Ein⸗ führung des sozialistischen Staats erblickte. Die folgenden Redner sprachen sich im Sinne des Referenten aus, brachten noch verschiedene Mißstände vor, und betonten zum Theil, daß der Rath der Stadt Leipzig in der Lage bez dazu verpflichtet sei, der augenblicklichen Nothlage abeuhelfen, dadurch daß er für Arbeit sorge, welche doch in größerem Umfange vorhanden sei. Es gelangte folgende Resolution zur Annahme: Die Arbeitslosen erkennen an, daß eine dauernde Verbesserung der arbeitenden Klassen nach der heutigen kapitalistischen Produktionsweise nicht zu erwarten und unmöglich ist, dieselbe muß vielmehr im Interesse der Gesammtheit des arbeitenden Volks geregelt werden durch Schaffung vernünftiger Arbeiterschutzgesetze und dadurch, daß die Arbeitszeit im Sinne der sozialdemokratischen Abgeordneten gesetzlich festgesetzt wird. — ihrer Branchen⸗Organisation beizutreten. Ferner wurde be⸗ tont, von dem Rathe kein Brot und keine Almosen, sondern Arbeit zu verlangen, durch deren Verdienst sie ihre Familien ernähren und ihren sonstigen Verpflichtungen nachkommen könnten.
Kohlengruben bei Sosnowice (Russisch Polen) 2000 Berg⸗
14 000 Rubel.
vergrößert. Auf
noch lange nicht gehboben ist. gemacht, die Eisenbahnen daran
nehmen.
gerecht zu werden.
Klassen von Arbeitgebern schließen sich der Bewegung an. Kunst und Wissenschaft.
Diesen Kampf werde sie stets fortsetzen
Die Landwirthschaft könne
des Ring⸗Theaters erbaute, verstorben. Freiherr
Die Anwesenden verpflichteten sich, wenn sie wieder Arbeit haben,
Aus Krakau wird der „Voss. Ztg.“ telegraphirt, daß in den
arbeiter die Thätigkeit einstellten. Dies ist, wie in dem Telegramm bemerkt wird, der erste Ausstand in Rußland. Zur Verhütung von Arbeiterunruhen sind einige Sotnien Kosaken aufgeboten worden. Der tägliche Verlust, welchen die Grubenbesitzer erleiden, beträgt
Die Londoner „Allg. Corr.“ schreibt: Die Direktion der Glas⸗ gow und South Western Eisenbahn hat die Gefahr, daß die Arbeitseinstellung auch unter ihren Angestellten ausbräche, dadurch beseitigt, daß sie versprochen hat, die bestehenden Beschwerden zu unter⸗ suchen. Als Abschlagszahlung hat sie die Schichten von zwölf auf acht Stunden herabgesetzt, und wie es die Leute fordern, die Signalhäuschen der kaledonischen sowohl wie der nord⸗ britischen Eisenbahn scheinen sich die Schaaren der Aus⸗ ständischen allmählich zu lichten, obwohl die Verkehrsstockung Mittlerweile werden Versuche
zu mahnen, daß sie nach englischem Recht als „public carriers“ auch einige besondere Verpflichtungen haben und für den Verwaltungsrath außer Rück⸗ sichten auf die Aktionäre auch Rücksichten auf das öffentliche Interesse maßgebend sein sollen. Der Stadtrath von Edinburg beschloß gestern, das Handelsamt anzugehen, in Bezug auf den Ausstand Stellung zu Das Gleiche will die Polizei⸗Kommission in Coatbridge thun, um die Bahnen zu zwingen, ihren übernommenen Pflichten
Aus Melbourne wird dem „Daily Tel.“ berichtet, doß da⸗ selbst ein nationaler Arbeitgeberschutzfonds in der Gründung begriffen sei, der eine Assekuranz gegen Ausstände bilden soll. Alle
Freiherr Friedrich von Schmidt, unter den deutschen Baumeistern der Gegenwart wohl der berühmteste, der seinen Namen in Köln, Mailand. Wien als den Hauptstätten seiner Thätigkeit ver⸗ ewigte, ist der „Köln. Z“ zufolge, am 21. Januar in jenem Sühn- haus in Wien, welches er auf Kaiserlichen Befehl an der Stelle Friedrich
„Graf Bismarck “ 1 15. Jan. von Bahia. „Kronpr Fr. Wilh.“[Antwerp, Bremen 22. Jan. St. Vincent passirt. „Köln“ Antwerp., Bremen] 16. Jan. von Buenos Aires. „Weser“ La Plata 11. Jan. in Montevideo. 6 La Plata 15. Jan. in Rio. „Leipzig“. Brastlien 20. Jan. in Bahia. „Geraa. Rio, La Plata [ 11. Jan. Sta. Cruz passirt. „Frankfurt“. La Plata 20. Jan. von Vigo.
Linien nach Ost⸗Asien und Australien: Bremen 17. Jan. von Genua. Bremen 16. Jan. in Hongkong. Ost⸗Asien 17. Jan. in Singapore. Ost⸗Asien 19. Jan. von Genua. Bremen 22. Jan in Colombo. Australien 13. Jan. in Adelaide. Australien 17. Jan. in Aden. Bremen 21. Jan. in Aden.
Theater und Musik.
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In der Vorstellung der Oper „Carmen“ am Sonnabend im Opernhause sind die Damen Rothauser, Lammert und Weitz, die Hrrn. Ernst, Schmidt und Krolop beschäftigt. In der Sonntags⸗ vorstellung des „Oberon“ treten die Damen Pierson, Weitz, Herzog und Staudigl sowie die Hern. Krauß und Lieban auf. Im Schauspiel hause ist auf vielseitiges Begehren die Vor⸗ 8in des „Kaufmann von Venedig“ auf den Sonnabend verlegt worden.
Bezüglich der Jubiläumsfeier der Fr. Kahle⸗Keßler sind nicht ganz richtige Mittheilungen in die Presse gelangt. Am 29. Januar 1866 betrat Fr. Kahle⸗Keßler zwar zum ersten Male als Gast die König⸗ liche Bühne, ihr Engagement begann aber erst am 1. Mai, und wird nach den bisherigen Gepflogenheiten also erst der 1. Mai als der Ehrentag der beliebten Künstlerin zu betrachten sein.
3 KKoöönigliches Schauspielhaus.
Zur Feier von Lessing's Geburtstag ging gestern auf der König⸗ lichen Bühne „Nathan der Weise“ in Scene und fand bei den Zuschauern ungetheilten Beifall. Vor längerer Zeit wurde bereits an dieser Stelle die Aufführung des „Nathan“ bei der Neueinstudirung eingehender besprochen. Die gestrige Vorstellung gewann nur insofern ein erhöhtes Interesse, als wir in der Titelrolle Hrn. Kahle und als Derwisch Hrn. Grube sahen. Hr Kahle hat die Gabe, in allen Rollen sympathisch zu erscheinen, und dieser Umstand war es, der ihm auch gestern die Herzen gewann, obgleich er den Charakter des philosophisch an⸗ gelegten Nathan etwas ins Alltägliche hinüberspielte und an einigen Stellen zu deklamatorisch und sentimental erschien; immerhin konnte die Leistung als eine wohldurchdachte und künstlerisch abgerundete im Ganzen wohl befriedigen. Der Derwisch des Hrn. Grube zeigte mehr Besonnenheit und empfindsames Wesen, als dem Derwisch eigen sein sollte; dafür entschädigte der begabte Künstler durch die Klarheit und Genauigkeit des Vortrags sowie durch eindrucksvolles Wesen, dem es auch nicht an der nöthigen
guten Laune fehlte. Deutsches Theater.
„Die erste Aufführung des vieraktigen Schauspiels „Ehrbare Mädchen (Le vergini) von Mario Praga, deutsch von Otto Sommerstorff, findet am Donnerstag, 29. d. M., statt.
1 „Berliner Theater.
Gestern Abend ging, als am Geburtstage des Dichters, Gott⸗ hold Ephraim Lessing's Lustspiel „Minna von Barn⸗ helm“ oder „Das Soldatenglück“ neu einstudirt und zum Theil in neuer Besetzung in Scene. Lessing's „Minna“, eine immer will kom mene Gabe, fand auch gestern bei dem gut besetten Hause eine sehr freundliche Aufnahme, welche durch das treffliche Zusammen⸗ spiel, durch tüchtige Einzelleistungen und durch die an dieser Bühne gewohnte sorgfältige Inscenirung wohlbegründet war. Es schwebte über der Vorstellung jene eigenthümliche bebagliche Stimmung, welche neben der Frohsinnigkeit des Lebens Ernst wohl verträgt; daneben kam die aus der Handlung hervor⸗ strahlende vaterländische Gesinnung voll zur Wirkung und fand bei den Zuschauern lebendigen Widerhall. Die Frische, mit welcher gespielt wurde, die Fröhlichkeit, mit welcher das „Soldaten⸗ glück“ aufgenommen wurde, legten beredtes Zeugniß ab für die unver⸗ wüstliche Lebensfähigkeit dieses ersten, nach dem Untergange des deut⸗ schen Volksschauspiels erschienenen deutschen Lustspiels, welches sich nun schon länger als ein Jahrhundert auf der deutschen Bühne sieg⸗ reich behauptet.
Die Titelrolle spielte Frl. Butze mit vollem Gelingen; sie hielt sich gleich weit entfernt von spöttischer Koketterie wie von weichlicher Sentimentalität; den Ton treuherziger Schelmerei und echten deutschen Gefühls traf sie bis zur Vollendung. Eine drollige „Franziska“ bot Frl. Odilon in Spiel und Sprache; sie brachte den kecken Ueber⸗ muth, den natürlichen Mutterwitz und die Lebensklugheit dieser Kammerzofe, welche mehr die Freundin als die Dienerin des adligen Fräuleins ist, trefflich zur Geltung; in dem Wortgefecht mit dem neugierigen Wirthe sprühte sie von spottsüchtiger Laune und erzielte damit mehrfach lauten Beifall bei offener Scene. Als „Dame in Trauer“ trat Frl. Baumgart auf und fuhrte ihre kurze Rolle mit warmem Gefühl und Zurückhaltung durch. Hr. Max Freiburg gab den Major von Tellheim, zwar etwas steifer im Spiel, als es füͤr den verabschiedeten Soldaten mit einem steifen rechten Arm nöthig wäre, aber doch im Ganzen mit Empfindung und edlem Anstand. Vielen Beifall erntete Hr. Kraußneck als Just; die gallige Verbissenheit des Dieners, welcher in jedem Menschen einen Feind seines Herrn wittert, die treue Anhänglichkeit an denselben, die sich ungeschickt aber rührend äußert, rief oft genug herzliche Heiterkeit hervor; im ersten Akt schien die Figur des Just noch etwas schwach und verwischt gezeichnet; aber im Laufe des Abends fand sich der tüchtige Künstler 1
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„Sachsen“ „Preußen“ „Bayern“ „Neckar“. Elbe „Hohenzollern“. „Hohenstaufen“ „Karlsruhe“.
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der Mittellage recht angenehm klingt, entbehrt in der Höbe zu sehr des Wohlklanges, da die Sängerin dieselbe stets zu scharf behandelt; auch 9 Re 11 . für den leichten Operettengesang geeignet und die Intonation nicht rein genug. Auch ih Leis 8 fehlte es nicht an Beifall. ““ 1 Römischer Hof. Die Concertsängerin Fr. Herrmann⸗Pragetorius; (Sopran), deren Leistungen bereits vortheilhaft bekannt sind, gab gestern in Gemeinschaft mit dem hier noch nicht gehörten Violinisten Hrn. Stanislaus Taube aus Warschau ein Concert, welches Letzterer mit dem Violin⸗Concert (G-moll) von M. Bruch eröffnete. Hr. Taube, in Paris ausgebildet, besitzt eine recht anerkennens⸗ werthe technische Fertigkeit, einen markigen Ton und eine sehr belebte Ausdrucksweise. Im Forte geht er leider mitunter über die Grenzen des Schönen hinaus, sodaß die Sauberkeit seines Spiels beeinträchtigt wird, wie es besonders in dem Vortrag der Othello⸗Fantasie von Ernst zu bemerken war. Das nicht sehr zahlreich erschienene Publikum spendete aufmunternde Zeichen des Beifalls. Die Sängerin trug mit wohlklingender, wenn auch nicht sehr ausgiebiger Stimme mehrere Lieder von Schumann, rahms u. A. vor und erntete mit ihrem mustkalisch gebildeten Vor⸗ trag, dem die Reinheit der Intonation stets zur Seite stand, lebhafte und wohlverdiente Beifallsbezeugungen.
“ Mannigfaltiges.
den stattlichen, prächtig mit Fahnen geschmückten Räumen der Philharmonie fand gestern Abend der große Fest⸗Kommers des Vereins deutscher Studenten zur Feier des Geburtstages
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Sr. Majestät des Kaisers und Königs, zur Erinnerung an
dicht gefüllte Saal ein um so mehr, als auch die Damenwelt in den Logen reich ver⸗ treten war. Unter den Ehrengästen befanden sich der Chef des Generalstabes der Armee General der Kavallerie Graf von Waldersee in der Uniform des Königs⸗Ulanen⸗Regiments mit den Abzeichen des General⸗Adjutanten Sr. Majestät, der Direktor des Allgemeinen Kriegs⸗Departements General⸗Lieutenant Vogel von Falckenstein, der Direktor des Departements für das Invalidenwesen General⸗Major von Spitz, der Kommandant des Javalidenhauses General-⸗Lieutenant von Blumröder, der Commandeur der Eisenbahn⸗Brigade Oberst Knappe, die Afrikareisenden Dr. Peters und Graf Pfeil, der Hof⸗ Prediger D. Rogge aus Potsdam, die Professoren Dr. Strack, Dr. Bornhaf und Dr. Wagner, Hofprediger a. D. Stöcker und viele Offiziere, besonders vom 2. Garde⸗Regiment mu Fuß. Der offizielle Theil des Festes wurde eingeleitet durch das Lied „Dem Kaiser Heil“. Darauf ergriff der Präsioent des Vereins stud. jur. et cam. Hugo Reichelt das Wort zum Kaisertoast. Er feierte Se. Majestät den Kaiser und König als den Friedensfürsten, der durch auf⸗ richtige Liebe zum Frieden, durch tluge und energische Politik, durch kraftvolles, zielbewußtes und versöhnliches Auftreten den übrigen Fürsten gegenüber, durch nimmer rastende Thätigkeit in der Aus⸗ bildung des Heeres, des Werkzeuges für Erhaltung des Friedens, es
sparen, der aber auch durch das mit jugendlicher Frische begonnene große Werk der sozialen Reformen dem Reich die Segnungen des inneren Friedens zu bewahren bestrebt sei. Der bei Gelegenheit der Konferenz für Reformen des höheren Schulwesens von Sr. Majestät dem Kaiser ausgegangene Mahnruf, daß Allerhöchstderselbe die Unterstützung aller deutschen Männer zur Bekämpfung der dem Vaterlande drohenden inneren Gefahren nöthig habe, sei bei der akademischen Jugend auf fruchtbaren Boden gefallen. Die deutschen Studenten seien national gesinnt, sie ständen fest in ihrer Liebe zu Kaiser und Reich. Zur Wiederholung und Bekräftigung dieses Ge⸗ löbnisses forderte der Redner zu einem Hoch auf den Monarchen auf, welches in der Versammlung begeisterten Widerhall fand. An das Hoch knüpfte sich die Nationalhymne, welche von den Anwesenden stebend gesungen wurde. Alsdann bestieg der Rittergutsbesitzer von Winterfeld, ehemaliges Mitglied des Vereins, die Redner⸗ bühne, um in kraftvollen Worten das Deutsche Reich mit einem Salamander zu feiern. Dr. Coser beglückwünschte darauf den Verein zu seinem zehnjährigen Stiftungsfest und forderte am Schluß seiner Rede auf zu einem Salamander auf den Fürsten Bismarck und den Grafen Moltke, denen in einem sogleich abgesandten und im Wortlaut mitgetheilten Telegramm von der begeistert aufgenommenen Huldigung Kenntniß gegeben wurde. Hierauf erschien als „Germania“ auf der Bühne Frl. Ida Müller, um in einer schwungvollen Dichtung von Arthur Pusch die zwanzigjährige Geschichte des Deutschen Reichs vorzutragen.
ging der Vorhang auseinander, und es erschien, von Topfgewächsen umgeben, die magisch beleuchtete Büste des hochseligen Kaisers Wilhelm, welchem Krieger ihre Huldigung darbringen. Die „Germania“ schmückte nun unter dem Jubel patriotischer Be⸗ geisterung die Büste des geliebten Kaisers mit einem Lorbeer⸗ kranz. In weiteren Reden wurde durch Professor Wagner der deutschen Jugend, vom Hofprediger Stöcker der deutschen Armee und vom Stud. Schneider der deutschen Frau ge⸗ dacht. Die Begrüßung des Berliner Vereins durch die Bruder⸗ vereine aus dem Deutschen Reich, die bei dem Fest zahlreich vertreten waren, hatte ein Leipziger Student übernommen. In später Abend⸗ stunde schloß der offizielle Theil des Festes, das allen Anwesenden in dauernder Erinnerung bleiben wird.
In der gestrigen . der Stadtverordneten wurde e
der „Staatsb. Z.“ zufolge die Aufstellung einer Büste des Ehrenbürgers Schliemann im Rathhause beschlossen. Ferner be⸗ schloß die Versammlung, dem Verein der Berliner Künstler für die
den Jahrestag der Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs, sowie zur Feier des zehnjährigen Bestehens des Vereins statt. Zu der wür⸗ digen Feier hatten sich zahlreiche Gäste aus allen Kreisen der Gesell⸗ schaft und aus allen Berufsklassen zusammengefunden, sodaß der belebtes und glänzendes Bild bot,
verstanden habe, dem Vaterlande die Schrecken des Krieges zu er⸗
der Geh. Ober⸗Baurath Hagen aus dem Ministerium der öff Arbeiten die Eisverhältnisse auf der unteren Weichsel und wohnte auch bei Dirschau einem Eisbrechversuch bei. Fortsetzung des Aufbruches der Eisdecke über Dirschau hinaus ist jetzt bis zum Eintritt milderer Witterung verschoben zwischen Danzig und Einlage mehrere Eisbrechdampfer, um hier die früher aufgebrochene und bei den letzten scharfen Nachtfrösten wieder süehen Stromrinne frei zu halten und etwaige Verstopfungen zu eseitigen.
Als sie mit der Mahnung schloß, festzustehen zu Kaiser und Reich,
in diesem Jahre in Berlin stattfindende internationale
von C. v. d. Driesch⸗Düren ausgestellt. Holländer sind namentlich aus der Provin; und dem Königreich Sachsen eingegangen. Reich vertreten sind die Brabmas und Cochins und der Werth einzelner dieser Stämme steigt bis 450 ℳ Marten⸗Lehrte, Götze⸗Grimma seien hier in erster Reihe als Aussteller genannt. Auch englische Händler, die mit Vorliebe den kauffähigen Berliner Markt aufsuchen, haben gerade diese Klassen reich beschickt. Loh⸗ Frankfurt a. M. bringt schöne Bantams, Eckardt⸗Zittau und Dreves⸗Braunschweig sind mit mustergültigen Zwergkämpfern er⸗ schienen. Unter den selteneren Rassen seien Strupd⸗Bantams, Nol⸗ verara, Orpington und japanische Seidenhühner genannt. Auch einige interessante Kreuzungen sind ausgestellt. Truthühner zählte man neun Stämme Perlhühner deren zwei. An Ziergeflügel birgt die Ausstellung eine Pfauenfamilie, drei Goldfasanen und einen Stamm Mandarinen. Unter dem Wassergeflügel dominiren die Enten. Neben Apylesbury, Rouen und Peking sind auch schwedische türkische Smaragd⸗ und Bayaga⸗Enten ausgestellt. Auch die Abtheilung der Gänse zeigt eine hübsche Auswahl der ver⸗ schiedensten Rassen, Emdener, Toulouser, Italiener, Canadische u. A. — Ueber Erwarten reich ist die Abtheilung der Tauben beschickt und zwar mit 925 Paar. Allein die Tümmler kann man auf 200 Paar schätzen. Feld⸗ und Farbentauben sind gegen 50 Paare zur Schau gebracht, darunter auch schöne Mohrenköpfe und Eistauben. Die verschiedenen Mövchenklassen weisen 187 Paare auf. Brehm, Gröning Laschkv. Blaumann, Adler, Geißler und andere bekannte Berliner Züchter dieser Rasse haben Auserlesenes ausgestellt. Schöne Schleier⸗ und Mähnen⸗ tauben bringt u. A. Nahrun⸗Berlin und Schmidt⸗Hamburg. Pfautauben sind in seltener Fülle vor Allem von England eingeschickt. Auch Magdeburg und Lehrte zeigen sich als hervorragende Zuchtplätze für Pfautauben Einzelne dieser Paare sind bis zu 6000 ℳ bewerthet. Unter den Warzentauben dominiren die Karoder, aber auch Indianer und Bagdetten sind gut vertreten. Riesen⸗ und Huhntauben sind 44 Paare eingeschickt. An selteneren Rassen seien bulgarische Trommel⸗ tauben, holländische Tümmler und englische Weißschilder genannt. In der Verkaufsklasse sind auch eine Anzahl Brieftauben ausgestellt. In einem besonderen Zimmer sind in⸗ und ausländische Sing⸗ und Ziervögel untergebracht; namentlich haben Lehl⸗Stralfund, Langloh⸗ Kl. Kromsdorf und Michow⸗Berlin diese Gruppe bevölkert. Originell beschickt ist diesmal die Abtheilung der ausgestopften Vögel, u. A. mit einer Reihe kostümirter Gruppen; auch die Abtheilung „Literatur“ sowie die für den Fachmann besonders wichtige Abtheilung der Geräthschaften und Futtermittel bringen manches Interessante. Die Ausstellung bleibt, wie schon gemeldet, bis zum 27. Januar geöffnet. Nach dem Urtheil der Jury hat die höchste Leistung Hr. H. Marten⸗Lehrte aufzuweisen. Derselke erhielt allein 13 erste Preise und brachte es auf insgesammt 85 Punkte. Da er jedoch Händler ist, konnte er für die großen Züchter⸗Ehrenpreise nicht in Betracht kommen, und für den Preis Sr. Majestät des Kaisers, die goldene Staats⸗Medaille, wird daher der bekannte Züchter, Königliche Rentmeister Carl v. d. Driesch zu Düren, welcher 84 Punkte erreichte, in Vorschlag gebracht werden. 53 Punkte erhielt die Lon⸗ doner Handelsfirma John Baily and Son, auch sie kann nicht auf Züchterpreise reflektiren. Die nächstbeste Züchterleistung war somit die des bekannten Rittergutsbesitzers Ph. von Nathusius⸗Althaldens
leben, welcher 26 Punkte errang. Auf 25 Punkte brachte es Wilh
Donmes⸗Braunschweig, auf 22 der Berliner Taubenzüchter G. Blaumann
auf 21 Franz Götze⸗Grimma, auf 18 R. Schenk⸗Schöneberg, 17 Punkt
erhielten L. Adler⸗Berlin, Photograwh E. Hennig⸗Berlin und Olschewski⸗Danzig, 16 Punkte Konrad Lucas⸗Wittstock und Ludewig⸗ Scvest, 14 Punkte errangen die 3 Berliner Züchter Alb. Thomas, Ingenieur R. Nahrun, und Direktor W. Gröning 12 Punkte, die Berliner L. Boehm, Carl. Heyne und Stallmeister Völlner, und 11 Punkte der englische Händler Yardley, R. Kersten in Berlin und Loh⸗Frankfurt a. M. 56 der Aussteller holten sich für einzelne vorzügliche Thiere erste Preise; es sind dies außer den schon genannten Herren die Aussteller Rechnungs⸗Rath Braun⸗Berlin, Ba ke⸗Großbeeren, Bartholomäus⸗ Berlin, Berendt⸗Klein⸗Ottersleben, Behring⸗Königsberg, Belgard⸗ Königsberg, Bertram⸗Wald, E. Mardt⸗Zittau, Förster⸗Eibau, Fricke⸗
Magdeburg, Geißler⸗Berlin, Herford⸗Königs berg, Höhne⸗Charlotten⸗ burg, Huth Frankfurt a. M., Köther⸗Düsseldorf, Lange⸗Masdeburg, Laschky⸗Berlin, Ludwig⸗Hohenstein, Maaß⸗Schöneberg, Maaß⸗Ham⸗ burg, Möckel⸗Homburg, Müller⸗Altenburg, Niehaus⸗Gütersloh, von Oertzen⸗Goien, Petermann⸗Rostock, Schmidt⸗Itzehoe, Schmidt⸗Ham⸗ burg, Schnaase⸗Königsberg, Schwerborck⸗Warendorf, Sundermann⸗ Gütersloh, Teuscher⸗Weißenfels, Tonndorf⸗Punkrau, Trieloff⸗Duis⸗ burg, Viedt⸗Kamin und Zech⸗Sonnefeld.
Verkehrsstörungen durch Schneefall und Eis. Danzig, 21. Januar. Gestern inspizirte der „D. Z.“ zufolge entlichen Die weitere
Dagegen kursiren
Naumburg a. S., 21. Januar. Aus den meisten thüringischen
Orten kommen, wie der „N. Pr. Ztg.“ mitgetheilt mw ge über die Strenge des Winkers und Über den nne Die niedrigste Temperatur wurde in der Nacht zum 17. in einigen tiefgelegenen Waldthälern beobachtet, nämlich nahe an 320 C. Mit den erschwerten Verkehrsverhältnissen ist auch für Viele die Arbeitsgelegenheit geschwunden.
Altona, 22. Januar. Das Königliche Eisenbahn⸗Betriebsamt
meldet: Die Strecke Neumünster⸗ Ascheberg ist wieder frei.
Blankenburg, Harz, 22. Januar, Abends. Amtlich wird
mitgetheilt: der Verkeyr auf sämmtlichen Linien unserer Bahn ist soeben wieder aufge nommen.
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