1891 / 97 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Apr 1891 18:00:01 GMT) scan diff

lohnenden Aufträgen für längere Zeit versehen. Im Zinkgeschäft will sich die Stimmung noch immer nicht günstiger gestalten, daher ist der Markt ziemlich leblos. Die Käufer bleiben zurückhaltend, wäh⸗ rend Seitens der Verkäufer ein Entgegenkommen nicht zu merken ist. Aus zweiter Hand sind in den letzten Tagen einige Posten Godulla⸗ Zink zum Preise von 45 per 100 kg von Konsumenten genommen worden. Auch das Geschäft in Blei ist ein sehr ruhiges. Blockblei kostet gegenwärtig 25 26 per 100 kg ab Werk.

In der gestrigen vierunddreißigsten Generalversammlung der Magdeburger Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft wurde der Rechnungsabschluß und die Bilanz sowie die von den Gesell⸗ schaftsorganen vorgeschlagene Gewinnvertheilung, nach welcher die Aktionäre eine Dividende von 8 ½ % des eingezahlten Aktienkapitals = 26 pro Aktie erhalten, genehmigt und dem Vorstande sowie dem Aussichtsrathe Entlastung ertheilt. Die Ergänzungswahlen für den Aufsichtsrath ergaben die Wiederwahl der in Folge des Ablaufs ihrer Wahl⸗ periode ausscheidenden Mitglieder. Dem Rechenschaftsbericht der Gesellschaft entnehmen wir, daß bei der Lebens⸗ und Begräbniß⸗ versicherung im Jabre 1890 3758 Policen über 10 167 649 Ver⸗ sicherungssumme abgeschlossen wurden, sodaß sich ein Gesammtbetrag von 49 945 Policen über 107 810 849 Versicherungssumme heraus⸗ stellte. Von diesen Versicherungen erloschen im Laufe des Jahres 2579 Policen über 5 663 309 Versicherungssumme, sodaß Ende 1890 ein Versicherungsbestand von 47 366 Policen mit einer Ver⸗ sicherungssumme von 102 147 540 zur Jahresprämie von 3 245 047 und einer einmaligen Prämienzahlung von 3206 vorhanden war. Mit Anspruch auf Dividende waren 57 268 917 in 17 429 Policen versichert, von denen 507 über 1 927 500 der Kriegsversicherung angehören. Zu dem bei der Aussteuerver⸗ sicherung nach Tabelle 8 des neuen Geschäftsplans (mit und ohne Prämien⸗Rückgewähr) am 31. Dezember 1889 vorhandenen Versiche⸗ rungsbestande von 3369 Policen über 6 487 743 Ver⸗ sicherungsssumme trat im Jahre 1890 ein Nettozugang von 255 Policen über 304 641 Versicherungssumme, sodaß am 31. Dezember 1890 3624 Policen über 6 792 384 Versicherungssumme gegen eine einmalige Prämienzahlung von 16 014 und zur Jahresprämie von 268 573 vorhanden war. Von den am 31. Dezember 1890 vorhandenen 250 Personen, welche an der Rentenversicherung mit 270 Policen betheiligt sind, beziehen bereits jetzt 220 eine Rente von zusammen 100 686 ℳ, während 11 871 für 30 Personen den aufgeschobenen Renten an⸗ gehören. An Prämienreserven wurden 1 273 694 rechnungs⸗ mäßig zurückgestellt, wodurch sich dieses Conto auf 20 010 416 er⸗ höhte. Für die mit Gewinnantheil Versicherten wurden für das Jahr 1890 als Dividende 333 075 zurückgestellt. 16

Bei der vor estern in Elberfeld abgehaltenen zwanzigsten ordentlichen Generalversammlung der „Vaterländischen Trans⸗ port⸗Versicherungs⸗Aktiengesellschaft“ wurde der Rech⸗ nungsabschluß über das verflossene Jahr vorgelegt. Das Ergebniß des Berichtsjahres ist, da in demselben ungewöhnlich viele Schäden zu verzeichnen waren, ein ungünstiges. Ein Fehlbetrag von ;11 321 ist aus der Kapitalreserve zu decken, die dadurch auf 170 735 reducirt wird. 3

Der Ausschuß der Lübeck⸗Büchener Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, die Dividende der Aktien für das Jahr 1890, vorbehaltlich der Genehmigung der Bilanz durch die Generalversammlung, auf 7 ½ % festzusetzen; für das Jahr 1889 wurden 7 ¾ℛ% vertheilt.

Swinemünde, 24. April. (W. T. B.) Der für die Ham⸗ burg⸗Amerikanische Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft erbaute Schnell⸗ dampfer „Fürst Bismarck“ tritt heute seine Probefahrt an.

Leipzig, 24. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. April ℳ, pr. Mat 4,35 ℳ, pr. Juni 4,40 ℳ, pr. Juli 4,42 ½ ℳ, pr. August 4,45 ℳ, pr. September 4,45 ℳ, pr. Oktober 4,45 ℳ, pr. November 4,45 ℳ, pr. Dezember 4,45 ℳ, pr. Januar 4,45 Umsatz 115 000 kg. Behauptet.

Wien, 25. April. (W. T. B.) Wie die „Presse“ meldet, wird in der am 30. d. M. stattfindenden Sitzung des Verwaltungsraths der Oesterreichischen Südbahn der Rechnungsabschluß noch nicht vorgelegt werden. Da die Monate Mai bis Juni des Vor⸗ jahres außergewöhnlich hohe Einnahmeziffern aufgewiesen hätten, sei im günstigsten Falle eine Erhöhung der Einnahmen nicht zu erwarten.

London, 24. April. (W. T. B.) Wollauktion. Wolle fest, unverändert.

Manchester, 24. April. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 ⅛, 30r Water Taylor 8 ⅛, 20r Water Leigh 7 ½, 30r Water Clayton 7 ⅛, 32r Mock Brooke 8, 40r Mavoll 8 ½, 40er Medio Wilkinson 9 ⅛, 32r Warpcops Lees 7 ¾, 36r Warpcops Rowland 8 40r Double Weston 9¼, 60r Double Courante Qualität 12 ⅜, 32“ 116 vards 16 16 grey Printers aus 32r/46r 165. Ruhig.

Glasgow, 24. April (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 513 601 Tons, gegen 795 451 Tons im vorigen Jahre. b 1

Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 53. gegen 88 im vorigen Jahre. 8

ew⸗York, 24. April. (W. T. B.) Heute sind weitere 1 690 000 Dollars Gold zur Ausfuhr nach Europa bestellt worden, die für Paris bestimmt sind. 8

Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗ häfen 65 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 60 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 31 000 Ballen. Vorrath 527 000 Ballen.

Submissionen im Auslande.

Dänemark. 1) 23. Mai, 11 Uhr. Material⸗Intendantur Kopenhagen, Rigensgade 11. Lieferung von: 25 000 Ellen ungebleichtem Monturdrell, 28 Zoll breit. 110 000 geköpert, ungefärbt Stont, 27 8 ungebleichtes Leinen, 27 gebleichtes Leinen, 8 pommerisches Leinen, ungebleichtes feines Segel⸗ tuch (Ravntuch), * gebleichtes desgl., halbgebleichtes desgl., ungebleicht Bettzwillich, desgl. Segeltuch, Zwillich, blauen Nanking, weißen 8 grauen Shirtig, schwarzen 38 5 3 000 Stück halbgebleichte abgepaßte Drillich⸗Handtücher, 37 Zoll lang und 23 Zoll breit. 400 Ellen breite Silbertressen mit rothen Streifen für die Leibgarde. 1 11“ 100 desgl. mit blauen Streifen. 320 desgl. schmale, für Leibgarde. vn desgl. 8 Generalstab. Gold⸗Prämien⸗Tressen. Silberlitzen (Sutas). 88 weiße Husarenschnüre. weißes Distinktionsband. gelbes 8 1““ rothes 8 (zu Drillichröcken). 1 500 weißes Band zu Mützenbändern (Kennzeichen). 1 000 Stück weißgekochte Messingschnallen zu Mützenbändern. 20 000 Dutzend gewöhnliche große Kompositionsknöpfe. 2 desgl. kleine. 8 große zu Drillichröcken 8 1 desgl. kleine.

8

*

4 000 Dutzend große Messingknöpfe. 8 2 000 8 kleine 5 150 große, weißplattirte Knöpfe. 200 plattirte Neusilberknöpfe. 700 a s Neusilberknöpfe mit Kupferzipfel zu ützen. 400 3 Messingknöpfe mit desgl. zu desgl. 1 500 5 Schilde für Schieß⸗Auszeichnungen. 100 8G ovale, übersponnene Husarenknöpfe. 8 35 . achteckige desgl. (rothe 25, weiße 10 Dutzend). 50 8 silberne Säbelquasten für Berittene. 888 300 8 wollene 8 Fußvolk. 200 8 8 4 Gendarmen. 200 Paar lange Sporen mit Nägeln. 200 kurze 5 8 6 8 8 1 000 Stück gewöhnliche Messingzahlen für Mützen, Stück mit Zahl 2, 5. Stück mit Zahl 8 00 2

2 7 2 9 8). 8 1 000 Stück Neusilberbuchstaben für Schulterklappen, (600 Stück mit H, 400 Stück mit E). 8 3 500 Gläser zu Feldflaschen.

Proben und Bedingungen zur Ansicht an Ort und Stelle wochen⸗

täglich 10—2 Uhr.

2) 4. Mai, Mittags. 1 Maschinen⸗Chef der Jütland⸗Fünen'schen Eisenbahnen in Aarhus. Lieferung von:

6 ca. 1 000 Pfund Kupfer in Stangen.

14 000 Knuvpfer. 2 000 Zinn. 2 000 Blei. 500 Zink. 8 600 Phosphortin. . 1 100 Gelbmetall in Stangen. 82 bältle ingungen und Angebots⸗Formulare an Ort und Stelle er⸗ hältlich.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 24. April. (W. T. B.) Der Postdampfer „Allemannia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt⸗Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Mittag Secilly passirt.

London, 24. April. (W. T. B) Der Union⸗Dampfer „Durban“ ist heute auf der Ausreise von Southampton, der Castle⸗Dampfer „Grantully⸗Castle“ auf der Ausreise von Dartmouth abgegangen und der Castle⸗Dampfer⸗Drummond⸗ Castle“ hat gestern auf der Heimreise Madeira passirt.

Theater und Musik.

Königliche Theater.

In der Vorstellung der Oper „Zar und Zimmermann“ am Montag im Opernhause sind die Damen Herzog und Lammert, die Hrrn. Bulß (Zar), Rothmühl (Chateauneuf), Mödlinger, Krolop, Lieban und Krasa beschäftigt. In der Dienstags⸗Aufführung des „Siegfried“ treten die Damen Sucher, Herzog und de Jonge, die Hrrn. Gudehus, Betz, Schmidt, Mödlinger und Lieban auf.

Im Schauspielhause tritt am Montag Hr. Vollmer nach seiner Rückkehr aus St. Petersburg zum ersten Male als Roderich Heller von Neuem auf. 8

Der Spielplan der Oper für die Zeit vom 26. April bis 2. Mai lautet: Sonntag: „Oberon“. Montag: „Zar und Zimmer⸗ mann“. Dienstag: „Siegfried“. Mittwoch: „Die lustigen Weiber von Windsor. Donnerstag: „Götterdämmerung“; Anfang 6 ½ Uhr. Freitag: „Wiener Walzer“. „Militaria“. Sonnabend: „Der Wider⸗

spänstigen Zähmung“. 8 1 Für das Schauspiel: Sonntag: „Das Käthchen von Heil⸗ bronn“. Montag: „Roderich Heller“. Dienstag: „Der neue Herr“. Mittwoch: „Das Käthchen von Heilbronn“. Donnerstag: „Der neue Herr“. Freitag: „Der Bibliothekar“. Sonnabend: „Das Käthchen

von Heilbronn“. Deutsches Theater. Morgen wird „Das Wintermärchen“ und am Montag „Die Kinder der Excellenz“ gegeben. Das weitere Repertoire der Woche ist folgendermaßen festgestellt: Dienstag: „Götz von Berlichingen’, Mittwoch: „Der Pfarrer von Kirchfeld“, Donnerstag: „Romeo und Julia“, Freitag: „Die Kinder der Excellenz“, Sonnabend: „Das

Wintermärchen“. Berliner Theater.

Das Revpertoire der neuen Woche ist folgendermaßen zusammen⸗ gestellt. Morgen Abend kommen „Goldfische“, am Montag und Sonnabend „Uriel Acosta“ mit Ludwig Barnay in der Titelrolle und am Dienstag „Die Jungfrau von Orleans“ zur Aufführung. Am Mittwoch wird „Schuldig“ gegeben, das auch die Nachmittags⸗Vor⸗ stellung des nächsten Sonntags bildet. Am Donnerstag geht „Kean“ in Scene und am Freitag als 34. Abonnements⸗Vorstellung „Der Veilchenfresser“, der am nächsten Sonntag in der Abendvorstellung wiederholt wird. Am morgigen Sonntagnachmittag wird der „Kauf⸗ mann von Venedig“ aufgeführt. Die Aufführung von „Wilhelm Tell“, deren Vorbereitung schon erheblich weit gediehen war, ist an⸗ gesichts der großen Zugkraft der auf dem Repertoire befindlichen Stücke bis auf Weiteres verschoben worden.

Lessing⸗Theater.

Friedrich Haase wird morgen, Dienstag und Mittwoch die vier Einakter wiederholen, in welchen er durch seine freien schau⸗ spielerischen Charakterbilder so einmüthige und lebhafte Anerkennung gefunden hat. Am Donnerstag tritt der Künstler zum ersten Male in Karl Gutzkow's Lustspiel „Der Königslieutenant“ auf, das dann am Sonnabend wiederholt wird. Die Rolle des Wolfgang Goethe wird Frl. Jenny Groß zur Darstellung bringen.

Wallner⸗Theater.

Frl. Josephine Glöckner, die jugendliche Soubrette, welche nach den anstrengenden Wiederholungen des neuesten Repertoirestückes „Des Teufels Weib“ einige Tage der Erholung pflegte, hat nun wieder die von ihr geschaffene Rolle der Flamme, welche der Künstlerin so allgemeine Anerkennung eintrug, übernommen und wird morgen wieder auftreten.

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.

Die neue Operette Dellinger’'s „Saint Cyr“ hat sich in der Gunst des Publikums vollständig festgesetzt und sich bei allen Vor⸗ stellungen als sehr zugkräftig bewiesen.

Kroll's Theater.

Die Aufführung von Lortzing's komischer Oper „Zar und Zimmermann’ fand gestern Abend bei dem sehr zahlreich versammelten Publikum eine recht freundliche Aufnahme. Lortzing's liebenswürdiger Humor, wie er in der Melodienführung und in der charakteristischen Orchesterbegleitung zum Ausdruck kommt, sein volksthümliches musska⸗ lisches Empfinden ist es vornehmlich, welches die Theilnahme und den Dank des Publikums immer wieder hervorrufen. Gestern ließ sich diese Erscheinung recht auffällig beobachten, denn die Darstellung bot neben einzelnen zufriedenstellenden Leistungen auch manche recht unbedeutende dar. Frl. Döring spielte die Marie anmuthig, mit zierlicher Schelmerei; aber der musikalische Theil ihrer Rolle kam bei dem wohlklingenden aber leider sehr feinen und zarten Stimmchen nicht zu seinem Recht; für die mangelnde Kraft konnte die gefällige Ausdrucksfähigkeit des Organs und der an⸗ sprechende Vortrag nicht entschädigen. Bezeichnend für die Leistung war der Beifall, welcher dem anmuthig gesprochenen Dialog im Schlußakt folgte, während ihr Gesang zum Applaus nicht grade aufforderte. Den Bürgermeister spielte und sang Hr. Miller, ein altes bewährtes Mitglied der Kroll'schen Sommer⸗Oper, mit erfreu⸗ licher komischer Wirkung. Hr. Demuth als Zar brachte sein weiches und doch klangvolles Organ besonders in dem schönen Liede „Sonst spielt' ich mit Scepter, mit Krone und Stern“ zur Geltung, sodaß die Hörer lebhaft

eine Wiederholung verlangten. Den fröhlichen Liebhaber Jwanow sang Hr. Lange mit etwas heller aber nicht unschöner Tonsärbung. Die drei Gesandten fanden in den Hrrn. Alma, und Radow recht tüchtige Darsteller; sie trugen besonders n dem Sextett des zweiten Aktes durch musikalische Sicherheit und maßvolle Anwendung der Stimmkraft wesentlich zum glücklichen Ge⸗ lingen desselben bei. Das Publikum zeigte sich recht freundlich ge⸗ stimmt und zollte nach jedem Akte lebhaften Beifall.

Morgen geht „Norma“ mit den drei Gästen Lilli und Marie Lehmann und Paul Kalisch zum letzten Male in Scene, da der kurze Urlaub die österreichische Kammersängerin Marie Lehmann be⸗ reits in nächster Woche wieder nach Wien zurückführt. Auch Francesco d“Andrade's Gastspiel umfaßt nur wenige Abende. Am Dienstag tritt der gefeierte Sänger zum zweiten Male auf. Für Montag ist Weber's „Freischütz“ angesetzt.

d Thomas⸗Theater.

Der „Millionenbauer“, das gegenwärtige zugkräftige Repertoire⸗ stück, welches auch morgen, Sonntag, wieder in Scene geht, hat die Aufmerksamkeit vieler Theater⸗Direktoren erregt, welche nach Berlin gekommen sind, um das Stück zu erwerben und die wirkungs⸗ volle Einrichtung des Thomas⸗Theaters kennen zu lernen. Ganz be⸗ sonders interessirt hat es die „Münchener“, das Volksstück kennen zu lernen; für sie wird diese märkische Bauernkomödie lokalisirt werden und demnächst in München zur Aufführung gelangen.

Saal des Architektenhauses.

Donnerstag, den 30., findet der dritte Vortrags⸗Abend der „Freien musikalischen Vereinigung“ statt, an welchem Kompositionen von Horwitz, Plüddemann, H. Hofmann, Mary Clement, W. Langhans, Hedwig Rosenfeld, William Wolf, O. Beständig, R. Buck, R. Eichberg und J. Doebler zum Vortrag gelangen werden. Ein Blick auf das Programm läßt erkennen, daß in der Wahl der Musikstücke eine sinnreiche Abwechslung getroffen ist. Der Verein, der den lobens⸗ werthen Zweck im Auge hat, neuen Kompositionen Verbreitung an⸗ zubahnen, hat den Eintrittspreis auf 1 festgestellt.

Das Programm für das elfte schlesische Musikfest ist wie folgt zusammengesetzt: Sonntag, den 7. Juni: „Nun ist das Heil“, Doppelchor von Seb. Bach, Ouverture zu „Don Carlos“ von Deppe, „Die Jahreszeiten“ von Haydn. Montag, den 8. Juni: Symphonie Es-dur (Eroica) von Beethoven, „Orpheus“, II. Akt, von Gluck, Scene aus dem I. Akt des „Parsifal“ von R. Wagner, Ouverture zu „Benvenuto Cellini“ von Berlioz, „Faust's Tod und Verklärung“ von Schumann. Dienstag, den 9. Juni: Sympbonie F-dur von Brahms, Arie aus „Achilleus“ von Bruch, Klavierconcert von Liszt, Arie aus „Euryanthe“ (Adolar) von Weber, „Laudamus Dominum“, Sopran⸗Solo und Chor von Mozart, „Feuerzauber“ (Wotan) vnn R. Wagner, Ouverture zu „Oberon“ von Weber, Vor⸗ träge der Solisten, Feierlicher Marsch mit Chor aus „Die Ruinen von Athen“ von Beethoven. Der Beginn der Festaufführungen ist Nachmittags um 4 Uhr. 8

Am 23. d. M. ist in München, wie die M. „Allg. Ztg.“ hochbetagt die Schauspielerin Charlotte von Hagn gestorben. Sie war am 23. März 1809 in München geboren und betrat dort 1826 unter großem Beifall zum ersten Male die Bühne. Von München aus gastirte sie in Wien, Dresden, Berlin und Pest mit

glänzendem Erfolge. Von 1833 bis 1846 gehörte sie der Berliner Hofbühne

an. Ihr Talent beruhte vorzugsweise auf einer üppigen Naturanlage für das Graziös⸗Neckische und Schalkhaft⸗Launige; sie war namentlich im Lustspiel und Konversationsstück bezaubernd. Viel weniger eignete sich ihr Talent für tragische Rollen. Im Frühjahre 1846 ver⸗ mählte sie sich mit dem Gutsbesitzer von Oven und trat von der Bühne zurück, doch ward die Ehe schon 1851 wieder getrennt. S lebte hierauf eine Zeit lang in Gotha und seitdem in München.

In Turin bat sich unter dem Namen „Società Riccardo Wagner“ ein schon jetzt 540 Mitglieder zählender Verein konstituirt, welcher sich die Pflege und Förderung Wagner'scher Musik in Italien zum Ziele setzt und sich als Zweiggruppe des „Allgemeinen Richard Wagner⸗Vereins“ betrachtet, der seinen Hauptsitz in Berlin hat

8 8 Mannigfaltiges.

Im Beisein Ihrer Majestät der Kaiserin erfolgte, wie die „N. Pr. Z.“ mittheilt, die Einsegnung von vierzehn Schwestern gestern Nachmittag um 3 Uhr im Paul Gerhardt⸗Stift, dessen Protektorin die Kaiserin ist. Ihre Majestät erschien in Begleitung des Ober⸗Hofmeisters Freiherrn von Mirbach und des Kabinets⸗Raths ehifern von der Reck. Der Anstalts⸗Geistliche Pastor Schlegel n

üpfte seine Ansprache an Ev. Joh. 15, 5 (Ich bin der Weinstock

u. s. w.) und ermahnte die in die Gemeinschaft der Schwestern Neueintretenden, den Dienst der Liebe nach dem Vorbild des Heilands in demüthiger Ergebung und mit der täglich vom Herrn neu erbetenen

Kraft zu üben. 4 stern. Die Kaiserin unterhielt sich nach Schluß der Feier auf das Leutseligste mit jeder einzelnen der Eingesegneten und erkundigte sich theilnehmend nach deren persönlichen Verhältnissen.

Nachdem die seit dem 1. November 1889 eingeführten Straßen⸗ posten sich bewährt haben, soll, wie die „Gem.⸗Ztg.“ erfährt, mit

dem 1. Mai das neue Verkehrsmittel in erweitertem Umfange auch für die Vororte nutzbar gemacht werden. b Aenderungen finden nur auf gewöhnliche frankirte Briefsendungen Anwendung und treten nur für die Dauer des Verkehrs der Straßen⸗

posten, d. h. an den Werktagen von 10 Uhr Vormittags bis gegen 7 Uhr Abends in Kraft. Die Vortheile, welche das neue Verfahren

für die in Betracht kommenden Sendungen mit sich bringt, werden in erster Linie eine beschleunigtere Briefbeförderung und hierdurch be⸗ dingte frühere Bestellung von mindestens einer Stunde im Laufe des Tages sein; die Bestellung tritt jedoch zwölf Stunden früher als gegen-⸗ wärtig ein, sofern es sich um die Erreichung des Anschlusses an die 8 Vom 1. Mai ab wird dies Verfahren

letzte Briefbestellung handelt. 2 süe folgende Linien versuchsweise ins Leben treten: im Verkehr zwischen

Berlin und Charlottenburg, Westend, Martinickenfelde, Friedrichsberg, Friedrichsfelde, Rummelsburg und Stralau, sowie der bezeichneten

Vororte untereinander im Durchgang über Berlin.

Das für die kommende Woche aufgestellte Repertoire der Urania

Morgen werden zum letzten Male gegeben, um dann, trotzdem sie bei mehr als undertmaliger Vorführung noch kaum etwas von ihrer Zugkraft eingebüßt, voraus⸗ 1

zeichnet sich durch ganz besondere Wielseitigkeit aus. „Die Werke des Wassers“ zum vorletzten, am Monta

sichtlich für immer von der Uranta⸗Bühne zu verschwinden. Für die S. ie für Tage sind folgende Vorträge angesetzt: Dienstag: „Helgo⸗ land“ von Dr. Schwahn, Mittwoch: „Das von Dr. Astronomie“ von Dr. Körber,

Vortrag von Hrn. Spies: „Ueber Wellen und Strahlen“ mit be⸗

sonderer Berüehchktoeuwf Kr. neuen Untersuchungen von Hertz über (

en Licht und Elektrizität. Während dieser

den Zusammenhang zw

Tage sollen die letzten Vorbereitungen zu dem neuen dekorativen Ausstattungsstück beendet werden, das Sonnabend, 9. Mai, unter dem Titel „Die Kinder der Sonne“, eine Reise durch das Planeten⸗

system“, zum ersten Mal in Scene geht.

Der Zoologische Garten beherbergt seit kurzer Zeit in 1 8881 itglieder sich jetzt in ihren rüngen des Frühjahrssonnenscheins im Freien erfreuen,

seiner E „Sammlung, deren

grotesken eine höchst treten war,

iteressante Art, welche noch niemals in Europa ver⸗ nämlich das Gebirgs⸗Riesenkänguruh,

Australien.

Das Diakonissenhaus zählt nunmehr an 100 Schwestern.

Die hierdurch bedingten

Himalava⸗Gebirge“ Boeck, Donnerstag: „Bilder aus der Geschichte der senia ein physikalischer Experimental-

einen 4 der Bergadistrikte von Queensland, Neusüdwales und Süd- Heolhger Männchen und Weibchen unterscheiden sich auffallend durch die Farbe, welche bei ersterem sehr dunkel braungrau ist, während das letztere eine viel hellere rauchgraue Färbung jeigt.

Bemerkenswerth ist ferner die dichte Behaarung der Thiere, besonders an den Hinterfüßen, wodurch sich die neue Art von den beiden andern hier vorhandenen, dem rothen und dem grauen Riesenkänguruh,

unterscheidet.

Im „Nordland⸗Panorama“, Wilhelmstraße 10, beträgt am Sonntag der Eintrittspreis nur 30 für alle Ausstellungen und Gemälde von der Nordlandreise Kaiser Wilhelm's. hat.

Greifswald, 22. April. Auf der Kl.⸗Jastrower Feldmark wurde der „N. St. 3.“ zufolge in voriger Woche beim Steingraben ein alterthümliches, mit einer schönen grünen Patina überzogenes zweischneidiges Bronzeschwert gefunden, das etwa 70 em lang und

von außerordentlich edler, ebenmäßiger Form ist. Wernigerode. liegen, wie man der „Magdb. Ztg.“ schreibt, noch massen. In Schierke beginnt die Schneelage;

Försterei Schluft ist sie 50 cm stark, im sogenannten Brockenbett zeigt sie eine Stärke von 1 ½ m. Der Wegweiser, der am Kreuzungs⸗ punkt der beiden Brocken⸗Chausseen von Ilsenburg und Schierke er⸗

richtet ist und eine Höhe von 2 m hat, ragt nur

Schnee hervor und seine beiden Arme bilden ein bequemes Ruhe⸗ Wenn nicht zahlreiche Arbeitskräfte zum Schneeschaufeln so wird man am 1. Juni noch nicht mit einem

plätzchen. angestellt werden, Wagen zum Brockenkopf gelangen können.

Hamburg, 23. April.

42. Breiten⸗ und 48. Längengrade.

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.

. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc .Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Am Fuße und auf der Höhe des Brockens

Der Dampfer „Caledonia“ der Anchor⸗Linie, welcher, aus dem Mittelmeer kommend, am 25. März in New⸗York eingetroffen ist, berichtet, der „N. Pr. Z.“ zufolge, daß er am 20. März vier große Eisberge passirt habe und zwar auf dem Der größte habe etwa 230 m

Länge und 26 m Höhe gehabt.

London, 24. April.

vierzehn Jahre lang treu gedient London, 24. April. Nach

große Schnee⸗ bei der dortigen

früheren Präsidenten der „Sociét 40 ecm über den rufung, durch welches letztere worfen.

Paris, 24. April. Néögrier, und einem gewissen G

Beide leicht verletzt wurden.

Oeffentlich er Anzeiger. 8 E“ ꝛc. von Rechtsanwälten.

ise. 10. Verschiedene Z“

8

Bericht über Antreffen von Eis in diesen Breitengraden.

Die Königin Victoria hat, dem „R. B.“ zufolge, ihrer unlängst in Grasse an Blutvergiftung ver⸗ storbenen langjährigen Kammerfrau Elizabeth Reynolds ein Grabdenkmal setzen lassen, wozu sie den Platz selbst ausgesucht . Die Inschrift lautet der Uebersetzung der „A. C.“ „Dieses Denkmal ist errichtet worden von Victoria, Königin von Großbritannien und Irland und Kaiserin von Indien, in liebevoller Erinnerung an Elizabeth Reynolds, welche in Grasse am 8. April 1891 in ihrem 46. Lebensjahre starb,

aus Puerto Plata ist das spanische Kanonenboot „Canto“ auf einem Riff bei Puerto Plata gescheitert; es füllte sich sofort mit Wasser und ist höchst wahrscheinlich gänzlich verloren. Paris, 24. April. Der Kassationshof hat die von dem das Urtheil des Appellhofs vom 5. August 1890 eingelegte Be⸗

fiktiven Dividenden zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt war, ver⸗

Zwischen dem Kommandanten des VII. Corps,

des „W. T. B.“ gestern in Folge eines im „Théatre frangais“ statt⸗ gehabten heftigen Wortwechsels ein Degenduell statt, bei dem

Es ist dieses der erste diesjährige

zufolge: haben.

nachdem sie der Königin hatte.“ 8

einer Lloyds zugegangenen Depesche

6 des Mötaux“, Secrötan, gegen

Secrétan wegen Vertheilung von Elden'’'s,

Australiens

aston Legrand fand laut Meldung Mombas

Erwerbs⸗ und Wirt

von den Mauern, schon um 2 Uhr früh erfolgt sein. zBerner Tagbl.“”: Das außergewöhnlich starke Erdbeben, das von Norden nach Süden sich etwa 8 Sekunden hören und fühlen ließ, schüttelte Einen recht bemerkbar und verlief donnerähnlich.

New⸗York, 22. April. wanderung aus und dürfte nach den vorhandenen Anzeichen in gleichem Maße während des ganzen Jahres anhalten. Ueber die Hälfte der Einwanderer kommt aus Rußland und Italien.

Adelaide, 22. April. welche forschen sollte, aber wegen Mangels an Mitteln nicht zu Stande kam, soll, dem „R. B.“ zufolge,

gebracht, daß die Amerikanerin den Kilimandscharo besteigen will, mit ihrem Zuge in M'Teita angekommen ist. zwischen Mombasa und dem Berge.

Madrid, 23. April. Bei Pasages droht, wie der „N. Pr. Z. mitgetheilt wird, wiederum ein Guipuzcoa hat den an der betreffenden Stelle bereits wieder auf⸗ genommenen Verkehr neuerdings untersagen müssen.

Bern, 24. April. am 17. d., Morgens, ein Erdbeben beobachtet. will man gegen 6 Uhr, in Arvigo um 6 ½ Uhr ein Beben beobachte An ersterem Orte war es ein Erdstoß; kleine Steine fielen

ergsturz. Der Gouverneur von

In der Mesolcina (Graubünden) wurde In Roveredo

Ziegel von den Dächern; ein ähnlicher Stoß soll Von Arvigo schreibt man dem

1 Dem „Sun“ zufolge ist die Ein⸗ Europa in diesem Frühling größer als je zuvor,

ril. Die Expedition Sir Thomas ursprünglich die Süd⸗Polargegenden er⸗

nunmehr in Bälde in das Innere aufbrechen.

a, 23. April. Karawanen haben die Nachricht hierher Mrs. French Sbheldon, welche

Dieser Ort liegt auf der Hälfte des Weges

6. Fomwandir gesclshaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellf ch.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[6000] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Albert Meisel (Meysel) von hier, geboren am 22. März 1840 zu Rawitsch, welcher flüchtig ist, ist in den Akten U. R. II. 207. 91. die ÜUntersuchungshaft wegen wiederholten Betruges verhängt. Es wird er⸗ sucht, denselben zu verhaften und in das Unter⸗ suchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 12 a. abzuliefern.

Berlin, den 20. April 1891.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I.

Beschreibung: Alter 51 Jahre, Größe 1,70 m, Statur kräftig, Haare schwarz, Stirn hoch, Bart schwarz, kurz geschnittener Vollbart mit ausrasirtem Kinn, Augenbrauen schwarz, Augen blau, Nase stumpf, Mund groß, Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache schlesi⸗ scher Dialekt, besondere Kennzeichen: Warze am Kinn.

[4223] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der hinter dem Kellner Wilhelm Bernhard Papendick in den Akten P. 39 de 1875 wegen Diebstahls unter dem 15. März 1875 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 11. April 1891. B

Königliche Staatsanwaltschaft I.

[5999] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Buchhalter Julius Rieß; wegen Unterschlagung unter dem 7. August 1890 in den Akten U. R. II. 280. 1890 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 20. April 1891. 6“

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgerichte I.

[6003] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Arbeiter Rudolf Reinhold Eggert wegen Vornahme unzüchtiger Hanolungen unter dem 22. September 1880 in den Akten U. R. I. 720. 1880 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 21. April 1891. 1

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. [6001] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der unterm 23. März 1888 hinter den Cor⸗ respondenten (Studenten) Carl Andreesen, geboren am 14 Mai 1863 zu Lehr in Holland, in den Akten J. I. A. 482. 87 erlassene Steckbrief ist er⸗ ledigt.

Berlin, den 21. April 1891.

Königliche Staatsanwaltschaft I.

[5998] Steckbriefs⸗Erledigung Der hinter dem Zimmermann Johann August Klinke, zuletzt wohnhaft in Meseritz, am 6. April 1891 diesseits erlassene Steckbrief ist erledigt. Oels, den 18. April 1891. 1 Der Erste Staatsanwalt.

2) Aufgebote, Zustellungen

[6019] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Berlin Band 21 Blatt Nr. 1395 auf den Namen der Baumeister Friedrich Overbeck und Georg Lüdicke, beide hierselbst, zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Gontard⸗ straße Nr. 4 belegene Grundstück am 16. Juni 1891, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13. Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 17 000 Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie beson⸗ dere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschrei⸗ berei, ebenda, Flügel D, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe

Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigk werden und bei Vertheilung des ö gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach 2ee; Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 18. Juni 1891, Nachmittags 12 ½ Uhr, an obenbezeich⸗ neter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 17. April 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

[6020] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder⸗ barnim Band 92 Nr. 3735 auf den Namen des Maurermeisters Carl Heuer hier eingetragene, in der Lehrterstraße belegene Grundstück am 22. Juni 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal .36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 1,80 Reinertrag und einer Fläche von 12 a 61 qkm nur zur Grundsteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau⸗ bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ sch hungen Gund andere das Grundstü be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda,

Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden v die nicht von selbst auf den Ersteher ü Ansprüche, deren Vorhandensein oder etrag aus dem Grundbuche 18 Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das ÜUrtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. Juni 1891, Mittags 12 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden

schafts⸗Genossenschaften.

[6210]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der dem wailand Schlachtermeister Laub hieselbst zugeschriebenen, am Schilde allhier belegenen Grund⸗ stücke, nämlich des Hauses Nr. 80 mit dem Stalle Nr. 85 und des Hauses Nr. 81 mit dem Stalle Nr. 84, wird zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung der Termin nicht auf Donnerstag, den 7. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, sondern Freitag, den 8. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr (Zimmer Nr. 8) bestimmt, zu welchem der Sequester und die betheiligten Gläubiger mit dem Bemerken geladen werden, daß der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters vom 28. d. Mts. an auf der Ge⸗ 1“ (Zimmer Nr. 9) zur Einsicht aus⸗ iegen.

Wismar, den 22. April 1891.

Großherzogliches Amtsgericht. [70942²] Aufgebot.

Der Knecht Weber in Jarmshagen hat das Aufgebot des für ihn und auf seinen Namen von der hiesigen Kreis⸗Sparkasse ausgestellten Quittungs⸗ buchs Nr. 23, 751 über Kapitalanlagen in Höhe von 393,56 nebst Zinsen, nachdem er den Verlust desselben glaubhaft gemacht, beantragt. Der Inhaber dieses Quittungsbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. Oktober 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunde erfolgen wird.

Greifswald, den 11. März 1891.

Königliches Amtsgericht.

[27890) Ausfertigung.

Aufgebot. Das auf den Namen Johann Bischoff, Dienst⸗ knecht von Reckertshausen, ausgestellte Einlagebüchlein der Distriktssparkasse Hofheim Nr. 3793 mit fol⸗ genden Einlagen: 8 50 vom 27. November 1887, 100 vom 24. Oktober 1888, 225 vom 14. April 1889 und 50 vom 26. Mai 1890 ist zu Verlust gegangen. Der Bauer Johann Rieß von Dürrfeld als ge⸗ setzlicher Vertreter seiner mit ihm kindervererbten Ehefrau Katharine, geb. Weber, und als Vollmacht⸗ träger des Vormundes der minderjährigen eheleib⸗ lichen Kinder des Johann Bischoff hat auf Grund seiner nachgewiesenen Berechtigung hierzu das Auf⸗ gebotsverfahren beantragt. Demgemäß wird Aufgebotstermin auf Montag, den 19. Oktober 1891, Vormittags 9 Uhr,

Berlin, den 8. April 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.

[6022] Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach

durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge⸗

machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des

dem Schuhmacher Gottlieb Bode hieselbst gehörigen

beschlagnahmten Wohngrundstücks Nr. 169 an der

Voßstraße hieselbst Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Re⸗ gulirung der Verkaufsbedingungen am 6. Juli 1891,

2) zum Ueberbot am 28. Juli 1891,

jedes Mal Vormittags 11 Uhr, statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 21. Juni

d. J. an auf der Gerichtsschreiberei hieselbst. Die

Besichtigung des Grundstücks nach vorgängiger

Meldung bei dem Gerichtsdienergehülfen Gallowitz

hierselbst ist gestattet.

Grevesmühlen, den 22. April 1891.

Großherzogl. Mecklenb. Schwerinsches Amtsgericht.

[6021]

Zur Zwangsversteigerung der dem Erbpächter Lebrecht Weidel zu Bentwisch gehörigen Erbpacht⸗ hufe Nr. II. zu Bentwisch findet vor dem unter⸗ zeichneten Amtsgerichte ein erster Verkaufstermin am 30. Mai 1891, Vormittags 11 ½ Uhr, sowie ein Ueberbotstermin am 24. Junni 1891, Vormit⸗ tags 11 ¼ Uhr, statt. Termin zur Anmeldung der dinglichen Ansprüche an das gedachte Grundstück am 30. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr.

Rostock, den 20. April 1891.

Großherzogliches Amtsgericht.

anberaumt und der Inhaber des Eingangs bezeich⸗ neten Sparkassenbuches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und das Sparkassenbuch vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

ur Beglaubigung: (L S.) Der Königl. Sekrelär Metz. [4778] Bekanntmachung.

Nr. 13 738. Die Mathäus Lampert Wittwe, Karolina, 88 Eberle, hier hat unter der glaubhaft ere.rnö Behauptung, ihr auf den Namen Mathäus

ampert Erben lautendes Sparbuch Nr. 54697 über 3812 03 sei verloren gegangen, das Auf⸗ gebot desselben beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, 29. Jannar 1892, Vorm. 9 Uhr, vor Gr. Amtsgerichte hier anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird. Pforzheim, 10. April 1891.

Gerichtsschreiberei des Gr. Amtsgerichts. II.

Rittelmann.

[73773] Aufgebot. 3 84248 Der Rechtsanwalt Dr. jur. Ledig, als Vertreter des entmündigten Kaufmanns Albert Kubisch, welcher bevormundet wird durch den Kaufmann Gustav Zeeriger in etegi. hat beantragt das Aufgebot

von Geboten anzumelden und, falls der betreibende

Piper.

(6065]

a. 170,00 am 20. Oktober

1889 fällig, b. 169,90

30. November 1889

c. 156,00 15. Dezember 1889 und d. 155,00 30. Dezember 1889 4 Sämmtliche 4 Wechsel sind vom Kaufmann Albert Kubisch in Leipzig ausgestellt, vom Kaufmann Max Ritter in Zeitz acceptirt und bei F. Krüger in Zeitz domizilirt.

Alle unbekannten Inhaber der Wechsel werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. No⸗ vember 1891, Vormittags 11 ¾ Uhr, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem Ge⸗ richte anzumelden und die betreffenden Wechsel vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird.

Zeitz, den 28. Februar 1891.

Königliches Amtsgericht. I.

1u“ Aufgebot.

Der Schisfer Christian Ahrendt zu Matzlow hat das Aufgebot des auf seine Häuslerei Nr. 2 zu Matzlow ursprünglich unter Nr. 3 des alten Hypo⸗ thekenbuches, seit dem 29. Dezember 1879 aber Fol. 3 des Grund⸗ und Hypothekenbuches eingetra⸗ genen Rechtes von Friedrich und Marie Ahrendt, Kinder des Häuslers David Ahrendt zu Matzlow, auf Zahlung von 41 Thlr. 24 Schill. Curant = 124,50 nebst 4 % Zinsen beantragt. Wer aus diesem Eintra e und dem darüber vom hiesigen Magistrat ertheilten, verlorenen Hypothekenscheine Ansprüche zu machen gedenkt, wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 7. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine An⸗ sprüche und Rechte anzumelden und den Hypotheken⸗

schein vorzulegen, widrigenfalls der Hypothekenschein außer Wirksamkeit gesetzt werden wird und die Tilgung des Postens im Grund⸗ und Hypotheken⸗ buch zu erfolgen hat.

Parchim, den 20. April 1891. Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.

lshael 8 nlich fegdenev⸗ 88 olgende angebli ezahlte Hypothekenpost soll Behufs Löschung im Grundbuche aufgeboten 1Ge

Auf Antrag der antbeilmäßigen Eigenthümer Füphe und August Klipstein, Beide aus Alten⸗ gottern: Die Post über 159 Thlr. 27 Sgr. 5 ¼ Pf., ein⸗ getragen bisher Kli 15 Band 14 Artikel 11 Alten⸗ gottern Abtheilung III. Nr. 2 auf die Grundstücke Abtheilung I. daselbst Nr. 3, 4, 5 für die minder⸗ jährigen Geschwister Hartung, Christiane Louise, Adolph Christoph und Carl August zu Altengottern. Die eingetragenen Gläubiger der Post bezw. deren Rechtsnachfolger werden hiermit aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 10. JInni 1891, Vormittags 8 ½ Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf die Post vor dem unterzeichneten Amts⸗ gerichte (Zimmer Nr. 15) anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die aufgebotene Post ausgeschlossen werden und die Post im Grundbuche Langensalza, den 10. Februar 1891. Ksönigliches Amtsgericht.

Cochius.

1“

- 589c- 1 h Se. heHeth 8 olgende zu 1 un zum Grundbu t über⸗ 78 Fehe öee ein na üden belegenes Scheffel Landes der Parzelle Flur 2 Nr. 281/120 de t efeg gele Par 7 r Steuergemeinde ur r. 325 der Steuergemeinde Reckling⸗ hausen, Stadt, am Speckhörner Weg, Acker, 348G 50 qm groß, 3) Flur 10 Nr. 99/2 derselben Steuergemeinde, am Pothgrabenweg, Acker, 28 a 92 qam groß, und eingetragen im Grundbuch der bezeichneten Steuer emeinde Band 20 Blatt 31 auf den Namen der heleute Heinrich Reddemann und Elifabeth, geb Bürger, von hier, werden auf Antrag zu 1 des 1152 Hermann Volmer in Herten, zu 2 des leidermachers Franz Hentrei hier, zu 3a. der Wittwe Franz Reddemann, Elise, geb eael⸗ efag, 8 ber 2 der Eheleute Kappenmacher Ludwig Ring und Maria, geb. Reddemann, von hier, 8 c. der Wittwe Josef Schlüter, Anna, geb. Redde⸗

——2 end 4 angeblich verloren gegangener Wechsel über:

mann, hier,