Danzig, Stettin, Lüneburg und Arnsberg ist die Krankheit im Januar erloschen.
Aufs Neue trat die Seuche in den Regierungsbezirken Königsberg und Aachen auf.
In der Woche vom 25. bis 31. Januar blieb der Gesundheits⸗ stand in Berlin ein guter und auch die Sterblichkeit blieb nahezu die gleich günstige wie in der Vorwoche (von je 1000 Einwohnern, aufs Jahr gerechnet, starben 17,2). Wesentlich seltener kamen akute Entzündungen der Athmunagsorgane zum Vorschein und führten auch in selteneren Fällen zum Tode. Dagegen traten auch akute Darm⸗ krankheiten häufiger zu Tage und forderten auch erheblich mehr Opfer als in der Vorwoche. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine etwas größere als in der voran⸗ gegangenen Woche; von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 60 Säuglinge. — Die Infektionskrankheiten zeigten sich meist in gleich beschränkter Zahl wie in der Vorwoche, nur Erkrankungen an Diphtherie, die aus der Tempelhofer Vorstadt am Häufigsten gemeldet wurden, und am Kindbettfieber kamen in gesteigerter Zahl zur Anzeige. Erkrankungen an Unterleibstyphus, an Masern und Scharlach traten in keinem Stadttheil in nennens⸗ werther Zahl zu Tage. Eine weitere Erkrankung an Pocken und eine Erkrankung sowie 1 Todesfall an Genickstarre wurden zur Kenntniß gebracht. Erkrankungen an Keuchhusten blieben zahlreich, die Zahl der durch sie bedingten Sterbefälle stieg auf 9. Rheumatische Be⸗ schwerden aller Art, namentlich akute Gelenkrheumatismen, zeigten gegen die Vorwoche eine Steigerung in ihrem Vorkommen.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 9. Februar gestellt 11 159, nicht recht⸗ itig gestellt 132 Wagen. 1 8 E“ sind am 7. d. M. gestellt 31 11, nicht rechtzeitig gestellt 1648 Wagen.
“ “ Beim Königlichen Amtsgeri erlin stan a im Grundbuche 88 den Niederschönhausener Parzellen Band 11. Nr. 420 auf den Namen der Frau Rittergutsbesitzer Constanze Mertz eingetragene, in der Pappel⸗Allee 6 belegene, mit 10 070 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagte Grundstück zur Ver⸗ steigerung. Das geringste Gebot wurde auf 550 ℳ festgesetzt. Für das Meistgebot von 152 000 ℳ wurde der Fabrikbesitzer W. Ruppert in Herichsdorf bei Hirschberg i Schles. Ersteher.
— Der Aufsichtsrath der Berliner Cichorien⸗Fabrik Aktiengesellschaft hat beschlossen, für 1890 eine Dividende von 8 % in Vorschlag zu bringen. 1
- Der Aufsichtsrath der Schlesischen Boden⸗Credit⸗ Aktien⸗Bank hat auf Grund der von dem Vorstand vorgelegten Bilanz beschlossen, der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung, welche auf den 7. März cr. einberufen wird, die Festsetzung einer Dividende von 6 % zu empfehlen. 1 .
Leipzig, 9. Februar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Februar 4,27 ½ ℳ, pr. März 4,27 ½ ℳ, pr. April 4,27 ½ ℳ, pr. Mai 4,27 ½ ℳ, pr. Juni 4,30 ℳ, pr. Juli 4,32 ½ ℳ, pr. August 4,32 ½ ℳ, pr. September 4,35 ℳ, pr. Oktober 4,35 ℳ, pr. November 4,35 ℳ, pr. Dezember 4,35 ℳ Umsatz 150 000 kg. Behauptet. 1
Bremen, 9. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Aufsichtsratbz der Bremerhavener Straßenbahn wurde die Dividende au 7 % festgesetzt, gegen 5 % im Vorjahre.
Wien, 9. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Süd bahn in der Woche vom 29. Januar bis 4. Februar: 670 345 Fl., Minder⸗ einnahme 35 068 Fl.
Ausweis der öͤsterreichisch⸗ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 29. Januar bis 4. Februar: 760 054 Fl., Mehr⸗
118 254 Fl. Seng. 8 (W. T. B.) Wollauktion. Preise
London, 9. Februar. fest, unverändert. An der Küste 1 Weizenladung angeboten. b Glasgow, 9. Februar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 3400 Tons gegen 5560. Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. Bradford, 9. J11. (W. T. B.) Wolle und Garne ruhig, fest. Stoffe geschäftslos. bige Petersburg, 9. Februar. (W. T. B.) Die Peters⸗ burger Privat⸗Handelsbank bringt für das Geschäftsjahr 1890 eine Dividende nicht zur Vertheilung. Amsterdam, 9. Februar. (W. T. B.) Die Nieder⸗ ländische Bank hat den Diskont von 3 ½ auf 3 % herabgesetzt. New⸗York, 10. Februar. (W. T. B.) Visible Supply an Weizen 23 359 000 Bushels, do. an Mais 2 592 000 Bushels.
Submissionen im Auslande.
“ 1) 18. Februar, Brüsseler Börse: 0 “ 8 Rangirbahnhof zu Ronet. Anschlag: 276 517 Fr. Sicherheit: 8300 Fr. (Lastenheft Nr. 5/1891). Pläne: 2 Fr.
2) 27. Februar, Mittags, Provinzial⸗Regierung zu Mons: Bau eines Schlachthauses zu La Louvière. Anschlag: 78 271 Fr. Sicher⸗ heit 4000 Fr. Anträge mittels eingeschriebenen Briefes bis zum 25. Februar. 1 . 1
3) Nächstens, Mittags, Brüsseler Börse: Lieferung zum Mate⸗ rialientransport bestimmter kleiner Waggons sowie einer Anzahl
Klappverdecke. 8 I. 26 kl. Waggons mit Bremse, II. 29 dergl., 8- III. 15 Klappverdecke für kl. Waggons, IV. 10 dergl. Spanien.
1) 15. März. Pasajes. Generalgesellschaft des Hafens von Pasajes: Bau einer Mole. Voranschlag 665 042 Fr. Näheres beim Sitz der Gesellschaft in Paris, 5 Rue des Mathurins.
2) Ohne Datum. Provinzialrath von Oviedo: Dampfstraßenbahn von Bibadesella nach Infiesto.
3) Ohne Datum. Moron (Provinz Sevilla): Wasserleitung wird geplant.
Dänemark. 8 1 b
1) 18. Februar, Bürgermeisterei⸗Kogtor in Korsör: Lieferung von gußeisernen Röhren für das Wasserwerk von Korsör. Be⸗ dingungen und Beschreibungen zur Einsicht auf dem Bureau des Ober⸗Gerichtssachführers H. C. Hansen, Börsgade 42 zu Kopenhagen und bei dem Sachführer Melson in Korsör. 1 ““
2) 19. Februar, 12 ½ Uhr, Kopenhagen, Marine⸗Ministerium. Lieferung von: Pommerischen Fichtenbalken, Kalmarbalken, norwegi⸗ schen und schwedischen achtzehn und zwölf Ellen⸗Balken, vesterviker und schwedischen oder norwegischen Fichtenplanken, Drammenschen und Frederikshalder Fichtenbrettern, Rispebord, norwegischen Brettern, lybischen und finländischen Ausschußbrettern, Erlenhölzern, Eschen⸗ und Buchenplanken, sichtenen Bootshakenstangen, Pockenholz, Haselnuß⸗ stangen, Röhren⸗ und Halbtonnen⸗Dauben, Faßbodenstücken nebst weißen Halbtonnenreifen und Viertelsreifen. 8
Näheres an Ort und Stelle sowie in dänischer Sprache zur Einsicht beim „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“.
Bau eines Lokomotiven⸗
Bau einer
Der Bau einer
1 Verkehrs⸗Anstalten. 8
t Teleg aus Duisburg ist die eng⸗
lische Post über Vlissingen vom 9. Februar ausgeblieben. Grund: Längerer Aufenthalt in Boxtel und Kaldenkirchen.
Laut Telegramm aus Köln ist die erste englische Post über Ostende vom 9. Februar ausgeblieben. Grund: Zugverspätung in Herbesthal.
Koblenz, 7. Februar. (W. T. B.) Das hiesige Eisenbahn⸗ Betriebsamt macht bekannt: Der Trajektbetrieb Bonn — Ober⸗Kassel wird am 8. d. M. für die Tageszüge 116 bis einschließ⸗ lich 173 wieder aufgenommen.
Koblenz, 10. Februar. (W. T B.) Das hiesige Betriebs⸗ amt macht bekannt: Der Trajektbetrieb zwischen Bingen und Rüdesheim ist heute früh für den Personenverkehr wieder auf⸗ genommen worden. b
Krefeld, 9 Februar. (W. T B.) Der Trajektbetrieb Spyck⸗Welle, Strecke Kleve — Zevenaar, ist seit heute auch für den Personenverkehr bei Tage von 8 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags wieder eröffnet.
Bremen, 9. Februar. (W. T. B.) Der neu erbaute Lloyddampfer „Weimar“ ist heute in Glasgow glücklich vom Stapel gelaufen.
Triest, 9. Februar. (W. T. B.) Der Llovyddampfer „Aurora“ ist gestern Abend aus Konstantinopel hier eingetroffen.
London, 9. Februar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Durban“ ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen.
Theater und Musik.
Königliche Theater. 8
Das Opernhaus bleibt am Mittwoch wegen der Vor⸗ bereitungen zu der Erstaufführung der Oper „Hiarne“ geschlossen. Am Donnerstag geht an Stelle der bereits angekündigten Vorstellung von Lortzing's „Undine“ die Oper „Mignon“ mit Frl. Rothauser in der Titelpartie in Scene. — Im Schau⸗ spielhause gelangt am Mittwoch nach längerer Unterbrechung Shakespeare's Zauberkomödie „Der Sturm“ mit der Musik von Wilhelm Taubert zu erneuter Darstellung.
Königliches Schauspielhaus.
Gestern Abend ging auf Allerhöchsten Befehl „Der neue Herr“, ein Schauspiel in sieben Vorgängen von Ernst von Wildenbruch, zum ersten Mal in einen schönen, zum Theil stürmischen Erfolg.
Wildenbruch hat den Stoff zu diesem Schauspiel wie schon früher den zu den „Quitzow's“ der vaterländischen Geschichte ent⸗ nommen; er setzt mit seiner dramatischen Arbeit jedesmal da ein, wo die Mark Brandenburg vor einem bedeutsamen Wendepunkt in ihrer Entwickelung steht. Beide Male, in den „Quitzow's“ wie in dem „neuen Herrn“ wird das aufsteigende Geschick der Mark durch das kraftvolle Vorgehen eines Fürsten aus dem Hause der Hohenzollern bestimmt. Wie in den „Quitzow's“ der Burggraf Friedrich durch sein kraftvolles und zugleich mildes Auftreten dem zuchtlosen Treiben der Raubritter ein Ende bereitet und die Ruhe und den Wohlstand der Mark begründet, so greift in dem „neuen Herrn“ Kurfürst Friedrich Wilhelm rettend in die Geschicke seines Landes ein. Das Stück spielt um das Jahr 1640, kurze Zeit vor dem Ableben Georg Wilhelm's, der unter den Regenten aus dem Hause von Hohenzollern wohl am Wenigsten die angeborene Herrscher⸗ gabe seiner Vorgänger und Nachfolger auf dem Thron besaß.
Das Land ist von den wilden Soldatenhorden des dreißigjährigen Krieges verheert, Elend und Verzweiflung haben ihr höchstes Maß erreicht, da sich in den verwüsteten Städten und Dörfern auch noch die Pest eingenistet hat. Der jugendliche Kurprinz Friedrich Wilhelm weilt in den Niederlanden und Graf Adam Schwarzenberg führt mit unbeschränkter Vollmacht das Regiment im Lande für den schwankenden Kurfürsten Georg Wilhelm. So sehr ist das Vertrauen auf Brandenburgs und der Hohenzollern Kraft verloren gegangen, daß die märkischen Regimenter mit dem Solde des Kaisers geworben werden und dem Kaiser den Eid der Treue schwören. Um des Kaiserlichen Beistandes willen soll die köllnische Vorstadt, welche den Schweden als Einfallspforte dienen könnte, niedergebrannt werden. In diese Zeit der größten Verwir⸗ rung fällt das plötzliche Ableben des Kurfürsten, und der kaum zwanzigjährige Friedrich Wilhelm tritt die Regierung an. Er ist der „neue Herr’, welcher durch ein kraftvolles, von dem höchsten Pflichtbewußtsein und der reinsten Herzens⸗ güte getragenes Regiment die Mark aus ihrem Niedergang wieder aufrichtet, das Land durch kluge Verträge von den rohen Kriegshorden erlöst und den Grundstein legt zu einem eigenen, nur ihm eidlich verpflichteten, stehenden Heere und dadurch den festen Bau des künftigen preußischen Staats anbahnt. Wildenbruch brauchte, da er die Geschicke eines ganzen Volks zu schildern unter⸗ nahm, einen weiten Rahmen, um darin den wechselnden Zeitgeist in die Erscheinung treten zu lassen. Er greift aus dem Volks⸗ und Staatsleben die packendsten Momente heraus und bringt sie in großen Zügen nach der Weise Shakespeare’s zur Darstellung; auf diesem bewegten Hintergrunde heben sich, als Träger der alten und neuen Zeit, zwei Gestalten leuchtend ab: der Kurprinz, welcher als aufstrebender Aar der Sonne der Gerechtigkeit und des Friedens zustrebt, und der wilde Rochow als Urbild des trotzigen und zügellosen Selbstbewußtseins eines ritterlichen Kriegsmannes. Die heldenhaften und glänzenden Eigenschaften des jungen Kurprinzen und Kurfürsten hat der Dichter mit großer Kraft und künstlerischer Fein⸗ heit gezeichnet. Er betont in ihm den Soldaten, welcher stets zum Kampfe bereit ist, aber nur zum Kampfe für heilige Güter, für Vaterland und Ehre; Friedrich Wilhelm ist darin der edle und kühne Ahnherr der preußischen Herrscher, welche den Krieg nur zur Abwehr und zur Vertheidigung der Ehre auf die Schultern ihres Volkes legen. Daneben wächst das Gefühl der Ver⸗ antwortung für das Heil des Volkes, welches ihm anvertraut ist, mächtig empor und offenbart sich in der Fürsorge und dem warmen Mitgefühl für das Weh des Bürgers und des Bauern, da er die Kriegsfurie aus dem Lande jagt. Außer diesen beiden Gestalten, des Kurfürsten und des wilden Rochow, tritt nur noch Graf Adam Schwarzenberg bedeutsam hervor. Schwarzenberg, welcher das Elend der Mark zumeist mitverschuldet hat, wird vom Dichter in ein Licht ge⸗ rückt, welches an dem nach Macht und Reichthum dürstenden Mann Mitleid erregende Seiten des Gemüths enthüllt. Weil er vergebens nach kühnen und edlen Männern suchte, deren Dienste er sich weihen könnte, hat er in Weltverachtung und Haß nur sich selbst und der eigenen Machtentfaltung gelebt. Vor des jungen Kurfürsten würde⸗ voller Männlichkeit beugt sich der greise Staatsmann, um sein ver⸗ fehltes Leben zu beklagen; er stirbt an seiner Schuld
in dem Augenblick, da er sie sühnen will. Die Obersten der Regimenter, welche er dem Kaiser geworben und die starr an seinem Werke festhalten, nachdem er es selbst aufgegeben, bringen ihm den Tod. Wie in dem Geschick des Grafen Schwarzen⸗ berg, so läßt der Dichter auch in dem Schicksal des wilden Rochow, welcher sich dem Kurfürsten nicht ergeben will und dafür den Tod er⸗ leidet, die Schuld, Reue und Sühne des zügellosen Kriegsmannes in dramatischer Bewegung und klaren Zügen vor den Augen der Zu⸗ schauer sich entwickeln. Der Dichter hat sich im Allgemeinen ziemlich genau an die vaterländische Geschichte gehatten, und die verschiedenen Ereignisse, die Vereidigung der Obersten für den Kaiser, das Eintreten Konrad von Burgdorf's für den Kurfürsten, das friedliche Abkommen mit den Schweden, erscheinen geschichtlich treu, aber auf einen ugef Zeit⸗ raum zusammengedrängt. Die Handlung entbehrt des straffen Zusammen⸗ hanges und macht oft einer breit angelegten Schilderung der Zeit⸗ verhältnisse Platz, aber in einzelnen Scenen erhebt sie sich dennoch zu voller dramatischer Wirkung; eine solche erzielte die Schwurscene im Schwarzen berg'schen Palast, bei welcher sich aber unwill⸗ kürlich die Erinnerung an den gleichartigen Auftritt im „Wallenstein“ aufdrängt. Auch der dritte „Vorgang“, welcher im Wirthshaus des alten Blechschmidt spielt, bietet in dem erbitterten Kampf zwischen den Bürgern und Soldaten packende Momente, und ebenso der vierte Vorgang, in welchem dem jungen Kurprinzen durch die Nachricht von Georg Wilbeln's Tode die Krone der Mark zufällt. In den folgenden, breit aus⸗ gesponnenen Vorgängen tritt mehr die Rede als die That in den
Scene und erzielte
Vordergrund. Trotzdem fanden auch diese wie alle vorhergehenden Abtheilungen des Schauspiels, oder Vorgänge, wie Wildenbruch sie benennt, reichen Beifall. Das Stück ist in freien Versen ab⸗ gefaßt und gewährt somit der Wahl des Dichters einen größeren Spielraum; einerseits gewinnt die Sprache dadurch einen volksthümlichen Ton, aber andererseits scheint manchmal die edle Sprache, der glänzende Bilderreichthum Wilden⸗ bruch's etwas zurückgedrängt worden zu sein. An Kraft und Gedrängtheit der Handlung, an Macht der Phantasie und an Wohllaut der Sprache hält sich dieses neue Schauspiel nicht auf der Höhe der früheren dramatischen Werke Wildenbruch's. Dennoch bleibt genug Schönheit übrig, um im Verein mit der warmherzigen patriotischen Begeisterung fesselnd und anregend auf die Zuschauer und Zuhörer zu wirken.
Die Darstellung und Inscenirung war gleich tadellos. De Kurprinzen spielte Hr. Arndt mit edler Haltung und vornehme warmherziger Empfindung; er bot in der Maske, wie in Ton un Geberden ein gleich schönes Bild fürstlicher Würde und ritterliche Anmuth. Hr. Matkowsky verkörperte den wilden Rochow mit kraftstrotzender Energie; er brachte den Kampf des durch gütige Worte milder gestimmten Herzens und das ssiieegende zügellose Ungestüm erschütternd zur Darstellung. Die Rolle des Grafen Schwarzenberg hatte Hr. Grube übernomme und bot damit, wenn man die schweren Regiesorgen, welche ebenfall 8 auf seinen Schultern ruhten, in Betracht zieht, eine recht tüchtige Leistung; der von seiner Höhe gestürzte, gebrochene Schwarzenberg, in welchem noch ein Funken seiner einstigen Größe und Geisteskraft lodert, war von erschütternder Wirkung; weniger natürlich und überzeugend wirkte der Statthalter auf der Höhe Macht. Alle übrigen Rollen, deren Zahl sehr groß ist, welche alle ein bestimmtes Individualisirungstalent verlangen waren mit den besten Kräften der Königlichen Bühne besetzt und kamen voll zur Geltung, In den Einzelleistungen wie im Gesammt⸗ spiel trat uns eine künstlerisch abgerundete Aufführung entgegen. Die Dichtung und die Darstellung ernteten reichen Beifall, welcher oft genug dem Brausen des Sturmes glich. Die Darsteller sowie der Dichter erschienen ungezählte Male vor der Gardine.
Der Vorstellung wohnten Se. Majestät der Kaiser und mehrere Mitglieder des Königlichen Hausfes beinrx..
Gleich nach der Aufführung ließ Se. Majestät dem Ober⸗ Regisseur Hrn. Grube eine Busennadel mit dem Namenszuge Sr. Majestät und der Kaiserkrone in Brillanten und Rubinen, den Hrrn. Matkowsky und Arndt Manchettenknöpfe mit dem Kaiserlichen Namenszuge überreichen.
Lessing⸗Theater. 1
Josef Kainz wird sich am nächsten Sonnabend verabschieden, d ihn längst abgeschlossene Gastspielverträge zunächst nach Graz un St Petersburg rufen. Der Künstler hat für seinen Abschiedsabe die Rolle des Rustan in Grillparzer's dramatischem Maͤrchen „De Traum, ein Leben“ gewählt, das somit am nächsten Sonnabend zum letzten Mal in dieser Saison wiederholt wird.
Kroll's Theater.
Im Theatersaal des Kroll'schen Etablissements fand gestern ein Concert des Vereins zur Veranstaltung von Muster
Militär⸗Concerten sltatt. Das Musik orps des 4. Garde⸗ Regiments z. F. trug unter Leitung des Königlichen Stabshoboisten Hrn. Frz. A. Bergter mehrere Orchester⸗ stücke vor, welche sich durch die Präzision der Ausführung und durch eine schöne einheitliche Klangwirkung auszeichneten; nament⸗ lich gab das Andante aus Beethoven's C-moll-⸗Symphonie Zeugniß von der sorgfältigen Durcharbeitung des Tonstücks und dem künstlerischen Verständnis des Dirigenten; nicht weniger glücklich wurden zwei Sätze aus einer Suite von Massenet zu Gehör gebracht. Den zweiten Theil der Aufführung bildete Mendelssohn's „Athalia“ für Soli, Chor und Orchester. Den Chor bildete der Oratorien⸗Verein, der seine Aufgabe unter Leitung des Hrn. C. Mengewein sehr würdig löste; auch die Solistinnen, die Damen Pauline Freudenberg, Martha Reuter, Anna Goldbach und M. Neumann fanden sich sehr verständnißvoll in ihre schwierigen Partien hinein, sangen klar und zumeist mit schönem Ausdruck. Sehr anerkennend haben wir schließlich Frl. Olga Morgenstern zu erwähnen, welche den verbindenden Text mit ihrer schönen, vollen Stimme sehr wirkungsvoll und sym⸗ pathisch sprach. — Allen Mitwirkenden wurde reicher Beifall z
Theil. 1 Belle⸗Alliance⸗Theater.
Die eigenartige Kunstleistung der fliegenden Fee Frl. Preziosa Grigolatis übt eine große Zugkraft aus. Leider kann die anmuthige Künstlerin anderweitiger Verpflichtungen wegen nur noch an drei Abenden hier auftreten. :
Philharmonie. 1
Das achte Concert des Hrn. Dr. Hans von Bülow brachte eine Reihe von Kom positionen zu Gehör, die in den Freunden klas⸗ sischer Musik gewiß manche Erinnerungen an Altes und Liebgewor⸗ denes weckten. Dies gilt besonders von dem im Stil des Altvaters Haydn gehaltenen ersten Klavierconcert Beethoven’'s (C-dur), von der jetzt seltener gehörten „Adelaide⸗ desselben Meisters, von Cheru⸗ bini's halb verschollener Ouvertüre „Faniska“ und der 7. Sinfonie (G-dur mit dem Paukenschlag) von Handn. Der ganze erste Theil des Concerts bestand ausschließlich aus Werken Beethoven’s, und wurde mit der Ouvertüre „Lepnore“ (Nr. 1) eröffnet. Hierauf sang der Tenorist Hr. Paul Kalisch (der von einer längeren Kunstreise durch die Vereinigten Staaten zurückgekehrt ist), die Arie aus Beethoven's „Fidelio“, „Gott, welch' Dunkelhier!“ und ließ im Vortrag derselben eine dramatische Lebendigkeit erkennen, die bei den Worten: „ein Engel, Leonoren, der Gattin, so gleich“ ihren Gipfelpunkt er⸗ reichte. Weniger glückte dem Künstler die Ausführung der „Adelaide“, in der die tiefen Seelentöne der Komposition durch eine zu gesuchte Schattirungsweise beeinträchtigt wurden. Des Sängers Bruststimme ist von geringem Reiz, während die Behandlung des Falsetts lobend anzuerkennen ist. Die Aussprache der Worte leidet durch die Ver⸗ wandlung des Vokals a in o zuweilen an Undeutlichkeit. Nach dem lebhaften Beifall des sehr zahlreich versammelten Publikums fügte Hr. Kalisch noch Beethoven's Lied „Herz, mein Herz, was soll das geben hinzu. Die rühmlichst bekannte Pianistin Frl. Clotilde Klee⸗ berg trug mit wohlthuender Klarheit und mit sehr fein schattirender Ausdrucksweise das C-dur-Concert von Beethoven vor und erntete gleichfalls reiche und wohlverdiente Beifalls⸗ bezeugungen. Den Schluß des genußreichen Abends bildete die erwähnte Sinfonie von Haydn, deren Menuetsatz auf Wunsch wiederholt wurde. Die unübertreffliche Art der Direktion des Hrn. von Bülow wurde von Neuem durch stürmischen Applaus aner⸗ kannt. Eine ganz besondere Freude machte der Concertgeber den Zu⸗ hörern noch dadurch, daß er die Klavierbegleitung der Gesänge über⸗ nommen hatte. Das Philharmonische Orchester folgte wie immer mit begeisterter Hingebung dem Taktstock seines Führers. — Das neunte Philharmonische Concert, welches Montag, den 23. Februar, statt⸗ findet, bringt Werke von Raff, Mendelssohn, R. Strauß und Brahms. Als Solist wird der Violinvirtuos Hr. Florian Zajic genannt.
Ueber die schon kurz gemeldete erste Aufführun des Lohengrin“ in Rouen am 7. d M. erhielt die „Köln. Ztg. noch folgende nähere telegraphischen Mittheilungen: „Die Aufführung des „Lohengrin ging unter ungeheurem Andrang der Stadtbevölkerung und großer Betheiligung der Pariser, namentlich auch der Vertreter der Presse, von Statten. Chauvinistische Stöͤrungen oder wagnerfeindliche Kundgebungen unterblieben vollständig. Die Zuhörerschaft verfolgte die Darstellung mit freundlichster Theilnahme, die mehrfach, nament⸗ lich nach den Aktschlüssen, sich zu wahrer Begeisterung steigerte. Das Ergebniß der Vorstellung war für viele Anwesende der Ein⸗ druck, daß die Einbürgerung der Wagner'schen Opern in Frankreich wohl nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte. Der Erfolg war um so bemerkenswerther, als die Vorstellung trotz der höchsten
Bemühungen der Darsteller doch nicht den vollen Eindruck dessen gab, was die Wagner sche Musik ist. Die schwache, wenngleich sympa⸗
schwierige 8
thische Stimme der Darstellerin der Elsa, namentlich aber der nach Stimme wie Spiel ungenügende Lohengrin brachten den Charakter 1 2 id zum Ausdruck und zur Geltung. Was die Mängel anbelangt, die bei Chor und Orchester zu rügen wären, beschränkten Verhältnissen eines Provinz⸗ t 1; — Nach der gestrigen Aufführung zu urtheilen, müßte eine mit ersten Kräften und großen Mitteln unter⸗
der Oper nicht ausreichend
so müssen dieselben mit den Theaters entschuldigt werden.
nommene Aufführung ungeheueren Erfolg haben.“
Mannigfaltiges.
Friedrich Carl fand heute um 1 Uhr im Ober
hauses die feierliche Vertheilung der Preise für Gegenstände der gestern geschlossenen Kochkunst⸗Ausstellung statt.
haus prangte in reicher Beleuchtung.
Bouquet entgegen. Gastwirthsvereine mit den Fahnen Aufstellung geno
Deputationen folgten der Prinzessin im Zuge nach
gruppirten sich hier zu Seiten des Podiums.
Bei den preußischen Ministerien der Finanzen, des Kultus, des
Innern und der landwirthschaftlichen Argelegenh Reichs⸗Marineamt, dem Reichs⸗Postamt “ Stolze'sche Stenographenverein (Vorst
stenograph Bäckler) mit der Leitung stenographischer Lehrkurse für die
Beamten betraut worden. Zu den sieben Kursen amte gemeldet.
wird Donnerstag,
Anfänger in der einen einleitenden Vortrag über
„Wesen und N ginnen; der Eintritt ist frei.
Der Seitens des Publikums und der Presse genommene, die neuesten Entdeckungen auf dem Geb (Hertz'sche Versuche ꝛc.) behandelnde und vom „R
führlich besprochene Experimental ⸗Vortrag des Hrn Spies „Wellen und Strahlen in ihrer Bedeutung für die nHrhes EeSehäge
g
in der Urania noch einmal Donnerstag und Freitag ist „Die gesetzt, welche, nachdem sie nun nächstens für immer von dem Repertoire der Urania
Geschichte
Am Sonnabend hält Hr. Dr. Reinold von Hanstein noch
einmal seinen interessanten Vortrag über „Waffen und Werkzeuge der Thiere im Kampf um die Nahrung“ mit Benutzung des elektrischen
Projektions⸗Apparats.
Der große Kynologentag, welcher auf Anregung des Vereins „Hektor“ und anderer kynologischer Vereine vorbereitet wird, soll 8 . Berlin abgehalten werden. Jeder deutsche kvnologische Verein kann sich auf dem Kongreß durch zwei Delegirte
vertreten lassen; nur diese Delegirten dürfen die Abstimmungen voll⸗
am 16. März d. J. hier i
ziehen, während im Uebrigen auch die Anwesenh
Königlichen Hoheit der Prinzessin
r. 1— Im oberen Treppenhaus war das Mühlenbruch'sche Gemälde der Verherrlichung Kaiser Wilhelm's I. zum ersten Mal seit der Vollendung enthüllt, im Oberlichtsaale selbst stand in einem Blumenhain die Büste Sr. Majestät des Kaisers, vor Der dem Podium hatte das Fischer'sche Bild der Prinzessin Platz gefunden. Die Wände waren reich mit Fahnen drapirt. Die Prinzessin wurde am Portal vom Stadtrath Borchardt und den Herren des Comités empfangen und nahm aus den Händen der kleinen Franziska Koch ein schönes Auf den Treppen hatten die Bannerträger der
hier Nachdem H. Adloff⸗ Hamburg die Prinzessin begrüßt und das Kaiserhoch ausgebracht nest. folgte die Preisvertheilung selbst, die der Comités⸗Vorsitzende E. Wiese vornahm und die mit einem Hoch auf die Prinzessin schloß.
Fünf Kurse sind bereits im Gange, davon einer nahezu beendet. — Der Stolze'schezStenographen⸗Verein „Süd⸗Berlin“ r den 12. d. M., Abends 8 ½ Uhr, im Restaurant „Hohenzollern“, Seidelstraße 30, einen Unterrichtskursus für Neustolze'schen Stenographie durch
schaften“ wird auf vielfachen Wunsch morgen Abend wiederholt werden. Für
etwa 200 Mal gegeben wurde,
Spandau. Wie der „A.
zu den Baukosten des
Köln, 9. Februar.
lichtsaale des Rath⸗ Dessau, 8. Februar.
meinderaths theilte, wie der
Das Rath- Vorsitzende
dem Kaiserplatz gegenüber dem Kaiser Wilhelm 1. Gemeinderath beschloß, nehmen. Das M.
mit dem Helm auf dem Haupte,
mmen; die Fahnen⸗
de E” Bremen, 9. Februar.
letzterer gesunken.
Nachrichten fehlen. Gitschin.
eiten, ferner beim
Reichsbank ist der
ender Parlaments⸗ und sächsischen D
sind etwa 120 Be⸗ mälern.
tzen derselben“ be⸗ Friedhofes wurde ein 5 m hoher
Kampfe, treu ihrem Fahneneide,
gleich günstig auf⸗ iete der Elektrizität „ u. St.⸗A.“ aus⸗
gestellt.
der Urwelt“ an⸗
verschwinden wird.
Edinburg, 9. Februar. sind heute nach Nord⸗Schottland
Aufführung von„Thermidor“ gende Notiz veröffentlichte, fand,
eit anderer Mit⸗
glieder und deren Betheiligung an den Berathungen gestattet ist.
Bis zum 20. Februar müssen die Delegirten, angemeldet sowie die Vorschläge für Aufstellung der Tagesordnung dem Vorstande des
Vereins „Hektor“ unterbreitet sein.
Auf Antrag der Kirchengemeinde in Schöne
„Voss. Ztg“ mittheilt, von der Königlichen General⸗Kommission das Enteignungsverfahren Betreffs der von der politischen Ge⸗ zu erwerbenden Grundfläche im Akazien⸗
meinde zum Kirchenbau wäldchen eingeleitet worden. .
auf den Eisenbahnlinien im Ztg.“ mittheilt, 1b b immer recht fühlbar ist. berg ist, wie die
kaukasischen Gebiet ein.
wöhnliche Fröste und überall ist
1 “ s⸗Sachen.
Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
63249] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Landesbau⸗Kassen⸗ Rendanten Paul Maßlow aus Geestemünde, welcher üchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unter⸗ chlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu
verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß ab⸗
uliefern. Verden, den 6. Februar 1891. Der Untersuchungsrichter 8 bei dem Königlichen Landgerichte. 1 Tiemann. Beschreibung. Alter 25 — 26 Jahre. Größe mittel⸗ groß. Statur schlank. Haare schwarz. Bart kleiner schwarzer Schnurrbart. Nase lang. Besondere Kennzeichen: Trippelnder Gang.
[63245] Steckbriefs ⸗Erneuerung.
Der unter dem 3,. November 1885 in den Akten L ¹ 45/85 hinter den Bäckergesellen Paul Hermann Jaeschke aus Leuchten erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. 8
Potsdam, den 4. Februar 1891.
Königliche Staatsanwaltschaft.
[63246]
Rücknahme des Strafvollstreckungs⸗Ersuchens. Das hinter den Knecht Franz Wilhelm Ueckert
und Genossen unterm 7. Dezember 1881 erlassene
offene Strafvollstreckungs⸗Ersuchen wird bezüglich
des unter Nr. 2 aufgeführten Friedrich Wilhelm
Masur aus Warnick zurückgenommen. M. ¹ 31./81. Landsberg a./W., 5. Februar 1891. 8
Königl. Erster Staatsanwalt.
[63247] Beschluß.
In der Strafsache gegen 1) Bertrand, Johann Peter, geb. den 21. April 1868 zu Kammern, zuletzt in Pontoy,
2) Dietrich, Johann, geb. den 15. Februar 1869 zu Valette, Annexe von Oberhost, zuletzt in Teterchen,
3) Meyer, Franz, geb. den 24. April 1869 zu Großtännchen, zuletzt dorten wohnhaft,
alle drei gegenwärtig ohne bekannten Auf⸗ enthaltsort wegen Verletzung der Wehrpflicht,
auf Beschluß der shchtiscen geeherschgftem einen Beitrag von 500 ℳ
otteshauses hochseligen Kaisers Wilhelm I v. dangeli EEE . ö“ Kirchenbauverein
Stadt schon aus dem Grunde, weil seinerzeit 2.
hiesige Joachims⸗Denkmal 2000 ℳ . “ für das 8 alifax, 6. 8 Der Rosenmontagszug nahm bei Halifa Februar
außerordentlich starkem Fremdenzufl Ünsti Wetter einen 1öö “ E
In der gestrigen Sitzung des Ge⸗
— 2 mit, daß der Baron von Tohn hierselbst weiland Kaiser Wilhelm's I., mit CI“ “
onument soll auf granitnem Sockel den Herrscher des neuen Reichs in anderthalbfacher Lebensgröße darstellen
Der Bildhauer Tondeur in Berlin wird das Kunstwerk schaffen.
c Nach beim „W. T. B.“ ei Meldung aus London ist der Dampfer des Norddeutschen Nohd „Schwan“ mit dem Dampfer „Delambre“ kollidirt und ist
Der „Schwan“ ist am Bug beschädigt.
Im Laufe des Jahres 1890 wurden na Bericht der „Wien. Ztg.“ die Restaurirun gsarbeiten Gitschiner Schlachtfelde befindlichen österreichischen, preußi schen und 1 enkmäler fortgesetzt und beendigt. 9 Sr die Straßenzuge egenen Denkmäler restaurirt worden, geschah dasselbe im letzte bei den an dem Straßenzuge Gitschin —Libun — Turnau b „An der Straße Gitschin —Turnau hinter dem Dorfe Kbelnic 8 E113— angelegt, wohin wie auch aus Massengräbern, deren Bestand gefährdet war, die ichen⸗ überreste und die Denkmäler übertragen wuthen cehdhe
ruhmvollen Andenken Aller, die am 29. Juni 1866 im tapferen
wurden die Statuen der heiligen Apostel Petrus und ’.
Behufs Herstellung 1 von dem Fürsten zu Schwarzenberg, dem Prinzen Croy und dem Prinzen von Thurn und Taxis, dann von dem dem Grafen Clam⸗Gallas und der Kaiserlichen Domänen⸗Direktion in Smiric Ziersträucher und Bäume überlassen. aber der Munificenz des Erbprinzen Alain von Rohan Erwähnung gethan werden, der zahlreiche Ziersträucher spendete und seinen Garten⸗ Direktor mit der Herstellung der Gartenanlage betraute. Beaufsichtigung der Denkmäler wurden mit Bewilligung des Reichs⸗ Kriegs⸗Ministeriums zwei Invaliden betraut, Orte Kbelnic nahe dem neuen Militärfriedhofe haben.
Dr. Peters und Oscar Borchert
Paris, 9. Februar. Zwischen dem Direktor der schönen Künste Larroumet und dem Journalisten Lordon, welcher anläßlich der
Duell statt, wobei Larroumet leicht verwundet wurde.
St. Petersburg, 8. Februar.
eine Verkehrsstörung zur Folge gehabt, die noch . Am Meisten hat das Postressort unter diesen Störungen gelitten und noch am Donnerstag trafen in St. Peters⸗ burg an einem Tage 8 hosten 8 dem trans⸗ t an kann sich denken, welche Arbeit durch diese Masse Correspondenzen den Postbeamten geschaffen wird. — Im ganzen Turkestan⸗Gebiet und in Buchara h
ffentlicher Anzeiger.
f. d. H.“ mittheilt, giebt Spandau das zum Gedächtniß des Diese Spende gewährt die
binden. glaubt, der „Madb. Ztg.“ geschrieben wird, der
dem anhaltischen ein Denkmal das Anerbieten
Kriegerdenkmal errichten wolle. dankend anzu⸗ ersten
die Hand am Knaufe des Schwertes.
Privatbriefe
d Neira ganz Nähere
Gipfels hat
Nachdem
zt ur über) neue itschin — Sobotka — Kost 8 -
1— merken, wie aus Einzel⸗
n n. In der Mitte des Obelisk aufgestellt: „Gewidmet dem 1 9 f begann, gefallen.“ Auf den Portalpfeilern
Parks wurden dem Comité
Grafen Franz Thun und Besonders muß
Mit der Eine will Vogel hörte die ihren Wohnsitz im
abgereist.
einen n musterhaft einer halben
eine den ersteren betreffende, beleidi⸗ wie das „W. T. B.“ meldet, ein blieben.
Die Schneeverwehungen Innern haben, wie die „St. Pet.
zu läuten.
der Gunong
und in errschen unge⸗ viel Schnee gefallen. In Kasa⸗
Edwards⸗ den Bau 8 — 89 unter enge, um die Prinz Edwards⸗Insel mit Neu⸗Braunschweig zu ver⸗
Bereits sind Pläne zu den Vorarbeiten entworfen, 8 % man
6,000 000 bis 8 000 000 Doll. betragen würden. viele Versammlungen statt, in welchen der Plan befürworket und das Volk aufgefordert wird, bei den Wahlen seine Stimme nur solchen Männern zu geben, welche für den Bau des Tunnels stimmen werden. Zur Zeit besteht gar keine Verbindung mit dem Festlande, da der Dampferverkehr durch starkes Eis gehindert wird.
Banda⸗Inseln.
des Vulkans Gunong Avpi auf der gleichnamigen Banda⸗Inseln den⸗ gechiven den
dadurch hervorgerufene Erdbeben entnimmt die „Voss. Z.“ einem
Lanthoir mit dem Gunong Api, der sich nicht wieder beruhigen zu wollen; hatten wir wieder zwei kräftige
Schwefeldämpfe re haben wir den Gunong Api gerade vor uns. die Erdrutschungen, die
unheimliche
sagen, stündlich neuen Schreecknissen ausgesetzt sind.“ 8
linsk erreichen die Fröste bis 20 Grad; j S 11.““ rad; in den Steppen sind die Bergstraßen auf dem Altai verschneit sind. Die Verbindung zwischen
Kaschgar und Jarkend ist in Folge d 95 lich unterbrochen; dasselbe 1 ge der Schneeverwehungen fast gänz
russischen Ansiedelung Kerki am Amu Darja.
Aus Neu⸗Marghelan wird gemeldet, daß alle chah auch zwischen Samarkand und der
Unter den Bewohnern der Prinz eine starke Bewegung im Gange für der Northumberland⸗Meer⸗
nsel ist zur Zeit
„A. C.“ zufolge, daß die Kosten des Unternehmens
Auf der Insel finden
Ueber die verhängnißvolle Thätigkeit gehörigen Insel im Molukken⸗Archipel und
eines dort ansässigen Deutschen folgende Schilderung:
„Am 25. November hatten wir ein bedeutendes Erdbeben, welches
gehörig zugerichtet hat, Schrecken
seit jenem
während wir hier auf
davongekommen sind. Der Tage in Bewegung ist, scheint llen; heute, am 15. Dezember, ige Stöße. Eine Untersuchung des ergeben, daß auf der Ostseite ein neuer Krater ent⸗
standen ist, während der alte Krater nach Süden (Lanthoir gegen⸗
Oeffnungen bekommen hat,
aus denen fortdauernd aufsteigen.
Von unserer Wohnung auf Lanthoir 8 Wir können deutlich stattgefunden haben, sehen und be⸗ immer mehr mit Schwefel bedecken.
die Felsen sich
An dem Tage des Hauptausbruchs hatten wir gerade zwei Damen und drei Kinder Inseln) zum Besuch bei uns. Es war fühl, als auf einmal der Boden sich hob und dann ein Schütteln
ann, daß man nicht auf den Beinen se Glücklicherweise befanden wir uns Alle in der offenen Veranda so daß wir mit einigen Sprüngen im ersten Augenblick, daß das Haus einstürzen würde, welches von Bambus gebaut und mit bewegte sich wie ein von schöner Hand geleiteter Fächer. werke krachten wie bei einem schwer arbeitenden Schiffe, und meine 150 Arbeiter fingen sämmtlich an laut zu beten: Allah il Allah! Die Dauer der Haupterschütterung war ungefähr eine Minute, eine kurze Spanne Zeit,
aus Neira (auch Neira ist eine der Banda⸗
ein fürchterliches Ge⸗ stehen bleiben konnte.
Ich dachte im bürde, denn das Dach. Atap (Schilfsorte) gedeckt ist, Die Holz⸗
Freien waren.
die jedoch unter diesen Verhältnissen sehr lang erschien. Stille herrschte nach dem Erdbeben, keinen man singen, nichts regte sich in der Luft. Fischer,
die von der See kamen, brachten uns beunruhigende? 1 üb
die Bewegungen auf See, und 5 meine Zustimmung zur Rückkehr der Damen nach Neira zu geben. Ich ließ eine große Pramo mit 16 Rudern bemannen, übernahm die Leitung selbst, und Avi vorbei über die Bai. sämmtlich in neuen
so entschloß ich mich nur schwer,
ging mit Dunkelwerden, dicht am Gunong „Trotz ganz stiller See befanden wir uns großer Aufregung, weil wir jeden Augenblick Ausbruch befürchteten. Meine Leute ruderten und brachten uns in der kurzen Zeit von Stunde nach Neira. Die Stadt Neira gleicht
einem Schutthaufen, nur wenige Häufer sind unversehrt ge⸗
b Der Rest des Tages verlief, abgesehen von einem zußesft heftigen Gewitter, wie man es eben nur in den Tropen kennt, ruhig, wie auch der folgende Tag. Schreckensscenen, die sich durch das Dunkel der Nacht noch erhöhten. Die Eingeborenen verloren gänzlich den Kopf und ließen sich nicht davon abhalten, an die Glocken zu laufen und ganz zwecklos Alarm Ueber den Schaden, den die letzten Erdbewegungen verur⸗ sacht haben, bin ich noch nicht unterrichtet; das Schlimmste ist, daß
Die nächste Nacht brachte jedoch gleiche
Api noch fortwährend arbeitet und wir öchte
—
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
wird zur Deckung der die Angeklagten möglicher⸗ weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Gemäßheit der §§. 325, 326 St.⸗P.⸗O. und §. 140 St.⸗G.⸗B., da die Be⸗ schlagnahme einzelner zum Vermögen der Angeklag⸗ ten gehörigen Gegenstände nicht angezeigt erscheint, die Beschlagnahme des gesammten im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens der Angeklagten angeordnet. Metz, den 16. Januar 1891.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.
[63244v]2 Beschluß. Nach Einsicht des Ersuchens des Gerichts der Königlichen 31. Division vom 3. Januar 1891, Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 20. Januar 1891, wird das Vermögen des entwichenen Rekruten Eugen Dewiller des Landwehrbezirks Mols⸗ heim, geboren am 7. September 1870 in Ottersweiler, Kreis Zabern, bis zum Betrage von dreitausend Mark für den Fiskus mit Be⸗ schlag belegt. Zabern, den 21. Januar 1891. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Oertzen. von Frankenberg. Für richtige Ausfertigung: Der Landgerichtssekretär: (L. S.) Hoffmann.
2) Aufgebote, Zustellungen 8 und dergl. [63272]
In Sachen des Kaufmanns Otto Eckerlin in Wernigerode, Klägers, wider den Gastwirth Fritz Heuwold in Heimburg, Beklagten, wegen Forde⸗ rung, wird der zum Verkaufe des Antheils des Be⸗ klagten an den Grundstücken, als:
den Kothhof No. ass. 25 zu Heimburg nebst Garten und Zubehör,
46 [Ruthen Land „in den saueren Wiesen“ Nr. 55 und
3 Morgen 52 CRuthen Land Heersholze“ Nr. 371 auf den 9. April 1891, Nachmittags 2 ½ Uhr an⸗
„auf dem
des Schieferbruchsbesitzers
minorennen Geschwister Pauline,
wangsversteigerung der
Knopf'schen Gasthofe zu Heimburg angesetzt. Blankenburg, den 6. Februar 1891. Herzogliches Amtsgericht. 8 Ribbentrop.
[63281]
vor unterzeichnetem Herzoglichen Amtsgerichte im Widdecke’schen Wirthshause zu Flechtorf angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypotheken⸗ briefe zu überreichen haben. “ Braunschweig, den 5. Februar 1891.
Herzogliches Eürgerict Riddagshausen.
Kulemann.
[632951 v“ In Sachen, betr. Zwangsversteigerung der Holtz⸗ schen Büdnerei Nr. 28 zu Wustrow, ist zur Rech⸗ nungsabnahme, zur Erklärung über den Vertheilungs⸗ plan, sowie zur Vertheilung Termin vor uns bestimmt auf den 4. März d. J., Vormittags 11 Uhr. Auslage der Rechnung des Seguesters sowie des Vertheilungsplans vom 23. d. M. ab auf der Gerichtsschreiberei. Ribnitz in Meckl., am 6. Februar 1891. “ Großherzogliches Amtsgericht.
gesetzte Termin damit aufgehoben, und in Sachen
8 1 z Wilhelm Fischer zu Hüttenrode, Klägers, wider den Kothsassen Friedrich Heuwold zu Heimburg und den Spezialkurator der 1 is Friedrich und Rudolf Heuwold, Tischlermeister Wilhelm Behnecke daselbst, Beklagte, wegen Forderungen, Termin zur ganzen Grundstücke auf der Freitag, den 15. Mai 1891, Nachmittags 2 ½ Uhr, vor Herzoglichem Amtsgericht hierselbst im
In Sachen des Kreismaurermeisters Albert Sie⸗ mann zu Lehre, Klägers, wider den Maurer Fried⸗ rich Knigge zu Flechtorf, Beklagten, wegen Forde⸗ rung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Plans 8b in der Ortslage von Flechtorf zu 7 a 50 qm zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß von heute verfügt, auch die Eintragung dieses Be⸗ schlusses im Grundbuche am selbigen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Montag, den 23. März d. J., Nachmittags 4 Uhr,
[63273] Aufgebot.
Der Schlachtermeister Wilhelm Klockow zu Wari als Vormund der minorennen Kinder des wailand Viehhändlers Reuter zu Warin und Kurator des abwesenden Adolf Reuter aus Warin hat das Auf⸗ gebot der angeblich von ihm zerrissenen zehn Aktien Glückstadt⸗Elmshorner Eisenbahngesellschaft Nr. 1172, 1432, 1512, 1513, 1514, 1517, 1519, 0666, 0668 und 0669 de dato Glückstadt, 1. Mai 1845 über je 100 Species lautend beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 16. September 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Warin, den 5. Februar 1891.
Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Konr. Krüger.
[63280] Alufgebot.
Der Berginvalide Friedrich Haferkamp zu Gerschede hat das Aufgebot des unterm 30. Juni 1886 aus⸗ gestellten Interimsscheins zur Aktie Nr. 387 der Borbecker Credit⸗ und Spargesellschaft beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. September 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Borbeck, den 30. Januar 1891. Königliches Amtsgericht.
[50576] Aufgebot.
Der Schuhmacher Heinr. Gaedecke in Brome und dessen Neffe Arbeiter Friedrich Gaedecke in Köckte haben das Aufgebot der unterm 15. März 1877 ausgestellten Police Nr. 8605 der Kapital⸗Ver⸗ sicherungsanstalt in Hannover über Einlagen von 45 ℳ, 45 ℳ, 60 ℳ und 150 ℳ, welche Poliew Erstgenannter für seinen genannten Neffen er-. worben hat, beantragt. wird aufgefordert, htresen 4. Juli 1891 unterzeichneten 8
in dem auf den ittags 12 Uhr, vor dem S8
erichte anberaumten Aufgebots⸗
Der Inhaber der Urkunde