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gerathen. Wolff'iche Telegramme vom gestrigen Tage berichten über die Kalamität das Folgende: Eine in der vergangenen Nacht im Finanz⸗Ministerium abgehaltene Versammlung, an welcher der Finanz⸗Minister Rouvier und Vertreter der großen Kreditinstitute theilnahmen, beschäftigte sich mit der Lage der Société des dépôts et des comptes courants, welche, wie nun⸗ mehr verlautet, durch die argentinische Krise und die Er⸗ schütterung des Londoner Marktes ungünstig beeinflußt sein soll. In der Diskussion wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß es möglich sein werde, mit ähnlichen Maßregeln wie den beim Comptoir d'Escompte in Paris und dem Hause Baring in London angewendeten, die bedrohte Gesellschaft zu stützen. In diesem Sinne wurden heute Morgen weitere Schritte unternommen. Um 1 ½ Uhr fand in der Bank von Frankreich eine Sitzung des Regentschafts⸗ raths statt, um die Vorschläge der theilnehmenden Kredit⸗Institute zu erörtern. Letztere verlangen von der Bank von Frankreich eine Summe von 60 Millionen Franken, welche durch einen Schuldschein der bedrohten Gesellschaft, durch eine Einzahlung von 375 Fr. auf jede Aktie der Gesellschaft, durch eine von den theilnehmenden Kredit⸗ instituten zu leistende Sicherstelleng von 15 Millionen und endlich durch die verschiedenen Aktiven der Société des dépõôts et des comptes courants garantirt werden soll. Der Betrag der Einlagen und der Schulden der Gesellschaft ist niedriger als 60 Millionen Fr. — Die Bank von Frankreich beschloß, diesen Vorschuß zu Liquidations⸗ zwecken zu leisten; da von diesem Betrage die ersten 15 Millionen durch die ersten Kredit⸗Institute solidarisch garantirt sind, wird die Bank von Frankreich an eventuellen Verlusten nur über den Betrag von 15 Millionen hinaus bis zum höchsten Betrage von 45 Millionen betheiligt erscheinen. Außerdem wird die Bank von Frankreich, um sich zu decken, alle Aktien der Société des dépôts et des comptes courants an sich ziehen insbesondere die Nachzahlung von 375 Fr., welche zur vollständigen Liberirung der Aktien erfolgen muß. Man schätzt das Ergebniß dieser Nachzahlung allein auf nicht weniger als 40 Millionen. In Folge des Zustandekommens der Vereinbarungen mit der Bank von Frankreich wird die Société des dépôts et des comptes courants morgen beim Seine⸗Gerichtshof um ihre Liquidation einschreiten, und es werden sofort die Liquidatoren ernannt werden. — Die Schalter der Société des dépöts, welche bereits gestern mehrere Millionen Depots auszahlte, sind von Hunderten von Einlegern belagert. Die Aktien der Société, die gestern 500 schlossen, sind heute auf 385 gefallen. — Der „France“ zufolge besitzt die Société des dépôts zahlreiche Wechsel mit der Unterschrift Blondel's, die infolge des Falliments jener Bauunternehmung, welche 70 Millionen Passiva hatte, stark ent⸗ werthet seien.
Die Industrie⸗ und Handelsgesellschaft für Holz und Holzpflasterung hat sich fallit erklärt. Die Passiva be⸗ tragen 3 Millionen.
— Die telegraphischen Meldungen aus Buenos⸗Aires über den Erfolg der National⸗Anleihe besagen, daß bereits ein für die Bedürfnisse der Regierung genügender Betrag gezeichnet sei. Der „Standard“ meldet vom gestrigen Tage, daß bis dahin 40 Millionen Dollars gezeichnet wurden.
Leipzig, 12. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. März 4,25 ℳ, pr. April⸗ 4,25 ℳ, pr. Mai 4,27 ½ ℳ, pr. Juni 4,30 ℳ, pr. Juli 4,32 ½ ℳ, pr. August 4,32 ½ ℳ, pr. September 4,35 ℳ, pr. Oktober 4,35 ℳ, pr. November 4,35 ℳ, pr. Dezember 4,35 ℳ, pr. Januar 4,35 ℳ Umsatz 40 000 kg. Ruhig.
Kämmlings⸗Auktion. Vortreffliche Stimmung, zahlreiche Käufer. Gute feine fehlerlose australische Wolle 15 bis 20 ₰, reine Buenos⸗Aires⸗Wolle 10 ₰ höher als letzte Auktion, mittlere febler⸗ hafte australische und Buenos⸗Aires⸗Wolle unverändert, häufig 5 ₰ mehr. Von 290 000 kg sind 200 000 kg verkauft.
London, 12. Marz. (W. T. B.) Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Buenos⸗Aires: Das Zollamt ist wieder ge⸗ öffnet, die Banken sind jedoch noch geschlossen; die Zeich⸗ nungen auf die Volksanleihe dauern fort. Viele argentinische Großgrundbesitzer und Kapitalisten haben große Beträge gezeichnet. — 13. März. (W. T. B.) Sämmtliche Banken werden morgen wieder geöffnet, die neue Volksanleihe wird vom Montag ab an der Börse notirt werden. Auch die politische Lage hat sich gebessert.
Bradford, 12. März. (W. T. B.) Wolle ruhig, aber stetig, Garne ruhig, Preise niedrig, mäßiges Stoffgeschäft.
Antwerpen, 12. März. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗ geboten 2215 B. Buenos⸗Aires, 100 B. Montevideo, 71 B. Sydney⸗ Wollen. Davon verkauft 1475 B. Buenos⸗Aires, 100 B. Montevideo⸗,
1 B. Sydney⸗Wollen. Das Geschäft war lebhaft, die Preise un⸗
rände Verkehrs⸗Anstalten.
Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer). New⸗York⸗ und Baltimore⸗Linien: Bestimmung. Bremen Bremen Bremen New⸗York New⸗York New⸗York New⸗York New⸗York Bremen Bremen Bremen
121
Baltimore
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März von Southampton. März von New⸗York. . März von New⸗Pork. März in New⸗York. März von Sourthampton. März von Southampton. März Dover passirt. März von Bremerhaven. März St. Catherines pass. März von Baltimore. März von Baltimore. Febr. Lizard passirt. altimore März von Bremerhaven. Baltimore .März von Bremerhaven. Brasil⸗ und La Plata⸗Linien:
Bremen 11. März in Antwerpen. Vigo, Bremen 25. Febr. von Buenos Aires. 8 Plata 24. Febr. in Montevideo.
Brastlien 20. Febr. in Bahia. „Oldenburg“ 7. März in Rio. „Hannover.. 2 11. März Las Palmas pass. „Graf Bismarck“ Brasilien 11. März Las Palmas pass.
11. März in Antwerpen.
und Australien:
10. März von Port Said. 11. März von Shanghai. März in Colombo.
März von Southampton. März von Genua.
März von Adelaide. März in Adelaide.
. März von Suez.
Theater und Musik
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„Preußen“ „Hobenzollern“. „Hohenstaufen“ „Kaiser Wilh. II.“ „Braunschweig“
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Australien
Königliche Theater. v
In der Vorstellung des „Lohengrin“ am Sonntag im Opern⸗ hause treten die Damen Hiedler und Staudigl, die Hrrn. Kraus, Schmidt, Mödlinger und Oberhauser auf. Am Montag geht auf Allerhöchsten Befehl „Der fliegende Holländer“ in Scene. Für die im Opernhause am nächsten Sonntag, Mittags 12 Ukr, mit Allerhöchster Genehmigung stattfindende Matinée zu einem wohlthätigen Zweck ist das Programm nunmehr wie folgt entworfen: DOuvertüre, gespielt von der Königlichen Kapelle. Lieder, gesungen von Hrn. Rothmühl. Gondoliera veneziana und „Im Frühling“ von Poenitz, gespielt vom Concertmeister und Kammervirtuosen Hrn. Frit Struß und
Kammermusiker Hrn. Franz Poenitz. Deklamation von Frl. Clara
Meyer. Adagio aus dem Concert von Haydn „La Cinquantaine“
von Gabriel Marie, Spanischer Tanz von Popper, gespielt vom
Hofcellisten Hrn. Heinrich Grünfeld. Lieder von Fr. Rosa Sucher, begleitet vom Königlichen Kapellmeister Hrn. Jos. Sucher. „Des Sängers Tod“ vom Grafen Eulenburg. „Der Noeck“, von C Löwe, „Jagdlied“ vom Grafen von Hochberg, gesungen von Hrn. Krolop. Hierauf zum ersten Male: „Eine vollkommene Frau“, Lustspiel in einem Aufzug von Carl Görlitz, unter Mitwirkung der Hrrn. Vollmer, Müller, der Damen Kramm und Conrad Endlich „Redowa“, Pas de deux, getanzt von Frl. dell Era und Hrn. E. Burwig. Belle⸗Alliance⸗Theater.
Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Königs von Italien findet morgen Abend bei festlich erleuchtetem Hause eine Galavorstellung von Ernesto Rossi und seiner Gesellschaft Statt. Einem auf den Tag bezüglichen Prolog folgt, vielseitigen Wünschen entsprechend, als Festvorstellung eine Wiederholung von „König Lear“ mit Rossi in der Titelrolle.
Hof⸗ und Domkirche.
Zu dem geistlichen Concert des Königlichen Dom⸗Chors, welches gestern unter Leitung seines Dirigenten, des Hrn. Professors A. Becker, stattfand, hatte sich eine sehr zahlreiche Zuhörerschaft ein⸗ gefunden. Zwei kleine Motetten des 16 Jahrhunderts von Lopez (Lissa⸗ bon) und Orlando di Lasso, die der Chor zum ersten Mal ausführte, und das bekannte „Adoramus“ für Männerstimmen von Lasso machten durch die Einfachheit ihrer hellen Dreiklangs⸗Harmonie einen sehr feierlichen Eirdruck. Ein großartigeres Werk war Bach's achtstimmige Motette: „Komm Jesu, gieb Trost dem Müden“. Dies Werk, das in seiner sehr kunstvollen und freien Stimmenbewegung zugleich be⸗ deutende Anforderungen an die Ausführenden stellt, gelang dem Chor gleich den drei erstgenannten Gesängen ganz vorzüglich. Die Sopran⸗ stimmen gingen selbst bis ins hohe B mit leichter Mühe hinauf. Ein ebenfalls zum ersten Mal gehörtes geistliches Lied von Eccard: „Maria bracht ihr Kindelein“ erreicht zwar nicht die Größe des Bach'schen Stils, wirkt jedoch durch seinen melodischen Reiz. Becker's Geistlicher Dialog für Chor, Alt⸗Solo und Orgel: „Als Jesus von seiner Mutter ging“, den wir bereits früher von demselben Chor hörten, sowie seine wundervolle Choralfiguration über „Christe, Du Lamm Gottes“, mit dem Cantus firmus im Tenor, bildeten den Schluß des Concerts. Alle genannten Werke machten in dieser vollendeten Art des Vortrages einen sehr nachhaltigen Eindruck. Der Chor scheint uns, was Schönheit des Stimmenklangs und Präzision in der Zusammenwirkung betrifft, nunmehr auch die böchsten An⸗ sprüche zu befriedigen. Unterstützt wurde das Concert durch die Altistin Frl. Ida Rosenmund, welche ihre klang⸗ volle und wohlgeschulte Stimme in einer Arie von Bach und in dem Solo des Dialogs vortrefflich zur Geltung brachte. Auch die Herren Struß (Violine), Pönitz (Harfe), Maneke (Cello) und Pennington (Harmonium) vereinigten sich zu einigen Instrumentalvorträgen, die zum Gelingen des Concerts sehr wesentlich beitrugen. Dem einsichtsvollen Dirigenten Hrn. Professor Becker gebührt noch besonderer Dank für den erhebenden; und musikalisch
interessanten Abend.
Richard Wagner's Musikdrama „Die Walküre“ wurde am Sonnabend zum ersten Male im Königlichen Schauspielhause zu Kopenhagen aufgeführt. Das Werk machte dem „H. C.“ zufolge einen mächtigen Eindruck auf die Zuhörer, und jeder Akt wurde mit stürmischem Beifall begrüßt. Die Aufführung war in den Haupt⸗ rollen ausgezeichnet.
Mannigfaltiges. 1.
In der Herrscherhalle des Zeughauses ist, wie wir dem „B. Frmd. Bl.“ entnehmen, in diesen Tagen das Siemering'sche Modell zu der Kolossalfigur Kaiser Wilhelms I., gegenüber dem Bronze⸗ standbild des Großen Kurfürsten, aufgestellt worden; auch sind in demselben Raum die Kolossalbüsten des Fürsten Bismarck und des General⸗Feldmarschalls Grafen von Roon aufgestellt. Man hofft, die noch nothwendigen Arbeiten bis zum 22. März, dem Geburtstage Kaiser Wilhelm's I., spätestens aber bis Ostern, beendet zu haben, um dann die Herrscherhalle dem Publikum wieder zu öffnen.
Im Hohenzollern⸗Museum sind, wie die „Voss. Z.“ mit⸗ theilt, in diesen Tagen noch einige Gegenstände aus dem Nachlaß des hochseligen Kaisers Friedrich ausgestellt worden. Unter ihnen befindet sich der einer Taschenuhr ähnliche Barometer, welchen der Monarch mit sich zu führen pflegte, und das zierliche Eßbesteck, dessen er sich in seiner Kinderzeit bediente, Letzteres Erinnerungsstück hat Seine Majestät der Kaiser dem Museum überwiesen. Auch die Abtheilung, welche dem Andenken der hochseligen Kaiserin Augusta gewidmet ist, hat eine Bereicherung durch einige kleinere Gegenstände ihres Toilettentisches erfahren.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten⸗Ver⸗ sammlung wurde dem „D. Tagbl.“ zufolge der Antrag des Etats⸗ Ausschusses, den Magistrat zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob es sich nicht empfehle, die Leipzigerstraße bis zum Spittelmarkt elektrisch zu beleuchten, abgelehnt. Dann gelangte folgende Reso⸗ lution zur Annahme: „Die Versammlung erklärt sich mit der Errichtung einer Heimstätte für Genesende auf dem städtischen Rieselgute Malchow zur Aufnahme von Personen beiderlei Geschlechts, welche in den städtischen Krankenhäusern an Tuberkulose behandelt und von dort als geheilt oder gebessert entlassen worden sind, nach Maßgabe des vorliegenden Projekts einverstanden und willigt in die Veraus⸗ gabung des in den Etat für 1891/92 beim Extraordinarium der Spezialverwaltung 45 (früher 65) einzustellenden Kostenbetrages von 200 000 ℳ für diesen Zweck.“
Der Verein zur Speisung armer Kinder und Noth⸗ leidender hat soeben seinen Jahresbericht pro 1890 veröffentlicht. Der Verein hat im letzten Jahre allein 3240 ℳ für Vertheilung von Frühstück an arme Kinder in den Gemeindeschulen verwendet und außerdem seine Thätigkeit noch durch Vertheilung von Mittag⸗ essen an die Zöglinge der städtischen Blindenschule erweitert. Auch „die bedürftigen Kinder der beiden Volkskindergärten des Fröbelvereins erhalten jetzt durch den Verein Mittagessen und Milch. Diese Speisung erforderte bisher insgesammt 535 ℳ 5700 ℳ wurden im letzten Jahre zur Linderung der Noth armer E E11““ Lebensmittel und Speise⸗ marken, in besonderen Fällen au uschuß zu Miethen, Kohlen, wollene Decken, Strohsäcke u. dergl. 3 1
Die gelinde Witterung der letzten Wochen hat, wie hiesige Blätter schreiben, aller Orten ebgene zec An den meisten Sträuchern und Bäumen haben die Blattknospen angesetzt. Die Weiden tragen bereits ihre Kätzchen. Im Humboldthain zeigen sogar einige Fliedersträucher zarte Blätter. In den Gärten der Vor⸗ städte hat man bereits die Rosenstöcke von ihrer Winterhülle befreit. Blühende Veilchen sind in Gärten schon sehr oft zu finden. Auch der Graswuchs hat gut angesetzt. Die Kutscher unserer Aerzte werden dem „Konf.“ zufolge jetzt weiße Hüte tragen, damit, wenn zufällig ein Arzt gebraucht wird, man sofort den Wagen eines solchen, der die Straßen durch⸗ fährt, erkennen kann. Die Berliner Aerzte sind übereingekommen, diese Einrichtung hier allgemein einzuführen.
Den Plan, die Insel Pichelswerder mit Tiefwerder durch einen befestigten fahrbaren Weg zu verbinden, will jetzt, wie der f. d. meldet, der Kreis selbst nach Kräften fördern; in dieser Folne noch sollte ein Ausschuß in der Angelegenheit eine Sitzung abhalten.
Landsberg a. W., 12. März. In Folge Ausuferung der Warthe bei Schwerin sind der „Voss. Itg.“ zufolge die Straßen Guscht —Driesen und Morrn-Lipke überschwemmt.
„Ohlau Der „Schles. Ztg.“ wird vom 11. d. M. geschrieben: Die in der Oderniederung liegenden Gemarkungen sind meter⸗ hoch überschwemmt. Seit dem Hochsommer 1883 hat kein Hoch⸗ wasser eine solche Höhe wie diesmal erreicht. Die gefährdeten Ufer⸗ dämme wurden auf Anordnung der Behörden zur Verhütung einer Ueber⸗ oder Unterspülung überwacht. Zu den von der städti⸗ schen Verwaltung aufgebotenen Arbeitskräften traten die hülfsbereiten Mannschaften des Feuer⸗ und Rettungsvereins, sowie die bereit⸗ willigst zur Verfügung gestellten Mannschaften der Garnison. Indeß Trotz aller Vorsichtsmaßregeln merkte man schon vorgestern Nachmittag, daß der Damm an einzelnen Stellen Wasser durchsickern ließ. Nach und nach überzeuste man sich immer mehr und mehr, daß sich der Damm nicht werde überall halten lassen, und benachrichtigte hiervon die bedrohten Gemeinden, namentlich Ottag und Bergel. Was befürchtet worden war, trat ein; der Damm wich in der Nähe der ehemaligen Stärkefabrik gegenüber der städtischen Ziegelei dem mächtigen Anprall der Fluthen. Gestern (Dienstag) früh gegen vier Uhr rissen die Wogen in den Damm eine Lücke von 20 bis 30 m. Aus dieser heraus ergossen sich die Fluthen über die hinter dem Damm gelegenen Gebäude. Am schwersten wurde die Ortschaft Ottag betroffen. Obwohl man an der Möglichkeit eines Däammbruches von vorn herein nicht hatte zweifeln können, kam doch Vielen das traurige Er⸗ eigniß zu schnell und unerwartet. Vieh und andere Habseligkeiten scheinen indeß wohl im Ganzen in Sicherhelt gebracht worden zu sein. Die Feldfluren, die vom rechten Stromufer bis zur Chaussee bei Bergel sich ausdehnen, gleichen einem weitausgedehnten See, aus welchem das höher gelegene Dorf Ottag als Insel herausragt. Die Größe des angerichteten Schadens läßt sich bis heute noch nicht im Entferntesten überblicken, doch wird er sehr bedeutend sein. Auch nach Bergel drängt das Wasser. Eine große Anzahl der Geböfte des Stadttheils, der westlich von der Chaussee liegt, wird von den Fluthen umspült, und das Wasser dringt in die Keller⸗ und Wohnräume. Auch die Ohle hat bedeutenden Schaden dadurch verursacht, daß sie viele bebaute Aecker überschwemmt hat. Der Park ist schon mehrere Tage unter Wasser gesetzt. Unaufhörlich ist man damit beschäftigt, Wagen, mit Brettern, Sandsäcken, Bohlen, Pfählen u. s. w. beladen, an die bedrohten Stellen des Dammes zu bringen, um weitere Dammbrüche zu verhindern.
Breslau, 13. März Die Oder war Nachts hier noch 8 com Jetzt wird von Brieg langsames Fallen des Wassers gemeldet.
Würzburg. Zur Erlangung eines Entwurfs für eine feste Straßenbrücke über den Main hat, wie der „N. A. Z.“ mit⸗ getheilt wird, der hiesige Magistrat eine Preisbewerbung aus⸗ geschrieben, an der sich alle Ingenieure deutscher Reichsangehörigkeit betheiligen können. Die Baukosten einschließlich der Zufahrten und Nebenanlagen sollen 650 000 ℳ nicht überschreiten. Die Entwürfe sind bis zum 1. August d. J. einzusenden. Für die besten Arbeiten sind drei Preise von 4000, 2000 und 1500 ℳ ausgesetzt.
Steyer, 11. März. Die hiesige Verkehrs⸗Direktion der Süd⸗ bahn giebt laut Meldung des „H. T. B.“ bekannt, daß in Folge des Hochwassers der Bahnkörper zwischen Teteny und Tarnok an⸗ gegriffen sei. Der Personen⸗, Gepäck⸗ und Eilgutverkehr muß durch Umsteigen und durch Kolli⸗Uebertragen bewerkstelligt werden.
London, 12. März. Ueber den furchtbaren Schneesturm, welcher England und Schottland von Sonntag bis Dienstag heimgesucht hat, wird in englischen Blättern weiter berichtet: So lange es Eisenbahnen giebt, sind solche noch niemals im März in den süd⸗englischen Grafschaften eingeschneit. Die atmosphärische Strömung glich einem reißenden, schnell sich im Kreise herumdrehenden Strudel. Da der Mittelpunkt von der Bai von Biscaya gegen England vorrückte, so erstreckte sich die Wirkung des Sturmes über den gesammten englischen Kanal. In Dover schneite und stürmte es auch am Mitt⸗ woch stark. Eine Menge Schiffstrümmer schwamm an das Gestade. Der Verkehr war auf der Great Western Eisenbahn auch gestern noch von Taunton nach Bristol völlig gehemmt. Der Herzog von Edinburg und 200 andere Eisenbahnpassagiere mußten in Taunton bleiben. Zwischen Taunton und Exeter stecken drei Züge im Schnee. Ebenso mehrere zwischen Plymouth und Totnes. Von Monmouth nach Sydney konnte gestern Abend kein Postwagen fahren. Zwischen Welling und Woolwich liegt der Schnee so hoch, daß eine Anzahl Arbeiter ihn wegschaufeln mußten, damit ein Leichenzug nach dem Friedhof fahren konnte Das Dampfschiff „Reptune“ von Newcastle ging am Dienstag 25 Meilen von Guernsey unter. Der Kapitän und der Zweite Ingenieur 8 ertranken. Die übrige Mannschaft wurde nach Weymouth gebracht. Bei Dover scheiterte der Schooner „Zingra“ von Fowley. Das Segelschiff „Bay of Panama“ von Calcutta rannte am Dienstag Morgen gegen die Felsen von Falmouth. Einige Seeleute wurden mittelst des Raketenapparates gerettet, aber der Kapitän, dessen Frau und die Offiziere ertranken. Sechs Matrosen wurden todt in den Masten gefunden. — „W. T. B.“ meldet noch Folgendes: Erst heute konnten die durch den Schnee unterbrochenen Verbindungen mit den Grafschaften Devonshire und Cornwall wiederhergestellt werden. Die Berichte aus allen Theilen dieser Grafschaften melden große Schäden durch die Stürme. Am Montag sind zwei Schiffe bei Dartmouth zu Grunde gegangen; sechs Personen werden vermißt. In derselben Gegend bei Start point schei⸗ terte die von Liverpool nach Valparaiso gehende Bark „Dryad“, deren ganze Besatzung, 24 Mann, ertrunken ist. Insgesammt dürften gegen 60 Personen in Folge der Stürme an verschiedenen Orten zu Sgred⸗ gegangen sein. Auch viele Fischerfahrzeuge werden vermißt.
London, 13. März. Gestern Nachmittag wurden Süd⸗Eng⸗ land und Wales von neuen Schneestürmen heimgesucht, in Devonshire sind mehrere Züge eingeschneit. Die Kälte war in der letzten Nacht so groß, daß die Arbeiter, welche die Bahn frei machen sollten, die Arbeit einstellen mußten.
London, 13. März. Die Maschine des Hamburg⸗Ameri⸗ kanischen Dampfers „Suevia“ ist laut Meldung des „W. T. B.“ auf der Reise nach New⸗York sechzig Meilen vom Cap Lizard (Cornwallis) in Unordnung gerathen; Schlepper von Plymouth fahnden nach dem Schiffe.
Toulon. Ein interessanter Versuch ist nach einer Mittheilung der „N. Pr. Z.“ kürzlich im Hafen von Toulon mit einem unter seeischen Boote gemacht worden. Der Zweck war, festzustellen, ob es dem bekannten Gymnote⸗Boote möglich sein würde, trotz einer von Torpedobooten aufrecht erhaltenen Blockade aus dem Hafen zu kommen und wieder in denselben einzulaufen. Das unterseeische Boot gelangte glücklich aus dem Hafen hinaus und befand sich bereits 2 ½ Seemeilen außerhalb desselben, als es wieder an die Ober⸗ fläche kam. Die Fahrt unter Wasser hatte 40 Minuten gedauert. Das Fahrzeug tauchte dann wieder unter und kehrte zurück, indem es gerade unter einem der blockirenden Schiffe durchpassirte. Nur ein⸗ mal ward es einen kurzen Augenblick gesehen und dann auch nur so undeutlich, daß es unmöglich war, den Kurs zu erkennen und dem Boot zu folgen.
Krakau, 11. März. Die Weichsel durchbrach, wie die „N. Pr. Z.“ mittheilt, bei Dzikowalte die neuen Dämme und hat mehrere Städte überschwemmt.
„Lissabon, 12. März. An der ganzen portugiesischen Küste herrscht dem „W. T. B.“ zufolge heftiger Sturm; auf den Rheden von Lissabon, Figueira und Oporto wurden mehrere Fahr⸗ fenge heschädigtz im Tajo fanden zwei Personen durch Ertrinken en Tod.
GFrundstück am 27. Mai 1891, Vormittags
treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41,
widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗
8 und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗
Untersuchungs⸗Sachen.
.Aufgebote, Zustellungen u. — Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Zweite
Berlin, Freitag,
Be lage 8 Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
den 13. März
Oeffentlicher Anzeiger.
9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1891.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. b 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwält
en.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[68566 Zwangsversteigerung.
b Im 88 Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder⸗ barnim'schen Kreise Band 92 Nr. 3737 auf den Namen des Kaufmanns Otto Stutz hier eingetragene, hierselbst in der Lehrterstraße Nr. 0) belegene
10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, lügel C., part., Saal 40, versteigert werden. as Grundstück ist mit 0,66 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 8 a 01 qm zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau⸗ bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstü be⸗
eingesehen werden. Alle Real⸗ berechtigten verden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen,
theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 3. Juni 1891, Mittags 12 Uhr, an Gerichts⸗ stelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 27. Februar 1891.
1 Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
[70630] Aufgebot.
Friedrich Brügmann, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Strauch, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung der Obligation der Hamburger Staatsprämien⸗Anleihe von 1846, Serie 900, Nr. 44 956, groß Beo. X 100.
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag den 14. De⸗ zember 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. 1 .
Hamburg, den 3. März 1891. 8 Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: Ude, Gerichtsschreibergehüͤlfe.
[70628] Aufgebot. 8 Der Bierführerswittwe Elise Hau in Nürnberg, Schlotfegergasse Nr. 24, ist ein auf ihren Namen lautender Bankschein der Kgl. Hauptbank in Nürn⸗ berg über 400 ℳ, Nr. 5251, zu Verlust gegangen. Auf Antrag der ꝛc. Hau wird nun der Inhaber der bezeichneten Urkunde aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem auf Montag, den 7. Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 10, an⸗ beraumten Aufgebotstermin bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen würde. d. Nürnberg, den 2. März 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. (L. S.) Dr. Berlin, K. Ober⸗Amtsrichter. Zur Beglaubigung: Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts. Hacker, Kgl. Sekretär.
[ĩ70636]] Aufgebot. 2 Die Sparkassenbücher 1u““ a. Nr. 10290 über 99,74 ℳ, ausgefartigt für die
Minorennen Johanna, Johann und Jacob Marczinek aus Groß⸗Peterwitz von der städtischen Sparkasse zu Ratibor; 1 „Nr. 443 über 1200 ℳ, ausgefertigt für den Häusler Dominik Zbeczka zu Pyschez von der Kreissparkasse zu Ratibor sind angeblich verloren gegangen und sollen auf den ntra 1 6 8 8— de. Wittwe Magdalena Marczinek zu Ratibor als Vormünderin der Marezinnekschen Mi⸗ norennen,
b. des Rechtsanwalt Schwob zu Ratibor als Ver⸗ treter des Zbeczka “ zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisirt
werden. 1 Es werden daher die Inhaber der Bücher auf⸗
gefordert, spätestens im Aufgebotstermin am
7. Oktober 1891, Varmittags 11 Uhr, bei
dem unterzeichneten Gericht ihre Rechte anzumelden
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loserklärung derselben erfolgen wird. Natibor, den 5. März 1891.
[68817] Aufgebot.
wird aufgefordert, spätestens in dem auf den
gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Walkenried, den 27. Februar 1891. Herzogliches Amtsgericht. Voges.
[38186] Aufgebot. Es sollen: ö 1) das angeblich verloren gegangene Bescheinigungs⸗ buch Nr. 12 117 der Kreissparkasse zu Wiedenbrück, ausgefertigt für den Josef Günnewig in Klarholz und bis zum 1. Januar 1887 sich verhaltend über 695 ℳ 55 ₰ auf den Antrag des gedachten Günne⸗ wig aufgeboten werden; — . “ 2) auf Antrag der Eheleute Botenmeister Friedrich Walther zu Hagen die Hypothekenurkunde zum Zwecke der Kraftloserklärung aufgeboten werden, welche über die im Grundbuch von Wiedenbrück I. Bd. 11 Bl. 29 in Abtheilung III unter Nr. 4 eingetragene Post (49 Thlr. 25 Sgr. und Zinsen für den Det⸗ mari'schen Armenfonds hier) gebildet ist; — 3) auf Antrag der zu 2 gedachten Eheleute Walther die im Grundbuch von Wiedenbrück I. Band 11. Blatt 29 Abth. III unter Nr. 1 eingetragene an⸗ geblich getilgte Post, aufgeboten werden: „der Gerhard Heinrich Graflage hat laut Ur⸗ kunde vom 1. August 1828 wegen der Gewähr⸗ leistung des dem Sekretär Conrad Becker und Glaser Brinkmann zu Rheda für 80 Thlr. Courant verkauften Gartens II Nr. 83 der Mutterrolle die Realität ad 1 zur Hypothek gesetzt.“ 2 Der Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs resp. der zu 2 gedachten Urkunde sowie die der harsen und dem Aufenthalte nach unbekannten In⸗ aber der zu 3 gedachten Post, sowie deren Rechts⸗ nachfolger werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. Mai 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und das Sparkassen⸗ buch resp. die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs resp. der oben zu 2 gedachten Urkunde erfolgen wird resp. die Gläubiger mit ihren Ansprüchen auf die zu 3 ge⸗ dachte Post ausgeschlossen werden und diese Post im Grundbuch gelöscht werden wird. Wiedenbrück, 7. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht.
[70626] Aufgebot. 8 Der von dem Kaufmann H. G. Saffran auf den Maurermeister Strauch in Breslau, Gellhorn⸗ straße I., unter dem Datum Breslau, den 15. Ja⸗ nuar 1877, gezogene, an eigene Ordre ausgestellte, am 15. Februar 1877 fällige und von der Pauline Strauch, geb. Gobe, mit dem Vermerke des Anton Strauch, daß er die Wechselverbindlichkeit seiner Ehefrau genehmige und als Selbstschuldner hafte, acceptirte Wechsel über 100 ℳ ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Kaufmanns H. G. Saffran zu Breslau, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Blaß daselbst, für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der unbekannte Inhaber dieses Wechsels aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Oktober 1891, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle, am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89, im zweiten Stock, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls der letztere für kraftlos erklärt werdeu wird. Breslan, den 4. März 1891. Königliches Amtsgericht. [69741] Aufgebot. 11 Die Erben der weiland Ehefrau des Webers Kaphingst, Charlotte Sophie Friederike, geb. Han⸗ ning, zu Hoppenrade, haben hierher angezeigt, daß der dieser ihrer Erblasserin unter dem 20. Juni 1857. über die auf den Namen der Erblasserin Fol. 9 in die Büdnerei Nr. 6 zu Witzin geschehene Intabu⸗ lation eines Kapitals von 100 Thalern Courant er⸗ theilte Hypothekenschein verloren gegangen sei, und das Aufgebot zwecks Morttfikation desselben beantragt. Demgemäß wird der Inhaber dieses Hypotheken⸗ scheins hiedurch aufgefordert, spätestens in dem hiemit auf Sonnabend, den 3. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine bei Vermeidung des Rechtsnachtheils seine Rechte anzumelden und den Hypothekenschein vorzulegen, daß die Kraftloserklärung des Hypothekenscheins er⸗ folgen wird. 8 Sternberg (Meckl.), den 4. März 1891. Großherzogliches Amtsgericht. [70629] 1 “ 1 Auf Antrag des Grafen Friedrich von Wolff⸗ Metternich zu Haus Beck werden die in der Steuer⸗ gemeinde Gladbeck gelegenen Parzellen: Flur 15, Nr. 448/24, Am Hofe, Wiese, 53 ar 14 qm, 6 Thlr. 24 Dec. 8 1 Flur 15, Nr. 646/22, Dövelingshof, Weide, 28 ar 54 qm, 1 Thlr. 57. Dec. 1 Flur 15, Nr. 647/22, Dövelingshof, Holz, 22 ar 26 qm, 1 Thlr. 39 Dec. Flur 15, Nr. 453/23, Am Hofe, Holz, 63 ar 5 am, 3 Thlr. 95 Dec⸗
Die unverehelichte Christiane Jahn in Wieda hat übernommenen Parzelle Nr. 23 darin enthalten sind,
das Aufgebot des von der Herzoglichen Nebenspar⸗ kasse in Zorge ausgestellten Sparkassenbuchs Nr. 41191 über 79 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunde 67 ar 44 qm, 124 Thlr. 66 Dec,
19. September 1891, Vormittags 10 Uhr, buche übernommenen Parzelle Nr. 141/46 darin ent⸗ vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ halten sind,
soweit Theile von der noch nicht zum Grundbuche
die daselbst gelegene ParzelleI Flur 1, Nr. 204/48, Hütenfeld, Acker, 11 ha
soweit darin Theile von der noch nicht zum Grund⸗
und die in der Steuergemeinde Buer gelegene Parzelle
Flur 1, Nr. 1011/398, Scholverfeld, Holz, 1 ha 44 ar 27 qm. 6 Thlr. 78 Deec,
soweit Theile von der noch nicht zum Grundbuche übernommenen Parzelle Nr. 403 darin enthalten sind, zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grundbuch⸗ blatts aufgeboten. 1 Es ergeht an alle unbekannten Eigenthumspräten⸗ denten die Aufforderung, ihre Rechte und Ansprüche auf die Grundstücke, spätestens in dem auf den 6. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen und Rechten auf die Grundstücke werden ausgeschlossen werden.
Buer i./W., den 28. Februar 1891.
Sus ie⸗ “ Amtsgericht.
[70637] Amtsgericht Hamburg. Der hiesige Rechtsanwalt Dr. Otto Meier hat den Erlaß eines Aufgebots zwecks Todeserklärung nachstehend bezeichneter verschollener Personen be⸗ antragt: 1) Der am 2. August 1836 geborene Diederich Julius Hahn ist seit mehr als 17 Jahren ver⸗ schollen. 8 8 Das Erbschaftsamt in Verwaltung seines Ver⸗ mögens hat dem unterzeichneten Anwalt Vollmacht Nächste Intestaterbin ist eine Halbschwester Anna Wilhelmine Josephine Hahn. 2) Die am 6. August 1838 geborene Johanna Sophia Hahn ist seit mehr als 31 Jahren ver⸗ schollen. 1 Das Erbschaftsamt in Verwaltung ihres Ver⸗ mögens hat dem unterzeichneten Anwalt Vollmacht ertheilt. † rFse ems en n ee . 2 Nächste Intestaterbin ist eine Halbschwester, die oben genannte Anna Wilhelmine Josephine Hahn. 3) Der am 3. April 1837 geborene Johann Heinrich Wilhelm Delf Winter verließ mit seiner Ehefrau Frieda, geb. Muhl aus Heide in Holstein, und einem am 18. November 1871 geborenen Sohne Harry, im Juni 1872 auf dem Schiffe Timoor Shaw, Capitain Heinrich Winter, Bombay, mit Bestimmung nach Calcutta; Schiff und Mannschaft, seitdem ver⸗ schollen, werden in einem Sturme bald darauf unter⸗ gegangen sein. Das Erbschaftsamt in Verwaltung seines Ver⸗ mögens hat dem Antragsteller Vollmacht ertheilt. Sein als erster Steuermann auf demselben Schiffe verunglückter Bruder Christian Ferdinand Winter ist durch Obergerichts⸗Erkenntniß vom 21. Februar 1879 in Sachen Dris. Otto Meier rat. Claussen und Genossen todt erklärt worden. Nächste Intestaterben sind zwei Brüder, Georg Eduard und Wilhelm Gustav Winter. 4) Der am 1. Juli 1821 in Altona geborene Julius Stein ist seit dem Jahre 1856 verschollen. Erben sind Geschwister, deren Namen dem Amts⸗ gericht aufgegeben sind. 8 Das beantragte Aufgebot wird dahin erlassen; I. daß die nachbenannten:
1) Diederich Julius Hahn,
2) Johanna Sophia Hahn,
3) Johann Heinrich Wilhelm Delf Winter, 1] 4) Julius Stein, ““ hiemit aufgefordert werden, sich spätestens in dem auf Donnerstag, 10. December 1891, Nach⸗ mittags 3 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 14, zu melden, unter dem Rechts⸗ nachtheil, daß dieselben für todt erklärt werden;
II. daß alle unbekannten Erben und Gläubiger der genannten Verschollenen hiemit aufgefordert werden, ihre Ansprüche spätestens in dem obbezeichneten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht an⸗ zumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten — unter dem Rechtsnachtheil des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens. ü
Hamburg, den 4. März 1891. Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung III. Zur Beglaubigung: Ude, Gerichtsschreibergehülfe.
70635] Aufgebot behufs Todeserklärung.
Das Aufgebot des seit Januar 1867 verschollenen, bis dahin hier wohnhaften Gasthofsbesitzers Gottlob Hoffmaun zum Zweck der Todeserklärung ist von dessen Ehefrau Karoline, geborene Germann, hier⸗ selbst beantragt. Gottlob Hoffmann, sowie seine etwaigen unbekannten Erben und Erbnehmer werden daher aufgefordert, sich spätestens im Aufgebots⸗ termin den 22. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird. 3
Dommitzsch, den 7. März 1891.
Königliches Amtsgericht.
69414 1 Die Dnharie (Marianna), verehelichte Augustyniak, geborene Kalka, zu Osnabrück hat die Todeserklärung ihres am 27. Januar 1838 zu Sobialkowo bei Görchen, Kreis Rawilsch, früher Kreis Kröben ge⸗ borenen vollbürtigen Bruders und Sohnes der Jan
soll, beantragt. Derselbe wird biermit aufgeforert, sich spätestens bis zu dem auf den 17. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, hiermit anberaum⸗ ten Termine zu melden, widrigenfalls auf den ferne⸗ ren Antrag der Schwester er für todt erklärt verden wird. Rawitsch, den 27. Februar 1891.
Königliches Amtsgericht.
[70634)2 “ Das Erbschaftsamt in Hamburg in Verwaltung der nachstehenden Verlassenschaften, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Kellinghusen in Bergedorf, beantragt den Erlaß eines Kollektiv⸗Aufgebots: 1) am 2. August 1883 verstarb zu Neuengamme Hermann Harden und am 13. Dezember 1890 da⸗ selbst dessen Ehefrau Marlehn — auch Lehncke — Harden, geb. Lütten; der Ehemann Harden hat ein am 7. Oktober 1881 errichtetes, am 8. Januar 1891 in Hamburg publi⸗ zirtes Testament hinterlassen, in welchem er zu Gunsten seiner Ehefrau und seiner Deszendenten verfügt; die dem Amtsgericht aufgegebenen Enkel der Erb⸗ lasser nehmen nunmehr den Gesammtnachlaß für sich in Anspruch; 2) am 30 November 1890 verstarb in Bergedorf Margaretha Elisabeth Trautmann, Erben sind un⸗ bekannt; 3) am 6. Dezember 1890 verstarb in Bergedorf die Wittwe Anna Catharina Maria Schumacher, geb. Hamester, mit Zurücklassung eines am 17. Fe⸗ bruar 1889 zu Wentorf errichteten, am 3. Januar 1891 in Wentorf und am 12. Februar 1891 in Hamburg publizirten Testaments, in welchem die Erblasserin Anna Catharina Amalie Schumacher, geb. Hamester, genannt ist; die Namen der bekannt gewordenen Intestaterben, von denen einer im Testamente übergangen ist, sind dem Amtsgerichte aufgegeben. 88 Es wird das beantragte Aufgebot dahin erlassen, daß Alle, welche an die vorstehend genannten Ver⸗ lassenschaften Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder dem Inhalte der Testamente des Hermann Harden oder der Wittwe Anna Catharina Amalie — richtiger Anna Catharina Maria — Schumacher, geb. Hamester, und der Umschreibungs⸗ befugniß des Erbschaftsamtes widersprechen wollen, hiermit aufgefordert werden, solche An⸗ und Wider⸗ sprüche spätestens in dem auf Freitag, den 15. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermine bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten, bei Strafe des Ausschlusses. 1 Bergedorf, den 3. März 1891.
Das Amtsgericht.
Lamprecht.
[70631] Amtsgericht Hamburg.
Rechtsanwalt Dr. Otto Meier beantragt den Er⸗
laß eines Kollektiv⸗Aufgebots: .
1) Am 9. Dezember 1890 verstarb hieselbst
Catharina Wilhelmine, geb. Möller, des Johann
Christian Jante Wittwe, mit Hinterlassung eines
am 21. Februar 1882 vollzogenen, am 23. Dezember
1890 publizirten Testaments, in welchem dieselbe
den Kanzlisten der Aufsichtsbehörde für die milden
Stiftungen Jacob Elias Rudolph Niemeier zum
Vollstrecker mit der Umschreibebefugniß ernennt.
Dieser hat dem Antragsteller Vollmacht ertheilt.
Eine im Nachlaß befindliche Hypothek, groß
ℳ 6000,— St Georg, Pag. 7645 steht irrthümlich
zugeschrieben Johann Christian Jante Wittwe, geb.
Müller. 8
2) Am 4. November 1882 verstarb hieselbst Hein⸗
rich Ernst Ude. Derselbe hat mit seiner am
4. Dezember 1890 hier verstorbenen Ehefrau ein am
9. August 1879 vollzogenes, am 23. November 1882
publizirtes Testament hinterlassen, in welchem Adolph
Johannes Pinck und Heinrich Friedrich Ludwig Loh⸗
mann zu Vollstreckern ernannt werden, mit der Um⸗
schreibungsbefugniß
Diese haben die ihnen bekannten Erben dem Amts⸗
gericht namhaft gemacht und dem Antragsteller
Vollmacht ertheilt. 1 1 “
3) Am 3. Januar 1890 verstarb hieselbst die
Wittwe Johanna Ernestine Elisabeth Heyny, geb.
Janitz. Dieselbe hinterläßt ein mit ihrem zu
Wandsbeck verstorbenen Ehemann Joseph Wilhelm
Heyny in Altona am 19. Oktober 1878 errichtetes
und mit 4 Testamentszetteln,
1) der Eheleute d. d. St. Pauli, 27. April 1881,
2) der überlebenden Wittwe d. d. Altona, 5. Juni 1886, 30. Mai 1888 und 27. Juni 1888,
versehenes, am 29. Januar 1891 hieselbst publizirtes,
wechselseitiges Testament, wodurch der Justizrath
Julius Heymann in Altona zum Vollstrecker ernannt
wird, mit der Befugniß, den gemeinschaftlichen Nach⸗
laß gerichtlich und außergerichtlich allein und ohne
Mitwirkung des Gerichts oder der Erben zu ver⸗
treten.
Der Testamentsvollstrecker hat dem Antragsteller
Vollmacht ertheilt. 28
Es wird das beantragte Aufgebot dahin erlassen:
daß Alle, welche an die vorgenannten Verlassen⸗
schaften Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, oder den beigebrachten letzten Willens⸗ ordnungen, sowie der Umschreibebefugniß der Testa⸗ mentsvollstrecker widersprechen wollen, hiemit auf⸗ gefordert werden, solche An⸗ und Widersprüche spätestens in dem auf Donnerstag, den 14. Mai
Johann) und Elzbieta (Elisabeth) Kalka’schen Ehe⸗ 85 x des Carl Kalka, welcher schon vor langer als 15 Jahren ausgewandert sei und
Königliches Amtsgericht. Abthl. V.
Flur 15, Nr. 454/23, Am Hofe, Weide, 72 ar 42 qm, 3 Thlr. 97 Dec.,
seitdem keine Nachri t mehr von sich gegeben haben
1891, Nachmittags 3 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Damm⸗ thorstraße 10, Zimmer Nr. 14, anzumelden — und
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