4) Nach unseren Beohachtungen sind die Gefahren seiner An⸗
wendung
sind einzelne überraschende,
bei langsamem, richtigem Vorgehen zuweilen beängf
bar einfachen, öfter bei schweren Fällen gesehen worden.
5) Was die Heilwirkung anlangt,
unserer A
chweren
inaus geh
so sinden wir, d nstalt trotz der Heranziehung aller
ender Nutzen nicht eingetreten ist.
zu Gebote Hülfen im Durchschnitt der Fälle eine geringe bei mittleren Erkrankungen ist während der An und daß ein wesentlicher über das bei uns
wendung des seither gewohnte Maß Es schien uns
nicht gerade große, doch igende Folgen bei schein⸗
aß dieselbe in te stehenden und Tuberkulins,
vielmehr
bei einer nicht unerheblichen Anzahl ein hemmender, sogar ungünstiger
Einfluß zu walten.
Wenn nicht die neuerdings von Koch’schen Ver⸗
rauensmännern empfohlenen kleinsten Dosen unsere bisherigen Er⸗
ahrungen
erheblich ändern, so ist bis auf Weiteres
stationären, besonders bei schwer Erkrankten von der A
Mittels
sondere Umstände, persönlicher Wunsch
nahmen r
in seiner heutigen Gestalt im Ganzen abzurathen.
und dergleichen echtfertigen.
6) Es ist zweifellos, daß auch bei vorgeschrittene
während der Einspritzungen erhebliche
as durch der weit diese ungewiß, wurden.
Besserungen
schnittliche Befinden schien bei Vielen unsere
reaktionsfreien Zeit sobar häufig ein recht befriedigendes.
das Mittel zu beziehen sind, der
Zustände auf da jene auch bei
seitherigen Methode
bei mittleren, nwendung des Be⸗
mögen Aus⸗
r Erkrankung
eintreten können;
r Kranken in Wie ist noch ganz beobachtet
Ein Gleiches gilt natürlich ouch von den Verschlimmerungen.
Nach dem von O. Rosenbach angeführten Gesetze der lichkeit muß die relativ häufige Wiederholung eines
lichen Ereignisses für unseren 1 und Wirkung ein Zusammenhang besteht. bezüglich der Heilwirkung nesungsfälle Beobachtungen fortgeführt, im
u gering.
rungen sind weder der Zahl noch ihrem Wesen nach geeignet, spezifische, superiore Wirkung des
stützung kennung
ausschlaggebend: die und das Ertödten der
Dieser Be nicht erbracht, sind selbst für 4 ½ Monate, so lange habe
Und selbst
NM Mittels, eine der bisherigen Heilmethode zu begruünden. eines spezifischen Mittels gegen die Lungentu Fähigkeit, das Lungengewebe zu Bazillen.
bei der seitherigen Anwendungsweise und Gestalt des
„v⸗4* drei
zahlreichen sicher beobachteten Fällen. des; Verschwindens der Bazillen steht die Angelegenheit unerfreulich.
Krankheitsherde, die Neuerk
ten vorhandener de Auch bezüglich
haben im Ganzen vier von 128 als bazillenfrei entlassen,
eine Statistik vom
Jahre 1888 vorliegt, nach welcher b.
ings längeren Behandlungsdauer von 265 Patienten
freie,
7) T
während jeder rationellen Behandlung und selbst
Heilungsf
sprochenden
Wenige, von denen wir blieben sind.
völlig geheilte, also 11,3 % entlassen wurden keine Kenntniß haben, auch seither
—
rotzdem und selbst bei Berücksichtigung der T
den noch
beobachtet werden, ist bei der Autoren
und Ansichten
älle b Erfahrunge
ein ausschlaggebendes Urtheil uns weder anmaßen können
die end noch nicht
anatomischen
punktvelle Ucberschw
garz besonderen Umständen durch in fe ist, Heilw fortzusetzen,
Phthise“ zusammen
endgültige
Entscheidung über den Werth des b
zu treffen. Wir sind nach unseren heutigen Kenntnissen noch berechtigt, von ihm, r Tuberkulose, bei emmung des Organismus s 3Material
wo diese unsere Annahme einer G (deren Diagnose freilich auch ungewöhnlich fällt mit Einverständniß des Kranken
don den
Dam
it schließe ich die Darlegung unserer Hauptsätze, eine epentuelle TDislussion ihre Erläuterung erfahren f
mögen mie nur noch eine ganz kurze, oallgemeine Betracht
Bakteriotherapie üb
humanitäre,
roße Bewegung, in ibren Grundmotip aus welcher die Bakteriologie in die
utreten schien, hat in der Art ihr
wesentliche Für die Aner⸗
erkulins
von den weniger und irkung zu erwarten und darum die Anwendung des s wirklichen
Wahrschein⸗
außergewöhn⸗
Fall anzeigen, daß zwischen Mittel
eis ist aber
denn die aufgeführten Ge⸗
iun wir unsere
Verhältniß zur Zahl der Behandelten die von uns in Falkenstein erzielten Besse⸗
eine Unter⸗
berkulose sind immugisiren
Gegen die erstere Leistung sprechen
Mittels das rankungen in des völligen Wir während uns ei einer aller⸗ 30 bazillen⸗
un n1
hatsache,
1 ohne eine
und,
noch wolles, heute bathologisch · bei sozusagen aus eine nur unter befü chten
8 Mittels
jen
3
schierig ist) und seines
ie ja durch
inen. Si ung
en
d ö:
so heiß ersehnte
es Auftretens
und Verlaufes nur vereinzelte Beispiele in der religiösen und politischen
Geschichte als richtig gilt nicht Anutorität Tausender
liche Au'eorität als solche gelten läßf
in bieser
nach seiner schaft tt alte Satz Arago's ist: „Die Autorität von Ta n den zwingenden Vernunftsschluß
8 der
Sie hat jeden von uns mehr nach seinem wissenschaftlichen Qualität e
M;
s gegen das Raisonnement,
lnen“, so rigtig ist sicherlich auch die Behau des Ei zünen rechtfertigt nicht das Ex
1¹. Unsere Wissenschaft beg
Hinsicht gefehlt! Die persönliche Autorität k
Temperament rfaßt. So Tausenden
ptung: „Die periment an
ebt sich, sobald sie die persön⸗ sofort auf Irrwege; wir haben
ann nur mit⸗
sprechen im Einzeifall, d. h. am Krankenbett, wo die Wissenschaft
in ihrer
Anwendung zur Kunst wird.
Wenn in dem für Natur⸗
wissenschaftler wahrhaft unbegreiflichen Rausch, der nach der viel⸗ leicht verfrühten aber vorsichtigen Enthüllung des Entdeckers des
Tuberkulins fast Alle
befiel, die langjährigen Erfahrungen der Praxis,
der Em pirie des ganzen klinischen Wissens, die Fragen der Dis⸗ position, der Aktiologie, das Studium der Individualität des Kranken wie mit einem Schwammstrich plötzlich weggewischt waren, so muß
cben die der jetzig
leere Tafel wieder neu beschrieben werden. en Unruhe und Unsicherheit wieder herauskommen.
Wir müssen aus
Nach
dem bekannten Satz Bacon's ersteht die Wahrheit eher aus dem
Irrthum
als aus der Konfussion.
Zeichen der letzteren.
Bescheiden wir uns also vorerst mit der Wahrs naturgemäßen Erstehens der Bakterio⸗ die Aussicht,
Hoffnung therapie! bacilläre
eines baldigen, 1. Leider erscheint mir vpersönlich Lungenschwindsucht, diese
komplexeste aller
jemals durch ein bestimmtes Mittel geheilt wird, als Vorläufig bleibt die alte mühevolle Arbeit, es bleibt die skrupu⸗ löseste Beachtung aller Krankheilserscheinungen, das weitere Suchen nach den letzten Gründen der individuellen Disposition, der letzten nothwendigen Vorbedingung der tuberkulösen Phthise, die ich, wie Sie schon wissen, für die Mehrzahl der Fälle in einer besonderen
Empfänglichkeit für lobuläre Katarrhalpneumonien finde.
che
Wir stehen leider jetzt noch im
einlichkeit und daß die
Krankheiten, eine geringe.
Es bedarf
aller Beihülfen der Hygiene, der psychischen wie physischen Erziehung, vor Allem aber und des Wirksamsten von Allen, einer geradezu fana⸗ tischen Prophylaxe gegen Verbreitung des Krankheitsstoffes durch den Auswurf, solange dieser noch als der Hauptträger desselben angesehen werden muß.“
Hierauf kam der Vortragende auf die von ihm empfohlene trans⸗ portable Spuckflasche zu sprechen, deren größere Verbreitung im
Interesse
der Prophylaxis er wünscht. Das Bestreben,
fährt Redner
sort, durch Abtödtung der Erreger eine Infektionskrankheit wie die ba⸗ cilläre Lungenschwindsucht zu heilen, ist im Prinzip eigentlich eine kurz⸗ sichtige Therapie, da sie sich erst mit dem letzten, freilich bedeutsamsten Gliede der Kette beschäftigt. Wir werden eine solche Therapie, wenn sie zum Heil der Menschheit einmal gefunden sein wird, wohl immer brauchen, aber sollten deswegen die Vorderglieder der Kette: Pro⸗ phylaxe, Dieposition, auslösende Organerkrankung nicht einen gleichen
Eifer für unser Handeln und Forschen fordern dürfen 2
Selbst die
beste Heilstatistik bleibt in unserem Falle doch meist nur die beste
Individualitätsstatistik.
schwindsucht allgemeiner, höherer Gesichtspunkte.
Wir schauen nun trotz Allem, was heute gesagt werden mußte, voll Erwartung und voll Zuversiche auf die weiteren Studienfrüchte des großen Forschers, dessen Entdeckung in ihrer nicht genug zu schätzenden prinzipiellen Wichtigkeit uns heute so eingehend beschäftigt. Hat sie doch jetzt schon einen breiten Weg in das dunkle Gestrüpp gebahnt. Da Koch erst jetzt in die einzig richtige Lage gebracht ist,
seine F Kranken Zweifel
Großes aber hat Koch uns jetzt schon, das steht fest, gebracht. der so lange
verch
ihn
orschungsergebnisse mit eigenen Augen an zu prüfen, so bin ich sicher, daß jene 1 und der Kritik so leicht faßbare Handhaben
endlich der schwere Bann ganz gebrochen, y “
Jedenfalls aber bedarf es für die Lungen⸗
seinen eigenen nie mehr dem bieten werden. Es ist
-
über der Pbthisiotherapie gelegen und den wir. die einzelnen oft ver⸗ zweifelten Vorpostenfechter, „ein verlorenes Häuflein“, nicht rasch und wirksam genug zu überwinden vermochten. Ich meine die trostlose Gleichgültigkeit und Hoffnungslosigkeit der meisten Aerzte gegenüber der entsetzlichen Krankheit. Er hat diese schlimmsten Feinde schon überwunden, er hat die wissenschaftlichen Kreise völlig aufgerüttelt, er hat die Frage der Heilbarkeit der Lungenschwindsucht und den Glauben an dieselbe überhaupt als die nächste größte lösbare Aufgabe der Medizin vor die Augen der Welt zu stellen gewußt, und ich zweifle nicht, doß jene durch ihn, durch Andere, durch uns Alle, vielleicht auch erst durch unsere Söhne und Enkel völlig gelöst werden wird.
Redner wurde von den Anwesenden auf das Lebhafteste applaudirt.
Professor Sonnenburg⸗Berlin erörtert das Zusammenwirken des Chirurgen mit den inneren Kliniken in der Heilung der Phthise und demonstrirt seine diesbezüglichen Eingriffe von einem durch chirurgische Behandlung (Ersffnung einer Lungencaverne) gebeilten Patienten; vorläufig eignen sich noch wenige Fälle, die wegen der Schwierigkeit der Lokaldiagnose sehr sorgfältig ausgesucht werden müssen, zu einer solchen Behandlung
Die weitere Diskussion wurde sodann auf den Nachmittag ver⸗ tagt; an derselben betheiligten sich die Herren Ziemff en⸗München, Fürbringer⸗Berlin, Cornet⸗Berlin, welche sich im Allgemeinen für die weitere Anwendung des Koch'schen Mittels in modistzirten Dosen ꝛc auessprachen; Naunvn⸗Straßburg. welcher sich sehr skeptisch aussprach; endlich Schulze⸗Bonn u A. 8
Um 6 Uhr vereinigten sich die Theilnehmer des Kongresses zu einem solennen Festmahl in den Räumen des Kurbauses.
Nach dem Beschluß des Ausschusses findet, wi aus Wiesbaden telegraphirt wird, der nächstjähri innere Medizin in Leipzig statt.
— Das Preisgericht über die Entwürfe zum Kaiser⸗Wilbelm⸗ Denkmal in Stuttgart ist vorgestern daselbst zusammeagetreten. Dasselbe besteht dem „St.⸗A f. W.“ zufolge unter dem Vorsitz Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm aus den Heecren Prof. S. Eberle, Bildhauer in München, Prof. H. Volz, Bildhauer in Karlkruhe, Prof. Alb. Wolff, Bildhauer in Berlin⸗ Ober Baurath von Leins und Geheimen Kommerzien⸗Rath Gustav Siegle in Stutt⸗ gart. Die Preise für die prämiirten Entwürfe siad folgenbermaßen festgesetzt: 1. Preis 3000 ℳ, 2. Preis 2000 ℳ, 3. Preis 1000 ℳ, wobei mit der Prämiirung nicht unbedingt das Recht der Ausführung verbunden ist. Das Ergebnis der Berathungen des Preisgerichts ist folgendes: Den 1. Preis erhielt der Entwurf mit dem Motto: „Heil Kaiser Di en 2. Preis der Entwurf mit dem Motto: „Wilhelm der Siegreiche“, den 3 Preis der Entwurf mit dem Motto „Zu grüßen Dich und Deutschlands Aufersteh'n, läßt S neu sich bei Eröffnung der vetrsiegelten Courerte Bausch und Architekt Sljöld Neckelmann wurf ist von Mex Klein in Berlin und der 3. von Donndorf in Stuttgart 1
— Wie schweizer Blätter berichten, hat eine in Altorf zu⸗ sammengetretere eidgenössische Kunstkommission für den Wettbewerb um das Tell⸗Denkmal ein Programm in folgendem Sinne auf⸗ gestellt: Das Denkmal kommt auf dem „Markt in Altorf“, dem Rathhausplatz, zu stehen und ist mit dem Thurm in Verbindung zu bringen, der ihm als Hintergrund dienen soll. Es werden vier Preise ausgesetzt von 2500, 1500, 1000 und 500 Fr. Die Künstler haben die Modelle innerhalb elf Moraten einzusenden. Man rechnet auf eine starke Betheiligung schweiter wie deutscher Künstler.
— Im literarischen Nachlaß Goethe's im Goethe⸗ und Schiller⸗Archiv in Weimar fand sich der „Weim. Ztg.“ zufolge in der anatomischen Abtheilung, mit deren Sichtung und Herausgabe in der im Auftrage Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Sophie ron Sachsen erscheinenden Goethe⸗Ausgabe der Pro⸗ fessor Karl Bardeleben in Jena betraut ist, unter Anderem eine bisher unbekannte zusammenhängende Darstellung der ver⸗ gleichenden Anatomie des Säugethier⸗Schädels. Die Arbeit stammt, wie sich durch eine Vergleichung der Hand⸗ schriften und andere Anhaltspunkte mit Sicherheit ergeben hat, aus der Zeit zwischen dem Herbst 1793 und dem Herbst 1794, wahrschein⸗ lich aus dem Sommer des letzten Jahres. Nähere Mittheilungen hierüber gedenkt Prof. Bardeleben auf der Anatomen⸗Versammlung in München zu machen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Maßregeln. Großbritannien.)
(Afrikanische Besitzungen.) Durch Bekanntmachung des Gouverneurs der Kolonie Lagos vom
Absperrungs⸗
2. Februar 1891 ist der Hafen von Bonny im Golf von Guinea
für verseucht erklärt worden.
Auch in der Berichts⸗Woche vom 22. bis 28. März war der Gesundheitszustand in Berlin ein günstiger und die Sterblichkeits⸗ ziffer eine niedrige (von je 1000 Bewohnern starben aufs Jahr be⸗ rechnet 16,3). Insbesondere haben Darmkatarrhe und Brechdurchfälle besonders unter den Kindern abgenommen, sodaß nur 38 Todesfälle (gegen 43 der Vorwoche) daran vorgekommen sind. Der Antheil des Saͤuglingsalters an der Sterblichkeit war kleiner als in der vor⸗ angegangenen Woche, sodaß von je 10 000 Lebenden auf's Jahr berech⸗ net, nur 53 Säuglinge starben. — Von den Infektionskranktheiten haben Masern, Scharlach und typhöse Fieber nur wenig Erkrankungen hervor⸗ gerufen und meist immer milden Verlauf genommen. Auch Erkrankungen an Diphtherie, die nur aus der Friedrich⸗Wilhelmstadt — Moabit — häufigst gemeldet wurden, zeigten keine Zunahme. Dagegen wurden rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut mehr zur Beob⸗ achtung gebracht, und auch Erkrankungen an Kindbettfieber waren häufiger. Erkrankungen an Keuchhusten wurden seltener beobachtet, die Zahl der durch denselben veranlaßten Sterbefälle blieb eine kleine. Aus der der Berichtswoche vorangegangenen Woche wird ein Todes⸗ fall an Grippe gemeldet. Rheumatische Beschwerden aller Art, namentlich akute Gelenkrheumatismen kamen erheblich seltener zur ärztlichen Behandlung, dagegen traten akute Entzündungen der Athmungsorgane in gesteigerter Zahl zum Vorschein, obwohl der Verlauf in der überwiegenden Mehrzahl bis jetzt ein milder blieb.
Handel und Gewerbe.
Nach einer Mittheilung des französischen „Moniteur officiel du Commerce“ sind in Amsterdam neuerdings wieder Schwindler aufgetaucht, welche von dort aus auf dem Wege der Anknüpfung von Geschäftsverbindungen fremde Gewerbe⸗ treibende auszubeuten suchen. Es wird sich auch für die deutsche Geschäftswelt Vorsicht empfehlen.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen, und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 8. April gestellt 10 031, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 4228, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
— Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Essen: Die allgemeine Lage des Kohlenmarktes ist andauernd gut, das zweite Viertel⸗ jahr zeigt im Gegensatz zu anderen Jahren Kohlenknappheit, die Zechen mußten sogar theilweise alte Verbindungen abbrechen, und zwar zunächst ausländische, während die großen Werke des Industriebezirks, welche in Betreff der Aufbereitung weniger anspruchsvoll sind, die ge⸗ wünschten Mengen erhielten. Lie Knappheit ist theilweise eine Folge des scheinbar erhöhten Verbrauchs, welcher sich durch das Bestreben erklärt, die während der Wagen⸗ noth gelichteten Bestände
8
wegen der Ausstandsbefürchtung zu
ergänzen. liegt die Gefahr eines Die Ergänzung durch Nachlieferung der Rückstände, xe durch die wegen Wagennoih im ersten Vierteljahr verringerte Förde⸗ rung, ist erschwert. Trotz der günstigen Umstände müssen die Zechen mit Preiserhöhungen vorsichtig sein wegen der bekannten Lage der Eisenindustrie und wegen des ausländischen Wettbewerbs. England, das entschieden flau ist, hat Antwerpen und Flandern erobert, hat die deutsche Kohle in Rotterdam unterboten und auch nach Oldenburg verkauft. Die Nachrichten über den amerikanischen Koblenmarkt sind übertrieben und wrdersprechend. s die Fracht be⸗-
Rücdschlags nach kurzer Hochbewegung nabe.
Die Kohle foll drüben 12 ℳ kosten,
trägt 5 ½ ℳ, daber dürfte der Ankauf Seitens deutscher Rheder cein Versuch sein, die inländischen Preise zu drücken; bei Rückfracht mögen
allerdings die Dampfer Ausnahmesätze berechnen. Von Rahrkohle ist Gaskohle knapp. beste 12— 13, gesörderte Gasflammkohle 10—11, Naßgruß 8 bis 8 ½, Nuß eins und zwei 13 — 13 ½, Nuß drei 12, Nuß vier 11 ℳ Zu diesen Preisen baben Menden u. Schwerte und auch die Dortmunder Union abgeschlossen bis Juli oder Oktober, doch liegen auch dazu Jahresabschlüsse vor. Die Zuckerfabriken haben ihren ganzen Bedarf abgeschlossen. Von Fettkohle kostet Förderkohle 8—9, Prima melirt 9 ½ — 10 ½, S 12 — 13, Nus eins 12 ½ — 13 ⅛,
Nuß zwei 12 — 13, Nuß drei 10 ½ t, Nuß vier 9 ½ — 10. Dazu sind
bedeutende Abschlüsse gemacht; die Eisenwerke wurden meistens mit den obigen Mir destpreisen berücksichtigt. Die Dortmunder Union hat 45 Doppelwagen täglich zu 8 ℳ abgeschlossen. Hösch 45 Depvel⸗ wagen zu 8 ℳ für Fetikohle und 10 ℳ für Flammkohle. Mager⸗ kohle ist fest, die neuen Jabresabschlüsse sind bis April 1891 sämmt⸗ lich, bis Juli größtentheils und bis Oktober theilweise gemacht. Preis für melirte ist 9 — 9 ¼, bestmelirte 11 — 12, Gruß
ist sehr knapp, die Verbände haben den Preis
8, Bochumer 8 ½ —9. Nichtverbandswerke fordern
Hütte soll mit Prosper zu 9 ½ geschlossen
Aplerbeck und Hörde theil⸗ In Cokes hält das n alten Prcis. Eine erhebliche Ver⸗ t in absehbarer Zeit nicht zu erwarten,
nion von Börn,
—
Srndikat mi
2ꝗ161
veite igerung nicht möglich ist. Dem Bericht ist folgende onsbemerkung hinzugefügt: Unseres Wissens hält das Groß⸗
mehrfach mit den Kohlenabschlüssen über Juli hinaus zurück
sfsnung, durch Handler billiger anzukommen. Der „Rbein. Westf. Ztg.“ zufolge ist in den letzten Tagen ein größerer Abschluß auf Lieferung von 200 000 Tons Kohlen nach Antwerpen zu Stande gekommen, an welchem die Harpener Bergbau⸗Aktien⸗Gesellschaft, die Bergwerks⸗Gesellschaft „Hibernia“ in Herne und die Gruben „Konstantin der Große“ ind „Centrum“ partizipiren. Der Preis stellt sich auf 110 ℳ per Doppelwaggon von 10 Tons für melirte Kohle und auf 120 ℳ pro Doppelwaggon für Stückkohle loco Zeche — Die westfälischen Kohlenverkaufs⸗Vereinigungen werden bei der Kohlenverdingung der Eisenbahn⸗Direktion Magdeburg auf 250 000 t Kohlen die gesammte Menge zu 105 ℳ pro Doppelwaggon anbieten und werden denselben Preis fordern bei der Verdingung der rechtsrheinischen Eisenbahn⸗Direktion in Köln am 15. April für das ausgeschriebene Gesammtquantum von mehr als einer Millon Tons, lieferbar vom 1. Juli 1891 bis 30. Juni 1892.— Demselben Blatte zufolge ist von einem Nachlassen der Nachfrage nichts zu spüren: im Gegentheil kann die Kohlenproduktion auch fernerhin mit dem an⸗ dauernd starken Kohlenverkauf kaum Schritt halten, bilität der Preise für absehbare Zeit verbürgt ist. 1
— Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 13. April 1891 im „Berliner Hof“ statt.
— Der Aufsichtsrath der Kölnischen Rückversicherungs Gesellschaft schlägt, wie die „Kölnische Zeitung“ meldet, die Ver⸗ theilung einer Dividende von 15 %, wie im vergangenen Jahre, vor, die Retrocessions⸗ und Rückversicherungs⸗Gesellschaf „Minerva“ eine solche von 6 %, ebenfalls wie im vergangenen Jahre.
— Nach der Jahresrechnung der Hessischen Ludwigs⸗ Eisenbahn⸗Gesellschaft betragen die Einnahmen einschließlich des Uebertrags aus dem Vorjahre 20 289 226 ℳ, d. i. meh 1 070 885 ℳ Die Ausgaben einschließlich der aus den Erneuerungs⸗ fonds bestrittenen 10 956 553 ℳ oder mehr 1 179 945 ℳ. Nach Zusatz von 1 272 962 ℳ für aus den Erneuerungsfonds getragen Ausgaben und Staatszuschuß für die garantirten Linien und nach Abzug von 4 051 660 ℳ für Verzinsung und Tilgung der Anlehen steht der Generalversammlung ein Reingewinn zur Verfügung von 6 729 414 ℳ — Der Verwaltungsrath beschloß in gestriger Sitzung, die Vertheilung von 4 ½% Dividende gleich dem Vorjahre, ferner Dotirung der Ernererungsfonds und der Pensionskasse mit 800 000 ℳ resp. 200 000 ℳ (je 100 000 ℳ mehr) und Uebertrag auf neue Rechnung von 314 744 ℳ der Generalversammlung vor⸗
zuschlagen. Leipzig, 8. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 4,45 ℳ, pr. Mai 4,45 ℳ, pr. Juni 4,47 ½ ℳ, pr. Juli 4,50 ℳ, pr. August 450 ℳ, pr. September 4,50 ℳ, pr. Oktober 4,50 ℳ, pr. November 4,50 ℳ, pr. Dezember 4,52 ½ ℳ, pr. Januar 4,52 ½ ℳ Umsatz 175 000 kg. Ruhig. 8 Wien, 8. April. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Länderbank ertheilte dem Verwaltungsrathe einstimmig Decharge und genehmigte ebenfalls einstimmig den Antrag des Verwaltungs⸗ raths, wonach eine Superdividende von 2 Fl, somit eine Gesammt⸗ dividende von 12 Fl. pro Aktie vertheilt werden soll. Eine Million soll zur Errichtung einer Spezialreserve verwendet und 311 172 Fl. sollen auf Conto des nächsten Jahres vorgetragen werden. London, April. (W. T. B.) Wollauktion. australische Greasy und scoured ½ d. seit Eröffnung croßscoured und Capwolle bei unveränderten Preisen fest. Wollen kaum behauptet. An der Küste 2 Weizenladungen angeboten. London, 8. April. (W. T. B.) Dem ‚Reuter’schen Bureau
S82-
0
8
Feine gestiegen, Geringe
wird aus Buenos⸗Aires gemeldet, der gestrige Ministerrath
hätte ein Dekret unterzeichnet, nach welchem die Banca Nazio⸗ nale und die Banca Provinciale die Rückzahlung der Depots bis zum Juni suspendiren sollen. Gleichzeitig sei angeblich in dem Dekret den Depositären anheimgestellt, ob sie für ihre Depots innere Obligationen annehmen wollten. Das Dekret, welches auch die Fusion der beiden Banken in eine „Banca de la Republica“ vorschlägt, solle noch beute erscheinen. Anderweitige Bestätigung dieser Meldung liegt hier nicht vor. “
Paris, 8. April. (W. T. B.) Wie hier verlautet, sind die Vorschläge des Generals Tscheng Ki⸗Tong, betreffend die Auf⸗ nahme einer Anleihe in Europa, von der chinesischen Regie⸗ rung zurückgewiesen worden. Es heißt, die chinesische Regierung beabsichtige nicht, eine derartige Anleihe aufzunehmen.
Submissionen im Auslande.
I. Brasilien.
18. Mai, Mittags. Sekretariat der Regierung des Staales Pernambuco: Gasbeleuchtung der Stadt Pernambuco. Kaution vor⸗ läufig 12 500 Fr.; endgültig 50 000 Fe.
II. Niederlande. 14. April, Mittags. Directi der Artillerie⸗Inrichtingen in Delft im Direktionsbureau: ö“ Lieferung von: 500 000 scharfen Patronen, 8 000 kg Antimon, 100 000 kg Blei in Stäben, 20 000 kg Zink in Blöcken für die Stapel⸗Magazine. Auskunft an Ort und Stelle. Holland wohnhafte Personen erfolgen.
8
“
Wenn dieses Bestreben einen größeren Umfang gewinnt, so
hervorgerufen
g lichsten Monate hinaus sind und eine
sodaß die Sta-
1 6. Januar 1866, zuletzt wohnhaft in Boroschau,
27 72
— — 1.7 Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. . Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. „Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Deffentlicher Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 9. April
Preußischen
11“
Ni
1) Untersuchungs⸗ Sachen.
[2160] Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der hinter die in Ppritz zuletzt wohndaft gewesenen Arbeiter (Eisenbahnarbeiter) Gebrüder Albert und 7. Februar 1885 in Stück 38 pro 1885 unter Nr. 67 340 erlassene des Albert
Ernst Felgenhauer unterm
Steckbrief wird hierdurch bezüglich
Felgenhauer erneuert. rlinchen, den 3. April 1891. Königliches Amtsgericht.
Be
[2149]
Der in den Axrten 94 D. 332. 80. VIII. gegen den am 26. Januar 1842 in Nieder⸗Görlsdorf, Kreis Lebus, März 1881 erlassene Steckbrief wird er⸗
Arbeiter Friedrich August Janke, geboren am 2. neuert.
Berlin, den 31. März 1891.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung
94. 171783] Ladnung.
Die Militärpflichtigen: 1) der Arbeiter Johann Gopon, geboren in Bodland den 11. Dezember 1863, zuletzt wohnhaft in Bodland,
2) der Karl Chutsch, geboren in Botzanowitz
den 30. Oktober 1864, zuletzt wohnhaft in Botzano⸗ witz,
3) der Paul Franz Noczinski, geboren in Borko⸗ witz den 9. Januar 1864, zuletzt wohnhaft in Borko⸗ witz,
4) der Häuslersohn Leopold Hanusa, geboren in
Karlsgrund den 12. November 1864, zuletzt wohn⸗ haft in Karlsgrund, 5) der Josef Wilezek, geboren in Grunowitz den 30. Juni 1864, zuletzt wohnhaft in Grunowitz, 6) der Peter Kostrzewski, geboren in Alt⸗Kar⸗ munkau den 9. April 1864, zuletzt wohnhaft in Alt⸗ Karmunkau,
7) der Johann Dragon, geboren in Lowoschau den 13. Dezember 1864, zuletzt wohnhaft in Lowo⸗ schau,
8) der Ignatz Jurowietz, Paulsdorf den 29. Juli 1864, Ober⸗Paulsdorf,
9) der Paul Adolph Zirnik, geboren in Ster⸗ nalitz den 28. Juli 1864, zuletzt wohnhaft in Matz⸗ dorf, Kreis Kreuzburg O.⸗S.,
10) der Franz Wieczorek, geboren in Wichrau den 31. Mai 1864, zuletzt wohnhaft in Wichrau,
11) der Josef Ossyra, geboren in Wienskowitz 8 18. November 1864, zuletzt wohnhaft in Wiens⸗ owitz,
12) der Franz Chutz, geboren in Botzanowitz den 27. März 1865, zuletzt wohnhaft in Botzano⸗ witz,
13) der Valentin Ossyra, geboren in Botzanowitz den 14. Februar 1865, zuletzt wohnhaft in Botza⸗ nowitz.
14) der Simon Czolkos, geboren in Groß. Borek den 26. Oktober 1885, zuletzt wohnhaft in Groß⸗Borek,
15) der Häuslersohn Bernhard Glomb, geboren in Karlsgrund den 2. Februar 1865, zuletzt wohn⸗ haft in Borkowitz,
16) der Josef Kubiciel, geboren in Koselwitz den 15. Februar 1865, zuletzt wohnhaft in Koselwitz,
17) der Peter Landsmann, geboren in Kostellitz - .April 1865, zuletzt wohnhaft in Ober⸗ Po ulsdorf,
) der Woitek Kulla, geboren in Kudoba den 21. April 1865, zuletzt wohnhaft in Kudoba,
19) der Carl Dudek, geboren in Dorf Landsberg den 21. September 1865, zuletzt wohnhaft in Dorf Landsberg.
20) der Karl Kostrzewa, geboren in Dorf Landsberg den 21. September 1865, zuletzt wohnhaft in Dorf Landsberg,
21) der Knecht Ludwig Piskalla, geboren in Dorf Landsberg den 23. August 1865, zuletzt wohn⸗ haft in Dorf Landsberg,
22) der Johann Wystup, geboren in Landsberg den 24. Juni 1865, zuletzt wohnhaft in Lands⸗ berg O./S.,
23) der Andreas Kubiciel, geboren in Schön⸗ wald den 24. November 1865, zuletzt wohnhaft in Schönwald,
24) der Johann Mruzek, geboren in Schönwald en 9. Dezember 1865, zuletzt wohnhaft in Schön⸗ wald,
25) der Albert Biegaüski, geboren in Seichwitz den 26. März 1865, zuletzt wohnhaft in Sescechbis
26) der Wenzeslaus Eduard Darmochwal, ge⸗ boren in Sternalitz den 23. September 1865, zuletzt wohnhaft in Sternalitz.
27) der Laarus Maciol, geboren in Tellsruh den 15. Februar 1865, zuletzt wohnhaft in Tellsruh,
28) der Johann Sladek, geboren in Walspek, den 18. Februar 1865, zuletzt wohnhaft in Walspek, 22) der Franz Konstantin Jeziorowski, geboren in Czenstochau in Russisch⸗Polen den 16. Februar 1865, zuletzt wohnhaft in Wachow,
30) der Anton Skiba, geboren in Boroschau den
geboren in Ober⸗ zuletzt wohnhaft in
2 8
31) der Peter Makielok, geboren in Busow den 18. Mai 1866, zuletzt wohnhaft in Busow,
32) der Josef Materok, geboren in Dorf Lands⸗ berg den 18. März 1866, zuletzt wohnhaft in Dorf Landsberg, .
33) der Johann Duda, geboren in Groß⸗Lassowi den 1. Juli 1866, zuletzt wohnhaft in Groß Lofsowid⸗
34) der Jacob Landsmann, geboren in Ober⸗
vaulsdorf den 20. Juli 1866, zuletzt wohnhaft in ber⸗Paulsdorf,
Radlau den 25. März 1866, zuletzt wohnhaft in Radlau,
36) der Wilhelm Hertel, geboren in Borkowitz den 19. Dezember 1867, zuletzt wohnhaft in Brinitze, Kreis Kreuzburg O⸗S., b
37) der Josef Widera II., geboren in Lomnitz den 3. Februar 1867, zuletzt wohnhaft in Lomnitz,
38) der Knecht Stephan Haladin, geboren in Nieder⸗Paulddorf den 4. Dezember 1867, zuletzt wohnhaft in Nieder⸗Paulsdorf,
39) der Laurentius Bensch, geboren in Wichrau den 6. August 1867, zuletzt wohnhaft in Wichrau,
40) der Petrus Nowak, geboren in Wichrau den 13. April 1867, zuletzt wohnhaft in Wichrau,
41) der Knecht Johann Moj, geboren in Schem⸗ rowitz den 27. Juli 1865, letzter Wohnort in Prus⸗ kau, Kreis Rosenberg O.⸗S.,
sind angeklagt: In den letzten fünf Jahren als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgel iet verlassen zu haben oder nach erreichtem mililär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufzuhalten — Vergehen gegen §. 1401 R.⸗Str.⸗G.⸗B.
Dieselben werden vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht zu Kreuzburg O.⸗S. zur Hauptverhandlung auf den 9 Juni 1891, Vor⸗ mittags 9 Uhr, geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Haupt⸗ verhandlung geschritten werden und werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Civil⸗Vorsitzenden der Ersatz⸗Kommission in Lublinitz vom 20. Januar 1890 und dem Civil⸗⸗ Vorsitzenden der Ersatz⸗Kommission in Rosenberg O.⸗S. vom 10. November 1890 ausgestellten Er⸗ klärungen und der der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen verurtheilt werden.
Kreuzburg O.⸗S., den 7. März 1891. Der Königliche Staatsanwalt.
[2147] Beschluß.
Auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des fahnenflüchtigen Musketiers Karl Haas, ge⸗ boren den 8. November 1868 zu Rüstenhart, Kreis Gebweiler, bis zur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver⸗ fügung im Deutschen Reichs⸗Anzeiger sowie im Gebweiler Kreisblatt verordnet. 1
Colmar, den 22. März 1891.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Schneider. Ise mann. Dr. Weber. Beglaubigt:
(L. S.) Der Landgerichtssekretär: Diebels.
[2148] Beschluß. In der Untersuchungssache wider den Musketier Anton Karl Schmauch, geboren am 4. Juni 1869 zu Hagenau, Kreis Hagenau, wird zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das Vermögen desselben bis zum Betrage von drei⸗ tausend zweihundert Mark auf Grund des §. 246 der Militär⸗Strafgerichts⸗Ordnung, des §. 1 Abs. 2 des Gesetzes vom 11. März 1850 und der §§. 325 und 326 der Reichs⸗Strafprozeß⸗Ordnung mit Be⸗ schlag belegt und die Veröffentlichung dieses Be⸗ schlusses durch den Deutschen Reichs⸗Anzeiger ver⸗ ordnet. Straßburg, den 18. März 1891.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.
Lellbach. Dr. Becker. Eisser.
1S
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[2168] Zwangsversteigerng.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 78 Nr. 3313 auf den Namen des Tischlermeisters Heinrich Engelhard hier einge⸗ tragene, in der Straße 17 b Rr. — (angeblich Stephanstraße Nr. 60) belegene Grundstück am 13. Juni 1891, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part. Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 0,33 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 10 aà 22 qkm zur Grundsteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau⸗ bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberel ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartlge Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei PVer⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zuruͤcktreten Dielentgen, welche das EGigenthum des Grundstyeks de⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtews
“
35) der Tagearbeiter Franz Jurczyk, geboren
gefordert, am 10. November 1891, Pvementugs
m die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 13. Juni 1891, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden Berlin, den 1. April 1891. Königliches Amtsgericht I. Abthbeilung
2 8
[2169] Zwangsversteigerung.
Grundbuche von den Umgebungen Band 160 Nr. 7032 auf den Namen des Glasermeisters Leberecht Stier zu Berlin eingetragene, zu Berlin in der Liegnitzer⸗ straße, angeblich Nr. 40, belegene Grundstück am
unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 3,48 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 5 a 93 qm zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, so⸗ wie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, einge⸗ sehen werden Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhan⸗ densein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringften Gebols nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ tbeilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens berbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über
Zuschlags wird am 1. Juli
die Ertheilung des 1891, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 11. März 1891. Königliches Amtsgericht I.
8
Abtheilung 52.
[37425] Aufgebot. Auf den Antrag des Försters Friedrich Lork in Uggehnen wird der Inhaber der angeblich verbrannten Schuldverschreibung des Kreises Heilsberg,III Emission (Privileg vom 28. April 1875) Litt. D. Nr. 459. über 300 ℳ, welche mit 4 % jährlich verzinslich, aufgefordert, seine Rechte auf die Schuldverschreibung spätestens im Aufgebotstermine den 14. Juli 1892, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterfertigten Gerichte, Zimmer Nr. II., anzumelden und die Schuld⸗ verschreibung vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird. Guttstadt, den 25. September 18950. Königliches Amtsgericht.
[21663 E 1““
Die Wittwe des weil. Kaufmanns W. Meefe, Ida, geb. Meese, in Tecklenburg, hat das Aufgebot folgender Aktien des Clubs der Harmonie zu Dsna⸗ brück, ausgestellt am 1. Juni 1852, nämlich der Nummern 310, 311, 312. 313, 314, 316, 317, lautend über je 6 Thlr. 6 Gutegroschen Courant be⸗
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. . Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8
Bank⸗Ausweise. Verschiedene Bekanntmachungen.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
1. Juli 1891, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem
P he] 8 ; 8 Nr. 370/139 die unbekannten Erben
ederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. “
169409] Bekanntmachung.
Auf den Antrag der unverehelichten Franziska Skrzipietz in Pniow wird der Inhaber des angeblich verlorenen Sparkassenbuchs der Kreissparkasse hier Nr. 949 über 321,53 ℳ, ausgestellt für Marianna und Franzieka Skrzipietz, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 10. Oktober 1891, Mittags 12 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls das⸗ felbe für kraftlos erklärt wird.
Gleiwitz, den 2. März 1891.
Königliches Amtsgericht 73765] Aufgebot.
Das unterzeichnete Königl. Amtsgericht hat behufs Kraftloserklärung eines von Adolf Schneider in Glashütte acceptirten, von Max Gutkaes daselbst am 15. September 1890 ausgestellten, am 10. De⸗ zember 1890 fälligen und in Glashütte zahlbaren Primawechsels über 105 ℳ, welcher dem Fabrik⸗ besitzer W. Michalk in Deuben abhanden gekommen ist, auf Antrag des Letzteren das Aufgebotsverfahren einzuleiten beschlossen und als Aufgebotstermin den 1. Oktober 1891, Vormittags ½ 12 Uhr, an⸗ beraumt. 8
Der Inhaber des obenbezeichneten Wechsels wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls der Letztere auf weiteren Antrag für kraftlos erklärt werden wird. Lauenstein, am 16 März 1891.
Königliches Amtsgericht. Ficker.
[2189] Nachdem der Rechtsanwalt Eugène d'Hargues in Berlin Namens des Dr. phil. Ernst Friedrich Theodor Vatke in Gr.-Lichterfelde den Antrag auf Einleitung des Aufgebotsverfahrens wegen der gerichtlichen 1 31. Juli Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 1 Neaguft 1844, auf Grund deren für den verstorbenen Professor Wilhelm Vatke in Berlin eine Hypothekenforderung von 1450 Thalern sammt Zinsen und Kosten auf das sub No. ass. 266 hierselbst belegene Wohnhaus sammt Zubehör eingetragen ist, unterm 3./4. d. M. zurückgenommen hat, wird der auf den 18. Septem⸗ ber cr. anberaumte Aufgebotstermin wieder auf⸗ gehoben. 8 Helmstedt, den 4. April 1891. Herzogliches Amtsgericht
Kruse.
[1310]
Der Weber Johann Gerhard Tovar zu Ahlen hat das Aufgebot 1) des im Grundbuche von Ahlen Band 17 Blatt 199 auf den Namen des Maurer3 Peter Bankamp zu Ahlen eingetragenen Grundstücks lur 2 Nr. 886/87 der Steuergemeinde Ahlen, Im ütkenfelde, Acker, groß 4 a 44 qm, 2) des im Grund⸗ buche von Ahlen Band 13 Blatt 113 auf den Namen a. der Ehefrau Weber Theodor Hermann Tovar, Anna Maria, geb. Mörder, b der Erisabeth Mörder, c. des Theodor Mörder zu Ahlen einge⸗ tragenen Grundstücks Flur 3 Nr. 370/139 der Steuergemeinde Ahlen, Kleibrink, Acker, groß 28 aà 1 qm, beantragt.
Es werden daher alle, welche das Eigenthum der genannten Grundstücke für sich in Anspruch nehmen insbesondere bezüglich des Grundstucks
des
—
am 2. September 1887 zu Emsdetten
Theydor Möeder aufgefordert, ihre etwaigen Recht und Ansprüche auf die Grundstücke spätestens in dem an Gerichtsstelle auf den
antragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 31. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 8, anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Osnabrück, den 4. April 1891.
Königliches Amtzsgericht. Abtheilung I.
[2167] Aufgebot.
Die Firma Herrel und Mauch, Colonialwaaren⸗ handlung, dahier hat das Aufgebot eines Niederlage⸗ scheins des Kaiserlichen Hauptsteueramts dahier vom 25. Mai 1889 über 10 Colli rohen Kaffees beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichnelen Gerichte im Civilsitzungsfaale anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Straßburg, den 6. April 1891.
Kaiferliches Amitsgericht.
737751] 1b Aufgehvt.
Die vereheltchte Steinhauer Pauline Wieduwild aus Groizschen hat heantragt, doß dad ihr gehörige, auf ihren Namen „Pauline Wieduwild in Manns⸗ dorf’ lautende Sparkassenbuch Nr. 52 177 der städtischen Sparkasse zu Zeitz über 101 ℳ 86. , welches Buch angeblich versehentlich vernichtet worden ist, aufgebolen werde.
Die unhekannten Inhaber dieses Buches werden auf⸗
irt Uhr, aun Gerichtsstelle ihre Rechte anzumelden und dieses Buch vorzulegen, wierigenfalls daoselbe für Naftlos erklärt wird.
Zeitz, den 28. Fehruar 1891.
Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch
Königliches Auetsgericht.
14. Juli 1891, Mittags 12 Uhr, anberaumten Termin anzumelden und zu bescheinigen, vidrigenfalls sie mit ihren Rechten ausgeschlossen und die Grundstücke im Grundbuche auf den Namen des Antragstellers umschrieben werden.
Ahlen, den 16. März 1891. —
Königliches Amtsgericht. [2332]
Das Königl. bayer. unterm 3. April 1891 lassen: 1
Für die Schuhmachersehefrau Kunigunda Fink von Winkelhaid, geb. Vestner, ist dahier seit dem Jahre 1859 Absenten⸗Curatel bestellt und wird ein Vermögen von 40 Fl. 54 Kr. = 71 ℳ 11 ₰ für sie pflegschaftlich verwaltet.
Kunigunda Fink, geb. am 7. August 1806 ist Mitte der fünfziger Jahre mit ihrem Ehemann Johann Fink, geb. am 1. Mai 1798, und ihren beiden ehelichen Kindern
à. Stefan, geb. 13. Februar 1847,
b. Magdalena, geb. 18. Juni 1849, nach Amerika ausgtwandert. Diese sammtlichen Personen sind seitdem verschollen; dem Vernehmen nach sollen sie bei einem Schiffhruche umg Lehen gelommen sein.
Der Köbler Stefan Vestner in Schwaig als une ehelicher Sohn der Kunigunda Fink hat win den Antrag gestellt, die Eheleute Fohann und Kunigunda Fink und deren zwei cheliche Kinder Stefan und Mandalena Fink für tyot zu erklären,
Es wird deshalb Aufgebot gemäß . 824 f. R. C. P. O. und Art. 108 ff. des hayr. Ausf. Gesetzes erlassen und ergeht die Aufforderung:
v) an die 4 Verschollenen, spatestens im Auf⸗ gebhottermine, welcher hiermit auf Dienstug, den 26. Januan 18992, Vvyrmintags 9 Uhr, im Sitzungssaale anberaumt wird, persönlich oder schriftlich hei Gericht sich anzumelden, widrigenfallb sie für todt erklärt werden, 8
Amtsgericht Altdorf hat nachstehendes Aufgebot er⸗