folge der gelinderen Witterung die Fortsetzung — Neubauten und Ermeiterungsarbeiten auf den Gruben⸗ und Hüttenwerken möglich geworden. — Auf dem Zinkmarkt ist die Tendenz fest; die Preise ben etwas angezogen, sodaß Vereinsmarke mit 46,60 ℳ, W. H. Marke entsprechend höher per 100 kg bezahlt wurde. Nur die Preise für Walzzink sind den Rohzinkpreisen gegenüber zu niedrig, was wohl in der in den letzten Jahren entstandenen Konkurrenz seinen Grund haben mag. Der Grundpreis für Walzzink Selesia⸗Marke, beträgt gegenwärtig 48,50 ℳ per 100 kg ab Werk. Poussiere findet schlanken Absatz und wird mit 80 % vom Zinkpreise bezahlt. Zinkweiß ist augenblicklich geschäftslos, und es liegen in Folge mangelnden Absatzes bedeutende Vorräthe in den Magazinen. New⸗York, 20. Februar. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 128 000 Ballen. Ausfuhr nach Großbritannien 74 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 62 000 Ballen. Vorrath 793 000 Ballen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 20. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Saxonia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas eingetroffen. 8
Wien, 20. Februar. Der neue Gütertarif der öster⸗ reichischen Staatsbahnen ist, wie die „Presse“ meldek, fertig gestellt; man werde demnächst wegen einer bezüglichen Verständigung mit den Privatbahnen in Verhandlung treten.
Die Verwaltung der Achensee⸗Bahn legte der Regierung den
einer Fortsetzung der Verbindung mittelst Trajektes See bis zur bayerischen Grenze in der Richtung auf Die Gesammtkosten sind auf 300 000 Fl.
London, 20. Februar. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Grantully Castle“ hat am Mittwoch auf der Ausreise Ma⸗ deira passirt, der Castle⸗Dampfer „Doune Castle“ ist gestern auf der Heimreise in London angekommen, der Castle⸗ Dampfer „Garth Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen, der Union⸗Dampfer „Dane“ ist gestern auf der Heimreise von den Canarischen Inseln ab⸗ gegangen, der Castle⸗Dampfer „Lismore Castle“ ist heute auf der Ausreise von London abgegangen, der Castle⸗Dampfer „Norham Castle“ ist heute auf der Heimreise in London an⸗ gekommen.
Theater und Mufik.
Königliche Theater.
In der Vorstellung der Oper „Lohengrin“ am Dienstag im Opernhause sind die Damen Pierson und Staudigl, die Hrrn. Kraus, Betz, Bulß und Mödlinger beschäftigt.
Der Spielplan der Oper für die Zeit vom 22. bis 28. Fe⸗ bruar lautet: Sonntag: „Die Meistersinger von Nürnberg“. Anfang 6 ½ Uhr. Montag: Auf Allerhöchsten Befehl: „Der Sturm“. Anfang 7 ½ Uhr. Dienstag: „Lohengrin“. Mittwoch: „Hiarne“.
Donnerstag: „Marie“, oder: „Die Tochter des Regiments“. „Solo⸗ tanz“. Freitag: „Oberon“. Sonnabend: „Undine“.
Für das Schauspiel: Sonntag: „Roderich Heller“. Montag: „Der geheime Agent.“ Dienstag: „Der neue Herr“. Mittwoch: „Der neue Herr“. Donnerstag: „Roderich Heller“. Freitag: „Der neue Herr“. Sonnabend: „Romeo und Julia“. Letztes Auftreten der Frau Burska.
Königliches Schauspielhaus.
Gestern Abend ging Franz von Schönthan’'s Lustspiel „Roderich Heller“ neu einstudirt in Scene und brachte im Hause wieder die behagliche Stimmung hervor, welche auch früher schon bei
der Darstellung dieses Stücks zu herrschen pflegte. Aeußerlich hat sich die Aufführung nur unwesentlich verändert, aber das Zusammenspiel erschien wesentlich abgerundeter und mehr einheitlich. Das Lustspiel bietet weder im Dialog der handelnden Personen noch im Konflikt Momente, welche zu einer ernsteren Anregung und Aufregung führen können; aber der glatte Verlauf der Harmlosigkeiten, welche die Handlurg ausmachen, stellt einem beifallslustigen Publikum gegenüber den Erfolg sicher, wenn die Darsteller sich den interessanten schauspielerischen Aufgaben gewachsen zeigen, die das Stück darbietet. In dieser Beziehung weist unsere Königliche Bühne eine Reihe vortrefflicher Kräfte auf, welche sich in vornehmstem Rahmen zu einem schmucken Zusammenspiel vereinigen. Einige Ver⸗ änderungen in der Besetzung gaben der gestrigen Vorstellung ein erhöhtes Interesse. Die episodische Titelrolle gab Hr. Vollmer eigenartig und mit der heiteren Laune, welche diesen Künstler gewöhn⸗ lich auszeichnet; daß der bärbeißige, nüchterne Poet durch dieses humoristische Element an Wirkung gewann, ist selbstrerständlich. Frl. Kramm gab Groller's Tochter Selma anmuthig und gefällig, jedoch hätte in den ersten Scenen mehr Frische, in den letzten mehr warme Empfindung die amüsante Rolle noch eindrucksvoller machen können. Selma's Bruder Rudolf war Hr. Hertzer, der das Gesammtspiel nie zu stören pflegt; gestern Abend brachte er seine wenig dankbare Rolle recht erfreulich zur Geltung. Den alten Groller gab Hr. Krause, seine Gattin Norica Frau Kahle wie gewöhnlich vortrefflich und beifallswürdig. Recht gut war auch Hr. Keßler als Doktor Hagedorn. Das gut besetzte Haus kargte nicht mit seinem Beifall und rief die Darsteller nach jeder Scene wiederholt vor die Gardine. Deutsches Theater.
Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Heinrich von Preußen und der Großherzog von Hessen sowie Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Max von Baden beehrten am Freitag die Aufführung des Lustspiels „Die Kinder der Excellenz“ mit ihrem Besuch.
Am Mittwoch geht angekündigtermaßen „Das alte Lied“, Schau⸗ spiel in 3 Aufzügen von Felix Philippi, zum ersten Mal in Scene; dieselbe Vorstellung wird am Freitag und Sonntag, 1. März, wieder⸗ bolt. Morgen sowie Dienstag, Donnerstag und Sonnabend finden Wiederholungen des Lustspiels „Die Kinder der Excellenz“ statt. Am Montag kommt „Faust, I. Theil“ zur Aufführung.
Berliner Theater. 1
Mit dem Ablauf der nächsten Woche endet bis auf Weiteres Friedrich Mitterwurzer's künstlerische Thätigkeit, da er am 1. März einen längeren Urlaub antritt. Morgen Abend kommt Schönthan
und Kadelburg's Lustspiel die „Goldfische“ zur Aufführung; das über⸗ aus zugkräftige Lustspiel wird auch am Dienstag und Donnerstag wieder⸗ holt. Ludwig Barnay ist von seinem Unwohlsein wiederhergestellt und tritt zunächst am Mittwoch als Graf Waldemar wieder auf; das⸗ selbe Stück ist für nächsten Sonntag, den 1. März, angesetzt. Auch die unterbrochenen Aufführungen von „Kean“ köͤnnen jetzt wieder aufgenommen werden, und geht das Stück mit Ludwig Barnay in der Titelrolle zunächst am Sonnabend wieder in Scene. Am Montag findet eine Wiederholung von Freytag's „Journalisten“ statt, während am Freitag als Abonnementsvorstellung Duma s „Ein Freund der Frauen“ aufgeführt wird. Am morgenden Sonntag⸗ Nachmittag wird „Der Kaufmann von Venedig“ und als nächste Nachmittags⸗Vorstellung am 1. März „Demetrius“ gegeben. Lessing⸗Theater. 1
Nach dem neuen Wochen⸗Repertoire kommt am nächsten Dienstag Oscar Blumenthal’'s Lustspiel „Der Probepfeil“ zur ersten Auffüh⸗ rung und wird am Donnerstag, Sonnabend und Sonntag wiederholt.
Morgen gelangt Ibsen’'s Schauspiel „Ein Volksfeind“ zur Dar⸗ stellung, während für Montag „Der Fall Clémenceau“, für Mitt⸗ woch „Die Ehre“ und für Freitag „Das Gnadenbrod“ in Verbin⸗ ung mit den „Rosa⸗Dominos“ angesetzt sind. Victoria⸗Theater. ö8
Die gestern erwähnten erfolgreichen Verhandlungen zwischen der internationalen elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt a. M. und der Direktion des Victoria⸗Theaters hinsichtlich des Gastspiels auf dem dortigen Ausstellungsterrain wurden besonders durch die glänzende In⸗ scenirung der „Sieben Raben“ günstig beeinflußt. Nachdem ein jedes der
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Comitsmitglieder aus Frankfurt einer Vorstellung dieses Zaubermärchens beigewohnt hatte, erfolgte einstimmig die endgültige Abmachung mit Hrn. Direktor Litaschy. Uebrigens werden für Frankfurt eigens solche Stücke verfaßt und einstudirt, die, dem Zweck angemessen, eine Ver⸗ herrlichung der Elektrotechnik zum Inhalt haben. Friedrich⸗Wilhelmstäadtisches Theater
Gestern Abend gelangte eine neue Operette „Der Vogel⸗ händler“, deren Text von M. West und L. Held nach einer Idee des Bisville bearbeitet und von C. Zeller in Musk gesetzt ist, zum ersten Male mit lautem äußeren Erfolge zur Aufführung.
Das Libretto der Novität ist nicht gerade geschickt, die Handlung etwas weitschweifig. Ein falscher Verdacht hält den biederen tyroler Vogelhändler Adam von seiner Liebsten, der Briefchristel, fern. Ein sehr weitläufiger und zuweilen recht unbequemer Apparat wird in Be⸗ wegung gesetzt, um die Entstehung dieses Verdachts zu begründen und später die Lösung herbeizuführen. Die Kurfürstin Marie muß als Bäuerin verkleidet das täppische Wohlgefallen Adam’'s erregen, die Briefchristel muß dem sich als Kurfürst geberdenden jungen Grafen Stanislaus in einem abgelegenen Pavillon eine Bittschrift überreichen, in welcher sie für ihren Adam um eine Anstellung bei Hofe bittet; der junge Graf soll erst eine alte Hofdame, dann die junge Christel heirathen, bis die Letztere nach vielen Fährlichkeiten mit ihrem geliebten Adam in den Hafen der Ebe einläuft. Der Dialog weist wenig neue, aber manche unzarten Witze auf. 8
Dieser zusammenhanglosen Handlung hat C. Zeller ein musi⸗ kalisches Gewand verliehen, welches manche hübsche Einzelheiten in Liedern und Chören bringt, aber bei dessen umfangreicher Weite auch vieles Alltägliche im Ausdruck und in der Melodien⸗ führung mit unterläuft. Die Instrumentation und die aus den Har⸗ monien hervorwachsenden Lieder und Gesangsnummern sind flott und gefällig komponirt, aber es fehlt ihnen zumeist die ursprüngliche Wärme der Empfindung, welche Geist und Herz erfrischt. Mehrere Nummern, wie das Rosenlied im ersten Akt, das Nachtigallenlied Adam's und das neckische Duett zwischen der Briefchristel und dem Grafen Stanislaus mußten wiederholt werden; am Schwächsten in Bezug auf den musikalischen Werth erschien der letzte Akt, welcher jeder Steigerung der Wirkung entbehrte und bedeutend hinter den beiden ersten zurückstand.
Die Darstellung bot recht erfreuliche Leistungen. Frl. Lejo als Briefchristel entwickelte eine bemerkenswerthe neckische Anmuth im Spiel und gute Laune und zarte Empfindung im Vortrag. Die Kurfürstin Marie sang Frl. Offeney lebendig und stimmlich klar und sauber. Als Vogelhändler Adam trat der schon von früher her wohlbekannte Operettensänger Hr. Klein auf; solche treuherzigen Naturburschen, wie der Adam, gehören recht eigentlich in sein Fach, und da sein Organ so voll und reich wie früher erhalten ist, so verdiente seine Leistung die ihm reichlich gezollte Anerkennung. Den ritterlichen, leichtlebigen Grafen Stanislaus sang und spielte Hr. Steiner mit gewohnter Bravour; er that sich besonders durch seinen feurigen Vortrag im Duett mit der Briefchristel hervor. Hr. Hanno hatte die komische Rolle des alten Barons Weps übernommen, und die Hrrn. Link und Steinberger führten ein altes Professoren⸗ paar in drastischer Weise durch. — Der kräftige Beifall veranlaßte sowohl die Mitwirkenden wie auch Hrn. Direktor Fritzsche und Hrn. Kapellmeister Federmann mehrere Male nach den Akt⸗ schlüssen vor dem Publikum zu erscheinen.
Residenz⸗Theater.
„Die Kreutzersonate“ ist, nachdem der Verfasser einige unwesent⸗ liche Aenderungen vorgenommen hat, nunmehr von der Censur frei⸗ gegeben worden und wird in nächster Zeit zur Aufführung gelangen.
Belle⸗Alliance⸗Theater.
Da das Ensemble⸗Gastspiel des Wallner⸗Theaters am Belle⸗ Alliance⸗Theater bereits mit Schluß dieses Monats zu Ende geht, so findet heute daselbst die letzte Sonntags⸗Aufführung des über⸗ müthigen Schwanks „Penston Schöͤller“ statt.
Sing⸗Akademte.
Die Mezzosopranistin Frl. Marie Deppe, deren Thätigkeit vom Kroll'schen Theater noch in gutem Andenken steht (eine Nichte des Kapellmeisters), gab gestern ein Concert, in welchem sie außer der Titus Arie „Ach nur einmal“ von Mozart mehrere Lieder von Franz, Schubert, Brahms, Jensen und Anderen vortrug. Mit er sehr klangvollen, in der Höhe wie in der Tiefe gleichmäßig leicht an⸗ sprechenden Stimme vereinigt die Sängerin wohlthuende Reinheit der Intonation und eine sehr verständnißvolle Ausdrucksweise. Sorg⸗ fältigere Bindung der Töne in längeren Tongruppen ist noch mit⸗ unter zu wünschen. Der Vortrag mehrerer Gesänge, wie der der Titus⸗Arie, der Lieder „Im Herbst“ von Franz, „Du bist die Ruh'“ von Schubert, gelang der Künstlerin sehr gut, während das heitere Lied „Vergebliches Ständchen“ von Brahms mehr naiv und mit leiserer Stimme gesungen werden muß. Frl. Deppe beabsichtigt, sich künftig nur dem Concert⸗ gesang zu widmen. Der stets gern gehörte Violinvirtuose Hr. Gre⸗ gorowitsch unterstützte das Concert durch einige Solostücke von Wagner, Popper, Vieurtemps und Sarasate, in deren Ausführung sein brillantes und ausdrucksvolles Spiel trefflich zur Geltung kam. Auch der Pianist Hr. Brüning, der in Gemeinschaft mit Hrn. Grego⸗ rowitsch eine von melodischer Erfindung und klarer Formgestaltung zeugende Sonate von Grieg ausführte, erfreute durch einige Solovorträge, die gleich den anderen künstlerischen Leistungen dieses Abends mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden.
Concerthaus.
Das Programm des morgigen Concerts enthält Werke von Weber, Beethoven, Mozart, Schubert, Neßler, Waldteufel, Lacombe, Rossini, Häser, Herold und Solis für Violine (Hr. Kramer), Cornet⸗à⸗Piston (Hr. Richter) und Harfe (Frl. Lemböck). Am Montag werden Beethoven's Sinfonie Nr. 2 sowie zwei Novitäten von dem Komponisten Johann Selmer aus Christiania unter seiner persönlichen Leitung zur Aufführung gebracht werden.
Mannigfaltiges.
Der Magistrat hat der „N. A. Z.“ zufolge in seiner gestrigen Sitzung den Entwurf der städtischen Baudeputation Abtheilung II. zum Neubau der Kottbuser Brücke über den Schiffahrtskanal unverändert genehmigt. Nach diesem Entwurf soll die Brücke in einem Bogen über den Kanal geführt werden und eine Breite von 26 m erhalten. Der Kostenanschlag für diesen Brückenbau ist auf 517 000 ℳ festgesetzt. — Graf Douglas besitzt am Kreuz⸗ berg ausgedehnte Grundstücke, auf welchen er eine neue Verbindungsstraße zwischen der Kolonnen⸗ und Monu⸗ mentenstraße gleichlaufend mit der Katzbachstraße anzulegen be⸗ absichtigt. Der Magistrat hat beschlossen, die Aufnahme dieser Straße in den Beba uungsplan mit der Maßgabe zu bewirken, daß der Eigenthümer das zur Straßenanlage nothwendige Land unentgeltlich an die Stadtgemeinde abtrete, die Straße auf seine Kosten pflastere und die Beleuchtungs⸗, Ent⸗ und Berieselungskosten trage. — Der Vorstand des Berliner Hauptvereins für Knabenarbeit hat an den Magistrat ein Gesuch gerichtet, Behufs Bewilligung des Festfaales des Rathhauses zu der vom 15. bis 22. März cr. beabsichtigten Ausstellung der an⸗ gefertigten Arbeiten. Die Hingabe des Festsaales zu dem angegebenen Zwecke hat der Magistrat indessen abgelehnt, doch will er dem Vor⸗ stande des Vereins den Oberlicht⸗ und Bürgersaal zur Verfügung stellen. — Anläßlich des Anerbietens der Regierung, den Städten mit Königlicher Polizeiverwaltung auch die Markt⸗, Gesinde⸗, Schul⸗ und Forstpolizei zu übertragen, hat der hiesige Magistrat an den Minister des Innern eine Eingabe gerichtet, in welcher beantragt wird, den Städten auch die Bau⸗, Gewerbe⸗, Gesundheits⸗ und Feuerpolizei, sowie das Feuerwehrwesen zu über⸗ tragen. — Die städtische Baudeputation hat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, die estsetzung des zu den Bürgersteigregulirungen im Rechnungsjahr 1891/92 zu leistenden städtischen Zuschusses auf 8 ℳ 70 ₰ für das Quadratmeter Granitplatten und auf 5 ℳ für das laufende Meter Bordschwellen bei den Gemeindebehörden in Antrag
zu bringen. Dieselbe hat ferner sich dahin schlüssig gemacht, die
Verpachtung der Chausseegeld⸗Hebestelle Martinickenfelde vom 1. April d. J. ab auf ein weiteres Jahr für den bisberigen Pachtpreis von 8000 ℳ jährlich und der Chausseegeld⸗Hebestelle zu Reinickendorf für den Pachtpreis von 7300 ℳ den Gemeindebehörden zu empfehlen. Die genannten beiden Chausseehäuser sind übrigens die einzigen, welche in unmittelbarer Nähe des Weichbildes der Stadt Berlin noch vorhanden sind, da bekanntlich auf den früheren Staats⸗ chausseen ein Wegezoll seit dem Jahre 1876 nicht mehr erhoben wird.
Der Lieutenant zur See Graf Monts darf jetzt als vollkommen genesen von den schweren Verletzungen erachtet werden, die er bei dem Unglücksfall auf dem Kummersdorfer Schießplatze am vorjährigen 14. Juli davongetragen hat. Er kann, wie die „Voss. Ztg.“ mit⸗ theilt, wieder ohne Hülfe einer Krücke oder eines Stockes gehen und Ss in nicht langer Zeit seinen Dienst in der Marine wieder auf⸗ nehmen.
Für die auf den preußischen Staatsbahnen zur Ausgabe gelan⸗ genden Familien⸗Zeitkarten, bestehend aus einer Stammkarte und so vielen Nebenkarten, als außer dem Inhaber der Stammkarte Mitglieder und Angehörige eines und desselben Hausstandes daran betheiligt sind, ist, wie die „N. Pr. Z.“ erfährt, die fernere Erleichterug gewährt worden, daß Stammkarte und Neben⸗ karte für verschiedene von demselben Orte ausgehende Strecken (auch entgegengesetzter Richtung) ausgefertigt werden können. Die Gültigkeitsdauer der Karten kann verschieden sein. Als Stamm⸗ karte wird ausgefertigt die auf die längste Strecke lautende. Für die Stammkarte wird der volle, für eine Nebenkarte der halbe tarif⸗ mäßige Zeitkartenpreis berechnet. Nebenkarten können auch für eine niedrigere Wagenklasse als die Stammkarte ausgefertigt werden. Eine für einen bestimmten Dienstboten ausgestellte Karte kann ohne Rücksicht auf die Zeitdauer, für welche sie gelöst ist, auf einen anderen Dienstboten gegen Zahlung einer Ausfertigungsgebühr von 50 ₰ umgeschrieben werden, so oft ein Wechsel eintritt.
Der Verein Berliner Wohnungsmiether bielt am Donnerstag Abend im Neuen Klubhaus, Kommandantenstr. 72, seine Februarversammlung ab, in welcher der Stadtsyndikus a. D. Dullo einen Vortrag über „Miethspreissteigerungen und ein Mittel zur Abhülfe“ hielt. Der Vortragende führte aus, daß das Steigen der Wohnungspreise in erster Linie durch die in Folge der Grundstückspekulationen gestiegenen Baustellenpreise verursacht sei. Die Allgemeinheit habe kein Interesse, den Spekulanten solche über⸗ mäßigen, leichten Gewinne in den Schooß zu werfen. Wie man den Gemeinden das Entei nungsrecht gegeben habe, um das zur Anlegung von Straßen und Plätzen nötbige Terrain zu erwerben, so solle man ihnen auch das Recht geben, den Grund und Boden zu an⸗ gemessenen, nicht zu Spekulationspreisen zu erwerben, um ibn zum Bau von Wohnhäusern gegen Rente aus⸗ zuthun, nicht gegen Kapital; die Ausnutzung dieser Wohnhäuser müsse unter gemeindliche Kontrole gestellt werden, damit der Erbauer eine näher zu bestimmende angemessene Rente seines angelegten Kapitals erhalte. Die Versammlung nahm den Vortrag mit Beifall auf. Zur Vorbereitung der im März stattfindenden Neuwahl des Vor⸗ standes wurde eine aus neun Mitgliedern bestehende Kommission gewählt.
Bezüglich der neuen Bahnhofsanlage in Zehlendorf hatte sich das Gerücht verbreitet, daß der Bahnsteig nicht überdacht und ein heizbarer Raum auf demselben nicht eingerichtet werden sollte. Wie jetzt das Eisenbahn⸗Betriebsamt mittheilt, wird auf Bahnhof Zehlendorf nach dem Vorbild der Berliner Stadtbahn ein geschlossener Warteraum hergestellt und außerdem der Bahnsteig mit einer 70 m langen offenen Halle überdacht werden. Ferner werden an auf dem Bahnsteig angebrachten Schutzwänden Bänke für die Wartenden Platz finden.
Infolge des viergeleisigen Ausbaues der Eisenbahnstrecke Berlin — Potsdam muß die Brücke über die Nuthe bei Neuen⸗ dorf beträchtlich verbreitert werden, woran schon längere Zeit ge⸗ arbeitet wird. Seit einiger Zeit ist nun, auf einem Prahm stehend, eine Lokomobile bei den Arbeiten aufgestellt, um das Wasser aus den Spundwänden zu pumpen. Am Mittwoch früh war bei Beginn der Arbeit diese Lokomobile verschwunden. Es stellte sich laut der „Potsd. Ztg.“ heraus, daß sie über Nacht mit dem Prahm unter⸗ gegangen war und auf dem Grunde der Nuthe ruht.
Im Nordland⸗Panorama, Wilhelmstraße 10, hat die Direktion beschlossen, in Folge des allgemeinen, durch regen Besuch kundgegebenen Interesses vor Schluß der Ausstellungen eine weitere Begünstigung für die Besucher eintreten zu lassen, und zwar kann von jetzt ab jeden Mittwoch und Sonnabend jeder Erwachsene ein Kind unter zehn Jahren frei mit einführen. Morgen, Sonntag, beträgt der Eintritt für alle Ausstellungen 30 ₰. Es empfiehlt sich, um dem Gedränge zu entgehen, auch im Interesse der Beleuchtung, nicht den späten Nachmittag zum Besuch zu wählen.
Zabrze, 20. Februar. Bezüglich des in Nr 43 des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ unter Gleiwitz nach der „Magdeb. Ztg.“ ge⸗ meldeten Unfalls auf Königin Luise⸗Grube theilt uns die Königliche Berginspektion Folgendes berichtigend mit: Am 13. d. M. Abends traten bei der Oeffnung eines Bretterdammes im Heinitz⸗ flötz, welcher einen abgebauten Feldestheil absperrte, aus letzterem wahrscheinlich von Zersetzung der Kohle herrührende Gase heraus, welche sich an einer Grubenlampe entzündeten und explodirten. Der die Arbeit leitende Grubensteiger wurde weniger schwer, dagegen ein Grubenmaurer derart innerlich verletzt, daß er zwei Tage nachher starb. Die übrigen Anwesenden, darunter noch ein zweiter Maurer, erlitten leichte Brandwunden an Gesicht und Händen. Der Betrieb des Bergwerks wurde nicht gestört, auch ist unter Tage in Folge der Explosion kein Brand ausgebrochen. An Stelle des zerstörten Bretterdammes wurde ohne Schwierigkeit ein neuer eingebaut. Unabhängig davon ist in einem anderen Flötz einer entlegenen Gruben⸗Abtheilung aus noch unaufgeklärter Ursache einer der häufigen Fälle von Grubenbrand vor⸗ gekommen; dieser Brand ist bereits abgesperrt und hat dem Berg⸗ werk keinerlei Gefahr gebracht.
Hamburg, 19. Februar. Seit heute Morgen steigt laut Meldung der „D. B. H.“ die Elbe sehr schnell; sie droht den Deich beim Zollenspieker zu überschwemmen. Die Bewohner sind in großer Besorgniß.
Hamburg, 20. Februar. (W. T. B.) Dem „Hamb. Corr.“ zufolge ist der Dampfer „Augusta Victoria“ der Hamburg⸗ Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft mit sämmtlichen Rei⸗ senden an Bord gestern Abend von Beirut nach Konstanti nopel in See gegangen.
St. Petersburg, 20. Februar. Einem Telegramm der „N. Pr. Z.“ zufolge wäre vorgestern in den Gemächern der Kaiserin im Anikschkow⸗Palast ein Feuer ausgebrochen. Der Kaiser leitete selbst die bald erfolgte Löschung des Brandes.
New⸗York. Der Amerikaner Kleinsteuber in Milwaukee will dem „D. Tgbl.“ zufolge ganz Nord⸗Amerika mit einem Netz von Röhren überziehen, welche ausschließlich der Srte und zwar auf elektrischem Wege, dienen sollen. Zunächst so die Rohrpost Chicago — New⸗York gebaut werden.
New⸗York, 20. Februar. Heute Vormittag fand nach einer Meldung des „W. T. B.“ ein Zusammenstoß zwischen zwei Passagierzügen in dem Tunnel der Vierten Avenue in der Nähe der 84. Straße statt, wodurch einige Waggons in Bra nd geriethen und sechs Personen getödtet, sieben verwundet wurden.
1 8 —n——— 1“ * “
—0 1. Untersuchungs⸗Sachen. f u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren
Berlin, Sonnabend, den 21. Februar
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6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gese
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ank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
5 44 2 8 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 1 er uz eiger. 8. Niederlafsung ꝛc. von Rechtsanwälten 88
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[65827] Bekanntmachmng.
Das in der Strafsache gegen Ruppert und Ge⸗ nossen — J. IV. A. 356/83 rep — unterm 5. De⸗ zember 1883 bekannt gegebene offene Strafvoll⸗ streckungsersuchen wird bezüglich des Schlächters August Ferdinand Otto Benecke, geboren am 30. April 18650 zu Berlin — ad Nr. 17 — für erledigt erklärt.
Berlin, den 13. Februar 1891. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I. [65829] Beschluß.
Nach Einsicht des Ersuchens des Königlichen Ge⸗ richts der 31. Division vom 22. Januar 1891,
Nach Einsicht des Antrages der Keaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 7. Februar 1891,
wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Rekruten Daniel Wick, Land⸗ wehrbezirks Hagenau, geboren am 7. Oktober 1870 in Allenweiler, Kreis Zabern, bis zur Höhe von dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt.
Zabern, den 7. Februar 1891.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.
Cremer. Aron. von Frankenberg. Für richtige Ausfertigung:
Der Landgerichtssekretär: Hoffmann.
Beschluß.
des Ersuchens des Königlichen Division vom 3. Januar 1891, Antrages der Kaiserlichen vom 4. Februar 1891,
Staatsanwaltschaf 1
wird das im atschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Rekruten Jakob Jacob, Landwehrbezirks Molsheim, geboren am 1. März 1868 in Bitsch, zuletzt wohnhaft in Melch, Gemeinde Reipertsweiler, bis zur Höhe von dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt.
Zabern, den 5
Kaiserliches
gez. Cremer.
Nach Einsicht des Ersuchens des Königlichen Ge⸗ richts der 31. Division vom 22. Januar 1891, Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 5. Februar 1891, wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Rekruten Jakob Hiesiger, des Land⸗ wehrbezirks Saargemünd, geboren am 17. Juni 1870 in Wilsberg, bis zur Höhe von dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt. Zabern, den 5. Februar 1891.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer, Aron, von Frankenberg. Für richtige Ausfertigung:
(L. S) Der Landgerichtssekretär: Hoffmann
[66091] Beschluß. Nach Einsicht des Ersuchens des Königlichen Ge⸗ richts der 31. Division vom 22. Januar 1891, Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 5. Februar 1891, wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Rekruten Johann Georg Kuchly des Landwehrbezirks Saargemünd, geboren am 1. Mai 1868 in St. Louis, bis zur Höhe von Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt. Zabern, den 5. Februar 1891. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer, Aron, von Frankenberg. Für richtige Ausfertigung: (L. S.) Der Landgerichtssekretär: Hoffmann.
Beschluß. des Ersuchens des Königlichen Gerichts der 31. Division vom 22. Januar 1891, Nach Einsicht des Antrages der Käaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 5. Februar 1891, wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Rekruten Florenz Freyermuth, des Landwehr⸗Bezirks Saargemünd, geboren am 2. Januar 1869 in Dagsburg, bis zur Höhe von dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt. Zabern, den 5. Februar 1891. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer, Aron, von Frankenberg. Für richtige Ausfertigung: (L. S.) Der Langerichtssekretär: Hoffma
[66092] Nach Einsicht
„ —
[66090] Beschluß. Nach Einsicht des Ersuchens des Königlichen Ge⸗ richts der 31. Division vom 22. Januar 1891, Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 5. Februar 1891, wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Rekruten Anton Hamm, des Landwehrbezirks Saargemünd, geboren am 13. April 1868 in Garburg, bis zur Höhe von G Mark für den Fiskus mit Beschlag elegt. Zabern, den 5. Februar 1891. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Aron. von Frankenberg. Für richtige Ausfertigung:
[66089] Beschluß.
richts der 31. Division vom 22. Januar 1891,
anwaltschaft hier vom 5. Februar 1891,
mit Beschlag belegt. Zabern, den 5. Februar 1891.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Aron. von Frankenberg. Für richtige Ausfertigung:
Der Landgerichtssekretär: (L. S.) Hoffmann.
Nach Einsicht des Ersuchens des Königlichen Ge⸗ Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staats⸗
wird das inm Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Rekruten Faver Dirmann, des Land⸗ wehrbezirks Saargemünd, geboren am 19. Oktober 1870 in Dreihäuser, Gemeinde Pfalzburg, bis zur Höbe von dreitausend Mark für den Fiskus
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[66100] Zwangsversteigerung.
belegene Grundstück am 29. April 1891, Vor⸗
— an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 15 a 87 qm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisun⸗ gen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, ein⸗ gesehen werden. Alle Realberechtigten werden auf⸗ gefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range treten. Diejenigen, welche das Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein⸗ stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Ansprush an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlags wird am 6. Mai 1891, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet
werden.
Berlin, den 13. Februar 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
[66099] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 23 Blatt Nr. 1445 auf den Namen der Kaufleute Otto Kühn und Hermann Kühn, Beide hier, zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Strelitzerstraße Nr. 53 belegene Grundstück am 16. April 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 37 a 70 qm groß und mit 11 940 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf bedingungen können in der SEerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ bolen anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. April 1891, Nachmittags 12 ½ Uhr, an obenbezeich⸗ neter Gerichtsstelle, verkündet werden.
Berlin, den 16. Februar 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.
[65854]
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Kaufmann H. Lehrmann bisher gehörigen Wohnhausgrundstückes Nr. 51 (Brand Nr. 111), an der Malchinerstraße zu Teterow, hat das Groß⸗
Der Landgerichtssekretär: (L. S.)
herzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs⸗
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grund⸗ buche von der Königstadt Band 99 Blatt Nr. 4836 auf den Namen der offenen Handelsgesellschaft M. Blumenreich und Co zu Berlin eingetragene, angeb⸗ lich in der Prenzlauerstraße 18 und Hirtenstraße Nr. 21
mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht
dem Gerichte Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt
Range zurück⸗ Eigenthum des
[40144]
beantragt worden. wird aufgefordert, 8. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, gof⸗ Flügel B., parterre, Saal 32, anberaumten
V plan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin Vor⸗ 1 timn Der Theilungsplan und 1 Rechnung des Sequesters werden vom 23. Februar d. J. an zur Einsicht der Betheiligten
auf Dienstag, den 10. März 1891, mittags 10 Uhr, bestimmt. und die
auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein. Teterow, den 18. Februar 1891. Millies, Actuar, Gerichtsschreiber des Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinschen Amtsgerichts.
[59012] Anfgebot.
in Heide, 2) der Hofbesitzer
Weddingstedt pr. Heide,
2 2
büttel,
anwalt Dr. Abraham daselbst, 6) der Hofbesitzer Johann bei Tellingstedt, haben das Aufgebot folgende gangener Aktien der Westholsteinischen Ei sämmtlich lautend auf den Be 300 ℳ:
zu 1)
2
—
Stammaktie Nr. 02 606,
8 ‿
Stammaktie Nr. 04 071, Prioritäts⸗Stammaktie Nr. 08 593,
r Stammaktie Nr. 02 616, r Stammaktie Nr. 03 187, r Stammaktie Nr. 04 180,
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. S — 4 2 38
zu 6) de
gefordert,
termine ihre Rechte vorzulegen, Urkunden erfolgen wird Neumünster, den 15. * Königliches
von ihm angelegtes à 4 % Kapital von 500 ℳ,
1886 Nr. 5081 über 1000 ℳ verloren.
Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird Dettelbach, den 16. Februar 1891. Königliches Amtsgericht. (gez) Brehm. Beglaubigt: (L. S.) Der K. Gerichtsschreiber: Kuhn.
65848] Aufgebot. Dem Handelsmann
Nr. 6652 über 2000 ℳ zu Verlust gegangen. Inhaber der bezeichneten Urkunde aufgefordert, ihr Rechte bierauf spätestens in dem 23. November 1891, Vormittags 9 Uhr, Sitzungssaal Nr. 12, anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterfertigten Gericht anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraft⸗ los erklärt wird. Nürnberg, den 12. Februar 1891. Ksönigliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
18) Groß.]
. Beglaubigung:
eitende Gerichtsschreiber gl. Amtsgerichts. (L. 8.) cker, Kgl. Sekretär.
J. Alufgebot.
Es ist das Aufgebot des Depotscheines der biesigen
Reichs⸗Hauptbank Nr. 592615 vom 21. Juli 1890
über deponirte 800 ℳ 3 ½ % Preußische konsolidirte
Staats⸗Anleihe mit Zinsscheinen fällig am 1. Okto⸗
ber 1890 und folgenden von:
1) dem Kaufmann Emil Rittershaus in Barmen,
2) dem Geheimen Regierungs⸗Rath Fischer in Gera,
3) dem Redacteur B. Cramer in Friedenau, vertreten durch den Rechtsanwalt Fedor Stern hier, Rosenthalerstraße 40,
Der Inhaber dieser Urkunde
spätestens in dem auf den
Neue Friedrichstraße 13,
ufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die
Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung dieser Urkunde erfolgen wird.
Berlin, den 12. Oktober 1890.
Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 49.
1) Der Schornsteinfeger Johannes Römer Nissen Johann Jürgens in Stelle bei 3) der Landmann Peter Bornholdt in Tenns⸗
4) die Frau Rechtsanwalt M. Struve in Heide, 5) der Manufakturwaarenhändler Josef D. Levy in Friedrichstadt, vertreten durch den Rechts⸗
Thedens aus Wrohm
Prioritäts⸗Stammak 93 und
Prioritäts⸗Stammaktie Nr. 09 061 und
Prioritäts-Stammaktie Nr. 10 495 und
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ spätestens in dem auf Dienstag, den 3. November 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ Rechte anzumelden und die Urkunden widrigenfalls die Kraftloserklärung der
scherndorf m gehörige
sschein des Creditvereins Dettelbach — ene Genossenschaft in Liquidation — vom 20. Dezember 1885 Nr. 4925 über ein
2) den gleichen desselben Vereins vom 3. Mai
Die Inhaber dieser Urkunden werden hiemit auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine Freitag, den 25. September 1891, Vormittags 9 Uhr, ihre Rechte unter Vorlage der Urkunden bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden, widrigenfalls die
Martin Reichinger in Pfeiferhütte, Gemeinde Oberferrieden, ist ein auf seinen Namen lautender 2 %iger Kassenschein der Vereinsbank Nürnberg, d. d. 12. Dezember 1890
Auf Antrag des Martin Reichinger werden die
auf Montag,
[651062 Aufgebot. Der aufsichtführende Amtsrichter des Königlichen Amtsgerichts I. Berlin hat das Aufgebot der vor dem verstorbenen Gerichtsvollzieher Wolburg hier bestellten Amtskäution von 600 ℳ beantragt. Es werden daher alle Diejenigen, welche aus de Amtsführung des ꝛc. Wolburg Ansprüche an diese ution zu machen baben, aufgagefordert. spätestens in auf den 29. Mai 1891, Vormittags vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13 Hof Flügel B. Part. Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Kaution werden ausgeschlossen werden. Berlin, den 6. Februar 1891. Königliches Amtsgericht I, Abtheilung 49.
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Aufgebot.
welchem dem O 890 ein Guthab 2300 ℳ
3 ℳ Zinsen zustand, ist angeblich verloren Auf Antrag des Privatmanns Otte scheyge (Scheige) in Halle a ird sselbe hierdurch aufgeboten und der Inhaber des Ab⸗ rechnungsbuchs aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. September 1891, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, kleine Stein⸗ straße Nr. 8, Zimmer 31, anberaumten Termine dasselbe vorzulegen und seine Rechte beim unt neten Gericht anzumelden, widrigenfalls dasf kraftlos erklärt werden wird. Halle a./S., den 13. Februar 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII
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Aufgebot. Namen „Anna ter von hier“, städtischen Spa welches am 25. April 1872, 24. 22. Januar 1874 unter den
177 823 und 188 036 je 50 Gu ingelegt wurden, welche Einlagen noch unerhoben sind, ist zu Verlust gegangen. Der Reißzeugmacher Georg Steuerer und die Schuhmachersfrau Anna Moßbacher dahier haben auf Grund glaubhaft gemachter Berechtigung hiezu das Aufgebotsverfahren beantragt. Demgemäaß wird Aufgebotstermin auf Dienstag,
14. Juli 1891, Vormittags 11 Uhr, im Sitzungssaale Nr. 11, anberaumt und der Inhaber des Eingangs bezeichneten Sparkassabuchs aufgefor dert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte dem unterfertigten Gerichte anzumelden und d Sparkassabuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraft loserklärung desselben erfolgen wird. Nürnberg, 5. Dezember 1890.
Königliches Amtsgericht. (L. S.) Schmauß. Zur Beglaubigung: Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber des Kgl.
8 Amtsgerichts. 8
Hacker, Kgl. Sekretär.
Aufgebot.
J. Bloch zu Stettin hat das Aufgebot dreier von Bertha Katz auf Herrn S. Katz in Berlin, Skalitzerstr 126, gezogenen, mit Accept desselben und Blanko⸗Indossamenten der Ausstellerin versehenen, an die Ordre der Ausstellerin am 15. September 1890, 20. Oktober 1890 und 17. No⸗ vember 1890 zahlbaren Wechsel, sämmtlich de dato Berlin, den 19. Mai 1890, über 100 ℳ resp. 150 ℳ und 150 ℳ beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Mai 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof Flügel B. part., Saal 32, anberaum⸗ ten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Berlin, den 11. Oktober 1890. Das Königliche Amtsgericht I., Abtheilung 48.
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Aufgebot. Der Rechtsanwalt Brandis hat für den Schreiner seph Roßmöller in Legden das Aufgebot der für Weber Gerhard Heinrich Joseph Ossing in Legden, der identisch ist mit dem am 20. November 8 zu Legden verstorbenen Bernard Ossing, and 16 Blatt 40 des Grundbuchs Legden einge⸗ tragenen Parzelle Flur 9 Nr. 59/2 Steuergemeinde Legden beantragt. Er werden daher alle Diejenigen, welche Rechte und Ansprüche auf obige Parzelle zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche spätestens in dem am 29. April 1891, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 7, anstehenden Aufgebotstermine bei Vermeidung der Ausschließung anzumelden. Ahaus, den 30. Januar 1891. Koönigliches Amtsgericht.
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[65846) Aufgebot. G . Der Rechtsanwalt Driever hat für den Maurer Adolf Münstermann in Heek das Aufgebot der noch unberichtigten Parzellen Flur 11 Nr. 213, Mühlenfeld, Acker, 47 a 52 qm groß, 0,37 Thlr. Reinertrag, und Flur 12 Nr. 59 Südahler Mark, Weide, 23 8. 69 qm groß, Reinertrag 0,06 Thlr., und Wiese 11 a 74 qm groß, Reinertrag 0,23 Thlr.,
der Katastralgemeinde Heek beantragt.
Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf diese Grundstücke spätestens in dem an der Gerichtsstelle
zu Ahaus auf den 29. April 1891, Morgens