1891 / 117 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 May 1891 18:00:01 GMT) scan diff

1000 Morgen Acker in den Gemarkungen der umliegenden Dörfer. 8 berräͤchtlicher Höhe haben erhalten die Kahlenberg⸗Stiftung, der Kaufmännische Verein, die Loge F. z. G. die St. Ulrichskir e und mehrere Privatpersonen, hauptsächlich solche, die bei Hrn. Schulze in Dienst standen.

arlsruhe. Unter hem Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der Se findet vom 28. Juni bis Ende September hierselbst eine Deutsche Fächer⸗Ausstellung statt. Bereits sind über 1000 theils alte und kunstgeschichtlich interessante, theils neue, mehr oder weniger prächtige, von hervorragenden Künstlern ent⸗ worfene Fächer, überdies noch eine große Anzahl verwandter Arbeiten angemeldet. Neben dem nächsten Zweck, Auge und Kunstsinn zu erfreuen, und der Kunstgeschichte Beiträge zu liefern, wird damit insbesondere beabsichtigt, von der Leistungsfähigkeit und der Eigenart der verschiedenen Länder in der Herstellung der Fächer Kenntniß zu

geben.

inz, 19. Mai. Der Schneefall am Pfingstsonntag erstreNe bnh⸗ wie man der „Köln. Ztg.“ schreibt, über einen großen Theil Rheinhessens und der bayerischen Pfalz bis zum Donnersberg. Im Rheingau und im Taunusgebirge lag überall auf den Höhen dichter Schnee. Auf der Platte bei Wiesbaden beugten sich die Aeste der Bäume unter der Last des Schnees. Auf dem Nieder⸗ wald setzten die Pfingstausflügler Schneemänner und vergnügten sich mit Schneeballwerfen. Vom Kammerforst hinter Rüdesheim und von den Bergen hinter Eppstein suhren Vergnügungsreisende mit zweispännigen Schlitten zu Thal.

Rostock, 19. Mai. Am Ende der vorigen Woche traten nach einer der „N. Pr. Z.“ zugegangenen Mittheilung im mittleren Mecklenburg ziemlich heftige Gewitter auf. In Gr. Raden bei Sternberg entzündete der Blitz den stattlichen Thurm der dortigen Kirche. Der Thurm selbst ist völlig niedergebrannt, die Kirche unbe⸗ schädigt geblieben. Während der beiden letzten Nächte sind starke

Regengüsse niedergegangen.

London, 20. Mai. Die deutsche Ausstellung wurde laut Meldung des „W T. B.“ gestern von 11 000 Personen besucht. Die Kapelle des Großberzoglich Hessischen Infanterie⸗ (Leibgarde⸗) Regiments Nr. 115 aus Darmstadt, welche gegen⸗ wärtig in der deutschen Ausstellung concertirt, begab sich beute auf besonderen Wunsch der Königin Victoria zu einer musikalischen Auf⸗ führung nach Windsor.

London, 20. Mai. Bei einem Schulfest unweit Chester⸗ field, wobei die Mai⸗Königin gekrönt werden sollte, stürzte, der „Madb. Ztg.“ zufolge, plötzlich die Tribüne mit 100 Personen ein. Zwei Kinder wurden getödtet, zwanzig verletzt, einige davon ernstlich.

Bern, 18. Mai. Der „Bund“ schreibt: Die soeben eröffnete Pilatus⸗Bahn bietet dem Touristen eigenthümliche Ueberraschun⸗ gen. Während am Fuße des Berges Alles in üppigstem Grün und herrlichem Blüthenschmuck prangt, fährt man kurz hinter Aemsigen⸗ Alp zwischen klafterbohen Schneewänden durch, und auf dem Gipfel sind eigentliche Gletscherlandschaften mit Eistunnels u. dergl. zu treffen. Auch die umliegende Gebirgswelt erglänzt in außergewöhn⸗ lichem Schneegewand und bietet bei den gegenwärtigen Luftverhaältnissen eine großartige Rundschau. Die Arbeiten an der Rothhornbahn nehmen sehr erfreulichen Fortgang. Nachdem schon früher mehrere kleinere Tunnels vollendet wurden, erfolgte letzter Tage der Durch⸗ schlag des circa 300 m langen Planalpfluh⸗Tunnels. Der⸗ selbe ist mit vier Außenschlitzen versehen, die in Folge bedeutender Ausweitung sowohl, als wegen der wenig dicken Tunnelaußenwände,

dem Rothhorrnfahrer prächtige Guckkastenbilder auf das Brienzer See⸗ becken und die Kette der Berner Alpen eröffnen werden. Die Schienenlegung hat begonnen, um der bereits eingetroffenen ersten Lokomotive die Wege zum Zweck von Materialtransporten ebnen zu

können.

Stockholm, 17. Mai. Ueber das internationale Turn⸗ fest wird weiter berichtet: Der Andrang des Publikums zum zweiten Turntage war noch stärker als am Eröffnungstage, da sich die weiblichen Turnvereine vorstellen sollten. Auf der Tribüne sfah man den König, den Kronprinzen, den Prinzen Eugen und den Kriegs⸗ Minister. Es begann der Stockholmer weibliche Gymnastikverein, 22 junge Damen in dunkelblauen kurzen Kleidern. Die unter Leitung des Lieutenants von Griesendorff vor sich gehenden Exerzitien wurden elegant und sicher ausgeführt, und der Sprungübungen er⸗ ledigten sie sich in schöner und elastischer Weise unter großem Beifall des Publikums. Es folgten die Finländerinnen, eine kecke Schaar, die der Helsingforser Gymnastikverein für Damen gesandt hatte und deren Tracht, dunkelblau mit schwarzen Aufschlägen, die schönen jugendfrischen Gestalten aufs Beste zur Geltung brachte. Schon die unter den kriegerischen Klängen des „finischen Reitermarsches ausgeführten Marschübungen weckten lauten Beifall. Vorzügliches leisteten sie beim Klettern, wo sie eine außergewöhnliche Armkraft an den Tag legten; als sie endlich mit einer glänzenden Stabübung schlossen, erreichte der Beifall des Publikums seinen Höhepunkt. Nun er⸗ schienen die Mitglieder des weiblichen Gymnastikvereins „Sköldmön in Gotenburg, 16 junge Damen in geschmackvollem Marinekostüm mit blaugelben Schärpen; sie errangen durch ihre vortrefflichen Leistungen gleichfalls großen Beifall. An diesen hatten die für unerreichbar gehaltenen Finländerinnen im Springen ihren Meister gefunden. Hiermit hatten die Uebungen der Damenvereine ihr Ende erreicht. Einen auffälligen Gegensatz zu den oben gesehenen schlanken, geschmeidigen Gestalten der Turnerinnen bildeten die nun auf⸗ tretenden Mitglieder von the Peoples palace, kleine, aber nervige Männer. Sie sind auf Kosten der Kaufmannsgilde der City von London hergesandt. Mit ihnen zeigten sich gleichzeitig die Vertreter der „National Physical Recreation Society of England“, kräftige Männer, die am Reck mit großer Leichtigkeit turnten, während die erstgenannten Mitglieder am Barren sich produzirten. Große Heiter⸗ keit erregten die Boxereien, bei denen die Kämpfenden mit großen Boxbandschuhen auf einander losgingen, und bei denen die wuchtigen Stöͤße Zeugniß von der ungeh⸗uren Muskelkraft ablegten. Dann folgten Sportspiele. Zum Schluß erschienen noch 50 Finländer, welche durch ihr wahrhaft großartiges Hochspringen die Zuschauer derartig hinrissen, daß sie sich erhoben und sie mit donnerndem Applaus über⸗ schütteten.

New⸗York, 20. Mai. Der gestern im „R. u. St.⸗A.“ ge⸗ meldeten Dynamit⸗Explosion auf dem Eisenhahnzuge zwischen New⸗York und Tarrytown liegt nach einer Mittheilung des „D. B. H.“ kein Verbrechen zu Grunde. Das Dynamit war für Minenarbeiten bestimmt. Die Anzahl der Todten beträgt 30. Der Schienenstrang wurde zerrissen, die Schienen weit fortgeschleudert.

MNach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Saarbrücken, 21. Mai. (W. T. B.) Nachdem gestern von den Leitern des Rechtsschutzvereins auf sämmtlichen Berginspektionen Versammlungen abgehalten worden waren, bei welchen der Versuch gemacht wurde, die Belegschaft zum Striken zu überreden, ist heute früh, soweit bisher bekannt,

auf den Gruben Hüttlingen (Victoria) und Sulzbach ein Theil der Belegschaft ausständig, während auf den übrigen Gruben Alles angefahren ist. Für die strikenden Gruben wurde von der hiesigen Bergwerks⸗

Direktion die nachfolgende Bekanntmachung erlassen:

„Nachdem aller Warnungen ungeachtet heute ein Theil der

Belegschaft unter Vertragsbruch die Arbeit niedergelegt hat,

machen wir hierdurch bekannt, daß alle Bergleute, welche bis

zum 25. d. M. die Arbeit nicht wieder aufgenommen haben, unnachsichtlich die Abkehr erhalten.“

Saarbrücken, 21. Mai, Mittags. (W. T. B.) Von der 29 611 Mann betragenden Gesammtbelegschaft des hissigen Direktionsbezirks sind bis jetzt 944 Mann aus⸗

ändig.

Charleroi, 21. Mai. (W. T. B.) Bevor die Strikenden die Arbeit wieder aufnehmen, wird heute noch das gestrige Votum der Centralsektion zu Gunsten der Verfassungsrevision durch eine Kundgebung gefeiert. Ein Zug von etwa 10 000 Personen durchzieht die Straßen der festlich geschmückten Stadt unter großem Enthusiasmus der Bevölkerung.

Belgrad, 21. Mai. (W. T. B.) Die Ovppositions⸗ blätter, welche auch heute zuerst konfiszirt waren, später 8 frei gegeben wurden, bringen noch Einzelheiten über die Aus⸗ weisung der Königin Natalie.

wesend, und, als sich die Königin weigerte dem Befehl Folge zu leisten, legten die Gendarmen auf Befehl des Stadt⸗ präfekten Hand an die Königin. General Leschjanin stellte darauf unter Protest fest, daß gegen die Königin Gewalt ange⸗ wendet worden sei, und die Königin leistete nunmehr den Weisungen des Stadtpräfekten Folge. Bei dem ersten vereitelten Versuch, die Königin fortzubringen, am Montag Nachmittag, wurden die Seile, welche den für die Aufnahme der Königin bestimmten Dampfer „Deligrad“ am Landungsplatze festhielten, von der Volksmenge durchschnitten; der Dampfer trieb in Folge dessen in die Save hinaus. Den serbischen Ministern gehen unausgesetzt Drohbriefe zu.

New⸗York, 21. Mai. (W. T., B.) Durch einen heftigen Wirbelsturm wurden in einem Dorfe in der Nähe der Stadt Mexiko, im Staate Missouri, zahlreiche Gebäude zerstört und, wie der „New York Herald“ meldet, etwa 17 Personen getödtet. Der Wirbel⸗ wind wurde auf weiten Strecken verspürt, war ijedoch in dem Gebiete zwischen dem Alleghany⸗Gebirge und dem Missouri minder heftig. Da die telegraphische Verbindung unterbrochen ist, sind genauere Mittheilungen bis jetzt nicht zu erhalten gewesen. Auf eine Entfernung von 40 Meilen in der Länge und 2 Meilen in der Breite sollen sich die an⸗ gerichteten Verwüstungen erstrecken.

Buenos⸗Aires, 21. Mai. (W. T. B.) [Meldung des Reuter'schen Bureaus] Dem Kongreß ist ein Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Aufhebung der Steuer auf Depositen in Privatbanken, zugegangen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

Danach war bei der 8 Zustellung der Ausweisungsordre der General Leschjanin an⸗

———— Wetterbericht vom 21. Mai, 1“ Morgens 8 Uhr.

Wagner. Tetzlaff. Anfang 7 Uhr.

Ss 8.Herr. Wind.

5 Wetter 8 8

4 heiter 1 wolkenlos 2 bedeckt

2 heiter 2bedeckt

2 bedeckt

1 wolkenlos

Max Grube.

2ꝗ S8 S z 5 Sonnabend:

XS SZ 8 88 E11 S 8Z8 228'S

*

Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm Haparanda . Pütecsbung 9

oskau . .. Cork, Queens⸗

towmn...

Preitn. elder..

752 754 752 755 757 755 759 763

Recitative von Graeb.

2 heiter

6 Regen

2 Regen

1 Dunst

2 beiter

2 halb bed.

1 bedeckt

2 bedeckt

3 Regen

4 heiter

4 halb bed.

2 wolkig¹)

2 halb bed.

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3 wolkig)

1 halb bed.

3 bedeckt

2 Regen NO 4 Nebel zincs⸗ still bedeckt

751 748 749 754 753 755 758 760 748 751 753 75³3 756

amburg.. winemünde Neufahrwasser

Memel ...

Peris ünster... Karlsruhe .. Wiesbaden. München .. Chemnitz .. 755 Berlin 755 Wien 758 Breslau 7758. Ile d'Aix .. 746 Nizza 759 Triest 762

Die

Sonntag,

4 8 3

5 9 Nachts Gewitter und Regen. ²) Thau.

achm. Regen.

Uebersicht der Witterung.

Unter der Wechselwirkung einer Depression im Westen, deren Kern in der Kanalgegend liegt, und eines barometrischen Maximums über Südost⸗Europa wehen in Central⸗Europa schwache, vorwiegend süd⸗ liche und südöstliche Winde, unter deren Einfluß die Temperatur daselbst erheblich gestiegen ist. In West⸗Deutschland hat Aufklaren stattgefunden, indessen dürfte bald wieder trübes Wetter mit Regenfällen zu erwarten sein, da die Depression ihren Wirkungskreis ostwärts ausbreitet. Die Temperatur liegt in Deutschland meist über dem Mittelwerthe. In Süd⸗ Deutschland sowie an der ostpreußischen Küste fanden

Gewitter statt. Deutsche Seewarte. FTFhvheater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗

haus. 128. Vorstellung. Neu einstudirt: Lohen⸗ grin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard

ök““ 1“ 8—

Miß Helhyett.

von E. Audran.

reitag: Akten von F. Richard Gense.

7 Uhr.

In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Dirigent:

Schauspielhaus. 134. Vorstellung. chauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Anfang 7 Uhr. Opernhaus. Oberon, König der Elfen. in 3 Aufzügen. Musik von C. M. von Weber. Die F. Wüllner. Anfang 7 Uhr. 8 Schauspielhaus. 135. Vorstellung. Das Käthchen von Heilbronn, oder: Die Feuerprobe. Großes historisches Ritterschauspiel in 5 Heinrich von Kleist. Anfang 7 Uhr. 318½

Beutsches Theater. Freitag: Die Kinder der Excellenz. Anfang 7 ½ Uhr. 1. 28

Verliner Theater. Freitag: (37. Abonnements⸗

Vorstellung) Othello. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Ein Freund der Franen. Nachm. 2 ½ Uhr: Abends 7 ½ Uhr: Die Journalisten.

Tessing-Theater. Freitag: Derby. Sonnabend: Der Königslieutenant. 88 Sonntag: Derby.

Wallner-Theater. Freitag: Zum 69. Male: Vaudeville in 3 Akten von Maxime Boucheron. Deutsch von Richard Gense.

Der Garten ist eröffnet.

Bei günstiger Witterung vor der Vorstellung: Großes Garten⸗Concert. 6 ½ Uhr, der Vorstellung 7 ½ Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: Miß Helyett.

Friedrich- Nanon. Zell und Rich. Genze.

Im prachtvollen Park:

e8 g Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern. Anfang des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Kapellmeister Weingartner.

burg.

Der neue von Carl Lindau.

129. Vorstellung. Romantische Oper

Brt 89 8 I tun a zapts

Kroll's Theater.

Ballet von Emil

Aufzügen von Sonnabend:

Kammersängers

Dame. Täglich:

Abends bei

fuc.ahrn

brillanter

5

Belle-Alliance-Threater. 6. Male:

uriel Acosta. Theaters 7 ¼ Uhr.

11“ üh 893278888 111““ nrn

Adolph Ernft-Theater. Woche. Zum 96. Male: Gesangsposse in 4 Akten von

E1“ Der unselige Toupinel. Anfang 7 ½ Uhr.

Musik 12n:1899 .

In sdiI Fis n V1““

Thomas-Theater. Alte Freitag: Zum ersten Male: Novität!

Anfang des Concerts

liebe Onkel. Wilhelmstädtisches Theater. Kneisel.

Komische Operette in

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗

Freitag: Zum 28. Male: Schwank in 3 Akten von Albert Carré. Regie: Emil Lessing. zum 28. Male: Wer das Größere nicht ehrt, ist das Kleinere nicht werth. Schwank in 1 Auf⸗ zug von Sigmund Schlesinger. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Freitag: Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich: Martha. Sembrich; Lyonel: Hr. Birrenkoven.) Gastspiel des Königl. Hrn. Anton Erl:

„Großes Concert“ im Sommergarten, elektrischer Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.

Sonnabend: Der Weg zum Herzen. S Sonntag: Der Weg zum Herzen.

uächste Aufführung von Das Winter⸗ märchen findet am Montag statt.

Freitag: Tricoche und Cacolet. 5 Aufzügen von Meilhac und Halévv.

Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor⸗ nehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement der Residenz): Elite⸗ und Monstre Concert. 3 Musik⸗ Corps (100 Mann). Auftreten sämmtl. Spezialitäten. Verehelicht: Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etablisse⸗ ments. Anfang des Concerts 6 Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellng.

Freitag: Adam und Eva. Eduard Jacobson

und Leopold Ely. Couplets von Jacobson und Gustav 3 8 Ferron. Im 4. Akt:

Parodistische Einlage.

Sonnabend: Dieselbe Vorstelling. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. C“

Jakobstraße 30. Der Herr Graf. Vaudeville⸗Posse mit Gesang in einem Akt von Theodor Ritte. Vorher, zum 1. Male: Der Schwank in 4 Akten von Rudolf

Sonnabend und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Familien⸗Nachrichten. [11805)

Heute 2 Uhr Nachmittags verschied in Folge eines Gehirnschlages unser verehrter Chef der Kaiserliche Ober⸗Postdirector

Herr Heindorf. Wenn es dem Verewigten auch nur wenige Jahre

vergönnt war, die Geschäfte unseres Bezirks zu leiten, so hat er sich doch durch seine Herzensgüte die Liebe

Dr. Jojo. Deutsch Vorher

11“ 18

as

vollstem Maße erworben und eine von Erfolg ge⸗ krönte, rastlose Thätigkeit entwickelt, welche das An⸗ denken an ihn als ein gesegnetes dauernd erhalten wird. Frankfurt (Oder), 20. Mai 1891. Die Räthe und die Beamten der Kaiserlichen Ober⸗Postdirection und der Ober⸗Postkasse.

Verlobt: Frl. Käthe Beck mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Clemens von Rex (Breslau-—Colmar i. E). Frl. Clara Harder mit Hrn. Lieut. Rudolf

(Lady: Fr.

Säcksischen Die weiße

Beleuchtung.

mit Hrn. Oberförster Max Krueger (Görlitz). 38 Anna Hantke

Riedel (Ruda O⸗S. Berlin). Frl. Jenny Breslau mit Hrn. Lieut. Gustav von Rath (Naumburg g. S. Erfurt). Frl. Ida Holzerland mit Hrn. Reg⸗Baumeister Fr. Fischer (Tangermünde Holzminden).

Hr. Prem.⸗Lieut. Diedrich Graf von der Recke⸗Volmerstein mit Frl. Elsbeth von

Zum Posse in

Anfang des Dr. Georg Wartenberg mit Frl. Schmeißer (Berlin). Hr. Rittmeister Alfred Fehr. von Buddenbrock mit Frl. Ellinor von Wentzly und Petersbeyde (Dresden).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.⸗Lieut. Carl Frhr. von Langermann und Erlencamp (Kassel). Hrn. Reg.⸗Baumeister Karl Mailow (Berlin). Hrn. Realgymnasiallehrer Dr. Emil Wende (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Rechtsanwalt Schiffmann (Oppeln). Hrn. Landrath von Waldow (Fischhausen).

Gestorben: Hr. Gen.⸗Lieut. z. D. Albert von Ingersleben (Wiesbaden) Hr. Major z. D.

8 Hugo Graf von Hacke (Karlsruhe i. B). Fr.

-OD-berpfarrer Emma Rauh, geb. Müller (Potsdam).

b OHr Gen.⸗Major z. D. Erbert von Legat

5 , h (Berlin). Verw. Fr. Pastor Selma Bobertag,

geb. Gringmuth (Liegnitz. Hr Amtsanwalt

Max von Prittwitz und Gaffron (Bunzlau).

11“

Letzte

EEE11“

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. 8 Berlin: 8 Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Musik von Große Militär⸗Concerte.

Forstellung Geöffnet von 12—11 Uhr. üffe ts. aa, pilseel.

eh vmgagems . 1 48 5

Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Täglich Vorstellung im

wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. nn Sechs Beilagen l(einschließlich Börsen⸗Beilage),

der Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen Erfurt (östliche und westliche Linie) und Magdeburg. 8

und Verehrung des ihm unterstellten Personals in

Müller (Glogau). Frl. Therese von Bruhn mit Hrn. Dr. med. Paul

Gersdorff (Züllichau). Hr. 8 5 arrha

und die Sommer⸗Fahrpläne für die Bez rle

8

welche in der Zeit vom 1

abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattun

[710: Rohzucker 90 Peas sogenannte Crystals ꝛc.

712: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene Krystall⸗, Krümel⸗ und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]

Kandis und

Berlin, Donnerstag, den 21. Mai

Deutsches Reich.

Zucker

E

mengen, 8

. 5

bis 15. Mai 1891 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuervergütung

g der Vergütung in den inländisch

en Verkehr zurückgebracht worden find.

von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens

bezw. Verwaltungs⸗Bez

Zucker in weißen vollen harten Broden ꝛc., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert, (nicht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in

Mit dem Anspruch auf Steuervergütung wurden abgefertigt:

irke.

zur unmittelbaren Ausfuhr

liche Niederlage oder lichem Mitverschluß

zur Aufnahme in eine öffent⸗ eine Privatniederlage unter amt⸗

Aus öffentlichen Niederlagen oder Privatniederlagen unter amtlichem Mitverschluß wurden gegen Erstattung der Vergü⸗ tung in den inländischen Verkehr zurückgebracht

711 kg

712 71⁰ 711

71² kg kg kg kg

710 711 712

kg kg

Preußen.

Provinz Westpreußen. 1 Brandenburg.

chlesien.

Sachsen einschl. der schwarzb.

Unterherrschaften Schleswig⸗Holstein. Hannover.. Westfalen. Rheinland.

Sa. Preußen

Hessen Mecklenburg. Braunschweig.

Anhalt. 8

Heberhaupt im deutschen Zollgebiet. Hierzu in der Zeit vom 1. August 1890

bis 30. April 1891 1 Zusamme

In demselben Zeitraum des Vorjahres. 9 Die Abweichungen von

61 609 949 836 141 569

5 006 499 54 942 289 754

71 097

3 451 352 472 100

141 324 . 13 778 538 022

110 000

208 120

F 753 314

8 368 1119 623 100 000

432 490 20 667 44 772 hr

9 660 55 400

688 590 11 961

580 9377 3

713 193 45 979

5 234

19

8 075

3 586

1 610 540

17 850 235

2 747 555 449 984

III 1111

375 000

4 816 711 6.575 306

4 973

100 000 49 350 42 469 446 731 1 074 127 3 756 649 182 723

289 037

313 673 1117 083

291 587

2 460 827] 2 045 894 23

19 854

241 20 057

2290

UIIIhn!

9 930

IIII

1 661

6 033 331

1 508 187 1

IIII ““

10 291 010 8 477 822 . [285 341 320 155613460

314 175 5 629 789 258155779 40 705 803

2 460 827

2 075 678 231 661 2 230 313˙5

7 541 519 937

9 491 450 627 262 334 174

n 295 632 330 164091282

5 943 964 260616606 42 781 481

2 461 974 [6

7 032 969 628 199 334 174

298 372 594 139542140

erlin, im Mai 1891.

) 1 8 9 988 3941238458948 2 947 465 der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Berichtigungen.

Kaiserliches Statistisches Amt.

von

Parlamentarische Nachrichten.

Nach den Beschlüssen des einer Land Fassung des

emeindeordnung folgende auses der Abgeordneten vorgenommen worden:

Herrenhauses sind in dem Entwurf Abänderungen der

Zu §. 2 Nr. 3 wurde hinzugefügt:

Wird eine leistu

leistungsfähigen Guts

letzterer als solcher be

einem

nsunfähige Gemeinde so zbleibt

ezirk zugelegt, stehen. w1

8 Zu Nr. 5 desselben Paragraphen wurde bei a der d Hauses der Abgeordneten: „wenn Landgemeinden oder vr Ffassung ühre

öffentlich⸗rechtlichen Verpflichtungen

binzugefügt: Bei Beurtheilung

oder größeren Komm

als bestimmend zu erach

zu erfüllen außer Stande sind“, dieser Frage sind Zuwendun⸗

gen, welche Gemeinden und Gutsbezirken vom Staate

veeHerh cnhen zustehen, nicht en.

b. wurde wie folgt abgeändert; wenn die Zersplitterung eines Gutsbezirks oder die Bildung von

Kolonien in einem Gutsbezirke

Theile desselben ode

die Abtrennung einzelner r dessen Imwandlung in eine Land⸗

gemeinde oder dessen Zuschlagung zu einer oder mehreren Land⸗ gemeinden nothwendig macht, Die durch den Druck bervorgehobene Stelle fehlte in der vom

Hause der Abgeordneten angenommenen

§. 3 lautet:

Fassung.

Ueber die in Folge einer Veränderung der Grenzen der Land⸗

gemeinden und Gutsbezirke

nothwendig werdende Auseinandersetzung

zwischen den Betheiligten beschließt der Kreisausschuß, soweit aber

hierbei Stadtgemeinden in Betracht kommen, der

ezirksausschuß,

vorbehaltlich der den Betheiligten gegen einander zustehenden Klage im Verwaltungsstreitverfahren bei diesen Behörden.

Bei dieser Auseinande

stimmungen zur Ausgleichung der ößfntlich⸗rechtlichen Interessen der Betheiligten zu cegen.. 1-

rsetzung sind erforderlichen Falls Be⸗

Insbesondere können einzelne Be⸗

theiligte im Verhältniß zu anderen Betheiligten, welche für

ewi e kommunale ürsorge getroffen haben, o vorwiegend Lasten in

zu Vorausleistungen verpflichtet werden.

wecke bereits vor der Vereinigung für sich allein

der solche Betheiligte, welche die neue Gemeinschaft bringen, Auch kann, wenn eine

Gemeinde oder der Besitzer eines Gutsbezirks durch die Abtrennung von Grundstücken eine Erleichterung in öffentlich⸗rechtlichen Ver⸗ pflichtungen erfährt, der Gemeinde, welcher, oder dem Guts⸗ bezirk, welchem jene Grundstücke einverleibt werden, ferner der

neuen Gemeinde

letzteren gebildet werden,

oder dem neuen Gutsbezirk, welche aus

eine Beihülfe zu den ihr durch die

Bezirksveränderung erwachsenden Ausgaben bis zur Höhe des der

anderen

theils zugebilligt werden.

Gemeinde oder dem Gutsbesitzer dadurch entstehenden Vor⸗

Im Falle der Vereinigung von Ge⸗

meinden geht das Vermögen derselben auf die neugebildete Ge⸗

meinde über.

Die durch den Druck hervorgehobenen Stellen sind neu ein⸗

gefügt.

1 8 41 ° lautete in der vom Hause der Abgeordneten angenomme⸗

assung: zur Staatseinkommensteuer

oder nach einem fingirten Steuersatze

von aebesteg 4 veranlagt ist und herangezogen werden kann.

und ist vom Herrenhause wie folgt abgeimsert worden:

zur Staatseinkommensteuer meindeabgaben nach

veran

agt ist oder zu den Ge⸗ einem 8

ahreseinkommen von

1“

Scheel.

*⁴

2 704 120144 746 997

754 707] 1 358 700

gezogen wird.

einen

je 4 Stimmen beizulegen.

Auf Antrag

Abgeordneten:

§. 109 ist vom Bei den lichkeit statt. Denselbe

das

Angabe der Tagesordnung machen sind.

hatte:

lichkeit ausgeschlossen werden.

4

im §. 21 Absatz 2 geschriebenen Grundsätzen.

setzung stattfindet.

halten hatte:

zu den Gemeidelasten herange. meideversammlung, welche erf Stimmrechts an die in §. 41

.“ 8 —8

n al⸗

ogen stmalig Nr. 6

11“

timmen,

mehr als 660 in Gemäßheit der §§. 8 und 13 heran⸗

§. 48, 2 erhielt im Herrenhause folgende Fassung:

Denjenigen Besitzern, welche von ihrem im Gemeindebezirke belegenen Grundeigenthum einen Jahresbetrag von 20 bis aus⸗ schließlich 50 an Grund⸗ und Gebäudesteuer entrichten, sind je 2, denjenigen Besitzern, welche von diesem ihrem Grundeigenthum ahresbetrag von 50 bis ausschließlich 100 entrichten,

je 3, und denjenigen Besitzern, welche 100 oder mehr entrichten,

des Kreisausschusses können durch Beschluß des Provinzial⸗Landtages im Einverständ⸗ niß mit dem Ober⸗Präsidenten die vorstehenden Sätze erhöht oder, höchstens jedoch um die Hälfte, ermäßigt werden; auch kann Grundbesitzern, welche die im ersten Absatz erwähnten Steuersätze entrichten, eine größere nicht über 3, 4 und 5 Stimmen, beige Der zweite Absatz lautete nach den

Fazl von Stimmen, jedoch egt werden. eschlüssen des Hauses der

Durch Ortsstatut können die vorstehenden Sätze erhöht oder,

höchstens jedoch um ein Drittel, ermäͤßigt werden.

2Auch kann Grundbesitzern, welche die im ersten Absatz er⸗ wähnten Steuersätze entrichten, eine sd ere Zahl von Stimmen, jedoch nicht über 3, 4 und 5 S errenhause wie folgt gefaßt worden: itzungen der (Gemeindevertretung) findet beschränkte Oeffent⸗

eigelegt werden. Gemeindeversammlung

Zuhörer beizuwohnen,

sind dielenigen Gemeindeangehörigen befugt, denen Gemeinderecht zusteht stände kann durch besonderen Beschluß, welcher gefaßt wird, die Oeffentlichkeit ausgeschlossen werden. statut kann Bestimmung darüber treffen, in ortsüblicher Weise vorher bekannt zu

während das Haus der Abgeordneten folgende Fassung angenommen

Die Sitzungen der Gemeindevertretun Ortsstatut kann Bestimmung, darüber treffen, daß die Sitzungen mit Angabe der Tagesordnung in ortsüblicher Weise vorher bekannt zu machen sind. Für einzelne Gegenstände kann durch besonderen Beschluß, welcher in geheimer Sitzung gefaßt wird, die Oeffent⸗

(§. 41). 8 einzelne Gegen⸗

n geheimer Sitzung Das Orts⸗ daß die Sitzungen mit

sind öffentlich. Das

Der Gemeindeversammlung kann jeder großjährige männliche Gemeindeangehörige als Zuhörer beiwohnen. Bei §. 137 Abs. 7, welcher lautet: Die Vertheilung der gemeinsamen Ausgaben erfolgt nach den für die Vertheilung der Gemeindeabgaben vor⸗

ist vom Herrenhause hinzugefügt worden: sofern nicht auf Grund des §. 130 eine andere Fest⸗

Der Schlußabsatz des §. 149, welcher folgende Fassung er⸗

Denjenigen Gemeindeangehörigen, welche zur Zeit des Inkraft⸗ tretens dieses Gesetzes von einem 660 bis ausschließlich 900 zur sind, steht in derjenigen Ge⸗

Einkommen von mehr als Staatssteuer eingeschätzt und

über die Gewährung eines

c erwähnten Personen zu be⸗

8

Hhess hat (§. 13), ein Stimmrecht nach Maßgabe des §. 48 r

. 1 zu. ist wie nachstehend abgeändert worden: 6 Denjenigen Gemeindeangehörigen, welche zur Zeit des Inkraft⸗ tretens dieses Gesetzes von einem Einkommen von mehr als 660 bis ausschließlich 900 zur Staatssteuer eingeschätzt und zu den Gemeindelasten herangezogen sind, steht in derjenigen Gemeinde⸗ versammlung, welche erstmalig über die Freilassung der im §. 13 erwähnten Personen von den Gemeindelasten zu be⸗ schließen hat, ein Stimmrecht nach Maßgabe des §. 48 Nr. 1 zu.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die über den belgischen Arbeiterausstand gestern nach Schluß der Redaktion und heute früh eingegangenen Nachrichten, die jedoch mit einiger Vorsicht nach den bisherigen Erfahrungen aufzunehmen sind, sprechen übereinstimmend die Erwartung vom baldigen gänzlichen Erlöschen dieser Bewegung aus. Zu besonderer Hoffnung berechtigt das aus Brüssel heute frůͤh eingegangene Wolff'sche Telegramm vom gestrigen Tage, wonach eine Versammlung des Generalraths der Arbeiterpartei und des Bergarbeiterbundes beschlossen hat, Angesichts der Abstimmung der Central⸗Sektion über die Verfassungsrevision den Ausstand im ganzen Lande von heute ab aufhören zu lassen. Aus Charleroi wird gemeldet, wie schon gestern nach Schluß der Redaktion mitgetheilt, daß gestern früh etwa 800 Kohlengrubenarbeiter die Arbeit in Chatelet, Fleurus, Jumet und Gilly wieder aufgenommen haben und sich noch etwa 29 000 Strikende in dem Kohlenbecken von Charleroi befin⸗ den. Die Arbeitseinstellung werde voraussichtlich nicht mehr lange dauern. Die Nachricht von dem Beschluß der Central⸗ Sektion der Kammer wurde von der Bevölkerung mit froßer Befriedigung ft Phnlonrssh Es bildeten si ahlreiche Gruppen um die Maueranschläge, welche den Bes luß ekannt

eben. Die Führer der Arbeitervereinigungen beabsichtigen,

en sch teren die unverzügliche Wiederaufnahme der Arbeit zu empfehlen.

Aus Oberschlesien wird der „Schl. Z.“ vom 19. d. M. ge⸗ schrieben:

Die am Freitag in einen Arbeitsausstand eingetretenen Hütten-⸗ arbeiter der Schlesischen Zinkhütten⸗Aktiengesellschaft zu Lipine dürften nach den bis heute Mittag eingegangenen Nach⸗ richten, Dank dem entschiedenen Auftreten der Verwaltung, sämmtlich

bis auf dreißig Rädelsführer und Haupthetzer, die von der Gesell⸗ schaft entlassen worden sind, zur Arbeit zurückgekehrt sein. Schon am Sonntag war das Verhältniß so günstig, daß von hundert im Betriebe zu erhaltenden Oefen nur noch vier kalt waren.

Aus Kiel erhält die „Köln. Z.“ die Mittheilung: Die Ger⸗ mania⸗Werft stellte in Folge von Differenzen, welche sich am Sonnabend ergeben hatten, am Dienstag die Arbeit bis auf Weiteres ein.

Der Maurerkongreß in Gotha hat, wie die „Volks⸗Ztg.“ berichtet, die Gründung eines „Central⸗Verbandes der Maurer Deutschlands“ beschloßen Die Berliner Maurer werden sich ihm indessen nicht anschließen, vielmehr die Form der Lokalorganisation beibehalten.

Der evangelische Arbeiterverein Wilkau⸗Nieder⸗ haßlau hat nach einem Bericht des „Chemn. Tgbl.“ vom 18. Mai in seiner letzten Ausschußversammlung Stellung zum Arbeiter⸗ kongreß in Paris genommen und erklärt, daß die Vertreter da⸗ selbst durchaus nicht berechtigt seien, im Namen der deutschen Arbeiter aufzutreten, da die evangelischen Arbeitervereine jederzeit des Wahl⸗ spruchs eingedenk seien: Für König und Vaterland!“

Die Buchdruckereibesitzer haben, wie aus Wien der „Volks⸗Z.“ gemeldet wird, beschlossen, den Strikenden keine

orderung zu bewilligen, und auch bei den Gehülfen zeigt ch keine Neigung zu Unterhandlungen Behufs Beilegung des Aus⸗ standes. Sonntag kamen, wie eine Lokalkorrespondenz meldet, 17 000 Fl. an die Strikenden zur Vertheilung, und aus Deutschland, England und aus der Schweiz sollen größere Summen signalisirt sein. Von Seite des „D. B. H.“ wird dagegen unter dem gestrigen Tage mitgetheilt, daß die Zahl der strikenden Buchdrucker ron 2700 auf 1700 gesunken ist. Der größte Theil der bisher Aus⸗ ständigen habe die Arbeit ohne Konzessionen Seitens der Prinzipale wieder aufgenommen. Nach dem „Vorwärts“ wurde die C. Hein⸗ rich'sche Buchdruckerei in Dresden anläßlich des Wiener Buchdrucker⸗ strikes mit Anfertigung Wiener Druckarbeiten beauftragt. In einer am vorigen Freitag stattgefundenen Druckereiversammlung wurde aber beschlossen, die fernere Fertigstellung dieser Arbeiten zu verweigern, und eine Kommission beauftragt, den Geschäftsführer über das Nähere zu unterrichten. Bei der Unterredung zwischen diesem und der Kommission wurde der Letzteren gesagt, daß, wenn die fernere Fertigstellung verweigert würde, Entlassungen stattfinden müßten, da weitere Arbeit nicht vorhanden sei. Da die Drucker bei ihrer Stceruing blieben, wurden zehn Mann durch Entlassung gemaßregelt. er Ausstand der Seidenspinner in Como ist, wie bereits gestern nach Schluß des Blattes mitgetheilt wurde, in Folge von Verhand⸗ lungen, die zu einem befriedigenden Ergebniß geführt haben, als beendet anzusehen.

Ein Arbeiterkongreß für die französischen und italienischen Theile der Schweiz wird, wie dem „Vorwärts“ berichtet wird, von der Arbeiterunion Lausanne auf den 14. Juni nach Lausanne einberufen. Zur Besprechung gelangen die Fragen der Grün⸗ dung eines romanischen Arbeiterbundes mit Reservekasse, der Besetzung der Stelle eines eidgenössischen Fabrikinspek⸗ tors für die stanzssäche Schweiz, der Einführung der obliga⸗ torischen Syndikate Gewerkvereine), der Revision der eid⸗ genössischen Fabrik⸗ und Haftpflichtgesetzgebung, der staatlichen Alters⸗ vnc ncbeitslosenverficherung, der Gruͤndung einer Kranken⸗ und

ülfskasse ꝛc. Nach einer Wolff'schen Meldung aus New⸗York hat eine Versammlung von ausständigen Bergleuten in Scottdale vor⸗ gestern die Fortsetzung des Strikes hescloffen. Hierauf erfolgte eine nicht unbedeutende uhestörung. Zwei Arbeiter, welche der 85 Ehung des Strikes widersprachen, wurden von einer Rotte Strikender verfolgt und schwer mißbandelt. Die Feuerwehr chleuderte Wasserstrahlen gegen die Menge, um sie zu zerstreuen, odann versuchten die Friedensrichter ihr Ansehen geltend zu machen, die Menge aber stürzte sich auf die Letzteren, warf sie u Boden und . ett. wenn die sofort herbeigeeilte Polizei sie nicht daran ehinder e. ö v11““

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