1891 / 34 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Feb 1891 18:00:01 GMT) scan diff

würdige Wendung geschehen: bald darauf habe Lord Granville im Oberhause mit wahrer Hochherzigkeit die Bismarck'schen Vorwürfe für begründet erklärt, und den 6. März habe Hr. Gladstone erklärt, wenn Deutschland eine kolonisirende Macht werden wolle, so solle es will⸗ kommen sein, dann würden das bundesfreundliche England und Deutschland nebeneinander zum Heil der Menschheit die lolonisato⸗ rischen Aufgaben lösen. Von dieser günstigen Stimmung sei sofort Gebrauch gemacht worden. Es sei in den Jahren 1885 und 1886 die Periode der Verständigung zwischen den Interessen Deutsch⸗

lands und Englands gefolgt, zuletzt auch für Ost⸗Afr ka. Das Ab⸗ kommen mit

Abg. Graf von Strachw tz: Der § 5 in seiner jetzigen Be⸗ deutung richte sich ganz wesentlich gegen den Großgrundbesitzer. Wenn aber die Rehe aus diesem Paragraphen heraus kämen, könne er

für ihn stimmen

Abg. Francke (Tondern): Wenn man wirklich durch das Gese einen Schutz gegen Wildschaden schaffen wolle, so müsse man die Regreßpflicht allgemein anerkennen. Schon heute werde von den meisten größeren Jagdbesitzern der Schaden freiwillig und reichlich er⸗ setzt. Der Paragraph werde aber wesentlich seine Wirksamkeit gegen

ieser Beziehung noch ungleich nüchterner geworden im letzten Jahre als dieser Bcgleha 8” nach dem deutsch⸗englischen Abkommen habe Sir John Hennessee, der selbst früher in Ost⸗Afrika eine hervorragende kolonialpolitische Rolle gespielt habe, in dem Nineteenth einen Artikel veröffentlicht, in dem er den typischen Verlauf aller Kolovialbestrebungen schildere und hervorhebe, daß das englische 85 lament auf Grund der Untersuchungen seiner Kommission zu 35 Beschluß gekommen sei, daß jede fernere Ausdehnung des besitzes oder die Uebernahme der Kolonialregierung oder der Abschluß neuer Verträge unzweckmäßig sein würde und daß das Ziel der

anderer Meinung. Heute habe Deutschland noch das Prestige der letzten großen Siege über die Eingeborenen für sich und müsse baldigst mit der Errichtung von Stationen bis an das Seengebiet hin vorgehen. Major von Wissmann bezeichne das Seen⸗ gebiet direkt als die innere Küste Afrikas, und andere hervorragende Kenner des Landes, die jabrelang dort gelebt hätten, hätten sich in dem⸗ selben Sinne ausgesprochen. Ein schnelles Vorgehen sei das einzige Mittel, um Handel und Wandel zu heben. Die Mittel, die der Etat verfügbar mache, schienen ihm deshalb sehr gering. Daß man den nach Afrika gesandten Männern einen möglichst weiten Spielraum

Markt und braucht einen Ausdruck gegen den Sultan, die Behörde von Witu, den hier zu wiederholen ich Anstand Darauf kommt es zum Aeußersten, und nicht allein Künzel, son dern andere Deutsche büßen ihr Leben und Eigenthum ein. 89 werden mir zugeben, daß solche Vorgänge peinlich wenn man darauf einer anderen Regierung gegenüber Schritte gründen soll. Nichtsdestoweniger hat die deossehe Recherung gethan, was sie thun konnte, und fährt noch fort, die Ansprüche der

übri arteien innerhalb und außerbalb des Hauses entwickele. ö“ habe bei seinen Angriffen auf die enthusiasten von dem Trauerjahre gesprochen, das man feist 88 dem Rücktritt des früheren Reichskanzlers hingehen 6 one, und in Aussicht gestellt, es würden nur noch kurze Zeßt K 1 14— der Verehrung, die man für den Fürsten Bismarc 8 g habe, fortleben. Sö“ C 8.. 8 ereisen, denen er selbst angehöre, die rehru 2 Fraegent 'des Heutschen Reichs, den Fürsten Bismarck, ganz in

schiedene Dinge, die die gegenwärtige Regierung gethan und nicht

gehütet, auf diese Dinge einzugehen, weil mir das peinlich war; wenn der Hr. Abg. von Cuny das aber wünscht, so bin ich bereit, näher darauf einzugehen.

alter Weise fortlebe, und daß es eine Schande für de 8 sein würde, wenn diese Verehrung in Kurzem ““ Die Ziffern, die der Abg. Oechelhäuser als b8e nach Ost⸗Afrika angegeben 1“ 88 Gesamxanh börtij dern speziell den der deutschen Besi n dar. Hört. h lenen Die Ostafrikanische Geselsschaf ““ 8 sir 8 1 Lage eines Beschenkten, der nichts a 92 1 tinlich die 1 s e ive g gebracht, nämlich eine sehr werthvolle lukrative Gegengabe dger Schtens des Reichs 5 ie erheblich über die 600 000 ℳ, die S 1 1“ binausgingen. Die Verwaltung des Sean⸗ 88 Schutztruppe und so weiter seien ja nicht zum S e stafrikanischen Gesellschaft und ihrer Unternehmungen a sondern zugleich zum Schutze des deutschen Unternehmungsgeiste

ü dort in weitem Spielraum entwickeln werde. hanpt. Dder Fcbo zors 1““ 1““ wärtige Entwickelung ganz im Ein ehe, auf Unterdrückung des Sklavenhandels. Bei der Ver Rei sei s schon hervorgehoben worden, daß die Blockade EEE1““ e. das dee b Anbänger der dge. sich bekenne, so thue er das in dem vollen E“ G Kolonisation mit Fedlea nger er den Unfällen anfange. ie Kolonialgeschichte n zeige,

ise en Lehrgeld zahlen müssen (Sehr fie noc rechfe.) iberer edeise at Thatsache, daß jede roße Pariaft sich Kolonieen geschaffen habe und keine 1“ . 19 rechts.) Er halte das Deutsche Reich jedem S ebenbürtig, und wenn alle 1““ G fürerichtig efranme chern denselben Wweg beschritten hatten. (Beifalj rechts und bei den Nationalliberalen.)

Reichskanzler von Caprivi:

dng Dr. von Cuny hat seiner Entrüstung über ver⸗ gethan hat, Ausdruck gegeben. (Seiterkeit links.) Ich greife die drei schwersten Gravamina heraus. 1

Zunächst hat diese Regierung nicht richtig erfaßt, daß, wenn auch England in der Lage ist, uns etwas zu gewähren, wir doch in der Lage sind, auch selbst England Gegenleistungen zu machen. G Abgeordnete hat da einen Ton angeschlagen, der in der Zeit nach der Veröffentlichung des deutsch⸗ englischen Abkommens durch die Presse ging und der in einer ““ Linie zuletzt in der Behauptung gipfelte, die deutsche Regierung habe Unrecht gethan, englische Karten dem deutsch⸗englischen Abkommen zu Grunde zu legen, man müsse das künftig deutsch machen Man hätte mit demselben Recht von uns verlangen können, daß wir etwa statt des Längengrades von Greenwich den von Köln oder Berlin unseren Ab⸗ machungen zu Grunde legen sollten. Ich bin mir nicht bewußt, 8 die gegenwärtige Regierung zu einem solchen Urtheil über ihr Ver⸗ halten England gegenüber und ihre Auffassung der gegenwärtigen Kräfte und Machtverhältnisse Anlaß gegeben hat. 1

Wenn er aus dieser seiner Ansicht heraus weiter den Schluß zieht, diese Schwäche oder Unaufmerksamkeit der Regierung trage die Schuld, daß unsere Schiffe nicht rechtzeitig nach Chile gekommen seien, so darf ich mich darauf beziehen, daß deutsche Kriegsschiffe nicht zahlreich genug im Auslande stationirt sind, um immer rechtzeitig da sein zu können, wo etwa Unruhen ausbrechen und deutsche Interessen ge⸗ fährdet sein können. Das ist im vorliegenden Fall aber so. Wenn wir ein Kriegsschiff nach Chile hätten kommen lassen wollen, so hätten wir es von unserer Station in der Südsee wegnehmen müssen. In der Südsee haben wir wenige Schiffe, da würden sie gefehlt haben, in Samoa oder Neu⸗Guinea. Vielleicht sind sie da noch nöthiger, als wenn sie in Chile sind. Hätten wir das aber befohlen, so ist die Befehlsertheilung nach der Südsee eine etwas langsame; der Telegraph reicht nicht überall hin, da ist ein weiter Weg zu machen, und ich habe die Vermuthung: das deutsche Kriegsschiff, welches dann nach Chile gegangen wäre, wäre wahrscheinlich angekommen, wenn

in Chile längst wieder Frieden war. Wir haben das Mittel gewählt, das, soviel ich weiß, seit unvordenklichen Zeiten in solchen Fällen gewählt wird, daß sich eine Nation an diejenige andere wendet, die in der Lage ist, zunächst die erforderliche Hülfe schaffen zu können. Es wenden sich andere Nationen, Engländer, Russen, in solchen Fällen an uns, und wir haben uns in diesem Falle an England gewandt; ich vermag nicht abzusehen, daß wir damit Unrecht gethan hätten. 8 Das zweite Gravamen ist Witu. In Witu sind die Interessen von Deutschland dadurch verletzt worden, daß eine Unruhe ausbrach, die das Leben von Deutschen gekostet und ihr Eigenthum gefährdet hat. Ich habe, als ich gestern von Witu sprach, geflissentlich mich

Die Expedition, die unter Hrn. Künzel nach Witu ging, setzte sich zweifellos außer Hrn. Künzel aus lauter recht⸗ schaffenen Männern zusammen. (Seiterkeit links.) Was aber Hrn. Künzel anbetrifft, so war er ein Mann, der, in einer kleinen bayerischen Stadt geboren, ursprünglich zum Seminaristen bestimmt, dann Forsteleve, nachdem er seiner Dienstpflicht genügt hatte, nach Amerika ging. Der Mann wurde sodann, von dort bierher zurück⸗ gekehrt, von einem deutschen Gericht wegen Betruges mit zwei Monaten Gefängniß bestraft, ist in die französische Fremdenlegion getreten, mit der nach Tongking gegangen, in Singapore desertirt. Dann zum ersten Male nach Witu gegangen, hatte er dort einen sehr schlechten Ruf, nicht nur bei den Deutschen, sondern auch bei dem Sultan von Witu zurückgelassen, der den Ein⸗ druck von ihm erhalten hatte, er sei ein Lügner. Wie es nun ge⸗ kommen ist, daß ein Mann mit diesen Antezedenzien andere recht⸗ schaffene Deutsche unter seine Fahne sammeln und mit denen seine Expedition ausrüsten konnte, das weiß ich nicht. Sie können aber aus dem Weißbuch lesen, daß Hr. Meuschel sich beim Auswärtigen Amt vorsichtigerweise erkundigt hatte, und daß das Auswärtige Amt, dem alle diese Antezedenzien bekannt waren, Hrn. Meuschel rechtzeitig gewarnt hatte, nicht mit Künzel zu gehen; trotzdem ging Hr. Meuschel mit ihm. Nun kommt Künzel hin, geht ans Land, hat eine Holzsägemaschine und fängt an Holz zu sägen, von dem es im höchsten Grade zweifel⸗

Geschädigten oder deren Erben so entschieden als möglich zur Geltung zu bringen. Wenn der Hr. Abg. von Cuny wünschen sollte, privatim über die Rechtslage orientirt zu werden und über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen, so würde der Herr Staatssekretär des Auswärtigen Amts gern geneigt sein, diese Auskunft zu geben; wenn das hier vor der Oeffentlichkeit geschähe, so müßte ich besorgen, daß die Interessen der Geschädigten noch mehr geschädigt würden, als sie es ohnehin sind. (Hört, hört! links.) 8 Das dritte Gravamen des Hrn. von Cuny war der Neera⸗Fall. Die gegenwärtige Regierung, wenn ich den Herrn Abgeordneten recht verstanden habe, hätte nicht gethan, was sie thun konnte, um den Hrn. Peters und wer sonst an der Neera betheiligt war, hinreichend zu vertreten. Ich will jetzt vorlesen, was unter dem 28. März 1889, also ehe die gegenwärtige, von Hrn. von Cuny getadelte Re⸗ gierung ihr Amt antrat, an den Grafen Hatzfeldt in London von hier aus telegraphirt worden ist: 1

Ew. Excellenz sind ermächtigt, Lord Salis bury gegenüber ge⸗ legentlich zu wiederholen, daß die Expedition Peters das Reich nichts angeht und er und seine Begleiter für uns Privatreisende sind, bei deren Unternehmen wir uns von jeder Förderung fern halten. Der Reichskanzler würde es natürlich finden, daß England bewaffneten Zügen den Durchmarsch durch seine Interessensphäre in Ost⸗Afrika versagt. (Hört, hört! links.)

Vielleicht hat der Hr. Abg. von Cuny die Güte anzuerkennen, daß nach diesem Vorgang die jetzige Regierung kaum in der Lage war, die Ansprüche an die Neera anders zu vertreten, als sie es ge⸗ than hat. (Sehr richtig! Bravo links.)

Abg. Dr. Barth: Der Abg. Dr. von Cuny habe auf allen Sciton —9-- Hanses den Eindruck hervorgerufen, daß er wieder ein⸗ mal das Bedürfniß gehabt habe, sich zu entrüsten und mit seiner Rede gerade das bethätigt, was er den gestrigen Ausführungen des Abg. Richter zum Vorwurf mache. Der Person des Abg. Dr. von Cuny sei gestern nur deswegen Erwähnung geschehen, weil der Abg. Richter zum Ausdruck habe bringen wollen, daß dieselben Kreise, welche sich jetzt gegen die angeblich allzu englandfreundliche Politik richteten, auch seiner Zeit schon Veranlassung genommen hätten, sich über die englandfreundliche Haltung des Fürsten Bismarck zu entrüsten. Der Abg. Dr. von Cuny habe sich freilich wohl gehütet, die ganze Resolution, die in jener unter seinem Vorsitz abgehaltenen Ver⸗ sammlung im August 1889 gefaßt worden sei, vorzutragen. Er (Redner) wolle im Interesse des Abg. Dr. von Cuny auch darauf verzichten Es fänden sich darin solche Ausdrücke und Vorwürfe gegen die der deutschen befreundete englische Nation, daß er (Redner) im Interesse dieser Verhandlungen und im Interesse des guten Verhältnisses zu England es nicht für wünschenswerth halte, sie zu rekapituliren. Er empfehle sie aber dem stillen Studium. Seine Partei habe dem Abg. Dr. von Cuny nur zum Vorwurf gemacht, daß er die wahren Interessen Deutschlands bei seinem Verhalten verkannt habe, daß er um ein bischen Witu oder Ost⸗Afrika willen Deutschland in ein gespanntes Ver⸗ hältniß zu England habe bringen wollen. Diese Verkennung der wahren Interessen Deutschlands begleite die Kolonialschwärmer auf ihrem Wege seit dem Beginn der Kolonialpolitik. Der Abg. Dr. Windthorst habe heute sowohl wie vor einem Jahre großen Werth darauf gelegt, zu betonen, daß, wenn Deutschland noch tabula rasa hätte, er und seine Freunde sich hüten würden, auf die Kolonialpolitik einzugehen. Er sehe ein, daß das, was inzwischen auf kolonialpolitischem Gebiet erreicht sei, in der That wenig Werth habe, und deswegen möchte er seine Urheberschaf für die Zukunft wegwischen. Das werde ihm nicht ganz gelingen. Das ochbrett, von welchem diese weitergehenden kolonialen Pläne ver⸗ olgt würden, sei die Resolution Windthorst gewesen. Er habe wohl 8. an diese Tragweite derselben nicht geglaubt; habe er ja doch auch heute erklärt, daß die verbündeten Regierungen ihr eine weitere Trag⸗ weite gegeben hätten, als er beabsichtigt habe. Er hätte sich aber als Staatsmann gegenüber einem Politiker wie Fürst Bismarck sagen müssen, daß das an diese Resolution angehakt werden und sie das Band sein würde, mit dem er und seine Freunde in die Kolonial⸗ politik hineingezogen würden. Die Frage, ob die Ost⸗Afrikanische Gesellschaft zu den Kosten, welche aus der Pazifizirung des Landes erwüchsen, herangezogen werden könne, habe das Reichs⸗Justizamt wesentlich aus dem Grunde verneint, weil in dem betreffenden Gesetz, das aus der Initiative des Abg. Dr. Windthorst entstanden sei, durch die Ueberschrift zu erkennen gegeben sei, daß man in erster Linie den Sklavenhandel ins Auge gefaßt habe. Schon dieser Umstand beweise, daß der Abg. Dr. Windthorst für das, was geschehen sei, mit verantwortlich sei. Gerade durch das, was der Abg. Dr. Windthorst in Bezug auf seine Resolution erfahren habe, sei die Haltung seiner (des Redners) Partei um so mehr ge⸗ rechtfertigt worden. Es sei eben nur der erste Schritt, der etwas koste, und deshalb habe seine Partei sich gehütet, in der Kolonial⸗ politik einen einzigen Schritt zu thun, der ihr ausgelegt werden könnte, als ob sie geneigt wäre, überhaupt Kolonialpolitik zu treiben. Seine Partei würde lieber heute als morgen liquidiren. Eine Kolonialpolitik, wie sie getrieben werde, sei unzweckmäßig und un⸗ wirthschaftlich. Seine Partei habe diesen Standpunkt nicht ver⸗ lassen und markire dies dadurch, daß sie, trotzdem sie jetzt in hohem Maße durch die Ausführungen des Reichskanzlers befriedigt sei, die 3 ½ Millionen nicht bewillige, weil sie die starke Einmischung des Deutschen Reiches in Ost Afrika nicht wünsche. Dahingegen sei sie heute noch wie früher bereit, die etwaigen Liquidationskosten im weitesten Sinne des Wortes zu bewilligen. Wenn man ihr einen Weg angeben wolle, auf dem sie aus Ost⸗Afrika qua Reich herauskomme, sei sie bereit, 18 Mittel dazu zu bewilligen. Die Schaffung einer Kronkolonie e⸗ zeichne ein neues Stadium der Kolonialpolitik. Daß seine Partei dies nicht mitmachen wolle, bringe sie durch die Ablehnung der 3 ½ Millionen zum Ausdruck. Der Abg. von Hell dorff I seine (des Redners) Partei auf, etwas mehr Muth in diesen ücen zu entwickeln, und er scheine zu glauben, daß dem deutschen Hande dieser Wagemuth fehle. Das sei eine ganz falsche Auffassung. Alles, was in Ost⸗Afrika geschehen sei auf dem Gebiet des Handels und sonstiger wirthschaftlichen Versuche, sei die reine Bagatelle gegen das, was von Seiten des deutschen Handels alljährlich gewagt werde in allen Theilen der Welt. Nur wagten die Kaufleute hier nichts blindlings und unbesonnen, sondern in der Gewißheit späterer Früchte. Gerade weil die Hamburger und Bremer Keaufleute außerordentlich wenig an die Zukunft der Kolonieen glaubten, gäben sie für diese Dinge kein Geld her. Er freue sich, daß es in Deutschland solche Kaufleute gebe, die für utopische Pläne, selbst wenn sie von Jemand im Reichstage empfohlen würden, kein Geld übrig hätten. Freilich habe der Abg. von Helldorff gemeint, die deutschen ostafrikanischen Besitzungen könnten doch nicht so schlecht sein, denn sonst würden nicht andere Völker so sehr erpicht darauf

haft ist, ob es ihm gehörte. (Heiterkeit links.) Als er daran gehindert wird der Sultan citirte ihn in die gute Stadt Witu; da wird er internirt —, das gefällt ihm nicht;

er stellt sich auf den i auf den deutschen Besitz

sein, statt der Deutschen sich dort festzusetzen. Auch hier handle es sich um ein ganz legendäres Mißverständniß. Wo hätten denn die

gli Politik sein müsse, die Eingeborenen fähig zu machen, die Büliscen p echn 6 führen. Der Gedanke, der in der neuesten Zeßt auch wieder in England aufgetaucht sei, daß doch in E1 Ost⸗Afrika etwas zu holen sein müsse, komme daher, daß der Wert eines Artikels manchmal in höherem Grade davon abhänge, was Andere darüber dächten, als von seinem eigenen inneren. Man verweise auf Deutschland, das ihm jetzt ein großes 8 Landes in Ost⸗Afrika abnehmen wolle, und meine, man müsse jetzt, wenn man überhaupt etwas mit Ost⸗Afrika wolle, zugreifen. Daß diese Kolonien, heiße es, etwas werth seien, könne man daraus erkennen, daß diese nüchternen Deutschen Ost⸗Afrika für eine gute Sache hielten. In Deutschland sage man umgekehrt ganz Feee. Sir Hennessee finde, daß, die englischen Besitzungen in für die Engländer zwar nichts werth seien, aber, sage er, geseben von Süd⸗Afrika, vielleicht könne man doch noch einen Wert schlagen aus diesen Besitzungen, nämlich dadurch, daß man fig soet gebe, und zwar an wen? an Frankreich und an Deutschland. (Hort hört! und Heiterkeit links.) Seit dem vorigen Sommer sei au 8* Deutschland die öffentliche Meinung unendlich ““ er sei überzengt, daß sich heute hier keine Mehrheit, gestützt 1 öffentliche Meinung, für die Inangriffnahme 1“““ 1. erklären würde. (Sehr richtig! links.) Außer jenem Sachkenner sich u. A. Mr. Edward Dicy, der auch in Afrika gewesen in Süd⸗Afrika, dahin ausgesprochen, daß die gesammte 88 iche Meinung von Süd⸗Afrika darüber einig gewesen wäre, ghachi⸗ Central⸗Afrika thatsächlich gar nichts für die 88 chen 188 zu holen wäre. Er schlage vor eine politices of master v .“ y, eine meisterhafte Unthätigkeit. Er sage, wir haben jetzt genug get 88 Wenn einer der kontinentalen Mitbewerber die papiernen Besitzung in Besitzungen von materiellem Werth umwandeln wolle, möge er das Experiment machen. Die Engländer sollten warten, bis sie 8” dem Resultat dieser Experimente profitiren könnten. Auch Meyer komme genau zu denselben Schlußfolgerungen auf Grun der felben Erfahrungen in Afrika, und wenn noch etwas nöthig Ee um zu beweisen, daß es mit der dortigen Herrlichkeit nicht wei ber sei, so möge man einmal den Ausspruch des Vorsitzenden 88 eng lischen Ostafrikanischen Compagnie lesen: Man möchte sich. 5 8 nächste Zukunft nicht allzu viel Hoffnung machen, man 61 e no lange Zat die Dividende in Philanthropie bezahlt Uebrigens ständen die 2 Millionen Pfund des Anlagekapitals 1 Gesellschaft zum großen Theil auf dem Pavpiere. ö“ isen bahn, die von Mombasa aus fertig gestellt werden so 28 heen wohl kaum jemals fertig werden. Exr glaube, daß das vpfweh, welches der Kolonialrausch hinterlassen habe, der größten Fe 8 8 Platz gemacht habe. Der Reichskanzler habe ja auch 18. konstatirt, daß von irgend welchen bleibenden EEE“ e sei. Das Einzige, was dort geschehen könne, sei, in limitirter eise dem Sklavenhandel entgegenzutreten. Die Erhebung von eine Nothwendigkeit schon aus finanziellen Gründen. Beson ers nationalstolz darauf zu sein, habe er 1““ der Unterdrückung des Sklavenhandels und in Eeeöö 8 Christenthums habe man nur mäßige Erfolge zu verzeichnen. Ue sei dieser Punkt der einzige, mit dem seine Partei sich einverstanden erklären könne. Im Ganzen biete die Kolonialpo iti 1 trauriges Bild. Seine Partei werde, ihrem früheren Standpunkte getreu, auch diese 3 ½ Millionen ablehnen, obgleich sie sich nach den gestrigen Erklärungen des Reichskanzlers irgend welchen in kolonialpolitischer Beziehung nicht hinzugeben brauche. (Beifa

links. Abg. von Keudell: Er hätte nicht das Wort genommen, wenn nicht le Müssküd⸗ von der rechten Seite des Hauses dem deutsch⸗ englischen Abkommen diejenige uneingeschränkte Anerkennung versagt hätten, welche er nach gründlicher Einsicht in die Dinge demselben zollen müsse. Zunächst müsse er eine Behauptung richtig stellen, die vorgestern von verschiedenen Mitgliedern des Hauses ausgesprochen worden sei. Es habe sich um eine Aeußerung des Minister⸗Präsidenten von Manteuffel gehandelt. Man habe gesagt, er hätte geäußert: der Muthige weicht zurück. So gefaßt, hätten diese Worte o“ 8nf he s 3. Dezember 5 abe der g. von Bodelschwil 8 Kammer der Betrübniß des Landes über das Olmützer Abkommen in maßvollen Worten Ausdruck gegeben. Darauf habe der Minister⸗Präsident von Manteuffel u. A. erwidert; Das Mißlingen eines Planes hat immer etwas Schmerzliches, es wirkt aber verschieden anf den Starken und auf den Schwachen, der Starke tritt wohl einen Schritt zurück, behält aber das Ziel fest im Auge und sucht, auf welchem anderen Wege er es erreichen kann.“ Diese Worte seien durch die Geschichte von vier Jahrzehnten vollinhaltlich und ganz bewahrheitet worden. (Beifall rechts.) Herr von Manteuffel sei nicht unmittelbar verantwortlich gewesen, er sei nicht Minister des Auswärtigen gewesen Man habe damals das Olmützer Abkommen als ein nationales Unglück betrachtet; heute sehe man die Sache anders an. (Zustimmung rechts.) Man wisse jetzt, daß Preußen gar nicht in 8 Lage gewesen sei, den Kampf aufzunehmen. Manteuffel habe damals den Muth gehabt, als die Sache schief gegangen sei, vor den Riß zu treten, er habe den König durch seine Person gedeckt Er habe alles Odium, was in der Sache gelegen babe, auf sich ge⸗ nommen (Beifall rechts), und er habe durch das Olmützer Abkommen die Vorbedingung geschaffen, an welche sich eine weitere folgen⸗ reiche Entwickelung und die endliche Lösung der deutschen Frage habe anknüpfen können. (Zustimmung rechts.) Dafür sei ihm der Dank und die Anerkennung der Nachwelt gewiß. (Beifall rechts) Er (Redner) sehe ein politisches Verdienst des deutsch⸗englischen Abkommens darin und das sei noch nicht gesagt worden —, daß es in den Köpfen der einde und der Freunde die Vorstellung zerstört habe, welche sich zu bilden begonnen habe von einer unversöhnlichen Feind⸗ schaft zwischen den Deautschen und den Engländern. Wolle man einen diesseitigen Vertrag billig beurtheilen, so sei es räthlich, auch einmal mit den Augen des anderen Theiles zu sehen. Vor 20 Jahren habe es wohl noch keinen Engländer gegeben, der es nicht als selbstverständlich angenommen habe, daß der dunkle Erdtheil bis zum Nil nach und nach England ganz von selbst zufallen würde. Es sei daher natürlich gewesen, daß die ersten Anfänge der deutschen Unternehmungen auf kolonialem Gebiete in West⸗Afrika und in der Südsee in England mit lebhaftem Mißvergnügen begrüßt worden seien. Es seien eine Reihe von Streitigkeiten und Zwistigkeiten zwischen Privaten und den Regierungen entstanden, welche von 1874 bis 1885 gedauert hätten. Das sei immer crescendo gegangen. Im Jahre 1884 habe Deutschland Arm in Arm mit Frankreich das sei ein merkwürdiges und erfreuliches Schauspiel gewesen die Congokonferenz berufen. Auf dieser seien für alle koloniallustigen Nationen gleiche Rechte festgesetzt worden, sehr gegen die englischen Wünsche. Die Beziehungen seien nicht freundlicher in Folge dessen geworden. Der frühere Reichskanzler habe sich bei dem englischen Botschafter über die Verschlechterung der deutschen Beziehungen zu England beschwert. Das sei am 7. Februar 1885 gewesen. In demselben Monat sei Dr. Peters zurückgekommen, in der Tasche zahlreiche Schutzverträge. Darüber in England große Erregung. Dann sei die berühmte Reichstagsrede des Fürsten Bismarck vom 2. März gekommen. In dieser Rede habe er Lord Granville in der Front angegriffen, habe ihm verschiedene Vorwürfe gemacht und sich beschwert, über die ganze Art der englischen Geschäftsbehandlung er habe 128 schriftliche Noten in kolonialen

länder seit so und so langer Zeit gezeigt, das sie begierig seien in Ost⸗Afrika? Die Engländer seien in

Angelegenheiten erhalten —, und nun sei damals eine merk⸗

1 „England vom 1. November 1886 vollständig die Grundzüge des Abkommens von 1890. nur die Grenzen staat abgesteckt, und Sansibar und Witu habe man damals noch im Un wissen gelassen. Die Konzessionen, die Fürst Bismarck 1886 gemacht ha seien so große gewesen, daß er (Redner) sich gewundert habe, daß er ni mehr darüber angegriffen worden sei. In dem großen Territoriu das man an England damals abgetreten habe, Uganda befunden, das von Afrikaforschern als ein als ein zweites Indien bezeichnet worden sei. Er (Redner) habe nicht beklagt, daß man dieses auch jetzt aufgegeben habe, denn habe schon früher über eine schen die größten Schwierigkeiten entgegengesetzt haben würde. 1886 seien in den deutschen Verhältnissen mit Schwierigkeiten mancher Art hervorgetreten. es besonders gewesen, die zu einem neuen Abkommen hätten dräng müssen: die Verhältnisse an der ostafrikanischen Küste, nisse in Sansibar und die durch gerufene Aufregung in England.

kanzler gestern in seiner aufklärenden Nach seiner (des Redners) Wahrnehmung scheine dersel doch für das Abkommen von Bedeutung gewesen zu sein, wenn (Redner) auch die näheren Umstände nicht kenne,

enthalte Damals se

Auswärtigen Amt erhalten habe. Bei der

gekommen. Der englische Einfluß sei noch im überwiegend gewesen, und man müsse anerkennen, Zusage, Deutschland bei der Regelung des Verhältnisses mit de Sultan zu unterstützen, in loyalster Weise erfüllt habe. Deutschland ha an England nur abgetreten, was es überhaupt nicht habe halten könne Welche Mittel habe Deutschland denn, England aus dem Besitz d Protektorats über die Insel zu verdrängen? In welcher Weise hät es Frankreich für seine Rechte aus dem Vertrage von entschädigen können, für England dann eine

was gewesen wäre? ein Kompensationsobje

letzten Jahre

d Witu habe er immer als für Helgoland betrachtet, und als ein deutscher Mann habe e Grund, sich über die Lösung der die durch die Rede des Hrn. Stanley

er (Redner) fast mehr bewundere, als seinen ersten. Es sei die höchste Ze gewesen, daß man jeder Erregung in England ein Ende habe. Die Vorstellungen, die sich in Rationen über Freundschaft und Feindschaft bildeten, Napoleon hätte den Krieg von 1870 nicht unternommen, nicht getäuscht worden wäre durch die ü mung der österreichischen Bevölkerung Irrthümern könnten nicht bloß Einzelne, liegen, Man werde auch heute hältniß Deutschlands mit England günstig zu gestalten. hoffen, daß auch die vielen kleinen Differenzpunkte, schlichten seien, sehr bald beseitigt würden. seien noch Schwierigkeiten mit England zu beseitigen. Die Englände strebten jetzt darnach, den ganzen Handel nach ihrem Sansiba zu lenken, während Deutschland daran liegen müsse, nach dem Kontinent zu ziehen. Hoffentlich werde es artige Differenzen und die Mißstimmung darüber sodaß England für den Fall eines größeren Konfliktes nicht gehindert werde, seine natürlichen Interessen wahr zunehmen. Er theile die Ansicht nicht, deutschen Abkommen noch tiefere politische Gründe steckten. Bewilligung der im vorliegenden Etat geforderten er natürlich stimmen. enn auf den in um das Doppelte gestiegenen französischen gewiesen sei, so sehe man ja jetzt, daß die Ost⸗Afrika bereits geringer würden, in Kurzem bald nichts mehr von

brauche. Er sei von dem Nutzen des englisch⸗ deutschen mens so überzeugt, daß er im Sommer vorigen Jahres in die Ost⸗ afrikanische Gesellschaft eingetreten sei, um dem hoffnungsreichen Werke einen Theil seiner Arbeitskraft zu widmen. Die alte Aktie, die er sich erworben habe, werde ihn in seiner unabhängigen Thätigkeit als Abgeordneter nicht hindern. Ueber die Schutztruppe sei bisher wenig gesprochen worden. (Heiterkeit.) Er halte nicht für rathsam, diesen Gesetzentwurf noch an eine Kommission zu verweisen, und bitte, die zweite Berathung sofort im Plenum vorzunehmen. Abg. Dr. Windthorst: Er müsse wiederholen, daß seine poli⸗ tischen Freunde ihre bisberige Stellung zur Kolonialpolitik im Wesentlichen nicht geändert hätten. Sie hätten keine Bedenken ge⸗ tragen, dafür einzutreten und übernähmen die volle Verantwortung dafür. Wo es sich um die Ehre des Vaterlandes und dazu noch um humanitäre Zwecke handle, würden sie immer bereit sein, ein⸗ zutreten. Sie hofften aber, daß man in der bisherigen vorsichtigen Weise auch weiter fortgehe.

Abg. Graf von Arnim:

Abkommen zwischen Deutschland enthusiastisch darüber äußern,

gegen Deutschland.

Er woll

gelingen, der

Etat

Er sei nicht ganz befriedigt über das und England und könne sich nicht so wie sein Fraktionsgenosse von Keudell. Ihm (dem Redner) scheine, England habe sich bei den Verhand⸗ lungen von dem Gefühle leiten lassen, daß Deutschland einen größeren Werth auf Englands Freundschaft lege, als England auf Deutschlands Freundschaft Werth zu legen Anlaß habe. Diese Ansicht habe gewiß auch die Mißstimmung weiter Kreise über das Abkommen hervorgerufen und auch den Entrüstungssturm, den er in seiner Schärfe tadeln müsse, der ihm aber als ein erfreulicher Beweis dafür gelte, daß in der Nation ein sehr lebhaftes und stolzes Selbstbewußtsein herrsche. Er begrüße dieses Gefühl als einen Beweis der Kraft und Stärke des Deutschen Reichs. Der Abg. von Keudell gehe von der Ansicht aus, England meine, der schwarze Welttheil gehöre ihm. Es sei das ein wesentlicher Irrthum Englands, und Deutschland als eine stolze Nation brauche mit derartigen Irrthümern nicht zu rechnen. Er (Redner) könne nicht zugeben, daß das Aufgeben von Witu ganz dem Erwerb von Helgoland entspreche, nicht weil er den materiellen Werth von Witu zu hoch schätze, sondern weil Deutsch⸗ land ein halbes Jahr vor der Abtretung Witu mit großer Feierlichkeit in Schutz genommen und das Bild des Kaisers dort aufgehängt habe, sodaß der Sultan sich unter deutschem Schutze sicher gefühlt habe. Sansibar verschmerze er leichter. Im Lande verstehe man auch den Vortheil, den die Abtretung der Küste gebracht haben solle, durchaus nicht. Das Vorgehen, das England in Egypten gezeigt habe, hätte für Deutschland lehrreich sein können. Er gebe aber zu, daß der jetzige Reichskanzler nicht rem integram vorgefunden habe, sondern daß die Abmachungen schon bestanden hätten. Deutschland habe im Jahre 1884 einen richtigen Augenblick ver⸗ äumt, als die Flottendemonstration vor Sansibar stattgefunden habe. Alle Deutschen häͤtten damals geglaubt, daß die Flotten⸗ demonstration mit der Erklärung des Protektorats über Sansibar endigen würde. Bekanntlich sei erst zwei Jahre später das gemeinsame Protektorat über Sansibar ausgesprochen worden. Doch er wolle einen Schleier über das Vergangene werfen. Was Deutschland aber in Zukunft zu thun habe, zeigten die Berichte Emin Paschas, der immer darauf hinweise, daß es die höchste Zeit sei, das zu sichern, was Deutschland jetzt errungen habe. Deutschland müͤsse jetzt alle Kraft daran setzen, den Besitz auszubauen. Der Reichskanzler habe gestern hervorgehoben, daß Deutschland jetzt von

bereits

bis zum Victoria⸗Nyanza, jetzt bis an den Congo⸗

habe sich auch Wunderland,

solche Streitkraft verfügt, die der deut⸗ Nach England wiederum Drei Momente seien

die Verhält⸗

die Agitation Stanley's hervor⸗ Den letzten Punkt habe der Reichs⸗ Darstellung nicht gestreift.

b 3 de nicht da er nach seinem Austritt aus dem diplomatischen Dienst keinerlei Nachrichten aus dem usw er . r Regelung der Ver⸗ hältnisse an der Küste und in Sansibar sei Deutschland gut fort⸗

daß England seine

1882 Leichtigke

3 b jetzt Frage zu freuen. Die Aufregung, 2 8 in England erzeugt worden sei, habe sich besonders auf den zweiten Zug des Hrn. Peters gestützt, den

gemacht gegenseitige hätten den größten Einfluß; wenn er damalige feindselige Stim⸗ b Solchen sondern ganze Völker unter⸗ noch alle Ursache haben, das Ver⸗

die noch zu Auch in Ost⸗Afrika

den Handel

zu beseitigen, europäischen

daß hinter dem englisch⸗ Für die Summe werde den letzten dreißig Jahren i für Algerien hin⸗ deutschen Ausgaben für 8 und er hoffe, daß Deutschland e Reichswegen dafür aufzuwenden Abkom⸗

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lassen müsse, sei selbstverständlich. Redner) ein ganz fügsamer Plänen Rechnung tragen.

Afrika gesandt habe, sich keine Erfolge versprochen hätten. Auch der Reisende Meye der jetzt für die Gegner der Kolonialpolitik immer aushelfen müss habe eine Zeit lang ganz anders über Ost⸗Afrika gedacht. ihm (dem Redner) vorliegenden eigenhändigen Bericht halte er d Anlage von Kaffee⸗, Thee⸗, Tabackplantagen und selbst den Getreideba

Mann zu sein,

Alle Männer, die Deutschland na

voll. Die deutsche Kolonialbewegung sei eine höchst kein Produkt der Schwärmerei, sondern des und Macht Deutschlands. das Motto: „Numquam retrorsum“, unserer Kolonialpolitik schreibe,

gesunde,

rechts.) Damit schließt die Diskussion.

Berathung des Gesetzentwurfs über die ostafrikanisch Schutztruppe wird, da kein Antrag auf berathung gestellt ist, im Plenum stattfinden.

werden ohne Debatte bewilligt.

Darauf wird das Mandat des Abg. Gebhard (19. Han nover) auf den vom Berichterstatter Abg. Seelig begründeten Antrag der Geschäftsordnungs⸗Kommission in stellung desselben als

nach Art. 2

nimmt, sein Mandat verliert, für erloschen erklärt. Namens strafrechtlichen Maßnahmen gegen Reichstages während der Vertagungen betreffend. Die Kommission beantragt:

Der Reichstag wolle beschließen:

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g9

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verbinden. Schwarz⸗, haben,

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de R

des §. 1 sei dieser Paragraph in der unannehmbar.

zu

möglich; deshalb wolle sein Antrag nur für Schwarz⸗, Roth⸗ und Damwild einen solchen zulassen. §. 5 in der Kommissionsfassung an, so sei das ganze Gesetz für ihn unannehmbar.

indirekten Widerstand unsicher und lege Alles veesclag füör §. 5 sei auch nach Annahme des jetzigen §. 1 durch⸗ ziemlich wirkungslos; denn gerade hier liege der Hase im Pfeffer.

daß sie wohl anerkennten, daß Härten für den kleinen Mann aus den Wildschäden vorhanden seien, und daß sie diese Härten zu mildern resp. zu beseitigen.

die g⸗

geg

dem rechtlichen Gefühl widersprechen, wenn Derjenige, auf dessen Gebiet Wild übertrete, neben der Berechtigung, das Wild abschießen

zu

dürfe. Prozeßwuth wünschen sei.

früher gestellten

Fas

r. nicht auf eine Vertagung des Reichstages getroffenen gegen Abgeordnete eingelassen habe, mehr habe, sondern nur eine Frage angestellt habe. schieden, daß bei unbefangener, legung der Verfassung die Immunität der Abgeordneten während der Vertagungen fortdauere, die Vertagung sei.

vorgeschlagen. und,

sondern eine freie Meinungsäußerung

(Pleß) auf Annahme eines Wildschadengesetzes wird fortgesetzt mit § 5, dessen Berathung 16“ mit der des

pflichtigen berechtigt sein sollen, Ersatz von Demjenigen zu ver⸗ langen, aus dessen Wildstande das

Schaden verantwortlich gemacht

in Erwägung, daß unter Nichtbeachtung der Bestimmungen

des Artikels 31 der Verfassung Reichstags⸗Abgeordnete wiederholent⸗ lich mit Berufung auf eine derzeitige Vertagung der Verhand⸗ lungen des Reichstages Gegenstand strafrechtlicher Maßnahmen geworden sind, beschließt der Reichstag, ausdrücklich zu erklären, daß die den Reichstags⸗Abgeordneten zustehenden Immunitäten während jeder Vertagung fortdauern, und ersucht den Herrn Reichskanzler, bei den verbündeten Regierungen dahin zu wirken, daß die zur Durchführung dieser Auffassung geeigneten Anordnungen getroffen werden. Berichterstatter Arg. Horwitz bemerkt, daß die Kommission sich nachträgliche Kritik der bereits während der letzten strafrechtlichen Maßnahmen weil das kein aktuelles Interesse summarische Erwägung der prinzipiellen Kommission habe sich dahin ent⸗ sinngemäßer und konsequenter Aus⸗

Die

ohne künstliche Unterscheidung, welcher Art Der Staatssekretär Dr. von Boetticher habe n seiner liebenswürdigen Weise selbst den Weg einer Resolution Deshalb habe die Kommission diesen Weg betreten um eine möglichst einstimmige Annahme der Resolution zu rmöglichen, diese formell so gefaßt, daß sie keine Pression ausspreche, der Regierung freilasse.

Der Antrag der Kommission wird fast einstimmig an⸗ enommen.

Haus der Abgeordneten. 3 27. Sitzung vom 6. Februar 1891.

Der Sitzung wohnt der Minister für Landwirthschaft ꝛc. on Heyden bei. Die zweite Berathung des Antrages des Abg. Conrad

9 verbunden wird. §. 5 bestimmt, daß die Entschädigungs⸗ Wild ausgetreten ist. Ein Antrag des Abg. von der Reck wif §. 5 und §. 9 Jagdberechtigte solcher Bezirke, in welchen Roth⸗ und Damvild ihren regelmäßigen Aufenthalt den, sollen erst nach einer an sie ergangenen vergeblichen ufforderung zur Abminderung dieser Wildarten für den werden können. Ein Antrag 8 Abg. Freiherrn von Dobeneck will den §. 5 nicht auf ehe bezogen wissen. Abg. Frhr. von Dobeneck: Nach der jetzt veränderten Form Kommissionsfassung für ihn Es würden zahllose Prozesse entstehen, die oft kaum entscheiden sein würden. Ein Regreß bei Rehen sei absolut un⸗

Nehme das Haus aber jetzt den

Abg. Brandenburg: Der Antrag von der Reck enthalte einen gegen den Schadenersatz, er mache die Klage in die Hand der Polizei. Der Kommissions⸗

rbar. Nehme

das Haus ihn nicht an, so sei das ganze Gesetz

bg. von Kröcher erklärt Namens seiner politischen Freunde,

gern mitwirken würden, Hät 8 Wunderbar sei ihm aber gestrige Abstimmung erschienen, bei welcher mit Ausnahme der len und Deutschfreisinnigen keine Partei gefchlossen gestimmt babe. werde heute sowohl gegen den §. 5 der Kommissionsvorlage wie

Auch Emin scheine ihm (dem und man sollte seinen

wären sicherlich nicht dorthin gegangen, wenn sie

In einem

für höchst aussichtsvoll und bezeichne deutschen Erwerb als sehr werth⸗ sie sei ondern Bewußtseins der Kraft Wenn die Kaiserliche Regierung in Zukunft d. b. Vorwärts! auf die Fahne olit werde die Nation nicht bloß mit warmem Herzen, sondern auch mit dem Geldbeutel folgen. (Beifall

Darauf wird die Forderung nach dem Kommissionsantrag im Betrage von 21 ½ Millionen Mark b ewilligt. Die zweite

Kommissions Die Einnahmen des Etats des Auswärtigen Amts

in Folge der An⸗ 2 n Vorstand der gemeinsamen hanseatischen Versicherungsanstalt für Invaliditäts⸗ und Altersversorgung

.21 der Verfassung, nach welchem ein Mitglied, welches ein besoldetes Staatsamt in einem Bundesstaat an⸗

der Geschäftsordungs⸗Kommission be⸗ richtet darauf Abg. Horwitz über den Antrag Auer, die Mitglieder des

den Fiskus richten, der gezwungen werden solle, ebenso ständiger Privatmann den Wildschaden zu ersetzen trag von Schalscha bitte er abzulehnen, ch träge.

ganzen Gesetzes.

wie ein an⸗ Den jetzigen An⸗ desgleichen die anderen An⸗ Der §. 5 der Kommissionsvorlage sei der eigentliche Kern des

r, Abg. Dr. Ritter: Er erachte den § 5 für unannehmbar; denn

e, er widerspreche auch der Gerechtigkeit.

ie fast übersteigen. u mehr mit dem dortigen Gesetz zufrieden. für das Wild gebe es überhaupt nicht, und eine Ungerechtigkeit sein, wollte, aus dessen Bezirk zufällig das Wild einmal austräte. schaffe mit der vorliegenden Bestimmung s den Großgrundbesitz. sollte, in dem der Geist einer fizirt aufs Neue an das Haus bringen werde.

nan (Beifall)

Conrad: Der §. 5 f

sei alle Arbeit vergebens gewesen

8 Die Summen, die nach ihm für Wildschaden ersetzt werden sollten, würden den Werth des Wildes In Hannover sei man auch bereits seit Langem nicht Einen besonderen Standort es würde überhaupt wenmn man Den zum Ersatz verpflichten Man ein Ausnahmegesetz gegen Wenn aber hier ein Gesetz zu Stande kommen vlte, gewissen Agitation nicht zu verkennen sei, so hoffe er, daß die Regierung es in wesentlichen Punkten modi⸗

1 7 ei verhältnißmäßig noch der beste in dem ganzen Kommissionsentwurfe; lehne das Haus diesen ab, so

3 Abg Freiherr von der Reck begründet seinen Antrag. Eine Regreß⸗ spflicht könne nur da anerkannt werden, wo eine culpa des Großwaldbesitzers

vorliege. Es müsse diesem erst stand die Nachbarschaft zu schädigen im Stande sei. Abg. Dr. Enneccerus: culpa des Großwaldbesitzers vorliege, wenn man nicht von

nahe gelegt werden, daß sein Wild⸗

Wie wolle man anerkennen, ob eine vorn⸗

berein festsetze, wieviel Wild der betreffende Besitzer abschießen müsse.

u]† Der Antrag Reck beseitige den aber sehr wohl in der Praxis. In Hannovers sei der Waldhesitz Wild dorther stamme. Er bitte, erkannt sei, wie das hannoversche, zu machen.

träge angenommen werde. Die Diskussion wird geschlossen. Der Dobeneck wird mit 148 gegen 139 Stimmen dem Abg. von Schalscha seinen Antrag zurückgezogen hat wird auch der Antrag von der Reck abgelehnt und die Kom missionsfassung des §. 5 wie des §. 9 angenommen. §. 6 besagt, daß

Grundstück zuständigen Orts⸗Polizeibehörde anzumelden sei Ein Antrag des Abg. Stelle der Orts⸗Polizeibehörde setzen; ein Vorbescheid der 111“ solle der gerichtlichen Klage nur vorangehen önnen. Abg. Rintelen: Bisher habe es kein Gesetz gegeben, nach dem die Polizeibehörde über Mein und Dein entscheiden könne. Wenn man meine, daß die Entscheidung nur eine vorläufige sei, so sei ja die Entscheidung vorläufige. Die Polizeibehörde fei schon deshalb sich recht oft um hohe Summen handeln werde. „Abg. Brandenburg: Der §. 6 der Kommissionsvorlage sei für ihn unannehmbar, weil er mit jeder höheren Rechtsordnung in Widerspruch stehe. Es sei widersinnig, ein Vergleichsverfahren zwangs⸗ weise einzuführen. Nachweis über die Höhe des Schadens vor dem Amtsvorsteher sei werthlos; das Gericht eine neue Beweisaufnahme verlangen. Abg. Francke (Tondern): Hohen Werth lege er nicht auf den §. 6; aber das Vergleichsverfahren werde doch besonders für kleine Leute Vortheile haben. Abg Dasbach: Betheiligten seien dann weg angewiesen. Der Antrag Rintelen wird abgelehnt und die Kommissions⸗ fassung angenommen. §. 7 bestimmt, daß, wenn Grundstücke erheblicher Be⸗ schädigung durch Roth⸗ und Damwild ausgesetzt sind, den Jagdberechtigten auf ihren Antrag gestattet werden muß, während der Schonzeit die schädigenden Wildgattungen abzu⸗ chießen. Abg. Drawe vertritt den Antrag, daß auch für die Wildarten die Schonzeit unter den hoben werden könne. b Unter Ablehnung dieses Antrages wird §. 7 angenommen; ohne Debatte alsdann auch die §§. 8 bis 10. §. 11 und 12 bestimmen, daß Schwarzwild nur in solchen Einfriedigungen gehegt werden soll, aus denen es nicht aus⸗ brechen kann, und das wilde Kaninchen dem freien Thierfang unterliegen soll. Abg. Drawe befürwortet den Antrag, Schwarzwild ebenso wie die Kaninchen dem freien Thierfang zu überlassen Abg. von Eckardstein: Das Wildschwein mache nicht den Schaden, wie der Hirsch, sei im Gegentheil durch die Vertilgung von Insekten sehr nützlich. Wenn man das Wildschwein einhegen wolle müsse man dies auch dem Hirsch anthun. Abg Freiherr von der Reck widerspricht dem und tritt für Aufrechterhaltung der Kommissionsfassung ein. Nach unerheblicher weiterer Debatte werden die beiden Paragraphen in der Kommissionsfassung angenommen. §. 12 a spricht den Besitzern von Obst⸗, Wein⸗, Gemüse⸗, Blumen⸗ und Baumschulanlagen das Recht zu, nach einge⸗ holter Ermächtigung der Aufsichtsbehörde Vögel und Wild, welche in den genannten Anlagen Schaden anrichten, mittels Schußwaffen zu erlegen. Die Thiere müssen dem Jagd⸗ berechtigten gegen das übliche Schußgeld überlassen werden. Nach kurzer Debatte wird der Paragraph angenommen; desgleichen ohne Debatte der Rest des Gesetzes in der Kom⸗ missionsfassung. Die zu dem Gesetze eingegangenen Petitionen werden als durch die Berathung erledigt erklärt.

ungeeignet, weil es

von vornherein auf den gewöhnlichen Rechts⸗

af anderen angeführten Bedingungen aufge⸗

schlagene Resolution angenommen: die Regierung aufzu⸗ fordern, spätestens bei Beginn der nächsten Session eine

Novelle zum Jagdpolizeigesetz vom 7. März 1850 vorzulegen. Schluß 3 Uhr.

Waffen und Werkzeuge der Thiere im Kampf um die

en die dazu eingebrachten Anträge stimmen. Einmal würde es

dürfen (Zurufe links: Schonzeit!), auch noch Schadenersatz fordern Dann aber würde, wenn der §. 5 angenommen wäre, eine

entstehen (Sehr richtig! rechts), welche nicht zu

Abg. von Schalscha nimmt den von dem Abg. von der Reck Antrag wieder auf, um auch für den durch Rehe und

der Küste nach dem Innern zu vorgehen müsse. Viele seien

2

Nahrung.

In einem durch viele Abbildungen belebten und erläuterten, durch humoristische Bemerkungen gewürzten Vortrage hat Dr. Reinhold von Hanstein am Mittwoch Abend in der Urania seine zahlreichen Zuhörer in belehrender Weise angenehm unterhalten über „Waffen und Werkzeuge der Thiere im Kampf um die Nahrung“. 8 Der Inhalt des Vortrages war etwa folgender: Wenn wir, er-⸗ müdet von den Aufregungen und Anstrengungen des Berufslebens, der beengenden Sphäre des Gemachs, der Unruhe der Großstadt entfliehen,

anen angerichteten Schaden eine Ersatzpflicht zu konstrutrren. Abg W tritt die Kommissionsvorlage ein.

um in der Stille des Waldes neue Spannkraft für unsere Arbeit zu gewinnen, so will es uns scheinen, als ob dort draußen,

Rintelen will den Gemeindevorsteher an

jedes Ortsrichters unter Umständen auch nur eine

Regreßanspruch nicht dem Worte nach, Hessen und im süͤdlichen Theile nn 1 1 des Fiskus so groß, daß es in den meisten Fällen keinem Zweife unterliege, daß das Schaden anrichtende ein Gesetz, das so allgemein an⸗ ei, wi b Dazu sei aber nöthig, daß der §. 5 in der Kommissionsfassung unter Ablehnung aller An⸗

Antrag von abgelehnt. Nach⸗

der Anspruch bei der für das geschädigte

denn wenn es zur Klage komme, werde

Man könne den §. 6 ruhig streichen. Die

F Ohne Debatte wird auch die von der Kommission vorge: