3) das unterm 27. Januar 1891 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenschaft II zu Wawern im Kreise Prüm durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 13 S. 95, ausgegeben den 27. März 1891; 4) das unterm 27. Januar 1891 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenschaft II zu Oberlauch im Kreise Prüm durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 14 S. 107, ausgegeben den 3. April 1891; 5) der Allerhöchste Erlaß vom 23. Februar 1891, betreffend die Genehmigung eines Nachtrags zu den reglementarischen Bestimmungen des Kur⸗ und Neumärkischen Ritterschaftlichen Kredit⸗Instituts, durch die Amtsblätter der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 13 S. 115, ausgegeben den 27. März 1891,
der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. Nr. 13 S. 85, ausgegeben den 2. April 1891,
der Königlichen Regierung zu Marienwerder Nr. 12 S. 69, aus⸗ gegeben den 26. März 1891, 8
der Königlichen Regierung zu Stettin Nr. 12 S. 75, ausgegeben den 20. März 1891,
der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 12 S. 69, ausgegeben den 19. März 1891, K
der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 13 S. 87, aus⸗ gegeben den 28. März 1891, 1
der Königlichen Regierung zu Liegnitz Nr. 12 S. 73, ausgegeben den 21. März 1891;
6) das unterm 23. Februar 1891 Allerhöchst vollzogene Statut für den Gohfelder Deichverband im Kreise Herford durch das Amts⸗ blatt der Königlichen Regierung zu Minden Nr. 18 S. 129, aus⸗ gegeben den 2. Mai 1891; 1““ 8
7) der Allerhöchste Erlaß vom 4. März 1891, betreffend den Sinsfuß des noch nicht begebenen Theils der von der Stadt Char⸗ lottenburg auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 4. No⸗ vember 1889 aufzunehmenden Anleihe von 12 000 000 ℳ, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam Nr. 13 S. 115, ausgegeben den 27. März 1891; G 1
8) das Allerhöchste Privilegium dom 9. März 1891 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Stadt Königsberg i. Pr. im Betrage von 3 000 000 ℳ durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königsberg Nr. 15 S. 111, aus⸗ gegeben den 9. April 1891; 1“
9) der Allerhöchste Erlaß vom 23. März 1891, betreffend den Zinsfuß der von der Stadt Guben auf Grund des Allerböchsten Privilegiums vom 31. August 1890 auszugebenden Anleihe, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. Nr. 17 S. 105, ausgegeben den 29. April 1891. 8
Die Nummer 10 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter 1
Nr. 9447 das Gesetz, betreffend den Geltungsbereich der Jagdscheine. Vom 20. April 1891; unter 8
Nr. 9448 das Gesetz zur Ergänzung des Gesetzes, be⸗ treffend die evangelische Kirchenverfassung in den acht älteren Provinzen der Monarchie, vom 3. Juni 1876 (Gesetz⸗Samml. S. 125). Vom 19. Mai 1891; und unter 1
Nr. 9449 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Erkelenz, Gemünd, Euskirchen, Blankenheim, Düren, Rheinbach, Montjoie, Kleve, Andernach, Koblenz, Münstermaifeld, Boppard, Kirchberg, Meisenheim, Stromberg, Sankt Goar, Bensberg, Bergheim, Grevenbroich, Köln, Ratingen, Mettmann, Elberfeld, Grumbach, Saarlouis, Tholey, Saarbrücken, Bitburg, Neuerburg, Waxweiler, Prüm, Wittlich, Trier und Hermeskeil. Vom 8. Mai 1891. Beerlin, den 28. Mai 1891.
Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt. 4 EeT““
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 28. Mai.
Für die in diesem Jahre stattfindende taktische Uebungsreise von Generalen und Stabsoffizieren der Kavallerie und reitenden Artillerie sind folgende Bestimmungen getroffen worden:
1) Die Divisions⸗ und Brigadeführer, Regiments⸗Commandeure, Generalstabs⸗Offiziere und Commandeure der reitenden Abtheilungen der nach der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 19. Februar 1891 unter Leitung des Inspecteurs der 2. Kavallerie⸗Inspektion, General⸗ Lieutenants von Rosenberg, gegeneinander übenden Kavallerie⸗ Divisionen vereinigen sich im Monat Juli zu einer Uebungsreise unter dem genannten Inspecteur.
2) Die Dauer der Uebungsreise wird auf sechs Tage, ausschließ⸗ lich der Hin⸗ und Rückreise von und zur Garnison, festgesetzt.
3) Bis zum 20. Juni 1891 sind dem Kriegs⸗Ministerium Zeit und Ort des Beginns und Schlusses, sowie der Anlage der Uebungs⸗ reise anzumelden.
4) Zur Bestreitung von Flurschäden wird der Betrag von 100 ℳ zur Verfügung gestellt.
5) Im Uebrigen finden die für die gleichen Reisen im Jahre 1890 gegebenen Bestimmungen vom 16. Juni 1890 Anwendung.
8
8
8 8 Für die Dauer der Erkrankung des Dr. G. Lindes zu 6 Petersburg ist nach einer Bekanntmachung des Reichs⸗ kanzlers an Stelle desselben dem Dr. Adolf Wagner da⸗ selbst auf Grund des §. 42 Ziffer 2 der Wehrordnung die Ermächtigung ertheilt worden, die im §. 42 unter Ziffer 1 a
und b bezeichneten Zeugnisse über die Untauglichkeit oder bedingte Tauglichkeit derjenigen militärpflichtigen Deutschen auszustellen, welche ihren dauernden Aufenthalt im innern
“ AAX“ Rußland haben. 11““ “ 11““ 8 1
übernommen.
Der Königlich bayerische Gesandte am hiesigen Aller⸗
Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäst. 8e
höchsten Hofe Graf von Lerchenfeld⸗Köferin
Gesandtschaft wieder üͤbernomuen. 8
LEEW11111“ 8 Der Königliche Gesandte am Großherzogli badischen Hofe, Wirkliche Geheime Rath von Eepberzogich ist 68 dem ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub nach Karlsruhe zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder
Württemberg.
Stuttgart, 27. Mai. Seine Majestät der König leidet,
wie der „St.⸗A. f. W.“ meldet, seit einiger Zeit wieder an Unterleibsstörungen, wogegen eine Trinkkur mit Wildunger Wasser ärztlichem Rathe lge gebraucht wird. In der letzten Nacht hat sich etwas Fieber gezeigt und Seine Majestät ist dadurch heute veranlaßt, zu Bett zu bleiben.
Baden.
Karlsruhe, 27. Mai. Seine Königliche Hoheit der Großherzog wohnte vorgestern dem in Emmendingen ab⸗ gehaltenen Verbandstage des Militärvereins⸗Gau⸗ verbandes „Breisgau“ bei und richtete bei dieser Ge⸗ legenheit im Anschlusse an das vom Vorstande des Gauverbands ausgebrachte und von den versammelten Vereinen begeistert aufgenommene Hoch auf den Landesfürsten an die Ver⸗ sammlung Worte des Dankes und der Mahnung. Die Rede Seiner Königlichen Hoheit lautet in der von der „Badischen Landeszeitung“ dargebotenen Fassung, jedoch mit einigen Ab⸗ änderungen, durch welche nach dem We. des Gewährs⸗ manns der „Karlsr. Ztg.“ die Worte des erlauchten Redners bestimmter zum Ausdruck kommen, folgendermaßen:
„Es ist mir die nicht leichte Aufgabe geworden, nach den Worten des Herrn Vorredners, nach seiner Schilderung alles dessen, was Sie erfüllt, was Sie bewegt, was Sie geloben, noch mehr zu Ihnen zu sprechen. Ich spreche Ihnen meinen Dank aus dafür, daß Sie es verlangten, mich in Ihrer Mitte zu wissen, und gerne bin ich Ihrem Rufe gefolgt, weil ich weiß, unter welch treuen Herzen ich mich be⸗ finde. Ich bin um so lieber gefolgt, weil ich weiß, daß Viele unter Euch das miterlebt und mitgewirkt haben an allem Dem, was Großes geleistet wurde. 8 8
Meinen verbindlichsten Dank verbinde ich mit einer treugemeinten Mahnung, und diese Mahnung richte ich zunächst an die unter Euch, die einen Krieg mitgemacht haben, nicht nur an Die, die mit dem Eisernen Kreuz geschmückt sind, sondern auch an Jene, die mit der Medaille aus dem Kriege zurückkehrten; Sie müssen erziehend wirken, Sie müssen vorbildlich wirken, Sie müssen dazu beitragen, daß die jüngere Generation empfinden lerne, was es heißt, dem Vaterlande treu zu dienen. Suchen Sie die Empfindungen, die Sie in den schwersten Zeiten gesammelt haben, auf die junge Generation zu übertragen. Si sollen schildern, Sie sollen lehren, daß auch die junge Generation, die erst aus dem Dienste trat, durchdrungen werde von solchem Geiste!
Was heißt denn dienen?
Sich selbstlos unterordnen und einfügen in die Gliederung, welche geschaffen ist zum Schutz und Frommen der höchsten Interessen. —
Ich richte meine Mahnung aber auch an alle Diejenigen, die erst nach dem Kriege in den Dienst des Heeres getreten sind, und freue mich, daß so Viele in die Kriegervereine eintreten, welche durch diese Schule gegangen sind. Ich richte die Mahnung an dieselben, festzuhalten an dem, was Sie in der Armee gelernt haben, an dem Eid der Treue, der zu Sieg ebenso sehr als zu Erfolg im Innern führt; sich zu büten vor allen den Ver⸗ suchungen, die im öffentlichen Leben sich in allerlei Gestalt, auch in der Gestalt vermeintlichen guten Rathes, so leicht an das Herz herandrängen, um es zu verführen. Da heißt es aufmerksam sein auf der Warht gegen solche Versuchungen! Wenn das nicht der Fall ist, meine Freunde, so geht es übel, wie Manche unter Euch, die noch aus früherer Zeit stammen, sich der Erlebnisse erinnern, welche zur Auflösung der Ordnung geführt haben. Wenige sind noch aus dieser Zeit vorhanden, aber diese Wenigen können es bezeugen, wohin der Eidbruch führt. Ich will nicht näher auf diese Ereignisse eingehen, ich will Ihnen nur einige Eindrücke aus denselben wiedergeben.
Man sollte glauben, daß die Regierungszeit des hochseligen Groß⸗ herzogs Leopold, der mit Recht der Gütige genannt wurde, eine solche war, in der nicht viel zu wünschen übrig blieb an Freiheiten, an freiheitlichen Einrichtungen. Wenn man jener Regierung einen Vor⸗ wurf machen kann, so ist es, daß sie vielleicht nicht kräftig genug war. Es war zu viel Liebe da, und die ist mißbraucht worden, und dieser Mißbrauch hat dazu geführt, daß Viele, und ich mit ihnen, zu den Waffen greifen mußten, um unser Leben zu schützen vor meuterischen Rotten. Dieser Treubruch wurde dann viel schwerer bestraft, als die Betreffenden sich einbilden konnten, daß er bestraft werde.
Dieser Treubruch hat zu gar vielen üblen Folgen geführt, aber auch zur Erkenntniß, daß es ohne Ordnung nicht geht, und diese ist hergestellt worden. Nun, meine Freunde, vor solchen Gefahren ist man nie sicher, Verführer hat es zu jeder Zeit gegeben und giebt es heute noch. Zuerst wird gerüttelt an der Autorität, dann sagt man: „Es geht nicht mehr so, es muß anders werden“, und das sind Utopien, das heißt verrückte Dinge! Vor diesen Dingen muß man sich hüten! Also mahne ich Sie, trachten Sie darnach, daß diese Ordnung nicht gestört werde. Ich vertraue auf Sie Alle, daß Sie mich ver⸗ stehen und auch meiner Meinung beitreten werden.
Wir hatten vor nicht langer Zeit einen schweren Verlust zu be⸗ klagen, den ich gerne mit Ihnen bespreche: Wir haben unsern Feld⸗ marschall Moltke verloren. Sie Alle wissen seine Verdienste zu schätzen; Viele unter Ihnen haben ihn noch gesehen, und Alle kennen nicht nur seinen Namen, sondern wissen auch seine Bedeutung zu schätzen. Er war der selbstloseste und treueste Diener seines Kaisers, der hingebendste Führer seines Vaterlandes; seine Größe liegt in seinem Charakter, er war der größte, edelste und zugleich der be⸗ scheidenste Charakter, den man finden konnte.
Er hat die große Tugend bewährt, Selbstlosigkeit und Uneigen⸗ nützigkeit zu üben. Folgen wir ihm nach in diesen Eigenschaften, denn die Selbstlosigkeit ist die Grundlage der Unterordnung; es giebt keine Freiheit im Leben ohne Unterordnung und ohne die Selbstlosigkeit. Auf dieser Grundlage wollen Sie stets eingedenk sein der Treue, die wir dem Vaterlande geschworen, die wir ihm schuldig sind, nicht nur unserem engeren, sondern unserem großen weiten Vaterlande. Bewahren Sie sich Ihre Liebe und Treue zu diesem Vaterlande, denn Viele zunter Ihnen, auch von Denen, die man Landsturm nennt, sind vielleicht noch berufen, die Waffen zu ergreifen. So Gott will, wird uns das erspart bleiben; wenn es aber nicht anders sein kann, dann müssen wir unsere ganze Kraft einsetzen, mit der ganzen Hingebung uns dem Vaterlande weihen. So scheide ich denn von Ihnen, meine Freunde, mit der Zuversicht, daß wir uns verstehen, daß die Worte, die ich heute an Sie richtete, verstanden und gewürdigt werden. Ich habe das Ge⸗ fühl, einig mit Ihnen zu sein und insbesondere in dem Ruf: Es lebe unsere geliebte badische Heimath, sie lebe hoch! hoch! hoch!“ “
Dessau, 27. Mai. Seine Königliche Hoheit der Groß⸗ herzog von Luxemburg ist 18c einer Mittheilung der „Magd. Ztg.“ heute nach Frankfurt a. M. abgereist.
1 pe 1““ ““ 1“ SDesterreich⸗Ungaarrn.
Gestern Nachmittag fand bei Seiner Majestät dem Kaiser und König in Schönbrunn zu Ehren der deutschen und schweizerischen Delegirten für die Handels⸗ vertragsverhandlungen ein Diner statt, zu welchem auch der Minister des Aeußern Graf Kälnoky, der deutsche Botschafter Prinz Reuß, der schweizerische Gesandte Aepli und der Sektions⸗Chef Glanz von Aicha, sowie die Delegirten Oesterreich⸗Ungarns geladen waren. Der „Presse“ zufolge haben die schweizerischen Delegirten für die Handels⸗ vertragsverhandlungen in der Konferenz am Dienstag die
Forderungen ihrer Regierung schriftlich formulirt überreicht und dafür die österreichisch⸗ungarischen und deutschen Forderungen entgegengenommen. Die nächste gemeinsame Konferenz findet am Sonnabend, den 30. d. M. statt.
In der gestrigen Sitzung des Budgetausschusses erhob dem „W. T. B.“ zufolge der jungczechische Abgeordnete Herold gegen die Regierung den Vorwurf, daß seit zwölf Jahren in den großen politischen und sozialen Fragen, namentlich aber in den Fragen der Verfassungsreform und Betresss der von dem böhmischen Volke angestrebten Auto⸗ nomie ein Stillstand eingetreten sei. Aus der ablehnenden Haltung der Regierung gegenüber einer Verfassungs⸗ änderung und der damit verbundenen Krönung des Kaisers zum Könige von Böhmen, wie aus dem Umstande, daß mit dieser ablehnenden Haltung der Regierung der böhmische Aus⸗ leich in Verbindung gebracht wurde, sei zu ersehen, daß die die berechtigten Wünsche des böhmischen Volkes nicht erfüllen wolle. Der Minister⸗Präsident Graf Taaffe betonte dem gegenüber unter Hervorhebung der durch die all⸗ seitige Anerkennung der Verfassung erzielten Fortschritte, daß der Ausbau und die Erweiterung der politischen Grund⸗ rechte in Oesterreich wegen der ausschließlichen Be⸗ urtheilung solcher Fragen aus nationalem Gesichtspunkte be⸗ sondere Schwierigkeiten bieten. Für eine Erweiterung der Autonomie bilde die Erzielung des nationalen Friedens die nothwendige Vorbedingung. Die Regierung hätte darum einen Ausgleich zwischen den Nationalitäten in Böhmen ver⸗ sucht; leider seien dabei Verhältnisse eingetreten, die eine voll⸗ ständige Verwirklichung der Absichten der Regierung noch nicht ermöglichten. Die Regierung halte an den Wiener Punktationen fest und strebe die vollständige Durch⸗ führung derselben an; die Regierung halte ferner an der deut⸗ schen Amtssprache als der nothwendigen Voraussetzung einer einheitlichen Administration fest; sie werde dagegen den Bedürf⸗ nissen der Bevölkerung bezüglich der Muttersprache im Parteien⸗ verkehr in jeder Beziehung entgegenkommen. Die Jungezechen Herold und Kaizl erklärten die Ausführungen des Minister⸗ Präsidenten für unbefriedigend und erneuerten ihr Verlangen, die berechtigten Wünsche des böhmischen Volkes anerkannt zu sehen. Der Abgeordnete Kozlowsky brachte darauf eine Resolution ein, welche fordert, daß das Ministerium des Aus⸗ wärtigen auch in Zukunft seine Bemühungen fortsetze, die Wieder⸗ aufhebung der in der englischen Bill von 1886 und in dem Erlaß des französischen Ackerbau⸗Ministeriums Betreffs der Einfuhr von Vieh enthaltenen Bestimmungen zu erreichen, ebenso möge das Ministerium dahin wirken, daß die den Verträgen zuwiderlaufenden Beschränkungen der Vieheinfuhr Seitens der Schweiz aufhören, und endlich dafür Sorge tragen, daß die österreichisch⸗ungarischen Botschafter und Konsulate in West⸗ Europa genaue, zur Weiterverbreitung bestimmte Informationen über den Zustand der Veterinärpolizei in Oesterreich erhalten. Die Resolution wurde angenommen.
Großbritannien und Irland.
Die Königliche Kommission zur Untersuchung der Arbeiterfrage hielt am 26. d. ihre zweite Vorversamm⸗ lung ab. Mit Ausnahme des an der Influenza erkrankten Lord Derby und des Abgeordneten Mundella waren alle Mitglieder erschienen. Die Kommission billigte den Vorschlag, sich in drei Unterausschüsse zu trennen, von denen der erste die Eisen⸗ und Kohlenindustrie, der zweite die Verkehrsmittel und die Landwirthschaft und der dritte die Textilindustrie zum Gegenstande seiner Nach⸗ forschungen machen solle. Jesse Collings wünschte einen eigenen Ausschuß für die Landwirthschaft eingesetzt zu sehen. Die meisten Mitglieder aber waren der Ansicht, daß die Kom⸗ mission hierzu nicht zahlreich genug wäre.
Das Dunkel, welches den Zusammenstoß zwischen den portugiesischen Truppen und dem Polizei⸗Corps der britischen Süd⸗Afrika⸗Gesellschaft umgiebt, hat sich immer noch nicht gelichtet. Weder auf dem Kolonialamt noch in den Bureaus der Süd⸗Afrika⸗Gesellschaft in London sind bis jetzt ausführliche Nachrichten eingetroffen. In wohlunter⸗ richten Kreisen glaubt man, daß zwei Zusammenstöße statt⸗ gefunden haben. Die „Times“ schreibt:
Es scheint, als ob eine Streitmacht von 200 — 250 Europäern (Portugiesen), verstärkt durch 500 voraussichtlich von „Gouveia“
stellte Eingeborene, bis Massi Kesse vorgedrungen waren, welches auf Wunsch Lord Salisbury's von den vier Beamten der Suüdafrikanischen
Gesellschaft, welche die portugiesischen Depots bewacht hatten, geräumt worden war. Wahrscheinlich gingen die Portugiesen dann weiter bis
zu dem nur einige Meilen entsfernten und Lerade jenseits
der in dem Vertrag vom 20. August v. J. bestimmten Grenzlinie gelegenen Mutassa Da Lord Salisburv keinen Be⸗ fehl zur Räumung desselben ertheilt hatte, so befand sich in demselben noch eine vielleicht aus sechzig kräftigen, wohl⸗
disziplinirten und bewaffneten Männern bestehende Polizei⸗Abtheilung
der Sürd⸗Afrika⸗Gesellschaft, welcher ein Maschinengeschütz zur Ver⸗ fügung stand. Die Portugiesen, zum größten Theil jene heißblütigen Studenten, welche vor einigen Monaten Lissabon verlassen hatten, um die der Ehre ihres Vaterlandes zugefügten Beleidigungen zu rächen, hatten dagegen vier derartige Geschütze. Es läßt sich leicht denken, daß die ihren Gegnern numerisch weit überlegenen Portugiesen nicht lange zauderten, dieselben zur Uebergabe aufzufordern. Ein Zusammer stoß,
in welchem die Portugiesen geschlagen wurden, war die unvermeidliche
Folge. Daß es den Portugiesen gelungen sein sollte, bis in die nächste Nähe von Fort Sali bury, welches mindestens 100 Meilen von Masst⸗Kesse entfernt ist, zu kommen, ist im höchsten Grade un⸗ wahrscheinlich. Sollte sich der Gang der Ereignisse, wie hier ange⸗ deutet, zugetragen haben, so dürfte, wie man auf den Bureaus der Süd⸗ afrika⸗Gesellschaft glaubt, Lord Salisbury dieser und der portugiesischen Regierung die Regelung der Angelegenheit überlassen, sodaß die derzeit zwischen England und Portugal schwebenden Verhandlungen nicht dadurch beeinflußt würden. Was den angeblichen Zusammen⸗ stoß mit „Major“ Johnston auf dem Pungwe⸗Fluß anbetrifft, so glaubt man, daß die Portugiesen nach ihrer Niederlage sich längs des Pungwe zur Küste zurückgezogen und auf dem Wege mit Johnston und seinen Pionieren zusammentrafen und aneinander geriethen. Baron Hirsch hat in einer Unterredung dem Pariser Vertreter des „Reuter’schen Bureaus“ seine Ansicht über die russische Judenfrage kundgegeben. Er 9 8 die heutige Austreibung der Juden keineswegs für ein unbedingtes Uebel, da dieselbe über kurz oder lang doch unvermeidlich eingetreten wäre. Er giebt daher jedwede Hoffnung auf einen Widerruf des Edikts Seitens der russischen Regierung vollständig auf,
möchte jedoch von dem Zaren zwei nebensächliche Zugeständnisse
erlangen: erstens, daß die Austreibung in humaner, civilisirter Weise sich vollziehe, zweitens, daß sie auf eine Periode von zwanzig Jahren vertheilt werde, innerhalb welcher alljährlich eine gewisse Anzahl Juden Rußland verlassen, der Ne aber bis dahin unbehelligt bleiben würde. Mintlerweile lieten sich passende Ansiedlungsplätze ausfindig machen.
8 89 Der Vize⸗König von Indien hat, laut Meldung aus Kalkutta, den Major Maxwell, politischen Agenten in Manipur, telegraphisch zu der Gefangennahme des Sena⸗ putty beglückwünscht. Das über die Leiter des Aufstandes verhängte Todesurtheil wird nicht vollzogen werden, bevor die vom General Collet erhobene Beweisaufnahme an die Regie⸗ rung gelangt ist. — Inzwischen ist in Keonghur, einem der Orissa⸗Vasallenstaaten, ein neuer Aufstand ausge⸗ brochen. Wie es in einem Reuter’schen Telegramm vom 23. d. heißt, wurde der Schatz des Maharajah geplündert, die Gefangenen freigelassen und die Verkehrs⸗ straßen blockirt. Die Aufständischen sind die Bhooyalls, welche sich im Jahre 1868 zum letzten Mal gegen die Engländer erhoben hatten. Von Kalkutta ist ein 250 Mann starkes Polizei⸗Corps gegen sie abgesandt worden und außerdem hat die Singhboom⸗Abtheilung des 17. bengalischen Infanterie⸗ regiments in Kalkutta Befehl erhalten, marschfertig zu sein,
um sobald wie möglich gegen Keonghur vorzurücken.
3 Frankreich. 8
Paris, 28. Mai. Die Deputirtenkammer nahm, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern den Gesetzentwurf an, be⸗ treffend die Sicherung des Vorrathes von Mehl auf 2 Monate für die in befestigten Plätzen wohnende Bevölkerung im Falle eines Krieges. Einen Theil der Kosten hierfür hat die Munizipalität der betreffenden Plätze zu tragen. Die Nachtragskredite, insbe⸗ sondere diejenigen für Dahomey wurden gleichfalls angenommen. In der Budgetkommission hatte sich eine gewisse Opposition gegen letztere gezeigt, indem man sich daruͤber beklagte, daß verschiedene Ausgaben gemacht worden seien, ohne die Kammer zu befragen.
Die parlamentarische Armeekommission stimmte dem Gesetzentwurf, Betreffs Bildung eines neuen s ubdivisio⸗ nären Infanterie⸗Regiments, zu, mit dem Amendement, daß das Offizierscadre aus den disponiblen Offizieren der Marine⸗Infanterie gebildet werde.
Feuvrier, der Schwiegervater von Triponé, ist gestern als in die Affaire Turpin verwickelt, in Le Creusot ver⸗ haftet worden. Die Nachricht, Triponé sei bereits wieder in Freiheit gesetzt, beruht auf Irrthum.
Ein Telegramm des Gouverneurs vom Senegal bestätigt, daß der Administrator Forichon bei cinem Tumult, als er den Handel mit Sklaven hindern wollte, ge⸗ tödtet wurde. (Siehe Nr. 122 des „R. u. St.⸗A.“ vom 27. d. M.) Zwei Tirailleurs, welche ihn beschützen wollten, wurden verwundet. „Der Gouverneur begab sich an den Ort der That, um eine Untersuchung anzustellen.
Rußland und Polen.
Zur Feier des Jahrestages der Krönung des Kaisers Alexander III. celebrirte, wie „W. T. B.“ aus Moskau meldet, der Metropolit Johannikius gestern im Beisein des Großfürsten und der Großfürstin Sergius die Liturgie. Zum Empfange des Kaisers und der Kaiserin ist die Stadt festlich geschmückt. Die Auffahrt zum Kreml ist auf Son nabend festgesetzt.
Wie die „Nowoje Wremja“ meldet, hätten verschiedene
russische geistliche Akademien mehrere ihrer Zöglinge
Behufs Studiums der Philosophie an die Universitäten
in Göttingen, Jena und anderen deutschen Städ
sendet. 6 MNNiederlande. Die Königin Wilhelmine und die Königin⸗ Regentin ertheilten, wie „W. T. B.“ aus Amsterdam
meldet, gestern Vormittag von 91 bis 12 ¼ Uhr Audienzen, zu welchen überaus zahlreiche Personen erschienen waren.
Von 3 bis 4 ½ Uhr Nachmittags fand in der protestantischen Kirche (Nieuwe Kerk) eine Feierlichkeit statt, bei welcher den
Königinnen eine Erinnerungsmedaille überreicht wurde. 8 Bei der vorgestrigen Ergänzungswahl für den Ge⸗
meinderath wurden, wie man der „Köln. Ztg “ berichtet, ein radikaler Kaufmann und ein Arbeiter gewählt; die beiden liberalen Gegenkandidaten waren zwei Advokaten gewesen, die
verhältnißmäßig wenige Stimmen erhielten, da die von radikaler Seite ausgegebene Losung, das juristische oder Advokatenelement, das im Gemeinderath schon ohnedies un⸗ verhältnißmäßig stark vertreten ist, nicht noch weiter zu ver⸗
8 stärken, auch in vielen liberalen Kreisen Beifall gefunden zu haben scheint. Die Antirevolutionären stimmten zusammen
mit den Radikalen, während die Katholiken dieses Mal gar keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hatten. 1 Serbien. Belgrad, 26. Mai. Das Amtsblatt theilt mit, daß der Bauten⸗Minister Velimirovics mit der Stellvertretung des heute abgereisten Minister⸗Präsidenten Paschics betraut sei,
dessen bereits früher projektirte Abreise in Folge der jüngsten
Vorgänge wiederholt verschoben worden war.
Amerika.
Vereinigte Staaten. Aus New⸗York wird, dem W. T. B.“ zufolge, die Meldung für unrichtig erklärt, daß
die Regierung der Vereinigten Staaten eine Einmischung
in die chilenischen Angelegenheiten beschlossen habe. Seitdem der Gesandte der Vereinigten Staaten vor längerer Zeit in Santiago seine guten Dienste angeboten, seien Seitens der Union keine weiteren Schritte gethan worden. mexikanische Regierung weist die
1— hdung einer Parteinahme ihrerseits zurück. Nach einer Mittheilung der mexikanischen Gesandtschaft in Paris ist der Kongreßpartei gehörigen chilenischen Kreuter gEsmeralda“ zwar die Erlaubniß ertheilt worden, sich in Acapulco mit den zu einer Fahrt bis zur chilenischen Küste nöthigen Kohlen zu versorgen; dieses Vorgehen der mexi⸗ kanischen Regierung bedeute jedoch keineswegs eine Anerkennung
der chilenischen Kongreßpartei als kriegführende Macht, sondern die zugestandene Erlaubniß beruhe lediglich auf der schwierigen
Lage der „Esmeralda“.
Aus New⸗Orleans vom 26. Mai meldet „R. B.“:
Die Anwälte, welche die Vertheidigung der Detectivs O'Malley und Me Crismal übernommen haben, die Beide der Bestechung der Mitglieder der Jury bei dem Hennessey'schen Mordprozeß beschuldigt sind, haben erklärt, daß sie eine Verlegung des Prozesses nach einer anderen Stadt beantragen wollen, da ihre Klienten in New⸗Orleans keine gerechte unparteiische Untersuchung finden würden.
Chile. Eine der „Hamb. Börsenh.“ zugegangene Depesche aus Jquique bezeichnet die Nachricht von Torpedo⸗ Angriffen auf Jquique als gänzlich falsch. — Als Ver⸗
provisorischen Regierung für Washington wird uriz genannt. — Ein in Paris eingegangenes quique erklärt auch die Nachrichten von Gegenrevolution gründet und meldet ferner, daß Pedro Monti provisorischen Regierung in Mexiko ernannt
Telegramm aus in Iquique als
zum Vertreter der worden sei.
Nach in Paris eingegangenen Meldungen des beschloß in Folge gemeinsamen Vorgehens des chinesische Auswärtige Amt eine e am 13. Mai gemeldete Zerstörung ission in Wuhu zu gewähren.
H „W. T. B.“
diplomatischen Corps das
Entschädigung für di der katholischen M
Egypten. Die egy
Köln. hta “ ptische Regierung hat, wie man der 82 0 n. 3 g.
beschlossen, das Salz⸗ n unter der Bedingung Verbraucher um ein Viertel Die Regierung richtete ferner ein Rund⸗ sie um Genehmigung zur Ver⸗ Gefälle zu gesundheits⸗ iro nachsucht.
über London meldet,
monopol auf eine Reihe von Jahre abzugeben, daß der Preis für die ermäßigt werde. ben an die Mächte, worin
wendung eines Theils der Oct. fördernden Anlagen in Ka
Puarlamentarische Nachrichten.
ssion des Hauses der Abgeordneten zur Gesetzentwurfs, betreffend die Verlegung der und Bettage, hat sich konstituirt und zum Vor⸗ sitzenden den Abg. Simon von Zastrow, den Abg Francke (Tondern) und Köhler gewählt.
— Die Kommission des Hauses der Abgeordneten orberathung des Gesetzentwurfs, betreffend für die Provinz Sachsen, h Sitzung die erste Lesung des Entwurfs bee Dehatte wurden sämmtliche Paragraphen in der Fas Die zweite Lesung findet morgen Abend statt.
Die Kom Vorberathung des Landes⸗Buß⸗ zu dessen Stellvertreter zum Schriftführer den Abg. Dr.
die Wegeordnung m Dienstag abgehal⸗ Nach längerer sung des Herren⸗
at in ihrer a
hauses angenommen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Eine heftige Windhose durchtobte am 24. Mai d die Oberförsterei Jablonken, egierungsbezirks Königsberg belegen, in W. nach NNO. und war
Nachmittags 3 Uhr, Kreise Osterode des R der Richtung von 88 raum von kaum zwei Minuten auf und 4 km langen Bahn schätzungsweise ca. Kiefernholz.
f in einem Zeit⸗ ihrer ca. 200 m breiten 20 000 Festmeter
Der hierdurch verursachte Schaden ist nicht unbetr da zum Theil 40 jährige Stangenhölzer vernichtet un die gebrochenen haubaren Hölzer in des Schaftes sehr entwerthet worden
Die Ortschaften Alt die Ortschaft schneidemühle
olge der Zersplitterung
Jablonken und Königswiese, ferner Barniece und die dortselbst befindliche sowie das Oberförster⸗ und Förster⸗E Jablonken sind durch die Windhose zum Theil star
Menschenleben sch Opfer gefallen zu sein
tablissement k beschädigt
einen der Katastrophe indessen nicht zum
Aufforstungen.
Die Königliche Forstverwaltung im Re fortdauernd bestrebt, ödes Heideland, welche zu erwerben und aufzuforsten. Abgeneigtheit der
gierungsbezirk Stade ist 8 mit den Forsten grenzt, Leider tritt diesen Bestrebungen die Besitzen zu ver⸗ Heidegüter würden
Landbewohner,
Erwerbungen in Bevölkerung Die Neigung
Verminderung Geestlandes eigenen Aufforstungen von Oedland ist bei den Geestbewohnern in den letzten Jahren rege ge Gewährung von Aufforstungs⸗Prämien, zu
Domänen und Forsten
Jahren je 5000 ℳ bewilligt hat, gefördert.
gegenwärtig jährlich ca. 1000 Morgen Oe Regierungsbezirk aufgeforstet werden.
worden und wird durch welchen der Minister für Landwirthschaft, Man kann annehmen, daß
Die landwirthschastliche Ausstellung in Bremen vom 4. bis 8. Juni 1891. Bremen, am 26. Mai 1891.
ar orbereitungen zu der großen landwirthschaftlichen
sstellung in Bremen sind abgeschlossen. todte Theil der Ausstellung ist zum Theil jetz aufgestellt, und die Thiere steh der Ausstellung ist erschienen.
des Präsidenten der Deutschen Landwirthschafts⸗ Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs von
Tage Seitens des Ortsausschusses stattgefu Ausstellungsplatzes gezeigt, daß s bereitungen zur Ausstellun ihre Aussteller und Gäste
Bei günstiger Witterung ist wirthschaftliche Bevölkerung von einem Theile von Mecklenburg, schweig, der Altmark u. s. w. lich werden auch die Gesellschaft aus ganz Deutschland herbeieilen, ergreifen, die hochberühmten Viehzüchtungen und Elbe und in den Nordseemarschen an ihrem Ursprung zu besich⸗ tigen, ebenso die Marsch⸗ und die Moorwirthschaft des nordwestlichen Deutschlands kennen zu lernen.
Die Mühen und Kosten, welche die Aussteller haben, und die Be⸗ schwerden, welche die Ausstellung allen Richtern, Ordnern, man kann auch wohl sagen Besuchern bringen wird, werden hoffentlich zu dem Ergebniß führen, daß die Landwirthschaft, dieser Grund und Eckstein unseres Volks⸗ und Staatslebens, besonders im nordwestlichen Deutsch⸗ land durch diese Veranstaltung einen kräftigen Anstoß zum Fortschreiten geboten hat.
Die Ausstellung währt fünf Tage, und zwar von Donnerstag., Es ist Vorsorge getroffen, daß
t schon auf dem Platze en zur Verladung bereit. Der Katalog und endlich hat eine unter der L Gesellschaft, Seiner Oldenburg am heutigen s ndene Besichtigung des sämmtliche Bauten und sonstigen Vor⸗ g fertig sind und demnach die Gesellschaft empfangen kann.
zu erwarten, daß die gesammte land⸗ Hannover und Oldenburg, Holstein, Westfalen, Rheinland, Lippe, Braun⸗ die Ausstellung besuchen wird, nament⸗ Mitglieder der Deutschen Landwirthf um die Gelegenbeit zu der unteren Weser
den 4., bis Montag, den 8. Juni. getr sowohl diejenigen, welche durch ein etwas erhöhtes Eintrittsgeld ge⸗ schützt sich mit einer verhältnißmäßigen Ruhe einem eingehenden Studium der Ausstellung widmen wollen, dies in den ersten Tagen aufs Beste thun können, während ein niedriges Eintrittsgeld in den letzten beiden Tagen auch dem kleinen, weniger bemittelten Mann Gelegenheit giebt, die Fülle der Gegenstände zu besichtigen.
Der Umfang der Ausstellung ist ein sehr bedeutender, es werden ausgestellt 2500 Stück Großvieh, und zwar:
384 Pferde, zumeist aus den edlen warmblütigen S 912 Rinder, zumeist aus den Niederungsschlägen, '723 Schafe, zur größeren Hälfte Wollschafe, 482 Schweine, größtentheils aus den weißen Schläge An Geflügel wird zur Stelle
Stamm Hühner und 279 Stamm Tauben, zumeist
Die Abtheilung der landwirthschaftlichen Erzeugnisse und Hülfs⸗
stoffe ist mit fast 5000 einzelnen Gegenständen beschickt. Außerdem
st Gar tenbau und Fischerei vertreten und endlich werden 2500 Ma⸗
schinen ein pollständiges Bild dieser für den Landwirth so unentbehr⸗ lichen Arbeitsgeräthe geben; sie sind vertreten vom Dampfpflug bis zum geringsten Handgeräth.
(F) Gothenburg, 25. Mai. Die mit der allgemeinen land⸗
wirthschaftlichen Ausstellung verbundene Viehausstellung
wird eine sehr umfangreiche werden, denn es sind nicht weniger als 850 Stück Rindvieh aus allen Theilen des Landes angemeldet worden, ferner 245 Pferde, 130 Schweine und 130 Schafe. 1“ ““ 1 c v1X“ Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 27. Mai gestellt 10591, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 26. d. M. gestellt 3902, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Köln, 27. Mai. Wie die „Kölnische Zeitung“ meldet, beschloß
“
die Hauptversammlung des rheinisch⸗westfälischen Roheisen⸗
verbandes einstimmig das Verbandsabkommen bis zum 1. Januar 1893 zu verlängern. Die Preise für Gießereiroheisen blieben unverändert, diejenigen für Puddelroheisen Luxemburger Beschaffen⸗ heit und für Thomaseisen wurden je nach Bezugsstelle um 2 — 3 ℳ erhöht. Die niederrheinisch westfälische Verkaufsstelle für Qualitäts⸗
PE“ beschloß ebenfalls die Verlängerung bis zum 1. Januar
„Nach der „Kölnischen Volkszeitung“ konstatirt der Sieger⸗ länder Eisenbericht eine bessere Stimmung. Die Verhand⸗ lungen wegen einer neuen Vereinigung machen, wie dasselbe Blatt meldet, nur geringe Fortschritte. Die rheinisch⸗westfälische und die schlesische Gruppe seien für ein neues Syndikat, jedoch hätten die füddeutschen und die siegerländischen Werke noch nicht ausnahmslos zugestimmt.
Leipzig, 27. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,32 ½ ℳ, pr. Juli 4,35 ℳ, pr. August 4,40 ℳ, pr. September 4,40 ℳ, pr. Oktober 4,45 ℳ, pr. November 4,45 ℳ, pr. Dezember 4,45 ℳ, pr. Januar 4,45 ℳ Umsatz 225 000 kg. Ruhig.
Wien, 28. Mai. Wie die „Presse“ meldet, werden die Ver⸗ handlungen über die Ablösungssumme für die Verstaatlichung der ungarischen Staatseisenbahn am Sonnabend im ungarischen Handels⸗Ministerium wie der aufgenommen werden.
8 der Generalversammlung der Südbahngesellschaft er⸗ klärte der Präsident des Verwaltungsraths, Baron Hopfen, gegenüber den Ausführungen einiger Aktionäre, den Grundschaden der Gesell⸗ schaft bilde das Mißverhältniß zwischen der Höhe des Aktien⸗ kapitals und des Prioritätenkapitals, sowie die Zins⸗ zahlung der Prioritäts⸗Obligationen in Gold. Verborgene Schäden existirten nicht; die Konversion der 5 % Priori⸗ täten biete große Schwierigkeiten dar, die Verwaltung werde diese Frage in weitere Erwägung ziehen. Die Versammlung lehnte sodann den Antrag Baumfeld, den Beschluß der Dividendenvertheilung zu vertagen, ab und genehmigte die vorgeschlagene Dividende von 4 Fr. pro Aktie.
Die Generalversammlung der Nordwestbahn genehmigte die Vertheilung einer Dividende von 9 ½ Fl.
Der für die Generalversammlung bestimmte Nachtragsbericht der Donau⸗Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft theilt den bekannten Vertrag mit der österreichischen Regierung mit und empfiehlt die Annahme desselben, da mehr nicht zu erreichen sei und in den er⸗
haltenen Zugeständnissen ein dankbar anzuerkennendes Wohlwollen der
Regierung sich ausdrücke. Der Vertrag sei derartig abgefaßt, daß er bei keiner anderen, an dem Donauverkehr interessirten Staats⸗ verwaltung Bedenken erregen dürfte. In der heutigen konstituirenden Versammlung des Vere ins der Baumwoll⸗Industriellen Oesterreichs wurde ein Brief des Handels⸗Ministers Marquis Bacquehem verlesen, worin hervorgehoben wird, daß der Verein in dankenswerthem Patriotismus zur Erleichterung einer handelspolitischen Verständigung mit Deutschland die Hand biete Der Geist der Mäßigung lasse hoffen, daß die Wirksamkett des Vereins auch hin sichtlich der Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern von patriotischen Intentionen beseelt sein werde. Der Vor⸗ sitzende Baron Lcitenderger erörterte hierauf ausführlich die Ziele des Vercins, darunter die Bildung von Zoll⸗Unionsgruppen. sowie die matericlle und geistige Hebung der Arbeiter und die friedliche Lösung der sozialpolitischen Differenzen. Sodann wurden die Statuten des
Vercims sowie diejenigen der zu gründenden Ortsgruppen angenommen. Zum Präsidenten wurde Baron Leitenberger, zum Vize⸗Präsidenten 8
der Fabrikant Pacher von Theinburg gewählt.
Prag, 27. Mai. In der heutigen Generalversammlung de
Prag⸗Duxer Bahn wurde beschlossen, von dem 633 974 Fl. be⸗- tragenden Nettogewinn eine vierprotentige Verzinsung der Prioritäten eintreten zu lassen, eine Dividende von 2 ½ % an die Prioritäts- aktien zu verthetlen, sowie 15 000 Fl. als Verwaltungstantième, 200 000 Fl. für Investirungen und 32 195 Fl. als Vortrag zu verwenden. Ferner beschloß die Generalversammlung die Auf⸗ nahme von 15 000 000 ℳ zur Konvertirung der fünfprozentigen Goldprioritätsanleihe. Darauf wurde die Gesammtwahl des Ver⸗ 1 waltungsraths vorgenommen, da die Verwaltungsräthe Bauer und 1 Gutman (Leipzig), welche zugleich der Verwaltung der Dux Boden⸗ bacher Eisenbahn angehören, demissionirten. Es wurden gewählt die Hrrn. Max Arnhold, Graf Ruedenhausen, Baron Dreifuß, Dr. Feitis, Dr. Weisel, Dr. Klaudy, Dimer.
London, 27. Mai. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗
ladungen angeboten.
Paris, 27. Mai. (W. T. B.) Die Börse war wenig be⸗
lebt, Course durch Deckungen der Baissepartei und Baarkäufe an- geregt. Internationale Fonds gegen gestern gestiegen. Zum Schluß u“] auf unbestätigte Gerüchte, betreffend die portugiesischen
Werthe.
Paris, 27. Mai. (W. T. B.) Der portugiesische
Finanz⸗Minister Carvalho hatte heute Nachmittag eine längere Unterredung mit dem Direktor Berger vom Comptoir d'Escompte und mehreren anderen hervorragenden Finanzmännern. Vormittags besuchte Carvalho den Gouverneur der Bank von Frankreich, Magnin, mit welchem er eine Besprechung über das System des Bimekal⸗ lis mus hatte, welches er in Portugal einzuführen beabsichtige.
Madrid, 28. Mai. (W. T. B.) In einer Versammlung von
Vertretern der Handelskam mer wurde ein Antrag gegen den Gesetzentwurf, betreffend die Bank von Spanien, angenommen.
Bern, 27. Mai. Der Verwallungsrath der Jura⸗Simplon⸗
bahn beruft die Generalversammlung der Aktionäͤre auf den 19. Juni ein und beantragt, den Stammaktien keine Dividende zu zahlen. Direktor Dumur hat neue Pläne für den Simplondurchstich vor⸗ gelegt, wonach derselbe 85 Millionen Franken kosten wird. Das Projekt der Fusion mit der Centralbahn wurde nicht besprochen.
New⸗York, 27. Mai. (W. T. B.) Zur Ausfuhr nach Europa
bestellte 500 000 Doll. Gold werden morgen! mit dem Schnell⸗ dampfer „Augusta Victoria“ abgesandt. 8 wee
Der Dampfer der Imnan⸗Linie „City of Paris“ nimmt
1t Mill. Doll. Gold für Eurspa an Bord.
Submissionen im Auslande. “
I. Oesterreich. 19. Juni, Mittags. Wien. K. K. Generaldirektion der öst
reichischen Staatsbahnen. 800 000 t Steinkohlen.
it, welche