Referendare genössen, gesprochen. Er habe noch nicht gemerkt 1. der Jurisprudenz den Juden größere Gleichberechtiguna eingeräumt sei, als in anderen Ressorts — wäre das der Fall, . ürde sich um so mehr freuen, der Jurisprudenz, die dann die fortgeschrittenste Ver⸗ waltung repräsentire, anzugehören. Der Abg. Brandenburg aber habe die Referendare aufgefordert, die Beseitigang der für Juden in der Jarisprudenz bestehenden Rechte, welche vom Minister oder durch Gesetz nicht herbeigeführt werde, gleichsam durch gesellschaft⸗ lichen Boypkott zu erstreben. Wenn man dieses jungen Leuten zurufe, die später Richter werden sollten — denn er glaube nicht, daß aus antisemitischen Referendaren viel Rechtsanwalte hervorgingen — so habe
Ober-Landesgerichts⸗Präsident ganz Recht mit seinem Vorgehen
sobald es sich um eine antisemitische Demonstration bei dem
heimer Vorkommniß gehandelt habe. Ob ein solches vorgelegen
nicht wissen.
ö Er babe absichtlich sehr kurz und sehr
gesprochen, um nicht mißverstanden zu werden, es scheine
aber, als sei er doch gänzlich mißverstanden worden. Er habe keine antisemitische Rede halten wollen, sondern nur eine Vertheidigungsrede von seinem juristischen Standpunkte aus. Wenn man das unkorrigirte Stenogramm seiner Rede lese, so werde man das bestätigt finden; das gehe namentlich aus seinem Schlußsatz hervor: „Endlich möchte ich, um Mißdeutungen vorzubeugen, wiederholen, daß ich mich keineswegs gegen die Zulassung des jüdischen Elements zu den Aemtern über⸗ haupt, sondern nur gegen die einseitige Zulassung zu den Justizämtern habe aussprechen wollen.“ Er habe auch früher hervorgehoben, sobald die Herren bei der Verwaltung und beim Militär zugelassen seien, könne man gegen ihre Zulassung bei der Justizverwaltung nichts ein⸗ wenden. 8— 1 8
Abg. Dr. Sattler: Nach den Worten des Ministers, die er für völlig zutreffend halte, könnte er auf jede weitere Bemerkung verzichten. Aber er kenne den Referendar Benfey persönlich und sei stit Jahren mit seiner Familie befreundet. Es sei unrichtig, daß er auf seiner Aufnabme in die Tischgesellschaft bestanden habe, obwohl man ihm bemerklich gemacht habe, daß Jemand dagegen Einwendung erhebe. Aber als die Persönlichkeit, die diesen Einwand erhoben habe, versetzt worden sei, habe er sich nach Schluß der Ferien zum Eintritt ge⸗ meldet damit es nickt schiene, als habe er die Abwesenheit Einzelner in den Ferien benutzt, um einzutreten. Ferner sei es ein Irrthum, daß der Referenbar Benfey mit der Versetzung nach Hannover sehr zu⸗ frieden gewesen sei. Die Unterstellung, als ob er die ganze Angelegen⸗ heit nur dieser Versetzung wegen veranlaßt habe, sei natürlich unrichtig, und er sei dem Abg. von Hammerstein dankbar, daß er sie nicht gemacht habe. Der Referendar Benfey würde in der That lieber in Hildesheim als in Hannover geblieben sein. Es sei bedauerlich, daß eine solche Behandlung einem Mitglied einer Familie zugestoßen sei, die, um mit Treitschke zu sprechen, seit mehreren Generationen sich bestrebt habe, im deutschen Leben aufzugehen.
Abg. Rickert: Die Rede des Abg. Brandenburg sei eine ent⸗ schieden antisemitische gewesen, das werde er beim Durchlesen selbst finden; er fordere vom Minister nichts weniger, als daß er die Juden nicht mehr zu Richtern zulasse oder befördere; fürchte er denn die Konkurrenz gar so sehr? Seien die zwei jüdischen Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Räthe, die es gebe, schon zu viel? Er protestire gegen die Rede des Abg. Brandenburg, welche im Widerspruch stehe mit der Verfassung und mit dem deutschen Reichsgesetz vom Jahr 1869, in dem die Gleichberechtigung der Angehörigen aller Konfessionen zur Bekleidung von öffentlichen Aemtern ausgesprochen werde. Wenn ein Mitglied dieser Rechts⸗ und Verfassungspartei eine solche Rede halte, wie beute der Abg. Brandenburg, dann müsse man aller⸗ dings wie der Abg. Stöcker fragen: „Wobin sind wir gekommen?“
Abg. Dr. Brüel: Es sei aus den ganzen Vorkommnissen in Hildesheim nicht klar geworden, ob es sich dabei wirklich um eine antisemitische Demonstration gehandelt habe; sei das nicht der Fall, so sei auch das Verfahren des Ober⸗Landesgerichts⸗Präsidenten nicht motivirt gewesen. Ein Einzelverhören der Referendare sei aber eben⸗ falls unthunlich gewesen, das hätte nur eintreten dürfen, wenn der dringende Verdacht eines schweren Vergehens vorgelegen hätte.
Die Diskussion wird geschlossen.
Die Mehrforderung für die neue Stelle eines Senats⸗ Präsidenten wird abgelehnt. Dafür stimmen die beiden konservativen Parteien, von den Nationalliberalen die Abgg. Günther, Olzem und Licht, vom Centrum die Abgg. Im Walle und Lehmann.
Bei dem Titel: Ober⸗Staatsanwalte weist
Abg. Cremer (Teltow) darauf hin, daß der Staatsanwalt es abgelehnt habe, zum Schutze eines Abgeordneten, der in einer öffent⸗ lichen Versammlung beleidigt worden sei, einzuschreiten wegen mangelnden Interesses. Der Abg. Richter habe ihm, dem Redner, den Vorwurf gemacht, daß er sein Mandat für 20 000 Mark verkauft habe, ohne den Beweis zu erbringen. Die ganze Sache sei aus der Luft gegriffen.
Geheimer Justiz⸗Raͤth Lucas: Der Abg. Cremer hätte gegen den ablehnenden Bescheid des Staatsanwalts die Beschwerde einlegen können. Wenn die Beschwerde an den Justiz⸗Minister gekommen wäre, würde der Minister die Sachlage prüfen und nicht nach einseitiger Parteidarstellung urtheilen. Die Sache werde jetzt jeden⸗ falls untersucht werden.
Abg. Richter: Er stehe nicht auf dem Justiz⸗Etat und wundere sich, daß er zum Gegenstand persönlicher Angriffe gemacht worden sei. Der Abg Cremer hätte ihn durch ein Wort davon verständigen können. (Zuruf Cremer's: Ein Wort an Sieh Das charakterisire den ganzen Menschen! So könne er jetzt nur antworten nach dem, was ihm seine Freunde mitgetheilt hätten. Der Abg. Cremer habe die Klage angestrengt gegen einen Zeitungsbericht. Er sei darüber als Zeuge vernommen worden; er habe seine Darstellung, die von dem summarischen Bericht der betreffenden Zeitung abge⸗ vwichen sei, dem Richter vorgetragen. Seitdem habe er nichts von dem Prozeß gehört. Auf diese Prozeßakten hätte der Abg. Cremer sich stützen sollen, nicht auf einen Zeitungsbericht. Schwebe der Prozeß noch, so würde die Erörterung erst recht zu vermeiden gewesen sein. Er habe gesagt, was damals festgestellt worden sei durch Herrn Stöcker und Herrn Luckhardt, daß der Abg. Cremer von seiner Kandi⸗ datur zurückgetreten sei in Folge gewisser Einwirkungen des Herrn Rottenburg, wobei auch 20 000 ℳ gezahlt worden sein sollten.
Die Ausgaben für Ober⸗Staatsanwalte werden bewilligt.
Bei den Ausgaben für die Hülfsarbeiter empfiehlt Abg. Stöcker die Aufbesserung der Lage der Diätarien durch Vermehrung der Zahl der etatsmäßigen Stellen. Geheimer Ober⸗Justizrath Eichholtz verweist auf die Erklärung der Regierungsvertreter in den Kommissionen. Beim Kapitel Land⸗ und Amtsgerichte spricht 1 Akg. Graf (Elberfeld) seine Befriedigung darüber aus, daß für Elberfeld und Barmen je ein Amtseichter mehr eingestellt sei und be⸗ zeichnet jetzt die Beschaffung eines neuen Gebäudes für das Amtsgericht als nothwendig. „Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Starke erkennt die schlechte Beschaffenheit des Gerichtsgebäudes an und erklärt, daß die Regie⸗ rung baldigst Abhülfe schaffen wolle. Abg. Munckel empfiehlt im Anschluß an eine Petition des Magistrats von Charlottenburg den Neubau eines Gerichtsgebäudes für Charlottenburg. Gelheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Starke erklärt, daß die Regierung schon die Frage eines Neubaues erwogen habe. Abg. von Srrombeck bemängeit die schwache Besetzung des Amtsgerichts in Magdeburg, sowie die allgemein beklagken unzu⸗ reichenden Räumlichkeiten der Amtsgerichte in den größeren Städten und die große Ausdehnung der Sitzungen der Gerichte. — Abg. Munckel haält ebenfälls die große Ausdehnung der Sitzungen für einen Uebelstand und empfiehlt dem Justiz⸗Minister,
bg. Dr. Lotichius ägt vor, die Richter nicht innerhalb der Ober⸗Landesgerichtsbezirke, sondern innerhalb des ganzen Staates rangiren zu lassen; jetzt befänden sich in einigen Bezirken höhere Altersklassen mit sehr niedrigem Gehalt.
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Eichholtz: Diese Frage könne nur geregelt werden im Anschluß an die Einführung der Dienstalters⸗ stufen. Diese Regelung sei aber schwierig, namentlich was die bereits im Amte befindlichen Beamten betreffe. Wie die Letzteren darüber dächten, sei noch nicht ermittelt.
Abg. Eberhard: Das Bedürfniß von Neubauten für das Amts⸗ und Landgericht in Oels sei längst nachgewiesen; die Bau⸗
diesem Etat gefordert werden würden. Daß dies nicht der Fall, habe daran gelegen, daß die von der Finanzverwaltung bewilligten Mittel nicht ausreichten, und die Ausgaben erst für bereits angefangene Bauten verwendet worden seien. Diese Verzögerung habe zur Folge gehabt, daß ein Grundbesitzer, der den Grund und Boden für das Gerichts⸗ gebäude habe hergeben wollen, sich nicht länger an seine Anerbietung habe binden wollen; er sei nur durch eine Entschädigung dazu zu be⸗ wegen gewesen. Redner bittet den Minister, die erforderliche Summe baldigst in den Etat einzustellen.
Abg. Dr. Krause bittet um eine Aufbesserung der Gehälter der Gerichtsschreibergehülfen und empfiehlt die Gleichstellung der Bureau⸗ beamten der Amts⸗, Land⸗ und Ober⸗Landesgerichte.
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Eichholtz: Eine Aufbesserung der Lage der Gerichtsschreiber wünsche die Regierung auch; die andere Frage könne nur bei der Einführung der Dienstaltersstufen geregelt werden
Für einen Werkmeister beim Gefängnisse in Glatz wird ein Gehalt von 1400 ℳ verlangt.
Abg. Zelle beantragt die Streichung dieser Mehrforderung. Die neue Stelle solle zur Anlernung von Gefangenen zur Hand⸗ weberei dienen, während nach einer Aeußerung des Handels⸗Ministers der Handweberei nur das Sterben erleichtert werden müsse.
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Starke: In Glatz sei es gelungen, ohne das Dazwischentreten des Fiskus einen Betrieb einzu⸗ richten der lediglich für staatliche Zwecke arbeite. Dadurch seien ganz erbebliche Gelder gespart worden, denn Lieferungen für die Gefängnisse des Ober⸗Landesgerichtsbezirks Breslau würden jetzt nicht mehr ausgeschrieben, sondern die Waaren billiger beschafft. Die Webstühle im Gefängniß seien andere, als die in der Handweberei üblichen. Der Werkmeister sei nothwendig für die Ausbildung und für die Aufsicht über die Gefangenen.
Abg. Zelle: Er wolle nur nicht, daß Gefangene ausgebildet würden in einem Gewerbe, welches dem Untergange geweiht sei
Der Antrag wird abgelehnt. Bei dem Titel Lohnschreiber (Kanzleigehülfen) triit Abg. Schmidt (Warburg) für die Aufbesserung der Lage dieser Beamten ein, da kaum Aussicht vorhanden sei, daß bei der Ge⸗ schäftslage des Hauses die Petition dieser Beamten zur Erledigung kommen werde; diese Beamten seien besonders benachtheiligt, weil sie von der Invalidenversicherung ausgeschlossen, aber nicht pensions⸗ berechtigt seien.
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Eichholtz: Es solle dafür gesorgt werden, daß die Beamten, welche daueind beschäftigt seien, pensions⸗ berechtigt würden.
Abg. Munckel bemängelt, daß den Lohnschreibern die Ueberarbeit nicht mehr voll, sondern nor theilweise bezahlt werde.
Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Eichholtz bestreitet, daß in der betreffenden Verfügung eine Benachtheiligung der Lohnschreiber liege; sie sorge nur dafür, daß sie nicht besser gestellt würden, als die Kanzleibeamten. 1 8
Beim Kapitel Gefängnißwesen empfiehlt
Abg. Stöcker die Lehrer an den Gefangenenanstalten dem Wohlwollen des Ministers; sie seien bei der letzten Gehaltsauf⸗ besserung übergangen worden.
Abg Schmelzer schließt sich diesen Ausführungen an, indem er namentlich hervorhebt, daß die Strasanstaltslehrer bei Uebertritt aus dem Schuldienst ig den Staatsdienst ihre Pensionsberechtigung verlören. b 1
Die ordentlichen Ausgaben der Justizverwaltung werden darauf genehmigt und um 4 ½ Uhr die weitere Berathung vertagt.
Kunst und Wissenschaft.
Die 17. Plenarversammlung der Centraldirektion der Monumenta Germaniae historica wurde in diesem Jahre in den Tagen vom 9.—11. April in Berlin abgehalten. Von den 12 Mitgliedern waren 9 erschienen, entschuldigt hatten sich Herr Hof⸗ rath v. Sickel und Herr Prof. Holder⸗Egger, Beide zur Zeit in Rom, und Herr Reichsarchiv⸗Direktor v. Rockinger in München. Herr Prof. Breßlau in Straßburg betheiligte sich diesmal als auswärtiges Mitglied und an die Stelle des Herrn Prof. Huber war als Ver⸗ treter der Wiener Akademie durch ihre Wahl Herr Prof. Mähl⸗ bacher getreten. Als neues Mitglied wurde Herr Prof. Scheffer⸗ Boichorst in Berlin gewählt.
Vollendet wurden im Laufe des Jahres 1890/91 in der Abtbeilung Auctores antiquissimi IX. 1, enthaltend 1) Chronica minora saececul. IV. V. VI. VII. ed. Mommsen I. 1; in der Abtheilung Scriptores: 2) Deutsche Chroniken V. I, ent⸗ haltend Ottokar⸗ Oesterreichische Reimchronik von Seemüller. 1. Halbband; 3) Libelli de lite imperatorum et pontificum saecu- lorum XI. et XII. tom.; I. 4) Regionis abbatis Prumiensis Chro- nicon cum continuatione Treverensi recogn. Kurze in 80; in der Abtheilung Leges: 5) Legum sectio II. Capitularia regum Fran- corum ed. Boretius et Krause II. 1; als Ergänzung zu allen bis⸗ herigen Bänden: 6) Indices eorum quae tomis hueusque editis continentur scrips Holder-Egger et Zeumer; 7) ven dem neuen Archiv der Gesellschaft Bd. XVI.
Unter der Presse befinden sich ein Folioband, 14 Quartbände, 1 Oktavband.
Die Abtheilung der Auctores antiquissimi nähert sich ihrem Abschluß. Von der Ausgabe des Claudianus von Herrn Prof. Birt in Marburg ist der Text vollendet und ein großer Theil der umfäng⸗
bis zum August fertig werden. Von Cassiodor’s Variae ist der Text durch Herrn Prof. Mommsen ebenfalls ansgedruckt, die ausge⸗ gedehnten Prolegomena befinden sich im Satz, aber es fehlen noch einige Anhänge und die unter Mitwirkung des Herrn Dr. Traube und des Herrn Prof. Schröder zu bearbeitenden Indices. Obgleich von den auf mindestens 2 Bände zu veranschlagenden kleinen Chroniken, welche wir so lange schmerzlich vermissen mußten, die erste Hälfte des 1. Bandes soeben ausgegeben worden ist, schreitet der Druck dennech ununterbrochen fort und wird zunächst Prosper, Polemius Silvius, Hydatius umfassen. Einige Vergleichungen hat für Spanien Herr Dr. Bernays übernommen.
In der Abtheilung Scriptores hat Herr Archivar Krusch in Han⸗ nover seine Vorarbeiten für die Ausgabe der Merowingischen Heiligen⸗ leben mit gleichem Eifer fortgesetzt und 61 auswärtige Handschriften an seinem Wohnorte benutzt, für deren Beschaffung wir theils dem Auswärtigen Amte, theils den Bibliotheksverwaltungen zu größtem Danke verpflichtet sind. Am meisten lieferte Paris und Brüssel, aber auch Havre, Namur, Turin boten etliche sehr werthvolle Stücke dar. Neben der vorläufigen Bearbeitung einzelner Texte können die Vor⸗ bereitungen auf diesem Wege noch längere Zeit fortgesetzt werden, um endlich, ergänzt durch eine französische Reise, zum Abschleß der großen, auf 2 Bände berechneten Sammlung zu führen.
1 Von den für Kirchengeschichte wie für Kirchenrecht überaus wich⸗ tigen Schriften zum Investiturstreite ist der erste Band, über dessen Inhalt wir schon im vorigen Jahre berichteten, unter eifriger Mit⸗
die Landgerichts⸗Präsidenten zu bitten, die Ausdehnung der Gerichts⸗ sitzungen zu beschränken.
1“
wirkung der Herren Holder⸗Egger und Sackur glücklich an sein Ziel gelangt. Die bedeutsame Schrift Widos von Ferrara de sci
“
lichen Prolegomena gedruckt, mit Einschluß der Indices kann das Werk
Hildebrandi mußte darin leider nach dem früheren Drucke wiederholt werden, weil die noch im Jahre 1855 nachweisbare Handschrift seit⸗ dem verschwunden war. Der Druck des zweiten Bandes, welcher durch die Schriften Bernolds, berausgegeben von Herrn Prof. Thaner in Graz, eröffnet werden soll, steht unmittelbar bevor. Die folgenden Streitschriften, an deren Herausgabe sich außer den Mitarbeitern K. Francke und Sackur namentlich auch Herr Prof. Bernheim in Greifswald und Herr Direktor Schwenkenbecher in Sprottau betheiligt haben, sind soweit vorbereitet, daß eine Unter⸗ brechung des Druckes nicht stattzufinden braucht. 2
In dem ersten Bande der deutschen Chroniken sind auch die
projekte seien fertig und es sei zu hoffen gewesen, daß die Mittel in Fortsetzungen der von Prof. Schröder bearbeiteten Kaiserchronik ge⸗
druckt worden und es fehlen daher nur noch Register und Glossar. Der Druck der von Herrn Prof. Rödiger übernommenen Ausgabe des Annoliedes, welches sich unmittelbar daran anschließen soll, kann im Sommer beginnen. Die für den dritten Band bestimmte, bisher un⸗ edruckte Welichronik Enikel's, von Herrn Prof. Strauch in Tübingen erausgegeben, wird als erste größere Hälfte desselben im Herbst er⸗ scheinen. An Ottokar's Oesterreichischer Reimchronik von Herrn Prof. Seemüller in Innsbruck im fünften Bande wird rüstig fort⸗ gedruckt; sie soll in einem zweiten Halbbande nebst Ein⸗ leitung und Register zum Abschluß gelangen und damit eine der neben Cassiodor's Varien am Frühesten ins Auge gefaßten und am Längsten entbehrten Ausgaben unserer Sammlung. Von der durch Herrn Prof. Holder⸗Egger geleiteten Folioausgabe der 8s ist der seit 1888 dem Drucke übergebene 29. Band nur langsam vor⸗ gerückt, weil die nunmehr vollendeten Jsländischen Excerpte sehr lange aufhielten. Für die darauf folgenden Auszüge aus polnischen und ungarischen Chroniken sowie aus der Hennegauer Chronik des Jacques de Guyse und für die Braunschweiger Fürstenchronik ist ein rascherer Fortschritt des Druckes und vielleicht die Beendigung inner⸗ halb dieses Rechnungsjahres zu gewärtigen. Vornehmlich für die umfangreichen italienischen Chroniken des 13. Jahrhunderts, welche den 30, und 31. Band füllen sollen, hat Herr Prof. Holder⸗Egger im März eine mehrmonatliche Reise nach Italien angetreten, auf I1 welcher er gleichzeitig auch unentbehrliche Vergleichungen für die Leges i und Epistolae auszuführen gedenkt. Abhandlungen über Johannes Codagnellus und über mehrere sächsische Chroniken im neuen Archiv dienen diesen Arbeiten zur Ergänzung.
In der Reihe der Handausgaben ist die kritische Bearbeitung der Chronik Regino'? von Prüm und seines Fortsetzers von Herrn Dr. Kurze in Stralsund erschienen, der neue verbesserte Abdruck der Annales Altahenses von dem Freiherrn E. von Oefele beinahe vollendet. Ebenfalls druckfertig ist eine kritische Ausgabe der Annales Fuldenses von Herrn Dr. Kurze, welche schon seit Jahren beab⸗ sichtigt war und einen völlig umgestalteten Text bringt.
In der Adtheilung der Leges hat der Druck der von Herrn Prof. von Salis in Basel übernommenen Leges Burgundionum seit Kurzem begonnen und wird noch in diesem Jahre fertig gestellt werden. Von dem zweiten Capitularienbande ist durch Herrn Dr. Krause im Anschluß an Herrn Prof. Boretius das erste Heft aus⸗ gegeben worden, welches bis in die ostfränkischen Capitularien hinein⸗ reicht, das zweite und letzte hofft derselbe bis zum Oktober druckfertig zu machen. Durch Herrn Prof. Zeumer wurde eine Handausgabe der leges Eurici und der lex Reckissiuinthiana zum Drucke vor⸗ bereitet. Die erste Abtheilung der Regesten der Gerichtsurkunden Frankceichs und Italiens von Herrn Dr. Hübner, die Vorarbeit einer künftigen Ausgabe, wird als Beilageheft der Zeitschrift der Savigny⸗ Stiftung soeben gedruckt.
Die Sammlung der Reichsgesetze, für welche noch manche Ver⸗ gleichungen nachzutragen waren, hofft Herr Prof. Weiland in Göt⸗ tingen im Spätsommer der Presse zu übergeben. Dagegen hat der Druck der Synoden des Merowingischen Zeitalters, unter der Leitung des Hofrathes Maaßen von Herrn Dr. Bretholz in Wien bearbeitet, schon seit mehreren Wochen begonnen und dürfte im Laufe des Jahres sein Ende erreichen. 1
In der Abtheilung Diplomata hat Herr Hofrath von Sickel in Folge seiner Uebersiedelung nach Rom die Leitung nur noch bis zum Schlusse der Urkunden Otto's III beibehalten, die Ausfübrung der Arbeit selbst aber größtentheils in die Hände der Herren Dr. ÜUhlirz und Erben gelegt, die den Druck dieses Halbbandes noch vor dem Ablaufe dieses Jahres zu vollenden hoffen. Das Register wird von Herrn Dr. Tangl angefertigt. Für die Urkunden Heinrich's II. hat
err Prof. Breßlau seine vorbereitenden Arbeiten eifrig fortgesetzt d auf die ihm zunächst zugänglichen deutschen Archive, vor Allem as so überaus reiche Münchener, mit dem günstigsten Erfolge er⸗ reckt. Neben den noch ferner in Deutschland, der Schweiz und esterreich vorhandenen, leicht zugänglichen Stücken wird der Rest es Materials doch erst durch eine sväter zu unternehmende italienische eise erschöpft werden können. Noch weniger als an diese ist in lge der Knappheit unserer Mittel an die schon längst ersehnte rausgabe der Karolinger⸗Urkunden durch Herrn Prof. Mühlbacher enken, welche eine der empfindlichsten Lücken unserer Sammlung üllen würde. In der Abtheilung Epistolae ist der Druck des ersten Bandes, welcher die ersten 7 Bücher des Registrum Gregorii umfassen soll, durch Herrn Dr. L. Hartmann in Wien wieder aufgenommen worden, nachdem er Jahre lang geruht hatte, und wir dürfen seinem Er⸗
einen in Jahresfrist entgegensehen. In dem dritten Bande befindet sch im Anschluß an die Merowingischen Briefe der von Herrn Dr. Gundlach bearbeitete codex Carolinus unter der Presse, dessen Wiener Handschrift auch nach Jaffé noch einmal benutzt werden mußte. Da außerdem nur noch einige kleinere Anhänge fehlen, dürfte dieser Band bis zum Herbst ans Licht treten. Von dem stetig fort⸗ schreitenden dritten und letzten Bande der Regesta pontificum des 13. Jahrhunderts ist durch Herrn Dr. Rodenberg etwa gerade die Hälfte gedruckt.
Von den zu den sogen. Antiquitates zählenden Pactien nähern sich die Salzburger Todtenbücher (Necrologia Germaniae II), von Herrn Dr. Herzberg⸗Fränkel herausgegeben, langsam ihrem Abschluß. Von dem dritten Bande der Karolingischen Dichter, bearbeitet von Herrn Dr. Harster und Traube, sind eine Anzahl Bogen gedruckt, welche die bisher meist unbekannten Gedichte aus St. Riquier und Agius enthalten, und die Fortsetzung ist gesichert. Das längst ver⸗ sprochene ausführliche Inhaltsverzeichniß sämmtlicher Bände, das wir den Herren Holder⸗Egger und Zeumer verdanken, selbst ein stattlicher Band, ist vor etlichen Monaten ausgegeben worden.
Die Redaktion des nunmehr auf 16 Bände angewachsenen Neuen Archivs verbleibt auch ferner in den bewährten Händen des
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rrn Prof. Breßlau in Straßburg. I
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Einzelne Vergleichungen oder Abschriften wurden im verflossenen eitsjahre freundlichst besorgt von den Herren A. Molinier in Molinier in Toulouse, Kalinka in Paris, mile Quverleaux in Brüssel, E. Maunde Thompson, Jeayes und Wild in London, Quidde in Rom, Tangl in Wien, Brambach in Karlsruhe, Simonsfeld in München u. s. w. Hand⸗ schristen wurden theils mittelbar theils unmiltelbar aus den Bibliotheken auch Belgiens, Frankreichs, Italiens, der Niederlande, Oesterreichs, der Schweiz in so großer Zahl zur Benutzung eingesendet, daß ihre Aufzählung hier zu weit führen würde. Die herzogliche Bibliothek zu Wolfenbüttel hat ebenfalls unter angemessenen Vorsichtsmaßregeln die Versendung ihrer handschriftlichen Schätze wieder aufgenommen und die Wiener Hofbibliothek will unter der neuen Leitung des Herrn Hofrathes W. von Hartel in dankenswerthester Weise in unmittel⸗ baren Austausch mit auswärtigen Bibliotheken treten.
So sind auch im verflossenen Jahre die Arbeiten in allen von uns begonnenen Richtungen rüstig fortgesetzt worden, aber das Arbeits⸗ feld selbst ist unabsehbar groß und eine Erweiterung oder Beschleu⸗ nigung unserer Thätigkeit, für welche es an geeigneten Kräften nicht fehlen dürfte, würde reichere Mittel als die bisher verfügbaren erfordern. 8 “
b aris und
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8
e scismate
eutschen Reichs
8
—
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 27. April. Graf v. Haugwitz, Major aggreg. dem Kür. Regt. von Sevdlitz (Magdeburg) Nr. 7, als etatsmäßiger Stabs⸗ offizier in dieses Regt einrangirt. Berlin, 28 April. v. Moltke II, Major à la suite des Generalstabes der Armee, bisher kommandirt zur Dienstleistung als ersönlicher Adjutant bei dem General⸗Feldmarschall Grafen v. Moltke,
zum dienstthuenden Flügel⸗Adjutanten Seiner Majestät des Kaisers und
Königs ernannt. Frhr. v. Schele, Oberst⸗Lr. und Commandeur es Ulan. Reats. Großherzog Friedrich von Baden (Rhein.) Nr. 7, Is Abtheil. Chef in das Kriegs⸗Ministerium versetzt. v. Czettritz
xu. Neuhaus, Oberst⸗Lt. und etatsmäßiger Stabsoffizier des Litthau.
Ulan Regts. Nr. 12, mit der Führung des Ulan. Regts. Großherzog
Friedrich von Baden (Rhein) Nr. 7, unter Stellung à la suite des⸗
selben, beauftragt. v. Massow, Major aggreg dem Litthau. Ulan.
Regt. Nr. 12, als etatsmäß. Stabsoffizier in dieses Regt. ein⸗
rangirt. Janke, Major vom 7. Bad. Inf. Regt. Nr. 142,
zur Vertretung des Direktors der Kriegsschule in Glogau,
Steimer, Hauptm. und Comp. Chef im 2. Niederschles.
Inf. Regt. Nr. 47, auf drei Monate zur Dienstleistung bei dem
Kriegs⸗Ministerium, — kommandirt. v. Schickfus u. Neudorff,
Pr. Lt. von dems. Regt., zum überzähl. Hauptm, v. Kleist, Sec.
Lt. vom 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72, zum Pr. Lt., vorläufig hne Patent, — befördert. Graf Henckel v. Donnersmarck,
Sec. Lt. von der Res. des Regts. der Gardes du Corps, im aktiven
Heere, und zwar als Sec. Lt. mit einem Patent vom 28. April d. J.
bei dem genannten Regt., angestellt. Krause, Port. Fähnr. vom
Inf. Regt. von Grolman (1. Posen.) Nr. 18, in das Füs. Regt.
Graf Roon (Ostpreuß.) Nr. 33 versetzt. Sarawara, Zeug⸗Pr.
Lt. vom Art. Depot in Graudenz, Nitsch, Zeug⸗Pr. Lt. von der
Pulverfabrik bei Hanau, — zu Zeug⸗Hauptleuten, Reinhard,
Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Graudenz, kommandirt in Bromberg,
Lehmann, Zeug⸗-Lt. vom Art. Depot in Posen, Böttcher,
Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Thorn, — zu Zeug⸗Pr. Lts; die
Zeug⸗Feldwebel: Schwantes von der Gewehrfabrik in Spandau,
Gerloff von der Gewehrfabrik in Danzig, Fuhr von der 2. Art.
Depot⸗Insp., Jaeschke von der Pulverfabrik bei Hanau, Pulwer
vom Art. Depot in Spandau. Kaiser von der Gewehrfabrik in
Erfurt, Löwig von der Art. Werkstatt in Danzig, Risch von der
Gewehrfabrik in Erfurt, — zu Zo⸗ug⸗Lts., — befördert.
Berlin, 29. April v. Hagenow, Oberst⸗Lt., mit dem Range als Regts. Commandeur, vom Großen Generalstabe, kommandirt zur Vertretung des Commandeurs des 2 Rhein. Hus. Regts. Nr. 9, zum Commandeur dieses Regts. ernannt. Pappritz, Hauptm. aggreg. dem Generalstabe, unter Belassung bei dem Großen Generalstabe, in den Generalstab der Armee einrangirt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere.
27. April. Frhr. v. Troschke, Major und etatsmäß. S
des Kür. Regts. von Seydlitz (Magdeburg.) Nr. 7, als O
mit Pension und der Regts. Unisorm der Abschied bewilligt.
Berlin, 28. April. Marcard, Pr. Lt. vom 4. Thüring.
Inf. Regt Nr. 72, kommandirt zur Dienstleistung bei der Militär⸗
Intend., Behufs Verwendung im Intend. Dienste ausgeschieden und zu
den Res. Offizieren des 1. Hanseat. Inf. Regts. Nr. 75 übergetreten.
v. Amelunxen, Sec. Lt. vom 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66,
kommandirt zur Dienstleistung bei der Schloß⸗Garde⸗Comp., Find⸗
eisen, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Niederschles.)
Nr. 46, — mit Pension der Abschied bewilligt. Graf v. Has⸗
lingen gen. v. Schickfus, Port. Fähnrich vom Ulan.
Regiment Kaiser Alexander III. von Rußland (West⸗
preuß) Nr. 1, wegen dauernder Dienstunbrauchbarkeit aus allen
Militärverhältnissen entlassen. Westphal, Major a. D., zuletzt Hauptm.
und Comp. Chef im Rhein Fuß⸗Art. Regt. Nr. 8, unter Fortfall
der ihm bewilligten Aussicht auf Anstellung im Civildienst, mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform
des genannten Regts. zur Disp. gestellt. v. Jerin, Oberst⸗Lt. z. D.,
zuletzt Commandeur des 2. Brandenburg. Ulan Regiments Nr. 11,
unter Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Civildienst, mit
seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts., Andres, Zeug⸗Hauptm. vom Art. Depot in
Danzig, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst
und seiner bisher. Uniform, Marchert, Zeug⸗Pr.⸗Lt. vom Artillerie⸗
Depot in Thorn, mit Pension nebst Aussicht guf Anstellung im Civil⸗
dienst und seiner bisher. Uniform, — der Abschied bewilligt.
Berlin, 29. April. v. Bülow, Oberst⸗Lt. und Comman⸗ deur des 2. Rhein. Hus. Regts. Nr. 9, als Oberst mit Pension und der Regts. Uniform der Abschied bewilligt.
XII. (Königlich Sächsisches) Armee⸗Corps.
Offiziere, Portepee⸗ Fähnriche ꝛc. Ernennungen. Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 26. März. Preusche, Feuerwerks⸗Pr. Lt., Miehle, Zeug⸗Pr. Lt., — zu Zeug⸗Hauptleuten, Kaden, Feuerwerks⸗Lt., zum Feuerwerks⸗ Pr. Lt., Lachnit, Zeug⸗Lt., zum Zeug⸗Pr. Lr., Fischer, Arnold, Zeug⸗Feldw., zu Zeug⸗Lts., Klemm, Thiele, Ober⸗Feuerwerker, zu Feuerwerks⸗Lts., — befördert. 1
30. März. Nachstehende Gefreite und Kadetten zu charakteris. Port. Fähnrs. ernannt, und zwar: v. Loeben, v. Nickisch⸗ Rosenegk beim 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, Frhr. v. Hoden⸗ berg beim 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen, Oppermann beim 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, Frhr. v. Welck beim 4. Jnf. Regt. Nr. 103, v. Bremer, v. Göphardt beim 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, Gause beim 6. Inf. Regt. Nr. 105, Brachmann beim 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, Krantz beim 8. Inf. Regt. Prinz Jo⸗ hann Georg Nr. 107, v. Hugo, v. Lossow beim Schützen⸗ (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 103, Seeger beim 9. Inf. Regt Nr. 133, Meinhold beim 10. Inf. Regt. Nr. 134, v. der Decken beim 11. Inf. Regt. Nr. 139, Graf v. Holtzendorff beim 2. Jäger⸗ Bat. Nr. 13, v. Zehmen beim 3. Jäger⸗Bat. Nr. 15, v. Carlo⸗ witz beim Garde⸗Reiter⸗Regt., v. Werlhof beim 1. Hus. Regt. Nr. 18, von der Decken, Kirsten beim 2. Hus. Regt. Nr. 19, Feuerheerd beim 2. Ulan. Regt. Nr. 18, von Metsch, Schaff beim 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, Bäßler beim 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 28, Günther, Funke, Reinhardt beim 3. Feld⸗ Art. Regt. Nr. 32, v. Linsingen, Heumann, Schulze beim Fuß⸗Art. Regt. Nr. 12, Fiedler beim Pion. Bat. Nr. 12. 8
19. April. Portius, Gen. Major und Direktor des Militär⸗ bauwesens, unter Enthebung von der Dienststellung als Vorstand der Geniedirektion, à la suite des Ingen. und Pion. Corps gestellt. Frhr. v. Friesen, Gen. Major und Commandeur der 2. Inf. Brig. Nr. 46, in gleicher Eigenschaft zur 1. Inf. Brig. Nr. 45 versetzt. v. Lossow, charakteris. Gen. Major und Kommandant der Festung Königstein, ein Patent seiner Charge verliehen. v. Minck⸗ witz, Oberst und Commandeur des 1. (Leib⸗) Gren Regts. Nr. 100, unter Beförderung zum Gen. Major, zum Commandeur der 2. Inf. Brig. Nr. 46 ernannt. v. Treitschke, Oberst und Chef des Generalstabes, zum Gen. Major befördert. Krauß, Oberst und C es Train⸗Bats. Nr. 12, unter Beauftragung mit der
fernerweiten Führung dieses Bats, à la suite desselben gestellt. Fiedler, Oberst und Direktor des topoaraphischen Bureaus, unter Belassung in seiner Dienststellung zum Vorstand der Geniedirektion, Frhr. v. Hausen, Oberst Lt. und Commandeur des 3. Jäger⸗Bats. Nr. 15, unter Beförderung zum Obersten, zum Commandeur des 1. (Leib⸗) Gren. Regts. Nr. 100. Frhr. v. Friesen. Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen, in Genehmigung seines Abschieds⸗ gesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt und zum Com⸗ mandeur des Landw. Bezirks Borna, v. Schulz, Oberst Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des 10. Inf Regts. Nr. 134, zum Commandeur des 3. Jäger⸗Bats. Nr. 15, v. Stieglitz, Oberst⸗Lt. und Bats. Commandeur im 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, zum etatsmäß. Stabs⸗ offijier des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen, — ernannt. Franz, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabs offizier des 6. Inf. Regts. Nr. 105, in gleicher Eigenschaft in das 10. Inf. Regt. Nr. 134, Fischer, charakteris. Oberst⸗Lt. à la suite des 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 107, unter Belassung in dem Kommando als Lehrer bei dem Kadettencorps, in eine Stabs⸗ Offizierstelle des Train⸗Bats. Nr. 12, — versetzt. Basse. Major und Bats. Commandeur im 10. Inf. Regt. Nr. 134, unter Beförderung zum Oberst⸗Lt., zum etatsmäß. Stabsoffizier des 6. Inf. Regts. Nr. 105 ernannt. Schubert, Major von der Ingen. Abtheilung des General⸗ stabes, in die Stabs⸗Offizierstelle des Pion. Bats. Nr. 12 versetzt. v. Pereira, Major und Intend. Rath, diesen unter Versetzung in das 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, v. Bünau, überzähl. Major im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen, dies. unt. Versetz in das 3. Jaf. Reg. Nr. 102 Prinz⸗Regent Lnitpold von Bayern, Fikentscher, überzähl. Major im 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, diesen unter Versetzung in das 10. Inf. Regt. Nr. 134, Wittmer, überzähl. Major im 10. Inf. Regt. Nr. 134, — zu Bats. Commandeuren ernannt. Keller, Major und Comp. Cher im 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, in die überzähl. Stabsoffiziersteile dieses Regts. versetzt. Beeger, Hauptm. und Comp. Chef im 11. Inf. Regt. Nr. 139, Frhr. v. d. Bussche⸗Ippenburg, Hauptm. und Comp. Chef im Schü (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, — unter Belassung
Etat der Comp. Chefs, zu überzähl. Majors befördert. Hauptm. und Comp Chef im 10. Inf. Regt. Nr. 134,
der, Hauptm. und Comp. Chef im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Wilhelm König von Preußen, — in die älteste Hauptm
dieser Reagt. versetzt. Möller, Hauptm. und Comp.
8. Inf. Regt. Prirnz Johann Georg Nr. 107, unter
suite des Regts., auf ein Jahr beurlaubt. de V
à la suite des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser
von Preußen, unter Enthebung von dem Kommando als
3. Inf. Briz. Nr. 47, zum Comp. Chef im 8. Inf. Regt. Johann Georg Nr. 107, Oehme, Hauptm. und Comp. Chef im 3. Juf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, unter Versetzung in das Kriegs⸗Ministerium, zum Intend. Rath, Zimmermann, chalakt. Hauptm. im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Laitpold von Bavern, zum etatsmäß. Hauptm. und Comp. Chef mit Patent vom Tage der Charakteris., — ernannt. Wangemann, Pr. Lt. im 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, unter Beförderung zum Hauptm und Stellung à la suite dieses Regts., als Adjut. zur 3. Inf. Brig. Nr. 47 kommandirt. v. Gersdorff, Pr. Lt. im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen, v. Logau, Pr. Lt. im 3. Jaf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bavyern, diesen unter Versetzung in das 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, Lippe, Pr. Lt. im 10. Inf. Regt. Nr. 134, — zu Hauptleuten und Comp. Chefs, vorläufig ohne Patent, — befördert. v. Issen⸗ dorff, Pr. Lt. im Schützer⸗ (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, in das 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, v. Watzdorf, Pr. Lt. im Schützen⸗ (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, in das 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen, Frhr. v. Ompteda, Pr. Lt. im Schüßen⸗ (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, in das 3. Inf. Regt Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bavern, — versetzt. v. Heynitz, charakteris. Pr. Lt. im 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, Graf v. Mandelsloh, v Hopffgarten, charakteris. Pr. Lts. im Schützen⸗ (Füsilier⸗) Regiment Prinz Georg Nr. 108, — zu etatsmäßigen Premier⸗ Lieutenants mit Patent vom Tage der Charakterisirung ernannt. Wittchow, Sec. Lt. im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bavern, zum Pr. Lt. befördert. v. Koppenfels,
0
ec. Lr. im 3. Jäger⸗Bat Nr. 15, Haeser, Sec. Lt. im 7. Inf. egt. Prinz Georg Nr. 106, — der Charakter als Pr. Lt. verliehen. Schmaltz, Rittm. und Escadr. Chef im 1. Ulan. Regt. Nr. 17, iter Belassung auf dem Etat der Escadr. Chefs, zum Major, rläufig ohne Patent, befördert. v. Oppen⸗Huldenberg, Rittm. à la suite des Garde⸗Reiter⸗Regts., unter Enthebung von dem Kommando als Adjut. des Kriegs⸗Ministers und unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent, als Escadr. Chef in dieses Regt. einrangirt. Frhr. v. Campe, Rittm. à la suite des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, bei diesem Regt. wiedereingestellt. Frhr. v. d. Bussche⸗Streithorst, Rittm. und Escadr. Chef im Garde⸗ Reiter⸗Regt., unter Stellung à la suite dieses Regts., als Adjut. des Kriegs⸗Ministers kommandirt, v. Arnim, Port. Fähnr. im 2. Ulan. Regt. Nr. 18, zum Sec. Lt. befördert. Gottschalck, Hauptm. und Comp. Chef im Pion. Bat. Nr. 12, zur Ingen. Abtheil. des Gentralstabes versetzt. Schönbrodt, Schmid:, Pr. Lts. im Pion. Bat. Nr. 12, Ersteren unter Ernennung zum Comp. Chef, Letzteren unter Versetzung zur Ingen. Abtheil. des Gencralstabes, zu Hauptleuten, vorläufig ohne Patent, Lamer, Müller, Sec. Lts. im Pion. Bat. Nr 12, zu Pr. Lts., — befördert. Steindorf, Oberst⸗Lr. z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks Bautzen, erbeck, charakteris. Oberst-Lt. z. D. und Commandeur des now. Bezirks Zittau, — der Charakter als Oberst, Jungnickel, und Direktor der Garnison⸗Verwaltung zu Dresden, der 8 Oberst Lf., — verliehen. urlaubtenstande. 19. April. Andreae, Sec. Res. des Schützen⸗ (Füs.) Regts. Prinz Georg Nr. 108, zum Prem Lt., Hänsel, Siegel, Hartmann, Vize⸗Wachtmstr. von der Res. des Train⸗Bats. Nr. 12, zu Sec. Lts., — befördert. Morgenstern, Königl. preuß. Sec. Lt. der Res. a. D., als Sec. Lt. der Res. beim 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen angestellt. Kein, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Zittau, Vogel, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Glauchau, Wodarg, Pr. Lt. von der Feld⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks I. Leipzig, — zu Haupt⸗ leuten, Ulrich, Just, Sehling, Sec Lts. von der Inf. 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Plauen, Große, Sec. Lt. von der Inf. .Aufgebots des Landw. Bezirks I. Chemnitz, Schilling, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks I. Dresden, Frhr. v. Lersner, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. ezirks Plauen, — zu Pr. Lts., — befördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 14. April. Frhr. v. Schele, Major und Bats. Commandeur im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, unter Gewährung der
gesetzlichen Pension, der erbetene Abschied bewilligt. 19. April. Frhr. 6' Byrn, Sec. Lt. im 1. (Leib.) Gren. Regt. Nr. 100, v. Nauendorff, Sec. Lt im 2. Jäger⸗Bat. Nr. 13, Graf v. Reventlow⸗Criminil, Sec à la suite des 2. Hus.
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der erbetene Abschied Sachße, charakte
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Oberst z. D., unter Fortgewährung der gesetzlick. Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 3. Inf. Regts. Nr. 102
Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern mit den vorgeschriebenen Abzeichen, 85 der Stellung als Commandeur des Landw. Bezirks Borna ent⸗ hoben.
Im Beurlaubtenstand 19. April. Beuhne, Sec.
Lt. von der Res. des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen, Schumann II., Sec Lt. von der Res. des Schützen⸗ (Füs.) Regts. Prinz Georg Nr. 108, Höckner, Hauptm. von der Inf. 2. Aunkgebots des Landw. Bezirks I. Dresden, Böhlau, Noack I, Först, Hirt, Korselt, Pr. Lts. von der Inf. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Zittau. Belkmann, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf s des Landw. Bezirks Zwickau, Wappler, Zangen⸗ berg, von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks II. Leipzig, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Freiberg, Bouchs, Langbein, Petri, Thieme⸗Gar⸗ mann, K Ohnsorge, Pr. Lts. von der Inf. 2. Aufgebots
zirks I. Dresden, pp. Bouché, Langbein und
Petri mi 6 zum Tragen der Landw. Armee⸗ Uniform, Sthan Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des irks Zittau, agler, Sec. Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ 8 w. Bezirks Bautzen, Hillig, Sec. Lt. von der Inf.
s des Landw. Bezirks Plauen, diesem mit der Erlaubniß
der Landw. Armee⸗Uniform, Otto, Müller I,
f. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks
Abschied bewilligt. Freiherr
ec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Chemnitz, Zi . ücke, Beeger, Sec. Lts. von
2. Aufgebots Bezirks I. Dresden, Hagen, uptm. von den Jägern: fgebots des Landw. Bezirks Freiberg,
tte, Rittm. von der 2. Aufgebots des Landw. Bezirks
Starke, Sec. Lt. r Feld⸗Art 2. Aufgebots des
.Bezirks I. Dresden, — betene Abschied bewilligt.
Sanitäts⸗Corps. 19. April. Die Assist. Aerzte
er Res: Dr. v Lengerke des Landw. Bezirks Zittau,
Dr. Gutmann, Dr. Borchard des Landw. Bezirks
trich des Landw. Bezirks II. Dresden, Dr. Colla,
8 Landw. Bezirks Plauen, Dr. Kloberg, Dr.
Bezirks Glauchau, Dr. Müller II., Dr. Giese,
eppner, Heinze des Landw. Bezirks I.
e des Landw. Bezirks Borna, Dr. Landw. Bezirks Annaberg, Alicke des
Dr. Otto des Landw. Bezirks 4
Ackermann des Landw. Bezirks Döbeln, andw. Bezirks Meißen, Dr. Trautmann, Dr.
tel, Dr. Mann des Landw. Bezirks I. Dresden,
Dr. Otto, Dr. Wicke, Unterärzte der
I. Dresden, zu Assist. Aerzten 2. Kl., — er, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Auf⸗ zirks Zittau, Dr. Honecker, Stabsarzt der
3 des Landw. Bezirks I. Dresden, Dr. Meunier,
2. Aufgebots des Landw. Bezirks bewilligt.
Professor Dr. Roth, Gen. Arzt 1. Kl. und Corpsarzt, der Rang als Gen.⸗Major, Dr. Klien, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl., Garn. Arzt und Chefarzt des Garn. Lazareths Dresden, der Charakter als Gen. Arzt 2. Kl, — verliehen.
Beamte der Militär⸗Verwaltung. urch Verfügung des Kriegs ⸗Ministeriums. 11. März. Heyne, Lazareth⸗Insp. des Garn. Lazareths Dresden, in gleicher Eigenschaft zum Garn. Lazareth Bautzen versetzt. 27. März Lohse, Hülfstopograph im Generalstabe, zum Topo⸗
graphen ernannt.
3. April. Braungardt, Hecker, Arnold, Gebauer, Gründel, Til Hertel, Müller I, König I, Meyer, Intend. iats⸗Assistenten, zu Intend. Sekretären bezw. — pp. Arnold — zum Sekretär im Kriegs⸗Ministerium, Hofmann Müller, Köbhler, Finke, Seiboth, Intend. Bureau⸗ Diätarien, zu Intend. Sekretariats⸗Assistenten, — ernannt. b
11. April. Völker, Zahlmstr. Aspr., zum Zahlmstr. der 3. Abtbeil. 1. Feld⸗Art. Regts Nr. 12, Otto, Zahlmstr. Aspir., zum Zahlmstr. der 3. Abtheil. 3. Feld⸗Art. Regts. Nr. 32, Schmidt, charakteris. Hauptm. z. D. und Ober⸗Insp. bei der Garn. Verwalt. Leipzig, zum Direktor dieser Garn. Verwalt Rottka, Verwalt. Insp. bei der Garn. Verwalt. Chemnitz, zum Ober⸗Insp., Lorenz, Kasernen⸗Insp., bei der Garn. Verwalt. Zittau, zum Verwalt. Insp., Hartmann, Prooiantamts⸗Con⸗ troleur beim Proviantamt Freiberg, zum Rendanten und Vorstand des Proviantamts Roßwein, Hohensee, Horn, Proviantamts⸗ Assistenten beim Proviantamt Dresden, zu Proviantamts⸗Con⸗ troleuren beim Proviantamt Freiberg bezw. Dresden, Neubert, Lazareth⸗Insp. beim Garn. Lazareth Leipzig, zum Ober Insp., — ernannt. Hofmann, Bassenge, Graf, Zahlmstr. Aspiranten, als Intend. Sekretariats⸗Assistenten, Butzmann, Reißig, Proviant⸗ amts⸗Aspiranten, als Proviantamts⸗Assistenten beim Proviantamt Dresden, — angestellt.
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Parlamentarische Nachrichten.
Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes, be⸗ treffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichshau halts⸗Etat für das Jahr 1891/92, zugegangen. Er beläuft sich in Einnahme auf 5 019 171 ℳ, und ebenso hoch in Ausgabe, und zwar 337 155 ℳ an fortdauernden, 1 842 016 ℳ an einmaligen Ausgaben des ordentlichen und 2 840 000 ℳ an einmaligen Ausgaben des außerordentlichen Etats. In der Denkschrift zu dem Nachtrags⸗Etat werden die Mehr⸗ bedürfnisse, wie folgt, zusammengefaßt:
Als fortdauernde Ausgaben werden gefordert die Mittel zur Fortführung der Aufbesserung der Beamtenbesoldungen in dem für Preußen beabsichtigten Umfange, zur Reorganisation des Patentamts auf Grund der am 1. Oktober 1891 in Kraft tretenden Patentgesetz⸗ novelle, zur Verstärkung des Beamtenkörpers und zur miethweisen Beschaffung von Diensträumen für das Reichs⸗Versicherungsamt, zur Wiederherstellung von Rationsberechltigungen in der Verwaltung des Reich' heeres, zur Ermiethung einer Dienstwohnung für den Königlich sächsischen Kriegs⸗Minister und zur Umwandelung der Stelle eines ständigen Hülfsarbeiters in die eines vortragenden Raths im Reichs⸗ Schatzamt; ferner als einmalige Ausgaben die Mittel zur Gewäh⸗ rung eines Zuschusses Behufs Förderung von Kultur und Handel im Schutzgebiete von Kamerun, zu baulichen Veränderungen im Dienst⸗ gebäude des Patentamts, zur Vorbereitung der Betheiligung des Reichs an der Weltausstellung zu Chicago, zur Erhöhung der zehnten Rate für die Errichtung des Reichstagsgebäudes, zur Herstellung eines neuen Postdienstgebäudes in Marienburg (Westpreußen), zum Ankauf eines Posthaltereigrundstücks in Berlin, zur Anlage einer unterseeischen Telegraphenverbindung von Wangeroog nach Helgoland, zur Legung eines neuen Telegraphenkabels zwischen Emden und Lowestoft, zur Beschaffung der Mobiliarausstattung für die Dienstwohnung des Königlich sächsischen Kriegs⸗Ministers und zur Vervollständigung des
deutschen Eisenbahnnetzes im Jateresse der Landesvertheidigung.