1891 / 30 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Feb 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Jqualles Waquiles, des Sohnes Kaperas, statt und wurden die Dörfer des Gebietes Ibanda verbrannt.

Am 12. September wurde der Marsch auf Usongo angetreten, woselbst das Detachement am 15. eintraf und das von den Wanzonis erbeutete Elfenbein im dortigen Magazin deponirte (ein Zahn stark über 100, einer gleich 70, einer gleich 67, vier gleich 45 Pfund).

Am selbigen Tage wurden Verhandlungen mit Mitinginja behufs Stellung von Trägern angeknüpft, die jedoch zu keinem Resultat führten, da nach Aussage des Sultans alle seine Leute bis auf die nothwendigsten schon Trägerdienste theils bei der Expedition, theils bei Stokes verrichteten; um die an Soldaten sehr schwache Karawane so schnell als möglich zu unterstützen, wurde die Absendung des Sergeanten Kühne mit 42 Soldaten beschlossen und marschirte der⸗ selbe am 19. September ab. Der Rest des Detachements folgt in kürzester Zeit, sobald die nöthigen Träger vorhanden sind. Von Ge⸗ waltmaßregeln gegen den Sultan Mitinginja, um die nöthigen Träger zu bekommen, wurde deshalb abgesehen, da voraussichtlich die Ver⸗ hältnisse der hier zu gründenden Station dadurch sehr schwierig ge⸗ worden wären.

8 8

gez. Langheld, Lieutenant und Führer des Detachements Urambo.

Urambo, den 31. August Vertrag.

Heute, den 31. August 1890, wurde mit dem Sultan Katuka Moto, dem Beherrscher des Distrikts Urambo, folgender Vertrag abgeschlossen.

Der Sultan Katuka Moto erkennt für sich, seine Erben, sein Land und seine Leute die Oberhoheit Sr. Majestät des Kaisers von Deutschland an und stellt sich unter den Schutz desselben. Als Zeichen erhält er die deutsche Flagge, die in seiner Residenz ge⸗ hißt wird.

(L. S.) gez. Langheld, Lieutenant als Führer des Detachements. gez. Kühne, Sergeant.

Anlage 2. vA“““

Usongo, den 21. S

1 Ew. Excellenz

melde ich zunächst ganz geborsamst, daß ich alle an mich gesandten

Sachen richtig erhalten habe. Leider konnte ich meine Absicht, am

17. von hier abzumarschiren, nicht ausführen, da es unmöglich ist,

Träger hier zu bekommen und ich, um dem zukünftigen Stationschef

Sigl keine Schwierigkeiten zu machen, von Gewaltmaßregeln gegen

Mitinginja absah. Ich brauche ca. 35 Träger für folgende Lasten:

Geschütz mit Munition . . . . . . . 10

Gewehrmunition.

be“

Gewehre (inkl. eroberten). 1“

Küchenlasten (mit Reis) . . . . . . ...

Ich habe daher, um die sehr geschwächte Karawane zu unter⸗ stützen, Sergeant Kühne mit 42 Mann (15 Zulus, 5 Sudanesen, 22 Wanguanern) ohne Lasten am 19. huj. abgesendet mit dem aus⸗ drücklichen Befehl, so rasch als möglich sich der Expedition an⸗ zuschließen. Ich selber folge, sobald ic genug Träger habe. Mitin⸗ ginja behauptet jedoch, nur die nothwendigsten Leute noch zu haben, da alle anderen schon Träger sind. Ich schicke daher meine Leute auf die Dörfer, um Träger zu suchen.

Beim Absenden von Kühne ließ ich mich von folgenden Gesichts⸗ punkten leiten. Ich wollte mich nicht vom Geschütz trennen und war der Meinung, daß es für Kühne vielleicht eine zu schwere Aufgabe 8. die nöthigen Träger zu sammeln und mit der Karawane zu folgen. 3 Die von einem Manne Sef ben Sads soeben gebrachten Briefe folgen anbei. Ein genauer Bericht über die Ereignisse vom 22. August bis 18. September überbringt Sergeant Kühne.

Mit gehorsamstem Danke für die übersendeten Sachen und in der Foffaung⸗ Ew. Hochwohlgeboren baldigst wiederzusehen, habe ich die Eh

Evw. Hochwohlgeboren 3 ganz gehorsamster gez. Langheld, Lieutenant.

M’ha, den 6. Oktober 1890. Distrikt Magu.

Ew. Excellenz melde ich ganz gehorsamst, daß ich gemäß Ew. Excellenz Befehl am Abend des 2. Oktober von Bussisi nach Bukumbi übersetzte. Von dort trat ich meinen Marsch in Ostnordostrichtung durch die Landschaften Bukumbi, Ussukuma, Sima und Mägu an und erreichte den Fluß Simiu, der die Grenze zwischen Mägu und Massansa bildet, am 4. Oktober um 21 ½ Uhr Nachmittags nach netto 13 Stunden 43 Minuten Marsch. Die Bewohner des durchzogenen Landes waren durchaus freundlich gesinnt. Ich näherte mich vorsichtig der etwa 25 Minuten vom Flußuͤbergang gelegenen arabischen Ansiedelung, die als großer Komplex von Hütten nach Suahbeli⸗Bauart auf einer leichten Bodenerhebung lag.

Da die anwesenden Leute eine feindliche Haltung annahmen und schon vorher vielfach ihre Frauen und Sklaven geflüchtet hatten, da ferner von den Flüchtlingen Schüsse abgegeben wurden, sah ich mich gezwungen, das Dorf mit Waffengewalt zu nehmen, was nach geringem Widerstand gelang. Auf unserer Seite wurde ein Träger durch einen Schuß durch Gesäß verwundet.

Im Dorf wurden nur zwei Belutschen und circa 30 Weiber und Kinder ergriffen, später noch ein Belutsche, die anderen Leute waren in den nahen Akazienbusch geflohen. Im Dorf sollen außer den Arabern

noch eine größere Anzahl von Küstenleuten ansässig gewesen sein, der

Cbef des Ortes wäre ein Küstenmann aus der Gegend von Dar⸗es⸗ Salaam, Namens „Gombera Simba“ gewesen.

Bei näherer Untersuchung des Ortes deutete alles auf einen blühenden Sklavenhandel hin, so zahlreiche hölzerne Sklavengabeln, Handschellen und Halseisen; nach Aussagen der gefangenen Sklaven sollen momentan viele Sklaven, meistens Frauen und Kinder und zum sig gewesen sein, wären aber schon im Laufe des Vormittags, als die Leute von unserem Anmarsch Kunde erhielten, fortgebracht. Ferner fand ich etwa 90 Gewehre, worunter einige Hinterlader und viele absolut neue Vorderlader, von denen die Meisten den Stempel O'Swald & Co., Sansibar, trugen, sowie 500 bis 600 Pfund Pulver und Patronen. Da nun auch die gefangenen Sklaven sich über Mißhandlung beklagten, deren Spuren ich noch konstatiren konnte, befahl ich, die vorgefundenen Sachen zu

größten Theil Waganda, im Ort ansäf

konfisziren.

Ein an Ort und Stelle aufgenommenes Protokoll über die Vor⸗ gänge sowie ein vorläufiges Verzeichniß der konfiszirten Sachen lege

ich bei.

Die drei gefangenen Belutschen wurden bei einem Fluchtversuch von unseren Sulu. Soldaten erschossen. Ihre Namen wurden mir als „Mhammadi“, „Said Mauli“ und „Vuana Alaäͤdu“ angegeben. (2) Den nächsten Tag (6. Oktober) verwendete ich dazu, um die gen Lasten zu verpacken, sowie Leute in die Umgegend zu schicken, um Träger anzuwerben. Auf die Kunde, daß 1 Curcpäer die Ansiedelung genommen hätten, kamen im Laufe des KToages noch eine ganze Anzahl Frauen und Kinder, die am Tage vor⸗ her geflohen waren, zu mir und baten mich um Schutz, sodaß die ahl der befreiten Sklaven jetzt 31 Frauen und 12 Kinder beträgt. . Leute sagten, es würden noch mehr kommen, wenn ich warten anne Die umwohnenden Massukuma sind aus ihren Dörfern nicht iflohen, sedaß ich heute Morgen mit etwa 260 Trägern, die sich

konfiszirten Gegenstande in

———y—

sämmtlich freiwillig stellten, meinen Rückmarsch antreten konnte und in etwa drei bis vier Tagen in Bukumbi anzukommen hoffe.

Von einem Marsch nach dem noch mindestens 2 bis 3 Tage ent⸗ fernten Lager des Arabers Said bin Seff, Kipanda genannt, mußte ich mit Rücksicht auf die Entblößung von Ew. Excellenz Karawane auf so lange Zeit und in Anbetracht der zu transportirenden Sachen absehen. Auch glaube ich, daß ein Marsch dorthin doch resultatlos sein würde, da die Leute sicher die Nachricht von unserer Einnahme von Massansa vor unserer Ankunft bekommen hätten.

Bei meinem Abmarsch verbrannte ich die Ansiedelung, die noch ziemlich neu war. Nach eingezogenen Erkundigungen sollen die Araber und Küstenleute nach der Niederlage der Araber in Uganda, aus Furcht vor der Rache der Waganda, von denen sie ihre meisten Sklaven holten, sich von ihrem früheren Sitz am Ufer des Niansa in Magu in das Innere nach Massansa zurückgezogen haben.

ö Stuhlmann,

Lieutenant.

Pascha, Ritter hoher Orden, Hochwohlgeboren,

Bukumbi.

Unteranlage 1.

Protokoll über die Vorgänge in Massansa am 5. Oktober.

Massansa, den 5. Oktober 1890.

Bei unserem Anmarsch auf Massansa, nachdem wir den Simiu⸗ Fluß passirt hatten, zeigte sich, daß die Bewohner des Ortes bereits gefluchtet oder noch in der Flucht begriffen waren. Die vor dem Ort stehenden Männer, sämmtlich mit Gewehren bewaffnet, nahmen eine drohende Stellung an, die Neger machten ihre Kriegstänze und zwei Belutschen machten verhöhnende Bewegungen. Da ich außer⸗ dem in unserer Flanke von den Flüchtlingen schießen hörte, gab ich Befehl zur Einnahme des Ortes. Tie ersten zum Eingabeln ab⸗ gegebenen Granaten, die natürlich nicht im Orte krepirten, wurden mit Hohngeschrei begrüßt, nach der zweiten ins Dorf fallenden Granate jedoch verschwanden die Leute. Einige Minuten darauf ließ ich zum Sturm vorgehen. Im Dorf wurden nur wenige Leute vorgefunden, die meisten waren durch die krepirenden Granaten ver⸗ jagt. Zwei Belutschen, beide mit Hinterladern bewaffnet, sowie etwa 30 Frauen und Kinder wurden noch im Ort ergriffen. Die Sudanesen sandte ich zur Verfolgung der massenhaften Flüchtlinge aus. Nach Ausfagen der Gefangenen und nach Aussehen des Ortes müssen sehr viel Sklaven hier gewesen sein, und zwar zum größten Theil Waganda. Die Einwohner hatten zunächst ihre werthvollste Waare, die Sklaven, fortgeschafft. Halsringe, Handschellen und hölzerne Sklavengabeln sprachen außerdem für einen intensiven Sklavenhandel.

In Anbetracht dieser Umstände befahl ich, die im Dorfe an⸗ wesenden Sachen zu konfisziren, wobei außer einer größeren Zahl von Elfenbeinzähnen und Stoffballen etwa 550 Pfund Pulver und 90 Gewehre, worunter einige Hinterlader, zum Vorschein kamen.

Um 4 Uhr Nachmittags meldete mir der Feldwebel Hoffmann, daß die drei gefangenen Belutschen, einer war noch von den Sudanesen gebracht worden, von den wachthabenden Zulus erschossen . als dieselben beim Austreten in den Busch einen Flucht⸗

Die gefangenen Sklaven sahen urs als Befreier an, erzählten von den Mißhandlungen der Araber, was wir an deutlichen Spuren bestätigt fanden, und einige stellten sich heute morgen noch freiwillig ein. Sie hätten gehört, daß wir die Sklaven befreien wollten und bäten uns um Schutz.

Ebenso wurden wir von der eingeborenen Bevölkerung sympathisch begrüßt, die Leute stellten sich bald ein und kamen heute in großer Zahl, um sich uns als Träger zu verdingen.

gez. Hoffmann, gez. Dr. Stuhlmann, Feldwebel. Lieutenant.

Unteranlage 2. Möha, den 7. Oktober 1890. Vorläufiges Verzeichniß der am 5. Oktober in Massansa

konfiszirten Sachen.

130 Stück Elfenbein, worunter 35 große Zähne, 80 Lasten Stoffe, worunter 60 Doppellasten, 12 Lasten Perlen, Zünd⸗ hütchen ꝛc., 3 Kisten mit Diversem, 1 Last eiserne Kessel, 17 Last eiserne Hacken, 6 Last Messingdraht, 2 Last Gewürze, 1 Blech⸗ kanne mit Zucker, 4 Last Flußpferdzähne, 87 Stück Gewehre, worunter 2 Hinterlader und viele ganz neue, 2 Revolver, 12 Last Pulver (ca. 550 Pfund), 4 silberne Dolche.

tuhlmann, ie

utenant.

Bussisi, den 15. Oktober 1890.

8 Ew. Hochwohlgeboren erlaube ich mir folgende Gegenstände zu übersenden:

1) ein Packet mit geographischen Aufnahmen für Herrn Frhrn. von Dankelmann, Berlin,

2) Vier Kisten mit Bälgen und eine Rolle Häute für das zoo⸗ logische Museum zu Berlin, Herrn Prof. Moebius,

3) Ein kleines Packet mit ethnographischen Sachen und ein Pack Speere für die Herren Hansing & Cie., Sansibar (Eigenthum Dr. Stuhlmann’'s). Im Ganzen: Einen Brief und 7 (sieben) Kolli, um deren gütige Beförderung an die oben bezeichneten Adressen ich Sie ganz ergebenst ersuche Hierzu noch nachträglich

4) Ein großes Kollo mit getrockneten Pflanzen. Mollusken, In⸗ sekten ꝛc. für Herrn Prof. Aschersohn, Berlin, Botanisches Museum.

Der Expeditionschef

dSZ Anbei: 1 Pack Aufnahmen, b 8 Kolli Sammlungen.

n die Kommandantur des Kaiserlichen Reichskommissariats zu Sansibar.

Bussisi, den 16. Oktober 1890. In der Anlage erlaube ich mir, die Posten der Expedition zu übersenden. Ich reise am 19. d. M. über den See mit 23 Ugandabarken, 20 Mann Soldaten und einigen 80 Lasten und hoffe, in etwa 10 Tagen am Karägue⸗Ufer anzukommen. Herr Lieutenant Dr. Stuhlmann führt am 22. d. M. die Landkolonne mit Sergeant Kühne, 44 Soldaten und etwa 110 beladenen Trägern nach Karägue. Feldwebel Hoffmann bleibt mit einigen Soldaten zur Bewachung der in der Mission nieder⸗ gelegten Lasten zurück und folgt mit Lieutenant Langheld, der bis heute noch nicht angekommen ist, in den von mir zu sendenden Booten. Alle Posten für die Expedition bitte ich nach Bukumbi zu senden. Der Expeditionschef. gez. Dr. Emin. An die Kommandantur des Kaiserlichen Reichskommissariats zu Sansibar.

Anlage. Urambo, den 17. September 1890. Hochwohlgeborener Herr!* Hochzuverehrender Herr Pascha!

EAurer Excellenz gehorsamst für das hochgeneigte Schreiben aus Usongo dankend, melde ich ganz gehorsamst, daß, was mich und meine Leute betrifft, Alles in bester Ordnung ist. Hingegen wurde am Abend des 10. Mr. Shows Gehöft angesteckt. Der starke Wind machte, daß nach circa 2 Minuten Hofgebäude und Wohnhaus in Flammen standen. Mr. Show hat seine Werthpapiere, Bibel⸗ übersetzungen und Alles verloren. Mrs. Show ebenso. Es war nur wenig und meistens Sachen ohne Werth zu retten. Unsere Soldaten waren die ersten, die Mr. Show halfen und haben sich recht brav

dabei benommen. Ich wohne jetzt auf dem für die Station bestimmten

Hügel im Zelt. Nächste Woche wird hier wohl ein Arzt eintreffen.

Mit der Versicherung meiner vorzüglichsten Hochachtung habe ich die Ehre mich zu zeichnen als Y1A1A“ ganz gehorsamer gez. Freiherr von Bülow, Chef.

8— Bundi, den 19. Oktober 1890.

Euer Hochwohlgeboren melde ich ganz gehorsamst auf Befehl Sr. Excellenz Dr. Emin Paschas, daß Se. Excellenz heute Morgen abgefahren ist und daß ich mit der Karawane morgen früh über Französisch⸗Uffambiro und qua Kadjuma folge. 8

Gestern traf hier die Post, am 4. August von Bagamoyo ab⸗ gegangen, ein, die uns von der Station Mpwapwa annoncirten 98 Lasten, über deren Inhalt nichts bekannt ist, sind noch nicht hier angekommen. Feldwebel Hoffmann, der mit 6 Soldaten (3 Sudanesen, 1 Sulu, 2 Wangwana) und 6 kränklichen Trägern hierbleibt, wird sie bis zur Rückkehr der Boote oder bis zur Ankunft des Stokes'schen Bootes aus Uganda übernehmen. Die 3 (drei) als Aufseher an⸗ geführten Leute „Mhammadi, Mundikondo und Mundimoua“ sind noch entlassen und hier ihre rückständigen Gehälter sowie Poscho bis Bagamoyo bezahlt worden. Se. Excellenz läßt bitten, daß deren Namen in dem eingesandten Namensverzeichniß getilgt werden.

Beifolgend habe ich die Ehre, noch ein Konvolut mit Routen⸗ skizzen von Herrn P. August Schynse einzusenden, das ich ganz gehorsamst bitte, mit den anderen Arbeiten Herrn Freiherrn von Dankelmann in Berlin zukommen zu lassen.

Anf Befehl des Expeditionschefs

gez. Dr. Stuhlmann, Lieutenant.

n die Kommandantur des Kaiserlichen Reichskommissariats zu Sansibar.

Sansibar, den 15. November 1890.

Die Augustpost Ew. Excellenz von Tabora fowie ein Schreiben,

datirt Ussongo, den 8. September, ist mir geworden.

Ich habe aus derselben mit Befriedigung von dem guten Fort⸗ gange der Expedition Kenntniß genommen und gleichzeitig ersehen,

daß auch der Gesundheitszustand der verf ein leidlich zufriedenstellender ist.

chiedenen Herren noch immer

Die verschiedenen, von Ew. Excellenz angeregten Angelegenheiten

sind, soweit es in meinen Kräften stand, erledigt.

Das Elfenbein für H. A. Meyer ist angekommen und bereits

dem Vertreter der Firma ausgeliefert. Ebenso sind die Sammlungen eingetroffen und gehen mit dem „Bundesrath⸗ nach Deutschland.

Die Wahl des Vali von Unianjembe Sef bin Saad habe ich genehmigt und ist demselben vorläufig ein Monatsgehalt von 100 Rup. ausgesetzt worden. esgleichen habe ich ihm das Halten von 12 Sol⸗

daten gestattet, die ebenfalls von hier bezahlt worden.

Ihm sowohl wie Said bin Juma und Aly bin Sultani sind reiche Geschenke übersandt worden. Dem Ersteren unter anderen auch 100 Pfund Pulver. Ich hoffe, daß damit in jeder Weise den Inten⸗

tionen Ew. Excellenz entsprochen sein wird.

Was die Besetzung von Tabora resp. von Kipallapalla anlangt, so bin ich zu meinem lebhaften Bedauern augenblicklich noch nicht in der Lage, mit derselben vorzugehen, obgleich Kipallapalla mir ebenfalls dazu sehr geeignet erscheint. Sowohl der Mangel an Offizieren und Soldaten sowie die mir zur Pflicht gemachte Sparsamkeit machen es mir vollständig unmöglich, an eine Besetzung von Tabora von hier

aus zu denken.

Die letztere Thatsache, die absolut nothwendige allergrößte Spar- samkeit, ist auch der Grund, welcher mich veranlaßt, den Wünschen auf Nachbestellungen Ew. Excellenz nicht mit der Bereitwilligkeit Folge leisten zu köͤnnen, wie ich es wohl möchte. Ich war schon vor einem Monat gezwungen, Ew. Excellenz mitzutheilen, daß ich die da- mals erfolgte außerordentliche große Bestellung von mindestens 500 Lasten auszuführen nicht in der Lage sei. Um die wiederholt zum Ausdruck gebrachten Wünsche Ew. Excellenz jedoch in etwas zu befriedigen, habe ich mich entschlossen, den nach Tabora bestimmten Geschenken für Sef bin Saad u. s. w. auch 50 für Ew. Excellenz bestimmte Lasten beizufügen. Ich habe dabei, soweit als nur irgend möglich, auf den Bestellzettel Rücksicht genommen und hoffe, daß mit den übersandten Werkzeugen zum Bau einer Station, mit dem Proviant, den Meoikamenten, den Chemikalien u. s. w. Ew. Excellenz auch

befriedigt sein werden.

Eine stärkere Expeditien auszurüsten ist, wie ich wiederhole, augenblicklich ganz unmöglich. Der Etat soll unbedingt eingehalten werden, und bin ich hierfür persönlich verantwortlich gemacht. Die von Ew. Excellenz mehrfach erwähnten Aufklärunger und Instruk⸗ tionen ꝛc. müssen nunmehr lange dort angelangt sein. Major von Wissmann wird voraussichtlich Anfang Dezember hier wieder eintreffen und die Kommandanturgeschäfte wieder bis zum 1. April übernehmen. Am 1. April wird die Kolonie in eine Kronkolonie umgewandelt und dem Gouverneur Herrn Freiherrn von Soden unterstellt. Der Sultan wird für den abzutretenden Küstenstreifen mit vier Millionen entschädigt. Die Schutztruppe wird eine Reichs⸗

kolonialtruppe

In der Zwischenzeit ersuche ich Ew. Excellenz aufs Neue, sich

zu behelfen und unbedingt wenigstens eine Station“ am Victori Nyanza zu gründen gez. Schmidt, 8 Stellvertretender Reichskommissar für Ost⸗Afrika. Sr. Ercellenz Dr. Emin Pascha.

Handel und Gewerbe.

Augsburg, 2. Februar. (W. T. B.) Bei der heute statt⸗

gehabten Serienziehung der Augsburger 7 Fl.⸗Loose sind fol

gende Serien gezogen worden: 53 145 173 559 630 699 764 944 1210 1258 1389 1446 1481 1588 1694 1744 1781 1826 1889

ipzig, 2. Februar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗

I.“ La Plata. Grundmuster B. pr. Februar 4,32 ½ ℳ,

4,35 ℳ, pr. April 4,35 ℳ, pr. Mat 4,37 ½ ℳ, pr. Jun

pr. Juli 4,37 ½ ℳ, pr. August 4,40 ℳ, pr. S 40 ℳ, pr. Oktober 4,42 ½ ℳ, pr. November 4,42 ½ Dezember 4,42 ½ Umsatz 100 000 kg. Schwach. Meiningen, 2. Februar. (W. T. B.) Gewinnziehung Meininger 7 Fl.⸗Loose: 4000 Fl. Ser. 6720 Nr. 10, 2000 Ser. 5106 Nr. 42, je 300 Fl. Ser. 74 Nr. 24, Ser. 1328 Nr. Ser. 2484 Nr. 33. Gotha, 2. Februar. (W. T. B.) Serienziehung

Bukarester Prämien⸗Anleibe. 10 24 40 77 189 272 491

600 747 947 1065 1136 1236 1238 1252 1335 1376 1466 148 1555 1640 1787 1808 1888 1898 2011 2069 2079 2112 2221 2270 2309 2429 2451 2459 2476 2522 2580 2587 2594 2602 2795 2880 2949 2988 2998 3110 3117 3168 3176 3184 3227 3330 3415 3716 3738 3843 3944 40903 4047 4055 4154 4168 4230 4382 4477 4485 4566 4578 4693 4703 4788 4812 4884 5035 5180 5211 5333 5452 5486 5581 5807 5892 5917 5920 5956 5979 5999 6122 6154 6239 6339 6396 6424 6595 6618 6901 6974 7022 7094 7164 7280 7350 7432 7444 7458 7500.

25 000 Fr. Ser. 7022 Nr. 59.

Hamburg, 2. Februar. (W. T. B.) Prämienziehung de Köln⸗Mindener Loose: 55 000 Thlr. Nr. 12787, 6000 Thlr. Nr. 84963, 3000 Thlr. Nr. 170904, je 2000 Thlr. Nr. 55056 84994, je 1000 Thlr. Nr. 3338 88571, je 500 Thlr. Nr. 3304 21265, je 200 Thlr. Nr. 21253 39760 55063 81522 84984 115590 115597

132043 139629 143646 160583.

Hamburg, 2. Füerer. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath der Wechsler⸗Bank“ setzte die Dividende für das

abgelaufene Geschäftsjahr auf 8 % (gegen 8 ½ %) im Vorjahre fest.

„Hamburger

Zweite Beilage

2

Inzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Königreich Preußen.

Verzeichniß der Vorlesungen, ommer⸗Halbjahr 1891 an der Königliche Greifswald gehalten werden sollen. Das Semester beginnt am 15. April 1891. Die mit * bezeichneten Vorlesungen sind öffentliche. Theologie. Encyklopädie und Methodologie des theologischen Prof. Zöckler. Einleitung in das Alte Testament, Prof. Baethgen. Genesis, derselbe. Psalmen, Prof. Giesebrecht. „Erklärung des Mischnatraktates Aboda zara, Prof. Baethgen. Erklärung des Evangeliums Jahannis, Prof. Schlatter. Erklärung des Römer⸗ briefs, derselbe. Erklärung der katholischen Briefe, Lic. Dalmer. Neuere Kirchengeschichte seit der Reformation, Prof. Zöckler. „Ueber den Geist und die Hauptepochen des kirchlichen Mittelalters derselbe. *Geschichte der kirchlichen Baukunst mit Rücksicht auf das evangelische Kirchengebäude, Prof. Schultze. vmbr ʒ Polemik, derselbe. Christliche Dogmatik e mer. Die Lehre von den Sakramenten, derselbe. Ethik, derselbe. Praktische Theologie thusius. Erklärung der evangelischen ‚Ueber die innere Mission des 19. Jahrhunderts, derselbe. *Kirchen⸗

historische Uebungen des theologischen Seminars, Prof. Zöckler; alt⸗ testamentliche, Prof. Baethgen; neutestamentlich dogmatische, Prof. Cremer. Uebungen d Instituts: homiletisches Seminar Prof, von Nathusius, homiletisches Proseminar Prof. Cremer, katechet. Seminar Prof. von Nathusius, paf ral⸗theologische Uebungen derselbe; Uebungen der musikalisch⸗liturgischen Abtheilung Musikdirektor Drönewolf. „Uebangen des alttestament⸗ lichen Proseminars. Prof. Giesebrecht. —*Neutestamentliche Uebungen Lic. Dalmer. *Archäologische Uebungen (Einführung in die alt⸗

christliche Kunst) Prof. Schultze 8 Rechtswisse Encyklopädie der Rechtswissenscha

ns ft,

ling. »Geschichte des deutschen

Strafprozeß, Prof. Medem.

Uebungen, Prof. Stoerk. Medizin.

Osteologie und Syndesmologie, Prof. Solger. Anatomie des *Ausgewählte Kapitel 1 *Anatomie organe, Prof. Solger. Mikkroskopische Parallelkurse, Prof. Solger in Verbindung mit Dr. Grundzüge der vergleichenden Anatomie, Dr. Ballowitz. Experi⸗ mentalphysiologie, eine Hälfte, Prof. Landois. geschichte und Zeugungslehre, derselbe. Arbeiten im Institut verbunden mit Demonstrationen, derselbe. Anleitung zu selbständigen Bearbeitungen physiologischer oder histo⸗ logischer Themata, nur für Geübtere, dersel Anatomie. Prof. Grawitz. Demoastrativer Kursus der pathologischen Anatomie mit Mikroskopirübungen, derselbe. *Secirübungen, der⸗ selbe. Arzneimittellehre und Arzneiverordnungslehre, Therapeutisches Praktikum, derselbe. Chemisches Praktikum für Kllinicisten, derselbe. Brunnen⸗ und chen Laboratorium für Geübtere, derselbe. Eichstedt. derselbe. Kursus Chirurgische Verband⸗

Menschen, II., Prof. Sommer. menschlichen Anatomie, derselbe.

*Arbeiten im pharmakologis

Ueber Spphilis mit Demonstrationen, Ueber Hautkrankheiten mit Demonstrationen,

der Ohrenkrankheiten, Dr. Hoffmann.

und Instrumentenlehre mit praktischen Physikalische Diagnostik mit praktischen

Mosler in Gemeinschaft mit Dr. Peiper. Ph mit praktischen Uebungen, Prof. Krabler. Prof. Mosler. (Thirurgische Besprechungen,

Chirurgischer Operationskursus

selbe. Ueber spezielle Chirurgie,

Chirurgisch⸗propädeutischer Kursus, derselbe. torium, derselbe. Augenheilkunde, Prof. Schirmer. Krankheiten der Augenlider und des Thränenapparates, derselbe. Theorie der Geburtshülfe, Prof. Pernice. *Ueber Frauen⸗ 1 Frauenkrankheiten mit Demonstrationen, Prof. von Preuschen. hülfliche Diagnostik, derselbe. Geburtshülfliche lebre, derselbe. Die Krankheiten Strübing. Laryngoskopischer Kursus, zweiter Theil, Prof. Löffler. Praktische Uebungen im hygienischen Laboratorium, derselbe. „Hygienische Besprechungen, derselbe. Gerichtliche Medizin, Prof. Beumer. Praktische Uebungen gerichtlich⸗ medizinischer Untersuchungsmethoden, derselbe. Ueber Schutzpocken⸗ Impfung mit Impfübungen, Dr. Peiper. Spezielle Pathologie und Therapie mit Demonstrationen (Krankheiten der Digestionsorgane), der⸗ selbe. Medizinische Klinik und Poliklinik, Prof. Mosler. Chirurgische Klinik und Poliklinik, Prof. Helferich. Augenärztliche Klinik, Prof. Schirmer, mit dem Ambulatorium der Augenkranken. Eynäkologische Klinik und Poliklinik,

krankheiten, zweiter Theil, derselbe.

Psvchiatrische Klinik, Prof. Arndt.

Seminar, derselbe.

Berlin, Dienstag, den 3. Februar

Studiums,

„Symbolik und er Theil, Prof. Cre⸗

derselbe.

eologisch⸗praktischen

Stoerk. Institut

cha Pro catore. Römischer

und Geschichte des römischen Rechts, Prof. Civilprozeß, derselbe. Pandekten III (Erbrecht), Prof. Stampe. Deutsche Reichs⸗ und Rechtsgeschichte, Prof. Stoerk. *Lektüre aus⸗ erwählter Quellen der deulschen Reichs⸗ und Rech Deutsches Privatrecht, Prof. Lewis. Reichs⸗ und Landesstaats⸗ recht, Prof. Haeberlin. Verwaltun Organisation, derselbe. Strafrecht, Strafrecht, Prof. Medem. Strafprozeßrecht, Prof. Strafverfahrens, w 1 Civilprozeß, mann. Völkerrecht mit Einschluß des öffentlichen Seerechts, Prof. Stoerk. Preußisches Privatrecht, Prof. Stampe. *IJuristisches Seminar: 1) Uebungen auf dem Gebiete der Geschichte des römischen Rechts im Mittelalter, Prof. Pescatore. schaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete des Civilprozesses, Prof. Weis⸗ mann. 3) Interpretation des Pandektentitels: de solutionibus, Prof. Stampe. 4) Interpretation des Sachsensviegels, ʒ Pandekten⸗Konversatorium, Prof. Stampe. Konservatorium über Staatsrecht, Verwaltungsrecht und Völkerrecht mit

eschichte, derselbe. Weis mann.

Prof. Weis

2) Anleitung zu wissen⸗

Prof. Lewis. schriftlichen

Ballowitz. 5 Entwickelungs⸗ Praktische physiologische

pezielle pathologische

Prof. H. Schulz.

Bäderlehre,

2 ☛2 N 51

8 *

Helferich.

Heidenhain. *Chirurgisches Examina⸗ * Ueber die

—₰

e

4 28 Operations⸗

Kehlkopfes,

Degenerations⸗ zustände und Degenerations⸗Krankheiten des Menschen, s Kinder⸗Poliklinik und Ambulatorium, klinik für Nasen⸗ und Halskranke, Prof. Strübing. Philosophie und Pädagogik. „Einleitung in die Philosophie, Prof. Baier. neueren Philosophie seit Kant, derselbe. Philosovhie, derselbe. Philosophische Uebungen, Psychologie, derselbe. Rechtsphilosophie, 1 Geschichte der Philosophie seit Kant, Prof. Rehmke. Pädago ik, derselbe. Nebungen über Logik, derselbe. Mathematik. Ausgewählte Kapitel aus der Theorie der e Prof. Thoms. *Einleitung in die Variationsre Mebungen in dem mathematischen Seminar, derse und Integralrechnung 1. Theil, Prof. Minnigerod algebraischen Gleichungen, derselbe. *Ueb

Prof. Krabler. *Poli⸗

Geschichte der Uebungen über Prof. Schuppe.

lliptischen Funktionen, chnung, derselbe. lbe. Differential⸗ e. Theorie im mathematischen

1891.

Naturwissenschaften.

*Ausgewählte Kapitel der Akastik 8 Optik, Prof. Obe Mathematische Theorie des Lichts, derselbe. Pbysikalische Uebungen derselbe. Arbeiten für Geübtere im physikalischen Instttut der⸗ lelbe Experimentalphysik, zweiter Theil, Prof. Hols. „Physi⸗ kalische Messungen und erxperimentelle Lösung physikalischer Auf⸗ gaben, derselbe. *Auserlesene Kapitel der physiologischen Chemie, Prof. Limpricht. Chemie I. derselbe. Chemisches Praktikum, derselbe in Gemeinschaft mit Prof. Schwanert. * Auserlesene Kapitel der technischen Chemie, Prof Schwanert. * Besprechungen über pharmaceutisch⸗chemische Gegenstände, derselbe. Pharmacie II., derselbe. Analpytische Chemie, derselbe. —* Ueber theo⸗ retische Chemie, Dr. F. W. Semmler. —* Ueber Methanderivate, derselbe.

ft mit Dr. Deecke. Arbeiten im mineralogischen Jastitut, der⸗ elbe Ueber Erdbeben, Dr. Deecke. Formationslehre, derselbe. »Geologische Exkursionen, derselbe in Gemeinschaft mit Prof n. Allgemeine Botanik, Prof. Schmitz. Demonstra⸗

tionen von Pflanzen, derselbe. Botanisches Praktikum, derselbe.

Mikroskopische Untersuchungen der Drogen und Nagnhrungsmittel, Dr. Moeller. Botanische Exkursionen, derselbe. Allgemeine Zoologie auf vergl. anatom. Basis und mit bes. Rücks. a. d. mediz. Stud., Prof. Gerstaecker. „Ornithologie, derselbe. Descende (Darwinismus), Dr. Mueller. Zoologisches Praktikum, der Zoologische Exkursionen, derselbe. Geographie. eographische Uebungen, Prof. Credner. *Geographische derselbe. Länderkunde von Amerika und Australien,

Uebungen des hist. Sem. für a. Gesch., Prof. Seeck. Griech. Staatsalterthümer, d e. Geschichte der germ. und rom. Völker bis zum Zeitalter arl's d. Gr., Prof. Bernheim.

nath⸗ 1131 se

Uebungen des hist. m.; über die Gotengesch. des danis, derselbe. Preußische Geschichte seit dem Großen fürsten, Prof. Ulmann. istor.⸗krit. Uebungen im histor derselbe. Neuere russische Geschichte, Dr. Schmitt. Uebungaer z. Gesch. d. J. 1868, derselbe. *Geschichte der Kunst des Mite und der neueren Zeit, Prof. Pyl. Geschichte der Greifswa Kirchen und Klöster, derjelbe. Konservatorium über Pomm Alte thümer sowie diplomatische Uebungen, derselbe.

Staats⸗ und Kameral⸗Wissenschaften.

Ueber die Arbeiterfrage, Prof. Struck. Allgemeine National⸗ ökonomie, derselbe. Nationalöksnomische Uebungen, derselbe.

Archäologie, Philologie und Sprachwissenschaft

»Erklärung der Nachbildungen ausgew. Kunstwerke, Prof. Preuner. Archäologische und mythologische Uebungen, derselbe. Griechische Heroenmythen in Literatur und Kunst, derselbe. *Lucretius I. II., Prof. Susemibl. Gesch. der griech. Literatur in der Alexandrinerzeit, derselbe. *Aristotelische Uebungen, derselbe. „Im pbilologischen Seminar: Catullus, Prof. Maaß; Dionys von Halikarnaß Brief an Pompejus,. Prof. Marx. *Im philologischen Proseminar: die Mvsterieninschrift von Andania, Dr. Schulze. Entwicklung der troischen Dichtung und Sage u. Interpr. des Meleagerliedes der Ilias, Prof. Maaß Lateinische Syntax, Prof. Marx. Einleitung in die Schriften Fenophon'’s und Erklärung des Symposions, Dr. Schulze. Grundzüge der alt⸗ hochdeutschen Grammatik, Prof. Reifferscheid. Geschichte der deut⸗ schen Literatur I. Theil (von Vulfila bis auf Luther), derselbe. *Erklärung der kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler und Uebungen auf dem Gebiete der Rhetorik im german. Proseminar, derselbe. „Erklärung ausgew. Lieder der Minnesänger im german. Seminar, derselbe. Deutsche Grammatik, Dr. Siebs. Deutsche Uebungen, derselbe. Uebungen in den Anfangsgründen der engl. Gröammatik, Dr. W. Franz. Interpr. von T. Smollet's, Humphrey Clinker, derselbe. Ausgew. Kapitel der englischen Syntax, Prof. Konrath. *Uebungen im englischen Seminar, der⸗ selbe. „Uebungen im Romanischen Seminar, Prof. Koschwitz. Geschichte der altfranz. Literatur, derselbe. *Einführung in d. Stud. d. vergl. Grammatik der indogerm. Sprachen, Prof. Zimmer.

Sanskritgrammatik für Anfänger, derselbe. *Erklärung ausgew. Sanskrittexte, derselbe *Anfangsgründe des Persischen, Prof. Ahl⸗ wardt. Arabische Dichter, derselbe. Arabische Grammatik, derselbe. Erklärung der hebr. kl. Propheten, Prof. Keßler. Erklärung des Buches Daniel, m. gramm. Einführung in d. Bibl.⸗Aramäische, der⸗ selbe. Elemente des Arabischen, derselbe. »Fortsetzung des Aethiopischen, derselbe. 3 1 Künste.

Allgemeine Musiklehre, Musikdirektor Bemmann. *Theo⸗ retisch⸗praktischer Unterricht im liturgischen Kirchengesang, Musik⸗ direktor Drönewolf. »Intervallen⸗ und Akkordlehre, derselbe. „Kursus im anatom. Zeichnen, von Dewitz. *Anleitung zum per⸗ spektiv. Zeichnen und Aquarelliren, sowie Planzeichnen, derselbe. Turnunterricht, Turnlehrer Range. Fechtunterricht, derselbe Tanzunterricht, Tanzlehrer Wirck. ““

Der Waarenverkehr im Jahre 1890.

Das soeben erschienene Dezemberheft der Statistik des Deutschen Reichs bringt die Schlußangaben über die Einfuhr und Ausfuhr der wichtigeren Waarenartikel im Deutschen Zoll⸗ gebiet während des vergangenen Jahres. Die Angaben beziehen sich jedoch nur erst auf die Menge, da die Berechnung des Werths längere Zeit in Anspruch nimmt und erst später ab⸗ geschlossen wird. Wir theilen aus der vorliegenden Zusammen⸗ stellung die wichtigeren Positionen, welche für den Waaren⸗ verkehr charakteristisch sind, in Folgendem mit.

Eine Vermehrung der Einfuhr hat sich ergeben bei roher Baumwolle, Blei, Brucheisen, Roheisen (von 3 377 313 auf 3 849 542 Doppel⸗Centner), Eisenbahnschienen, schmied⸗ barem Eisen, Weißblech, Eisendraht, groben Eisenwaaren, Eisenerzen (von 12 348 000 auf 15 222 000 Doppel⸗Ctr.), Flachs, und Jute. Die Weizeneinfuhr steigerte sich von 5 168 872 Doppel⸗Ctr. auf 6 723 444 Doppel⸗Ctr., wovon auf russischen 3 045 521 bezw. 3 759 972 Doppel⸗Ctr. fielen; ebenso vermehrte sich die Gersteneinfuhr von 6 514 220 auf 7 349 670 Doppel⸗Ctr., die Einfuhr von Mais und Dari von 3 146 097 auf 5 619 322 Doppel⸗Ctr., von Kartoffeln von 547 588 auf 987 894 Doppel⸗Ctr., von Obst; ferner von Fenster⸗ und Tafelglas, Spiegelglas, Kalbfellen, Rindshäuten, Holzborke, Bau⸗ und Nutzholz, Lokomotiven und Nähmaschinen, rohem Kupfer, Taschenuhren, Leder, feine Lederwaaren, Handschuhe, Bier, Arrak, Cognac und Rum, Spiritus, Schaumwein, Fleisch von Vieh, Fische, Heringe, Kaffee, Kartoffelmehl, Müͤhlenfabrikate, Reis, Tabackblätter, Rauchtabak, Thee, Zucker, Schmalz, Holzstoff, Holzmasse,

Pappen, Petroleum, Floretseide, Dachschiefer, Braunkohlen (von 56 502 997 auf 65 064 141 Doppel⸗Ctr.), Asphalt Federvieh, Eier, Kühe, Jungvieh, Schweine (von 327 649 auf 596 823 Stück), Spanferkel, Schafvieh, roher Zink.

Eine Verminderung der Einfuhr haben aufzuweisen: Guano, Kleie, Lumpen, Baumwollengarne (von 219 262 auf 188 164 Doppel⸗Ctr.), Baumwollenwaaren, Cement, Hanf, Roggen (von 10 597 308 auf 8 762 144 Doppel⸗Ctr., darunter aus Rußland von 9 346 575 auf 7 511 666), Hafer von 2 580 040 auf 1 876 116 Doppel⸗Ctr., Hülsenfrüchte von 720 944 auf 689 830 Doppel⸗Ctr-, Palmkerne, Malz, Cichorien, rohe Roßhäute, Schaf⸗ und Ziegenfelle, grobe Tischlerarbeiten, Hopfen, Kautschuck, feine Kupferwaaren, Sohlleder, Nähgarn, Wein und Most in Fässern, Wein in Flaschen, Butter, auch Margarine, Südfrüchte, Käse, Obst, Salz, Cigarren, Baumöl, Rüböbl, Papier, Rohseide (von 28 718 auf 23 094 Doppel⸗Ctr.), Koks, Steinkohlen (von 45 565 588 auf 41 645 411 Doppel⸗Ctr.), Hüte aus Stroh, Terpentin, Mauer⸗ steine, Steine aus Thon, Pferde (von 84 329 auf 83 506 Stück), Ochsen, Kälber, Kunstwolle, Schafwolle, Wollengarn.

Eine Vermehrung der Ausfuhr ist zu verzeichnen bei: Lumpen, roher Baumwolle, Baumwollengarn, Baum⸗ wollenwaaren (von 261 363 auf 281 260 Doppel⸗Ctr.), Alaun, Soda, Mineralwasser, Salpeter, Salzsäure, Brucheisen, Eisen⸗ bahnlaschen, Eisenbahnschienen, L ppeneisen, Radeisen, groben und feinen Eisenwaaren, Cement, Eisenerzen, frischem Obst, gemeines und weißes Hohlglas, Fenster⸗ und Tafelglas, Spiegel⸗

glas, farbiges Glas, Kalbfelle, Rindshäute, Schaf⸗ und Ziegenfelle, Bau⸗ und Nutzholz, grobe Tischlerarbeiten, musikalische In⸗ strumente, Dampfkessel, andere Maschinen, Kautschuck, rohes Kupfer, geschmiedetes Kupfer, grobe und feine Kupferwaaren, Wand⸗ und Pendeluhren, Puppen, Taschenuhren, Handschuh⸗ leder, Seilerwaaren, Leinwand, Lichte, Spiritus (von 244 004 auf 297 978 Doppel⸗Ctr.), anderer Branntwein, Wein in Fässern und Flaschen, Schaumwein, Butter, auch Margarine, Fleisch von Vieh, Käse, Kartoffelmehl, Salz, Melasse, Taback, Stärke⸗ zucker, Zucker (von 5 221 481 auf 7 965 167 Doppel⸗Ctr.), Löschpapier, Rohseide, Floretseide, Braunkohlen, Koks (von 8 125 697 auf 10 748 064 Doppel⸗Ctr.), Steinkohlen (von 88 472 023 auf 91 480 504 Doppel⸗Ctr.), Steine aus Thon, Töpfergeschirr, Porzellan, Pferde, Wollenwaaren (von 261 575 auf 277 887 Doppel⸗Ctr.), gewalzter Zink, roher Zink.

Eine Verminderung der Ausfuhr hat stattgefunden bei Guano, Kleie, rohem Blei, Pottasche, Bleiweiß, Chlor⸗ kalium, Farbhölzern, Kali, Natron, Superphosphat, Wein⸗ steinsäure, Kreide, Roheisen (von 1 564 345 auf 1 168 776 Doppel⸗Ctr.), schmiedbarem Eisen, Eisendraht (von 1 564 411 auf 1 342 939 Doppel⸗Ctr.), groben Waaren aus Eisenguß, Drahtseilen, Röhren aus schmiedbarem Eisen, Draht⸗ stiften; Flachs, Hanf; bei Hülsenfrüchten, Gerste, Raps, Malz, Cichorien, Kartoffeln (von 1 197 039 auf 905 820 Doppel⸗Ctr.), rohem Spiegelglas; bei Möbeln, feinen Holzwaaren, Hopfen, Lokomotiven, Filzhüten, Leder, feinen Lederwaaren, Jute⸗ und Manillahanfgarn, ungebleichtem Leinengarn, Jute⸗ und Manillahanfgeweben, Bier, Mehl aus Getreide, Cigarren, Speiseölen in Fässern, Palmöl, Rüböl, Holzmasse, Holzstoff, Pappen, Schreib⸗, Druck⸗ und Zeichenpapier, Schmierölen, Seiden⸗ und Halbseidenwaaren, Dachschiefer, Hüten aus Stroh, Theer, Eier, Mauersteinen, Kühen, Ochsen, Jungvieh, Kälbern, Schweinen (von 10 122 auf 4326 Stück), Spanferkeln (von 9967 auf 3896 Stück), Schafvieh (von 597 972 auf 398 820 Stück), Lämmern (von 9217 auf 4816 Stück), Kunst⸗ wolle, Schafwolle, Wollengarn und bei gewalztem Zink.

Fassen wir diese Angaben zusammen, so ist eine starke Zunahme der Einfuhr an Rohmaterialien der Textil⸗ und Eisenindustrie, ferner von Konsumtibilien aller Art (mit Ausnahme von Roggen, Hafer, Hülsenfrüchten, Wein, Butter, Ochsen, Kälbern), aber auch eine größere Zunahme an Fabri⸗ katen der Eisen⸗, Glas⸗, Leder⸗ und Holz⸗, Maschinen⸗ und Uhrenindustrie zu verzeichnen, während in der Einfuhr von Fabrikaten der Textil⸗, Papier⸗, Kupfer⸗ und Steinindustrie ein Rückgang eingetreten ist.

Auf der anderen Seite hat sich der Export von Fabrikaten der Textil⸗, der chemischen, zum Theil auch der Eisen⸗, ferner der Holz⸗, Maschinen⸗, Uhren⸗, Leder⸗ und Glasindustrie, ferner die Ausfuhr einzelner landwirthschaftlicher Fabrikate (Zucker, Spiritus) gehoben. Dagegen hat der Export von Hauptfabrikaten der Eisenindustrie, der Möbel⸗, Hut⸗, Seiden⸗, Papier⸗Industrie, wie auch die Ausfuhr von landwirthschaft⸗ lichen Produkten (Vieh, Schafwolle) einen Rückgang erfahren.

Statistik und Volkswirthschaft.

Deutscher Landwirthschaftsrath.

Ueber die gestrige Sitzung ist noch Folgendes zu berichten: Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete: der Ablauf der Handelsverträge im Jahre 1892, insbesondere der Ab⸗ schluß eines Handelsvertrages mit Oesterreich⸗Ungarn u. s. w. Der erste Referent, Major a. D. von Below⸗Saleske, be⸗ fürwortete die Annahme folgender Resolution: „Der Deutsche Land⸗ wirthschaftsrath wolle erklären: I. der Abschluß von neuen Handels⸗ verträgen kann für die deutsche Landwirthschaft nur dann ein gedeih⸗ licher sein, wenn unter Aufrechterhaltung des Grundsatzes eines Schutzes der nationalen Arbeit hierbei an der Gegenseitigkeit der Interessen der gesammten Produktion fest⸗ gehalten und jede Bevorzugung der Industrie vor dem land⸗ wirthschaftlichen Gewerbe sorgfältigst vermieden wird. Im Falle der Abminderung der jetzt für Produkte des Ackerbaues und der Viehzucht bestehenden Schutzzölle erscheine unausbleiblich: a. ein erheblicher Niedergang der Aufnahmefähigkeit des flachen Landes für die Er⸗ zeugnisse der heimischen Industrie, wie hieran anschließend Handels⸗ krifen und folgenschwere Arbeitsstockungen; b eine bedauernswerthe Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit des ländlichen Arbeitgebers gegenüber den großen aber auch kostspieligen Aufgaben der bestehenden wie der noch weiter zu gewärtigenden sozialpolitischen Gesetzgebung; c. eine dauernde und sich noch verstärkende Schwierigkeit für den ländlichen Arbeitgeber, mit den Lohnsätzen der Industrie wetteifern zmu können wodurch die schon bestehende Entvölkerung des flachen Landes weitere Fortschritte machen muß, zum sicheren Nach⸗ theil der Wehrhaftigkeit wie auch des inneren Frie⸗ dens Deutschlands; d. eine unvermeidliche Schwächung der

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