1891 / 130 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Mufik.

Von jetzt ab werden im Bureau des Berliner Theaters die Anmeldungen neu hinzutretender Abonnenten für das Abonne⸗ ment 1891/92, soweit noch Plätze verfügbar sind, bis zum 30. d. M. entgegengenommen. ee. finden wie bisher am Freitag statt, die ets sind übertragbar. 3

Fhtng ftatt, im Kroll'schen Theater die Oper „Lakme“, mit Fr. Marcella Sembrich, zum ersten Male, wiederholt. Am Sonntag geht Maillard's „Glöckchen des Eremiten „zum ersten Male in dieser Spielzeit in Scene. Die „Rose Friquet“ wird von einer hier neuen Sängerin, Frl. Goldfeld vom Coburger Hof⸗Theater, „Münchener“ im Adolf Ernst⸗Theater werden zu⸗ nächst den „Herrgottschnitzer“, dessen Volksthümlichkeit sich in der Eröffnungsvorstellung wieder bewährt hat, noch einige Zeit auf dem Spielplan behalten, um unmittelbar darauf ein Anzengruber'sches Werk folgen zu lassen. Durch zweckmäßige Einrichtungen sind jett die technischen Schwierigkeiten, welche die erste „Herrgottschnitzer⸗⸗Auf⸗ führung verzögerten, vollständig behoben, die Vorstellung beschränkt sich demgemäß auf ihre übliche Zeit.

8 Mannigfaltiges.

der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten theilt der Maggirat in 4 mit, daß er den beiden Beschlüssen der Versammlung vom 20. November v. J. und 28. Mai d. J. in Sachen der Getreidezölle beigetreten und die betreffende Eingabe am Mittwoch mit ausführlicher Begründung an den Reichskanzler abgegangen sei. Betreffend die Erwerbung von Terrain zur Anlegung der verlängerten Charlottenstraße empfahl der Ausschuß, den Antrag des Magistrats abzulehnen und dagegen sich damit einver⸗ standen zu erklären, daß die etwa 2958 qm große Fläche für den Preis von 500 000 erworben werde, jedoch nur unter der Bedingung, daß die orts⸗ statutarischen Beiträge zu den Kosten der Anlage der verlängerten Charlottenstraße nicht erlassen werden; andernfalls den Magistrat zu ermächtigen, das Enteignungsverfahren herbeizuführen. Ferner stellt der Ausschuß den Antrag, daß die in der vorgelegten Abbruchtaxe be⸗ zeichneten Gebäude meistbietend verkauft werden und der Zuschlag ertheilt wird, sofern die Taxe mindestens erreicht wird. Dieser Aus⸗ schußantrag wurde angenommen. Danach stimmte die Versammlung folgendem Antrage des Ausschusses zu: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, ihr eine Vorlage wegen Ver⸗ breiterung des Fahrdammes der Potsdamerstraße vom Potsdamer Platz bis zur Lützowstraße, sowie wegen Neubaus der Potsdamerbrücke zugehen zu lassen, wobei vorausgesetzt wird, daß die Potsdamerstraße eine mit Bäumen besetzte Straße bleibt“. Endlich theilt der Magistrat mit, daß er nach dem Wunsche der Versammlung dem Vereine zur Speisung armer Kinder und Noth⸗ leidender einen jährlichen Beitrag von 500 bewilligt hat. In der dann folgenden geheimen Sitzung der Stadtverordneten wurde, wie die „N. Pr. Z.“ vernimmt, einstimmig beschlossen, den Ober⸗Bürger⸗ meister Dr. von Forckenbeck und den Stadtverordneten, Geheimen Medizinal⸗Rath Professor Dr. Virchow in der Weise zu ehren, daß die Bilder der Genannten im Sitzungssaale des Rathhauses an⸗ gebracht werden sollen. Ferner soll eine Forck enbeck⸗Stiftung“ gegründet und der Stadtverordnete Virchow zum Ehrenbürger Berlins ernannt werden.

Die morgen Nachmittag gegen 6 Uhr stattfindende Sonnen⸗ finsterniß ist in Europa nur eine partielle. Für Berlin beträgt die Bedeckung den dritten Theil der Sonnenscheibe; stärker ist sie im nordöstlichen Europa und ganz besonders auffällig tritt sie bervor in Nord⸗Sibirien und den Polargegenden, wo sich das schöne Schauspiel einer ringförmigen Sonnenfinsterniß abspielen wird. Hier zeigt sich die Mondscheibe derart auf die Sonnenscheibe projizirt, daß nur ein schmaler Lichtring wahrgenommen wird, welcher gleich dem Unterschiede der scheinbaren Durchmesser beider Gestirne ist. Für Berlin beginnt die Finsterniß der Berech⸗ nung nach um 5 Uhr 49 Min. Nachmittags und endet um 7 Uhr 20 Min. mittlerer Berliner Ortszeit. Der Eintritt des Mondes erfolgt am nord⸗ westlichen, der Austritt am nordöstlichen Rand der Sonnenscheibe. Da der Untergang des Tagesgestirns erst um 8 Uhr 15 Minuten stattfindet, wird sich der ganze Verlauf des Phänsmens beobachten lassen, wenn vom Beobachter ein Standpunkt mit genügend freiem Horizont ge⸗ wählt wird. Um den Besuchern der Urania die Betrachtung des himmlischen Schauspiels im großen Refraktor der Stern⸗ warte zuermöglichen, ist der halbstündige Projektionsvortrag: „Ueber die Sonnenfinsterniß“ schon um 5 Uhr angesetzt worden. Es sei hier

noch erwähnt, daß sich auf dem Sonnenball zur Zeit eine rege Um⸗ wälzungsthätigkeit entfaltet; fast täglich werden im Fernrohr neue Fleckenbildungen auf der Sonnenoberfläche wahrgenommen. Von den „Kindern der Sonne’“, deren bildliche Vorführung in dem wissenschaft⸗ lichen Theater der Urania fortgesetzt mit großem Beifall aufgenommen wird, ist das eigenartigste, der Saturn mit seinem Ringe, gegenwärtig am Himmel sichtbar. Die Gestalt des Ringes nähert sich in der nächsten Zeit immer mehr der geraden Linie, die er in der Nacht vom 23. zum 24. September erreicht. Der geringen Dicke wegen kann der Ring um diese Zeit auch durch größere Fernrohre nicht gesehen werden.

Mit dem Bau der Brücke über die Spree im Zuge der Pabliha he, welche den Stadttheil Moabit mit dem Thiergarten ei Schloß Bellevue verbindet, ist, wie die „N. A. Z.“ meldet, am 25. v. M. durch den Aushub der Fundamentgrube des rechtsseitigen Landpfeilers begonnen worden.

Die Bauarbeiten am Mühlendamm fördern, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, immer weitere Ueberbleibsel aus dem mittel⸗ alterlichen Leben und Treiben Berlins zu Tage. Auffallend ist be⸗ sonders die große Zahl von Waffenstücken, welche an diesem Haupt⸗ Spreeübergang zwischen Berlin und Kölln in den Spreegrund ge⸗ rathen sind. Die Kämpfe in den 1440er Jahren scheinen am meisten Veranlassung dazu geboten zu haben. Denn außer den vielen jener Zeit angehörigen schon früher aufgefundenen Waffen⸗ resten sind unter dem Bohlenbelag zwischen den beiden Mühlengebäuden jetzt wiederum ein mittelalterliches Schwert, sowie ein Dolch und ein Dolchmesser, außerdem Bootshaken, Brecheisen, Kochkessel u. dgl. gefunden worden. Auch sehr eigenthümliche kleine silberne Münzen wurden zwischen dem alten Pfahlwerk und dem Fundament der alten Mühlendammbrücke, etwa 4 m unter dem Spiegel des Oberwassers, in der Erde zwischen Steinen gefunden. Sie haben die Größe der mittelalterlichen Denars, auf einer Seite ein großes gerades Kreuz mit Punkten in den Winkeln und einer leider verwischten Initial⸗Inschrift in roma⸗ nischen Majuskeln; auf der anderen vier kreuzförmig zu einander gestellte Dreiecke, von denen jedoch immer eins die Spitze nach außen gerichtet hat, dazwischen Punkte und ebenfalls eine Umschrift. Das erstgedachte Zeichen gehört den Bischöfen von Brabant und von Straßburg an, das letztere bleibt noch festzustellen, ebenso wie die Umschriften. Au ein seltener Münzmeister⸗ Jetton aus dem 17. Jahrhundert wurde bei den Arbeiten gefunden. Er zeigt auf einer Tischplatte eine freistehende Waage, eine Waage im Glasgestell und einen Schmelzofen, auf der anderen Seite einen kranichähnlichen Vogel über Wolken und Berge fliegend, mit der Inschrift: Quiescam et Quiescere Faciam. Respondent Intima Quanto. Endlich kam auch ein militärisches Beschlagstück aus der Kurfürstenzeit, ein getriebener Bronzeschild mit dem brandenburgischen Adler und der Kurfürstenkrone, zum Vorschein.

Die nächste Hauptversammlung des „Vereins ehemaliger Einjährig⸗Freiwilliger der Kavallerie“ findet am 6. Juni, Abends 8 Uhr, bei Jacob Knoop, Potsdamerstr. 136/137, statt. Gäste sind willkommen. Anfragen und Meldungen sind zu richten an den Vorsitzenden, Verlagsbuchhändler Victor Laverrenz, Berlin W., Steinmetzstr. 33. 8““

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Bremen, 4. Juni. Die Amerikaner haben, schreibt die „Wes. Ztg.“, wieder einen neuen Schiffstyp erfunden und zwar in Form eines trennbaren Dampfers, welcher mittschiffs ge⸗ theilt werden kann, sodaß jede Hälfte ein unabhängiges Schiff wird. Der Zweck dieser Einrichtung ist, den Schiffen das Passiren des Welland⸗Kanals zwischen dem Ontario⸗ und Erie⸗See, welcher nur für Schiffe mit geringem Tiefgang befahrbar ist, zu ermöglichen.

wei solcher Dampfer sind von der Saginaw Steel Steamship omp. und F. W. Wheeler u. Co. in West Bay, City Michigan, erbaut. Die Dampfer „Mackinaw“ und „Keweenaw', dies sind die Namen der neuen Schiffe, sind gänzlich aus Stahl erbaut; sie sind je 290 Fuß lang und 41 ½ Fuß breit bei einer Raum⸗ tiefe von 26 Fuß. Ihr Devplacement beträgt 3578 t Brutto. Die „Mackinaw“ wurde kürzlich im Union⸗Trockendock zu Buffalo zerlegt und jede Hälfte dampfte durch den Welland⸗Kanal. In Montreal wurden die Hälften wieder zusammengefügt und das ganze Schiff ging auf dem St. Lorenzstrom nach New⸗PYork weiter. Diejenigen, welche mit dem Anwachsen des Seenverkehrs vertraut sind, halten die Neuerung für äußerst wichtig. Nahezu 30 Millionen Tons Ladung werden jährlich auf diesen Wassern befördert; die Be⸗ förderung auf dem Wasserwege repräsentirt im Vergleich zur Eisen⸗

bahnbeförderung eine Ersparniß von ungefähr 116 Millionen Dollars per Jahr.

Bern, 4. Juni. In seiner Botschaft, betreffend Verweige⸗ rung der Konzession für eine Eisenbabn vom Rothhorn nach dem Brünig, beantwortet der Bundesrath das vom Ständerath angenommene Postulat: „Der Bundesrath wird eingeladen, die Frage zu prüfen und darüber einzuberichten, welche Grundsätze in Zukunft bezüglich der Konzessionsertheilung für Bergbahnen zur Geltung kommen sollen,“ dabin: Die lokalen Verhältnisse würden in den meisten Fällen darüber entscheiden, ob im konkreten Falle ein Verkehrsbedürfniß oder unleugbare Interessen der Hotelindustrie die Herstellung einer Bahn verlangen, ob der Schaden, den dadurch bereits entstehende Unter⸗ nehmungen erleiden können, die Vortheile überwiege, welche das neue Unternehmen der Gegend zu bringen verspricht, oder ob sich ein der⸗ artiges Projekt von vornherein als ein reines Sprkulations⸗ objekt darstelle oder nicht. Die Aufstellung fester Normen er⸗ schwere diese freie Würdigung der thatsächlichen Verhält⸗ nisse, sie werde für den einzelnen Fall bald zu eng, bald

zu weit, selten aber eine nach allen Richtungen zutreffende sein. Der

Bundesrath beantwortet deshalb das ständeräthliche Postulat in dem Sinne, daß seinerseits die Entscheidung von Fall zu Fall vorgezogen werde. Daß diese Praxis nicht zu einer unbeschränkten und unbesehenen Konzessionirung geführt habe, bewiesen die Konzessionsverweigerungen (wie bei der Drahtseilbahn auf den Seelisberg, Drabtseilbahn Melano⸗Monte Generoso, der Drahtseilbahn Weggis⸗Rigi Känzeli, der Zahnradbahn Weggis⸗Staffelhöhe, der Zahnradbahn Papierfabrik Enge⸗Kolbenhof⸗Uto Kulm, wo die Verweigerung entweder wegen mangelnder allgemein Interessen, oder wegen direkter Schädigung einzelner Gemeinwese und bestehender Unternehmungen erfolgte. Auch bei dem vorliegenden Bahnprojekt Rothhorn⸗Brünig treffen nach dem Dafürhalten d s. Bundesraths die hauptsächlichsten Gründe, welche gegen eine unbe⸗ schränkte Konzessionirung der Bergbahnprojekte sprechen, voll zu, weshalb die Konzessionsverweigerung beantragt wird.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene 8 Depeschen. 8

Wien, 5. Juni. (W. T. B.) Dem Abgeordneten⸗ hause ist heute ein Gesetzentwurf über den Verkehr mit Lebensmitteln, Spielwaaren, Tapeten, Kleidungsstücken und 2 zur Aufbewahrung von Lebensmitteln verwendeten Gegenständen zugegangen. Der Gesetzentwurf nimmt die Errichtung staat⸗ licher Untersuchungsanstalten sowie von Unterrichtskursen zu Heranbildung der Organe der Gesundheitspolizei in Aussicht Luxemburg, 5. Juni. (W. T. B.) Der Großherzog beabsichtigt, dem Vernehmen nach, in der nächsten Zeit dem König der Belgier einen Besuch abzustatten. 1 Pera, 4. Juni. (W. T. B.) (Verspätet eingetroffen.) Zu

Ehren des Staatssekretärs Dr. von Stephan fand gestern

auf der deutschen Botschaft ein Festmahl statt, welchem der Minister des Aeußern Said⸗Pascha, dessen Sekretär General Naoun⸗Effendi, die in ottomanischen Diensten stehenden deutschen Würdenträger und die Mitglieder der deutschen Botschaft und des deutschen Konsulats beiwohnten. Said⸗Pascha brachte einen Trink spruch auf den Staatssekretär Dr. von Stephan aus, welcher herzlich

dankte, indem er der Verdienste gedachte, die sich Said⸗Pascha während seiner Wirksamkeit als Botschafter in Berlin um die

Festigung der engen Bande zwischen den beiden Reichen er⸗ worben habe. Washington, 5. Juni. (W. T. B.) Der Sekretär der Marine Tracy erklärte in einem Interview, daß die chilenische Kongreßpartei die Flucht des Dampfers „Itata“ aus Acapulco gemißbilligt und Eröffnungen für eine friedliche Uebergabe des Schiffs gemacht häite. Die Regierung der Vereinigten Staaten habe die Eröffnungen angenommen, ohne jedoch die Kongreßpartei als krieg⸗ führende Macht anzuerkennen. Die „Itata“ werde jetzt Be⸗

hufs einer gerichtlichen Aburtheilung nach San Diego gebracht werden.

Wetterbericht vom 5. Juni, Morgens 8 Uhr.

fällen statt.

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. zu. d. Meeressp

red. in Millim. in Celsius

Temperatur

Mullaghmore 759 6 bedeckt

1 bis 6 Grad unter dem Mittelwerthe, dagegen im von C. Bechstein. südlichen meist etwas über demselben. In Süd⸗ deutschland fanden zahlreiche Gewitter mit Regen⸗ Münster meldet 24 mm, Utrecht 43 mm, Arlon 29 mm und Holyhead 22mm Regen. 7 ½ Uhr. Da das Maximum im Süden sich wahrscheinlich nordwärts ausbreiten wird, fortschreitendes Aufklaren mit Erwärmung demnächst zu erwarten sein.

Großes Garten⸗Concert.

Sonntag und die folg. Tage: so dürfte nordwärts Sohn. Vorher: Das Modell.

Deutsche Seewarte. Sonnabend:

Aberdeen. 766 3 bedeckt

Zum 1.

Christiansund 767 3 heiter Kopenhagen. 764 1 heiter Stockholm. 763 6 wolkig Haparanda. 763 4 bedeckt Petersburg. 756 ösen

Moskau . .. 758 wolkenlos

Cork, Queens- towwu 758 b1111] Helder 759 11I1“ Hamburg.. 761 Swinemünde 764 Neufahrwasser 764 Memel 763 Paris.... 761 Münster. 757 Karlsruhe.. 750 Wiesbaden. 759 München.. 761 Chemnitz .. 760 Berlin. 761 bedeckt 10 Wien... 758 bedeckt 14 Breslau. 760 still Regen 8 Ile d'Aix. 761 5RNOS bedeckt 14 Nizza 761 W Dunst 16 Triest 161 stillswolkig 21

10 Uhr Gewitter. ²) Abends Gewitter. ²¹) Nachts Regen. ⁴) Nachts starker Regen.

Uebersicht der Witterung.

11

nSCSöne 5°C. = 40 R.

Säkkingen.

4 bedeckt 1 wola 2 bedeckt 4 heiter

bedeckt

wolkenlos Anfang 7 Uhr.

wolkenlos Regen 11 Regen ¹) 17 wol kig ²) 18 bedeckl³) 15

bedeckt*) 11 Anfang 7 Uhr.

Pgree;nSeh Seen

[2

England ostfüdostwärts über Deutschland hinaus nach Oesterreich hin, sodaß im nördlichen Central⸗ Europa östliche, im südlichen südwestliche Winde wehen. In Deutschland ist das Wetter trübe, viel⸗ fach regnerisch und meist kühler; nur im südlichen

Ostseegebiete herrscht trock heitere Witterung. Sohn.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 142. Vorstellung. Oper in 4 Akten nebst einem Vor⸗ spiel von Victor E. Neßler. Text mit autorisirter natürl. Wasser theilweiser Benutzung der Idee und einiger Original⸗ Lieder aus J. Victor von Scheffel's Dichtung von Rudolf Bunge. Ballet von Ch. Guillemin. Dirigent: Musikdirekor Wegener. Anfang 7 Uhr.

beit Schauspielhaus. 149. Vorstellung. Der Biblio⸗ 8 thekar. Schwank in 4 Aufzügen von G. von Moser.

beiter Sonntag: Opernhaus. 143. Vorstellung. Das Rheingold von Richard Wagner.

Schauspielhaus. 1 prätendenten. Historisches Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von H. Ibsen, deutsch von Adolf Strodtmann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube.

Deutsches Theater. Sonnabend: Die Welt, in der man sich langweilt. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Die Haubenlerche.

Montag: Die Kinder der Execellenz. „*

Verliner Theater. Male: Richard der Dritte. Sonntag, Nachm. 2 ½ Uhr: Othello.

Eine Zone niedrigen Luftdruckes erstreckt sich von 1..he c. ee er eren. 9.

von Douglaß.

Der Trompeter von Natürl. Regen.

John Douglaß. 2. Bild: Am Niäagara,

Anfang 7 Uhe. Theaterb analiche 150. Vorstellung. Die Kron⸗ heaterbelachein zugang ich

Im Park:

Fr. Marcella Sembrich. Lakme. von Leo Delibes.

äglich: Sonnabend: Zum ersten ö Anfang 7 ½ Uhr.

Abends 1u

brillanter

vA11164X“

20. Male:

Modell. Lustspiel in 1 Akt von G. Cohnitz. Anfang des Concerts 6 ½ Uhr, der Vorstellung

Der verlorene Gastspiel der Münchener

Friedrich-Wilhelmstädtisches Male: Geheimniß. Engl. Sensat⸗Drama in 8 Bildern Deutsch von Dorn. verschiedenen Komponisten. Die Dekorationen und Requisiten vom Carl⸗Theater in Wien ist vom Hoftheatermaler Burghart. w

Große Wasser⸗Sensationsbilder:

Regatta, natürl. Dampfschiffe und Ruderboote auf 2) Nachtid uf ꝗͦ ⁴ses⁴è—

der Themse. Die Einrichtung des großen Wasser⸗ reservoirs, sowie die Fiehe e Ficsezs Pom Frftave be Meß 8 . Bild: n Prairienbrand, rlobt: Fr. Margarethe Meßner, geb. Wiede⸗ 3. Bild: Der Abend, Wes 8 4. Bild: Die Nacht, 5. Bild: Die Gaunerschule, 6. Bild: Regatta zu Henley, 7. Bild: Nachtbild auf der Themse, 8. Bild: Das Testament. Der Concertpark bleibt geschlossen und ist

Ende 10 Uhr. 1 Sonntag: Ein dunkles Geheimniß. Großes Doppel⸗Concert. von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern.

Kroll’'s Theater. Sonnabend: Gastspiel von Oper in 3 Akten (Lakme: Fr. Sembrich.) Sonntag: Das Glöckchen des Eremiten. 1 Dienstag: Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich. „Großes Concert“ im Sommergarten, elektrischer desselben. Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Zum 8 Tricoche und Cacolet. Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 8. Male: 5 Aufzügen von Meilhac und Halévv. Der verlorene Sohn. Musikalisches Schauspiel ohne Worte in 3 8 Sear: . Musik von A. Wormser. Im nördlichen Deutschland liegt die Temperatur Pierrot: Helene Odilon als Gast.

Vorher: Zum 8. Male: Das mination des Garten⸗Etablissements. Anfang

des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters 7 ½ Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Ensemble⸗

olksstück mit

von Ammergan. Oberbayerisches 8 Anfang 7 ½ Uhr.

Gesang und Len 8 e, Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Theater. Der Sommer⸗-Garten ist geöffnet.

Ein dunkles

Musik von Krrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Ausstattung an Am Landes⸗Ausstellungs⸗ Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12— 11 Uhr. Täglich Vorstellung im

issenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ 1) Henley⸗ zettel.

Familien⸗Nachrichten.

mann, mit Hrn. Rittergutsbesitzer Otto von der Osten (Berlin Lucknitz.) fril. Elisabeth Havenstein mit Hrn. Second⸗Lieut. Walter Schmieden (Stargard i. P)

Verehelicht: Hr. Vice⸗Konsul Carl Wunderlich mit Frl. Anni Kürwitz (Amsterdam Berlin). Hr. August von Gehe de gheg mit Frl. Angelika Eichholz (Breslau). Hr. Berg⸗Assessor Illner mit Frl Olga Reimann (Waldenburg).

Geboren: Ein Sohn: Frn. Forst⸗Assessor Biensfeldt (z. .Kingitten). Hrn. Hans von Stuckrad (Ladysmith). Eine Tochter: Hrn. Pastor F. Oels (Pfarrhaus Würgsdorf). Hrn. Amtsrichter Schiffer (Zabrze). Hrn. Regie⸗ rungs⸗Assessor Dr. Jentges (Kassel).

Gestorben: Hr. Wirkl. Geh. Rath a. D. Dr. Adolf Wirk (Braunschweig). Hr. Oberst⸗Lieut. a. D. Walther Horn (Koblenz). Hr. Geh. Reg.⸗Rath Hermann Grapow (Berlin).

nur den

Auftreten

Beleuchtung

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Posse in Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Akten von Michel Carré nehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement

Der junge der Residenz): Großes Militär⸗Doppel⸗Concert. Concert⸗Flügel! Auftreten sämmtl. Spezialitäten.

1 Sechs Beilagen 8— (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Brillante Illu--

Der Herrgottschaiter 8

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 5. Juni

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zeiger und Königlich Preufischen Staats⸗

8.

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Deutsches Reich. Bekanntmachung, v betreffend die Unfallversicherung für Bauarbeiter.

Auf Grund des §. 36 des Bau⸗Unfallversicherungsgesetzes vom 11. Juli 1887 (R.⸗G.⸗Bl. S. 287) in Verbindung mit §. 48 des Unfallversicherungsgesetzes wird die Zusammensetzung mehrerer in Preußen errichteter Schiedsgerichte für die auf Grund des §. 4 Abs. 3 des Bau⸗Unfallversicherungsgesetzes für leistungsfähig erklärten Kommunalverbände nachstehend bekannt gemacht:

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Rastenburg in Rastenburg. . Vorsitzender: Caspar, Königlicher Regierungs⸗Rath in Vorsitzender:

Königsberg ./Pr.

Stellvertretender Jesse, Königlicher Regierungs⸗Assessor in Königsberg i./Pr. 8

Beisitzer: Amsinck, Rittergutsbesitzer in Glubenstein. 2) Borbstaedt, Rittergutsbesitzer in Skatnick. 3) Naetke, Karl, Chaussee⸗Revierarbeiter in Rastenburg. 4) Taubert, Friedrich, Chaussee⸗

Revierarbeiter in Muhlack.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Werner, Ritterguts⸗ besitzer in Wangotten. 2) Bombe, C., Grundbesitzer in Neuendorf. 3) Sandowski, Carl, Chaussee⸗Revierarbeiter in Rastenburg. 4) Wolff, Carl, Chaussee⸗Revierarbeiter in Groß⸗Neuhoff.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Peters, Ritterguts⸗ besitzer in Borken. 2) Sommerey, Grundbesitzer in Alt⸗Rosenthal. 3) Keikuth, Gottlieb, Chausste⸗Revierarbeiter in Alt⸗Rosenthal. 4) Nawotka, Carl, Chaussee⸗Revierarbeiter in Alt⸗Rosenthal.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Angerburg in Angerburg.

Vorsitzender: von Hake, Königlicher Regierungs⸗Assessor in Gumbinnen.

Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Kriege, Königlicher Regierungs⸗Assessor in Gumbinnen.

Beisitzer: 1) Schweiger, Carl. Gutsbesitzer in Schönbrunn. 2) Gaͤhler, Carl, Grundbesitzer in Engelstein. 3) Klein, Friedrich,

Revierarbeiter in Angerburg. 4) Tiedtke, Carl, Revierarbeiter in Tiöhiergarten.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Randszio, Gottlieb, Grundbesitzer in Kehlen. 2) Müller, Robert, Mälzenbräuer in Anger⸗ burg. 3) Ihlo, Michael, Revierarbeiter in Seewerth. 4) Maroktzki, August, Revierarbeiter in Paulswalde.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Bucholz, Robert, Gutsbesitzer in Regelowken. 2) Ziegler, Albert. Gutsbesitzer in Siewen. 3) Lenkeit, Gustav, Revierarbeiter in Buddern. 4) Kni⸗ schewski, Gottlieb, Revierarbeiter in Rosengarten.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Marienburg in Marienburg. 8 Vorsitzender: Dr. Müller, Königlicher Regierungs⸗Rath in anzig.

Stellvertretender Vorsitzender: Raue, Königlicher Re⸗ gierungs⸗Assessor in Danzig. 8 88

Beisitzer: 1) Stumpf, Kreisbaumeister in Marienburg. ) Jacobi, Isaac. Kaufmann in Neuteich 3) Lindemann, Chaussee⸗ rbeiter in Orloff. 4) Nachtigall, Chausseearbeiter in Orloff.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Jasse, Stadtrath in Marienburg. 2) Dzaak, GFatebcfiter in Groß⸗Montau. 3) Lange, Arbeiter in Brodsuck. 4) Ruh, Arbeiter in Lindenau.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Kluge, Gutsbesitzer n Barendt. 2) Flier, Otto, Gutsbesitzer in Eichwalde. 3) Kowski, Arbeiter in Tiegenhagen. 4) Dagge, Arbeiter in Klakendorf.

Schiedsgericht für den Kom munalverband des Kreises - Neustadt in Neustadt.

8 Parkiübender; Dr. Müller, Königlicher Regierungs⸗Rath in

nzig.

Stellvertretender Vorsitzend : Raue, i 2 giermnge Msessert se Sesoh. 1 1 er au Königlicher Re

eisitzer: ahn, Kreisbaumeister in Neustadt W./Pr.

2) Burau, W., Rentier in Neustadt üste. 3) Laftütt Chausseearbeiter in Abbau⸗Pobletz. 4) Labus, Chausseevorarbeiter in Boblichan. stellvertretende Bei

„Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Maerz, ürger⸗ heister 5 F Aees, Ressz;bt Zürhe⸗ 1 ert, am, ausseearbeiter in Bohlschau. 4 Chausseevorarbeiter in Neustadt W./Pr. 11.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Wolschon, Ritter⸗ gutsbesitzer in Kamlau. 2) Villnow, Rittergutsbesitzer in Hohra. 3) von Halke, Vorarbeiter in Lebno. 4) Krause, Franz, Vorarbeiter in Espenkrug.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Putzig in Putzig. 8 Vorfizender; Dr. Müller, Königlicher Regierungs⸗Rath in anzig. Stellvertretender Vorsitzender: Raue, Königlicher Regierungs⸗Assessor in Danzig. d8 Beisitzer: 1) 89 Kreisbaumeister in Neustadt W./Pr. 2) Hannemann, Gutsbesitzer in Polzin. 3) Parchem, Franz, Chaussee⸗ arbeiter in Putzig. 4) Kollek, Franz, Chausseearbeiter in Gnesdau. Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Hüllmann, Guts⸗ besitzer in Seefeld. 2) von Robakowski, Gutsbesitzer in Schwetzin. 3) Hirth, Joseph, Chausseearbeiter in Werblin. 4) Jaeka, Chaussee⸗ wärter in Polzin. Zweite stellvertretende rehes 1) Hannemann, Ritter⸗ gutsbesitzer in Hobensee. 2) Rodenacker, ittergutsbesitzer in Luboczyn. ) Zimmermann, Chausseewärter in Pogorsch. 4) Noferne Chaussee⸗ wärter in Löbsch.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Schwetz in Schwetz. Vorsitzender: Landmann, Königlicher Regierungs⸗Assessor in

Marienwerder. Peters, Königlicher

Stellvertretender Vorsitzender: Regierungs⸗Rath in Marienwerder.

Beisitzer: 1) Rahm, Rittergutsbesitzer in Sullnowo. 2) Technau, Bürgermeister in Schwetz. 3 Blankenfeldt, Arbeiter in Oslowo. 4) Lettau, Arbeiter in Klein⸗Klinger.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Foth, Besitzer in Groß⸗Westphalen. 2) Paepke, Gutsbesitzer in Heinrichsdorf. 3) Dett⸗ mann, Arbeiter in Heinrichsdorf. 4) Krupa, Arbeiter in Dritschmin.

stellvertretende, Beisitzer: 1) Rathke, Kreis⸗ etz. 2) Apel, Justiz⸗Rath in Schwetz. 3) Tadrowski, wenau. 4) Richert, Arbeiter in Neu⸗Klunkwitz.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises

Briesen in Briesen. Vporsitzender: Wiese, Königlicher Amtsrichter in Briesen.

Heinrich, Zimmermeister in Telgte. 2)

Stellvertretender Vorsitzender: Ruhnau, Rechtsanwalt und Notar in Briesen.

Beisitzer: 1) Diener, Rittergutsbesitzer in Klein⸗Radowisch.

2) Sprenger, Brauereibesitzer in Briesen. 3) Lenz, Johann, Chaussee⸗ wärter in Schönsee. 4) Reich, Johann, Chausseewärter in Buhrendorf. Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Bobrowski, Besitzer in Hohbenkirch. 2) Dombrowski, Besitzer in Piwnitz. 3) Leichnitz, Heinrich, Chausseewärter in Reichenau. 4) Zabel, Friedrich, Chaussee⸗ wärter in Michalken.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Schmelzer, Ritter⸗ gutsbesitzer in Galczewko. 2) Kaufmann, Gutsbesitzer in Schönsee. 3) Dubalski, Johann, Chausseewärter in Friesenhof. 4) Heinrich, Carl, Chausseewärter in Kronzno.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Deutsch⸗Krone in Deutsch⸗Krone.

Vorsitzender: vacat. Stellvertretender Vorsitzender: Müller, Bürgermeister

in Deutsch⸗Krone.

Beisitzer: 1) Krieger, Anton, Brauereibesitzer in Deutsch⸗ Krone. 2) Schröder, Ernst, Rittergutsbesitzer in Stranz. 3) Schall⸗ horn, Hermann, Chausseewaͤrter in Lüben. 4) Haeske, Robert, Chaussee⸗ wärter in Klausdorf.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Doege, August, Zim⸗ mermeister in Deutsch⸗Krone. 2) Polzin, August, Gutsbesitzer in Breitenstein. 3) Krienke, Martin, Chausseewärter in Arnsfelde. 4) Dittmar, Wilhelm, Chausseewärter in Quiram.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Rücker, Wilhelm, Gutsbesitzer in Dammlang. 2) Gerth, Franz, Gemeindevorsteher in Freudenfier. 3) Popp, Hermann, Chausseewärter in Neugolz. 4) Habermann, August, Chausseewärter in Neugolz.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Strasburg in Strasburg W., Pr.

Vorsitzender: Landmann, Königlicher Regierungs⸗Assessor in Marienwerder.

Stellvertretender Vorsitzender: Peters, Königlicher Re⸗ gierungs⸗Rath in Marienwerder. Beeisitzer: 1) Probst, ö in Chelst. 2) von Os⸗ sowski, Rittergutsbesitzer in Naymowo. 3) Dreßler, Casimir, Chaussee⸗ arbeiter in Neuhof bei Strasburg. 4) Grzybowski, Chausseearbeiter in Szabda.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Hagemann, Guts⸗ besitzer in Klein⸗Summe. 2) Wichert, Gutsbesitzer in Igliczysna. 3) Weeske, Gottfried, Chausseearbeiter in Lautenberg. 4) Bogowski, Michael, Chausseewärter in Zdroje.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Tisch, Gemeinde⸗ vorsteher und Besitzer in Mszann. 2) Hoge, Ober⸗Amtmann in Pusta⸗Dombrowken. 3) Hagenau, Chausseearbeiter in Lemberg. 4) Gajewski, Chausseearbeiter in Schöndorf.

Schiedsgericht für den Kom munalberband des Kreises Graudenz in Graudenz. Vorsitzender: Landmann, Königlicher Regierungs⸗Assessor in Marienwerder. Peters,

Stellvertretender Vorsitzender: Regierungs⸗Rath in Marienwerder.

Beisitzer: 1) Horst, Karl, Besitzer in Mockrau. 2) Mehrlein,

Fabrikbesitzer in Graudenz. 3) Dalley, Vorarbeiter in Groß⸗Kabi⸗ lunken. 4) Adrowski, Vorarbeiter in Schillingdorf. Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Reichel, Gutsbesitzer in Tursnitz. 2) Schleiff, Stadtverordneten⸗Vorsteher in Graudenz. 3) Losekam, Vorarbeiter in Wiewiorken. 4) Belz, Vorarbeiter in Adamsdorf.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) von Kries, Domänenpächter, Ober⸗Amtmann in Schloß Roggenhausen. 2) Engel, Stadtrath in Graudenz. 3) Dettmer, Vorarbeiter in Jankowitz. 4) Horn, Vorarbeiter in Bliesen.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Jüterbog⸗Luckenwalde in Jüterbog.

Vorsitzender: Heidfeld, Königlicher Regierungs⸗Rath in Potsdam.

Stellvertretender Vorsitzender: Heckmann, Königlicher Regierungs⸗Assessor in Potsdam.

Beisitzer: 1) Serno, Gottfried, Amtsvorsteher in Bochow. 2) Emisch, Gustav, Beigeordneter in Luckenwalde. 3) Becker, Gott⸗ Arbeiter in Hohen⸗Seefeld. 4) Henkel, Gottlob, Arbeiter in Damm. Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Graupner, Fried⸗ rich Wilhelm, Bürgermeister in Zinna. 2) Hofmann, Ludwig, Ritter⸗ gutsbesitzer in Markendorf. 3) Rochow, Gottlob, Arbeiter in Nonnen⸗ dorf. 4) Ruhlicke, Martin, Arbeiter in Neumarkt.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Loewe, Ueomeg Hüfner⸗Altsitzer in Jänigkendorf. 2) Gerndt, Albert,

Königlicher

immermeister in Luckenwalde. 3) Danneberg, Friedrich, Arbeiter in

ohen⸗Görsdorf. 4) Ziehe, Carl, Arbeiter in Jüterbog.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Kreises Jauer in Jauer.

88 egen Raeck, Königlicher Geheimer Regierungs⸗Rath n Liegnitz. Vorsitzender: Krossa, Königlicher

Stellvertretender Regierungs⸗Rath in Liegnitz.

Beisitzer: 1) Opitz, Oskar, Gutsbesitzer in Semmelwitz. 2) Kepp, „Caspar, Fabrikdirektor in Alt⸗Jauer. 3) Klose, Wilhelm, Arbeiter in Moschau, 4) Neugebauer, Ernst, Arbeiter in Jauer.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Wolf, Paul, Guts⸗ besitzer in Semmelwitz. 2) Wirsig, Paul, Zimmermeister in Jauer. 3) Lachmann I., August, Arbeiter in Seichau. 4) Raupach, Gottfried, Arbeiter 8 Hrtwigewaldan.

weite stellvertretende Beisitzer: 1) Höppner, Oswald,

Gutsbesi er in Alt⸗Jauer. 2) Schuberk, August, Gutsbesitzer in Nieder⸗ ig v. R./A. 3) Wolff II., August, Arbeiter in Prausnitz. 4) Weber, August, Arbeiter in Kolbnitz.

Schiedsgericht für den Kommunalverband des Land⸗ kreises Münster in Münster. Vorsitzender: Freiherr von Droste⸗Hüls „Königli heae 8 98 Muͤnster. CCC“ tellvertretender Vorsi der: Heidborn, Königli Regierungs⸗Assessor in Münster. sienperze Hetphgrm. Köüni vhes Beisitzer: Breul, Caspar, Zimmermeister in Wolbeck. 2) Röckmann, Wilhelm, Maurermeister in Nottuln. 3) Herbert, Bernard, Chausseearbeiter in Ueberwasser. 4) Schlott, Heinrich, geeeere 2. rste stellvertretende Beisitzer: 1) Rüschenschmidt, einrich, Maurermeister in Albersloh. 1 2) 82 Salse. aüdr. immermeister in Telgte. 3) Fechtel, Heinrich, Chausseearbeiter in Roxel. 4) Gallenkemper, Heinrich, Chausseearbeiter in Wolbechk. Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Horstmann, ndenbaum, Wilhelm,

Maurermeister in Greven. 3) Wildemann, Josef, Chausseearbeiter 8 Albersloh. 4) Wortmann, Heinrich, Chausseearbeiter in Amels⸗

Schiedsgericht für die Stadt Hamm in Hamm.

5 Vorsitzender: Freiherr von Vincke, Königlicher Landrath in

amm. . Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Brockhoff, König⸗ licher Regierungs⸗Assessor in Arnsberg.

Beisitzer: 1) Dr. Borberg. August,-Rathsherr in Hamm. 2) Grupe, ötto, Rathsherr in Hamm. 3) Sundermann, Heinrich, Stadtwecker in Hamm. 4) Winter, Heinrich, Fuhrmann in Hamm.

Erste stellvertretende Beisitzer: 1) Cobet, Emil, Raths⸗ herr in Hamm. 2) Reinoldt, Fritz, Stadtverordneter in Hamm. 3) Kolkmann, Bernhard, Fuhrmann in Hamm. 4) Schemm, Wilhelm, Arbeiter in Hamm.

Zweite stellvertretende Beisitzer: 1) Fuhrmann, Otto, Stadtverordneter in Hamm. 2) Hausberg, Friedrich, Stadtverordneter in Hamm. 3) Thiele, Heinrich, Stadtwecker in Hamm. 4) Brink⸗ meier, Wilhelm, Arbeiter in Hamm.

Berlin, den 1. Juni 1891. .“ Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Magdeburg.

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Haus der Abgeordneten. 95. Sitzung vom Donnerstag, 4. Juni.

Der Sitzung wohnen der Vize⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher, der Minister des Innern Hehrturtg⸗ der Finanz⸗Minister Dr. Miquel und der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegen heiten Graf von Zedlitz⸗Trützschler bei.

Zur dritten Berathung steht der Gesetzentwurf, betreffend die Ausführung des §. 9 des Gesetzes, betreffend die Einstellung der Leistungen aus Staatsmitteln für die römisch⸗katholischen Bis⸗ thümer und Geistlichen, vom 22. April 1875.

In der Generaldiskussion bemerkt Abg. Rickert: Von achtbarer protestantischer Seite sei ihm die Zumuthung gestellt worden, daß er seine über dieses Gesetz vor⸗ gestern ausgesprochene Anschauung berichtigen möge. Diese Zu⸗ muthung sei ihm gestellt worden auf Grund eines Zeitungsberichts über die Verhandlungen des Hauses, nach welchem er gesagt haben solle, daß die Lösung, welche die Regierung hier vorschlage, bereits in den Motiven des Gesetzes von 1875 ausdrücklich als die einzige Möglichkeit in Aussicht genommen fei. Natürlich habe er das nißt gesagt, sondern etwas ganz Anderes. Er habe nicht konstatiren könn 8 in welcher Zeitung dieser Bericht enthalten sei. Er habe vor⸗ gestern gesagt: „Ich hebe noch hervor, daß die Motive des Ge⸗ setzes von 1875 ausdrücklich die Lösung als möglich in Aussicht nehmen, welche die Regierung heute will.“ Ein protestantisches Kirchenblatt sei allerdings anderer Meinung. Das halte ihn aber nicht davon ab, bei seiner Meinung zu verharren. In den Motiven des Gesetzes von 1875 habe ausdrücklich gestanden: „Auch würde es den Erfolg der beabsichtigten Maßregel wesentlich beeinträchtigen, wenn von vornherein festgestellt würde, daß alle einbehaltenen Be⸗ träge früher oder später den empfangsberechtigten Stellen nachzuzahlen seien; und es ist andererseits nicht rathsam, schon jetzt eine definitive Festsetzung über die künftige Verwendung der nicht zur Auszahlung gelangenden Gelder zu treffen; dafür müssen vielmehr diejenigen Verhältnisse maßgebend sein, unter welchen die Lösung der Frage er⸗ folgen wird.“ Er meine also, daß jetzt der Fall eingetreten sei, den die Motive von 1875 als möglich in Aussicht gestellt hätten. Ein anderes Zeugniß dafür sei der Minister Falk, der in der Sitzung vom 16. März 1875 ausgeführt habe, es sei möglich, daß, wenn das Gesetz zur Lösung dieser Frage berathen werde, gar keine Verfassungsänderung erforderlich sei. Sie werde dann nicht erfor⸗ derlich sein, wenn das betreffende Gesetz den Inhalt habe, daß die einbehaltenen Mittel demnächst zu denselben Zwecken ausgegeben würden, zu denen sie früher verwendet worden seien, oder wenn sie an die Kirche herausgegeben würden. Aber in dem Augenblick, wo die Mittel zu anderen, z. B. Schulzwecken, ver⸗ wendet würden, sei eine Verfassungsänderung geboten, denn dann würden sie nicht zu kirchlichen Zwecken verwendet. Dieser klaren aktenmäßigen Sachlage gegenüber gebe man in seinem fanatischen Eifer zu weit, wenn man auf protestantischer Seite behaupte, daß die Regierung jetzt einen Rückzug mache. Schon 1875 sei die heutige Lösung als möglich bezeichnet worden. Er weise also die Auf⸗ fassung zurück, daß die Regierung einen kläglichen Rückzug mache; denn dies entspreche nicht der Geschichte des Gesetzes.

Die Vorlage wird darauf in den einzelnen Artikeln und schließlich im Ganzen gegen die Stimmen der National⸗ liberalen und einzelner Freikonservativen angenommen. 11

Ohne Debatte genehmigt das Haus den Antrag Korsch wegen des Verbots des Privathandels mit Staats⸗ lotterie⸗Loosen in dritter Lesung.

Es folgt die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die außerordentliche Armenlast.

Nach Artikel I soll §. 31 des Gesetzes über den Unter⸗ stützungswohnsitz aufgehoben und durch sechs neue Paragraphen 31, 31 a bis 31 e) ersetzt werden. Nach §. 3 sollen die andarmenverbände die Bewahrung, Kur und Pflege Hülfs⸗ bedürftiger, Geisteskranker, Idioten, Epileptischen, Taub⸗ stummen und Blinden, soweit dieselben Anstaltspflege bedürfen, zu übernehmen verpflichtet sein. 1

Abg. Im Walle erklärt sich für die Fassung des Sesetzes, wie sie aus der Kommission gekommen sei. In der Kommission sei auch noch der Gedanke, die Erziehung und Ausbildung der betreffenden Personen hineinzuziehen, angeregt, aber wieder fallen gelassen worden, weil dadurch der Rahmen der Armengesetzgebung unzulässig erweitert werden würde. 8 1

Abg. von Rauchhaupt erklärt sich gleichfalls für das Gesetz. Er sei besonders damit einverstanden, daß auch dem Kreise ein Theil der Kosten für die betreffenden Anstalten auferlegt werde. Als Armenlast seien bisher nur die Kosten der zeitweisen Unterbringung hülfsbedürftiger Personen in Anstalten angesehen worden, während jetzt eine dauernde Verpflichtung geschaffen werde in der Form, daß den Kreisen und Provinzen gegenüͤber diese unglücklichen Leute hülfs⸗ bedürftig seien, wenn sie der Anstaltspflege bedürften. Ebenso sei die beschlossene Ausschließung der Kreise als Verpflichtete eine Verbesse⸗ rung; in Folge dessen würden die Verwaltungsgerichte zu entscheiden haben, welche Pflichten der Armenverbände von den Ortsarmenver⸗ bänden und den Landarmenverbänden zu erfüllen seien.

. 31 wird angenommen. ach §. 31a soll der Landarmenverband die allgemeinen Verwaltungskosten dieser Anstalten tragen, während die

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