1891 / 88 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Apr 1891 18:00:01 GMT) scan diff

die Ausgabe weiterer Aktien im Betrage von einer Million behufs Erweiterung des Unternehmens.

Wien, 13. April. (W. T. B.) Der Wiener Kunstgewerbe⸗ Verein beabsichtigt, dem Handels⸗Minister einen Bericht bezüglich der Beschickung der Ausstellung in Chicago zu unterbreiten, in welchem die Geneigtheit der Kunstindustriellen zu einer regen Be⸗ theiligung betont und als unerläßliche Baemusseberef die offizielle Unterstützung durch die Regierung erbeten wird. Gleichzeitig wird die Regierung ersucht, bei der Regierung der Vereinigten Staaten auf die Beseitigung, bezw. auf die Milderung der Mac Kinley⸗ Bill, insbesondere der Mac Kinley⸗Administrativbill zu dringen.

Wien, 13. April. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 2. April bis 8. April 788 560 Fl., Mehreinnahme 61 294 Fl. 1 b .

Ausweis der österreichisch⸗ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 2. April bis 8. April 681 303 Fl., Mehreinnahme 38 148 Fl.

daßlens der Karl⸗Ludwigsbahn (gesammtes Netz) vom 1. bis 10. April 261 040 Fl., Mehreinnahme 25 973 Fl., die Ein⸗ nahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 197 610 Fl.,

1 15 494 Fl. Mehreinnahme (W. T. B.) Wollauktion. Woll⸗

ö- 13. April. reise stetig. s. 13. April. (W. T. B.) Wolle fest, Garne thätig, fester, Stoffe unverändert. .

Warschau, 13. April. (W. T. B) Die Einnahmen der Warschau⸗Wiener Eisenbahn⸗Gesellschaft betrugen im März 8 500 Rbl. mehr als in demselben Monat des Vorjahres.

New⸗York, 11. April. (W. T. B.) Ein Reuter'’sches Tele⸗ gramm aus Rio de Janeiro vom 10. cr. besagt, die Banken seien dahin übereingekommen, weder die Organisation neuer ano⸗ nymer Gesellschaften zu erleichtern, noch auch für die bereits organisirten Gesellschaften dieser Art irgendwelche Verantwortlichkeit zu übernehmen.

New⸗York, 13. April. (W. T. B.) Visible Supply an Weizen 22 397 000 Bushels, do. an Mais 2 338 000 Bushels.

Submissionen im Auslande.

Dänemark. M 8

1) 23. April 1891, 1 Uhr Nachmittags. Maschinen⸗Chef für Seeland, Bahnhof, Kopenhagen: Lieferung von ca. 3000 Kub.⸗Fuß Eichenbalken.

Räheres an Ort und Stelle. 1

2) 27. April 1891, 12 Uhr Mittags. Direktor für Wasserbau⸗ wesen, Kopenhagen V. Helenenvej Nr. 3: Lieferung von Balken und Planken von polnischem oder schlesischem Holz für den Hafen von Esbjerg in Jütland. b

Näheres und Bedingungen in dänischer Sprache beim „Reichs⸗ Anzeiger“ und an Ort und Stelle. 8 8

Maschinen⸗Chef für Jüt⸗

3) 2. Mai 1891, 12 Uhr Mittags. land⸗Fünen, Aarhus: Lieferung von 8 60 000 Pfund mineralischem Cylinderöl, 180 000 gereinigtem Mineralöl, 20 000 dunklem Mineralöl und 180 000 Sttinöl. 1 Bedingungen und Angebotsformulare erhältlich an Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 13. April. (W. T. B.) Der Postdampfer „Teutonia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen.

London, 13. April. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Arab' ist gestern auf der Ausreise von Sout hampton abge⸗ gangen.

14. April. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Ger⸗ man“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Theater und Musik.

Berliner Whearer.

In de Einaktern „Verschollen“ von André Theuriet, „Es hat so sollen sein“ von Hans Hopfen und „Die Liebesprobe“ von Oscar Justinus, deren Erstaufführung morgen stattfindet, sind Nuscha Butze, Helene Odilon, Margarethe Tondeur sowie Albert Eckert, Arthur Kraußneck, Ludwig Stahl, Emanuel Stockhausen und Theodor Weiß in den Hauptrollen beschäftigt.

Victoria⸗Theater.

Direktor Litaschy hat nur noch ein Hinausschieben des Abbruchs des Victoria⸗Theaters bis 26. d. M. erreichen können; an diesem Tage werden die Aufführungen des so beliebt gewordenen und so große Zugkraft ausübenden Märchens „Die sieben Raben“ schließen. Um vielseitig ausgesprochenen Wünschen nach Kinder⸗ vorstellungen nachzukommen, werden am nächsten Sonntag Nach⸗ mittag „Die sieben Raben“ gegeben, und hat jeder Erwachsene das Recht, ein Kind frei einzuführen.

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.

Mit der vierundfünfzigsten Wiederholung des „Vogelhändler“ schließen morgen die Aufführungen der Zeller'schen Operette, da übermorgen die Dellinger'sche Novität „Saint Cyr“ ihren Einzug hält, und zwar unter persönlicher Leitung des Komponisten. Seit die hübschen Melodien des „Don Cesar“ hier erklungen sind, ist „Saint Cyr“ die zweite Operettenschöpfung Dellinger's, die das Berliner Publikum kennen lernt. Direktor Fritzsche hat das neue Werk, welches auswärts überall durchschlagende Erfolge aufzuweisen hat, in Scene gesetzt.

Residenz⸗Theater. „Der Direktor Lautenburg beabsichtigt, gelegentlich des nächst⸗ jährigen Sonnenthal'schen Gastspiels Shakespeare auf seiner Bühne heimisch zu machen, die für diesen Zweck nach dem Muster der Münchener „Perfall⸗Bühne“ eingerichtet werden soll. Von Dramen Shakespeare’s sind „Othello“ und „König Lear“ in Aussicht ge⸗ nommen. 3 8

Tolstoi's satirisches Lustspiel „Die Früchte der Bildung’, dessen erste Aufführung gelegentlich einer Matinée den wärmsten Beifall bei Publikum und Presse fand, wird, vielfach laut gewordenen Wünschen zufolge, nunmehr auch dem größeren Kreise der Theater⸗ besucher zugänglich gemacht werden und bereits am Sonnabend im Rahmen der gewöhnlichen Abendvorstellung zum ersten Male zur Auf⸗ führung gelangen. Von dem „Seligen Toupinel“ finden dem⸗ gemäß nur noch drei Aufführungen statt.

1 Kroll's Theater.

Direktor Joseph Engel, hat die Großherzoglich hessische Hof⸗ opernsängerin Frl. Jettka Finkenstein für die bevorstehende Opern⸗ saison verpflichtet Die ausgezeichnete Altistin hat bekanntlich vor

Kurzem gelegentlich ihres in Berlin gegebenen Concerts hier den größten Beifall gefunden und wird nunmehr als neues Mitglied der Kroll'schen Oper mit Fr. Ernestine Heink alterniren.

„Belle⸗Alliance⸗Theater.

Das gegenwärtige Repertoirestück, Gondinet's lustiger Schwank

„Gavaut, Minard u. Co.“, feiert morgen das Jubiläum seiner

25. Aufführung. Adolph Ernst⸗Theater.

Die Jubiläumsblätter, welche die Autoren und die Mitglieder dieser Bühne herausgegeben haben und die bei der Jubel⸗ feier des Direktors Adolph Ernst zur Vertheilung ge⸗ langten, haben durch ihre prächtige Ausstattung und ihren Inhalt so großen Anklang beim Publikum gefunden, daß die Direktion in vielen Zuschristen gebeten wurde, diese Fest⸗ zeitung auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen. Diesen Wünschen entsprechend, hat Direktor Ernst eine neue Auflage drucken lassen, von der ein jeder Besucher der am Donnerstag stattfindenden Vor⸗ stellung von „Adam und Eva“ ein Exemplar erhält.

Thomas⸗Theater. 1 .

Vor nahezu ausverkauftem Hause fand gestern die 25. Aufführung des „Millionenbauers“ statt, die, in derselben Besetzung wie bei der ersten Vorstellung und ebenso frisch und flott gespielt, auch wieder durch den lebhaftesten Beifall ausgezeichnet wurde. Viele Hervorrufe errang namentlich wieder der Direktor Thomas, der durch seinen unverwüstlichen Humor, wie sein vortreffliches Spiel nach wie vor der Hauptträger des großen Erfolges geblieben ist. Allem Anschein nach wird dieses Volksstück noch in einer längeren Reihe von Vorstellungen einen wirksamen Anziehungspunkt für die zahlreichen Freunde des Thomas⸗Theaters bilden.

Concerthaus. 3

Morgen findet der letzte Berliner Komponisten⸗Abend in dieser Saison statt. Das Programm wird Werke von Otto Dorn, Wintzer, Wagner, Mylius, Peters, Bohm, Fleismann, Mohr, König, Farkas, Löschhorn, Taubert und Zepler⸗Leprez enthalten.

Mannigfaltiges.

Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers stehende Verein zur Besserung der Strafgefangenen, der schon seit dem Jahre 1828 seine segensreiche Wirksamkeit entfaltet, hielt gestern im Bürgersaale des Rathhauses unter Vorsitz des Geheimen Ober⸗Justiz⸗Raths Dr. Starke seine Generalversammlung ab. Dem vom Vorsitzenden vorgelegten Bericht zufolge haben sich im letzten Jahre bei dem Verein mit der Bitte um Hülfe ge⸗ meldet 3423 Strafentlassene gegen 3256 in 1889, 3032 in 1888, 2854 in 1887 und 325 in 1871. Von den 3423 waren 2752 erwachsene und 671 jugendliche. In Arbeit gebracht wurden 2766 oder 80,8 %, speziell von den Erwachsenen 2130 oder 77,4 %, von den Jugendlichen 636 oder 94,7 %. Von den Untergebrachten blieben 373 oder nur 13,5 % in Berlin, 2393 oder 86,5 % erhielten Arbeitsstellen außerhalb Berlins. Die Zahl der als ländliche Arbeiter Untergebrachten ist von 687 in 1888 auf 736 in 1889 und 1413 in 1890 gestiegen. In dieser Steigerung erblickt der Bericht ein besonders erfreuliches Ergebniß, weil einerseits der⸗ artige Engagements den Pfleglingen eine dauernde Stellung sichern, andererseits in der Zunahme der Nachfrage der Beweis zu Tage tritt, daß die Pfleglinge sich hier gut bewährt haben. Als Erd⸗ und Ziegeleiarbeiter fanden 829, als Fabrikarbeiter 186, als Kutscher, Gärtner, Hausdiener und dergleichen 131, als Handwerker 172, als Buchhalter und dergleichen 35 Stellung. beitern, konnten nur 338 in ihrem früheren Beruf untergebracht werden, die Uebrigen mußten andere sichzbietende Arbeitsgelegenheit ergreifen. Unter den Untergebrachten befanden sich 138 frühere Zuchthäusler, 581, welche Gefängnißstrafen verbüßt hatten, 679 Arbeitshäusler, 882 kamen aus der Stadtvogtei, 284 hatten an anderen Orten Haftstrafen erlitten, 202 waren aus dem Untersuchungsgefängniß entlassen. Die Ausgaben des Vereins sind recht bedeutende gewesen, sie betrugen mit Einschluß von 4028 durchlaufende Posten 22 026 Die allgemeine Pflege kostete 16 086 ℳ, davon wurden 7044 für Eisenbahnbillets, 1080 für Schlafstellenmiethe, 1588 zur Gewährung von 9000 Mittagsportionen und 1100 Abendportionen, sowie sonstiger Naturalverpflegung ver⸗ wendet, 1972 dienten zur Beschaffung von Kleidungsstücken, 289 zum Ankauf von Werkzeug. Die Kommission zur Fürsorge für ent⸗ lassene weibliche Strafgefangene erhielt 168 ℳ, der Lokalausschuß der hiesigen katholischen Gemeinde 300 ℳ, die Direktion des Plötzensee'er Gefängnisses erhielt zur direkten Verwendung für Vereinszwecke 200 ℳ, und an Prämien für gebesserte Strafgefangene wurden 222 ausgegeben. Diesen Ausgaben standen Gesammteinnahmen in Höhe von 23 015 gegenüber. 670 gingen von den Allerhöchsten Herrschaften ein, 1095 zahlten einzelne Strafanstalten als Beiträge, 2700 gewährte die Stadt als Zuschuß, 2500 kamen aus den Fonds der Kaiserin Friedrich⸗Stiftung, 450 aus Fonds von Religionsgemeinschaften. Die Mitglieder des Vereins zahlten 3441 an Beiträgen, und von den in Arbeit gebrachten Pfleglingen des Vereins wurden 580ö1 zurückgezahlt. Das Vermögen des Vereins beläuft sich z. Z. auf 41 320 Kaufmann Bischoff, der Vorsteher des Arbeitsnachweisebureaus, gab sodann noch eine Fülle von Mittheilungen aus dem Schatze seiner reichen Erfahrungen. Wir entnehmen ihnen, daß in den letzten acht Jahren durch das Bureau von 24 028 Gemeldeten 18 400 unter⸗ gebracht sind. Rechnet man den Tageslohn nur 2 ℳ, so giebt das pro Arbeitstag 36 800 und in einem Monat 1 140 000 Werth, die von werthlos erscheinenden Personen gewonnen sind. Zum Schluß beleuchtete der Strafanstalts⸗Direktor Dr. Krohne in geistvollem Vor⸗ trage die Stellung des Christenthums zum Strafvollzuge.

Am nächsten Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr, soll, wie die „N. Pr. Z.“ meldet, die Grundsteinlegung zur Lutherkirche auf dem Dennewitzplatz in Gegenwart Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin erfolgen.

Das Torpedobootder Kaiserlichen Marine, auf welchem Seine Majestät der Kaiser vor Kurzem von Potsdam nach Berlin fuhr, liegt jetzt, wie die „Voss. Z.“ mittheilt, oberhalb der Marschallbrücke an der nördlichen Quaimauer, gegenüber dem Gebäude der Elektrizitätswerke.

Unter dem Datum des 6. April ist, wie biesige Blätter melden, der Lützowplatz nach Innehaltung der gesetzlichen Vorschriften der Stadtgemeinde, nach Erledigung des Enteignungsverfahrens, als Eigenthum übertragen worden.

Die gärtnerische Anlage auf dem nördlichen Theil des Alexanderplatzes zwischen der Straße Am Königsgraben und der Alexanderstraße wird der „Voss. Ztg.“ zufolge in diesen Tagen vollendet. Auch hier ist, wie in der größeren Schmuckanlage auf der südlichen Hälfte des Platzes, ein Springbrunnen errichtet. Aus blauen und weißen Glasursteinen ist das von einem schmalen Erdstreifen und niederem Eisengeländer umgrenzte Becken hergestellt, in dessen Mitte sich eine schön geformte Metallschale erhebt. Oestlich und westlich vom Springbrunnen sind mit Strauchgruppen besetzte längliche Rasenflächen sowie Baumpflanzungen entstanden.

Die Arbeiten zum Bau der Nothbrücke bei der Kottbuser Brücke sind nach der „Voss. Z.“ soweit vorgeschritten, daß sie am Montag dem Verkehr übergeben und die alte Kottbuser Brücke sodann außer Betrieb gesetzt werden soll.

Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller veranstaltet Mittwoch, den 15. April, im Bürgersaale des Rath⸗ hauses eine öffentliche Versammlung, in welcher der Bürgermeister a. D. Bobertag einen Vortrag über nationale oder inter⸗ nationale Ausstellung in Berlin balten wird. Derselbe Herr wird Freitag, den 17. d. M., im „Papier⸗Verein Berlin und und Provinz Brandenburg“, und zwar im Altstädter Hof, Kaiser⸗ Wilhelmstraße, Ecke des Neuen Markts, einen Vortrag über die Bedeutung einer Ausstellung für das gesammte nationale Wirthschafts⸗ leben halten.

Seinen Abschluß fand nach einer Mittheilung der „N. Pr. Z.“ am Sonnabend das Kostümfest in der Flora zu Charlottenburg durch ein Mittagessen von etwa sechzig Personen, bei welchem Aquarelle, Oelgemälde und plastische Kunstwerke verloost wurden. Der Ueberschuß aus dem Kostümfest hat hierdurch einen beträchtlichen

uwachs erhalten und wird milden Stiftungen zufließen. Seine

oheit der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, welcher als Protektor dem Kostümfest nicht beiwohnen konnte, hat an der Nachfeier theil⸗ genommen.

Die nächste Hauptversammlung des „Vereins ehemaliger Einjährig⸗Freiwilliger der Kavallerie“ findet am 15. April, Abends 8 Uhr, bei Jacob Knoop, Potsdamerstr. 136/137,

statt. Gäste sind willkommen.

Abgefehen von 1081 Ar⸗ ilten. In Frankfurt a. M.

Anfragen und Meldungen sind zu richten an den Vorsitzenden, Herrn Verlagsbuchhändler Victor Laverrenz, Berlin W., Steinmetzstr. 33. 1

Weyhausen, 8. April. Ein seltenee Vogel wurde, wie der „Aller⸗Zeitung“ mitgetheilt wird, vor einigen Tagen durch Förster Anders aus Stellfelde in Barmbruch erlegt. Der Vogel gehört zu Familie der Kormorane, genannt Schlalluche, auch Wasser⸗ ode Seerabe, Baumscharbe u. s. w. und kommt vorzugsweise in Schott⸗ land und Skandinavien vor. Die Flügelspanne des erlegten Thieres beträgt 1,36 m. 8

Goslar, 9. April. Die Aktiengesellschaft für Bergbau und Tiefbohrung, welche seit 1 ½ Jahren hier in Goslar ihren Sitz hat, bohrt, wie der „Voss. Ztg.“ berichtet wird, seit Sommer v. J. bei Westerlinden im nahen Braunschweigischen, wo sie vor Kurzem nach mehreren Unterbrechungen „findig“ geworden ist. Es wurde ei Lager von Karnallit in der Mächtigkeit von 4 m durchbohrt. Die Bohrung wird weiter fortgesetzt, indem man in der weiteren Tiefe geregeltere und zugleich mächtige Ablagerungen von Kalisalze zu finden meint. Es ist dieses dasselbe Bohrloch, welches einst vo Dr. Strousberg angefangen, jedoch bald wieder verlassen wurde.

Karlsruhe. Man schreibt der „Frkft. Z.“: Die Anmeldungen zu der in den Monaten Juni⸗August hier stattfindenden Fächer⸗ Ausstellung sind über Erwarten zahlreich eingelaufen. Die Zah der gemeldeten Fächer hat schon längst das erste Tausend überschritten und täglich treffen noch neue Anerbietungen ein. Viele Fürstenhäuser haben Fächer und Nippsachen von großem historischen und künstlerischem Werthe der Ausstellung T Bis jetzt darf man auf die Schätze aus den Palais von Karlsruhe, Stuttgart, Weimar, Gotha, des Prinzen von Fürstenberg und Ihrer König. lichen Fobeft der Landgräfin von Hessen rechnen. Groß wird die Zahl künstlerisch ausgeführter Fächer moderner Meister sein. Gemalte Fächer von F. Keller, Schönleber, F. A. Kaulbach, Eugen Klimsch, Lossow, Kanoldt, Papperitz, Ritter, Baisch u. A. sind bereits in Händen der Ausstellungs⸗Kommisison. Durch die Vielseitigkeit des Gebotenemn⸗wird die Ausstellung zweifellos das weitestgehende Interesse erregen und namentlich auch in ethnologischer Hinsicht Vollendetes bieten. Der Einsendungs⸗Termin ist auf die Zeit vom 10. Mai bis 10. Juni festgestellt. Die Eröffnung selbst wird auf Mitte Juni haben die Herren Professor Luthmer und J. u. S. Goldschmidt die Vertretung der Ausstellung über nommen. Sehr erwünscht wäre, wenn sich Anerbietungen ohne weitere Hinzuthun des Comités in nächster Zeit bei genannten Herren voll⸗ ziehen würden. 1

Budapest, 13 April. Unter der Direktion von Lesser wird laut Meldung des „D. B. H.“ der Bau eines neuen deutsche Theaters beabsichtigt. Die Pläne sind von dem Berliner Bau⸗ meister Hendsche nach dem Muster des Kroll⸗Theaters angefertigt.

London, 13. April. Wie aus New⸗York dem „D. B. H.“ gemeldet wird, ist auch dort die Influenza epidemisch aufgetreten vn Sonnabend starben 22, im Laufe der vorigen Woche 108

ersonen.

St. Petersburg, 13. April. gemeldet, der bei Domesnäs von Eismassen eingeschlossene deutsche Dampfer „Behnke“ habe das Nothsignal gegeben; mehrere andere Dampfer warten in freier See, bis die augen⸗ blicklich durch Eis gesperrte Passage bei Domesnäs frei werde. Andere Dampfer und einige Segler warten bei Windau auf das Freiwerden

der Passage. 4““ 8

Moskau, 9. April. Der „St. Petersb. Ztg.⸗ wird aus Moskau gemeldet: In der französischen Ausstellung wird auch eine früher nicht beabsichtigt gewesene militärische Abthe lung eingerichtet, in welcher das Kriegs⸗Ministerium und die fran⸗ zösische Waffenfabrik in Creusot ausstellen werden. Das Operetten⸗ Theater ist an Latombe vergeben, der in Paris eine neue Truppe bilden wird. Die ganze innere Ausstattung des Theaters kommt aus Paris. Es treffen immer mehr Franzosen ein.

Lodz, 13. April. Hentschel junior ist laut Meldung des „W. Feuersbrunst ausgebrochen.

Aus Riga wird dem „W. T. B.“

In der Wollmanufaktur von Edward

B.“ eine große

Riva, 11. April. Nachdem durch die Nori⸗Arco⸗Riva⸗Bahn der Gardasee dem allgemeinen Verkehr zugänglicher gemacht worden ist, foll nun auch, wie die „Voss. Z.“ erfährt, die hochinteressante, von Touristen verhältnißmäßig noch wenig besuchte Landschaft Giudicaria erschlossen werden. Graf Archimedes Martini hat das Projekt einer Bahn von Riva über den Durone⸗Paß nach Tione ausgearbeitet, welche von der Gardaseebahn bei der Albolabrücke abzweigend die Ortschaften Pranzo, Bolbeno, Ballino, Maso Cornelle, Cavenoto und Ranzo berühren, den Durone⸗Paß übersetzen und über Zucco Tione, den Hauptort von Giudicaria, erreichen soll. Da die Bahn von Riva bis Durone einen Höhenunterschied von fast tausend Metern zu überwinden hat, muß theilweise das Zahnradsystem angewendet werden. Abgesehen von den ausgezeichneten Naturschönheiten Giudicarias, welche bisher noch sehr wenig bekannt geworden sind, dürften durch die Duronebahn auch die

berühmten Luftkurorte und Bäder von Campiglio, Pejo, Rabbi und

Comano, welche sehr schwer zugänglich sind, dem großen Verke näher gerückt werden. hr

New⸗York. Das amerikanische Leuchtfeuerwesen hat, wie die „N. Pr. Z.“ berichtet, durch die Beleuchtung d Gedney⸗Kanals im Hafengebiet von New⸗York mittels elektrisch Leuchttonnen einen großen Erfolg erzielt, der mit der Zeit für die Beleuchtung der Fahrwasser überhaupt von Bedeutung zu werden ver spricht. Nach dem Urtbeil des amerikanischen Lighthouse Board befindet sich die Frage bezüglich der Beleuchtung einer Fahrstraße durch Bojen, welche elektrische Lampen tragen, nicht mehr im Stadium des Versuchs; die Ausführbarkeit des Verfahrens ist vielmehr praktisch und endgültig erwiesen. Fortan handelt es sich bei der Her⸗ stellung ähnlicher Anlagen nur noch um die Geldfrage und um die Anpassung des Systems für bestimmte Fälle und Oertlichkeiten. Während des letzten Rechnungsjahres vom 1. Juli 1889 bis 30. Juni 1890 war die durch 6 t hergestellte Beleuchtung im Gedney⸗Kanal

nur während einer einzigen Nacht, und zwar am 20. September 1890,

als 4 Lampen in Folge eines heftigen Oststurmes zerstört wurden, theilweise unterbrochen, zu allen anderen Zeiten funktionirte die An⸗ lage vorzüglich. Im Ganzen ermöglichte sie es 569 Fahrzeugen, mit Sele der elektrischen Lichter den Kanal zur Nachtzeit sicher zu durch⸗ ahren.

New⸗York, 9. April., 21 italienische Einwanderer, welche mit dem Dampfer „Burgundia“ nach Europa zurückgesandt werden sollten, da sie an ansteckenden Krankheiten litten oder keine Subsistenzmittel besaßen, sind, dem „R. B.“ zufolge, von dem Dampfer entflohen. Der Kapitän der „Burgundia“ wird nach seiner Rückkehr in Anklagezustand versetzt werden, und es ist sehr wahrscheinlich, daß die Rheder für jeden entflohenen Italiener eine Geldstrafe vo 300 Dollars zu zahlen haben werden. Eine Emigranten⸗Agentur, welche drei Italienern zur Flucht verholfen hatte, obwohl deren Lan⸗ dung verboten war, ist dieser Tage zu einer Geldstrafe von 900 Doll. verurtheilt worden.

Algier, 11. April. Aus den südlichen Departements von Algier und Constantine wird das Erscheinen großer Schaaren der Wanderheuschrecke gemeldet, durch welche bereits beträchtliche Verwüstungen angerichtet wurden. 8

1 1 ““

.Untersuchungs⸗Sachen.

.Aufgebote, Zustellungen u. der I. 8 . Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2ꝛc. Versicherung. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. .Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

8

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 8

9. ö1

10. Verschiedene

ekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[3368] Steckbriefs⸗Ernenerung.

Das hinter dem Wehrmann Franz Schmollen aus Olschin im Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger Stück 18 Nr. 59090 unterm 11. Januar 1890 erlassene Strafvollstreckungs⸗ ersuchen wird hiermit erneuert. IV. E. 54/89.

Lublinitz, den 8. April 1891.

Königliches Amtsgericht

[3366] Offenes Strafvollstreckungsersuchen.

Gegen die Magd Caroline Kulik aus Dralin, zuletzt in Beuthen O/S., am 27. Februar 1870 zu Dralin geboren, welche sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königl. Schöffengerichts zu Lublinitz vom 9. Januar d. J. wegen Vergehens gegen das Gesetz, betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln, vom 14. Mai 1879 erkannte Gefängnißstrafe von drei Wochen vollstreckt werden. Es wird ersucht, dieselbe im Betretungsfalle zu verhaften und an die nächste Gerichtsbehörde, welche um Vollstreckung der Gefängnißstrafe und Nachricht zu den Akten IV D. 438/90 ergebenst ersucht wird, abzuliefern.

Lublinitz, den 8. April 1891.

Königliches Amtsgericht.

[3357] K. Staatsanwaltschaft Tübingen. Durch Beschluß der hies. Strafkammer vom 17. Februar 1891 ist die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 21. März 1888 verfügte Be⸗ schlagnahme des Vermögens des am 22. Januar 1865 geborenen Wagners Johann Georg Huber von Wittlingen, O./A. Urach, wieder aufgehoben worden. Den 11. April 1891. (Unterschrift)

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[3635] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder⸗ barnim Band 61 Nr. 2803 auf den Namen des Maurerpoliers Hermann Ducar und des Tischlers Johannes Schubert, beide zu Berlin, zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Lübecker Straße Nr. 49 belegene Grundstück am 17. Juni 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part. Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 1,86 Reinertrag und einer Fläche von 4 a 69 qm zur Grundsteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau⸗ bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden 5n die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder etrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger vetber Friegt. dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 17. Juni 1891, Mittags 12 Uhr, an Gerichts⸗ stelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 3. April 1891.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

13401]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalt nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachten Proclam finden zur Zwangsversteigerung der dem Schneider Joachim Heinrich Christoph Henning zu⸗ hefrizeenen Häuslerei Nr. 1 zu Gagzow mit Zu⸗

ehör Termine

.1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufs⸗Bedingungen, sowie zur An⸗ meldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Donnerstag, den 2. Juli 1891, Vormittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot am Donnerstag, den 23. Juli 1891, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 8 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.

Auslage der Verkaufs⸗Bedingungen vom 17. Juni 1891 an auf der Gerichtsschreiberei. Kaufliebhabern ist nach vorgängiger Anmeldung bei dem Seguester, Rechtsanwalt Dr. Stichert in Wismar, die Be⸗ sichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestattet.

Wismar, den 9. April 1891.

Großherzogliches Amtsgericht. 8

[3388]

In Sachen der Braunschweig⸗Hannoverschen⸗ Hypothekenbank hier, Klägerin, wider den Bötticher Hans Voges hier, Beklagten, wegen Gestattung der Subhastation, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten ge⸗ hörigen, Nr. 2350 auf der Kuhstraße hieselbst be⸗ legenen Hauses zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 25. März 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 26. März 1891 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 14. Juli 1891, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer

Nr. 39 angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. 8 Brannschweig, 1. April 1891. .“ Herzogliches Amtsgericht. VII. . Heise. [3389] ““ 8 In dem zur Versteigerung der unter Artikel 86 der Grundsteuermutterrolle von Schötmar einge⸗ tragenen Grundgüter des Schlossers Fr. Korte da⸗ selbst auf Dienstag, den 9. Juni d. J., Vor⸗ mittags 10 Uhr, angesetzten Termine sind Eigen⸗ thums⸗ und dingliche Rechte an den Immobilien bei Strafe des Verlustes gegenüber dem neuen Erwerber, ingrossirte Ansprüche unter demselben Rechtsnachtheile und bei Meidung der Nichtberücksichtigung in dem Vertheilungsverfahren, sonstige Ansprüche auf ab⸗ gesonderte Befriedigung aus dem Versteigerungserlöse bei Strafe des Ausschlusses anzumelden und zu begründen. 8 Salzuflen, den 4. April 1891. Fürstliches Amtsgericht. II heopold.

[3395] Oeffentliche Zustellung.

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung der durch Zwangsvollstreckung gegen den Installateur Eduard Schmitt hier hinterlegten Beträge von 175 ℳ, 112 30 und 87 14 ₰, ist zur Erklärung über die vom Gerichte angefertigten Theilungspläne, sowie zur Ausführung der Ver⸗ theilung Termin auf Freitag, den 22. Mai 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem Gr. Amtsgericht hierselbst Zimmer Nr. 13 bestimmt worden. Die Theilungspläne liegen vom 1. Mai 1891 ab auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht der Betheiligten aus.

Zu diesem Termine wird die an unbekannten Orten abwesende Gläubigerin Installateur Eduard Schmitt Ehefrau, Anna, geb. Corvers auf Anordnung des Gr. Amtsgerichts geladen.

Karlsruhe, 4. April 1891.

W. Frank, Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts.

[3380]

Von Frau Anna Thecla, verehel. Maännel, geb. Kelch, hier ist das Aufgebotsverfahren zu Kraftlos⸗ erklärung der K. S. 3 ½ % Staatsschuldenkassen⸗ scheine vom Jahre 1867 Serie I Nr. 7164, 9536 und 10450 über je 1500 und Serie II Nr. 19104 über 300 hier anhängig gemacht worden.

Dresden, den 10. April 1891.

Königl. Amtsgericht, Abth. I b v“ [3377] 8 8 1

Auf Antrag des Präsidenten des Königlichen Ober⸗ landesgerichts zu Hamm ist das Aufgebotsverfahren behufs Rückgabe der Amtskaution des ehemaligen Gerichtsvollziehers von Zweydorff zu Tecklenburg, bestehend aus den Schuldverschreibungen der Preu⸗ ßischen konsolidirten 4 %igen Staatsanleihe von 1880 Litt. E. Nr. 152479 und 152480 über je 300 zusammen Sechshundert Mark nebst Talon und Zinsscheinen pro 2. Januar 1895 bis 2. Januar 1900 eingeleitet. Diejenigen Gläubiger, welche An⸗ sprüche und Rechte auf jene Kaution geltend machen wollen, werden aufgefordert, solche spätestens in dem bei unterzeichnetem Gericht am Mittwoch, den 1. Juli 1891, Vormittags 9 Uhr, stattfindenden Auf⸗ gebotstermin anzumelden, widrigenfalls sie ihres An⸗ spruches an die Kaution für verlustig erklärt und an die Person des Schuldners verwiesen werden.

Tecklenburg, den 31. März 1891. 8

Königliches Amtsgericht.

[63970] Aufgebot.

Das angeblich verloren gegangene Sparkassen⸗ buch Nr. 8118 der hiesigen städt. Sparkasse über 382,06 ℳ, ausgefertigt für Paul Winkler in Eichau, wird auf Antrag des Winkler hiermit auf⸗ geboten. Der Inhaber des Buches wird auf⸗ gefordert, seine Rechte spätestens im Aufgebots⸗ termin den 24. September 1891, Vormittags 10 Uhr, bei uns anzumelden und das Buch vor⸗ zulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt

Münsterberg, den 9. Februar 1891.

1 Königliches Amtsgericht. König. [64228] Aufgebot.

Das Aufgebot folgender verloren gegangener Ab⸗ rechnungsbücher der Sparkasse der Stadt Magdeburg ist von den nachstehend genannten Personen bean⸗ tragt worden:

) Nr. 55 773 C. über 413,63 ℳ, ausgefertigt für Elisabeth Helmecke, Kind; von deren Vater dem Kaufmann Carl

Helmecke zu Magdeburg.

2) Nr. 51 511 B. über 34,87 ℳ, ausgefertigt für Meta Marwitz, Kind;

von deren Vater, dem Tischlermeister Gustav Marwitz zu Magdeburg.

3) Nr. 65 288 C. über 550,10 ℳ, ausgefertigt für den Stimmenmacher August Gröbke zu Diesdorf, von diesem.

4) Nr. 27 884 C. über 34,06 ℳ, ausgefertigt für den Schneider Carl Klemann zu Magde⸗ burg, von diesem.

Die Inhaber der Sparkassenbücher werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 18. Sep⸗ tember 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Domplatz 9, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Bücher erfolgen wird. Magdeburg, den 22. Januar 1891. 8

Königliches Amtsgericht. Abtheilang 6.

[3393] Aufgebot.

Das Sparbuch der Oberlausitzer Provinzial⸗ Neben⸗Sparkasse zu Lauban Litt. D. Nr. 22235 über 315 20 ₰, ausgefertigt für die Wittwe Karoline Lange in Heidegersdorf ist angeblich ver⸗ loren gegangen und soll auf den Antrag der ge⸗ nannten Eigenthümerin behufs neuer Ausfertigung

aufgeboten werden.

Der Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 11. November 1891, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Zimmer Nr. 4, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er⸗ folgen wird.

Lauban, den 8. April 1891.

Königliches Amtsgericht.

[562] Aufgebot.

Die verwittwete Geheimräthin Anna Szmula, geb. Cogho, zu Breslau, als Vormünderin ihres Sohnes Edgar Szmula daselbst, hat das Aufgebot des Sparkassenbuches Nr. 266 der Kreissparkasse zu Zabrze, lautend auf Edgar Szmula in Kl. Zabrze über ult 1890 vorhandene 291,98 Kapital beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 3, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird

Zabrze, den 25. März 1891.

Königliches Amtsgericht.

[68020] 8 „Lemgo. Im Hypothekenbuche der Bauerschaft Sommersell sind die folgenden Ingrossate eingetragen, bezüglich welcher die Schuldner behaupten, daß die betreffende Schuld erloschen sei, ohne daß die er⸗ forderlichen Quittungen oder die Originalobligationen beschafft werden können: 1) auf dem Colonate Nr. 13:

a. Darlehn zu 700 Rthlr. = 2100 ℳ, ein⸗ getragen am 4. Januar 1851 für den Konsistorial⸗ sekretär Krohn, m. Bertha Michaelis zu Detmold als Cessionarin,

b. Darlehn zu 500 Rthlr. = 1500 ℳ, ein⸗ getragen am 29. Dezember 1854 für den Amtsassessor Petri zu Brake und in Folge Cession für die Spar⸗ kasse zu Blomberg;

2) auf dem Colonate Nr. 44:

Darlehn zu 100 Rthlr. = 300 ℳ, eingetragen am 29. Mai 1867 für Emilie Franks zu Blomenstein;

3) auf dem Colonate Nr. 49:

Vermögensantheile der 7 Kinder des weil. Neu⸗ wohners Friedrich Meier, laut Protokolls vom 22. Januar 1868, im Betrage von 308 Rthlr. =

4) auf dem Colonate Nr. 62:

Darlehn zu 1200 ℳ, eingetragen am 16. Oktober 1880 für die Gebrüder Heinrich und Hermann Hart⸗ mann in Barntrup;

5) auf den Grundstücken des Postsekretärs

Marten in Lemgo:

Darlehn zu 540 ℳ, eingetragen am 24. Januar 1876 für Caroline und Wilhelm Mische zu Sommersell, jetzt Wilhelm Mische daselbst;

6) auf das Colonat Wienekemeier Nr. 6 zu Rothekuhle ist am 14. Juli 1868 für die Vormünder der Kinder weil. Colon Pohlmeier zu Holstenhöfen, Amts Blom⸗ berg, ein Darlehn von 700 Rthlr. = 2100 ein⸗ getragen und soll die darüber lautende Obligation an die Wittwe Leibzüchterin Häger zu Sibbentrup abgetreten sein, ohne daß eine gerichtlich oder notariell beglaubigte Quittung und Cessionsurkunde beigebracht werden kann.

Auf Grund des § 17 des Einführungsgesetzes zum Gesetze über den Eigenthumserwerb an Grundstücken u. s. w. und zur Grundbuchordnung vom 27. Juli 1882, sowie auf Antrag der Schuldner bezw. jetzigen Gläubiger werden hiermit Alle, welche aus obigen Ingrossaten Rechte herleiten wollen, aufgefordert, solche spätestens in dem auf Dienstag den 29. September 1891, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle angesetzten Termine anzumelden und zu begründen, widrigenfalls sie mit ihren An⸗ sprüchen ausgeschlossen, die Urkunden für kraftlos erklärt und die Ingrossate gelöscht werden sollen. Zugleich werden alle nicht vorgeladenen Personen, welche vermeinen, daß ihnen an einem Grundstücke in der Bauerschaft Sommersell das Eigenthum, ein das Eigenthum beschränkendes oder ein anderes dingliches Recht zustehe, hiermit aufgefordert, diese Rechte behufs Eintragung in das Grundbuch unter genauer Bezeichnung derselben, unter Angabe eines bestimmten Geldbetrages und der beanspruchten Rangordnung sowie unter Beifügung der Beweis⸗ mittel spätestens in dem oben angesetzten Termin hier anzumelden.

Von der Anmeldungspflicht sind diejenigen frei, denen eine besondere Benachrichtigung über die ge⸗ schehene Anerkennung ihres Rechts bereits zugegangen oder deren Recht nach dem 1. August 1884 ein⸗ getragen ist. Die Unterlassung der Anmeldung hat den Rechts⸗ nachtheil zur Folge, daß bei Hypotheken das Recht aus der Ingrossation verloren geht und Eigenthums⸗ rechte oder sonstige dingliche Rechte Dritten gegen⸗ über, welche innerhalb der Ausschlußfrist ihre Rechte angemeldet haben, oder welche im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundstück oder Rechte an demselben erworben haben, nicht geltend gemacht werden können. Eine Wieder⸗ einsetzung in den vorigen Stand gegen den Ablauf der gesetzlichen Frist findet nicht statt. Mit dem Ablauf derselben am 29. September 1891. treten das Eigenthumserwerbsgesetz und die Grund⸗ buchordnung vom 27. Juli 1882 in der Bauerschaft Sommersell in vollem Umfange in Kraft. Die bis⸗ herigen Hypothekenbücher werden alsdann geschlessen. Lemgo, den 25. Februar 1891.

Fürstliches Amtsgericht. II.

Brandes.

*

[3391] Aufgebot.

I. Der Schreiner Friedrich Meier zu Freienhagen als eingetragener Eigenthümer der im Artikel 67 Grundbuchs von Freienhagen aufgeführten Immobilien hat, um die Löschung der auf einem Theil dieses Grundbesitzes ruhenden Hypothek von 247 Mark „Restkaufgeld zu Gunsten der Gemeinde Freienhagen“ (Abthl. III Nr. 5) herbeiführen zu können, das Auf⸗

gebot des über diese Post ausgestellten und abhanden

gekommenen Kaufbriefs vom 29. August 1881 be⸗ antragt.

II. Der Tagelöhner Heinrich Harseim zu Freien⸗ hagen als eingetragener Eigenthümer der im Artikel 82 Grundbuchs von Freienhagen aufgeführten Immobilien hat, um die Löschung der auf diesem Grundbesitz ruhenden Hypotheken von

a. 25 Thlr. Pfennigmeistereischuld zu Gunsten gs in Freienhagen (Abthl. III e“ b. 30 Thlr. Darlehen zu Gunsten der Stadt Freienhagen (Abthl. III Nr. 6) herbeiführen zu können, das Aufgebot der über diese Posten ausgestellten, abhanden gekommenen Urkunden zu a. Protokoll vom 24. November 1832, zu b. Urkunde vom 18. April 1848 beantragt.

Unter Stattgebung dieser Anträge ist Aufgebots⸗ termin auf Dienstag, den 21. Juli d. J., Vor⸗ mittags 10 Uhr, anberaumt, zu welchem die In⸗ haber der verloren gegangenen Urkunden und alle sonstigen Berechtigten aufgefordert werden, ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. 8

Arolsen, 9. April 1891.

Fürstliches Amtsgericht. Abthl. III. Bode.

[3385] Aufgebot.

Der frühere Ackerbürger Julius Rode zu Greifenberg in Pommern hat darauf angetragen, den in dem Grundbuch von den Aeckern der Stadt Greifenberg Band V Blatt 241/246 eingetragenen Wiesen⸗ und Ackergrund in dem Nedatzer Holz Kartenblatt 3 Nr. 107, 108, 110 zu einer Größe von 1 ha 75 a 40 Im behufs Erlangung des Ausschlußurtheils gegen unbekannte Realprätendenten zum Zwecke der Besitztitelberichtigung öffentlich aufzubieten.

Als Eigenthümer der vorbezeichneten Grundstücke sind eingetragen die Tagelöhner Johann Carl August Würdig'schen Eheleute zu Rensekow. Als angeblich alleinige Erbin der Würdig'schen Eheleute hatz angeblich die verehelichte Kossäth Friedrich Lindemann, Augustine, geb. Würdig, zu Wisbu das Eigenthum der qu. Grundstücke erlangt. Von den Friedrich Lindemannschen Eheleuten hat der Acker⸗ bürger Friedrich Rode zu Greifenberg die Grund⸗ stücke durch notariellen Vertrag vom 6. April 1859 erworben und Friedrich Rode wiederum hat die Grundstücke an seinen Sohn, den Antragsteller durch notariellen Vertrag vom 6. April 1865 veräußert und übergeben.

Alle diejenigen, welche Ansprüche und Rechte auf die bezeichneten Grundstücke zu haben glauben, werden hierdurch aufgefordert, solche innerhalb dreier Monate, spätestens aber in dem vor dem Königlichen Amtsgericht hierselbst am 10. Juli 1891, Mittags 12 Uhr anstehenden Termine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls die sich Nichtmeldenden mit ihren Ansprüchen und Rechten auf die Grund⸗ stücke ausgeschlossen werden und die Eintragung des Besitztitels für den Antragsteller erfolgen wird.

Greifenberg in Pommern, den 12. März 1891.

Königliches Amtsgericht.

(. 8)

Jonas. [3396] Bekanntmachung.

Die verwittwete Kutscher Josefa Fuhrmann, geb. Baron, zu Neisse, der Droschkenbesitzer Johann Baron zu Breslau, die Köchin Hedwig Baron zu Neisse haben das Aufgebot über das Ackerstück von 69 a 20 qm, welches in der Grundsteuermutterrolle von Nüßdorf, Kartenblatt 1, Flächenabschnitt Nr. 44 mit einem Reinertrage von 3,25 Thaler, im Grund⸗ buch von Nüßdorf aber nicht verzeichnet steht, be⸗ hufs Anlegung eines Grundbuchblatts für das be⸗ zeichnete Ackerstück als legitimirte Erben des am 12. Dezember 1890 zu Nüßdorf verstorbenen Häuslers Jacob Baron, der das bezeichnete Ackerstück nach Bescheinigung des Gemeindevorstands circa 40 Jahre, wie ein Eigenthümer, besessen hat, beantragt.

Die unbekannten Eigenthümer dieses Ackerstücks werden aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens im Aufgebotstermin am 11. Juni 1891, Vor⸗ mittags 8 Uhr, anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf das bezeichnete Ackerstück werden ausgeschlossen und ein Grundbuchblatt für die .““ über das Ackerstück würde angelegt werden. Friedland O/S., den 4. April 1891.

. Königliches Amtsgericht

1888 bhh Aufgebot. Behuf Ausbau des Mittelweges hat die hiesige Stadtgemeinde von dem, den Erben des Kaufmanns Johann Franz Ludwig Hermann Querner hieselbst gehörigen, Blatt IV Nr. 25 des Feldrisses Hagen zwischen der Hamburgerstraße und dem Mittelwege belegenen Grundstücke zu 87 a 9 am eine Theilfläche von 38 qm, auf dem eingereichten Lageplane mit n o p 4 n umschrieben, im Wege der Expropriation erworben und ist die Entschädigung der Expropriaten auf 10 für den qm, mithin auf insgesammt 380 festgesetzt. Zur Auszahlung dieser Entschädigung ist auf An⸗ trag des hiesigen Stadtmagistrats Termin auf den 16. Juni 1891, Morgens 11 Uhr, vor Herzog⸗ lichem Amtsgerichte hieselbst, Auguststraße 6, Zim⸗ mer 37 angesetzt, zu welchem die Realberechtigten unter dem Rechtsnachtheile damit vorgeladen werden, daß sie im Falle ihres Nichterscheinens mit ihren Ansprüchen an das Entschädigungskapital ausge⸗ schlossen werden. Braunschweig, 7. April 1891.

Herzogliches Amtsgericht. VIII.

Schwarzenberg.

[3379] Aufgebot.

Auf Antrag der Gebrüder Karl und Max Maier wird deren Bruder Mathias Maier von Laiz, welcher seit dem Jahre 1851 mit unbekanntem Aufent⸗ halte abwesend ist, aufgefordert sich spätestens im Aufgebotstermin am 4. April 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgt.

Sigmaringen, den 4. April 1891

Königliches Amtsgericht