— Deutscher Soldatenhort, illustrirte Zeitschrift für alle Waffengattungen des deutschen Heeres. Herausgegeben von Heinrich Hacke, Lieutenant d. L. Berlin 1891. Verlag von Karl Siegis⸗ mund. — Der Soldatenhort liegt im ersten Jahrgang vollständig vor und zeigt sich trotz seiner Jugend völlig gewachsen den Aufgaben, die er sich gestellt und die er auf dem Titelblatt der ersten Nummer in einfachen ansprechenden Worten in dem Gedicht: „Es braust von dem Belt und der Nordsee Strand“ durch Max Dittrich hat aussprechen lassen. Sein Bestreben, die Treue zu Kaiser und Reich zu festigen und weiter zu verbreiten im Hecre und in allen Schichten der Be⸗ völkerung, bei den Alten wie den Jungen, sowie die Lust und Liebe zum Soldatenstande und das Interesse an der vaterländischen Geschichte zu erwecken, leuchtet aus jeder Seite dieser Zeitschrift hervor. Die Auswahl des Stoffs ist eine so vielseitige, daß durch ernste und scherz⸗ hafte Erzählungen, abwechselnd mit lehrreichen, leicht faßlichen Auf⸗ sätzen militärischen Inhalts und Auszügen aus der deutschen und preußischen Geschichte, der Soldat stets angenehm unterbalten, nie er⸗ müdet wird. Die große Zabl rühmlichst bekannter Schriftsteller, die als Mitarbeiter für den Soldatenhort gewonnen sind und von denen es genügen möge, einige wie von Campe, Otto Dörflas, Scheibert, Gerhard von Amyntor, E. von Wald⸗Zedtwitz, Botho von Pressentin, Benedix, Fedor von Köppen und Schönbeck bervorzuheben, bürgen für den gediegenen Inhalt der Zeitschrift, die sich bei aller Einfachheit durch eine besondere Reinheit der Sprache auszeichnet. Viele Lebens⸗ beschreibungen hervorragender Heerführer der früheren Zeit und höherer Offiziere der Ietztzeit, wie die des Prinzen Friedrich Carl von Preußen, des General⸗Feldmarschalls Grafen von Blumenthal, des General⸗Obersten der Infanterie von Pape, des Reichskanzlers von Caprivi, des früheren und des jetzigen Kriegs⸗Ministers von Verdy du Vernois und von Kaltenborn⸗Stachau, des Generals von Scharnhorst und des General⸗Feldmarschalls Grafen von Wrangel, geschmückt mit ihren fast durchweg sehr getreuen Bildnissen, tragen wesentlich zur Belebung des reichen Inhalts bei. Unter den vortrefflichen Illustrationen seien genannt ein wohlgelungenes Bild Seiner Majestät des Kaisers und Königs in der Kürassier⸗Uniform mit umgehängtem Mantel, ferner ein vorzügliches Bild Friedrich's des Großen nach dem Geschichtswerke von Berner, ein sprechend ähnliches Bild des General⸗Feldmarschalls Grafen von Moltke zum neunzigjährigen Geburtstage, nach einer photographischen Aufnahme von Loescher und Petsch, und endlich ein reizendes Familienbild, die Weihnachtsbescheerung im Kaiserhause, Holzschnitt nach einer Zeichnung von William Pape, auf dem man die lieblichen fünf Kaiserlichen Prinzen freudestrahlend über die mili⸗ tärischen Spielsachen, mit diesen beschäfligt siebt. Ganz besonders verdient es anerkannt zu werden, daß der Soldatenhort sich erboten hat, infolge vielfacher Bestellungen militärischer Vorgesetzten Porträts oder Kunstblätter, die von ihm veröffentlicht und für die Truppe von Interesse sind, auf feinem Velinpapier abgezogen, gegen Erstattung der sehr unbedeutenden Anfertigungskosten als Weihnachtsgeschenke für die Mannschaften zur Verfügung zu stellen. Die große Verbreitung, die der Soldatenhort trotz der kurzen Zeit seines Bestehens gefunden, hat es ermöglicht, für den zweiten Jahrgang den Preis von 2 ℳ auf 1,80 ℳ herabzusetzen, was gewiß dazu beitragen wird, seinen Freundes⸗ kreis noch erheblich zu erweitern.
ck. Von der von Joseph Kürschner herausgegebenen und in der Deutschen Verlagsanstalt zu Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien erscheinenden Halbmonatsschrift „Aus fremden Zungen“ liegen das dritte und vierte Heft vor. In dem ersteren wird u. A. auszugs⸗ weise in deutscher Uebersetzung mitgetheilt ein Vortrag des englischen Schriftstellers Sidney Whitman über deutsche Kultur. Whitman hat einen Theil seiner Erziehung in Deutschland genossen und von dem, was er dort gesehen, einen dauernden Eindruck empfangen. Seine Aus⸗ führungen sind für den Deutschen fast noch interessanter und lehr⸗ reicher als für den Engländer; denn sie zeigen ihm den Werth manches Gutes, das er im täglichen Besitz zu gering anschlägt, und sind somit geeignet, sein Selbstbewußtsein gegenüber dem Auslande zu kräftigen. 1 8z w— Friedreich's Blätter für gerichtliche Medizin und Sanitätspolizei. Herausgegeben vom Geheimen Rath Dr. J. von Kerschensteiner, Ober⸗Medizinal⸗Rath im Kgl. Staars⸗ Ministerium des Innern. Nürnberg. Verlag der Friedrich Korn'’schen Buchhandlung. — Im fünften und sechsten Heft des einundvierzigsten Jahrgangs findet sich u. a. eine beachtenswerthe Abhandlung über die Lehre von den Hirngeschwülsten in forensischer Beziehung von dem praktischen Arzt in Würzburg Dr. H. Bernheim veröffentlicht.
— Beim bevorstehenden Quartalswechsel machen wir alle Haus⸗ frauen auf die in Berlin bei Friedrich Schirmer im 5. Jahrgange erscheinende Wochenschrift Dies Blatt gehört der Hausfrau!“ aufmerksam. Dieselbe zeichnet sich durch Reichhaltigkeit und Gediegen⸗ heit ihres Inhaltes aus. Keine andere Hausfrauenzeitung enthält gleichzeitig eine reich illustrirte Modenzeitung mit natürlichen Schnitt⸗ mustern. Man abonnirt für 1,25 ℳ pro Quartal bei allen Buch⸗ handlungen und Postanstalten. Probenummern versendet gratis und
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franko der Verleger: Friedrich Schirmer in Berlin, W. 9.
Handel und Gewerbe.
Taͤgliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 23. März gestellt 10 509, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Subhastations⸗Resultate.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand das im Grundbuche von den Umgebungen Band 146 Nr. 6582 auf den Namen der Frau Töpfermeister Anna Heinritz eingetragene, in der Heinersdorfer⸗Straße 7 belegene, mit 7390 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagte Grundstück zur Versteigeraung. Das geringste Gebot wurde auf 132 762,15 ℳ festgesetzt. Ersteherin wurde die Handelsgesellschaft Schultze u. Hildebrandt zu Werder für das Gebot von 132 800 ℳ
Eingestellt auf vorläufig drei Monate wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Grundstück in der Pallisaden⸗ straße 66,67 und Koppenstraße, den Bauunternehmern Paul Tieke und Adolph Veit gehörig.
Berlin, 23. März. (Wollbericht d. Ctrbl. f. d. Textil⸗Ind.) Nachdem die Bestände in Rückenwäschen stark zusammengeschmolzen sind, konzentrirt sich das Interesse hauptsächlich auf die frisch heran⸗ kommenden Zufuhren ungewaschener Wollen, in denen in letzter Woche bereits einige größere Umsätze stattgefunden haben. Das Gros der Wollen dürfte erst im Laufe des Monats Avpriil eintreffen, und hofft man bei der Beliebtheit, deren sich dieser Artikel bei un⸗ seren inländischen Fabrikanten erfreut, auf einen schlanken und guten Absatz. Die Tendenz hat sich auf den Terminmärkten etwas be⸗ festigt; ob diese Festigkeit eine dauernde bleiben wird, hängt von dem Ausfall der Londoner Auktion ab, welche in den ersten Tagen des Aprils ihren Anfang nimmt. 1 8
— Der Einlösungscours für hier zahlbare österreichische Silbercoupons und verlooste Stücke ist von 176 ℳ auf 176,25 ℳ für 100 Fl. erhöht worden. 8
— In der heutigen Generalversammlung der Preußischen Hypotheken⸗Versicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft wurde die vorgelegte Bilanz genehmigt und die Dividende dem Antrage der Verwaltung entsprechend auf 8 % festgesetzt. Dieselbe soll sofort zur Auszahlung gelangen. Die nach dem Turnus ausscheidenden Mit⸗ glieder des Aufsichtsraths wurden wiedergewählt.
— Vom rheinisch⸗westfälischen Eisen⸗ und Stahl⸗ markt berichtet die „Rh.⸗Westf. Ztg.“: In der Haltung des rheinisch⸗westfälischen Eisenmarkts sind im Verlaufe der letzten Woche keine wesentlichen Aenderungen zu verzeichnen. Die Kauflust ist noch nicht größer geworden, die Abschlüsse beschränken sich meist nur auf kleine Posten. In Erzen hat sich auf unseren Märkten eine Aenderung nicht gezeigt. Der Absatz ist nach wie vor schleppend, und die Preise haben Mühe, sich zu be⸗ haupten. Auch Minette und spanische Erze sind lim Ganzen und
Großen unverändert. In letzteren ist das Geschäft bei geringer Nach⸗ frage ziemlich leblos. Roheisen ist gleichfalls anhaltend still⸗ Sowohl in rheinisch⸗westfälischen, wie in Siegerländer Sorten ist der Absatz ein beschränkter, da man wegen der ungewissen Gestaltung des Marktes es immer noch scheut, sich auf längere Zeit zu binden. Der ausländische Wettbewerb, der sich namentlich in einigen Marken stark bemerkbar machte, hat den rheinisch westfälischen Roheisen⸗Verband veranlaßt, die Preise für Gießereiroheisen Nr. 1 um 4 ℳ, für Nr. 3 um 3 ℳ, für Hämatiteisen um 4 ℳ, für Thomaseisen um 1 ℳ, für Bessemerroheisen um 2 ℳ herabzusetzen. Spiegeleisen war in der letzten Woche etwas ruhiger bei festen Preisen. Auf dem Fertig⸗ eisenmarkt sind Aenderungen von Belang nicht eingetreten. Die Stabeisenwalzwerke verharren in mäßiger Thätigkeit, da die meisten noch mit Aufträgen für mehrere Wochen versehen sind. Formeisen, besonders Bauträger gehen ziemlich gut, da man sich für die beginnende Bauthätigkeit vorsieht. Bandeisen ist im Ganzen und Großen unverändert. In Grobblechen, speziell in Kesselblechen, sind die Werke zum größten Theil ungenügend beschäftigt, nur vereinzelt wird mitgetheilt, daß Werke durch reichlich gebuchte Aufträge ibre Walzen⸗ straßen in vollem Betrieb haben. Die Preise sowohl von Grob⸗ wie von Feinblechen sind augenblicklich sehr gedrückt und nicht mehr lohnend, zudem meist nur nominell und daher un⸗ sicher. Die Nachfrage läßt augenblicklich sehr viel zu wünschen übrig, und so lange diese sich nicht hebt, ist auch von den Preisen keine Besserung zu erwarten. Die Ausfuhr ist sehr schwer und auf ein Minimum beschränkt. Ueber Walzdraht, gezogene Drähte und Drahtstifte ist nichts Neues zu berichten. In den Eisengießereien und Maschinen⸗ fabriken ist die Lage zwar noch immer keine befriedigende, bis jetzt war die Beschäftigung meist eine ungenügende; es sind jedoch bei einzelnen größeren Werken in der letzten Woche mehr Anfragen und Aufträge eingelaufen und man giebt sich der Hoffnung hin, daß die damit fühlbar gewordene Besserung keine vorübergehende, sondern eine dauernde sein werde.
— Nach dem Rechenschaftsbericht des Verwaltungsraths der österreichischen Kreditanstalt weist die Bilanz von 1890 auf: Aktiva: Effekten 5 250 740 Fl., Portefeuilles 21 993 492 Fl., Kassa⸗ bestände 4 338 131 Fl., Vorschüsse auf Effekten 20 417 662 Fl., Inventar 49 250 Fl., Realitäten 2 709 043 Fl., Debitoren 110 631 836 Fl. Passiva: Aktientapital 40 Millionen Fl., Rück⸗ ständige Dividenden 14 364 Fl., Accepte 8 875 931 Fl., Reservefond 6 391 844 Fl, verzinsliche Einlagen 6 230 330 Fl., Kreditoren 98 657 709 Fl, Gewinn 5 219 976 Fl. Die verschiedenen Geschäftszweige ergaben insgesammt an Zinsen 3641 117 Fl., Provisionen 1 296 379 Fl., Miethzins⸗Erträgniß 30 057 Fl., Devisen⸗Umsatz 474 685 Fl., Ge⸗ winn⸗Antheil an der ungarischen Kreditbank (abzüglich der Tantième) 87 638 Fl, zusammen 5 529 876 Fl. Nach Abzug der Gehälter, Steuern und Verlust an Forderungen verbleibt ein Erträgniß des laufenden Geschäfts von 3 635 297 Fl. Das laufende Geschäͤft ergah somit ohne Rücksicht auf den Gewinn aus Effekten⸗ und Konsortial? geschäften eine Verzinsung des Aktienkapitals von 9,088 %. 7 Elberfeld, 23. März. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Bergisch⸗märkischen Bank wird auf der nächsten General⸗ versammlung die Vertheilung einer Dividende von 7 % vor⸗ schlagen.
Leipzig, 23. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 4,37 ½ ℳ, pr. Mai 4,40 ℳ, pr. Juni 4,40 ℳ, pr. Juli 4,42 ½ ℳ, pr. August 4,42 ½ ℳ, pr. September 4,45 ℳ, pr. Oktober 4,45 ℳ, pr. November 4,45 ℳ, pr. Dezember 4,45 ℳ, pr. Januar 4,45 ℳ Umsatz 165 000 kg. Fest.
Straßburg, 23. März. Das Ministerium für Elsaß⸗ Lothringen hat, der „Straßb. Post“ zufolge, durch Verordnung vom 18. d. M. die Einfuhr von Rindvieh einschließlich der Kälber aus den Königreichen der Niederlande und Belgien und aus dem Großherzogthum Luxemburg bis auf Weiteres verboten. Die Ver⸗ ordnung tritt sofort in Kraft.
Wien, 23. März (W. T. B.) Ausweis der Karl⸗Ludwigs⸗ bahn (gesammtes Netz) vom 11. bis 20. März 315 311 Fl., Mehreinnahme 51 306 Fl., die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 238 182 Fl., Mehreinnahme 36 600 Fl.
Wien, 23. März. (W. T. B.) Die Bilanz der Union⸗ bank für 1890 weist auf: Nettogewinn 1 506 209 Fl. gegen 1 500 846 in 1889. Der Verwaltungsrath beantragt, wie im Vor⸗ jahre eine Dividende von 8 ½ % oder 17 Fl. per Aktie zu vertheilen. Dem Reservefonds sollen 20 % des nach Abzug der 5prozentigen Verzinsung des Gesellschaftskapitals und des Gewinnvortrags ver⸗ bleibenden Reingewinnes, nämlich 133 502 Fl. zugeführt, der Pen⸗ sionsfonds mit 20 000 Fl. dotirt und 265 957 Fl. auf neue Rech⸗
nung vorgetragen werden. 88 (W T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗
London, 23. März. ladung angeboten. 8
Glasgow, 23. März. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 4180 Tons gegen 8571 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Bradford, 23. März. (W. T. B.) Wolle fester, Garne ruhig, in Stoffen besserer Begehr. St. Petersburg, 13. März. (W. T. B.) Die morgen er⸗ scheinende Gesetz⸗Sammlung wird einen Kaiserlichen Ukas ver⸗ öffentlichen, betreffend die Kündigung der 5prozentigen Metall⸗ Obligationen der Schuja Jwanowo Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft im Nominalbetrage von 3 323 400 Thalern. Die Auszah⸗ lung der gekündigten Obligationen zum Nominalwerthe derselben erfolgt aus den Baarmitteln der Reichsrenten. Der Betrag wird als J prozentige Schuld der Gesellschaft eingetragen, zu deren Tilgung der Finanz⸗Minister, wenn derselbe es für zeitgemäß erachtet, ent⸗ sprechende 3 prozentige Regierungs⸗Obligationen emittirt. Als Kün⸗ digungstermin hat der Finanz⸗Minister den 19. September a. St. 1891 festgesetzt.
Washington, 23. März. (W. T. B.) Der Schatzsekretär Foster macht bekannt, daß er auch ferner von der ihm durch das
esetz vom 3. März d. J. ertheilten Befugniß Gebrauch machen werde, die Hergabe von Goldbarren zum Export gegen Geldzahlung zu verweigern. 8
New⸗York, 23. März. (W. T. B.) Visible Supply an
Weizen 23 012 000 Bushels, do. an Mais 2 970 000 Bushels.
Mannigfaltiges.
Das von dem Bildhauer Albert Manthe modellirte, für die Stadt Angermünde bestimmte Doppelstandbild Kaiser Wilhelm'’s 1. und Kaiser Friedrich's steht der „Voss. Ztg.“ zufolge nur noch einige Tage für Kunstliebhaber im Ausstellungspark, Stadtbahnbogen 36, zur Ansicht; es wird zum Guß nach der Bild⸗ gießerei von A. Castner Nachf. Martin und Piltzing, Chaussee⸗ straße 24, geschafft werden.
Mit dem morgen Abend stattfindenden chemischen Experimental⸗ Vortrage des Hrn. Dr. Marckwald, Assistenten an der Landwirthschaft⸗ lichen Hochschule, „Ueber die Eigenschaften der Metalle“ erweitert sich die Urania abermals über ein neues, bisher noch nicht von ihr ge⸗ pflegtes Gebiet. Der Vortrag wird deshalb dem ausgedehnten Kreise von Besuchern des Instituts neue Anregung geben. Am Donnerstag und Sonnabend wiederholt der Himalayareisende Hr. Dr. Kurt Boeck seine durch ganz vorzügliche photographische Aufnahmen illustrirten Schilderungen über das großartigste Gebirge der alten Welt und dessen seltsame Bewohnerschaft.
Von zuständiger Seite wird dem „Hamb. Korr.“ mitgetheilt, daß die beiden Firmen L. von Bremen u. Co. in Kiel und Siemens u. Halske in Berlin sich vereinigt haben zur gemein⸗ schaftlichen Schenkung einer vollständigen elektrischen Beleuch⸗ tungsanlage an Bord des für den Victoria Nyanza⸗See be⸗ stimmten Dampfers „Hermann von Wissmann“. Die Anlage wird außer der Dampf⸗ und Dynamomaschine zur Erzeugung des
Lichtes einen Scheinwerfer umfassen, welcher auf dem Bug des
Schiffes Aufstellung finden soll, ferner die für die innere Beleuchtung
der Schiffsräume erforderlichen Glühlampen nebst sämmtlicher Aus⸗
rüstung an Armaturen und allem sonstigen für die vollständige Be⸗
leuchtungsanlage erforderlichen Zubehör. In der in der Dorfstraße Nr. 7/8 in Stralau belegenen
stoff stattgefunden, Menschenleben getödtet und drei schwer verletzt hat. Das große mit Wellblech gedeckte Fabrikgebäude liegt unmittelbar am Wasser. Soweit sich noch feststellen ließ, ist die Katastrophe durch falsche Hand⸗ habung eines Hahnes entstanden. Das ganze Wellblechdach ist abge⸗ hoben, die oberen Theile der Giebelwände sind in einer Aus⸗ dehnung von 2 m eingestürzt. Die schnell herbeigeholte Berliner Feuerwehr leistete bei der Bergung der Verunglückten hülfreiche Hand. Der Arbeiter Döbert, Memelerstraße 56 wohnhaft und unverheirathet, wurde todt aus den Trümmern herausgeholt, der Arbeiter Mutche, gleichfalls unverheirathet und in Rummelsburg, Hauptstraße 15 wohn⸗ haft, ist schwer verbrannt; weniger schwere, aber immerhin noch recht bedenkliche Wunden haben erhalten Friedrich Lolass, Vater von fünf Kindern, Frankfurter Chaussee 47, und Gustav Hosert, verheirathet und Vater eines Kindes, Grüner Weg 47. Die Verunglückten wurden nach dem Krankenhaus am Friedrichshain gebracht. Der Brand wurde von den Berliner Mannschaften mit zwei Spritzen gelöscht.
Aus dem Oststernberger Kreise, 21. März. Für die Neustadt Sonnenburgs ist nach der „Frkf. Z.“ die so lange ge⸗ fürchtete Katastrophe eingetroffen. In der Nacht zum 20, gegen drei Uhr, durchbrach (wie am Sonnabend schon kurz gemeldet) das Wasser den schützenden Nothdamm und ergoß sich unaufhaltsam in die Gärten und Häuser. Gegen den furchtbaren Sturm der ver⸗ gangenen Nacht war die angewendete große Mühe und angestrengte Thätigkeit umsonst. Der Verkehr nach Priebrow wird durch Kähne unterhalten. Heute war der Regierungs⸗Baurath Pescheck aus Frank⸗ furt a. O. anwesend und besichtigte die gefährdeten Stellen. Das Wasser ist seit heute früh nicht mehr gewachsen, der höchste Stand blieb 35 cm hinter dem 1888 er Wasserstand zurück.
Ems, 18. März. Die Malbergbahn⸗Gesellschaft hat der „Köln. Z.“ zufolge soeben an dem obern Stationsgebäude ein schönes überlebensgroßes Standbild Kaiser Wilhelm'’s I. errichten lassen. Die für die Kuranlagen bestimmte, dem Bildhauer Professor Otto in Berlin in Auftrag gegebene Marmorstatue des Kaisers wird dagegen nicht vor dem Sommer 1892 enthüllt werden koͤnnen
Weilburg a. d Lahn, 18. März. Dem deutschen König Konrad I., welcher hier geboren ist, soll nach einer Mittheilung der „Köln. Z.“ hier ein Standbild errichtet werden. Bildhauer Cauer, der Schöpfer des Hutten⸗Sikkingen⸗Denkmals auf der Ebernburg, ist augenblicklich mit der Herstellung eines Modells beschäftigt.
Rothenburg a. d. Tauber. Das historische Festspiel „Der Meistertrunk“ wird hier wie im vorigen Jahre mit darauffolgendem Festzug und Feldlager nur einmal, und zwar am Pfinagstmontag, 18. Mai, zur Aufführung kommen. Es dürfte der „Voss. Z.“ zufolge gerathen sein, rechtzeitig bei dem Hauptausschuß sich Eintrittskarten zu bestellen.
Jena, 19. März. Der hiec vor Kurzem verstorbene Gymnastal⸗ Direktor Dr. Mende hat nach einer Mittheilung des „Reg. und Nachr.⸗Bl. f. d. Fürstenth. Schwzb⸗Sondersh.“ der Universität eine werthvorlle Münzensammlung und ein Kapital von 30 000 ℳ zu Stipendienzwecken letztwillig vermacht.
Rudolstadt. Die Arbeiten am Kaiser⸗Denkmal auf dem Kyffhäuser sind, wie die „Schwarzb. Land.⸗Ztg.“ mittheilt, nach⸗ dem günstigere Witterung eingetreten, in vollem Umfange aufgenom⸗ men. Augenblicklich beschäftigt der Kolossalbau 180 Maurer, Steinbrecher u. s. w. Wie bestimmt verlautet, wird am 18. Ok⸗ tober d. J. der Grundstein zum Denkmal gelegt. Da hierbei hoher Besuch in Aussicht steht, so soll der Bau vier Wochen zu⸗ vor eingestellt werden, um die großartigen Dekorationen auf dem 8 platze und den in der Näbe derselben befindlichen Wegen ausführen zu können. Das in Berlin angefertigte Gipsmodell des Denkmals dürfte vielleicht noch in diesem Monat in einem eigens dazu erbauten Raum auf dem Kyffhäuser zur Aufstellung gelangen. Gegen mäßiges Entrée, welches der Denkmalskasse zufließt, kann das Denkmal vom Publikum in Augenschein genommen werden.
Hamburg, 23. März. Die Hamburg⸗Amerikanische Packetfahrt⸗ Aktien⸗Gesellschaft hatte, wie der „Z. C.“ mittheilt, heute Morgen die Ehre, ein Telegramm zu empfangen, worin Seine Majestät der Kaiser Seinen Glückwunsch ausspricht zur Beendigung der schönen Reise der „Augusta Victoria“.
Hamburg, 23. März.
In Bergedorf fand gestern laut Meldung des „W. T. B.“ die feierliche Uebergabe des Denkmals für weiland Seine Majestät den Kaiser Wilhelm I. statt.
Paris, 22. März. Hr. Martel hat, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, einen dritten unterirdischen Ausflug in den Bergen und Felsen des Bettes des Lot gemacht und dadurch neue Entdeckungen zu seinen früheren gesellt. Er hat namentlich bei Padirac in einer Tiefe von 103 m einen unterirdischen Fluß entdeckt und drei Kilometer weit verfolgt. Derselbe durchfließt eine Folge prachtvoller öhlen, welche 60 bis 80 m hoch und mit weißen und rosafarbenen Stalaktiten besetzt sind. Der Fluß bildet Weiher in verschiedenen Höhenlagen, in denen sich die Stalaktiten wunderbar abspiegeln. Hr. Martel, welcher die berühmtesten ähn⸗ lichen Höhlen besucht hat, versichert, diejenigen zu Padirac seien weit⸗ aus die großartigsten und schönsten. Auch behauptet er, daß die unter⸗ irdischen Wasser eine Menge blinden Gethieres beherbergen.
Kopenhagen, 21. März. Auf der Küste von Jütland, zwischen Hals und Hals Oodde, geriethen nach einer Mittheilung der „N. Pr. Z.“ drei Walfische auf Grund und wurden von den Strandbewohnern
etödtet. Sie hatten eine Länge von 19 bis 21 Fuß und einen Um⸗ ang von 10 bis 12 Fuß.
New⸗York, 21. März. In vielen Städten des Westens grassirt, dem „R. B.“ zufolge, die Influenza. Der Betrieb mancher großen Geschäfte wird stark dadurch behindert.
Nowaja⸗Semlja. An der Nordküste von Nowaja⸗Semlja hatte der Norweger Elling Carlsen unter Eis und Schnee das wunderbar gut erhaltene Haus aufgefunden, in welchem vor drei Jahr⸗ hunderten der holländische Nordpolfahrer Williaem Barents über⸗ winterte. Wie Dr S. Feßler dem „Neuen Wiener Tagbl.“ schreibt, sind die in diesem Hause aufgefundenen Gegenstände jetzt in dem Marine⸗Departement im Haag in einem Modellzimmer auf⸗ gestellt, welches eine genaue Nachbildung des Innern von Barents Hause auf Nowaja⸗Semlia ist, und welches gewiß nicht weniger Beachtung verdient, als das Modell des pompejanischen Normalhauses des Pansa im Museo Nazionale in Neapel. Jedes einzelne Geräth, ebenso wie alle Instrumente haben in dem Modell⸗ zimmer denselben Platz erhalten, wie in dem Hause auf Nowaja⸗ Semlja. Die kostbaren Zeugnisse eines wichtigen Ereignisses, der ersten Ueberwinterung in der Polarzone, die rührenden Erinnerungen an Barents, Heemskerke und deren treue Gefährten bilden eines der interessantesten Denkmäler des ganzen Museums und werden stets mit Pietät und Liebe betrachtet werden.
almkern⸗
ölfabrik von Rengert u. Co. hat eine Explosion von Schwefelkohlen⸗ welche gfoß⸗ Verwüstungen angerichtet, ein
Großherzoglich Badisches Landgericht Freiburg,
zum Deutschen R
No. 22.
itte Beilage
1“
eichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger
Berlin, Dienstag, den 24. März
1891
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— 1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aesesscts ustellungen u. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren
V Oeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[73160] Steckbriefs⸗Ernenerung.
Der gegen die Arbeiterin Emma Raseck zu Niederschönhausen wegen wiederholten Meineides unter dem 11. November 1890 in den Akten U. R II. 222. 1890 erlassene Steckbrief wird hierdurch er⸗ neuert. 1“
Verlin, den 18. März 1891. 8
Der Unterfuchungsrichter beim Königlichen Landgericht 6 —
[66344] Oeffentliche Ladung. Nachstehende Sie
1) der Seefahrer Hermann Friedrich Ferdinand Ritt, geb. am 22. August 1866 zu Stralsund, zu⸗ letzt daselbst wohnhaft,
2) der Schmiedelehrling Wilhelm Karl August Tietz, geb am 30. August 1867 zu Wusterwitz, Kreis Schlawe, zuletzt zu Franzburg wohnhaft,
werden beschuldigt: innerhalb der letzten 5 Jahre als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem 91. Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebiets aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 4. Mai 1891, Mittags 12 ½ Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts⸗ gerichte zu Stralsund zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Straf⸗ prozeß⸗Ordnung von den Königlichen Civilvorsitzen⸗ den der Ersatz⸗Kommission zu Stralsund und zu Schlawe über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver⸗ urtheilt werden. Das Vermögen der Angeklagten ist durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 3. Februar 1891. zur Deckung der als möglich vorauszusehenden Strafe und der Kosten in Höhe von je 300 ℳ mit Beschlag belegt.
Greifswald, den 13. Februar 1891.
Königliche Staatsanwaltschaft.
“
[73161]
In der Strafsache gegen den früheren Gefangenen ⸗ Aufseher Martin Hermann Krüger zu Kreuzburg O /S., am 10. November 1851 zu Jezierze in Posen ehelich geboren, evangelisch, verheirathet, dem Land⸗ sturm angehörig, betreffend Wiederaufnahme des durch rechtskräftiges Urtheil vom 29 Oktober 1888 geschlossenen Verfahrens wegen einfachen Diebstahls hat die Strafkammer bei dem Königlichen Amts⸗ gericht zu Kreuzburg O./S. in der Sitzung vom 10. März 1891 für Recht erkannt:
I. das Urtheil der hiesigen Strafkammer vom 29. Oktober 1888 wird aufgehoben,
II. der Angeklagte ist des Diebstahls nicht schuldig und wird daher freigesprochen,
III. die Kosten des Verfahrens sowie die dem Angeklagten erwachsenen nothwendigen Auslagen einschließlich der Kosten der Vertheldigung werden der Staatskasse auferlegt,
IV. die Aufhebung des früheren Urtheils ist ein⸗ mal durch den Deutschen Reichs⸗Anzeiger sowie durch die Kreuzburger Zeitung auf Kosten der Staatskasse bekannt zu machen.
1 Von Rechts Wegen. Kreuzburg O./S., den 19. März 1891. 16 Der Königliche Staatsamwalt
Nr. 1176. J. A. S. gegen Ernst Frick von Fhaec u. Genossen wegen Verletzung der Wehr⸗ pflicht.
Zur Deckung der die Angeklagten Johann Friedrich Bräunlin und Gustav Dippert möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafen und Kosten im Ge⸗ sammtbetrag von je 400 ℳ wird in Anwendung des §. 326 St.⸗P.⸗O. das im Deutschen Reich befind⸗ 89 “ der Angeschuldigten mit Beschlag elegt.
Frreiburg, den 5. März 1891.
8 Strafkammer II. (gez.) Schäfer. Fleuchaus. Courtin. Die Uebereinstimmung mit der Urschrift beurkundet. Freiburg, den 5. März 1891. 889 Gerichtsschreiber Gr. Landgerichts.
(L. S.) berle. Nr. 7500. Dies wird gemäß §. 326 St.⸗Pr.⸗O. öffentlich bekannt gemacht. Freiburg, den 17. März 1891. Der Großh. Staatsanwalt:
Geiler. 1 [73165] Bekanntmachung. Beschluß. Das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des Angeschuldigten Johann Bädorf, geb. am 9. Juli 1857 in Endenich, ohne bekannten Aufenthalt, welcher dringend verdächtig ist, zu Köln in den Jahren 1879 bis 1882 wiederholt mit einer Person unter 14 Jahren unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben, Verbrechen gegen §. 176, 3 Str. G. B. 1 wird in Gemäßheit des §. 322 Str. P. O. mit Beschlag belegt. . öln, den 6. März 1891. 8 Königliches Landgericht. I. Strafkammer.
v. Schmidt⸗Phiseldeck. Kratz. Schnitzler.
[73162] Beschluß.
In der Strafsache gegen den Edmund Zammert, praktischer Arzt in Sennheim, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, wird
da gegen den Angeschuldigten, welcher im Sinne des §. 318 der Str. Pr. O. als abwesend anzusehen ist, die öffentliche Klage wegen Vergehens gegen §. 95 des Str. G. B. erhoben ist,
in Gemäßheit des §. 332 der Str. Pr. O. das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des An⸗ geschuldigten mit Beschlag belegt.
vorläufig eingestellt.
Mülhausen, den 17. März 1891. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rummel, Hoppe, Peters.
Zur Beglaubigung: (L. 8) Der Landgerichtssekretär: Heckel ann.
[7316383 Beschluß.
In der Strafsache gegen Hauter, Felix Arthur, geboren den 10. Oktober 1870 zu Griesborn, zuletzt in Metz, gegenwärtig ohne bekannten Aufenthaltsort, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der den Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Gemäß⸗ heit der §§. 325. 326 St.⸗P.⸗O. und §. 140 St.⸗G.⸗B., da die Beschlagnahme einzelner zum Vermögen des Angeklagten gehörigen Gegenstände nicht angängig erscheint, die Beschlagnahme des gesammten im Deutschen Reiche befindlichen Ver⸗ mögens desselben angeordnet.
Metz, den 12. März 1891. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. [73186]
Zum Zwecke der Zwangsversteigerung der zur Konkursmasse des Dachdeckermeister Voß'schen Nach⸗ lasses gehörigen Grundstücke, nämlich:
1) des an der Friedland'schen Straße hieselbst sub Nr. 24 A belegenen Hauses c. p. und 2) des an der Markgrafen Straße hieselbst sub Nr. 24 B belegenen Hauses c. p. stehen zum Verkauf derselben, welche einzeln nach einander in vorstehender Reihenfolge aufs Gebot ge⸗ bracht werden und zur Regulirung der Verkaufs⸗ bedingungen Termine auf Sonnabend, den 6. Juni 1891, Vormittags 11 resp. 10 ½ Uhr, sowie zum Ueberbot auf Mittwoch, den 1. Juli 1891, Vormittags 11 Uhr, und endlich zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die gedachten Grundstücke und an die zu den Im⸗ mobiliarmassen derselben gehörigen Gegenstände auf Sonnabend, den 6. Juni 1891, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an. Neubrandenburg, den 19. März 1891. Großherzogliches Amtsgericht I. W. Saur.
[73189] 8
In der Zwangsvollstreckungssache des Hoflieferanten August Elsner jun. in Blankenburg, Klägers, wider den Fleischermeister Heinrich Komst, früher hierselbst, jetzt Restaurateur in Oschersleben, Beklagten, wegen Forderung, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Peereenaen unter Angabe des Betrages an Kapital,
insen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier an⸗ zumelden.
Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie
zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf Freitag, den 5. Juni 1891, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden. Blankenburg, den 16. März 1891. Heecge⸗ Amtsgericht ibbentrop.
[73187] Die Zwangsversteigerung und die Termine am
10. April d. J. Betreffs des Grundstücks Nieder⸗ Barnim 78 Nr. 3314 des Malermeisters Adolf Huwe, angeblich Stephanstr. 57, werden aufgehoben. Berlin, den 19. März 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.
[46527] Aufgebot.
Der Inhaber der Prioritäts ⸗Obligation III. Emission der Ostpreußischen Südbahn⸗Gesell⸗ schaft Nr. 1634 über 300 ℳ, welche angeblich im Jahre 1880 verloren gegangen ist, wird auf den Antrag des Fräulein Elise Kowalski, vertreten durch den Rittergutsbesitzer Oscar Tischler in Losgehnen als Vormund, aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine den 17. Juni 1891, V.⸗M. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 36, seine Rechte anzumelden und die Prioritäts⸗Obli⸗ gation vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Königsberg, den 19. November 1890.
Königliches Amtsgericht. IX.
[71362] Aufgebot.
Der Kaufmann Wilhelm Emilius in Hamburg hat das Aufgebot der 8b verlorenen, am 1. Mai 1845 ausgestellten Stamm⸗Aktie der Glück⸗ stadt⸗Elmshorner Eisenbahn⸗Gesellschaft, jetzt der in Liquidation befindlichen Schleswig⸗Hol teinischen
Marschbahn⸗Gesellschaft in Glückstadt, Littera A.
Das weitere Verfahren gegen denselben wird wegen Abwesenhcit
Nr. 743 zum Nominalwerthe von 450 ℳ, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. Septbr. 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗
loserklärung der Urkunde erfolgen wirrdd.
Glückstadt, den 5. März 1891 Königliches Amtsgericht. Beglaubigt:
Kegel, Aktuar
[73182] 8 K. Amtsgericht Stuttgart Stadt. Aufgebot!
Der von der geschiedenen Hauptmanns⸗Ehefrau Emilie Dietrich, geb. Späth, in München gestellte Antrag auf Kraftloserklärung der vom Aufsichtsrath der Württemb Notenbank zu Stuttgart unter dem 22. Dezember 1871 ausgegebenen, je auf 350 Gulden = 200 Thlr ausgestellten, auf den Inhaber lauten⸗ den Aktien Nr. 5982, 5983, 5984 und 5985, sowie der zu jeder einzelnen derselben gehörigen, unter dem 1. April 1882 ausgestellten II. Talons, wurde zu⸗ gelassen und demgemäß Aufgebotstermin auf Mon⸗ tag, den 15. Januar 1894, Vormittags 10 Uhr, bestimmt.
Der etwaige Inhaber der aufgebotenen Aktien und Talons oder einzelner derselben wird aufgefordert, unter Vorlegung derselben seine Rechte beim Amts⸗ gerichte spätestens in diesem Termine anzumelden, widrigenfalls die Urkunden für kraftlos erklärt würden.
Den 16. März 1891.
Gerichtsschreiber Neuburger.
[73173]1 Aufgebot.
Auf Antrag des Söldners und Taglöhners Benedikt Prestel von Ulmerthal als gesetzlichen Ver⸗ treters seines minderjährigen Sohnes Roman Prestel von dort wird der etwaige Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparbuchs der städtischen Sparkasse Kempten Nr. 3581, ausgestellt für Roman Prestel von Ulmerthal mit einer ursprünglichen Einlage von 50 ℳ und einer nunmehrigen Gesammt⸗ einlage an Kapital und Zinsen von 56 ℳ hiemit aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine vom Mittwoch, den 21. Oktober 1891, Vormit⸗ tags 9 Uhr, seine Rechte bei dem unterfertigten Gerichte unter Vorlage des genannten Sparbuchs anzumelden, widrigenfalls dasselbe für kraftlos klärt werden wird. 8
Kempten den 20. März 1891.
gez. Immler. 8 Zlur Beglaubigung: Kempten, den 21. März 1891. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. Der geschäftsl. K. Sekretär. (L. S.) Wurm.
[53853] Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Köln La. D. 14 fol. 239 Nr. 49865, lautend über 147 ℳ 48 ₰ auf die Näherin Bertha Conje zu Köln, soll auf Antrag der Königlichen Gerichtskasse zu Köln zum Zwecke der Kraftloserklärung aufge⸗ boten werden. Der Inhaber des Sparkassenbuches wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 6. Juli 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an ordentlicher Gerichts⸗ stelle anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, fefhölgenfals die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Köln, den 1. Dezember 1890.
Das Königl. Amtsgericht. Abtheilung 16.
1
[59940] Aufgebot.
1) Der Kaufmann Albert Schrömbgens zu Kre⸗ feld, 2) die Erben des am 21. Mai 1889 zu Kalden⸗ kirchen verlebten Dr. med. und Fabrikanten Johann Josef Schrömbgens, nämlich: a der Student Ernst Schrömbgens zu Heidelberg, b. der Josef Schrömb⸗ gens, z. Z. Soldat zu Ehrenbreitstein, c. die ge⸗ schäftslose Maria Schrömbgens zu Bonn, sämmtlich vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Drathen zu Kre⸗ feld, haben das Aufgebot folgender Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Bochum:
a. N. 151/1874 über 53,25 ℳ, lautend auf Alb. Schrömtges und Dr. med. Schrömtgens, alias Schrombgens alias Schrömtges zu Kaldenkirchen,
b. N. 668/1874 über 47,81 ℳ lautend auf die⸗ selben,“
c. N. 731/1874 über 161,87 ℳ lautend lauf die⸗ selben,
d. N. 364/1874 über 21,11 ℳ lautend auf den Dr. Schrömtgens alias Schrömbgens alias Schromtges zu Kaldenkirchen,
e. N. 5/1875 über 28,29 ℳ lautend auf den⸗
selben,
f. N. 228/1877 über 15,54 ℳ lautend auf den⸗ selben, später umschrieben auf Jos. Schrömbgens, prakt. Arzt zu Kaldenkirchen, welche angeblich verloren gegangen sind, beantragt. Die Inhaber der voraufgeführten Sparkassen⸗ bücher werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. September 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 34, an⸗ beraumten Aufgebotstermin ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Bücher erfolgen wird. 1 Bochum, den 20. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht.
[46529] Aufgebot. Der Wechsel de dato Berlin den 16. Septembe⸗ 1890, ausgestellt von der Palmkernölfabrik G. Zimmer⸗ mann zu Berlin SW.,-Martinikenfelde, über 4320 ℳ 50 ₰ an Ordre, zahlbar nach 3 Monaten auf Wehmer & Reinhardt in Stettin und von letzteren acceptirt, ist angeblich verloren gegangen, und soll auf den Antrag der Ausstellerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der Inhaber des vorbezeichneten Wechsels aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Juni 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 48 anberaumten Aufgehotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er⸗ folgen wird. Stettin, den 4. November 1890. Königliches Amtsgericht, Abtheilung III.
[731900 Beschluß.
Auf zulässig befundenen Antrag des Gutsbesitzer von Lowtzow auf Alt⸗Gutendorf werden alle Die⸗ jenigen, welche Rechte aus dem sub Fol. 32 des Hypothekenbuchs von Alt⸗Gutendorf, R. A Ribnitz, für den Pensionär Carl Koepke als Pächter des ge⸗ nannten Gutes eingetragenen Kapital von 5000 Thlrn. Courant an zinslosem Pachtvorschusse herleiten, hiemit geladen, solche Rechte spätestens in dem auf den 23. Mai 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anstehenden Termine anzumelden unter dem Nachtheile, daß das einge⸗ tragene Recht wird für erloschen erklärt werden.
Sülze (Meckl.), am 21. März 1891.
Großherzogliches Amtsgericht.
[73178]2 Offentliche Aufforderung. “
Auf dem Anwesen Hs. Nr. 99 der Steuergemeinde Beiderwies des Maurers Franz Gruber von Hammer⸗ berg ist im Hypothekenbuche für die Steuergemeinde Beiderwies Band II. S. 357 eingetragen:
„Am 27. Dezember 1824. Drrißig sieben
Gulden 10 ½ Kreuzer Elterngutsrest und Stipu⸗
lationen wegen Unterschlufs für Georg Biller
von Hammerberg, lt. Urkunde vom 30. Oktober
1809 und Verh. vom 31. Mai 1847.“ Nachforschungen nach dem rechtmäßigen Inhaber dieser Forderung sind fruchtlos geblieben und da vom Tage der letzten auf diese Forderung sich beziehenden Handlung an gerechnet 30 Jahre verstrichen sind, ergeht auf Antrag des Besitzers der hypothecirten Sache an Diejenigen, welche auf die Forderung ein Recht zu haben glauben, hiemit öffentliche Aufforde⸗ rung zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten unter dem Rechtsnachtheile, daß im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde.
Der Aufgebotstermin wird auf Donnerstag, der 17. Dezember heur. Jahres, Vorm. 9 Uhr, Sitzungssaal 18/I, anberaumt. 8
Passau, den 18. März 1891.
Königliches Amtsgericht. gez. Thürauf, K. Ober⸗Amtsrichter.
Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §§. 825 und 187 R. C. P. O. öffentlich bekannt gemacht.
Passau, am 20. Marz 1891.
Der Gerichtsschreiber am K. Amtsgericht Passau
Scherer, K. Sekr.
[73179] 8 Aufgebot.
Auf den Antrag des Bäckers und Landgebräuchers Hepke Janssen Peters in Upende sowie des Land⸗ gebräuchers Hilbert Gerdes Redenius in Ostvictorbur werden alle Diejenigen, welche an dem in tomo 25 vol 3 Nr. 258 pag. 2058 des Grundbuchs des Amtsgerichts Aurich noch für den Schiffsrheder Fean D. Troß aus Papenburg registrirten Grund⸗ tück,
nämlich der s. g. Ungaste in der Victorburer
eldmark, 4 Grasen groß — im Westen und sten an Boyke Franzen, im Süden an Ulfert
Backer & Cons. resp. Gerd Doden, im Norden
an den Gastweg grenzend — jetzt identisch mit
den Parzellen 75 und 76 des Kartenblatts 6
der Gemarkung Münkeboe zur Gesammtgröße
von 1 ha 75 a 61 qm das Eigenthum verlangen, — insbesondere die Rechtsnachfolger des Schiffsrheders Jann D. Troß aus Papenburg sowie seines Nachbesitzers Haus⸗ mannes Cord H. Goldenstein in Münkeboe — auf⸗ gefordert, ihre Ansprüche und Rechte an dieses Grund⸗ stück spätestens im Aufgebotstermin, am 30. Juni 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden und der Bäcker H. J. Peters als Eigenthümer der vorerwähnten Parzelle 75 sowie der Landgebräucher H. G. Redenius als Eigenthümer der vorerwähnten Parzelle 76 im Grundbuche eingetragen werden dürfen. Aurich, den 17. März 1891.
Königliches Amtsgericht.
[73175] Aufgebot. Das Eigenthum des Grundstücks Bertikow Band I. Blatt Nr. 15, dessen gegenwärtig eingetragener Eigenthümer Martin Roewert ist, soll für den Büdner Carl Adermann zu Bertikow eingetragen werden. Auf den Antrag des Letzteren werden des⸗ halb alle Dieienigen, welche das Eigenthum des Grundstücks für sich beanspruchen, aufgefordert, ibre Ansprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermin den 9. Inni 1891, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Eigenthumsansprüchen auf das Grund⸗ stück werden ausgeschlossen werden. Angermünde, den 19. März 1891.
Königliches Amtsgericht.