plastische magernde Substanzen. 3) Flußmittel. 4) Glasur⸗ mittel. 5) Färbemittel. 6) Fertige Glasuren und Email⸗ farben. B. Unglasirte Thonwaaren mit porösem (irdenen) Bruch. 1) Ziegel. 8 Dachziegel. 3) Terracotta⸗ waaren zu Dekorationszwecken. 4) Thonröhren. 5) Feuerfeste Thonwaaren. 1
C. Glasirte Thonwaaren mit porösenScherben. 1) Glasirte Töpferwaaren (Spezialitäten). 2) Oefen, Kamine, Wandbekleidungsfließe. 3) Baumajolika. 4) Feine Fayence⸗ waaren.
D. Porzellanwaaren. ““
Ferner sind zugelassen die der Stein industrie dienenden Rohmaterialien und alle Arbeitsmaschinen, Hülfsmittel und Werkzeuge, welche bei den erwähnten Dienstzweigen Verwen⸗ dung finden.
Am 16. d. M. ist in der Cityv von London eine mit dem Aufdrucke „Bank of Scotland, Lothbury“ in goldenen Buchstaben versehene Tasche gestohlen worden, welche die nachstehend verzeichneten Noten der Englischen Bank im Betrage von insgesammt 11 580 £
enthielt: 1 Stück zu 1000 Nr. 68920 vom 14. Mä
““ 69535
69602
69603
69604
69515
69516
978/81⸗
oaich œ̃ . 2ö2229 O0
00 — EEEN]
S cDC cD 00 — 5—102100 D &
50—8́;önIDobo 99e C.-õSSDmSIS
00—
51060 61747 18916 98555 15357 63496 Der That verdächtig ist ein etwa 45 Jahre alter, 5 Fuß 6 bis 7 Zoll (engl.) großer, gut gebauter Mann mit blondem Schnurrbart, hellbraunem Ueberzieher und Filzhut. . Demjenigen, durch dessen Mittbeilungen die Ergreifung und Ueberführung des oder der Thäter und die Wiedererlangung des ge⸗ stohlenen Gutes herbeigeführt werden, ist eine bei den Anwälten st. Morris, Crisxp & Co, Nr. 17 Throgmorton Avenue, London E. C., zahlbare Belohnung von 1000 £ oder eine im Ver⸗ hältniß zu dem wiedererlangten Betrage stehende Belohnung zuge⸗ sichert worden. Etwaige Anzeigen werden an die gedachte Anwaltsfirma oder an den Polizei⸗Superintendenten Me. William, Detective Department, Eitv of London Police, 26, Old Jewry, London E. C. zu richten sein. Auch wird es sich empfehlen, für den Fall, daß die fraglichen Banknoten in Verkehr gebracht werden sollten, unter Anhaltung der⸗ selben der nächsten Polizeibehörde Mittheilung zu machen.
Taägliche Wagengestellung für Koblen und Kok an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 25. Februar gestellt 11 134, nicht recht⸗ zeitig gestellt 65 Wagen. In Oberschlesien sind am 24. d. M. rechtzeitig gestellt 70 Wagen. Der „Zeitschr. f. Spir.⸗Ind.“ entnehmen wir folgenden Bericht über den Handel mit Stärke nach Mittheilungen der Ver⸗ rrauensmänner in der Zeit vom 18. bis 24. Februar 1891: Im Laufe verfiosenen Berichtswoche sind folgende Abschlüsse in Kartoffel⸗ ikaten bekannt gegeben. Es wurden verkauft an: trockener und Kartoffelmehl: 300 Sack prima zu 90 Sack prima zu 25 ℳ, beides frei Berlin; 200 Sack ℳ und 25 Sack prima zu 24 ℳ, beides frei Station .200 Sack prim: zu 24 ℳ provisionsfrei netto Kasse 100 Sack prima zu 25 ℳ, Lieferung sofort, frei, ab Station im Braunschweigischen; ferner
felstärke: 100 Sack zu 13,70 ℳ frei Station
gestellt 5058, nicht
12
Kammzug⸗Termin⸗
(W. T. B.) März 4,25 ℳ,
Grundmuster B. pr. Mai 4.27 ½ ℳ, pr. Juni 4,30 ℳ, August 4,35 ℳ, pr. Sevptember pr. November 4,35 ℳ. pr. Dezember Umsatz 90 000 kg. Ruhig. r. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath der Aktiengesellschaft hat eine Divi⸗ ionen Abschreibungen und Erhöhung des ½ Million, vorgeschlagen. T. B.) Wollauktion. Tendenz
2 8 S: E3—B—. AqA. — —+₰ ¹0◻☛½ △” 80 1
0*b
G 5185 4128 „ 8
8 00 8*
0 mw
3.GGer H 22 1*
1,—219
ü —
8 1: 2 „.
2090 12 12 2
10 12 A8
12 21
1
„
F
g—ꝙ
8 A1gggy f
—
T. B.) Wie die „Times“ erfährt, ist tvzenden des argentinischen Comités, Lord 1 die Antwort des argentinischen Finanz⸗ in gegangen, die dahin lautet, daß die Regierung eifrigst den Kontrakt mit der Wasserwerk⸗Gesellschaft zu ver⸗ Es sei jede Aussicht vorhanden, eine beiderseitig be⸗ friedigende Beilegung der bestehenden Schwierigkeiten zu erzielen. Der Prasident der Republik läßt dem Comité seine Befriedigung über das erfolgreiche Zustandekommen des Fundirungsplans sowie seine Anerkennung für die geleisteten Dienste aussprechen. . New⸗York, 25. Februar. (W. T. B.) Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 11 000, do. nach Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kon tinents 18 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 39 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 29 000 Orts
sched
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 25. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Moravia' der Hamburg Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Nachmittag
auf der Elbe eingetroffen. b London, 25. Februar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer
„Moor“ ist beute auf der Ausreise von Madeira⸗ abgegangen.
Der Castle⸗Dampfer „Drummond Castle“ ist heute auf
der Ausreise von London abgegangen.
Theater und Musik.
Deutsches Theater.
„Das alte Lied“, ein Schauspiel in drei Aufzü en von Felix Philippi, errang gestern Abend bei seiner ersten Auf⸗ führung einen stürmischen und, soweit es sich um das Publikum handelt, unbestrittenen Erfolg. 8
Der Ort der Handlung ist Berlin, die Zeit, in welcher sich die⸗ selbe abspielt, die Gegenwart; im Geschmack der schlimmsten fran⸗ zösischen Sittendramen gehalten, ist das neue Stück emporgewachsen aus der naturalistischen Zeit⸗ und Kunstströmung unserer Tage, welcher sich kaum noch ein aufstrebendes Talent entziehen kann. Die sittlichen Gebrechen der vornehmeren und niederen Gesellschaftsklassen beleuchtet Philippi, wie vor ihm Sudermann, mit greller Fackel; er kennzeichnet die Niedrigkeit und Widerwärtigkeit des schamlosen offenbaren und des verbüllten Lasters mit vernichtender Schärfe; der Dichter baut einen dramatisch äußerst wirksamen Konflikt auf, aber er entläßt uns, ohne einen befriedigenden, ethisch versöhnenden Abschluß gefunden zu haben. Das „Alte Lied“ ist die Geschichte von der jungen, lebens⸗ durstigen und vergnügungssüchtigen Frau, welche halb aus Langerweile und halb aus Lust am Sinnentaumel ihren Mann hintergeht und von demselben im Augenblicke rasender Leidenschaft erstochen wird. Der betrogene Gatte übergiebt sich selbst dem Arme der Gerechtigkeit und muß außer dem zerstörten Herzensglück auch noch die Sühnung der eigenen Schuld auf sich nehmen. Die Stifterin des Unheils büßt ihr Vergehen mit dem Tode, welcher aber wie ein Segen erscheint, da nur einer schmählichen und bejam⸗ mernswerthen Laufbahn ein frühzeitiges Ende bereitet wird; das schlimmste Schicksal erwartet den Gatten, der vom Dichter tadellos, voll gütigen Vertrauens, roll edlen Pflichteifers geschildert wird; er muß büßen für Sünden, welche nicht er, sondern sein Weib begangen hat. Es ist also in dem Stück von einer eigentlich tragischen Schuld nicht die Rede; der Held leidet für fremdes Laster, und die Heldin sündigt aus keinem auch nur irgend wie seelisch definirbaren und entschuldbarem Grunde. Die hoffnungslose Moral, daß das Gute öfter ungerechte Strafe anstatt gerechten Lohn empfängt, bleibt als Gedankeninhalt der Handlung in der Seele des Hörers haften. Diese Fabel sammt ihrem Abschluß entspricht sicherlich mehr der grausamen Wirklichkeit als der ethischen und poctischen Gerechtigkeit; auf die herbe Wirklichkeit und naturalistische Treue in der Wiedergabe der verschiedenen Vorgänge des Lebens hat der Dichter urgemein viel Werth gelegt; mit großem Geschick hat er sie beobachtet und in ihren bedeutsamen Momenten klar und ergreifend wiedergegeben. Die verlotterte Wirth⸗ schaft der Plättfrau Nowack im ersten Akt wird mit sorgfältiger Kleinmalerei in behaglicher Breite dargestellt, ebenso die wüste Scene im Ovperncafé im letzten Akt. Diese scharf gewürzten und oft mehr als derben Scenen sind mit erschreckender Naturtreue kopirt und wirken wie Spiegelbilder. Mit der eigentlichen Handlung des Stückes hängen sie nicht eng genug zusammen, als daß man sie nicht auf einen engeren Raum zusammengedrängt und weniger derb hätte wünschen sollen; aber der Dichter wollte damit kräftig betonen, daß das Laster in vornehmer wie in niedriger Gestalt, gleich verabscheuungswürdig ist. 3
Felix Philippi bat durch dieses Werk ein auffallendes dramatisches Talent bewiesen. Die Exposition im ersten Akt fesselt vom Beginn an; der zweite bringt eine kräftige dramatische Steigerung: in dem Schidsal eines armen, Stellung suchenden Schreibers sieht man vor⸗ abnend das Geschick des jetzt noch im Besitze seiner jungen Frau glücklichen und bald darauf von der furchtbaren Wahrheit zer⸗ schmetterten Ehemannes aufsteigen. Der letzte Akt bringt die Lösung der Verwicklung und die Erkenntniß, daß die ruhige Vernunft und die maßlose Leidenschaft weltverschieden richten. Die Theorie des be⸗ trogenen Ehemanns, daß man das sündige Weib nur verstößt, aber seine Ehre und seine Hände weder mit der Frau noch mit des Ver⸗ führers Blut befleckt, wird vor dem schmerzlichen Sturm der in ihren Tiefen erschütterten Mannesseele zu Schanden, und da der Verführer feig entflieht, tödtet er das Weib. Die Handlung entwickelt sich folgerichtig und fast immer natürlich aus den gegebenen Verhältnissen, wenn auch einzelne Vorgänge und ihre Begründung etwas befremdlich erscheinen; jedenfalls erhält das Stück die Zuschauer bis zum Schluß in Spannung. Die schwache Seite des Dramas ist die nur roh entworfene Zeichnung der Charaktere der bandelnden Personen; wir erfahren von ihrem eigentlichen inneren Leben nicht genug, um echte und ernste Theilnahme für ihr Schicksal zu empfinden. Ein rechtes warmes Gefühl vermag das Stück überhaupt nicht zu erwecken; es stützt sich zumeist in seiner grellen Wirkungskraft mehr auf die Nerven als auf Gemüth und Seele, ein verfehltes Ziel für eine Geistesarbeit, welche Ansprüche erhebt, ein reines Kunstwerk zu sein. Der Dichter wurde nach jedem Aufzuge wiederholt stürmisch vorgerufen. 1 8 Die Darstellung bot ein glänzendes Einzel⸗ und Zusammenspiel; die kleinsten Rollen waren sorgfältig und den verschiedenen künst⸗ lerischen Fähigkeiten entsprechend besetzt, sodaß jede Scene klar und lebendig zur Geltung kam. Für die ernste Pflichttreue und ruhige Zuversicht des ahnungslosen Gatten, für den erschütternden Gram und die dämonische Leidenschaft des betrogenen Ehemannes fand Hr. Pohl als Rechtsanwalt Cornelius ergreifende Worte. Frl. Reisenhofer entwickelte ein seltenes Talent in der Wiedergabe der eleganten und dabei brutal leichtsinnigen Frau. Als das einzige an⸗ ständige Glied der unsittlichen Familie Nowack konnte Frl. Lehmann ihre ganze Kunst des rührenden stummen Flehens und des herz⸗ brechenden Weinens mit Erfolg in Anwendung bringen. Hr. Claudius Merten bot ein Kabinetsstück der Darstellungskunst in der kurzen Rolle des aus dem Gefängniß entlassenen Rächers seiner Ehre. Es ist unmöglich bei der großen Zahl der handelnden Personen des Stückes jede Einzelleistung rühmend hervorzuheben; es mag genügen, zu wieder⸗ holen, daß jeder Mitwirkende seine Rolle in lebendiger Wirklichkeit und künstlerischer Naturtreue vor den Augen der Zuschauer erstehen ließ. Der Beifall wurde daher nicht immer bis zum Schluß des Aufzuges aufgespart, sondern brach oft bei offener Scene los.
Berliner Theater.
Zu der gestrigen Aufführung des Lessing'schen Lustspiels „Minna von VBarnhelm“, welches auf Allerhöchsten Befehl gegeben wurde, war das Haus vollständig ausverkauft. Um 7 Uhr erschienen Se. Majestät der Kaiser mit Sr. Hoheit dem Erb⸗ prinzen und Ihrer Koöniglichen Hoheit der Erb⸗ prinzessin von Sachsen⸗Meiningen. Das Publikum erhob sich zur Begrüßung, als der Monarch die Hofloge betrat. Während der großen Pause wurde im geschmackvoll dekorirten Salon der Hofloge der Thee servirt. Se. Maäjestät, die Erbprinzlich Meiningischen Herrschaften und das Gefolge verweilten bis zum Schluß der Vorstellung und betheiligten sich in lebhafter Weise an dem reichlich gespendeten Beifall. Se. Majestät sprach zum Schluß dem die Honneurs machenden Beamten des Theaters Seine besondere Zufriedenheit mit der Aufführung aus und beauftragte ihn ausdrücklich, Hrn. Direktor Ludwig Barnay zu sagen, daß Er diese Aufführung als eine wahrhaft klassische bezeichnen könne. Bei der Ankunft und insbesondere bei der Abfahrt bereiteten die dicht⸗ gedrängten Menschenmassen dem Monarchen lebhafte Ovationen.
Wallner⸗Theater.
Das Vaudeville „Miß Helyett“ bewährt seine starke Zugkraft. An der Kasse sind bereits zahlreiche Billetbestellungen für die ganze künftige Woche eingelaufen.
„ 8 0
1
Victoria⸗Theater.
Die Direktion theilt uns mit, daß die von verschiedenen Zeitungen gebrachte Nachricht, der Leiter des Königstädtischen Theaters werde das Victoria⸗Theater übernehmen, unwahr sei, schon aus dem Grunde, weil das Victoria⸗Theater im Frühjahr werde niedergerissen werden. Für den Fall jedoch, daß es noch stehen bliebe, verfüge der jetzige Direktor über das Vorpachtsrecht, sodaß ohne seinen Verzicht auf Weiterpachtung des Victoria⸗Theaters kein Anderer in Betracht kommen würde.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theatr
Zwei künstlerische Arbeiten von dem Komponisten der so beifällig aufgenommenen Operette „Der Vogelhändler“, Carl Zeller — der übrigens, wie uns die Direktion mittheilt, nicht Kapellmeister, sondern Sektionschef im österreichischen Ministerium des Kultus ist — sind in Berlin schon früher mit großem Erfolge gegeben worden. Vor zehn Jabren brachte Direktor Fritzsche die „Carbonari“ unter dem Titel „Capitaine Nicole“ in der Schumannstraße zur Aufführung und dieser reizenden Operette folgten später zahlreiche Wiederholungen Operette „Der Vagabund.“ .
Residenz⸗Theater.
„Die Kreutzer⸗Sonate“, die nun endgültig am Sonnabend, zu⸗ sammen mit der 50. Aufführung des „Seligen Toupinel“ in Scene geht, wird von Rosa Bertens, Emanuel Reicher und Theodor Brandt dargestellt werden und im Repertoire an Stelle des Jacobson’schen Einakters „Friquette“ treten, der heute zum letzten Male zur Auf⸗
führung gelangt. Belle⸗Alliance⸗Theater.
Es finden nur noch zwei Aufführungen des Wallner⸗Theater⸗ Ensembles und zwar mit „Pension Schöller“ statt. 8
Thomas⸗Theater
Der „Registrator auf Reisen“ geht morgen bereits zum 25. Male in Seene.
Sing⸗Akademite. .
Die Sopranistin Frl. Corinne Moore⸗Lawson, eine junge sehr begabte Amerikanerin aus (Cincinnati) erschien gestern zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum. Sie besitzt eine sehr ausgiebige und umfanzgreiche Stimme, die nur in der Höhe etwas scharf klingt. Jugendliche Frische und Anmuth zeigt sich in ihrer Vortrags⸗ weise, die besonders den Liedern naiven Inhalts zu Statten kommt. In einer Arie von Mozart (mit Violine und Klavier) ließ die Sängerin zugleich eine lobenswerthe Koloraturgewandtheit erkennen. Die Bindung längerer Tongruppen sowie die Triller gelangen vor⸗ züglich. Zwei Lieder von Schumann: „Der Nußbaum“ und „Mondnacht“ wurden mit sehr lebhaftem Beifall aufgenommen, der sich nach dem Lied: „Meine Liebe ist grün“ von Brahms steigerte, sodaß sich die Künstlerin noch zur Zugabe eines kleinen Liedes bewogen fühlte. Von drei Liedern. von F. Ries wurde das dritte, „Die blauen Frühlingsaugen“, auf all⸗ gemeinen Wunsch wiederholt. Vier Lieder von Grieg, Dvoräk, Herbert und G. T. Wolff bildeten den Schluß des Abends. Der schon früher hier gehörte Pianist, Herr Ebert⸗Bu chheim aus Straß⸗ burg (im Elsaß) unterstützte das Konzert durch einige Klaviervorträge, denen es bei aller Anerkennung einer wohlgeschulten Technik doch zu sehr an Belebung des Ausdrucks fehlte. Die junge Violinistin Miß Duke, welche die Violinpartie in der Mozart'schen Arie übernommen hatte, sowie Hr. O. Bake, der sämmtliche Lieder am Klavier begleitete, waren vortrefflich an ihren Plätzen.
Concerthaus. 1
Kapellmeister Meyder veranstaltet morgen einen „Strauß⸗Suppé⸗ Millöͤcker⸗Offenbach⸗Abend“.
Dr. Robert Franz, der, mit Beethoven das Loos der Taub⸗ heit theilend, sechsundsiebzig Jahre alt in seiner und Händel’'s Ge⸗ burksstadt Halle als Ehrenbürger lebt, wird mit Recht als derjenige Meister bezeichnet, der bestimmt sei, im Verein mit Franz Schubert und Robert Schumann das Triumvirat im Reiche der Lieder einzu⸗ nehmen. — Wie aus einem unerschöpflichen Brunnen sind aus seinem innersten Empfinden mehr denn 250 Lieder gequollen, jedes einzelne ein in sich vollendetes Kunstwerk.
Ein Wenig in die Fülle, Mannigfaltigkeit und Schönheit dieser edelsten Blüthen im Liedergarten der Gegenwart hineinzuführen, soll auch das Concert dienen, welches Frl. Emilie von Cölln (hoher Sopran) unter Mitwirkung des Königlichen Concertmeisters Hrn. Struß (Violine) in dem neuen Saale des Vereinshauses, Wilhelmstraße 34. am Montag, 2. März, Abends 7 ½ Uhr, zu ver⸗ anstalten gedenkt. Die Concertgeberin wird beginnen mit der von R. Franz bearbeiteten Arie von Händel aus „Muzio Scevola“: „Jo t'amo, o cara“ und dann in drei Serien zehn Lieder des großen Komponisten vortragen. Der bekannte Geigenvirtuose wird dazwischen die Zuhörer erfreuen durch Kompositionen von v. Chelius, Nardini, Seb. Bach, Alb. Becker und Wieniawski. Der Vorverkauf der Ein⸗ trittskarten und Terte findet statt in der Hof⸗Musikalienhandlung der Herren Bote u. Bock und im Bureau des Vereinshauses, Wilhelm⸗ straße 34.
Der von seiner früheren häufigen Mitwirkung in Concerten hier wohlbekannte Komponist und Cellist Jules De Swert ist, der -
„Köln. Ztg.“ zufolge, am 24. d. M. in Ostende gestorben Mannigfaltiges.
Der seit 1870 segensreich wirkende Verein gegen Ver⸗ armung hielt gestern Abend unter Vorsitz des Direktors im Aus⸗ wärtigen Amt, Wirklichen Geheimen Legations⸗Rath Reichardt im Bürgersaale des Rathhauses seine 21. Generalversammlung ab. Der Vorsitzende konnte mit Befriedigung feststellen, daß der Verein auch im letzten Jahre normal funktionirt und seine Aufgabe auch unter den schwierigen Verhältnissen der Zeit wohl erfüllt habe. Der Verein, der sich in 61 Lokalverbände gliedert, zählt z. Z. 11 356 Mitglieder, leider 176 weniger als zu Beginn des Vorjahres. Er trat in das letztere mit einem Vermögen von 139 169 ℳ, wovon 11 493 ℳ in Händen der Lokalcomités waren. Vereinnahmt wurden an Bei⸗ trägen 84 449 ℳ, 121 ℳ weniger als 1889, an Geschenken 6256 ℳ, an Geschenken für bestimmte Personen 745 ℳ und an Legaten 4000 ℳ, zusammen von Mitgliedern und Gönnern 95 441 ℳ.
Rückzahlungen auf Darlehnen und Nähbmaschinen wurden 20 362 ℳ geleistet, an Zinsen endlich gingen 5272 ℳ ein, sodaß insgesammt 260 246 ℳ zur Verfügung standen. Verausgabt wurden dagegen insgesammt 117 041 ℳ; 26 453 ℳ erforderte die Verwaltung mit Einschluß der Kosten für Inserate u. dergl. 90 588 ℳ, 1134 ℳ weniger als im Vorjahre wurden für Unterstützungen verwendet. Es erhielten 341 Personen 21 702 ℳ an Darlehnen (1889 354 Personen mit 20 533 ℳ) und 4366 Personen 66 136 ℳ an Ge⸗ schenken. Im Vorjahre, wo insofern außergewöhnliche Verhält⸗ nisse herrschten, als Hr. Rudolf Hertzog 10 000 ℳ zur Vertheilung an 200 Arme überwiesen hatte, hatten 4385 Personen 71 189 ℳ an Ge⸗ schenken erhalten. Endlich wurden in diesem Jahre noch 42 Näh⸗ maschinen ausgegeben, die gleiche Zahl wie im Vorjahre. Die Ge⸗ sammtzahl der Unterstützten betrug somit in 1890 4752 gegen 4781 in 1889. Um Unterstützung nachgesucht hatten in beiden Jahren je 12 000 Personen. 81 914 ℳ der für Unterstützungszwecke verausgabten Summe wurden durch die Lokalcomités ausgezahlt, welche ihrerseits an die Hauptkasse 25 467 ℳ an Ueberschüssen abführten und 32 350 ℳ an Zuschüssen aus der Hauptkasse erhielten. In den 21 Jahren des Be⸗ stehens hat der Verein 3473 Nähmaschinen ausgegeben, 76 250 Personen mit 1 209 444 ℳ Geschenken und 17 087 Personen mit 958 445 ℳ Darlehen unterstützt, !von welcher letzteren Summe 663 000 ℳ also zwei Drittel zurückgezahlt sind. In das neue Jahr ist der Verein mit einem Bestand von 143 204 ℳ eingetreten. Der Vorsitzende schloß seinen Bericht mit einer warmen Empfehlung an die Bürger⸗ schaft Berlins, den Eintritt in den Verein als Pflicht und Ehrensache zu betrachten. Die acht ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden auf Antrag des Prof. Dr. Ascherson wiedergewählt. Der Etat der Verwaltungskosten wurde dem Voranschlag entsprechend festgesetzt.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. all⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher
Anzeiger.
— SSEgNHS
“
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.
Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[67092]
Am 21. Februar 1891 (Sonnabend) Abends nach 8 Uhr hat ein unbekannter Mann die unter sittenpolizeilicher Aufsicht stehende Pau⸗ line Wilden auf dem Bahnsteige des Ost⸗ bahnhofes zu Küstrin⸗Vorstadt an den Holz⸗ schuppen hinter dem Abort begleitet, ihr dort plötzlich mit einem Messer den Unterleib auf⸗ geschlitzt und sich dann schlennigst entfernt. Die etwa 20 ecm lange sehr tiefe Wunde ist lebensgefährlich. Der Thäter ist ungefähr 30 Jahre alt, von mittelgroßer Gestalt mit blondem Schnurrbart. Er trug dunkelblauen Ueberzieher, grauen, weichen Filzhut, gelb⸗ liches Halstuch vorn mit einer Nadel zuge⸗ steckt, Stulpstiefel und zeigte sich mit Ber⸗ liner Verhältnissen genau bekannt, wo er beim Militär gestanden habe.
Wahrscheinlich derselbe Mann hat bereits am 18. Dezember 1890 Abends an derselben Stelle der Wilhelmine Zimmermann eine fingerlange, tiefe Schnittwunde am Unterleib beigebracht, dann zwischen Weihnachten und Neujahr auf demselben Bahnhofe der Erne⸗ stine Frick den Unterleib aufschlitzen wollen und Aehnliches gegen die Louise Belgerin und die Emilie Müller beabsichtigt. Auch diese 4 Mädchen stehen unter sittenpolizei⸗ licher Aufsicht.
Wer über den sofort festzunehmenden Thäter irgend welche Auskunft geben kann, wird dringend um unverzügliche Mittheilung “ oder die nächste Polizeibehörde er⸗ ucht.
Landsberg a. W., den 23. Februar 1891.
Königlicher Erster Staatsanwalt.
[66915] Beschluß.
Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen die nachbenannten Personen:
1) Friedrich Carl Blanke, geboren am 25. Juli 1866 in Hannover.
2) Louis Friedrich August Ernst Krieger, geboren am 1. August 1866 daselbst,
4) Heinrich August Christian Tölner, geboren am 23. Dezember 1866 daselbst,
5) Carl August Julius Jünke, 14. Dezember 1870 daselbst,
6) Clarus Friedrich Heinrich Anton Bauer⸗ meister, geboren am 7. Januar 1867 in Hannover,
7) Friedrich Conrad Heinrich Behrens, geboren am 1. Januar 1867 daselbst,
8) Louis Alexander Carl Bittermann, geboren am 21. August 1867 daselbst,
9) Louis Wilhelm Dieterich, geboren am 3. Fe⸗ bruar 1867 daselbst,
10) Dietrich Heinrich Dorfmund, geboren am 3. Mai 1867 daselbst,
11) Heinrich Ferdinand August Düvel, geboren am 15. März 1867 daselbst,
12) Friedrich August Carl von Einem, geboren am 26. Januar 1867 daselbst,
13) Ludwig Heinrich August Einrauch, geboren am 25. September 1867 in Hannover,
14) Engelhard, geboren am 26. Januar 1867 daäselbst,
15) Ernst Carl Heinrich Gehle, geboren am 21. März 1867 daselbst,
16) Wilhelm Goldhahn, geboren am 18. Fe⸗ bruar 1867 daselbst,
17) Julius Wilhelm Hampe, 16. April 1867 daselbst,
18) Haubt, geboren am 2. Mai 1867 daselbst,
19) Hugo Eduard Conrad Handeck — Hodeck —, geboren am 16. Februar 1867 daselbst,
20) Georg Carl Stephan Kobler, geboren am 25. Dezember 1867 daselbst,
21) Carl Heinrich Wilhelm Könecke, geboren m 10. November 1867 daselbst,
Friedrich Heinrich Louis Krüger, geboren am rz 1867 daselbst,
8 Meier Levy, geboren am 14. Juli 1867 da⸗
selbst,
24) Joseph Lowie, geboren am 5. November 1867 daselbst,
25) Heinrich Fritz Meyer, geboren daselbst am 4. November 1867,
26) Heinrich Friedrich Ernst Meyer, geboren am 21. August 1867 baselbst,
27) Heinrich Theoder Ernst Meyer, geboren am 14. März 1867 in Hannover,
28) Clemens Heinrich Johann Mönnig, geboren am 3. Februar 1867 daselbst,
29) Louis Justus Georg August Wilhelm Nettel⸗ eeegeh ge e 82 daselbst,
Carl Friedrich Wilhelm Plake, gebore 29. September 1867 daselbst, 1““
31) Christian Conrad Preunst, 18. Juli 1867 daselbst,
32) Friedrich Philipp Riemenschneider, geboren am 11. Oktober 1867 daselbst,
33) Heinrich August Rose, geboren am 6. August 1867 daselbst,
34) Carl Louis Rosin, geboren am 20. November 1867 daselbst,
35) Georg Schlachter, geboren am 26. September 1867 daselbst,
36) Ernst Albert Schmidt, geboren am 3. Ok⸗ tober 1867 daselbst,
37) Joseph Schrader, geboren am 15. September 1867 daselbst,
38) Louis Siemer, geboren am 29. April 1867 daselbst,
39) Hermann Friedrich Julius Stolte, geboren am 3. Januar 1867 daselbst,
40) Heinrich Ludolf Adolf Struckmann, geboren am 5. Juni 1867 daselbst,
41) Gustav Adolf Thies, geboren am 16. April 1867) dnfelbnt, g
athias August Thone, geboren am 21. Mai
1887 dafelbst. n 68
43) Heinrich Wilhelm Christian Timmermann, geboren am 12. April 1867 daselbst,
44) Wilhelm Adolf August Vorthmann, ge⸗ boren am 22. September 1867 daselbst,
geboren am
geboren am
geboren am
66913]
45) Ascher Weis, geboren am 23. Juni 1867 daselbst,
46) Henry Franz Wilhelm Weißenborn, geboren am 14. Mai 1867 daselbst,
47) Johann Heinrich Friedrich Wolter, geboren am 3. Mai 1867 daselbst,
welche binreichend verdächtig erscheinen:
als Wehrrflichtige in der Absicht, sich dem Ein⸗ tritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter außerhalb des Bundesgebiets sich aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Str.⸗G.⸗B., das Hauptverfahren vor der Straf⸗ kammer I. des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet. Die Untersuchungshaft wird nicht angeordnet. Gemäß der Vorschrift des §. 326 der Str.⸗Pr.⸗ Ordn. wird die Beschlagnahme des im Inlande be⸗ findlichen Vermögens der Angeklagten angeordnet.
Hannover, den 10. Januar 1891.
Königliches Landgericht, Strafkammer II a. Meder. Kirchner. Krüger.
[66916] Beschluß.
Auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen des Fahnenflüchtigen, Rekruten Emil Haeutz, geboren den 10. Oktober 1870 zu Rafach, Kreis Gebweiler, bis zur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt.
Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver⸗ fügung im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ sowie im „Gebweiler Kreisblatt“ verordnet.
Colmar, den 13. Februar 1891.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Schneider. Isemann Dr. Weber. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär: (L. S.) Diebels.
Königl. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 20. März 1886 verfügte Beschlagnahme des Ver⸗ mögens des am 21. April 1864 geborenen Bäckers Johannes Trißler von Reutlingen ist durch Beschluß der hies. Strafkammer vom 13. Februar 1891 wieder aufgehoben worden.
Den 20. Februar 1891.
(Unterschrift.)
[66914] K. Staatsanwaltschaft Stuttgart. Aufhebung einer Vermögensbeschlagnahme.
In der Strafsache gegen den am 2. März 1864 in Waldenburg, O.⸗A. Stuttgart, geborenen Karl Ludwig Klein wegen Wehrpflichtsverletzung ist die unterm 9. Juli 1887 verfügte Vermögensbeschlag⸗ nahme durch Beschluß der Strafkammer I. des K. Landgerichts Stuttgart vom 16. Februar 1891 wieder aufgehoben worden, was hiermit veröffentlicht wird.
Den 23. Februar 1891.
Cleß, St.⸗A.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
166942] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 86 Nr. 3547 auf den Namen des Kaufmanns Philipp Goldberg zu Pankow ein⸗ getragene, in Berlin, Ecke Badstraße und Straße 66, belegene Grundstück am 13. Mai 1891, Vor⸗ mittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, ver⸗ steigert werden. Das Grundstück ist mit 15,87 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 13 a 50 qm zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kuf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ igten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ krmin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteige⸗ rungstermins die Einstellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. Mai 1891, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle wie oben verkündet werden.
Berlin, den 18. Februar 1891.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
[67383]
Aufgebot.
Die in Gemäßheit des Allerhöchsten Privilegii vom 19. August 1854 unter dem 6. September 1854 ausgefertigte auf den Inhaber lautende vier⸗ prozentige Prioritäts⸗Obligation der ehemaligen Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahngesellschaft Litt. C. Nr. 563 UJber 100 Thaler (welche zufolge Bekanntmachung vom 25. Juni 1886 zur Rück⸗ zahlung des Nennwerthes derselben zum 3. Januar 1887 gekündigt worden ist), ist angeblich abhanden gekommen und soll auf den Antrag des Kutschers Carl Metzner zu Breslau als des letzten Inhabers derselben, vertreten durch den Rechtsanwalt Justiz⸗ Rath Jaeger ebenda für kraftlos erklärt werden.
Der unbekannte gegenwärtige be be⸗
zeichneten Prioritäts⸗Obligation wird deshalb auf⸗ gefordert, seine Rechte und Ansprüche auf dieselbe bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 5. Januar 1894, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle am Schweidnitzer Stadt⸗ graben Nr. 4, Zimmer 89, des zweiten Stocks, an⸗ beraumten Aufgebotstermin anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird. Breslau, den 19. Februar 1890. Königliches Amtsgericht.
[67084] Aufgebot.
Auf Antrag des Kaufmanns Wilhelm Heise, früher in Schalke, jetzt in Dorsten a. d. wohnhaft, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der unbekannte In⸗ haber des von der Deutschen Lebensversicherungs⸗ Gesellschaft in Lübeck am 7. Juli 1876 über die Verpfändung der auf das Leben des Kaufmanns Wilbelm Josef Heise in Schalke und dessen Ehe⸗ frau Elisabeth Heise, geb. Ocklenburg, lautenden beiden Policen Nr 44185 und Nr. 44186 aus⸗ gestellten Depositalscheines, welcher abhanden ge⸗ kommen ist, aufgefordert, seine Rechte und An⸗ sprüche auf denselben spätestens in dem auf Dienstag, den 3. November 1891, Vormit⸗ tags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch den Depositalschein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Lübeck, den 21. Februar 1891.
Das Amtsgericht, Abtheilung 8 Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: W. Wetzel, als Ger.⸗Schr.
[60340] Bekanntmachung.
Auf den Antrag des Reifers Friedrich Schultz zu Wolgast, als Vormund der minderjährigen Ge⸗ schwister Ramm daselbst, wird der Inhaber der an⸗ geblich verloren gegangenen Sparkassenbücher des Vorschußvereins zu Wolgast (Eingetragene Genossen⸗ schaft mit unbeschränkter Haftpflicht)
1) Litt. B. Fol. 442 Nr. 29 über 108,87 ℳ
nebst Zinsen auf Caroline Ramm lautend,
2) Litt. B. Fol. 452 Nr. 214 über 108,87 ℳ
nebst Zinsen auf Marie Ramm lautend, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 8. August 1891, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte anzumelden, und die bezeichneten Sparkassen⸗ bücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden werden. 8
Wolgast, den 20. Januar 1891. —
Königliches Amtsgericht.
. Aufgebot. lgende angeblich bezahlte Hypothekenpost soll Behufs Löschung im Grundbuche aufgeboten werden.
Auf Antrag der antheilmäßigen Eigenthümer Eduard und August Klipstein, Beide aus Alten⸗ gottern:
Die Post über 159 Thlr. 27 Sgr. 5 ¼ Pf., ein⸗ getragen bisher Kli 15 Band 14 Artikel 11 Alten⸗ gottern Abtheilung III. Nr. 2 auf die Grundstücke Abtheilung I. daselbst Nr. 3, 4, 5 für die minder⸗ jährigen Geschwister Hartung, Christiane Louise, Adolph Christoph und Carl August zu Altengottern.
Die eingetragenen Gläubiger der Post bezw. deren Rechtsnachfolger werden hiermit aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 10. Juni 1891, Vormittags 8 ½ Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf die Post vor dem unterzeichneten Amts⸗ gerichte (Zimmer Nr. 15) anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die aufgehotene Post ausgeschlossen werden und die Post im Grundbuche gelöscht wird. 8
Langensalza, den 10. Februar 1891.
6 Koönigliches Amtsgericht.
Cochius. 8 8 — 8 [66929] Aufgebot. 8
Auf Antrag der Erben der Häuslerwittwe Hedwig Maroschek, geb. Adamezvk, aus Ober⸗Rydultau, nämlich a. der Schuhmacherfrau Josepha Postawka, geborene Maroschek, zu Ober⸗Rydultau, b. der Wagenschieberfrau Petronella Kollar, geborene Ma⸗ roschek, in Ober⸗Rydultau, c. der unverehelichten Pauline Maroschek in Ober⸗Rydultau, d. der Maurerfrau Florentine Gaida, geborene Maroschek, ebenda, soll das im Grundbuch von Ober⸗Rydultau Band 1. Blatt Nr. 21 auf den Namen des Peter Lehnek eingetragene Grundstück zum Zweck der Besitz⸗ titelberichtigung aufgeboten werden. Das Grund⸗ stück besteht aus dem Flächenabschnitt 362/131 Kartenblatt 4 der Gemarkungskarte von 4 a 73 am Hofraum mit Wohnhaus, und Flächenabschnitt 361/131 Kartenblatt 4 von 2 a 77 am Weg.
Die unbekannten Eigenthumsprätendenten werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf dieses Grundstück spätestens im Aufgebotstermin den 2. Mai 1891, Vormittags 10 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 50) anzu⸗ melden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden und die Eintragung des Besitztitels für die Antragsteller erfolgen wird.
Rybnik, den 19. Februar 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
[679300 Aufgebot.
Auf Antrag des Polizisten Jakob Doryson und seiner Ehefrau Franziska, geborene Modzin, zu Smollna, soll das im Grundbuch von Smollna Band I Blatt Nr. 34 auf den Namen des Bern⸗ hard Rutzky eingetragene Grundstück zum Zweck der Besitztitelberichtigung aufgeboten werden. Das Grundstück besteht aus dem Flächenabschnitt Nr. 175 Kartenblatt 1 von 6 a 60 qm Hofraum mit hölzernem Wohnhaus, hölzernem Holzschuppen und 2 hölzernen Schwarzviehställchen und dem Flächen⸗ abschnitt Nr. 147 Kartenblatt 2 von 3 a 10 qm Acker an der Robniker Grenze.
Die unbekannten Eigenthumsprätendenten werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf dieses Grundstück spätestens im Aufgebotstermin den 2. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 50) anzumelden,
widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden
und die Eintragung des Besitztitels für die Antrag⸗ steller erfolgen wird. Rybnik, den 19. Februar 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
[66934] Aufgebot.
Die Wittwe Zellers Johann Hermann Woltering, Anna, geb. Robert, Krspls. Lette, hat das Aufgebot der in der Steuergemeinde Lette gelegenen Grund⸗ stücke Flur 5 Nr. 515 Parkwiese, Hofraum von 36 m, und Flur 5 Nr. 1265/678 Kattenkopp, Acker von 16 a 65 m, beantragt. Alle Eigenthumspräten⸗ denten, namentlich der Heinrich Hils, werden daher aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem auf den 21. April 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden ausgeschlossen werden.
Coesfeld, den 17. Februar 1891.
Königliches Amtsgericht. PI“ 2
[67047] Aufgebot.
Nachdem Herzogliche Kammer, Direktion der Do⸗ mänen zu Braunschweig das Aufgebot bezüglich der bescheinigtermaßen von dem Herzogl. Domänenamte zu Lutter a. Bbge. relevirenden, z. Z an die Ehefrau es Gastwirths Ludwig Grotjahn verpachteten zweiten Kruggerechtigkeit zu Hahausen beantragt hat, werden alle diejenigen, welche ein Recht an der fr. Gerechtig⸗ keit zu haben vermeinen, damit öffentlich geladen, solches Recht spätestens in dem auf den 10. April d. Is, Morgens 10 Uhr, vor hiesigem Amts⸗ gericht angesetzten Termine anzumelden, unter An⸗ drohung des Rechtsnachtheils, daß nach Ablauf der Frist die Herzogl. Kammer, Direktion der Domänen zu Braunschweig, als Eigenthümerin in dem Grund⸗ buche eingetragen werden wird, und daß, wer die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs die Kruggerechtig⸗ erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.
Lutter a./Bbge., den 10. Februar 1891.
Herzogliches Amtsgericht. Kammrath. 6
Verschollenheit. . Das Großh. Amtsgericht hat Heutigen verfügt:
Die muthmaßlichen Erben des Fritz Brendlin, ledigen Landwirths von Wiesleth, welcher im Jahre 1865 nach Amerika verreist und seit 1872 vermißt wird, nämlich: 9
unterm
Wilhelm Friedrich Brendlin, Landwirth in Schopfheim,
Katharina Barbara Dreher, geb. Brendlin, Ehefrau des Johann Friedrich Dreher, Land⸗ wirths in Wiesleth, und
Johann Georg Brendlin, Ziegler in Wiesleth,
haben Antrag auf Verschollenheitserklärung des Fritz Brendlin gestellt. Diesem Antrag wird stattgegeben wenn der Vermißte oder seine Rechtsnachfolger nicht binnen eines Jahres Nachricht von sich geben. Schopfheim, den 21. Februar 1891. Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts. (L. S.) Hauser.
[66927]
Nr. 1652. Das Gr. Amtsgericht Ettenheim hat unterm Heutigen verfügt: Der Landwirth Leopold Kölble I. von Grafenhausen, nunmehr 62 Jahre alt, welcher im Jahre 1878 nach Amerika ausge⸗ wandert ist, wird seit dem Jahre 1879 vermißt. Nachdem dessen Verschollenheitserklärung beantragt worden ist, wird derselbe hiermit aufgefordert, binnen Jahresfrist Nachricht von sich hierher gelangen zu lassen. Zugleich werden alle Diejenigen, welche Aus⸗ kunft über Leben oder Tod des Vermißten zu er⸗ theilen vermögen, aufgefordert, hiervon binnen Jahresfrift anher Anzeige zu erstatten.
Ettenheim, 18. Februar 1891.
Der Gerichtsschreiber Großh. Amtsgerichts. (L. S.) Büchner. .
[66925] Aufgebot.
Der Tischlergeselle Jacob Scheel, ehelicher Sohn des verstorbenen Eigenwohners und Tischlermeisters Hinrich Scheel und dessen noch lebenden Ehefrau Magdalena, geb. Wilckens, in Mittelnkirchen, geboren daselbst am 14. März 1846, welcher im Jahre 1873 nach Amerika ausgewandert und seitdem verschollen ist, wird aufgefordert, sich spätestens in dem damit auf den 9. April 1892, Morgens 11 Uhr, an Gerichtsstelle anberaumten Termin bei dem unter⸗ zeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden soll.
Zugleich werden alle Personen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung und für den Fall der dem⸗ nächstigen Todeserklärung etwaige Erb⸗ und Nach⸗ folge⸗Berechtigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche aufgefordert, unter der Verwarnung, daß widrigen⸗ falls bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll.
Jork, den 13. Februar 1891.
Königliches Amtsgericht. II.
[66941] Amtsgericht Hamburg. “
Rechtsanwalt Dr. Martin Jacob Blumenfeld als
curator absentis Johannes Christian Michaelsen ha
den Erlaß eines Aufgebots beantragt zwecks Todes erklärung des am 23. März 1837 hieselbst geborene
Johannes Christian Michaelsen, welcher im Jahre
1880 von Lima aus zuletzt Nachricht von sich ge⸗
geben hat und seitdem verschollen ist.
Das beantragte Aufgebot wird dahin erlassen:
I. daß der obgenannte Johannes Christian Michaelsen hiemit aufgefordert wird, sich spätestens in dem auf Donnerstag, den 12. November 1891, Nachmittags 2 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 14, zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß er für todt werde erklärt werden;
II. daß alle unbekannten Erben und Gläubiger des genannten Verschollenen hiemit aufgefordert
werden, ihre Ansprüche spätestens in sdem ob⸗