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8 hat. Wir können uns aber nicht verhehlen, daß wir durch unsere
ihrerseits ebenso ins Auge gefaßt, wie es Seitens der Häuser des
ledigt ist. verschiedenartigen Verhältnissen in einem so großen Gebiet wie Preußen und in noch weit höherem Grade im Deutschen Reich.
aufs Beste regelt und leitet — ja, meine Herren, wie einfach liegen die Verhältnisse in Holland gegenüber unseren Ehenen und Gebirgs⸗ verhältnissen, während dort im Ganzen gleichartige Verhältnisse in einem viel kleineren Lande als Deutschland existiren.
Herren Techniker. Ich kann hervorheben, daß seit Jahren und seit⸗ Ordnung der Wasserangelegenheiten gelenkt worden ist, Seitens des
der Bearbeitung aller Projekte in vollstem Umfange den konkurriren⸗
bevorzuge. 1u1“ Graf Frankenberg: Daß auf diesem Gebiete ein einheitliches Vorgehen der Behörden nothwendig sei, sei anerkannt. Durch den ge⸗ meinsamen Erlaß des Ministers für die Landwirthschaft und des Mi⸗ nisters für die öffentlichen Arbeiten vom 22. Januar 1889 sei schon erreicht worden, daß im vergangenen Jahre die Schutzmaßregeln gegen die Hochwassergefahr und namentlich gegen die Eisganggefahr in einer Hand gelegen hätten und die Gefahr deshalb auch glücklich vermieden worden sei. Der Weg, der mit diesem Erlaß eingeschlagen sei, müsse weiter verfolgt werden, bis man das Ziel erreicht habe. Aber erst eine Central⸗Wasserbehörde werde segensreich wirken können. Man habe zwar eine ganze Reihe von Gesetzen über die Wasserverhält⸗ nisse und habe sich auch im vorigen Jahre noch mit dem Noth⸗ gesetz über die nichtschiffbaren Flüsse in Schlesien beschäftigt, welches den großen Nothständen in Schlesien abhbelfen solle. Dieses Gesetz sei aber, nachdem das Abgeordnetenhaus dasselbe zweimal be⸗ handelt habe, vom Herrenbause abgelehnt worden. Dann babe man jüngst wieder ein Gesetz über die Regulirung der Wupper erhalten; das seien alles dankenswerthe Schritte auf diesem Gebiete, aber man müsse ein ablgemeines deutsches Wasser⸗ recht schaffen. Was man bis jetzt habe, sei keine einheitliche Fluß⸗ regulirung, sondern überall sehe man nur Flickwerk und Stückwerk; das jetzige System der Wasserbauten zu schützen gegen die Hoch⸗ wassersgefahr und die Eisgänge sei untauglich; die in den kleinen oberschlesischen Gebirgsflüssen errichteten Stauwerke würden vom ersten Hochwasser fortgerissen. So habe man in Oberschlesien einen Dammbruch nach dem anderen gehabt. Durch die jetzige Art der Damm⸗ anlagen werde das Bett der Flüsse immer mehr gehoben, sodaß die Flüsse schließlich höher lägen als die Umgebung und nur durch die Dämme gehalten würden. Sehr empfehlenswerth seien die in dem Buche von Gerson, „Wie es hinter unseren Deichen aussehen müßte“, gemachten Vorschläge. Die Ueberschwemmungen erstreckten sich immer nur auf kurze Zeit; wenn man also das Wasser auf kurze Zeit zurückhalten und beherrschen könnte, sei man die Ueberschwemmungen los. Wenn erst eine große Menge Wasser zusammengeströmt sei und den Fluß herunterkomme, sei es nicht mehr zu beherrschen. Ein allgemeines deutsches Wasserrecht erweise sich daher als durchaus nothwendig. Ein Staatsvertrag mit Oesterreich könnte die Verhältnisse der oberen Oder regeln. Ein solcher Ver⸗ trag wäre besser als der Handelsvertrag. In Holland sei für diese Dinge besser gesorgt. Der frühere Staats⸗Minister von Lucius habe bereits das Ziel vorgezeichnet. Nur eine große Behörde könne diese Aufgabe lösen; bei der jetzigen Zersplitterung der Kompetenzen inner⸗ halb der Regierung auf dem Gebiete der Wasserbau⸗Angelegenheiten komme man nicht zum Ziel. Man möge deshalb seinen Antrag oder den der Kommission annehmen.
Herr von Woyrsch: Das Traurigste sei, daß das, was die Herren Wasserbautechniker sagten, für alle Anderen ein Dogma sei. Man beziehe sich immer darauf, der Techniker habe es gesagt, und lasse es dabei bewenden. Man möge den Kommissionsantrag an⸗ nehmen, das werde der Wohlfahrt des Landes dienen. Der Fonds für die genossenschaftlichen und kommunalen Flußregulirungen sei kein Meliorations⸗, sondern ein Verschlechterungsfonds.
Miiister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:
Meine Herren! Ohne mich auf eine weitläufige Diskussion des vorliegenden Antrages einzulassen, möchte ich zur Erwägung stellen, ob vielleicht bei den diesmaligen Kommissionsanträgen derselbe Druck⸗ fehler oder Schreibfehler vorliegt, den der vorjährige Herr Referent, das damalige Mitglied des Hauses, Excellenz Miquel, hervorgehoben hat; der Graf Frankenberg sagt, es solle der Königlichen Staats⸗ regierung zur Erwägung übergeben werden, ob die Bildung u. s. w. nothwendig sei. Hier werden positiv zwei Behörden in dem Antrage der Kommission schon gefordert. Ich glaube nun, daß die Staatsregierung mit dem Kommissionsantrage eigentlich in ihren bereits stattfindenden Erwägungen nicht wesentlich gefördert werden wird. Die Nr. 1 beschränkt sich auf Stromgebiete, das sind, wie ich annehme, unsere großen Flüsse, also Rhein, Elbe oder Weichsel und Alles, was dazu gehört; es ist aber vollständig im Zweifel gelassen, soll die Behörde alle Details entscheiden und regeln bis auf den kleinsten Graben, der in ein Flußgebiet entwässert? Es soll eine Centralbehörde geschaffen werden. Ob diese als eine ausführende ge⸗ dacht ist, ob sie bloß eine begutachtende Behörde sein soll, wie es bei früheren Verhandlungen gefordert ward, das geht Alles aus dem An⸗ trage nicht hervor, er ist zu allgemein gestaltet, sodaß, wenn wir an die praktische Ausführung herangehen, von dem Antrage nichts übrig bleibt, als ein allgemeiner Ausdruck des Unbehagens und der Un⸗ zufriedenheit, welche heutzutage auf dem Gebiet des Wasserwesens in weiten Kreisen herrschen.
Es ist ganz ohne Frage so, wie es mein Herr Vorgänger in den vom Herrn Grafen von Frankenberg vorgelesenen Worten ausgesprochen hat: die Wasserfrage ist für unsere ganzen Verhältnisse des Handels, der Industrie und der Landwirthschaft eine der wichtigsten, die es überhaupt giebt. Es ist zweifellos längere Zeit hindurch dieser An⸗ gelegenheit vielleicht nicht die Aufmerksamkeit zugewandt worden, die
1
sie in neuerer Zeit in Folge der eingetretenen Kalamitäten erhalten
Organisation, durch menschliche Machenschaften überhaupt nicht aus⸗ kommen gegen Fügungen und Schickungen des Himmels und der höheren Macht, wie sie in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Ueberschwem mungen eingetreten sind. Die Regierung hat diese Frage
Landtages geschehen ist; es schweben Verhandlungen sowohl über die Verbesserung der bestehenden Behördenorganisation als über eine neue Redaktion des Wassergesetzes. Aber die Schwierigkeiten treten erst zu Tage, wenn man in die Sache eindringt. Ein Gesetz zu machen über eine Neuordnung der Wasserbehörden resp. die ganze
erschiebung der Kompetenzen, wird nicht so leicht von Statten gehen, und ich glaube kaum, ohne mir ein abschließendes Urtheil erlauben zu wollen, daß es möglich sein wird, im Wege der Behördenorganisa⸗ ion etwas Rützliches zu schaffen, bevor die Wasserrechts frage er⸗ Diese Frage bietet große Schwierigkeiten schon bei den
Wenn exemplifizirt worden ist auf die guten Verhältnisse in nd, daß dort eine Central⸗Wasserbehörde existirt und Alles
Ich möchte noch ein Wort sagen zum Schutze der angegriffenen em überhaupt das öffentliche Interesse in weiterem Umfange auf die
etzigen Herrn Leiters des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten bei
Wenn aber Klagen geführt werden — und mit Recht — über die bestehenden Verhältnisse in unseren Flußgebieten, so darf man doch Eines nicht außer Augen lassen. Wer am Strome wohnt, hat doch recht erhebliche Vortheile gegenüber den Höhenbewohnern, aber er muß naturgemäß auch die Nachtheile, die nun einmal mit der An⸗ siedelung im Ueberschwemmungsgebiet verbunden sind, mit in den Kauf nehmen. Es ist allerdings hart, wenn man von Ueberschwemmung betroffen wird, aber es ist nicht möglich, daß die Gesammtheit der Staatsangehörigen für alle Ueberschwemmungsschäden eintritt.
Ich bin in meiner Stellung wirklich in einer etwas schwierigen Lage; von der einen Seite — das haben Sie ja eben noch gehört — heißt es: Reguliren Sie um Gottes Willen nichts, ehe nicht die Flüsse von unten auf, sei es von der Nordsee oder der Ostsee her, so breit regulirt sind, daß sie alles Wasser aufnehmen können, was je Lust hat herunterzulaufen; damit hört jeder Fortschritt auf dem Gebiete der Wasserkultur auf. Andererseits werden im Staatshaus⸗ halts⸗Etat doch lediglich auch auf Andrängen derjenigen, welche ein Interesse an diesen Angelegenheiten haben, der Staatsregierung Mittel zur Disposition gestellt, um genossenschaftlich Flußkorrekturen und ⸗Regulirungen zu betreiben. Ich kann hier einschalten, wenn ich kurz Gelegenheit hatte, hervorzuheben, daß unser Waldschutzgesetz wenig praktisch geworden ist, daß das von dem Herrn Grafen von Frankenberg genannte Wassergenossenschaftsgesetz von 1879 recht erfreu⸗ liche Fortschritte gezeitigt hat. Wenn ich mich recht entsinne, so sind seit dem Jahre 1880 mindestens 700 bis 750 Wassergenossenschaften gebildet in allen Theilen des Landes, welche dort zur Zufriedenheit und zum größten Theil segensreich wirken, welche aber alle nicht existiren würden und nicht würden existiren können, wenn dem Verlangen des Herrn von Woyrsch Rechnung getragen würde. Es würde damit Alles stillstehen, und auch heute von einem Theil der schlesischen Be⸗ wohner hören die Wünsche und dringenden Ansprüche auf die Be⸗ förderung der sie interessirenden Flußregulirung nicht auf, während von anderer Seite ebenso dringend gefordert wird, es solle garnichts mehr auf diesem Gebiete geschehen.
Ich komme noch mit einem Wort auf die Herren Techniker zurück. Die Techniker haben alle Wassermeliorationen nicht etwa aus eigenem Antrieb gemacht, sie haben vielmehr die Mehrzahl dieser Unternehmungen projektirt und demnächst ausgeführt an der Hand und unter dem Beirath derjenigen Leute, welche ein Interesse zur Sache hatten. Ich glaube, es ist nicht wohlgethan, wenn wir in Verhält⸗ nissen, die wir Alle beklagen, die aber überhaupt zum größten Theil herbeigeführt sind durch Ursachen, auf die wir keinen Einfluß haben, Verhältnissen, die ganz außergewöhnlich sind, immer nach einem Schuldigen suchen. Daß überhaupt einmal ein Techniker auch Etwas nicht richtig projektirt und Etwas in die Brüche geht, ist zweifellos, aber im Großen und Ganzen in der Art den Stab zu brechen über die Kenntnisse unserer Techniker, wie es jetzt beliebt wird, ist ent⸗ schieden falsch. Richtig ist, daß der Schwerpunkt unserer Thätigkeit, soweit die staatliche Fürsorge in Betracht kommt, längere Zeit vor⸗ zugsweise in der Ausbildung und Benutzung der Techniker für Schiff⸗ fahrtszwecke sich bethätigt hat. Meine Herren, auf diesem Gebiet, das kann keine Frage sein, ist Vorzügliches und Hervorragendes ge⸗ leistet. In der neueren Zeit und seit einer Reihe von Jahren tritt das Interesse für die Landwirthschaft mehr und mehr in den Vorder⸗ grund, und es werden Techniker herangebildet, sogenannte Meliorations⸗ techniker, welche sich vorzugsweise mit der wirthschaftlichen Bedeutung des Wassers befassen und mehr und mehr herangezogen werden können für die Nutzbarmachung des Wassers zu Landeskulturzwecken. Man soll nicht die Schuld allein auf die Techniker werfen; Wasserregulirung und Flußregulirung wird nicht bloß in neuerer Zeit, sondern seit Jabrhunderten betrieben, und viele der großen Anlagen, welche bestehen, sind nicht aus der neueren Zeit, sondern sind uns über⸗ kommen von unseren Vätern und Vorfahren, und wenn bei diesen Anlagen Mängel vorhanden sind, so soll uns dies ein Antrieb sein, es besser zu machen. Das Bessere wird nicht sowohl nur durch bloße Organisationsveränderung geschaffen werden, sondern dann erst, wenn die Ueberzeugung von der Verwendbarkeit der unser Vaterland durch⸗ ziehenden Wasserläufe zu den verschiedensten Landeskulturzwecken Ge⸗ meingut weiterer Kreise geworden ist, und durch umfangreiche Thätig⸗ keit gerade auf diesem Gebiet der Kreis der sich für diese Angelegen⸗ heiten interessirenden und besähigten Techniker wächst.
Graf Brühl: Die Annahme des K. nissionsvorschlages Beseitigung — in dem Röööö hieße den Teufel durch Beelzebub austreiben. Es sei, um gegen Willkür der Techniker geschützt zu sein, eine Reihe von Wasser⸗ parlamenten von der Kommission vorgeschlagen. In diesen Parlamenten sollten Laien und Techniker sitzen, aber wenn Laien⸗ und Techniker zusammenkämen, so hätten letztere, die über Zahlen und Kenntniß der Theorien verfügten, stets die Oberhand — Die Garantie sei also nur gering. Sei bei der Oderregulirung ein Fehler gemacht, so werde er bei der Weichsel wiederholt, denn an der Spitze stehe eben wieder der Techniker, der sich an der Oder die Sporen verdient habe. Es sei überhaupt eine mißliche Sache, wenn man an die Regierung Forderungen stelle und hinzufüge: diese Forderungen zu befriedigen ist nicht meine Sache, dazu ist die Regierung da, das Raisonniren darüber bleibt uns überlassen. (Heiterkeit.) Er bedauere also, der Einstimmigkeit nicht beitreten zu können, ihm gehe der Kommissionsvorschlag auf der einen Seite zu weit, auf der anderen Seite nicht weit genug. Sollte er dem Vor⸗ schlag zustimmen können, so müßte dieser ein genau ausgearbeitetes Programm enthalten, es müßten Bestimmungen darin enthalten sein, von wem die Laien ernannt oder gewählt würden, in welchem Ver⸗ hältniß ihre Zahl zu der der Techniker stehen solle u. dgl. — jetzt ““ sei das Schooßkind der Gesetzgebung ““ 2. Ptant. dte Johustri tages, so wüßte er, daß die Industrie sich mit allen Kräften da⸗ gegen eönüea 1J daß sie nicht von allen Seiten als Prügel⸗ Fürst zu Carolath: r ine a ge . und Mvpthenbildung Eb statire er, daß die Beseitigung der diesmaligen Eisversetzung an der Oder nicht dem Verdienst des Wasser⸗Bauinspektors zuzuschreiben sei, son⸗ dern daß dies das Verdienst der Oder selbst sei; an demselben Tage an dem der Inspektor angekommen sei, um die Mittel anzuordnen, mit denen der Eisstockung zu begegnen wäre, habe sich das Eis von 'selbst in Be⸗ wegung gesetzt. Wie ihm (dem Redner) von Einwohnern des Kreises Grünberg mitgetheilt worden sei, habe dort einige Tage große Be⸗ sorgniß geherrscht, und viel habe nicht gefehlt, daß dies Jahr eine
Katastrophe eingetreten wäre, wie vor einigen Jahren in
Graf von Frankenberg: Nachdem der Minister für L i 1“ 1 erg: Landwirth⸗ schaft und auch Graf Brühl gegen den Kommissionsvorschlag g. wendungen erhoben, nehme er seinen Antrag wieder auf und bitte den Präsidenten, darüber abstimmen lassen zu wollen.
für Landwirthschaft über die den Technikern gemachten Vorwürfe gegenüber bemerke er, daß es ja nicht üblich sei, Technikern schroff gegenüberzutreten, aber in diesem Fall sei es durch das Verhalten der Techniker veranlaßt worden. Wo ein Wasserbautechniker amtlich auf⸗ trete, trete er mit einer so brutalen Mißachtung der Laien auf, daß die Gegnerschaft nothwendiger Weise darauf erwidern müsse. Be⸗ “ Sb wäre 88 wenn die Herren Techniker be⸗ scheidener wären Männern gegenüber, die auf eine langjähri . fahrung zurückblicken “
Präsident Herzog von Ratibor: Der Ausdruck „brutale Mißachtung“ in dem Zusammenhang, in dem ihn der Referent gebraucht habe, sei nicht parlamentarisch.
Danach wird der Antrag des Grafen Franken⸗ berg angenommen. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Schluß nach 3 Uhr.
Handel und Gewerbe.
Berlin, 20. März. Butter, Käse und Schmalz.) sgez 18 ℳ, IIa o. abfallende 100 — 106 ℳ, Land⸗, Preußische 90 — 93 ℳ, Netzbrücher 88 — 92 ℳ, Pommersche 90 — 93 ℳ, Polnische 88 — 91 Sennbutter 102 — 105 ℳ, do. Landbutter 85 — 90 ℳ, Schlesische 88 — 92 ℳ, Galizische 75 — 78 ℳ — Margarine 40 — 70 ℳ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 93 — 98 ℳ, Bayerischer 75 — 80 ℳ, do. Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 72 — 78 ℳ, do. IIa 65 — 70 ℳ, Holländer 80 — 90 ℳ, Limburger 40 — 46 ℳ, Quadratmagerkäse Ia. 22 — 26 ℳ, do. IIa 12 — 16 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 40 ℳ reines, in Deutschland raffinirt 43 — 45 ℳ, Berliner Bratenschmalz 45 — 49 ℳ Fett, in Amerika raffinirt 38 ℳ, in Deutschland raffinirt 41,50 — 42,50 ℳ — Tendenz: Butter: Für feine Butter blieben Preise behauptet. Landbutter besser bezahlt. Schmalz: steigend.
8 In der gestrigen Generalversammlung der Königsberger Vereinsbank wurde der vom Verwaltungsrath vorgeschlagenen Dividende von vier Prozent zugestimmt.
— In der Generalversammlung der Westfälischen Bank i Bielefeld wurde die für das Jahr 1890 aufgestellte Bilanz sowi die vorgeschlagene Gewinnvertheilung einstimmig genehmigt und de Vorstande Entlastung ertheilt. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths wurden wiedergewählt und an Stelle des verstorbenen Rittergutsbesitzers W. von Borries in Eckendorf wurde Hermann Bansi, Bielefeld, gewählt. Die Dividende von 6 ½ % gelangt von heute ab zur Auszahlung. 25*
— Die Subskription von funfzig Millionen 3 ½prozentiger amortisabler Hamburgischer Staats⸗ Anleihe erfolgt, wie „W. T. B.“ berichtet, am 25 d. M. zu 96 80. 8
— Das „Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen. „Zeitschrift des Landesgewerbvereins, hat in der Nr. 12 vom März 1891 folgenden Inhalt: Die Braunkohlenindustrie im Großherzogthum Hessen. — Verzeichniß der Vorlesungen, Uebungen und Praktika, welche im Sommer⸗Semester 1891 in den sechs Fach abtheilungen der Großherzoglichen Technischen Hochschule zu Darm⸗ stadt gehalten werden. — Aus den Ortsgewerbvereinen. Friedberg. Rüsselsheim. — Literatur.
Frankfurt a. M., 20. März. (W. T. B.) Wie der „Generalanz.“ meldet, findet die Generalversammlung der Hessischen Ludwigs⸗ bahn am 4. April d. J. statt. Die Dividende ist vom Ver⸗ waltungsrath auf 4 ½ % festgesetzt. Leipzig, 20. März. (W. T. B.) Kammzug ⸗Termin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. März 4,355 ℳ, pr. Apri 4,35 ℳ, pr. Mai 4,35 ℳ, pr. Juni 4,37 ½ ℳ, pr. Juli 4,37 ½ ℳ 8 Pg .8 8 8 “ 4,42 ½ ℳ, pr. Oktober 4,42 ½ ℳ r. November 4,45 ℳ, pr. Dezember 4,45 ℳ, pr. Janu 45 ℳ kanias 18980 8c. Rohrz. 3 6, pr. Januar 4,45 ℳ
ien, 20. März. (W. T. B) Wie die „Presse“ meldet, werden demnächst im Handels⸗Ministerium ö“ vec der Böhmischen Nordbahn wegen der Kapitalsvermehrung beginnen und wird die Verwaltung der Bahn dabei die Erhöhung der vertragsmäßigen Einlösungsrente anstreben. Gleichzeitig mit einer Investitions⸗Anleihe soll die Konversion in 3 ½ % Goldpriori⸗ täten durchgeführt werden. 8 8 London, 20. März. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung 8
Manchester, 20. März. (W. T. B.) 12r Water 30r Water Taylor 8 , 20r Water D9.,19 7 ¼, Pohlor 6-. Clayton 8¼., 32r Mock Brooke 8 ½, 40r Mayoll 8 ⅞, 40er Medio Wilkinson 9 ¾, 32r Warpcops Lees 8 ⅛, 36r Warpcops Rowland 8 ½, 40r Double Weston 9 ⅜, 60r Double Courante Qualität 12 ⅜, 32“ 116 vards 16 16 grey Printers aus 321/46r 165. Fest. WEETE“ 8* 88 B.) Die Vorräthe von
en Store aufen f 535 267 8 842 609 Pona im 81 Jahre. “ Die Zahl der im Betriebe befindlichen 5 eträgt 31 gegen 89 im vorigen Jahre. Ranlichen Hechöt ö. 3
Butter: Hof⸗ und Genossen⸗
Ausgabe gelangende Gesetzblatt wird die Verordnungen ver⸗ öffentlichen, betreffend die Kündigung der Sböö billets dritter, vierter und fünfter Emission, sowie der 1888 nicht prolongirten Bankbillets erster Emission im Gesammt⸗Nominalbetrage von 184,1 Millionen Rubel zum 15. Juni 1891, sowie betreffend die Emission der dritten 4pro⸗ zentigen inneren Anleihe im Nominalbetrage von 194 Millionen Rubel, deren Zinslauf an demselben Tage beginnt. Die Inhaber der gedachten Bankbillets können an Zahlungsstatt Obligationen der neuen Anleihe in gleichem Nominalbetrage Plus 5 pro hundert Rubel Nominal baar nebst Zinsen für die Bankbillets per 15. Juni er⸗ 1 b inneren Anleihe sind mit njenig er letzten inneren Anleihe gleichlautend. Die Realisirun vhe eichbbent gleichlautend. Die Realisirung Die „Nowoje Wremja“ klagt über außergewöhnlichen Frachten⸗ mangel in Sebastopol. Ein französischer Dampfer habe dort acht Tage vergeblich Ladung gesucht und sei dann leer ausgelaufen. New⸗ Pork, 20. März. (W. T. B.) In einer Unterredung, welche ein Vertreter der „New⸗York Tribune“ mit dem Direktor der Münze hatte, erklärte der Letztere, daß die Präsidenten der groß en Banken, die hervorragendsten Kaufleute, sowie die öffeniliche Meinung das Verbot des Schatzamts der Ausfuhr 2 Ahen. Rasen billzge. nhc 8Gö6 werde auch in Zukunft her Weise den europäischen Ländern gegenü del
die Ausfuhr von Gold nicht begünstigen. ue“ Im Ganzen wurden 1 025 000 Doll. aus der Münze für den Export zurückgezogen. Dieser Betrag wurde in Eagles, Half⸗ Eagles und Double⸗Eagles geliefert. Das Schatzamt ver⸗ e den Umtausch e S im Werthe von b rs gegen gemünztes . Die Nachf für 8n Swert baner sot 3 0 Die Nachfrage nach Barren
ew⸗York, 20. ärz. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 93 000 Ballen. Ausfuhr nach Großbritannien 48 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 32 000 Ballen. Vorrath 669 000 Ballen. Philadelphia, 20. März. (W. T. B.) Die Behörden haben die hiesige Keystone⸗Nationalbank geschlossen, weil die Reserve unter die gesetzlich vorgeschriebene Höhe gesunken ist: in der Bunk befinden sich Depositen im Werthe von 1 400 000 Dollars, darunter 400 000 Dollars städtische Depositen. Wie verlautet, würden die Einlagen voll zurückgezahlt werden.
Referent von Klitzing: Den Ausführungen des Ministers
8
Amtliche Preisfeststellung fur. 107 — 109 ℳ, IIIa. —,
St. Petersburg, 20. März. (W. T. B.) Das morgen zur
“
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 21. März
Statistik und Volkswirthschaft. 1“
dDie privaten Gebäude in Preußen insbesondere. BVpon den 7 264 838 Gebäuden im privaten Besitz, welche auf Grund der Materialien der Gebäudesteuer⸗Revision von 1878 im preußischen Staat ermittelt wurden, waren 3 129 231 Wohngebäude, während 385 758 gewerblichen “ dienten; hierbei sind 49 299 Wohngebäude mit gewerblichen Baulichkeiten beiden Gruppen zugezählt worden. Die für sich allein selbständig bestehenden sonstigen Gebäude und Baulichkeiten, welche nicht den beiden vorstehend bezeichneten Zwecken dienen, setzen sich zusammen aus 790 304 Scheunen, 1 842 304 Ställen, 393 427 Scheunen mit Ställen, 405 257 anderen Wirthschaftsgebäuden, 201 500 Schuppen, 89 727 Holzställen, 31 436 Abtritten, 12 525 Ein⸗ und Thorfahrten, 7684 Gartenhäusern, 9552 Bienenhäusern, 2652 Backöfen, 274 Badehäusern, 1568 Baracken, Buden oder Hütten, 256 Brunnenbäusern, 32 Erbbegräbnissen, 7 Fahrstühlen und Förder⸗ thürmen, 1256 Geflügelhäusern, 2707 Gewächs⸗ und Treibhäusern, 540 Hallen, 32 Kapellen, 59 Müllgruben, 288 Privatkegelbahnen, 48 Reit⸗ bahnen, 41 Ruinen und Burgen, 104 Schornsteinen, 190 Thürmen, 44 Treppenhäusern, 13 Turnhäusern und 5321 anderen Gebäuden und Baulichkeiten verschiedener Art. Auch die letztgenannten würden sich zum größten Theile noch auf die vorher erwähnten Gruppen ver⸗ theilen, wenn eine soweit gehende Spezialisirung schon bei der Aus⸗ zählung in Betracht gezogen worden wäre. Auch diese Zahlen bieten für sich wie in ihrer Vertheilung auf die Landestheile ein hobes Interesse, wie denn beispielsweise die in der Provinz Sachsen ermit⸗ telten 1059, d. b. 84 % sämmtlicher im Staate vorhandenen beson⸗ deren Geflügelhäuser auf die Ausdehnung und Gestaltung der Hühner⸗ zucht in dieser Provinz hindeuten. “ 8
Vergleicht man die privaten Gebäude überhaupt bezw. die privaten Wohn⸗ und gewerblichen Gebäude im Staat, in den Pro⸗ vinzen und Regierungsbezirken mit der Bewohnerzahl dieser Gebiete, so ergiebt sich, daß im Staat auf ein privates Gebäude überhaupt 3,7, auf ein Wohngebaäͤude 8,7 und auf ein gewerbliches Gebäude 70,5 Ortsanwesende kommen. Der Umfang der Gehäude in Berlin läßt diese Verhältnißzahlen auf 23,6 bezw. 50,2 und 138,0 steigen. Die größte Dichtigkeit des Wohnens findet sich nächst Berlin in den Prodinzen Oftpreußen, Westpreußen und Pommern mit je 10,8 die geringste in Hannover, Hessen⸗Nassau und Rheinland mit je 7,2 Ortsanwesenden auf ein Wohngebäude, während die Behausungsziffer in den Regie⸗ rungsbezirken Koblenz und Aachen bis auf 6,2 bezw. 6,3 sinkt. Die meisten gewerblichen Gebäude im Verhältnisse zur Einwohnerzahl sind unter den Provinzen in Sachsen vorhanden, wo bereits auf 49,8 Einwohner eine derartige Baulichkeit kommt, sowie unter den Regierungsbezirken in Merseburg, Arnsberg, Magdeburg, Wies⸗ baden und Düsseldorf, welche auf je 48,1 bezw. 48,4 — 48,8 — 49,8 und 49,8 Einwohner schon ein gewerbliches Gebäude zählen. Dagegen trifft in den Provinzen Ostpreußen, Westpreußen und Posen erst auf 120,3 — 118,4 bezw. 109,9 und in den Regierungsbezirken Marien⸗ werder, Gumbinnen, Köslin, Königsberg und Bromberg erst auf 130,3 — 122,3 — 120,0 — 119,1 und 116,1 Ortsanwesende ein solches Bauwerk.
Koksabsatz aus dem Ruhr⸗ und Aachener Bezirk
8 nach Frankreich.
In Uebereinstimmung mit dem Gutachten des Landeseisenbahnraths (Sitzung vom 10./11. Dezember 1886) hatte die Staatseisenbahnverwal⸗ tung vor rinigen Jahren die Gewährung einer Frachtermäßigung von 2,5 ℳ für die Tonne Koks von der Ruhr nach französischen Hochöfen im Gebiet von Nancy und Longwy abgelehnt, weil bei Annahme des Antrags und der unvermeidlichen Ausdehnung der Frachtermäßigung auf die vorliegenden Stationen des deutschen Zollgebietes eine überwiegende Schädigung der übrigen deutschen Eisenwerke zu befürchten war. Wegen dieser Ablehnung und der angeblich daraus zu erwartenden Schädigung der westfälischen Koksindustrie, welche ohne solche Er⸗ mäßigungen ihren Absatz nach Frankreich nicht aufrecht erhalten könne, hat die Staatseisenbahnverwaltung seiner Zeit manche An⸗ fechtung erfahren.
Es ist nicht ohne Interesse, daß gleichwohl, wie wir vernehmen, nach den nunmehr vorliegenden Versandziffern der Fer se. von dem Ruhr⸗ und Aachener Kohlenbezirk nach dem Gebiet von Nancy und Longwy nach einem vorübergehenden Rückgang in den Jahren 1886 und 1887 bis zum Jahre 1890 eine solche Ausdehnung erlangt hat, daß der Versand im Jahre 1890 den des Jahres 1885 fast um die Hälfte übersteigt. Es betrug nämlich der Versand im Jahre 1885: 174 380 t, 1886: 131 270 t, 1887: 121 488 t, 1888: 188 900 t, 1889: 133 170 t, 1890: 260 900 t.
Ebenfalls in erheblichem Maße ist der Absatz nach dem benach⸗ barten Luxemburg⸗Lothringen gestiegen, sodaß der Versand nach diesem Gebiete und den Bezirken von Nancy und Longwy zu⸗ sammen im Jahre 1890 denjenigen des Jahres 1885 um 41 % übertrifft.
Es wurden aus dem Ruhr⸗ und Aachener Kohlenbezirk nach Luxemburg⸗Lothringen und den Bezirken von Nancy und Longwy an Koks versandt 1885: 978 770 t, 1886: 773 240 t, 1887: 951 4 1 1888: 1 117 068 t, 1889: 1 091 540 t, 1890: 1 386 552 t.
Zur Arbeiterbewegung. 1
Aus dem rheinisch⸗westfälischen Industriebezirk wird der „Elbf. Ztg.“ unter dem 18. d. M. geschrieben, daß in den an den vorhergegangenen Tagen abgehaltenen zahlreichen Bergarbeiter⸗ versammlungen überall an den bekannten Bochumer Forde⸗ rungen, namentlich dem Minimallobn und der achtstündigen Netto⸗ Schicht, festgehalten wurde. Festgestellt wurde aber auch, daß in fast sämmtlichen Versammlungen nur ein Viertel bis ein Drittel der Belegschaft der lebhaftesten Agitation Folge geleistet hatte. Nachdem Auer und Singer hier von einem Ausstand abgerathen haben, strengen sich auch die hiesigen sozialdemokratischen Führer, u. A. Schröder und Lehmann an, einen eventuellen Ausstand in diesem Jahre als gänzlich verfehlt und nutzlos hinzustellen.
Aus Silschede wird der „Rh.⸗West. Ztg.“ unter dem 19. d. M. berichtet: In der letzten nur noch von 136 ausständischen Arbeitern der Zeche „Ver. Trappe“ besuchten Bergarbeiterversammlung, zu welcher Fremde keinen Zutritt hatten, wurde über die Bestimmung des Grubenvorstandes: vor Wiederanlegung zur Arbeit ꝛc. den Abkehrschein zu fordern, in geheimer Wahl abgestimmt, wobei sich das überraschende Resultat ergab, daß von den 136 abgegebenen Stimmen 123 sich dafür entschieden, die „Ab⸗ kehr in Empfang zu nehmen und die Zechenverwaltung um Wiederanlegung zur Arbeit freundlichst zu ersuchen“. Noch er⸗ freulicher war die hierauf öffentlich abgegebene Erklärung der Leute, welche mit allen gegen nur eine Stimme erfolgte, sich an einem etwa ausbrechenden großen Bergarbeiterstrike nicht betheiligen zu wollen und aus dem Bergarbeiterverbande, der sie bezüglich der in Aussicht gestellten Unterstützungen (3—4 ℳ pro Tag und pro Mann) im Stiche gelassen, auszuscheiden. Gleichsam wie ein versöhnender Abschluß der nunmehr bereits sieben Wochen andauernden Strikeperiode klingt die von den Leuten zum Schluß der Versammlung abgegebene Erklärung: fortan in guten und bösen Tagen treu und unentwegt zur
an den Grubenvorstand die Bitte, nunmehr auch ihrerseits, soweit es nicht schon geschehen sein sollte, zu vergeben und zu vergessen.
Wie dem „Vorwärts“ aus Nordhausen geschrieben wird, nehmen dort die Arbeiterbewegung und der Anschluß der Arbeiter an die sozialdemokratische Partei⸗Organisation Fortgang. Namentlich auch in dem benachbarten Städtchen Ellrich gewinne die Organisation immer mehr Boden und über andere politische Parteien, die dort vertreten seien, die Oberhand. Alle Leute in der Stadt, Handwerksmeister und gewerkschaftliche Arbeiter hätten sich der Bewegung angeschlossen. Das Blatt theilt dann folgende Ausführungen des „Nordh. Cour.“ mit: „Die Stadt Ellrich ist durch reiche Gaben der Natur ge⸗ segnet und das Aufblühen der Gewerbe würde die Bevölkerung wobl⸗ habend machen, wenn nicht der Samen der Zwietracht in unerschöpf⸗ licher Fülle durch die sozialdemokratischen Agitatoren aus⸗ gestreut würde. Ellrich ist ein wahres Agitationsfeld für diese Leute geworden. Die Folgen davon treten in allerlei Erscheinungen zu Tage. Am Tollsten geberden sich die jungen Burschen; Betrügereien gegen ihre Eltern beim Abliefern des Lohnes, Rohheiten auf der Straße, freches Gebahren ihren Brotherren gegenüber ist heutzutage fast allgemein berrschende Unsitte.“ 1
Aus Duisburg wird der „Frkf. Ztg.“ berichtet: Die Getreidefirmen baben ihren Arbeitern einen „Arbeits⸗ vertrag“, gültig bis zum 31. März 1892, zur Annahme vorgelegt, von dem einige Stellen auch für andere Getreide⸗ plätze von Interesse sind. Die Akkordlöhne werden danach betragen: 1) Für sämmtliche Fruchtsorten ab Schiff auf Waggon per 5000 kg 4 ℳ, 2) ab Schiff auf Lager untere Etage 4 ℳ, 3) ab Schiff in obere Etagen 5 ℳ, 4) gesackte Frucht ab Schiff auf Waggon oder erste Etage per 5000 kg 3,50 ℳ, 5) ab Schiff in obere Etagen 4 50 ℳ, 6) gesackte Frucht vom Speicher aus allen Etagen per 5000 kg 2 ℳ Beiderseitige Kündigungsfrist von 14 Tagen Sonnabends; dem Arbeitgeber steht sofortige Entlassung des Arbeiters zu, sofern sich derselbe den Anordnungen des Meisters nicht in jeder Weise fügt oder seine Arbeit nicht in ordnungsmäßiger Weise verrichtet. Aenderung der Lohnsätze nur mit gegenseitiger vierzehntägiger Kündigung und besonderer Vereinbarung. Konventional⸗ strafen von 150 ℳ für die Firma sowohl als jeden Arbeiter u. s. w. Die Getreideträger lehnen diese Bedingungen in der Hauptsache ab, sodaß der Ausstand fortdauert. t
Ueber die sozialdemokratische Maifeier in Stuttgar berichtet die „Tgw.“: In Uebereinstimmung mit der Kundgebung der sozialdemokratischen Fraktion beabsichtigt die hiesige Parteileitung, die Maifeier am 3. Mai zu halten. Dabei ist ein großer Festzug in Aussicht genommen, an welchem die sozialistischen Vereine sowie sämmtliche gewerblichen Arbeiter des Stadt⸗ direktionsbezirks, letztere in großen Berufsgruppen vereinigt, theilnehmen. Der Zug nimmt seinen Weg durch verschiedene Straßen der Arbeiterhalle zu, woselbst die Vereine von Stöckach und Heslach mit ihren Musikchören abzweigen, um den zweiten Theil der Feier in ihren Versammlungslokalen zu begehen. 8
In Mainz beschloß eine Versammlung der Fachvereine am Dienstag, daß am 1. Mai d. J. von sämmtlichen Arbeitern und Arbeiterinnen ein gewisser Prozentsatz ihres Arbeitsverdienstes erhoben und an die General⸗Strikekommission in Hamburg über⸗ wiesen werden soll, um damit einen Fonds zur späteren erfolgreichen Durchführung der Arbeitszeit⸗Verkürzung zu bilden. Zur Erhebung dieser Beträge sollen Marken im Werthe von 25 ₰ für Arbeiterinnen und im Werthe von 50 ₰, 75 ₰ und 1 ℳ für Arbeiter verausgabt werden. Aehnliche Sammlungen werden, wie der „Frkf. Ztg.“ mit⸗ getheilt wird, in ganz Deutschland veranstaltet werden.
Hier in Berlin wird einer Mittheilung der Berliner „Volks⸗ Ztg.“ zufolge das Einigungsamt, welches Seitens des Ver⸗ eins der Cigarren⸗ und Tabackfabrikanten Berlins und Umgegend angeregt worden war, nun doch nicht zu Stande kommen. Die Tabackarbeiter und⸗Arbeiterinnen hatten sich unter gewissen Bedingungen mit der Errichtung eines Einigungsamts nach dem Vor⸗ schlage der Fabrikanten einverstanden erklärt. Diese Bedingungen sind von dem Fabrikantenverein abgelehnt worden; demzufolge ging die letzte öffentliche Versammlung der Tabackarbeiter und ⸗Ar⸗ beiterinnen über das Projekt eines Einigungsamts zur Tages⸗ ordnung über. 88 8
Ein Brüsseler Telegramm des Wolff’'schen Bureaus meldet, daß nach Nachrichten aus Seraing in den großen Cockerill'schen Eisen⸗ und Kohlenbergwerken ein allgemeiner Arbeiter⸗ ausstand ausgebrochen ist. Die Verwaltung der Werke rief die Gendarmerie aus Lüttich herbei. Unter den feiernden Arbeitern herrschte große Aufregung. Die Gen⸗ darmerie war genöthigt, die neugierige Volksmenge nach dem Bahnhof zurückzudrängen. Dorthin zogen sich auch die Ausständigen zurück. Die Massen nahmen gegenüber den Gendarmen eine auf⸗ reizende Haltung ein. — Wie der „Rh.⸗W. Ztg.“ aus Mons berichtet wird, herrscht in der ganzen Borinage eine all⸗ gemeine Aufregung, ein Mißbehagen, welches jedoch bis jetzt nicht zum Ausbruch gekommen ist. Die eingetretene Erniedrigung der Löhne ist fast in allen Kohlengruben bedeutend; an manchen Stellen sind die Löhne um 30 % gefallen. Trotzdem sind die Gruben⸗ arbeiter fest entschlossen, auszuharren und die Arbeit nicht einzustellen. Alles wird für die bevorstehende allgemeine Arbeitseinstellung, welche nach dem 1. April stattfinden soll, aufbewahrt.
Aus Paris wird telegraphisch berichtet, daß eine Kom⸗ mission des Pariser Munizipalrathes in ihrer gestrigen Sitzung verschiedene Vorschläge, betreffend die Arbeiter⸗ kundgebung am 1. Mai berathen habe. Die Kom⸗ mission beschloß, dem Muntipalrath die Betheiligung an der Kundgebung und die Erklärung des 1. Mai zum Ruhe⸗ tag für die städtischen Arbeiter und Angestellten anzu⸗ empfehlen. Der Munizipalrath wird voraussichtlich die Vorschläge der Kommission annehmen. 1
Der Präsident des amerikanischen Arbeiterbundes hat, wie ein Wolff'sches Telegramm aus New⸗York mit⸗ theilt, an die IETEö der Vereinigten Staaten eine Aufforderung zu Subskriptionen gerichtet Behufs Unterstützung der 150 000 Grubenarbeiter, welche die Ab⸗ sicht kundgegeben haben am 1. Mai den Kampf zur Herbeiführung des achtstündigen Arbeitstages zu beginnen.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 8. März bis inkl. 14. März cr. zur Anmeldung gekommen: 264 Ehe⸗ schließungen, 997 Lebendgeborene, 34 Todtgeborene, 650 Sterbefälle.
Kunst und Wissenschaft.
P„ Die Königlich sächsische Museumsverwaltung at vor einiger Zeit nicht sowohl die Räume ihres Kupfer⸗ tichkabinets in Dresden, dessen Sammlung durch inzutreten der Werke ausgezeichneter Malerradirer, wie Max linger, Köpping, Stauffer⸗Bern u. A., stetig angewachsen ist, um einen erheblichen Nebenraum er⸗
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1891.
und 18. Jahrhunderts, wie Tiepole, Battoni, Caraletto, Denner, R. Mengs, Greuze u. s. w., nebst den berühmten Pastell⸗ bildern untergebracht, um für die Gemälde neuerer Meister mehr Platz zu gewinnen. Von letzteren hat sie in jüngster Zeit das figurenreiche Bild des Düsseldorfer Malers Aloys Feldm ann: „Aufnahnie einer Novize unter die Benediktiner zu Engelberg in der Schweiz“ erworben, nachdem sie ven dem bedeutendsten der heutigen pofitiv⸗christlichen Maler, dem Professor Eduard von Gebhardt, dessen nefergreifende „Pietà“ angekauft hatte.
In den unteren Räumen des eben erst eröffneten „Al⸗ bertinum“ am Belvedere beginnt der Direktor der Skulpturen⸗ sammlungen Prof. Dr. Treu die Aufstellung von Eips⸗ abgüssen nach den Werken neuerer hervorragender Meister, wie Schlüter, Thorwaldsen, Hähnel, Rietschel, Rauch, R. Begas, Tilgner, Edgar Böhm, Beh⸗
Maler des 17.
rens u. A
Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. In der Sitzung vom 11. März beendete Hr. Archivar Dr. Meinardus seinen Vortrag über die Kommerzkollegien des Großen Kurfürsten. Aus den Berathungen der im Februar 1684 eingesetzten Kommission sind die Organisationen der Kommerzkollegien in Königsberg und Kolberg hervorgegangen. Im August 1684 wurde das Königsberger, im Februar 1685 das Kolberger Kolleg eingerichtet. Beide erhielten Geschäftsordnung und Instruktion, für Preußen wurde ein Havarie⸗ und ein Wechselrecht ausgearbeitet; die Instruktion und Ordnung für das hinterpommersche Kommerzkolleg oder Licentgericht wurde erst Ende Oktober 1686 fertig. Das General⸗ oder Haupt⸗ Kommerzkoͤlleg in Berlin ist auch im Laufe des Jahres 1684 organisirt. Für seine Zusammensetzung sind wir auf einzelne Notizen ange⸗ wiesen. Zu seiner Komvpetenz gehörte zunächst die Erledigung der Appellationen und der Correspondenz der Provinzialbehörden, so⸗ dann überhaupt die Beförderung der Kommerzien im ganzen Lande, die Einführung neuer Manufakturen, endlich wshl auch die Placirung der fremden Handwerker und Fabrikanten. Die richterliche Kompetenz im Verhältniß zum Kammergericht und den städtischen Magistraten zu Berlin ist durch eine besondere Verfügung geregelt, und in ähn⸗ licher Weise auch zu den Instanzen zu Königsberg und Kolberg. Während nun dargelegt wurde, wie die Provinzialbehörden in den letzten Lebensjahren des Großen Kurfürsten die dort zum Besten von Schiffahrt und Handel getroffenen Einrichtungen weiter entwickelten, wurde die Thätigkeit des Berliner General⸗Kommerzkollegs an verschiedenen Beispielen, namentlich auch dem Versuche, eine Feuer⸗ kassenordnung in Berlin einzuführen, erläutert. Kurfürst Fried⸗ rich III. hat die Kommerzkollegien gleich in den ersten Jahren seiner Regierung wieder aufgehoben, sei es, weil die Orga⸗ nisation Mängel aufwies, sei es aus Nachgiebigkeit gegen die ein⸗ müthige und heftige Opposition der Magistrate von Berlin, Königs⸗ berg und Kolberg, die aber größtentheils einem kurzsichtigen Parti⸗ kularismus gegenüber diesen im Sinne der Förderung der einheitlichen Staatsbildung ins Leben gerufenen Organisationen entsprang.
Im Gegensatz zu der Behauptung, daß Handgranaten unter Friedrich dem Großen außer im Festungskriege nicht mehr in Gebrauch gewesen seien, bewies Hr. Oberst⸗Lieutenant Schnackenburg, daß auch nach dem Tode Friedrich Wilhelm's I. bei Friedensübungen im freien Felde mit Handgranaten gefeuert wurde, und daß im Jahre 1741 noch das ausrückende mobile Corps des Dessauers Hand⸗ granaten empfing mit der Bestimmung, dieselben im Feldkriege zu gebrauchen. Nachdem durch das Exerzier⸗Reglement von 1743 die Handgranaten abgeschafft waren, erhielten 1744 die Grenadier⸗ Korporale gezogene Gewehre.
Hr. Archiv⸗Assistent Dr. Meinecke machte Mittheilungen aus den Briefen eines preußischen Generalstabs⸗Offiziers aus den Jahren 1803 — 1814. Der Verfasser war ein scharfer und geistvoller Beobachter, aber mehr kritisch als aufbauend angelegt. Obgleich er sich der Nothwendigkeit militärischer und politischer Reformen nicht ver⸗ schließt, fehlt ihm doch das Verständniß für das sittliche Pathos Scharnhorst's und seiner Genossen. Nichtsdestoweniger beschäftigen ihn diese aufs Höchste, bald gewinnen sie ihm eine unwillige Achtung ab, bald, wenn er ihre Schwächen durchschaut zu haben glaubt, läßt er schonungslos seinen Spott über sie aus. Scharnhorst ist ihm von vornherein unsympathisch als Ausländer. Als ob wir bloß dazu sind, schreibt er 1803, das Land zu düngen und zu kultiviren, indeß zur Leitung und Besorgung des Intellektuellen eine höhere Race von fern her verschrieben werden muß. In feinen Augen ist Scharnhorst nureingelehrter⸗ Schulmeister und Pedant. Der bekannte gelehrte Mann, schreibt er nach der Schlacht von Großgörschen, vergaß, wie gewöhnlich, bei der Ausführung alle in seinen Hand⸗ und Taschenbüchern entwickelte⸗ Wissenschaft. Ein durchaus ungerechtes Urtheil, da Scharnhorst an den Dispositionen zur Schlacht undetheiligt war. Die zahlreichen Zeugnisse für die Intrignen, die 1808 bei der Entlassung Stein’s⸗ gespielt haben, vermehrt seine Aeußerung aus Königsberg, 28. No⸗ vember 1808: „Minister Stein ist entfernt, mehr durch die geschickten. Manõövers seiner Gegenpartei, als auf Veranlassung des französischen Gouvernements.“ Freilich stand er den leitenden Kreisen damals nicht nahe genug, um als Quelle ersten Ranges gelten zu können. Ein stolzes Wort der Königin Luise theilt er im März 1806 mit: „Ich habe Könige geboren, ich muß königlich denken, die Ehre der Nation fordert Krieg.“
— Das Kommißariat Berlin W. der stellung London erhielt folgende Zuschrift: „Berlin, 20. März 1891. Dem Deutschen Fhrencomits ec. erwidere ich auf die gefl. Zuschrift vom 13. d. M. ergebenst, dag die be⸗ theiligten Bundesregierungen sowie der Kaiserliche Herr Statthalter in Elsaß⸗Lothringen und der Chef des Reichsarnte für die Verwal⸗ tung der Reichseisenbahnen die ihnen unterstellten Eisenbalmverwal⸗ tungen angewiesen haben, dentenigen Gegenständm, welche auf der diesjährigen Deutschen Ausstellung in London auzgestellt rꝛerden und⸗ unverkauft geblieben, frachtfreie Rückbefördeneng untes den alle gemein üblichen bei den Abfertigungsstellen einzufehenden Bedingungen zu gewähren. Der Staatssekretär dis Innern: gs. von Baettichee, Zu obiger Bekanntmachung bimerken wir, daß es von Wichtickeit⸗ ist, die Originalfrachtbriefe der Hmsendung aufzubewahren, da nur auf Grund dieser Dokumente und einer Bescheinigung des General⸗ Sekretärs frachtfreie Rückkehr der Ausstellungsgüter gewährt wird. Daßs die Ausstellungsgüter zollfrei nach Deutsch land zurückkahren dünfen, ist bereits früher mitgetheilt worden. — “ Da die Ausstellung am 9. Mai eröffnet wird, muß zedenfals Anfang April mit dem Versandt begonnen werden. Das Kommissariat liefert extra angefertigte Etiauetten, welche auf den Verpackungen zu befestigen sind und dazu dienen, die Ausstellungsgöter leicht erkeuntlich zu machen. Ein großes Londoner Haus übernimmt die Aufbewahrung der Verpackungen für den sehr geringen Preis von 2 bis 3 ℳ pro Quadrarmeter während der ganzen Dauer der Ausstellung. Eine Reihe deutscher Speditionsfirmen hat für den Versondttraneven
Deunischen Aus⸗
Zeche „Ver. Trappe“ halten zu wollen. — Das Blatt richtet An⸗ gesichts dieses Verhaltens der Leute an die Zechenverwaltung bezw.
weitert, sondern auch in den gegenüberliegenben Sälen l die im obersten Stock der Galerie befindlichen
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Preisermäßigungen eintreten lassen; dieselben sind beim Kommissarw⸗ In erfahren. 8 “