artungen nicht ganz entsprechen, weil der Dichter die drei Personen,
deren Geschick er entwickelt, nicht gleichmäßig charakteristisch aus⸗ estalten konnte, und weil namentlich die geschichtliche Titanengestalt Fiopoleon’s uns zeitlich noch so nahe liegt, daß zu einer dichterischen Verkörperung dieses Mannes nach dem Maße, in welchem er in dem Gedächtniß der Zeitgenossen lebt, das ganze Genie eines großen um⸗ fassenden Dichtergeistes erforderlich gewesen sein würde. Gerade an diesem, für den Werth des Dichterwerks Ausschlag gebenden Punkte versagte die Kraft des Dichters. 1
Napoleon hat Elba verlassen; die Gräfin von Saint⸗Aubonne gewährt ihm auf ihrem, auf einer einsamen Felseninsel der französischen Küste elegenen Schlosse die erste sichere Unterkunft. Vor langen Jahren bat sie, die Frau eines alternden, ihr aufgedrängten Gatten, eine kurze Zeit zu Napoleon in einem Liebesverhältniß gestanden und ihr Sohn, der jurge Graf Mario, darf für den natürlichen Sohn Napoleon's gelten; die Gräfin ist dem Geliebten auf seinem Ruhmesweg im Geiste gefolgt und hat ihm in Bewunderung und Verehrung die hin⸗ gebende vpfermuthige Seele bewahrt; Graf Mario aber ist trotz aller Bemühungen der.Mutter Royalist geworden, wie die Saint⸗Aubonnes es immer waren; er ist jetzt Offizier des Königs und beauftragt, den einem Könige zu überliefern. Abschied⸗ nehmend ist er im Hause der Mutter anwesend. Die Handlung setzt ein, als gerade jetzt auch der Kaiser erwartet wird. Mario, der der Mutter das Wort gegeben hat, das Haus nicht zu verlassen, und wie ein echter Fanatiker seinen Auftrag um jeden Preis ausführen will, plant den Meuchelmord. Vor der Schwelle des Schlaf⸗ zimmers des Kaisers findet er die Mutter als Wächterin; das bereit gehaltene Pistol, welches die Mutter ergreift, entlädt sich und Napoleon erscheint. In einer Scene, welche nicht der Poesie, aber der Größe entbehrt, überwindet der Kaiser den jungen Grafen und zwingt ihn zu seinen Füßen nieder Der Schluß⸗ akt zeigt uns Napoleon nach Waterloo, Alles ist verloren, die Gräfin muß auch den Sohn, der seinen König verrathen hat, dem Geliebten zum Opfer bringen; im Angesicht der Mutter und des Kaisers fühnt Graf Mario die eigene und die Schuld der Eltern.
Man sieht aus diesem Inhalt, daß den Angelpunkt des Konflikts Napoleon und Graf Mario bilden; das Hauptinteresse aber, die Figur, auf welche die Theilnahme der Zuschauer sich eigentlich konzentrirt und welche, wie oben erwähnt, der Dichter am Rührendsten und menschlich Wahrsten gezeichnet hat, ist die Gräfin. Die Scenen, in welchen sie die Wendungen in dem Geschick des Welteroberers abseits Uler Geschickte zu bestimmen scheint, sind die wirksamsten urd klarsten des Schauspiels. Die Gräfin ist eine Frau von opfermuthiger Liebe, welche für sich Nichts begehrt, für den Geliebten Alles, selbst den Sohn hingiebt, welche aber auch von diesem beinahe wie eine Gottheit verehrten Geliebten das Höchste fordert und auch in der Schlußscene noch den kleinmüthig gewordenen Kaiser zu neuem Heldenmuth und neuer Heldenkraft zu erheben und zu begeistern sucht. Diesem Maß der Größe der Ge⸗ sinnung gegenüber bleibt der Welteroberer Napoleon in den rein menschlichen Beziehungen weit zurück, und von seinen weltgeschicht⸗ lichen Thaten klingt uns aus der Handlung kaum mehr als ein fernes Fcho entgegen. 8 88 Dieser Gegensatz wurde durch die Darstellung noch bedeutend vertieft. Die Grafin spielte Frl. Nuscha Butze, welche die Ausdrucksfähigkeit für alle bestimmenden Züge einer großen Frauenseele besitzt; sie vermag es, zarte Hingebung und eire tief angelegte schmwärmerische Liebe im Ton und körperlich echt und wahr zur Wirkung zu bringen; sie besitzt aber darüber hinaus auch die Kraft der Leidenschaft und eines heldenhaften, seelenstarken Gemüths. Ihr gegenüber stand als Napolcon Hr. Suske, welcher seine Rolle wie ein tüchtiger Schauspieler wohl zur Geltung brachte, der aber wahre innere Größe völlig vermissen ließ und nur in einigen glücklichen Momenten eine genial angelegte Natur zur Erscheinung brachte. Den Grafen Mario gab Hr. Stockhaus en recht ver⸗ ständig; in der ersten Scene, in welcher er auftritt, voll Feuer und Jugendkraft, später der Situation jedoch nicht völlig gewachsen. In einer Episodenrolle machte sich Hr. Arthur Kraußneck als ein Grenadier der alten Garde durch scharfe Charakteristik und fein durch⸗ dachten Vortrag mit Auszeichnung bemerkbar. Außer diesen dürfen wir Krn. Nollet, der einen italienischen Priester gab, und Hrn. Th. Weiß, den alten Haushofmeister der Gräfin, mit Anerkennung erwähnen. 8
Kaiser lebendig oder todt f
MWMari 81 Wallner⸗ zu
heater. * Musiknummern zu dem V ude ville „Miß Helvyett“ stammen bekannten Komponisten der „Mas
„Mascotte“, E. Audran Um
dem musikalischen Theile der Novität gerecht zu werden, hat Hr. Direktor Hasemann sowohl Chor als Orchester einer bedeutenden Verstärkung unterzogen. „Miß Helvett“ geht in Paris bereits der hundertsten Wiederholung entgegen.
Victoria⸗Theater. —
Zum Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers hatte das Victoria⸗Theater eine Festvorstellung veranstaltet, die bei vollbesetztem und festlich erleuchtetem Hause in gehobenster Stimmung verlief. Eine große Anzahl auswärtiger Gäste wohnte der Vorstellung bei, ebenso hatte die Spandauer Gewehrfabrik ein starkes Kontingent für diesen Abend entsendet. Inzwischen gehen „Die sieben Raben“ ihrer hundertsten Aufführung entgegen, der voraussichtlich noch viele andere folgen werden, da ihre Anziehungskraft, wie die vollen Häuser beweisen, mit jedem Abend nur noch zuzunehmen scheint.
Sing⸗Akademie. “
Fr. Elisabeth Feininger (Sopran), deren künstlerische Leistungen bereits vortheilhaft bekannt sind, gab gestern in Gem in schaft mit dem stets gerngehörten Violinvirtuosen Hrn. von Mlynarsti ein Concert, das sehr zahlreich besucht war. Ihre sehr klangvolle und umfangreiche Stimme ist zugleich gut geschult und läßt eine bedeu⸗ tende Coloraturgewandtheit erkennen. Diese Vorzüge waren vereinigt mit einer sehr verständnißvollen und lebendigen Ausdrucksweise, mit der sie die Gesänge verschiedenen enhalts stets treffend wiederzugeben wußte. Drei Arien mit Orchesterbegleitung von Händel gelangen der Künstlerin ebenso, wie die beliebte Arie von Mozart „il rè pastore“, die mit ganz besonders lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Brachte die Künstlerin hierin, wie in einer speziell für den glänzenden Bravourgesang geschriebenen Arietta von Schulhoff ihr schönes Talent zur Gelturg, so führte sie andererseits auch die kleinen Gesänge von Schumann mit Klavier⸗ begleitung (die bekannten Kinderscenen) mit anmuthiger Naivität aus und erntete reichliche Beifallsbezeugungen. Hr. von Mlynarski trag das so beliebt gewordene G-moll⸗Concert von M. Bruch und eine Serenade von Tschaikowski vor und bewies hierin edle Tonbehand⸗ lung, eminente technische Fertigkeit und sehr lebendige Ausdrucksweise. Auch an der Mozart'schen Arie hatte sich der Künstler mit gutem Erfolge betheiligt. Reicher, oft stürmischer Beifall folgte jedem seiner Vorträge. Das Philharmonische Orchester bewährte noch besonders in einer sehr beifällig aufgenommenen Ouverture von Karl Feininger seine anerkannte Tüchtigkeit.
3 Concerthaus.
Krpellmeister Meyder veranstaltet morgen eine „Schubert⸗Feier“. Die Concertsängerin Frau Betty Waibel wird an diesem Abend die Lieder „Du bist die Ruh“, „Gretchen am Spinnrade“, „Aufenthalt“ und „Ave Maria“ singen. Das Orchester bringt die Sinfonien Nr. 7 in C-dur, Nr. 8 in H-moll (die uvvollendete) u. s. w. zur Aufführung.
Philharmonie.
Der zweite populäre Lieder⸗Abend der Fr. Amalie Joachim fand wiederum vor gänzlich ausverkauftem Hause statt. Bewunderns⸗ würdig war in erster Linie die große Vielseitigkeit ihres Talents, mit der sie die Stimmung der elegischen wie der heiteren Lieder so vollstänrig zu ihrer eigenen macht, daß der Hörer die ganze Wärme ihrer Empfindungen selbst mit ihr theilt, daß er mit ihr lächelt, mit ihr trauert. Die einfachen, nur wenige Töne umfeassenden Lieder: „Schäferlied“ von Haydn und „Wiegenlied“ von Mozart sowie „Die Wonne der Wehmuth“ und „Mignon“ von Beethoben sang die Künstlerin mit unvergleichlich innigem Ausdruck. In Schubert's „Erlkönig“ trat eine so bedeutende dramatische Gewandtheit im Auseinanderhalten der drei handelnden Gestalten hervor, wie wir sie nur sehr selten gehört zu haben uns erinnern. Von den Liedern von Franz wurde „Mein Schatz ist auf der Wanderschaft“ mit so rauschendem Beifall aufgenommen, daß Fr. Joachim es wiederholte. Den Gipfelpunkt ihrer Leistungen bil⸗ deten jedoch die Brahms'schen Lieder, für deren Popularität sich bckanntlich die Sängerin ein ganz besonderes Verdienst erworben hat, und unter denen „Vergebliches Ständchen“ gleichfalls da capo ge⸗ wünscht wurde. Ihr Vortrag des Schumann'schen Lieder⸗Cyklus „Frauenliebe und Leben“ ist genugsam anerkannt worden, und es bedarf die Vortrefflichkeit desselben keiner weiteren Be⸗ stätigung. Was den Klang der Stimme betrifft, so ist der⸗ selbe besonders in der Mittellage noch von unveränderter Frische, während die Höhe sowohl wie die Tiefe etwas an Kraft einzubüßen scheint. Nichtsdestoweniger war der Eindruck ihrer Gesangsleistungen auf das Publikum ein sehr nachhaltiger, wie aus dem enthusiastischen Beifall zu schließen war. Die feinschattirte und eingehende Be⸗
—
gleitung des Pianisten Hrn. E. Wolff muß noch besonders lobend hervorgehoben werden. Die gute Akustik des Saales machte es möglich, daß man selbst im leisesten Piano Töne und Worte aufs Deutlichste vernehmen konnte. — Der dritte Liederabend findet am 9. März statt. . 8
Bei der Eröffnung der Internationalen Kunstausstellung in Berlin, welche voraussichtlich Anfang Mai stattfindet, wird die Berliner Liedertafel die Festgesänge vortragen. Professor Heinrich Hofmann hat den Auftrag erhalten, hierzu einen Hymnus zu komponiren.
Preußische Klassenlotterie. 3 (Ohne Gewähr.) Pei der gestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klass 183. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmitlagsziehung: 2 1 Gewinn von 15 000 ℳ auf Nr. 51 928. 5 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 36 884.
(4 261. 64 158. 88 785. 1 8 3000 ℳ auf Nr. 155.
40 Gewinne von 18 652. 20 0616. 28 6905. 29 964. 31 392. 36 817. 39 608. 48 573. 50 534. 51 102. 51 122. 56 203. 62 178. 64 980. 68 007. 68 588. 87 067. 88 817. 107 975. 108 106. 109 328. 113 735. 120 460. 134 430. 134 488. 137 858. 142 673. 143 236. 146 832. 162 729. 167 927. 170 520. 184 685.
32 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 1263. 6866. 25. 28 090. 32 200. 36 034. 39 269. 47 606. 61 817. 64 375. 64 852. 71 301. 72 484. 81 373. 89 096. 89 487. 93 224 96 225. 106 637. 108 177. 111 399. 118 269. 122 743.131 60 135 814. 136 789. 137 722. 148 238. 155 053. 156 913. 158 976. 182 992.
33 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 6288 8564. 15 528. 15 619. 17 661. 24 397. 33 018. 40 257. 49 537. 50 261. 56 071. 61 389. 74 544. 76 855. 85 032. 88 501. 92 528. 98 370. 98 389. 107 824. 114 659. 120 198. 122 949. 129 581. 133 283. 146 864. 148 427. 168 256 177 728. 178 349. 1861
71.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 183. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor mittagszichung: 1 1 1 Gewinn von 600 000 ℳ auf Nr. 125 583.
1 Gewinn von 30 000 ℳ auf Nr. 70 736. 1 Gewinn von 15 000 ℳ auf Nr. 15 206.
1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 106 764.
2 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 6098. 28 728.
34 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 452. 3587. 7161 20 266. 46 181. 59 105. 59 990. 61 908. 62 542. 66 854. 68 337. 71 070. 76 057. 76 897. 79 894. 80 390. 84 326. 84 750. 85 195. 90 510. 94 339. 102 676. 113 978. 132 919 136 023. 139 180. 145 220. 147 237. 153 535. 163 966. 165 543. 171 051. 174 067.
32 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 6089. 17 031. 41 055. 54 830. 55 857. 59 878. 60 699. 62 124. 64 898. 67 052. 68 375. 88 249. 92 236. 94 157. 100 418. 103 715. 106 949. 116 000. 119 698. 121 546. 124 777. 131 878.
143 846. 151 416. 161 135. 163 820. 169 969. 173 907. 175 247. 177 132. 179 343. 179 344.
45 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 7872. 8330.
9922. 20 837. 23 242. 28 274. 32 381. 34 036. 35 617. 38518. 44 915. 45 806. 47 452. 50 315. 52 090. 52 773. 89. 59 168. 62 469. 71 347. 79 167. 79 308. 79 490. 87 74 98 797. 102 578. 105 092. 109 058. 114 981. 117 977. 119 503. 121 399. 123 248. 124 212. 133 759. 138 574. 139 557. 144 296. 152 607. 172 702. 177 020. 178 033. 180 376. 183 082.
54 296
12 722.
38 556.
60 519 104 881 128 179. 145 749
985. 2777.
832 20
6
2. 2 0 8
153 944.
ꝙ
.Untersuchungs⸗Sachen.
Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung „Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren. G
1) Unterfuchungs⸗Sachen.
[61108] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen den Lehrling Max Koeppel, geboren am 29. Mai 1863 zu Greifenberg, wegen Unter⸗ schlagung in den Akten Litt. K. Nr. 491 de 1879 unter dem 26. Juli 1879 von dem Untersuchungs⸗ richter des ebemaligen Königlichen Stadtgerichts Berlin erlassene, und zuletzt am 18. Januar 1886 vom Königlichen Amtsgericht I. Abtheilung 83 Berlin erneuerte Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin, den 20. Januar 1891. Staatsanwalischaft beim Königlichen Landgericht I.
[61110] Bekanntmachung. In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Gottlieb Sahm aus Mangoldsall, O.⸗A. Oeh⸗ ringen, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗ Revisionsgericht zu Stuttgart am 17. d. Mts. zu Recht erkannt: es solle das dem Sahm gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein Ludwigsburg, den 27. Januar 1891. 52. Infanterie⸗Brigade (2. K. W.).
[61109] K. Staatsanwaltschaft Stuttgart. Vermögensbeschlagnahme.
Durch Beschluß der Strafkammer II. des K. Land⸗ gerichts Stuttgart vom 17. Januer 1891 ist das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen folgender abwesender Wehrpflichtigen:
1) Johann Gottlieb Allmendinger, geboren 21. Oktober 1868 in Boll, O.⸗A. Göppingen, Küfer und Bierbrauer, 1
2) Karl Adolf Göttling, geboren 29. Juli 1868 in Cannstatt, Sattler,
3) Friedrich Heinrich Ernst Häberle, geboren 3. August 1867 in Ludwigsburg, Koch,
4) Gottlieb Metzger, geboren 28. Januar 1869 in Zuffenhausen, O.⸗A. Ludwigsburg, Eisenbahn⸗ taglöhner,
gegen welche das Hauptverfahren wegen Verletzung der Wehrpflicht eröffnet ist, gemäß §. 140 Abs. 3 St.⸗G.⸗B. und §§. 326 und 480 St.⸗P.⸗O. je 1— zum Betrage von 800 ℳ mit Beschlag belegt
orden.
Stuttgart, den 27. Januar 1891.
Staatsanwalt: Cleß.
Oeffentlicher Anzeiger.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch „Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. . Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
“
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[61115] 8
In Sachen des Schlachtermeisters Heinrich Heike hier, Klägers, wider den Speisewirth Wilhelm Voß und dessen Ehefrau, Louise, geb. Nagel, hier, Bektagte, wegen Hypothekkapitals, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Beklagten gehörigen, an der Reichenstraße Nr. 1305 hierselbst belegenen Hauses und Hofes sammt da⸗ hinter befindlichem Garten zum Zwecke der Zwangs⸗ versteigerung durch Beschluß vom 8. Januar 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 8. Januar 1891 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Donnerstag, den 14. Mai 1891, Morgens 11 Uhr, vor Herzog⸗ lichem Amtsgerichte hierselbst, Zimmer Nr. 37 an⸗ gesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo⸗ thekenbriefe zu überreichen haben. 8
Braunschweig, den 15. Januar 1891.
8 Herzogliches Amtsgericht. VIII.
(Unterschrift.)
[61124
Zur Zwangsversteigerung des zur Nachlaß⸗Konkurs⸗ masse des weiland Fuhrmann Fr. Stutz zu Teterow gehörigen Wohnhauses Nr. 19 an der südlichen Mauerstraße daselbst mit Zubehör, insbesondere Pertinenzwiese XII, 203, auf der Kappelwiese, steht nach dem vom Großherzoglichen Amtsgerichte am 8. November 1890 erlassenen Verkaufsproklame der Ueberbotstermin auf Mittwoch, den 18. Februar 1891, Vormittags 11 Uhr, an. Derselbe wird vorschriftsmaßig hiedurch öffentlich in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß in dem heute statt⸗ gefundenen ersten Verkaufstermine für das beregte Grundstück ein Bot von 1000 ℳ abgegeben worden ist.
Teterow, den 28. Januar 1891.
Millies, Aktuar,
Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.
1
In Sachen des Ackermanns Fritz Bösche zu Hat⸗ torf, Klägers, wider den Maurermeister Karl Träger zu Flechtorf, Beklagten, wegen Hypothek⸗ zinsen, ist in Folge der Zurüchnahme des Sub⸗
hastationsantrags der auf den 23. April d. J. an⸗ gesetzte Verkaufstermin wieder aufgehoben. Braunschweig, den 26. Januar 1891. Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen. E. Kulemann.
8 [61122 Bekanntmachung.
In der Subhastationssache des Rittergutsbesitzers Oskar Frh. v. Feilitzsch in Feilitzsch gegen die Tage⸗ löhnerswittwe Christiane Lippert in Ziegelhütte bei Trogen wurde nach stattgefundenem Verstrich des Lippert'schen Anwesens Hs. Nr. 4 in Ziegelhütten vom kgl. Amtsgerichte Hof als Vollstreckungsgericht das Vertheilungsverfahren eingeleitet und demgemäß an die betheiligten Gläubiger die Aufforderung ge⸗ richtet, binnen 2 Wochen unter Vorlage der Be⸗ weisurkunden ihre Ansprüche mit Angabe des Betrags in Haupt⸗ und Nebensachen, des Grundes der For⸗ derung, sowie des beanspruchten Ranges bei gedachtem Gerichte anzumelden und in dem auf Montag, den 16. März 1891, Nachmittags 3 Uhr, im Geschäftszimmer Nr. 1 anberaumten Termine bebufs Erklärung über den Vertheilungsplan, dessen Ent⸗ wurf eine Woche vorher zur Einsicht aufliegt, zu erscheinen, widrigenfalls angenommen würde, daß der Nichterscheinende mit dem aufgestellten oder berichtigten Vertheilungsplane, sowie mit dessen Ausführung einverstanden sei.
Gegenwärtige Bekanntmachung erfolgt zum Zweck öffentlicher Zustellung an den in obiger Sache als Hypothekgläubiger betheiligten Bauern Johann Rauh von der Ziegelhütten, dessen dermaliger Aufenthalt unbekannt ist.
Hof, den 27. Januar 1891.
Gerichtsschreiberei des kgl. Amtsgerichts. veee“
[6111601 Anfgebot. 1 1 Der Althändler Anton Zörb zu Elberfeld, Steinen⸗ felderstraße 4, hat das Aufgebot des auf den Namen August Pickhardt lautenden Sparkassenbuchs der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 17 078 a beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 29. Inli 1891, Vor⸗ nrüess 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte
h st, Königsstraße Nr. 71, Zimmer Nr. 24, b ten Aufgebotstermine eine Rechte u melden
und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kra erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Elberfeld, den 19. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. [55180] Aufgebot. 8
Das Sparkassenbuch der Sparkasse des Kreises Löbau Nr. 4459 über 52 ℳ einschließlich der Zinsen bis zum 1. April 1890, ausgefertigt für Paul Go⸗ ralski aus Waldek, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Vermundes, Einsassen Johann Goralski aus Waldek, zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden.
Es wird daher der Inhaber des fraglichen Buches aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine den 14. Juli 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 14) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. 16
Neumark, den 29. Dezember 1890.
Königliches Amtsgericht. — Bekanntmachung.
Auf Grund Antrages der ledigen großjährigen Dienstmagd Margaretha Weiß von Kriegenbrunn, zur Zeit in Poppenreuth, und ihres glaubhaft ge⸗ machten Vorbringens, daß ein Schein der städtischen Sparkassa Fürth vom 4. Februar 1890 Nr. 6977 A. über 72 ℳ, lautend auf den Namen Margaretha Weiß, Dienstmagd von Lohe, und ihr gehörig, kurz vor Pfingsten 1890 ihr abhanden gekommen sei, wird gemäß der §§ 823 ff. der Reichs⸗Civilprozeßord⸗ nung, Art. 69 des Ausf⸗Ges. zur Reichs⸗Civil⸗ prozeßordnung das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Kraftloserklärung des bezeichneten Scheines be⸗ schlossen, Aufgebotstermin bestimmt auf Donnerstag, den 29. Oktober 1891, Vormittags 9 Uhr, Sitzungssaal Nr. 14/I., und der Inhaber des Scheines aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und solchen vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt würde. 8
Fürth, am 8. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. 3 gez. Michel, K. Amtsrichter. Zur Beglaubigung: Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber am K. Amtsgerichte Fürth. Hellerich, K. Sekretär.
[60188]
5 4 27.
3
1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 1“ 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.
Dritte Beilage
um Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Freitag, den 30. Januar
2.
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Staats⸗Anzeiger.
1891.
Oeffentlicher Anzeiger.
n
— —
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch, 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise. G
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
2) Aufgebote, Zustellungen und der.
Ausfertigung.
Aufgebot.
Nachstehend bezeichnete Urkunde:
Die Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 21./21. Oktober 1885, nach welcher die Wittwe Minna Stange, geb. Preitz, in Wörlitz, unter Verpfändung ihrer im Grundbuche von Wörlitz Band IV Blatt 170 geführten Grundstücke, den Restbetrag von 2200 ℳ dem Steinmetzmeister Leopold Straetz in Dessau verschuldet, was der Hypothekgläubiger Leopold Straetz
laubhaft gemacht hat, abhanden gekommen und hat
rselbe das Aufgebot dieser Urkunde zum Zwecke Kraftloserklärung beantragt.
Ferner hat der Gerichts⸗Sekretär Max Schütz
hier in seiner Eigenschaft als Kurator des
Nachlasses der am 1. Februar 18990 hierselbst ver⸗
storbenen Stiftspensionärin Rosalie Göbel den
Antrag gestellt, die unbekannten Erben derselben
öffentlich aufzurufen.
III. Auf Grund des Anhaltischen Gesetzes Nr. 526 werden die bisher nicht ermittelten und seit länger als 30 Jahren unbekannten jetzigen Eigenthümer der nachstehend aufgeführten, im Depositum des unter⸗ zeichneten Amtsgerichts befindlichen Sparkassenbücher hierdurch aufgefordert, nach geschehenem Nachweise ihrer Berechtigung die Depositen gegen Erstattung der erwachsenen Kosten abzuholen, widrigenfalls der Betrag dieser Bücher erhoben und in der gesetzlich fest⸗ gesetzten Zeit an den Landarmenfonds abgegeben werden wird:
1) des Sparkassenbuches der Kreissparkasse zu Dessau Nr. 839 über 34 ℳ 90 ₰ für Wilhelm Reichert aus Zerbst, herrührend aus dem Kauf⸗ vertrage vom 8. April 1839 bezw. dem Nachlasse des am 24. Oktober 1842 verstorbenen Auszüglers Leopold Mohs sen. in Riesigk.
2) des Sparkassenbuches der Kreissparkasse zu Dessau, Nr. 869 über 7 ℳ 63 ₰ für Henriette Reichert aus Zerbst, herrührend aus dem Nachlasse des unter 1 genannten Auszüglers Leopold Mohs.
Den zu I und II gestellten Anträgen ist statt⸗ gegeben und werden daher:
zu I: der Inhaber der abhanden gekommenen Urkunde,
zu II: die unbekannten Erben der p. Göbel.
hierdurch aufgefordert, in dem auf den 6. Oktober
1891, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichts⸗
stelle anberaumten Termine zu erscheinen und die
Urkunde vorzulegen bezw. ihre Rechte wahrzunehmen,
widrigenfalls durch das zu erlassende Ausschluß⸗
urtheil
zu I: die Urkunde für kraftlos erklärt werden,
zu II: die Nachlaßregulirung und die Aus⸗ antwortung der Erbschaft sowie die Ertheilung eines Erblegitimationsattestes an die bekannten legitimirten Erben ohne Rücksicht auf diejenigen, welche sich nicht gemeldet haben, erfolgen wird.
Oranienbaum, den 22. Januar 1891.
Herzogliches Amtsgericht.
4 Dr. Cramer.
[61239 u
[30692 Aufgebot.
Die zu Vohwinkel unter der Firma Gebhardt & Cie. bestehende Handelsgesellschaft, vertreten durch Rechtsanwalt van Werden in Elberfeld, hat das Aufgebot des am 20. Mai 1890 von Max Cohn in Berlin an eigene Ordre auf die Firma Geschw. Böhm in Mainz gezogenen, mit Blanco⸗Indossament versehenen und von der Antragstellerin zuletzt inne⸗ gehabten, ihr abhanden gekommenen Wechsels über ℳ 650,25 ₰ und fällig am 7. September 1890, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 13. März 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Saal 22, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Mainz, den 31. Juli 1890.
Großherzogliches Amtsgericht. Fleitz.
1611224ü Aufgebot.
Die Wittwe Heinrich Klüsener Maria, geb. Banken, zu Ottenstein hat zwecks ihrer Eintragung als Eigen⸗ thümerin im Grundbuche das öffentliche Aufgebot der zum Grundbuch noch nicht übernommenen, in CJE belegenen Parzelle Flur 2 Nr. 713, Lechtenbergs Toschlag, Acker 20,40 Are beantragt. groß
Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten werden daher aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf das Grundstück spätestens in dem an hiesiger Ge⸗ richtsstelle Zimmer Nr. 12 auf den 13. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden ausgeschlossen und die Antragstellerin als Eigen⸗ thümerin des Grundstücks im Grundbuche wird ein⸗ getragen werden. G
Ahans, den 21. Januar 1891. .
Königliches Amtsgericht
5 [60766305 Anfgebot. 4 Zum Zwecke der Besitztitelberichtigung für die nachbezeichneten ad 1—3 durch den Rechtsanwalt 8 eckow zu Grünberg, ad 4 durch den Rechtsanwalt reutzberger daselbst vertretenen Antragsteller folgende rundstücke:
1) Das Grundstück Nr. 152 Plothow, Wiese und Acker, Kartenblatt 1, Parzellennummer 115/28, 116/28, 117/29 und 118/28 in einer Gesammtgröße von 1 ha 61 a 40 qm, mit 12,64/100 Thlr. R. E. und zu 3,64 ℳ Jahresbeitrag zur Grundsteuer ver⸗ anschlagt, als dessen Eigenthümerin die am 10. August 1879 verstorbene Wittwe Henriette Arnhold, geb. Steicke, im Grundbuche vermerkt steht. Letztere hat das fragliche Grundstück im Jahre 1875 an⸗ geblich an den Antragsteller durch mündlichen Vertrag verkauft und ist dasselbe von letzterem seit diesem Zeitpunkt besessen worden.
Auf Antrag des Holzhändlers und Gemeinde⸗ vorstehers Gustav Schirmer zu Neu⸗Nettkow bei Rothenburg a O.
Kartenblatt 1, Parzellennummer 111 d emarkung Krampe — Heegewaldwiese — in einer Gesammt⸗ größe von 1 ha 30 a 50 qlm zu 10,22 Thlr. R. E. und 2,93 ℳ Jahresbeitrag zur Grundsteuer ver⸗ anschlagt, als dessen Eigenthümer seit dem Jahre 1773 der am 25. Dezember 1812 verstorbene Gärtner
merkt ist. Dieses Grundstück, welches von der An⸗ tragstellerin und deren Besitzvorgängern angeblich stets als ein Theil des Grundstücks Nr. 25 Lansitz angesehen worden ist, hat nach Bescheinigung des Gemeindevorstandes seit etwa 13 Jahren im Besitz der Antragstellerin und vorher in demjenigen ihres Vaters und Erblassers Friedrich Carl Goldner ge⸗ standen.
Auf Antrag der verehelichten Färtner Auauste Ludwig, geb. Goldner, im Beistande ihres Ehe⸗ mannes August Ludwig zu Grünberg.
3) Das Grundstück Nr. 46 Hammer, als dessen Eigenthümer der Einwohner Carl Neumann und dessen Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Grottke, im Grundbuche vermerkt sind. dadurch entstanden, daß die Eltern der jetzt noch eingetragenen Eigenthümer von ihrem Grund⸗ stück Nr. 40 Hammer an Carl Neumann diejenige Hälfte des zu letzterem gehörigen Hauses verkauft haben, welche links vom Hauseingange be⸗ legen war, von der Basis bis zum Giebel. Nachdem nun die Eltern der eingetragenen Eigenthümer durch Vertrag vom 16. September 1837 auch das Grund⸗ stück Nr. 40 Hammer an ihren Sohn Carl Neu⸗ mann verkauft hatten, ist Nr. 46 Hammer von Letzterem und seiner gütergemeinschaftlichen Ehefrau, sowie allen Rechtsnachfolgern im Besitz des Grund⸗ stücks Nr. 40 Hammer als integrirender Bestandtheil dieses letzteren mitbesessen worden. Insbesondere ist auch den Antragstellern von ihrem unmittelbaren Rechtsvorgänger das ganze Haus, also auch dies Grundstück Nr. 46 Hammer als zu Nr. 40 Hammer gehörend angeblich übergeben worden. Ein kataster⸗ licher Auszug betreffs des Grundstücks Nr. 46 Hammer hat nicht ertheilt werden können.
Auf Antrag der Häusler Clara, geb. Wiesent, und Heinrich Zerbock'schen Eheleute zu Nieder⸗ Hammer.
4) Das Grundstück Nr. 64 Grünberg Wiese, Kartenblatt 2, Parzellennummer 24 der Gemarkung Krampe in der Weißbaumwiese, insgesammt 88 a 90 m groß, zu 686/100 Thlr. R. E. und 2,00 ℳ Jahresbeitrag zur Grundsteuer veranlagt, als dessen Eigenthümer der am 15. Juni 1880 verstorbene Kutschner Johann Christoph Lehmann zu Kühnau im Grundbuche vermerkt ist. Dieses Grundstück soll irriger⸗ weise als Bestandtheil der Kutschnerstelle Nr. 32. Kühnau in der Subhastation durch Zuschlagsurtheil vom 20. März 1854 dem Kutschner Johann George Schreck zu Kühnau zugeschlagen und von ihm in Besitz genommen worden sein. Bei der Erbtheilung nach der verstorbenen gütergemeinschaftlichen Ehefrau des Erstehers soll das Grundstück Nr. 64 Kühnau wiederum irrthümlich dem Sohne desselben, Johann Christian Schreck zu Kühnau mit der Kutschnerstelle Nr. 32 Kühnan zu Alleineigenthum überlassen, von diesem in Besitz genommen und bis zu seinem im Jahre 1882 erfolgten Tode besessen worden sein. Nach dieser Zeit ist der Besitz des Grundstücks Nr. 64 Kühnau angeblich von der Antragstellerin als Universalerbin nach Johann Christian Schreck aus⸗
geübt worden. Kutschner Anna
Auf Antrag der verehelichten
Hentschel, geb. Schreck, im Beistande ihres Ehe⸗ mannes, Kutschners Heinrich Hentschel, Beide zu Kühnau. Alle (bekannten und unbekannten) Eigen⸗ thumsprätendenten werden hierdurch aufgefordert, ihre
Ansprüche und Rechte auf die vorstehenden Grund⸗
stücke spätestens in dem vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 19, auf 18. April 1891, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebots⸗ termine anzumelden und ihr Widerspruchsrecht zu bescheinigen, widrigenfalls der Ausschluß aller Eigen⸗ thumsprätendenten mit ihren Ansprüchen und Rechten auf diese Grundstücke und die Eintragung des Besitz⸗ titels für die Antragsteller erfolgen wird. Grünberg, den 21. Januar 1891. Khnigliches Amtsgericht III F.
[61118] Aufgebot.
Die nachstehend näher bezeichneten Grundstücke werden behufs Besitztitelberichtigung im Grundbuche aufgeboten:
A. in der Gemeinde Liesen
auf Antrag der Geschwister Anton, Johann, Franz, Maria, Margaretha, Elisabeth und Regina Althaus (als Erben ihres Vaters) in Liesen: Flur I Nr. 592, in der Mühlenbach, Wiese, 13 a 18 qm, eingetragen im Grundbuch von Liesen Band I Blatt 26 für die Regina und Catharina Brieden von Liesen; Flur IV Nr. 355, an der Keshecke, Acker, 13 a 74 qm, Flur I Nr. 310, aufm Humpertzacker, Garten, 2 a 47 qm, lur I Nr. 854, an der Winterseite, Acker, 27 à
3 qm, alle eingetragen in Band III Blatt 11 für
Christoph Goldner zu Lansitz im Grundbuche ver⸗
Dieses Grundstück ist
den Franz, die Anna Margaretha und den Anton Althaus in Liesen; ferner Flur I Nr. 240, aufm trockenen Acker, Garten, hinter der Bartenhelle, Acker, 17 a 62 qm, Flur IV Nr. 343, an der Keshecke, Acker, 15 a 38 qm, Flur I. Nr. 395, im Garten, Garten, 60 qm, Flur III N. 117, über der Schlage, Holzung, 17 a 50 qm, Nr. 126 daselbst, Weide, 3 a 66 qm, alle 6 einge⸗ tragen Band III Blatt 10 für die Wittwe Jakob Althaus, Elisabeth, geb. Harbecke in Liesen. B. in der Gemeinde Züschen
auf Antrag der vorbenannten Geschwister Althaus: die Parzelle Flur II Nr. 233, an der Wacht, Holz, 18 a 3 qm, eingetragen in Band III Blatt 11 Liese für die 3 erwähnten (oben A.) Geschwister Althaus.
(C(CC. in der Gemeinde Hesborn auf Antrag des Ackerers Peter Mörchen, gt. St in Hesborn: Flur II Nr. 456, am Dasseberg 50 a 82 qm, eingetragen Band II Blatt 5 born für den Jakob Anthe von Hesbhorn.
D. in der Gemeinde Braunsbausen
1) auf Antrag des Ackerers Conrad von Braunshausen: Flur II Nr. 187, au stehe, Acker, 33 a 5 qm, Nr. 188. daselbst,
40 a 39 qm, eingetragen Band III Blatt 3 fi Kirche Hallenberg; 2) auf Antrag des Ackerwirtl. Klebbeses in Braunshausen: F Saueracker, Acker, 13 a 21 qm Blatt 38 für den Ackerer Carl in Braunshausen,
3) auf Antrag des Ackerers Carl Wilhelm Knecht, gt. Christen, in Braunshausen: Flur I Nr. 1349/626, auf der Nune, Wiese, 5 a 95 qm, Nr. 1352/999, 1353/999, unten im Garten, Garten, 45 bezw. 40 qm, eingetragen in Band I Bl. 38 (siehe 2).
E. in der Gemeinde Hallenberg auf Antrag des zu Dô genannten Knecht: Flur IX Nr. 315, Wulmeringhäuser Heidekopf. Acker, 80 a 50 qm, eingetragen wie die Grundstücke bei D;.
F. in der Gemeinde Medebach
1) auf Antrag der Wittwe Rendant Althaus in Medebach: Flur XXV Nr. 1099, hinten aufm oberen Kampe, Garten, 87 am, eingetragen Band I. Bl. 5 Medebach für die Wittwe Advokat van Dyck und deren Kinder in Medebach, Flur XII Nr. 549, aufm hohlen Wege, Garten, 98 am, eingetragen Band V Blatt 40 Medebach für die Wittwe Joseph Schmidt, Margaretha, geb. Anthe, und deren Kinder in Medebach,
2) des Ackerers Anton Schüngel, gt. Macken, von Medelon: der Hälfteantheil der Wittwe Christoph Klüppel, Maria Catharina, geb. Schmidt, und deren Kinder: Heinrich Anton, Maria Franziska, Anna Wilhelmine Josefine in Donau an den in Band VI Blatt 15 Medebach eingetragenen Par⸗ zellen: Flur XX Nr. 72, 73, vorm Bocksberge, Wiese, 42 a 87 qm und 45 a 29 qm.
Diejenigen, welche an eins dieser Grundstücke den Antragstellern entgegen Eigenthumsansprüche erheben, werden aufgefordert, sich spätestens im Aufgebots⸗ termin am 14. April 1891, Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 9 des unterzeichneten Gerichts zu melden, widrigenfalls die nicht angemeldeten An⸗ sprüche ausgeschlossen und die Grundstücke für die Antragsteller berichtigt werden.
Medebach, den 7. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. [61125] Bekanntmachung.
Auf Antrag des Hotelbesitzers Wilhelm Köhler zu Rathenow, vertreten durch den Rechtsanwalt Kuh ebenda, wird dessen Sohn, der am 24. Oktober 1857 geborene Wilhelm Arthur Walter Köhler, welcher seit Anfang des Jahres 1880 verschollen ist, und werden die von dem Letzteren etwa zurück⸗ gelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer auf⸗ gefordert, sich schriftlich oder persönlich spätestens im Aufgebotstermin am 25. November 1891, Vormittags 10 ¼½ Uhr, zu melden, widrigenfalls der Wilhelm Arthur Walter Köhler für todt erklärt werden wird.
Rathenow, den 22. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. — [61119] Bekanntmachung.
Der Tagelöhner Christoph Genster von Hallen⸗ berg, geboren daselbst am 4. Mai 1838 als Sohn der Eheleute Jakob Genster und Elisabeth, geborene Gibbelhaus in Hallenberg, ist im Jahre 1863 nach Amerika ausgewandert und seitdem verschollen. Auf Antrag des Ackerers Anton Genster in Hallenberg, eines Neffen des Verschollenen, wird dieser hierdurch aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin am 22. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, zu melden, und ergeht an die unbekannten Erben des⸗ selben die Aufforderung, den Aufenthaltsort des Ver⸗ schollenen anzuzeigen, widrigenfalls der Christoph Genster für todt erklärt und sein Nachlaß den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet wird.
Medebach, den 19. Januar 1891. b
Königliches Amtsgericht.
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[61123] v“ Auf Antrag des zum Nachlaßpfleger bestellten Justizraths Tepfer in Oels werden hiermit die un⸗ bekannten Erben: 8
a. des am 13. November 1873 zu Stein Kreis Oels geborenen und am 8. September 1889 zu Breslau todt aufgefundenen Bäckerlehrlings Paul Winzig, unehelichen Sohnes des durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts zu Oels vom 14. Februar 1887, für todt erklärten Dienstmädchens Auguste Winzig aus Stein, .
b. des am 16. Januar 1890 zu Klein Ellguth
2a 23 9m. Flur II Nr. 537.
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ordert, ihre Ansprüche und Rechte auf aß der ad a und Verstorbenen bei
eichneten Gericht und zwar sp-testens in de
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zu auf den 13. Nbvember 1891, Vormittags Uhr im Schöffengerichtssaale anberaumten Ter⸗ ie anzumelden, widrigenfalls der betreffende Nach⸗ laß den sich meldenden oder legitimirenden Erben, olgt werden und der h später meldende Erbe Nutzungen, f handenen wird fordern en.
Oels, den 17. Jan 91.
Königlich Umtsgericht.
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[61126] Oeffentliche Ladung.
Alle, welchen Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an den Nachlaß der am 19. Dez 1890 zu Frank⸗ furt a. M. verstorbenen ledi Flörsheim zustehen,
März 1891 bei un
a5bn 5 K ohn. ig be
gericht, Abth. II ¹ 22 8
Rekanntmachung.
1 des Königlichen Amts vom 23. Juni 1884 für eine T klärten Baronin Saurma, geb. lottenburg wohnhaft, ist der Justizrath zum Vormunde bestellt worden.
Sagan, den 27. Januar 1891. Königliches Amtsgericht.
[61117] Bekanntmachung.
Der Assessor Johann Heinrich Carl Fennhahn hat in seinem am 18. Dezember 1890 Testamente vom 2. Dezember 1890 die Kinder verwittweten Maurer Arndt, geb. Fennhahn, dacht.
Berlin, den 17. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht. I.
J60949] Bekanntmachung.
Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des hier⸗ selbst am 11. April 1890 verstorbenen Tischlers Hermann Rudolf Emil Froese ist durch das am 3. Januar 1891 verkündete Ausschlußurtheil beendet
Berlin, den 19. Januar 1891. 8
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 48.
[61150] Bekaunntmachung.
Auf den Antrag des Arbeiters Felix Nowicki zu Jersitz, jetzt seines Rechtsnachfolgers, des Eigen⸗ thümers Stanislaus Czajka dafelbst, hat das unter⸗ zeichnete Gericht am 20. Januar 1891 für Recht erkannt:
Nachbezeichnete Wechsel, und zwar:
a. der Wechsel d. d. Jersitz, den 13. August 1887,
über 350 ℳ, b. der Wechsel d. d. Jersitz, den 22. August 1887, über 300 ℳ, welche von Felix Nowicki zu Jersitz ausgestellt und von Adam Jeske zu Rataj acceptirt worden, drei
Monate a dato an die Ordre des Ausstellers zahl⸗
bar gewesen und von Letzterem in blanco indossirt,
demnächst von Adam Jeske an die Ordre des
Posener Creditvereins, eingetragene Genossenschaft, girirt und bei diesem von Felix Nowicki eingelöft worden sind, werden für kraftlos erklärt. 8 Posen, den 24. Januar 1891. ”
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
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— b vn.
61139] Oeffentliche Zustellung.
In der Rechtssache der Emilie Ida Schönau, geb. Müller, in Georgenthal, Klägerin, gegen ihren Ehe⸗ mann Friedrich Reinhold Louis Schönau in un⸗ bekannter Ferne, Beklagten, wegen Ehescheidung, ladet die Klägerin den Beklagten zu dem auf Mon⸗ tag, den 23. März d. J., Vormittags 10 Uhr, vor der I. Civilkammer des Großherzogl. Landgerichts
hier anberaumten Termine zur Ableistung eines Eides durch die Klägerin und zur weiteren Verhandlung. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den Beklagten wird diese Ladung bekannt gemacht. Eisenach, 27. Januar 1891. Der Gerichtsschreiber beim Großherzogl. Landgericht BHurkbarbz ;
[61140] Oeffentliche Zustellung.
Maria, geb. Valery, Dienstmagd in Wachenheim wohnhaft, Ehefrau des ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort abwesenden Ludwig Mahler, hat, durch den Rechtsanwalt Karl Schweickert in Franken⸗ thal als Prozeßbevollmächtigten vertreten, zum K. Landgerichte Frankenthal gegen ihren genannten Ehe⸗ mann Klage wegen Ehescheidung erhoben mit dem Antrage:
„Es gefalle dem K. Landgerichte, Civilkammer, die Ehescheidung zwischen den Parteien gegen den Beklagten auszusprechen, und dem Letzteren sämmt⸗ liche Kosten zur Last zu legen, auch die öffentliche Zustellung des Urtheils zu bewilligen.“
Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreites in die Sitzung des ge⸗ dachten Gerichts vom 15. April 1891, Vor
mittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen beim
verstorbenen Arbeiters August Froehlich von da,] Prozeßgerichte zugelassenen Anwalt aufzustellen.