7 EI ö“ 8
Christiansund 737 SSW
Bremen, 26. März. (W. T B.) Der Schnelldampfer V
„Spree“ des Norddeutschen Lloyd, welcher am 18. d. M. Nachmittags von Southampton abgegangen ist, kam bereits gestern Morgen 9 Uhr in New⸗York an. Die Reise hat also mit Berücfschtigung des Zeitunterschiedes 6 Tage 23 Stunden 50 Minuten gedauert, ohne den Zeitunterschied 6 Tage 19 Stunden.
Hamburg, 26 März. (W. T. B.) Der Postdampfer »Holsatia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von West⸗Indien kommend, heute Mor⸗ gens in Ha vre eingetroffen.
London, 26. März. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ ist gestern auf der Ausreise von London ab⸗
Theater und Musik.
Königliche Theater. — In Folge der zahlreichen Nachfragen, namentlich von Seiten
der Fremden, wird im Opernhause Tannhäuser“ in der
nächsten Woche außer am Oster⸗Sonntag auch noch am 2. und 5. April zur Aufführung gelangen. In der Vorstellung am Oster⸗Sonntag singt Hr. Stammer erstmalig die Partie des Landgrafen; die anderen Partien befinden sich in den änden der Damen Leisinger, Sucher, und der Hrrn. Sylva, Betz,
rolop ꝛc ꝛc Berliner Theater.
In Richard Voß' „Schuldig“, das am Sonnabend zur ersten Aufführung kommt, sind neben Nuscha Butze und Ludwig Barnay, welche die Hauptrollen darstellen, Helene Odilon, Ludwig Stahl, Arthur Krausneck, Ferdinand Suske, Franz Jacobi und Theodor Weiß in größeren Rollen beschäftigt.
Sing⸗Akademie.
Die Großherzoglich hessische Kammersängerin Jettka Finken⸗ stein, welche hier bereits mehrmals als Concertsängerin thätig ge⸗ wesen ist, gab gestern einen Lieder⸗Abend, an welchem sie außer der Arie „Abscheulicher, wo eilst du hin“ aus Beethoven’s „Fidelio“ mehrere Lieder von Wagner, Schumann, Brahms, Pergolese, Schubert, Chopin⸗Viardot und Anderen zu Gehör brachte. Ihre sehr klangvolle und umfangreiche bis zum dreigestrichenen C bequem hinaufreichende Stimme ist zugleich aufs Sorgfältigste geschult und ungemein koloraturgewandt. Mit sehr tief empfindender, oft leidenschaftlich bewegter Ausdrucksweise beherrscht sie zugleich mit Sicherheit die Wiedergabe der verschiedenartigsten Lieder. Größere Gegensätze sind kaum denkbar, wie in dem Vor⸗ trag der Fidelio⸗Arie und in dem des Chopin'schen Mazurkas pla coquette“, der mit seinen vielen Koloraturen und Trillern bezaubernd wirkte. Diese und sämmtliche anderen Gesänge wurden mit so lebhastem Beifall des in ansehnlicher Zahl erschienenen Publikums aufgenommen, daß die unermüdliche Sängerin noch einige Lieder hinzufügte, unter denen wir Rubinstein's „Es war ein alter König“ und einen Bolero von Dessauer besonders hervorheben. Der ausgezeichnete Violinvirtuos Hr. Kruse, Führer des bei uns so beliebt gewordenen Streichquartetts, welcher das Concert unterstützte, erfreute durch den Vortrag einer Sonate von Tartini, einer Romanze von Joachim, der schwierigen und brillanten Polonaise von Wieniawski und eines zugegebenen Andantes von Spohr. Mit seltener Eleganz der Bogenführung und Leichtigkeit der Handgelenk⸗ bewegung führte der Künstler die genannte Piece zugleich sehr ver⸗ ständnißvoll aus und erntete gleichfalls reiche und wohlverdiente Beifallsbezeugungen. Die Klavierbegleitung sämmtlicher Piecen war wieder in den geschickten Händen des Hrn. D. Bake.
Concerthaus.
Zu dem morgen stattfindenden „Geistlichen Concert“, dessen Anfang auf 7 ½ Uhr festgesetzt worden ist, sind Billets im Bureau des zu haben. Am Sonnabend, 28. März, veranstaltet Kapellmeister Meyder einen Haydn⸗Beethoven⸗Abend.
Architektenhaus. 1
Der Opernsänger Hr. Otto Sonn (Tenor) gab gestern ein Concert, in welchem wir ihn zum ersten Mal hörten. Mit e klingender Stimme, die aber noch sehr der weiteren Fortbildung bedarf, sang derselbe eine Arie aus Weber's „Freischütz“ und eine
Wetterbericht vom 26. März, Morgens 8 Uhr.
Sonnabend:
Meeressp in Millim
Anfang 7 ½ Uhr.
in ° Celsius
Temperatur
Bar. auf 0 Gr.
58 822
V * U
Mullaghmore 750 Aberdeen 739 WNW Kopenhagen. 747 SSW Stockholm 752 SO aparanda. 758 SSO 9 “ 759 NW Moskau . 753 WNW
Cork, Queens⸗ towcwuwuw W
“ WNW
SW 3 halb bed.
WSW 6 bedeckt SW 6 Regen SSW 4 bedeckt 2 Nebel 4 bedeckt 4 Regen 8Regen 7 Regen 4 bedeckt 6 bedeckt 4 wolkig 4 wolkig 4 bedeckt 2 bedeckt 5 halb bed. ONRO 4 halb bed. still bedeckt
Uebersicht der Witterung.
Die Depression, welche gestern nördlich von Schottland lag, ist ostwärts nach dem norwegischen Meere fortgeschritten und verursacht über den britischen Inseln starke bis stürmische, westliiche und südwestliche, in Westdeutschland starke südwestliche
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fang 7 Uhr.
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geöffnet. Sonnabend,
Sardou.
Sonnabend:
regnerischer Witterung erhebliche Erwärmung ein⸗
getreten, die Frostgrenze ist über die ostdeutsche compositionen des 3. Aktes von C. A. Raida.
E 3 882 8 Ballets von C. Severini. In Scene gesetzt von Grenze hinweggerückt, nur im äußersten Nordosten W. Hock Anfang 7 ½ Uhr. —
Sonntag und folgende Tage: Die sieben Raben.
herrscht noch leichter Frost; indessen dürfte, ins⸗ besondere für das nordwestliche Deutschland, wieder Abkühlung, bei böigen westlichen und nordwestlichen Winden und veränderlicher Witterung, demnächst zu erwarten sein. Die Temperatur liegt in Deutschland bis zu 4 Grad über dem Mittelwerthe und bis zu 8 Grad über dem Gefrierpunkte.
Theater⸗Anzeigen.
— RKönigliche Schauspiele. Königlichen Theater geschlossen.
Schauspielhaus.
Sonntag: Opernhaus. 75. Vorstellung. Tann⸗ häunser und der Sängerkrieg auf der Wart⸗ burg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Ballet von E. Graeb. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus.
Wildenbruch. Anfang 7 Uhr.
Beutsches Theater. Freitag bleibt das Theater
und die Kasse geschlossen. Sonnabend: Einsame Menschen. Sonntag: Fanst I. Theil. Montag: Die Kinder der Excellenz. Dienstag: Faust’'s Tod.
Berliner Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Schuldig. An⸗
7 ½ Uhr: Schuldig.
Tessing-Theater. geschlossen. Die Tageskasse ist von 10 bis 12 Uhr
Victoria-Theater. Freitag: Geschlossen.
— 8 Pn Naben. Romantisches Zaubermärchen in 5 Akten er Mine IIx“ Pohl. Musik von G. Lehnhardt. Ballet⸗ von G. Steffens. Anfang 7 ½ Uhr
Sonntag und Montag: Der Millionenbauer.
Concert⸗Anzeigen.
Abends 7 ½ Uhr:
Karl Mevder⸗Concert. Geistliches Waibel und Frl. Berlin:
Riek. Verlag der Expedition (Scholz). . Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Wallner-Theater. Freitag: Geschlossen. „.5.,nesen: Hese. eh. e el audeville en von Maxime Deutsche EEEr Boucheron. Deutsch von Richard Genée. Musik “
von E. Audran. Anfang 7 ¼ Uhr. Sonntagt Zum 50. Male: Miß Helyett. (Letzte Sonntags⸗Aufführung.)
große Zahl von Liedern. Unterstützt wurde der Concertgeber durch die bereits vortheilhaft bekannte Mezzosopranistin Frl. Marsala, die im Vortrag einiger Lieder gründliche Schulung der Stimme und feinsinnige Ausdrucksweise erkennen ließ. Der Königliche Kammer⸗ musikus Hr. H. Meyer (Geige) und der Pianist Hr. M. Eschke brachten gleichfalls ihr Talent am Wirksamsten zur Geltung.
8
Mannigfaltiges. 1“
Mit Genehmigung Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin wird nach einer Mittheilung der „N. Pr. Z.“ am 6, 7., und 8. April in dem großen Saal des Kultus⸗Ministeriums eine Ausstellung und ein Verkauf von Webwaaren aus den Handweberbezirken Schlesiens sowie von Hausindustrie⸗Erzeugnissen der Zweigvereine des Vaterländischen Frauenvereins veranstaltet.
In der gestrigen außerordentlichen Sitzung der Stadt⸗ verordneten⸗Versammlung wurde die Gewährung eines Bei⸗ trages von 1000 ℳ zu den Kosten eines Denkmals für Hoff⸗ mann von Fallersleben auf Helgoland bewilligt. — Die Vorlage, betreffend die Vergrößerung des Viktoria⸗Parkes, sowie die Herstellung des dort geplanten Wassersturzes und des Wasser⸗ hebewerks, wurde angenommen mit der Bestimmung, daß die ent⸗ stehenden Mehrkosten bis zum Betrage von 2 500 000 ℳ aus den Ueberschüssen des Jahres 1889/90 entnommen werden sollen. Ferner wurden noch der Umbau der Kottbuser Brücke und die Verbreiterung des Fabrjoches der Lessingbrücke genehmigt.
Das reisende Publikum macht, wie die „N. A. Z.“ schreibt, in steigendem Maße Gebrauch von der Verkehrserleichterung, welche die Königlichen Eisenbahndirektionen dadurch geschaffen haben, daß sie dem Internationalen Reisebureau, welches bisher schon mit dem bahnamtlichen Verkaufe von Eisenbahnbillets betraut war, die Erlaubniß ertheilten, durch die Berliner Speditions⸗ und Lagerhaus⸗Aktiengesellschaft, vormals Bartz u. Co. das Ge⸗ päck der Reisenden arzuholen und ihnen nach stattgehabter Verwiegung sofort den bahnamtlichen Gepäckschein gegen die betreffende Gebühr auszuhändigen. Durch die Anbringung geaichter Wiege⸗ vorrichtangen an den Gepäck⸗Abholungswagen wird die Gelegenbeit geboten, daß die Reisenden nach Bestellung bei dem Internationalen Reise⸗Bureau, Unter den Linden 69, oder im „Hotel Kaiserbof“ (ehe⸗ Postlokal) gleich mit der Fahrkarte auch ihren Gepäckschein erhalten. 3
Die Besteigung des Rathbausthurmes ist, der „N A. Z.“ zufolge, vom ersten Osterfeiertage ab wieder täglich gestattet.
Die städtischen Bureaus und Kassen werden, wie hiesige Blätter melden, am Sonnabend, 28. d. M., des bevorstehenden Oster⸗ festes wegen bereits um 1 Uhr Mittags geschlossen; nur das Central⸗ bureau bleibt zur Entgegennahme von wichtigen Sachen bis 4 Uhr Nachmittags geöffnet.
Stralau. Von den Arbeitern, welche vorgestern bei der Explo⸗ sion in der Palmkernfabrik von Rengert u. Co. schwer verletzt wurden (vgl. Nr. 72 d. Bl.) sind nach einer Meldung der „Voss. Z.“ noch zwei ihren Wunden erlegen. Der Arbeiter Wuttke starb vorgestern Nachmittag, der Arbeiter Lohlat ist gestern Morgen gestorben. Der Zustand des Arbeiters Hoffert verursacht schwere Besorgnisse; doch geben die Aerzte die Hoffnung auf die Wiederherstellung des Verletzten nicht auf.
Sorau, 23. März. In Nieder⸗Gorze ist nach einer Mel⸗ dung der „K. Z.“ der Schafstall des Rittergutsbesitzers Rothe niedergebrannt, wobei an 300 Schafe in den Flammen um⸗ gekommen sind.
Freyburg i. Schl., 25. März. Am 22. Abends gegen 11 ½ Uhr wurde, der „Saale⸗Ztg.“ zufolge, in hiesiger Gegend am Himmel ein Feuerball in Größe einer Kartätschenkugel beobachtet, der, mit
Fetug. Geschlossen. Freitag bleiben die
Keine Vorstellung. 7 Uhr.
81. Vorstellung. Der neue Freitag: Geschlossen.
Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Geschlossen.
Sonnabend: Zum 1. Male:
Sonntag, Nachm. 2 ½ Uhr: Die Jungfrau von gesetzt S Orleaus. Abends 7† Uhr: gean⸗ gesetzt vom Direktor Sternheim. Montag, Nachm. 2 ½ Uhr: Goldsische. Abends Na brussalas g⸗
Adolph Ernst-Theater. Freilag: Geschlossen. &ꝙ☛, Fum 82 Male: 5 . 1 uu a. Gesangsposse in 4 Akten von Eduard Jacobson Freitag bleibt das Theater und Leopold Elv. Couplets von Jacobson und Gustav Görß. Musik von Adolph Ferron. Anfang
7 ½ Uhr.
Sonntag, Montag und Dienstag: — Thermidor. Schauspiel in 4 Akten von Victorien
Thomas-Theater. Alte bis 1 Uhr geöffnet.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.
Sonntag und folg. Tage: Der Vogelhändler.
Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗
b2 . 1 nabend, Sonntag und Montag: (Die letzten Herr. Schauspiel in 7 Porgängen von Ernft von 3 Auffübrungen) Der seitge Touvivel (Löen Toupinel). Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Deutsch von Gustav von Moser. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Die Schulreiterin. Lustspiel in 1 Akt von E. Pohl. Verehelicht: Hr. Hans von Gavcynski⸗Rauten-
Dienstag: Erstes Auftreten des K. und K. Hof⸗ burgschauspielers Adolf Sonnenthal. Fromont Junior und Rister senior. Drama in 6 Auf⸗ zügen von Alph. Daudet und Ad. Belot.
8 nabe Streik! Volks⸗ schauspiel in 4 Akten von Carl Böttcher. In Scene Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag und die folgenden Tage: Streik!
Jakobstraße 30. Freitag: Geschlossen. Die Theaterkasse ist von 10
1 Sonnabend: Zum 11. Male: Der Millionen⸗ Zum 118. Male: Die sieben bauer. Volksstück in 4 Akten von Max Kretzer. Gesangstexte im 3. Akt von A. Schönfeld. Musik
langem Schweif versehen, die Richtung von Süd nach Ost zu ein⸗ schlug. Die Erscheinung währte zwei bis drei Sekanden.
Hamburg, 25. März. Bei heftigem Winde auf der Unter⸗ Elbe gerieth laut Meldung der „D. B.⸗H.“ gestern Nachmittag eine schwedische Bark mit einem Ewer in Kollision. Beite Schiffe veean Gleichzeitig gerieth die Galliote „Olympius“ auf Grund.
Metz, 25. März. Der bei der Fortifikation beschäftigt ge⸗ wesene Techniker Stöckel, welcher im August vorigen Jahres wegen Verdachts des Landesverraths verhaftet, später aber desbhalb außer Verfolgung gesetzt wurde, ist, laut Meldung des „W. T. B.“, nunmehr wegen vorsätzlicher Beiseiteschaffung amtlich anvertrauter Zeichnungen und wegen Fälschung einer Privaturkunde zu neun Monaten Gefängniß verurtheilt worden.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Gotha, 26. März. (W. T. B.) Seine Hoheit der Herzog Ernst empfing heute in anderthalbstündiger Audienz der deutschen Ausstellung in London B. W. Vogts und den General⸗Sekretär Hermann Hilger. Der Herzog übernahm das ihm angetragene Ehrenpräsidium dieser Ausstellung.
Paris, 26. März. (W. T. B.) Dr. Carl Peters und Dr. Schroeder⸗Poggelow trafen gestern Abend hier ein und wurden von einer Deputation der Geographischen Gesellschaft empfangen. Zu Ehren des Dr. Peters fand sodann ein Festessen statt.
Rom, 26. März. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ aus Aden reist Graf Antonelli auf Befehl der italienischen Regierung nach Massovah ab.
Konstantinopel, 26. März. (W. T. B.) Wie die „Agence de Constantinople“ meldet, haben die Bot⸗ schafter Rußlands und Frankreichs erneut und zwar ein jeder ein besonderes Schreiben an den Minister des Auswärtigen Sard Pascha gerichtet, in welchem ausgeführt wird, daß die Handelsverträge mit der Türkei noch in Kraft seien und die Türkei bis zum Ab⸗ schluß neuer Verträge einen Werthzoll von 8 Proz. fort⸗ erhebe, die nämliche Zollbehandlung auch in Egypten auf⸗ recht erhalten werden müsse. Vom russischen Botschafter wird betont, daß die russische Regierung das Ansinnen der Regierung des Khedive zurückweise, wonach denjenigen Mächten, welche sich zu keinem Abkommen mit Egypten herbeigelassen hätten, das egyptische Zollregime aufzulegen sei.
Die als offiziös geltende „Turquie“ will von der Ab⸗ berufung des französischen Botschafters Grafen von Monte⸗ bello und seiner Ersetzung durch eine andere Persönlichkeit wissen. In unterrichteten Kreisen ist davon nichts bekannt.
New⸗York, 26. März. (W. T. B.) Der „Herald“ meldet aus Chicago, die Influenza greife in immer größerem Umfange um sich. Die Fälle mit tödt⸗ lichem Ausgang hätten sich bis zu hundertundfünfzig täglich gesteigert. Auch zahlreiche Aerzte sind von der Seuche befallen. Aus Pittsburg werden 10 000 Erkrankungsfälle und aus Cleveland im Staat Ohio 2000 gemeldet. In New⸗York sind von den Polizei⸗Agenten 160 an der J fluenza erkrankt. 8 1 8
— 8 4 (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrrer Bahnhof)
Sonnabend: Mitineuer Ausstattung. Zum 36. Male: Geöffnet von 12 — 11 Ubr. Täglich Vorstell Der Bogelhändler. Ovperette in 3 Aufzügen nach wissenschaftlichen Theater. Näheres die Ans lag⸗ Opernhaus. Keine Vorstellung. eE 1. 888 5 8 Hel. 8 zettel. . eSi 3 eönigli .svon C. Zeller. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. — 9. Sinfonie⸗Abend der Königlichen Kapelle Pirigent; Hr. Napellmeister Wolfdeim. Anfanz 1. —
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Helene Stein mit Hrn. Reg Assessor Paul Schultz (Langenberg — Koblenz). — Frl. Margarethe Besckow mit Hrn. Rich. Segnitz (Dom. Clöden b. Jessen). — Gräfin Didi zu Dohna mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Bruno Maaß (Königsberg i. Pr. — Insterburg). — Frl. Emm Denecke mit Hrn. Landwirth Albert Theuerkauf (Ackendorf —Wellen). — Frl. Amalie Stelzer mit Hrn. Paul Klose (Sibyllenort—Lilienthal).
berg mit Frl. Olga Böninger (Langenhof). — Hr. Adolph von Gündell mit Frl. Agnes Hoff⸗ mann (Hannover). — Hr Königl. Gymnasial
lehrer Emil Priebe mit Frl. Anna Schröder (Oels). — Hr. Alexander Weber mit Frl. Thekla Capune (Aachen).
elle-Alliance- 8 : (Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster Ludovici 8 “ Theater Freitag: Geschlossen (Nienover b. Uslar). — Hrn. von S2⸗,
(Schönrade). — Hrn. Direktor Schiller (Bautzen).
— Hrn. Rittergutsbesitzer von Puttkamer (Pobe⸗ row). — Hrn. Apotheker A. Richter (Kamenz i. Schles.). — Hrn. Buchdruckereibesitzer R. Funcke
thal). — Hrn. Robert Techner (Königsberg 7+
— Eine Tochter: Hrn. Lieut, Freiherrn Hugo
Adam und von Leén (Posen). — Pastor Heintke
Gestorben: Frl. Elwine Marie v. Geißler (auf
Karl Friedr. Freysold (Kleinolbersdork) — Hr. Gutsbesitzer Adalbert Schorpplenberg (Schoepplen⸗
(Gleiwitz). — Hr. Kammerherr Benjamin Rieß von Scheurnschlotz (Kassel). — Hr. cand med
Pomy, geb. Wöbbeking (Hess. Oldendorf). — Hr.
Concert-Haus. Freitag,
Mitwirkung der Sängerinnen Fr.
Nittschalk und des Tenoristen Hrn. Sonnabend, Abends 7 Uhr: Haydn⸗Beethoven⸗
Sing-Akademie. Charfreitag, pünktlich 6 ½ Uhr: Aufführung Bach Passionsmusik nach Matthaeus.
geb. Bunsel (Berlin
Concert unter Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen 8 (einschließlich Boͤrsen⸗Beilage). 88
(Berlin) — Hrn Alfred von Küster (Hohenlieben⸗
(Guhrau). — Hrn. Gustav Hermanns (Köln). — Hrn. Rittmeister Konrad von Blücher (Potsdam).
Nieder⸗Markersdorf b. Görlitz). — Pr. Pfarrer berg). — Fr. Emilie v. Kochtitzki, geb. Schroll
Ernst Reuter (Gut Bialla). — Frl. Dorette Jägeler (Lüneburg). — Fr. verw. Pastor Albertine
Kgl. Prof. Max Michael (Berlin) — Hr. August vom Stein Leegenanh — Fr. Mathilde Krebs,
Spcozialpolitik.
Invaliditäts⸗ Sund Alters⸗Versicherung im Deutschen Reiche.“ So betitelt sich ein monatlich zweimal zum vierteljährigen Preise von 2 ℳ im Verlage von J. Diemer in Mainz erscheinende, unter Mitwirkung bedeutender Kräfte von Mini⸗ sterial⸗Sekretär Fey und Regierungs Rath Dr. Zeller zu Darmstadt herausgegebene Zeitschrift, welche für alle bei Ausführung des Reichs⸗ gesetzes, betreffend die Invaliditäts⸗ und Altersversicherung, vom 22. Juni 1889 thätigen Behörden und Organe, für die Träger der Versicherung: Arbeitgeber und Arbeiter, und die zur Mitwirkung be⸗ rufenen Krankenkassen bestimmt ist. In erster Linie widmet sich die⸗ selbe der Auslegung der gesetzgeberischen Gedanken im Wege allge⸗ meinverständlicher wissenschaftlicher Untersuchung, der möglichst einfachen Weiterbildung der Einrichtungen, dem Austausch von Meinungen und Erfahrungen, der Feststellung der gewonnenen Ergebnisse und der Er⸗ theilung von Rathschlägen, während monographische Darstellungen der verschiedenen des weiten Gebietes der Invaliditäts⸗ und Alters⸗ fürsorge den Zweck haben, zur Vertiefung und Fortbildung der neuen Materie unter Benutzung der gesammelten Erfahrungen beizutragen. Des Fernern bemüht sich die Redaktion der Zeitschrift, über den Stand der Gesetzgebung zuverlässig zu orientiren, weshalb dieselbe eine Samm⸗ lung aller für das Verständniß und Studium nöthigen amtlichen
Materialien und eine übersichtliche Zusammenstellung aller Aus⸗
führungsbestimmungen des Reichs⸗Versicherungsamtes und wichtigere Entscheidungen der Landes⸗Versicherungsämter bringt. ck. Im Verlage von Franz Vahlen in Berlin ist soeben eine von
W. Stenglein, Kaiserlichem Landgerichts⸗Rath in Mülhausen i. E.
besorgte Textausgabe des Reichsgesetzes, betreffend die In⸗ validitäts⸗ und Altersversicherung, vom 22. Juni 1889
erschienen. Dieselbe eignet sich durch einzelne Gesetzesstellen erläuternde
Anmerkungen und ein umfassendes Sachregister für den praktischen
Gebrauch. Der beigefügte Anhang enthält eine Uebersicht über die
Versicherungsanstalten; die Anleitung des Reichs⸗Versicherungsamtes vom 31. Oktober 1890; die Bekanntmachung vom 27. November 1890; die Verordnung, betreffend das Verfahren vor den Schiedsgerichten,
vom 1. Dezember 1890 und die Verordnung, betreffend die Formen
des Verfahrens und den Geschäftsgang des Reichs⸗Versicherungsamtes, vom 20. November 1890.
— „Der deutsche und der englische Arbeiter.“ Eine
rgleichende Betrachtung sozialer und sittlicher Zustände von Sidney
Whitman. Berlin 1891, Verlag von Carl Ulrich u. Co., SW.,
ve Ritterstraße 70. (Preis: 50 ₰). — In ihrer ursprünglichen Form erschien die vorliegende Abhandlung im letzten Oktoberhefte der „Preußischen Jahrbücher“ und fand weitgehende Beachtung und An⸗ erkennung in den Blättern verschiedenster Richtung. Der Grund davon
ist wohl der Umstand, daß sie dieselbe Objektivität bekundet, welche
das größere Werk desselben Verfassers, „Das Kaiserliche Deutschland“, auszeichnet. Im Gegensatz zu manchen Theoretikern, die bei Be⸗ leuchtung deutscher und ausländischer Verhältnisse fast nur zu tadeln oder zu loben finden, wägt Mr. Sidney Whitman auch hier die Licht⸗ und Schattenseiten vorurtheilsfrei gegeneinander ab. Zwecks Ver⸗ öffentlichung dieses Sonder⸗Abdrucks, welcher für die breitesten Schichten des deutschen Volks, namentlich auch für Handwerker⸗ und Arbeiter⸗ kreise bestimmt ist, war er bestrebt, seine Arbeit durch Mehrbeleuchtung sozialer und sittlicher Ziele zu erweitern. Ausgehend von den prak⸗
schen Anregungen, die die Arbeiterschutz⸗Konferenz gegeben, lenkt der Verfasser die Aufmerksamkeit vorwiegend auf die ethischen und ästhetischen Bedingungen des Alltagslebens der Arbeiter, vergleicht die allgemeinen sozialen Existenzbedingungen der deutschen Arbeiter mit
den englischen zu Gunsten der ersteren und gelangt bei Betrachtung
der Richtung, in welcher die Kaiserlichen Erlasse fortwirken sollen, zu m Ergebniß, daß künftighin die Arbeiter⸗Disziplin in Deutschland, e bisher von oben herab gewirkt hat, nach englischem Impuls auch von unten herauf die ganze Masse des Volkes zu durchdringen habe, und daß die Ziele der deutschen Arbeiter, die diesen auf dem Wege der
friedlichen Kooperation, der Selbstverleugnung des Einzelnen, der
Hebung des sittlichen Gefühls der Familie, der Bekämpfung der Genußsucht und der Besserung der Qualität ihrer Arbeit vorgezeichnet
sind, vorbildlich seien für die englischen Arbeiter, auf welchem Wege beider
Stellung so gestaltet werden könne, daß „der Sonnenstrahl d friedenheit“ sie beglücke. Sprachwissenschaft. ck. Vom bedenklichen Glauben im Neuen Testament. Eine sprachliche und exegetische Abhandlung von D. Paulus Cassel. (Der kritischen Sendschreiben über die Bibel III.) Mit einer An⸗ merkung zu D. Dryander’s Predigt an Kaisers Geburtstag. Berlin. Friedrich Schulze’'s Verlag. — Der Verfasser hat sich in dem vor⸗ liegenden Schriftchen die Aufgabe gestellt, seine Behauptung, daß das⸗ jenige griechische Wort, welches in der Schrift überall durch „Glauben“ übersetzt sei, *. oο, zünris, m0reber, gerade die entgegengesetzte Be⸗ deutung habe, zu begründen; denn zt2r0; bedeute „fest, unerschütterich, wie die Säule von Stein“. Es sei darin das Zweifellose und Sichere ausgedrückt. Seine Abstammung sei aus karnut, stare, stehen, zu er⸗ klären; das deutsche „fest“ gehe darauf zurück. Iliczis sei daher die unerschütterliche Meinung, die zuverlässige Ueberzeugung. Iligtebw sei das unerschütterliche Ueberzeugtsein, das sichere Wissen von der Wahrheit dessen, wozu man sich bekenne, sei das Feste gegenüber dem Schwankenden, das sich von allem Ursprung an im Begriff des „Glaubens! offenbare. Die meisten Stellen des Evangeliums seien durch Gebrauch von „Glauben“ für mF2r6s, ülodis, mogreber, wie ver⸗ schwommen aufgefaßt worden. — Die Anmerkung zu D. Dryander’s Predigt am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers ist durch den der⸗ selben zu Grunde liegenden Text, welcher lautete: „Igrebc 0ts, Safe ucoo antorig“, was in der deutschen Bibel heißt: „Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben“, veranlaßt worden. Verschiedenes. 3 ck. Die Aussichten der Civilversorgungsberechtigten in der Zoll⸗ und Steuer⸗Verwaltung. Ein Wegweiser für civilversorgungsberechtigte Militärs (auch Offiziere), für Grenz⸗ und Steuer⸗Aufseher von Albert Schneider, Steuer⸗Rath und Haupt⸗ Steueramts⸗Dirigent zu Hildesbeim. Berlin. Eugen Schneider, Zoll⸗ und steuertechnischer Verlag. — Das vorliegende Schriftchen, welches bezweckt, einestheils dem geeigneten Vorwärtsstrebenden die Erreichung seines Zieles zu erleichtern, anderntheils Ungeeignete, wenn sie sich nicht von vornherein mit der Stellung eines Grenz⸗ oder Steucr⸗ Aufsehers für abgefunden erachten, von dem Eintritt in den Zell⸗ und Steuerverwaltungsdienst zurückzuhalten und dadurch die Verwaltung vor angeblich verkannten und infolge dessen mißmuthigen Beamten, wie es deren viele giebt, mehr zu bewahren, verdient die Beachtung der anstellungsberechtigten Offiziere und der civilversorgungsberechtigten Unteroffiziere, wenn sie sich dem Zoll⸗ und Steuerfache widmen wollen, wie auch der bereits als Grenz⸗ und Steuer⸗Aufseher angestellten Militär⸗Anwärter. ck. Das literarische Deutschland. Von Adolf Hinrichsen. Mit einer Einleitung von Prof. Dr. C. Beyer. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin. Verlag des „Literarischen Deutschlands’. — Von den 12 Monatslieferungen 1 ℳ 50 ₰, auf welche das Werk berechnet ist, liegt die dritte vor. Auch diese weist, wie die beiden ersten, im Vergleich mit der ersten Ausgabe eine ansehnliche Bereicherung des Inhalts auf. 6
ck. Das russische Volk und Heer. Von O. Wachs, Verfasser von „Vor der Schlacht“ ꝛc. Rathenow. Verlag von Max Babenzien. (Preis 80 ₰.) — Die vorliegende Broschüre, welche eine orientirende Betrachtung über Rußland, sein Volk und seine Streitkräfte enthält, ist ein Sonderdruck aus der „Internationalen Revue über die gesammten Armeen und Flotten“.
Zeitschriften.
ck. Das erste Heft des zehnten Jahrganges der von Professor Dr. C. Euler und Gebh. Eckler herausgegebenen und in R. Gaert⸗ ner's Verlagsbuchhandlung in Berlin erscheinenden „Monatsschrift für das Turnwesen mit besonderer Berücksichtigung des Schul⸗ turnens und der Gesundheitspflege“ enthält folgende zwei Abhandlungen: die „Schulfrage“ von Dr. C. Euler und das „Jugendspiel“, Vortrag, gehalten von Dr. J. C. Lion.
— Die Nr. 6 der „Central⸗Zeitung für das Koch'sche Heilverfahren“ (Verlag J. Enadenfeld u. Co., Berlin) hat folgenden Inhalt: Ueber die Wirkung der kantharidin⸗ sauren Salze von Professor Dr. Oskar Liebreich. — Resumé der Verhandlungen der Berliner medizinischen Gesellschaft über das Koch'sche Heilverfahren. — Entstehung und Verhütung der Tuber⸗ kulose von Professor O. Bollinger. — Die Erfabrungen mit der Koch'schen Heilmethode in Königsberg i./Pr. — Mittheilungen aus Nah und Fern über das Koch'sche Heilverfahren.
ck. Das Februar⸗Heft der von Professor Dr. A. Slaby redi⸗ girten und im Verlaze von Leonhard Simion in Berlin erscheinenden „Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes“ enthält die preisgekrönte Arbeit des Ingenieurs
2. Specht: „Die gebräuchlichen Bauarten der Personen⸗ und Last⸗ ufzüge in Fabrikgebäuden, Gasthöfen, Geschäfts⸗ und Privathäusern“.
ck. Im ersten Heft des zehnten Jahrgangs des von Dr. Finkeln⸗ burg, Professor an der Universität zu Bonn, Dr. Lent, Geheimer Sanitäts⸗Rath in Köln, und Dr. Wolffberg, Kgl. Kreisphysikus in Tölset berausgegeben und im Verlage von Emil Strauß in Bonn er⸗ scheinenden „Centralblatts für allgemeine Gesundheits⸗ pflege“, Organs des Niederrheinischen Vereins für öffentliche Ge⸗ sundheitspflege, äußert sich Dr. F. A. Schmidt in Bonn zur gesund⸗ heitlichen Gestaltung unseres Schulturnens, während Gustav Hein die Beobachtungen während der Cholera⸗Epidemie 1884 bis 1887 in ihren Beziehungen zur Prophvylaxe zusammengestellt hat
— Nr. 24 des XVII. Jahrgangs der vaterländischen Wochen⸗ schrift „Der Bär“ hat folgenden Inhalt: Ein neues Geschlecht, Roman von H. v. Dedenroth (Fortsetzung); Das Schilldenkmal in Braunschweig, von G. Emil Barthel (mit Abbildung); Hans von Rochow, von Dr. H. Robolsky; Die Nacht vom 11. zum 12. März 1888, von Herm. Weger. — Kleine Mittheilungen: Aeltester Theil des Schlosses zu Kölln an der Spree (mit Abbild.); Agnes Sorma (mit Abbild.); Nepomuk und Florian in Glatz; das Schinkel⸗ Museum; Comité der Kaiser⸗Wilhelm⸗Gedächtnißkirche.
— Von den Eisfeldern der Nordsee bis zu den Schnee⸗ feldern Algeriens, den ganzen weiten Weg, den in diesem Jahre der ungewöhnlich strenge Winter genommen, führt die neueste (16.) Nummer der bekannten Familienzeitschrift „Zur guten Stunde“ (Preis des Heftes 40 ₰. Berlin W. 57. Deutsches Verlagshaus Bong, Dominik & Co.) ihre Leser in bunten wechselvollen Bildern und fesselnden Schilderungen. Mit Griffel und Feder beschreibt der Maler F Lindner den „Winter in der Nord⸗ und Ostsee“. Wir sehen das „Treibeis auf der Schelde bei Hoboken“. Acht Illustrationen führen uns Rom im Schnee vor. Pariz und Algier sehen wir auf drei Bildern in Schnee gehüllt. „Winterlaunen“, „Die neue Eiszeit“, „Der diesjährige Winter und die Pflanzenwelt“ bilden den beschreibenden Theil, in schwungvollen Versen (Winterandacht) feiert Maurice von Stern den rauhen Gast. Das Heft bringt sodann außer seinen beiden großen Romanen „Ein Sohn seiner Zeit“ von C. Karlwei und „Wenn der Schuh drückt“ von M. von Reichenbach und Hans Nagel von Brave, sowie einem Gedicht „Glück im Leid“ von Frida Schanz, noch einen überaus lustigen und allerliebst mehrfarbig illustrirten Artikel „Cirkus unter Wasser“ von A. O. Klaußmann. Vier Kunst⸗ beilagen sind dem Heft beigegeben: Hans Bachmann, Auf der Rutsch⸗ bahn, C. G. Reinhart, In banger Erwartung, A. Schroeder, Eltern⸗ glück, Konrad Kiesel, Beatrice. Im nächsten Heft beginnt der Roman „Todsünden“ von Hermann Heiberg.
— Stanley's neuestes Buch: „Im dunkelsten Afrika“, enthält an vielen Stellen mannigfache Mittheilungen über die Zweravölker, auf die er im Innern Afrikas gestoßen war; allein der Verfasser gab dort nichts Zusammenfassendes, nichts Ganzes über die eigenthümliche Zwergrasse. Ietzt hat er dies nachgeholt und seine Beobachtungen über diese merkwürdigen Menschen in einem besonderen Aufsatz nie⸗ dergelegt, den die bekannte illustrirte Familienzeitung: „Ueber Land und Meer“, Oktarv⸗Ausgabe (herausgegeben von Professor Joseph Kürschner, redigirt von Otto Baisch, Stattgart, Deutsche Verlags⸗ Anstalt) in ihrem neuesten, 9. Hefte in deutscher Uebersetzung bringt. Wenn auch Stanley nicht der eigentliche Entdecker dieser afrikani⸗ schen Zwergvölker ist — denn daß das Innere des Festlandes solchen als Wohnort dient, war schon von verschiedener Seite aus⸗ gesprochen worden, und Menschen von geringer Größe, ja wahre Zwerge, wurden auch thatsächlich von Reisenden in manchen Theilen des Landes aufgefunden —, so ist doch der kühne Entdecker jedenfalls der Einzige, der Genaueres über das Leben dieser Liliputaner weiß, da er sie in ihren im tiefsten Urwalde versteckt liegenden Wohnstätten aufgesucht hat. Es bedarf daher auch weiter keiner Worte, auf die Wichtigkeit und das hohe Interesse hinzuweisen, die dieser Artikel für alle Gebildeten haben muß, und Jeder wird den Leitern des prächtigen und beliebten Journals für diese so zeitgemäße Gabe dankbar sein. In demselben Heft befindet sich ein anderer reich illustrirter Artikel: „Schiller's Geburtsort“ von F. Jonas, der ebenfalls die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich ziehen muß. Er führt uns in Schiller’s Heimath, in das lieblich gelegene württembergische Städtchen Marbach, und in das bescheidene Haus, in dem der deutsche Dichterheros das Licht der Welt erblickte. Auch dier genügt es, einfach hinzuweisen auf den Artikel, und jeder wird gern und mit Andacht und Verehrung sich durch die geweihten Räume voa kundiger Hand geleiten lassen.
— Die am 21. März erschienene Nr. 2490 der „Illustrirten Zeitung enthält folgende Abbildungen: Ludwig Windthorst, † am 14. März. — Plan der deutschen Ausstellung in London. (Mai bis Oktober 1891.) — Robert Graf von Zedlitz und Trützschler, der neue preußische Kultus⸗Minister. — Das Palais des Prinz⸗Regenten Luitpold von Bayern am Odeonsplatz in München. Originalzeichnung von Robert Aßmus. — Das Spiegelzimmer der Königlichen Residenz zu Würzburg, der Geburtsstätte des Prinz⸗Regenten Luftpold von Bavern. Originalzeichnung von Robert Aßmus. — Aus Deutsch Ost⸗Afrika: Lieutenant Langheld's Kampf mit den Wangoni bei Idaburc. Nach ciner Skizze gezeichnet von C. Weidmann. — Ramses’ II. und seiner Schlachtlöwen Sieg über die Cheta. Nach dem Kolossalaquarell von Karl Oderich. (Zweiseitig). — Schlußscene aus Ernst von Wildenbruch's Schauspiel „Der neue Herr“. Nach der Aufführung im Königlichen Schauspielhause zu Berlin gezeichnet von Werner Zehme. — Prinz Jérome Navpoleon. — Von unserer Kriegs⸗ marine: Der neue Aviso „Meteor“ unter Dampf. Originalzrichnung
Penner. — Moden. W“ éa der Wochenschrift: „Das Magazin für Literatur“, herausgegeben von F. Mauthner und O. Neumann⸗Hofer, Berlin W., Winterfeldstr. 8, hat v. A. folgenden Inhalt: Margarethe
Anzeiger.
1891.
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von Ebner von Eschenbach, eine ihrer ersten novellistischen Arbeiten. Ernst Wichert von F. von Zobeltitz; ein Spaziergang, Berlin als Kunststadt von Dr. A. Schütze; wie man Schriftsteller werden kann von L. Pietsch u. s. w.
— Nr. 11 von „Schorer's Familienblatt“ hat folgenden Inhalt: In Ungnade. Roman von Nataly von Eschstruth. (10. Fort⸗ setzung.) — Toilette im Harem. (Zu dem gleichnamigen Kunstblatt.) Von E. Vely. — Heirathen? — dafür dank' ich! Unterhaltungen nach dem Leben. Von E. Liß⸗Blanc. (Illustrationen von Werner Zehme) (Schluß.) — Das Märchen von der klassischen Bildung. Von Hans Frisch. — Gute Nacht. (Vignette von H. Lefler) Von
Loewenberg. — Verkauftes Leben. Erzählung von Elsa von Schabelskv. (Fortsetzung.) — Plauderecke: Unter den Erforschern des dunklen Welttheils. — Ein Ehegesetz. — Das Schloß von Sigmaringen. — Ein Mitgiftverein. — Ein sehr merkwürdiges Ver⸗ wandtschaftsverhältniß. — Ueberall Koch. — Kunstblätter: Toilette im Harem. Nach dem Gemälde von J. Tapiro. — In der Donau⸗ Kasematte von Schloß Sigmaringen. Nach dem Gemälde von Karl Hilgers. — Die erste Cigarre. Nach dem Gemälde von C. Hartmann.
— Die Neue Musik⸗Zeitung (Stuttgart, Carl Grüninger) macht in den soeben erschienenen Schlußnummern 5 und 6 des Quar⸗ tals ihre Leser mit den Operngrößen Fr. Katharina Klafsky und Karl Scheidemantel durch Wort und Bild bekannt; ferner bringt sie ein ergreifendes Charakterbild „Mein alter Klavierlehrer“ von B Herwi, die ansprechende Novelle „Ein altes Ehepaar“ von Weghardt Weyersdorff, sowie neben anderen ernsten und heiteren Artikeln zwei sehr gediegene kritische Aufsätze aus der Feder Dr. Adolf Sandberger’'s über den „Barbier von Bagdad“ von Peter Cornelius und dessen „Lieder“ und „Chöre’. — Die Musik⸗Beilagen enthalten die Klavierstücke: Gavotte von Heinr. Hofmann, einen prächt gen Walzer von P. Tschaikowsky, das Violinstück: Ein Albumblatt von Gust. Holländer, sowie ein stimmungsvolles Lied: „Bleib' bei mir“ von L. Flügge. Die „Neue Musik⸗Zeitung“, welche nur 1 ℳ vierteljähr⸗ lich kostet, sei unseren Lesern auch für das kommende Quartal zum Abonnement bestens empfoblen.
— Die Musikalische Jugendpost (Stuttgart, Carl Grüninger) schließt mit den Nummern 5 und 6, welche soeben zur Ausgabe gelangen, das I Quartal ab. Es werden darin sehr hübsche und fesselnde Erzählungen von Waldow, Sienkiewicz, C. Haaß und Levéque⸗Bunsen gespendet; Rich. Kügele erschließt den schwierigen Pfad in das Gebiet der Musik⸗, Harmonie⸗ und Formenlehre; Dr. Bertin, ein feiner Beobachter der Natur, erzählt aus dem Leben der Staare, Rob. Müsiol über polnische Nationaltänze, welchen Auf⸗ sätzen sich noch andere Beiträge ernster und heiterer Natur anreiben. Die Musik⸗Beilagen enthalten sehr melodiöse und leicht spiel⸗ bare Klavierstücke für zwei und vier Hände, ein Violinstück und ein Lied mit Pianofortebegleitung. Die Musikalische Jugendpost verdient Seitens der Eltern und Lehrer musikalischer Kinder Beachtung und that⸗ kräftige Unterstützung.
— Die Nr. 12 der „Gefiederten Welt“, Zeitschrift für Vogel⸗ liebhaber, Züchter und ⸗Händler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creutz'sche Verlagsbuchhandlung, R. u. M. Kreischmann) enthält: Wiederholte Bemerkungen über die amerikanische Spott⸗ drossel und die indische Schamadrossel. — Beobachtungen an Vögeln in der Gefangenschaft. — Ornithologische Beobachtungen aus der taurischen Steppe (Schluß). — Allerlei aus dem Vogelleben (Fort⸗ setzung). — Von den Krankheiten der Vögel II.
— Die ersten drei Nummern der Zeitschrift „Das Pferd“ (Verlag Friese u. von Puttkamer in Dresden), Preis pro Quartal 1 50 ℳ, enthalten eine Menge interessanter Artikel. Gerade jetzt zum Beginn der Reitezeit wird so Mancher sich guten Rathes er⸗ holen in der längeren illustrirten Abhandlung von Berthold Schönbeck, Stallmeister Seiner Durchlaucht des regierenden Fürsten von Schwarz⸗ burg⸗Sondershausen über: „Einige Winke zum Pferdehandel“. Von dem sonstigen Inhalt sind zu erwähnen: Durchgehen und Durchgänger⸗ geschichten. Von Spohr, Oberst⸗Lieutenant a. D. — Pferde⸗Aus⸗ stellung und Pferde Import in der Union. Von Otto Waldau. — Zeit⸗ und Streitfragen in der Pferdezucht. Vortrag, gehalten von Schirmer⸗Neubaus. — Das große Herrendistan fahren. — Sport⸗ plaudereien. Von Otto von Monteton. — Einiges über Pferde⸗ häcksel und dessen Verfütterung. — Der Pferde Exvort Frankreichs. — Amerikanisches Arbeitsgeschirr. (Mit Abbildung) — Ferner entbält die Nummer 1 die vortreffliche Abbildung des vom preußischen Staat für 280 000 ℳ angekauften Hengstes „St. Gatien“.
— Die neue Zeitschrift „Frauen⸗Erwerb“ Nr. 11 (Verlag von Friedr. Weiß Nachf. in Grünberg i. Schles.) enthält wieder ca. 400 Stellen⸗Angebote und ⸗Gesuche aus allen Gebieten weiblicher Thätigkeit, darunter: 36 Stützen der Hausfrauen, 29 Gouvernanten, 38 Direktricen, 28 Gesellschafterinnen, 36 Wirthschafterinnen, ferner Lehrerinnen, Pflegerinnen, Verkäuferinnen, Buchhalterinnen, Kassire⸗ rinnen, Pußa beiterinnen u. s. w. Der redaktionelle Theil bringt u. A: Offerten unter A. 50. Von Lotte Michalskv. — Frei nach dem Englischen, II. Skizze von Hedwig Wigger. — Zur Frage der weiblichen Aerzte. — Vom Gebiete der ee T eKebeen — Weibliche Berufe u. s. w. — Der Abonnementspreis dieses alle Mittwoch erscheinenden Blattes beträgt vierteljährlich nur 1,50 ℳ bei Buchhandel oder Post, bei direkter Kreuzbandzusendung 1,80 ℳ
— Als ein lesenswerthes Familienblatt, das nicht nur der an⸗ genehmen Unterhaltung seine Spalten leiht, den Hausfrauen mit ge⸗ diegenem Rath an die Hand gebt, ein Musterblatt für die geschmack⸗ volle Mode und für stilgerechte Handarbeiten bildet, sondern auch das erziehliche Element gewissenhaft berücksichtigt, stellt sich die neueste Nummer von „Mode und Haus“ dar. Die beliebte Zeitschrift kostet nur 1 ℳ, eine zweite Ausgabe mit kolorirten Modebildern, bunten Handarbeitenvorlagen und Monogramm⸗Gravüren nur 1 ℳ 25 ₰ vierteljährlich und ist durch alle Buchhandlungen und Post⸗ anstalten zu diesem billigen Preise zu beziehen. Die neu hinzu⸗ tretenden Abonnenten erhalten auf Wunsch die bereits ausgegebenen Quartalsnummern unentgeltlich nachgeliefert.
— Nr. 21 der Zeitschrift für die Angelegenheiten des Haushalts „Dies Blatt gehört der Hausfrau“ hat u. A. folgenden Inhalt: Alte und neue Liebe, Roman von G. Samarow. — Der Fünfzigste, Novellette von Ch. Reichholdt (Schluß) und Ungarisch Blut, eine Geschichte von Anno Acht und vierzig von C. E. Klopser (Fortsetzung).
— Wie wir erfahren, wird mit dem neuen Quartal, am 1. April, in der Wochenschrift „Von Haus zu Haus“ der neueste Roman Anny Wothe's, „Das Märchenschloß“, erscheinen. Die früheren Romane der gerade in Frauenkreisen beliebten Schriftstegerin, „Das Haus am Rhein“, „Suse“, „Im Klosterhof“, haben gezeigt, daß Anny Wothe in fesselnder Weise die Menschen zu schildern weiß, wi sie sind. Dadurch. daß über allen ein poetischer Hauch schwebt, er scheinen ihte Werke um so empfehlenswerther. Die Wochensch „Von Haus zu Haus“, Preis pro Quartal nur 1,50 ℳ, erscheint in Adolf Mahn’s Verlag in Leipzig. Probebefte, in denen der Anfang vom „Märchenschloß“ enthalten ist, sind in allen Buchhandlungen vorräthig und gratis zu entnehmen. 1 ö