eingetreten. Aber in dem einen Punkte waren und sind sie
hat.
Nichts von italienischen Arien, welche, ohne inneren
sich ähnlich, daß sie — mit welchem Recht auch immer — eine Gehalt, nur der Kehlfertigkeit einen Tribut bringen, aber das
außerordentliche Wirkung auf die Geister ausüben und sie wie im Fluge erobern. Ihre Wirkung ist nicht auf künstliche Mittel zurückzuführen; diese ist vielmehr die Wirkung einer genialen künstlerischen Kraft.
Mit der von der Gesellschaft Angelo Neumann's am Sonnabend im Lessing⸗Theater bewirkten ersten Auf⸗ führung hat Berlin Mascagni's „Cavalleria rusticana“ erst verhältnißmäßig spät kennen gelernt; die Oper beherrscht gegenwärtig die Bühnen Italiens und ist auch schon in mehreren deutschen Städten (Dresden, Weimar) gegeben worden, überall mit dem gleichen Erfolg. Sie erfreut sich schon einer gewissen europäischen Berühmtheit und ist auch schon litterarisch verarbeitet worden; eine vor mehreren Mo⸗ naten erschienene, auch im „Reichs⸗Anzeiger“ (Nr. 66 vom 17. März) besprochene Schrift von Heinrich Pudor hat den Werth zu ergründen und den Erfolg zu begründen gesucht und der Oper einen hohen Platz unter den mustkalischen Erzeugnissen der Gegenwart angewiesen. Nach dem Ruf, der ihr vorausgeht, und dem Erfolg, den sie überall gefunden, stehen wir dem neuen Werke nicht mehr unbefangen gegen⸗ über: es genügt nicht, es unter die kritische Sonde zu legen; man wird vielmehr auch mit der Thatsache seiner bisher er⸗ zielten Wirkung rechnen und diese zu verstehen suchen müssen.
Mascagni ist ein Komponist von etwa 26 Jahren. Man erzählt, er hatte schon vor einiger Zeit eine zweiaktige Oper geschrieben, als ein hoher Preis auf eine einaktige Oper ausgeschrieben wurde: da holte er sein Werk hervor und verband beide Akte durch ein mufitkalisches „Intermezzo“, welches, von dem Orchester bei offener Scene gespielt, die in dem ersten Akt hervorgerufenen leidenschaftlichen Empfindungen besänftigen und zugleich auf die in dem zweiten Akt folgende Katastrophe vorbereiten sollte. So ist die einaktige Oper eutstanden, deren Glanz⸗ und zugleich Ruhepunkt das „Intermezzo“ bildet. Der Zufall oder die Rücksicht auf einen äußerlichen Zwang hat somit ein harmonisches Kunstwerk geschaffen, das aus einem einheitlichen Guß ist und sich von nächster Wirkung Wirkung erweist, weil es dem Hörer keine Zeit läßt, seine durch den ersten Theil hervorgerufenen Empfindungen durch Foyergespräche abzukühlen und abzustumpfen.
Die „Cavalleria rusticana“ ist eine einaktige Oper in großem Stil, dabei eine lebenswahre Tragödie, deren Inhalt von natürlicher Einfachheit ist. Etwas frei mit „Sicilianische Bauernehre“ übersetzt, führt sie uns am Ostersonntag in ein sicilianisches Bauerndorf, dessen Bewohner sich anschicken, dem Ruf der Glocken zu folgen und in die Messe zu gehen. Der Chor der Männer und Frauen giebt der Lebens⸗ und Festesfreude Ausdruck: „Mild grüßt die Madonna den Heiland schon, der zu ihr zieht; Zeit ist für Jedermann, fröhlich zu singen das süße Lied, das uns mit Glück das Herz erfüllt.“ Rauh und düster hebt sich von diesem Bilde der Schmerz ab, der quälend das Herz eines von ihrem Bräutigam (Turiddu) betrogenen Mädchens (Santuzza) durchzieht. Noch ist es nur die Ahnung, betrogen zu sein, welche das Mädchen peinigt, als ein Wort des von der Reise zurückkehrenden Alfio, der, im Besitze eines vermeintlich treuen Weibes (Lola) glücklich, ein fröhliches Lied anstimmt, die Ahnung zur Gewißheit macht. Der Versuch der Santuzza, Turiddu zum Geständniß und zur Reue zu bewegen, wird durch das Er⸗ scheinen der koketten Lola, welche jenen an sich gefesfelt, gestört, zugleich aber auch die Eifersucht der Santuzza zu rasender Leidenschaft entflfammt. In ihrer Verzweiflung ent⸗ hüllt sie dem Alfio das Geheimniß, durch welches sie und er entehrt und geschändet worden. Die wilde Entschlossenheit Alfio’s zur Rache läßt sie zu spät erkennen, welches Unheil sie heraufbeschworen. Hier leitet das „Intermezzo“ zu der Katastrophe über. Noch einmal breitet sich auf der Bühne Freude und Lebensglück aus: die Kirch⸗ gänger kommen von der Messe befriedigt aus der Kirche und sammeln sich vor dem gegenüberliegenden Wirthshaus, um bei fröhlichem Gesang einen Becher Wein zu trinken; auch Turiddu und Lola glauben froh und beruhigt sein zu dürfen, — aber da naht das Verhängniß: Alfio weist den ihm von Turiddu gebotenen Becher zurück und fordert ihn nach Landes⸗ sitte und gemäß der Bauernehre zum Kampf mit dem Messer. Erschreckt ziehen sich die Frauen zurück, Turiddu nimmt rührenden Abschied von der Mutter und büßt in dem Garten, wo ihn Alfio erwartet, seine Schuld mit dem Tode. Entsetzt eilen die Frauen und Männer wieder herbei und vernehmen den tragischen Ausgang, welcher so jäh und schnell an dem heiligen Tage über das friedliche Dorf schreckliches Unheil gebracht hat.
Die rasche Folge der Ereignisse mit ihrer natürlichen Ent⸗ wickelung, welche durch keine entlegenen und fremden Mittel gefördert zu werden braucht, das Widerspiel der Gegensätze, die aus den einfachen Elementen der Handlung hervortreten, der sonnige, friedliche, lebensfrohe Hintergrund, von welchem sich die Leidenschaften und inneren Qualen der Haupttrager der Handlung scharf und in ergreifenser Weise abheben geben der „Cavalleria rusticana“ vor Allem einen hoch dramatischen Werth: es kann in der That in einem Einakter der dramatische Knoten nicht schneller geschürzt und gelöst werden. Und doch hat dabei die Stimmungsmalerei, zu deren Wiedergabe die Chöre verwandt werden, einen ziemlich breiten Raum inne. Muß so der Stoff, vom rein ästhetischen Gesichtspunkt aus betrachtet, für die dramatische Entwicklung als sehr geeignet bezeichnet werden, so ist es klar, daß, wenn die Musik im Stande ist, den Gefühlen einen entsprechenden Ausdruck zu geben und dem Wechsel der Empfindungen und Bilder, diesem Widerspiel der Gegensätze, der Stimmungen und Leidenschaften gerecht zu werden, sich die Wirkung erhöhen und vervollkommnen muß. Dies ist hier in der That der Fall. Mascagni findet die rechten Töne, um den Hörer für die Gegensätze, welche Stoff und Handlung bieten, nur noch empfänglicher zu machen: während man die fröhliche, friedliche Stimmung, die sich in einfacher Harmonie widerspiegelt, in vollen Zügen genießt, wird man wahrhaft erschüttert durch den oft vielleicht etwas zu starken musikalischen Ausdruck der Schmerzen und Qualen, welche zum Verhängniß treiben; während die Ruhe des Feiertags mit Glockenton und Orgelklang ver⸗ sovnend und reinigend wirkt, wird man durch die Wildheit der Leidenschaften erregt und ergriffen: Mascagni’'s Musik ist ein getreuer Interpret der Stimmungen und ruft in dem Hörer diese Stimmungen in Wahrheit von Neuem hervor. Von besonderer Wirkung ist der homophone Gesang der Chöre, der mit dem modernen nalienischen Stil auch nicht das Geringste gemein
Italiener für den Wagner'schen Stil reklamiren.
Herz kalt lassen, findet sich in dieser Musik; sie ist vielmehr
der lebendige Ausdruck der Gefühle, welche sich in Worten und Handlungen widerspiegeln; Wort und Ton sind eng mit ein⸗ ander verbunden, die Musik ist — wie bei Wagner — auch bei ihm Sprache. Es wäre lächerlich, wollte man den Er ist kein Nachtreter oder Nachahmer; er entfaltet eine solche Fülle eigner Kraft in Gedanken, in der Harmonik und in der In⸗ strumentation, daß man ihn als einen völlig selbständigen Musiker behandeln muß; aber wenn er die Eigenarten des früheren italienischen Stils abgelegt hat, so wird hieran dem Umschwung, welchen die Wagner'sche Richtung in der Musik hervorgerufen hat, ein nicht geringer Antheil beizumessen sein.
Hierin dürfte die Bedeutung der Oper Mascagni's und zugleich auch ihr Erfolg begründet sein.
Es erübrigen nur noch wenige Worte über die Auf⸗ führung. Sie war nach jeder Richtung lobenswerth, wie es kaum anders bei einem Unternehmen zu erwarten ist, welches fast zu dem alleinigen Zweck, die „Cavalleria rusticana“ hier zur Aufführung zu bringen, in's Leben gerufen wurde. Die Trägerin der Hauptrolle (Santuzza) Frl. Katharina Rosen wurde namentlich schauspielerisch ihrer Aufgabegerecht; ihre Stimme ent⸗ behrt etwas der Festigkeit und des Glanzes, welche für eine derartige Rolle unentbehrlich erscheinen. Hr. Werner Alberti (Turiddu) verfügt über einen wohllautenden, aber nicht sehr kräftigen Tenok; leider sang er die „Siziliana“ hinter der Scene nicht ganz rein; Hr. Demeter Popovici (Alfio) konnte nach Spiel und Gesang vollkommen befriedigen. Die Damen Anna Hof⸗ mann (Mutter des Turiddu) und Sarolta von Rettich⸗Pirk (Lola) füllten ihren Platz angemessen aus. Die Chöre, wie sie musikalisch zu den Glanzpunkten der Oper gehören, waren sehr gut einstudirt und erhielten oft wohl⸗ verdienten Beifall. Die Scenerie und die ganze Einrichtung, welche auf Rechnung des Regisseurs Johannes Elmblad zu setzen sind, zeugten von erwähltem Geschmack. Der Kapell⸗ meister Dr. Muck, welcher das „Intermezzo“ dacapo spielen mußte, bewährte sich als einen verständnißvollen Dirigenten des aus Bremer, Kölner und Prager Musikern gebildeten Orchesters. Die Aufnahme der Oper war in Bezug auf Inhalt, Musik und Ausführung eine sehr warme, und man wird es dem Unternehmer Angelo Neumann, dem⸗ selben, welcher vor Jahren das Berliner Publikum zuerst mit der Wagner'schen Nibelungen⸗Trilogie bekannt ge⸗ macht hat, Dank wissen, daß er uns jetzt die „Cavalleria rusticana“ in so ausgezeichneter Form vorgeführt hat.
Das Lessing⸗Theater ist, wie zum Schluß bemerkt werden mag, für die mächtige Musik wohl etwas zu klein. Wie erst müßte Mascagni's Oper in dem Königlichen Opernhause klingen! Doch wir werden diesen Komponisten bald auch hier zu hören bekommen. Der Bedeutung, welche der junge Italiener in so kurzer Zeit erlangte, hat die General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele dadurch Rechnung getragen, daß sie soeben das Erstauf⸗ führungsrecht eines noch in der Bearbeitung begriffenen neuen Werkes von Pietro Mascagni („Freund Fritz“, nach Erkman⸗Chatrian) in deutscher Sprache erworben hat. Im Herbst, voraussichtlich im November, soll die neue Oper im Opernhause zur Aufführung gelangen: hiermit wird der reichen Instrumentation der Mascagni'schen Musik ein Raum eboten, welcher voraussichtlich ihre Schönheiten in vollem Glanze zeigen wird. — e.
Adolph Ernst⸗Theater. ige Hof“, Volksschaufpiel von Ludwig Anzen⸗
gestern von den „Münchenern“ unter lebhaftem age vor Beginn der Vorstellung ausverkauften Hauses zum ersten Male aufgeführt. Das bereits im Jahre 1877 erschienene Werk ist bisher in Berlin noch nicht gegeben worden. Es enthält ein anmuthiges, charakteristisches Bild aus dem bavyerischen Volks⸗ leben. Agnes Bernhofer, die Bäuerin vom „ledigen Hof“, hat zu dem seit zwei Monaten in ihrem Dienst stehenden Großknecht Leon⸗ hard Trübner eine ernste Neigung gefaßt, während er vom ersten Augenblick, wo er sie gesehen hat, in bdeftige Leidenschaft für sie ent⸗ brannt ist. Durch sie ermutbigt, gesteht er ihr seine Liebe und sieht sich schon im sicheren Besitz seiner Angebeteten und damit des reichsten Bauernhofs in der ganzen Gegend. Der glücklich liebenden Bäuerin offenbart nun aber der als Warner kommende Pfarrer Segner, daß der Großknecht ein anderes Mädchen, Therese, die Tochter der Kammleitnerin, der er die Ehe versprochen, treulos verlassen hat. Die Bäuerin überzeugt sich sogleich im Hause der Kammleitnerin von der Richtigkeit der Angabe des Pfarrers und beschließt danach, auf ihren Geltebten zu verzichten. Auf ihren Hof zurückgekehrt, empfängt sie den nichts Ahnenden mit Kälte und schickt ihn während eines furcht⸗ baren Gewitters über einen See, um ihr Fische zu holen, da sie den Pfarrer und den Schullehrer zum Abendessen erwartet. Bei tobendem Gewitter erscheinen die Gäste der Bäuerin, die um den immer noch geliebten Großknecht, den sie in den Tod getrieben zu haben wähnt, in ängstlichster Sorge bekümmert ist. Der wider alles Erwarten Gerettete betritt den Hof, nachdem die Gäste sich bereits entfernt haben, und wird von der durch die wunderbare Errettung glückseligen Bäuerin mit liebevoller Umarmung empfangen. Danach gewinnt sie ihre Fassung wieder und bekennt dem Geliebten, daß sie bei der von ihm Verlassenen gewesen sei und daß sie niemals ihm angehören könne, worauf er, begleitet von ihren besten Wünschen, die Heimath verläßt, um in rechtschaffener Arbeit in fernem Lande ein neues Leben anzu⸗ fangen. Zu der verzweifelnden Bäuerin kommt nun die verlassene Therese und bittet sie flehentlich, sie möchte doch ihr Kind, das Kind des von beiden geliebten Großknechts, annehmen und ihm dadurch eine glückliche Zukunft sichern, zu der es bei ihr keine Anssicht habe. Die Bäuerin geht auf dieses Anerbieten ein und findet in dem Ge⸗ danken, für das Kind des geliebten Mannes zu sorgen, ihre verlorene Ruhe wieder. Das in einfacher Weise, ohne die sonst üblichen Kunst⸗ griffe, wie Mißverständnisse und Verwechselungen, aufgebaute Stück ist von hoher dramatischer Wirkung.
Um die durchaus gelungene Darstellung machten sich die sämmt⸗ lichen Mitwirkenden verdient. An erster Stelle ist jedoch das Spiel des Frl. Kathi Thaller zu erwähnen, die ihre Rolle als die Bäuerin vom „ledigen Hof“ in unübertrefflicher Weise durchführte. Hr. Robert Balaithy als Großknecht wurde mit Recht durch den Beifall der Zuschauer ausgezeichnet. Auch Betty Müller als Therese, Amalie Schönchen als die alte zänkische Oberdirn Crescenz, Max Hofpauer als Knecht Mathias, Amand Kolbe als Schullehrer Weldner und Karl Swoboda in der Rolle des Pfarrers Segner müssen lobend hervorgehoben werden.
Für das Königliche Opernhaus ist die einaktige Oper „Wem die Krone?“ von Alex. Ritter zur Annahme gelangt. Das Werk soll in der nächsten Spielzeit in Gemeinschaft mit dem Ballet „Prometheus“ (Musik von Beethoven) in Scene gehen. — In der Mittwochsvorstellung des „Freischütz“ sind die Damen Leisinger und Her,og, die Hrrn. Rothmühl, Krolop und Stammer beschäftigt. — In der Aufführung der Oper „Der fliegende Holländer“ am Donnerstag, der letzten Vorstellung vor den Ferien der Königlichen Oper, treten die Damen Pierson und Lammert, die Hrrn. Bulß, 8 38 Mödlinger auf. Hr. Kapellmeister Weingartner wird das Werk leiten.
In Shakespeare's Drama „Romeo und Julia“, das am Freitag in neuer Einstudirung im Königlichen Schauspielhause gegeben wird, treten die Gäste Frl. Meyer und Frl. Felsegg als Amme und als Julia auf. Verschiedene Rollen sind neu besetzt worden. Hr. Ludwig giebt den Prinzen, Hr. Plaschke den Montague, Hr. Krause den Capulet. Hr. Arndt den Mercutio, Hr. Keßler den Tybalt, Hr. Herms den Benvolio., Hr. Vollmer den Peter, Hr. Eichholz den Bruder Markus. Die neue dekorative Einrichtung rührt vom Ober⸗ Inspektor Brandt her. — Am Donnerstag gelangen die drei Einakter Prüfung“, „Post festum“, Kleine Mißverständnisse“ zur Darstellung, von denen der zweite und dritte auf Allerhöchsten Befehl am Sonnabend im Neuen Palais zu Potsdam in Scene gehen werden. 8
Im Berliner Theater muß wegen plötzlicher Heiserkeit des Hrn. Siegfried Jelenko die für morgen angesetzte Aufführung des „Graf Waldemar“ auf Sonnabend verschoben werden Dafür wird morgen das Schönthan⸗Kadelburg'sche Lustspiel „Goldfische“ gegeben.
Im Kroll'schen Theater findet am Mittwoch, wie bereits angekündigt, die nächste Wiederholung der vielverlangten Oper „Lakme“ mit Fr. Marcella Sembrich in der Titelrolle statt.
Die Direktion des Gastspiels der „Münchener“ im Adolph Ernst⸗Theater hat die Einrichtung getroffen, daß fernerhin für am Vormittag gelöste Billets ein Aufgeld nicht mehr erhoben wird.
1“““
Mannigfaltiges.
Königgrätz. Das hiesige Comité zur Erhaltung der Denkmale auf dem Königgrätzer Schlachtfelde hat nach vollständiger Instandsetzung der denkwürdigen Wahlstatt vom 3. Juli 1866, wo es 270 Denkmale den gefallenen Helden errichtete und renovirte, seine Thätigkeit durch die Herausgabe eines „Führers über das Schlachtfeld bei Königgrätz“ beendigt. Der reich illustrirte und schön ausgestattete „Führer“ enthält neben einer übersichtlichen und getreuen Beschreibung der Schlacht vom 3. Juli 1866 eine präzise Beschreibung des Schlacht⸗ feldes, einen Wegweiser für Besucher desselben sowie ein vollständiges Verzeichniß aller Denkmale mit Angabe Derjenigen, di unter ihnen den ewigen Schlaf ruhen. Eine genau gearbeitete Kar erleichtert den Besuch des Schlachtfeldes und die Verfolgung d Entwickelung der Schlacht Der Preis wurde für das broschir Exemplar auf 60 Kr. = 1 ℳ, für ein fein gebundenes Exemplar auf 80 Kr. = 1,50 ℳ festgesetzt (franko 5 Kr. = 10 ₰ mehr) und nimmt jede Buchbandlung sowie Herr Dr. jur. Tausig, Mitglied des Comités in Königgrätz, Bestellungen entgegen.
Troppau, 13. Juni. Es herrscht hier nach einer der „N. Pr. 8 zugegangenen telegraphischen Meldung eine abnorme Kälte. In Börn (Beraun) und Andersdorf in Mähren hat es gestern geschnei
Mürzsteg, 13. Juni. Bei großer Kälte herrscht hier, wie „H. T. B.“ mittheilt, ein orkanartiger Sturm. In Hochveitsch und Hochschweb, sowie in der gaazen Umgegend reicht der Schnee bis jum Saum des Thales.
Neapel, 13. Juni. Der Lavastrom zeigt, nach einer Mi theilung des „W. T. B.“, die Tendenz gegen das Observatorium vo zuschreiten; der Hauptkrater wirft kleine Aschenmengen aus.
Basel, 15. Juni. Gestern Nachmittag 2 Uhr 15 Minuten stürzte, wie „W. T. B.“ berichtet, die Eisenbahnbrücke der Jura⸗Simplonbahn vor Mönchenstein bei Basel ein; in Folge dessen fielen zwei Lokomotiven, zwei vollbesetzte Personenwagen, ein Post⸗ und ein Gepäckwagen in die gegenwärtig hochgehende Birs. Die Personenwagen sind zertrümmert. Der dritte Personenwagen blieb zwischen dem Brückenkopf und den Trümmern in der Schwebe. Die erste Hülfe wurde von der Feuerwehr von Mönchenstein geleistet. Von Basel eilten Aerzte, Sanitätstruppen und die Feuerwehr, von Liestal eine Sappeur⸗ und Pionier⸗Abtheilung an die Unglücks⸗ stätte. Die Verwundeten wurden nach Basel befördert, wo Einige alsbald verstarben. Die Anzahl der Ver wundeten wird auf etwa 150 angegeben, die Zahl der Todte ist noch nicht mit Sicherheit ermittelt. Bis Iegt sind 46 Todte unter den Trümmern hervorgezogen worden. ie Anzahl der unter den Trümmern im Wasser Liegenden wird von an der Rettungsarbeit Betheiligten auf 35 geschätzt. Rettungsarbeiten, welche wegen der gegenwärtig hochgehenden Birs einigermaßen erschwert sind, wurden die ganze Nacht fortgesetzt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen bewerk⸗ stelligt, der Güterverkehr ist über die Centralbahn via Olten geleitet Bis jetzt verlautet Nichts darüber, daß sich Deutsche unter den Verunglückten befinden. (Vergl. das Telegramm nach Schluß der Redaktion.)
(F) Stockholm.
8 5 einer telegraphischen Meldung aus Lulen raste dort in der Nacht zum Mittwoch ein heftiger Schnee⸗
Nach sturm. Von Vegetation ist noch nichts zu sehen.
Christiania, 12. Juni. Ein gestern in Tromsö ange⸗ kommenes Fangfahrzeug berichtete, daß das Polareis nur wenige Meilen von der norwegischen Küste entfernt liegt. Die Umgegend von Tromsö ist bis zur Meeresküste mit Schnee bedeckt.
New⸗York, 15. Juni. einer Meldung des „W. T. B.“ der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Graf Bismarck“ an dem Steuerruder und dem Propeller Havarie. Die Schäden sollen hier ausgebessert werden. 8
Es wird herzlichst um Einsendung weiterer Gaben an den unter⸗ zeichneten Schatzmeister des Evangelischen Kirchenbau⸗Vereins zu Berlin, W. Behrenstraße 43/44, gebeten.
Während eines Sturmes erlitt nach
Militair⸗ und Bau⸗Kommission 210 ℳ Frau Staatsminister v. Paiow 300 ℳ Heinrich Keibel 500 ℳ Frau Kapitän⸗ lieutenant v. Heeringen 3 ℳ Geh. Admiralitäts⸗Rath Klein 6 ℳ Admiral Köster 6 ℳ Kapitän z. S. Mensing 6 ℳ Miß St. Aubyn 10 ℳ Fräulein Emma v. Alvensleben 3 ℳ S. Speier 100 ℳ Hugo Landau 1000 ℳ Vize⸗Oberjägermeister vom Dienst Frhr. v. Heintze⸗Weißenrode 100 ℳ Oberstlieutenant z. D. v. Hertz⸗ berg 50 ℳ Hoflieferant A. Gruno 20 ℳ Frau Elizabeth San Martino Ertrag eines Konzerts 250 ℳ General der Infanterie z. D. v. Lattre 50 ℳ Frau Julie Gerson, geb. Liebermann 100 ℳ Hof⸗ banquier Sommerfeld 500 ℳ Ertrag eines von englischen Künst⸗ lern veranstalteten Konzerts 828,50 ℳ Oberst Baron Korff 300 ℳ Professor Dr. Tobler 40 ℳ Professor Dr. Goldschmidt 30 ℳ Professor Dr. Sachau 30 ℳ Peosessor Dr. Lucqe 20 ℳ Privat⸗ dozent Dr. Marckwald 10 ℳ Professor Dr. Sering 10 ℳ Pro⸗ fessor Dr. Brugsch 10 ℳ Professor Dr. Weinhold 10 ℳ Geheimer Staatsarchivar Dr. Schiemann 10 ℳ Professor Dr. Harnack 10 ℳ Professor Dr. Wattenbach 10 ℳ Professor Dr. v. Treitschke 20 ℳ Stabsarzt Dr. Köhler 10 ℳ Professor Dr. Bardeleben 10 ℳ Privatdozent Dr. Wesendonk 10 ℳ Professor Dr. Schweiger 20 ℳ vessnh Dr. Gerhardt 20 ℳ Professor Dr. Wagner 20 ℳ Pro⸗ essor Dr. Krause 20 ℳ Professor Dr. Vahlen 10 ℳ Professor Dr. Landolt 10 ℳ Privatdozent Dr. Rieß 10 ℳ Professor Dr. Kummer 20 ℳ Professor Dr. Lossen 10 ℳ Professor Dr. Ewald 10 ℳ Professor Dr. Eck 10 ℳ Markus Adler 50 ℳ F. Graf v. Pourtalès 100 ℳ Adolph Preuß 100 % F. C. Souchay 100 ℳ Ein Scherflein 0,50 ℳ v. Kr. 100 ℳ Fräulein Melle 3 ℳ Ritt⸗ meister a. D. und Fabrikbesitzer W. Ebart 50 ℳ Geh. Kommerzien⸗ rath E. Ebart 50 ℳ. Fräulein von G. 25 ℳ Frau Geheimrath Sell 20 ℳ Carl Littauer 5 ℳ Fräulein E. und M. v. Pape 20 ℳ A. v. Pape 50 ℳ Direktor A. Roesicke 1000 ℳ Verleger und Eigenthümer des Berliner Lokalanzeiger August Scherl 1000 ℳ Berlin⸗Wilmersdorfer Terrain⸗Gesellschaft 300 ℳ Summa 430 210,61 ℳ
Der in der zweiten Gabenliste verzeichnete Beitrag des Bau⸗ raths Kyllmann von 5000 ℳ ist von den Königlichen Bauräthen Kyllmann und Hevyden gespendet worden.
Provinz Brandenburg. 4
Bis 1. April: 8840,43 ℳ Seitdem: Zweigverein für freiwillige Krankenpflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger in Crossen 15 ℳ Weitere Sammlung des Landraths Grafen Bernstorff in Kyritz 41 ℳ Sammlung des Landrathsamts Prenzlau 19,20 ℳ Sammlung des Landrathsamts Rathenow 383,50 ℳ Weitere Sammlung im Kreise Ruppin 113 ℳ Walter Quinke in Gr. Lichterfelde 50 ℳ Frau v. Rohr in Trieplatz 5 ℳ Weitere Sammlung des Staatsanwalts Dr Borchert in Steglitz 150 ℳ Sammlung des Magistrats in Frankfurt a. O. 315 ℳ Sammlung der Amtsbezirke Rauen und Markgrafpieske 49,20 ℳ Sammlung des Landrathsamts Drossen 108 ℳ General v. Tresckow in Wartenberg 100 ℳ Kreis⸗Kommunalkasse Königsberg 50 ℳ v. W. F. Neuwedell 30 ℳ. Gemeinde Graby 9,80 ℳ Gemeinde Schönwalde 19,76 ℳ Gemeinde Albrechtsdorf 8 ℳ Semeinde Gurkau 4,50 ℳ. Kammerherr v. Veltheim in Schönfließ 300 ℳ Sammlung Prediger Nielsen in Potsdam 900 ℳ Sammlung in Garnison Potsdam 894,50 ℳ Sammlung Landrathsamt Lübben 95,43 ℳ Frau v. Schaeffer⸗Voit in Schloß Blankenfelde 500 ℳ Major a. D. Müller von Schönaich in Werben 100 ℳ Sammlung Landrathsamt Landsberg a. W. 250 ℳ Sammlung Amtsvorsteher zu Sauen 23,60 ℳ Sammlung Amtsvorsteher zu Amt Beeskow 4,80 ℳ Fräulein v. Rechenberg in Cabel 6 ℳ Rittergutsbesitzer v. Benda in Rudow 100 ℳ Summe: 13 485,72 ℳ
Provinz Ostpreußen.
Bis 1. April: 1000 ℳ Seitdem: Graf v. Dönhoff in
Quittainen 500 ℳ Summe: 1500 ℳ
Provinz Westpreußen. “
Bis 1. April: 530 ℳ Seitdem: Sammlung Ober⸗Präsident v. Leipziger in Danzig 10 874,35 ℳ Summe: 11 404,35 ℳ
“ Provinz Pommern.
Bis 1. April (einschließlich 20 ℳ von Graf v. Wachtmeister in Bassendorf, bisher bei Schlesien geführt): 5 181 ℳ Seitdem: H. R. in Demmin 10 % Sammlung Graf v. Krassow in Pansewitz 285 ℳ Graf zu Solms⸗Rödelheim in Altenhagen 100 ℳ Freiherr v. Secken⸗ dorff in Broock 50 ℳ Frau v. Heyden in Demmin 10 ℳ Kammer⸗ herr v. Heyden in Leistenow 50 ℳ Handwerkerverein in Demmin 14 ℳ% A. Graf Blücher in Wietzow 30 ℳ Freiherr v. Maltzahn in Roidin 10 ℳ Gräfin Cartlow in Cartlow 50 ℳ v. Schwerin in Janow 10 ℳ v. Schwerin in Hohen⸗Brünzow 10 ℳ Land⸗ schaftsrath v. Dewitz in Farbezin 20 ℳ H. Schramm in Krusen⸗ felde 10 ℳ Kühn in Damitzow 25 ℳ v. Kruse in Neetzow 20 ℳ v. Schütz in Butzow 10 ℳ Gutsbesitzer Frentz in Tramstow 10 ℳ Lehrer Renn in Treblin 1,80 ℳ v. Below in Nerdin 5 ℳ Ferno in Medow 10 ℳ Ober⸗Präsident a. D. v. Kleist⸗Retzow in Kieckow 200 ℳ Landrath a. D. Graf v. Schwerin in Schwerinsburg 10 ℳ Rittmeister a. D. v. Heyden⸗Linden in Stretensee 50 ℳ Graf v. Schwerin in Sophienhof 20 ℳ Rittergutsbesitzer Gleß in Müggen⸗ burg 30 ℳ Summe: 6231,80 ℳ
Provinz Sachsen.
Bis 1. April: 31 450 ℳ Seitdem: F. Behrens in Oschers⸗ leben 10 ℳ Amtsrath v. Zimmermann u. Frau in Benkendorf 500 ℳ Frhr. v. d. Heyden⸗Rynsch in Halle 50 ℳ Kirchenkasse Roßbach 30 ℳ Sammlung Stadtrath Otto Hubbe in Magdeburg 11 571,56 ℳ Durch Frau v. Zimmermann in Benkendorf Ertrag eines Konzerts in Halle 1103,10 % Sammlung Superintendent Quandt in Witten⸗ berg 253,65 ℳ Sammlung in der Parochie Höwisch 6ℳ Summe:
44 974,31 ℳ Provinz Posen.
Bis 1. April (einschließlich 100 ℳ Freiherr v. Zedlitz und Neukirch in Sierakowo, bisher bei Schlesien geführt): 2609,35 ℳ Seitdem: Müllermeister Cierpinsky in Punitz 1 ℳ Bau⸗Unter⸗ nehmer Sander in Punitz 1 ℳ Pfarrer Günther in Punitz 1 ℳ Sammlung Regierungshauptkasse in Posen 6423,20 ℳ und 208,65 ℳ Summe: 9244,20 ℳ
Provinz Schlesien.
Bis 1. April s(einschließlich 1000 ℳ Graf Guido Henckel v. Donnersmarck in Neudeck, bisher bei Berlin⸗Charlottenburg ge⸗ führt, und ausschließlich 20 ℳ Graf v. Wachtmeister in Bassendorf, 50 ℳ Graf v. Wedel in Sandfort und 100 ℳ Freiherr v. Zedlitz u. Neukirch in Sierakowo, welche den Provinzen Pommern, Westfalen und Posen zugeschrieben sind): 30 869 ℳ Seit⸗ dem: Hofphotograph N. Raschkow jun. in Breslau 5 ℳ Sammlung im Kreise Guhrau 300 ℳ Weitere Sammlung Landrath v. Seydewitz in Görlitz 1045 ℳ und 412,05 ℳ Samm⸗ lung v. Portatius in Schwarzwaldau 500 ℳ Sammlung Pastor Aulich in Polkwitz 253 ℳ Carl Scheibler in Dom. Blumerode 500 ℳ Sammlung v. P.: Fräulein v. Czettritz 30 ℳ Gräfin v. Pückler 20 ℳ Gräfin v. Kalckreuth 6 ℳ Fräulein v. Thielau 20 ℳ Fräulein v. Gellhorn 6 ℳ. Fräulein E. v. Pape 3 ℳ Frau v. Rieben 10 ℳ Summe: 33 979,05 ℳ
Provinz Westfalen.
Bis 1. April (einschließlich 50 ℳ Graf v. Wedel in Sanpdfort, bisher bei Schlesien geführt): 5937,88 ℳ Seitdem: Weitere Samm⸗ lung Landrathsamt Fe ord 112,35 ℳ H. D. F. Schneider in Neunkirchen 50 ℳ ammlung Landrath Harz in Schwelm 120 ℳ Frau Kommerzienrath F. W. Haniel in Ruhrort 500 ℳ Samm⸗ lung Amtsbezirk Pr. Oldendorf 72 ℳ Sammlung im Kreise Steinfurt 73,60 ℳ Sammlung Landrath Frhr. v. d. Heyden⸗Rynsch in Dortmund 64,85 ℳ Sammlung Stadt Lübbecke 53 ℳ Sammlung Amt Alswede 38,50 ℳ Sammlung
8
Amt Hüllhorst 23 ℳ Sammlung Amt Levern 22,70 ℳ Sammlung Dielingen⸗Wehdem 42 ℳ Generalmajor v. Bomsdorff in Münster 20 ℳ General der Kavallerie v. Albedyll in Münster 100 ℳ Summe: 7229,88 ℳ
Rheinprovinz.
Bis 1. April: 39 466,50 ℳ Seitdem: General der Infanterie v. Obernitz in Honnef 50 ℳ Landrath zur Nedden in Saarbrücken 15 ℳ Familie E. u. R. Vopelius in Salzbach 250 ℳ v. S. in Cöln 20 ℳ Eduard Herstatt in Cöln 300 ℳ Wilhelm Levyendecker in Cöln 300 ℳ Kommerzienrath Theodor Deichmann in Cöln 500 ℳ Otto Deichmann in Cöln 300 ℳ Durch Geheimrath Lautz in Bonn 10 ℳ Frhr. v. Rigal⸗Grunland in Grunland 100 ℳ Summe: 41 311,50 ℳ
Provinz Schleswig⸗Holstein.
Bis 1. April: 480 ℳ Seitdem: Sammlung Ober⸗Präsident v. Steinmann in Schleswig 2470 ℳ Graf Bülow in Kühren 50 ℳ Durch Ober⸗Präsident v. Steinmann in Schleswig 50 ℳ Baron v. Plessen in Sierhagen 500 ℳ Geh. Kommerzienrath Sartori nebst Kindern in Kiel 1000 ℳ Summe: 4550 ℳ
Provinz Hannover.
Bis 1. April: 820 ℳ Seitdem: Aus einem disponiblen Fonds
von M. H. in Hannover 300 ℳ Summe: 1120 ℳ. Provinz Hessen⸗Nassau.
Bis 1. April: 22 879,70 ℳ Seitdem: Generallieutenant z. D. v. Memerty in Wiesbaden 100 ℳ Albert Metzler in Frankfurt a. M. 100 ℳ Kreiskasse in Schlüchtern 100 ℳ Sammlung Frhr. Heyl zu Herrnsheim in Worms 1352,50 ℳ Sammlung Hürgermesster Obenauer in Heppenheim 36,50 ℳ Sammlung L. Pfeiffer in Cassel 927,54 ℳ Weitere Sammlung Regierungspräsident v. Tepper⸗Laski in Wiesbaden 2347,15 ℳ Sammlung Bürgermeister Schönherr in Lorsch 19 ℳ Dr. jur. A. Wilhelmj in Wiesbaden 100 ℳ Summe:
„Hohenzollernsche Lande. Bis 1. April: 825,45 ℳ Seitdem: —
. Elsaß⸗Lothringen.
— Bis 1. April: 121,55 ℳ Seitdem: Präsident der Handelskammer Sengenwald in Straßburg 200 ℳ Geh. Ober⸗Regierungsrath Hosens in Straßburg 20 ℳ Bezirkspräsident v. Jordan in Colmar 20 ℳ Seine Durchlaucht Fürst zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst in Straßburg 500 ℳ Jean Schlumberger in Straßburg 1000 ℳ Sammlung von Truppentheilen und Militärbehörden des XV. Armee⸗ Corps 975,37 ℳ Präsident des Direktoriums der Kirche Augs⸗ burgischer Konfession Petri in Straßburg 50 ℳ Summe: 2886,92 ℳ Anderweitige Gaben.
Bis 1. April: 39 054,50 ℳ Seitdem: C. E. Lang in Ham⸗ burg 100 ℳ Seine Durchlaucht Heinrich XVIII. Prinz Reuß in Ludwigslust 100 ℳ General v. Stiehle in Baden⸗Baden 100 ℳ v. Kr. in Gotha 10 ℳ Trillius aus Marokko 70 ℳ Königlicher Gesandter Frhr. v. Thielmann in Hamburg 100 ℳ H. W. in Coethen 5 ℳ Geh. Kommerzienrath W. Duden in Forest 1000 ℳ J. M. in St. Louis 30 ℳ Kaiserl. Gesandter v. Bergen in Guatemala 300 ℳ Sammlung Königl. Gesandter Graf v. d. Goltz in Oldenburg 346 ℳ Kaiserl. Gesandter Frhr. Schenck zu Schweinsberg in Teheran 100 ℳ Legationssekretär v. Portatius in Teheran 50 ℳ Konsul Th. W. Fox in Plymouth 102,25 ℳ A. Bl. in Colditz 5 ℳ E. und M. v. Lützow in Bützow 7 ℳ Sammlung Kaiserl. Gesandter Frhr. v. Zedtwitz in Mexico 989,70 ℳ Summe: 42 469,45 ℳ
Gesammtsumme: 718 985,63 ℳ
Evangelischer Kirchenbau⸗Verein für Berlin. “ Der Schatzmeister: 8 A. von Hansemann,
Geheimer Kommerzienrath.
“
. Untersuchungs⸗Sachen.
Aufgebote, Zustellungen u. vesgr.
. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren
900 do
Deffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[17019] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen früheren Hülfs⸗ zeichner im technischen Bureau des Eisenbahn⸗Be⸗ triebsamts Berlin — Sommerfeld, Julius Adolf Scholz, geboren 20. Dezember 1858 in Danzig, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholten Betruges in den Akten J. IV. A 434 91 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Posen, Berlin, Alt⸗Moabit 12a. abzuliefern.
Berlin, den 8. Juni 1891.
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.
Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 1,68 m, Statur schlank, Haare dunkelbraun, dunkelblonder Schnurr⸗ und Kinnbart, Augenbrauen dunkelbraun, Augen braun, Nase und Mund gewöhnlich, Kinn spitz, Gesicht schmal und länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: dunkelgrauer Sommer⸗ überzieher und grauer Schlapphut. Besondere Kenn⸗ zeichen: langsamer Gang.
[17034] Garnison Gmünd. 8
Steckbrief gegen den 21 Jahre alten Musketier Karl Schoch aus Stuttgart, Steinbildhauer, welcher seit 22. April
fahnenflüchtig ist. . 1882* 8 Schoch, welcher jetzt jedenfalls Civilkleider trägt, ist 1,65,5 m groß, schlank, hat ovales Kinn, Nase und Mund gewöhnlich, schwarze Haare. Besondere Kennzeich n: eine 7 cm lange Rarbe am linken Mundwinkel, an der rechten Hand eine Narbe, am rechten Unterarm Muttermal. „ Posen, Schoch wolle im Betretungsfalle der nächsten
Escher,
[17033]
Posen,
Posen,
Posen,
Simon) Böckemeyer, geb. am 6. August 1866 zu 8 Steckbrief ¹9) Simon Schachne, zuletzt in
(N. 72 679/89) ist erledigt. “ 47 Altona, den 12. Juni 1891. Der Erste Staatsanwalt.
Kreis
I. Auf Antrag der Königlichen Staatsanwalt⸗ schaft wird gegen: 1) den Bäcker
2) Adolf Aron, zuletzt in Posen aufhaltsam, 3) Titus Stefan Burchardt, 4) Rudolf Paul Aloysius Burghardt, zuletzt in
5) den Mützenmacher Nicolaus Stefan pinski, zuletzt in Posen aufhaltsam,
6) Peter Paul Czarnecki, zuletzt in Posen,
7) Petrus Paulus Dzierzbicki, zuletzt in Posen,
8) Alfred Reinhold Friedrich Eggert, zuletzt in
9) Roman Peter Ebert, zuletzt in Posen, 10) Michael Franke, zuletzt in Posen, 11) den Zigarrenmacher Gustav Goetz, zuletzt in
12) Josef Emil Gertig, zuletzt in Posen,
13) Adalbert Giese, zuletzt in Posen,
14) Stefan Gajewski, zuletzt in Posen, 8
15) Franz Grünberg, zuletzt in Posen,
13) Stanislaus Gelda, zuletzt in Posen,
17) Ernst Richard Waldemar Hoffmann, zuletzt in Posen aufhaltsam,
18) Hugo Benjamin Richard Jung, zuletzt in
19) Ignatz Jakubowski, zuletzt in Posen,
inteln, erlassene
51
Moritz Altmann, zuletzt in
in Kostschin aufhaltsam,
zuletzt in Posen, in Posen,
in Posen,
Cza“ Posen West,
Schrimm, 60) den 8 zuletzt in Posen,
1 Posen Ost, 1 Iug;
als Wehrpflichtige in
ch
45) Emil Reinhold Skupke, zuletzt in Posen,
Thomas Steszynski, zuletzt in Posen, 48) Thaddaeus Sachs, zuletzt in Posen, E 49) Theodor Sobaczewski, zuletzt in Posen,
“ 50) Stanislaus Szymanski, zuletzt in Posen, Beschluß “ ) Anton Trafankowski, zuletzt in Posen,
52) Pa.I Friedrich Adam Werk, zuletzt in Posen, 53) Theofil Ludwig Wiecki, zuletzt in Posen, 54) Stanislaus Ladislaus Wentkowski, zuletzt
55) Max Emil Ferdinand August Wiese, zuletzt 56) Ladislaus Kasimir Wlodarezewski, zuletzt 57) Josef Spyralski, zuletzt in Chmielnik, Kreis
58) Augustin Apel, zuletzt in Posen aufhaltsam, 59) Lukas Ratajczak, zuletzt in Rogalinek, Kreis
Schneidergesellen Ignatz Zachmann,
61) Max Lewy, zuletzt in Posen, 62) Anton Rauhnt, zuletzt in Glinienko, Kreis
welche hinreichend verdächtig erscheinen, der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubni eaeahe das eendesgegiet vfrlassen oder na erreichtem militärpflichtigen ter außer⸗s igten i b halb des Bundesgebietes aufgehalten zu zuß schuldigten in dem Gewese des Parjelisten Mads Vergehen gegen §. 140 Ziffer 1 Strafgesetzbuchs, das Hauptverfahren vor der Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts hierselbst eröffnet.
[17022] Posen, In der Strafsache gegen den Sattler Christian Petersen aus Hadersleben wegen Verletzung der Wehrpflicht wird, da der Angeschuldigte des Ver⸗ gehens gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 des Straf⸗ gesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 325 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höhe von 100 ℳ in den für den Angeschuldigten im Hause seines Stiefvaters, des Malermeisters Kall⸗ hauge in Hadersleben belegten 100 ℳ angeordnet. Durch Hinterlegung von 100 ℳ (in Buchstaben hundert Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschuldigte zu dem Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt. 1 Flensburg, den 5. Juni 1891. Königliches Landgericht, Strafkammer II. Mannhardt. Gottburgsen. Mohr.
[17023]
In der Strafsache gegen den Dienstknecht Hans Peder Olesen aus Baarslund, wegen Verletzung der Wehrpflicht wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen §. 140 Absatz 1. Nr. 1 des Straf⸗ gesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 325 der Strafprozeß⸗Ordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens — der Arrest auf Höhe von 100 ℳ in den für den Ange⸗
en, Sörensen zu Tornumfeld stehenden 100 ℳ ange⸗ ordnet. Durch Hinterlegung von 100 ℳ (in Buch⸗ staben: Hundert Mark — Pfennig) wird die Voll⸗ ziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschul⸗
Vpon der Königlichen Familie bis zum 1. April: 36 600 ℳ
S Seine Durchlaucht Fürst zu Stolberg⸗Wernigerode 3000 ℳ
Berlin⸗Charlottenburg.
“ 1 Bis 1. April (ausschließlich 1000 ℳ von Graf Guido Henckel
von Donnersmarck, welche der Provinz Schlesien zugeschrieben 412 252,81 ℳ. Seitdem: G. Demisch 10 ℳ. Generalkonsul a. D Kreismann 50 ℳ Frau Generallieutenant v. Troschke 20 ℳ Pfarrer Schulz 10 ℳ Geh. Ober⸗Regierungsrath Dr. Rösing 100 ℳ O. 50 ℳ Schulvorsteher R. Schobert 10 ℳ Elisabeth 20 ℳ Banquier Arthur Gwinner 500 ℳ Kommerzienrath Otto Oechelhäuser 100 ℳ R. S. 99 ℳ. Universitäts⸗Tanzlehrer A. Freising 30 ℳ Ungenannt 30 ℳ Dr. Hugo Kunheim 1000 ℳ Geh. Hofrath Bork 50 ℳ Hoflieferant Karl Rose 20 ℳ Dr. Thayssen 10 ℳ General⸗Adjutant Graf von der Goltz 200 ℳ Geh. Ober⸗Regierungsrath v. Woedtke 20 ℳ. Verwittwete Frau v. Rex 10 ℳ Generallieutenant Th. Graf v. Schlieffen 100 ℳ Major v. Westernhagen 20 ℳ Lieutenant v. Eckartsberg 10 ℳ Bankdirektor J. Freymark 60 ℳ A. Becker 50 ℳ Frau Staats minister Gräfin Bernstorff 50 ℳ E. Rhodius 250 ℳ F. Freiher v. Mutzenbecher 1000 ℳ James Saloschin 1000 ℳ Kommerzien⸗ rath und Major a. D. Kettner 1000 ℳ Generallieutenant Sallbach 50 ℳ Fräulein E. und A. v. Le Coqg 50 ℳ Frau v. L. 20 ℳ Ungenannt 3 ℳ Sammlung Landrath Stubenrauch 3909,80 ℳ Regierungs⸗Rath Müller 50 ℳ Generalarzt Dr. Leuthold 100 ℳ Botho Graf v. Hochberg 150 ℳ H. durch Expedition der Na tional⸗Zeitung 30 ℳ Sammlung der Beamten 8e Ministerial
Militärbehörde zugeliefert werden. Den 12. Juni 1891. 4. Württ. Infanterie⸗Regiment Nr. 122. E gex gee heRnnh [17018] Garnison Ludwigsburg. 8u Steckbrief
8. gegen den 21 Jahre alten, am 2. d. M. ausgehobenen
Rekruten Johann Friedrich Reber aus Bartenbach, Gemeinde Sulzbach, Oberamt Backnang, Bäcker, der seit dem 4. d. Mts. aus seiner Heimath ab⸗ wesend ist, vermuthlich um mit seiner Geliebten über Antwerpen nach Amerika zu fliehen. 1 Reber wolle im Betretungsfalle der nächsten Militärbehörde zugeliefert werden. 18 Den 10. Juni 1891. “
8
52. Infanteriebrigade (2. K. W.).
[17020] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Schlächtergesellen Carl Keßner
wegen Unterschlagung in den Akten J II D. 588. 91 8 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Berlin, den 9. Juni 1891. Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.
[17031] Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 19. Marz 1890 hinter den Kellner
August Friedrich Wilhelm (auch Wilhelm Friedrich
20) Lorenz Ignaszak, zuletzt in Posen, 21) Max Kraemer, zuletzt in Posen, 22) Martin Kaempfer, zuletzt in Posen, 23) Maximilian Georg Kulawski, zuletzt in Posen, 24) Karl Friedrich Robert Loff, zuletzt in Posen, 25] Friedrich Rudolf Lieder, zuletzt in Posen, 26) Raphael Lewin, zuletzt in Posen,
27) Theodor Lisiewicz, zuletzt in Posen,
28) Lorenz Lazewski, zuletzt in Posen,
29) den Maurer Max Berthold Menzel, geboren am 9. August 1868 in Posen, zuletzt in Warschau,
30) Wolff F, zuletzt in Posen,
31) Adalbert Josef Merdas, zuletzt in Posen,
32) Stanislaus Matecki, zuletzt in Posen,
33) Felix Melerowicz, zuletzt in Posen,
34) Valentin Minikel, zuletzt in Posen, 1
35) Vincent Emil Nowaczyk, zuletzt in Posen,
36) Stanislaus Piasecki, zuletzt in Posen,
37)⸗Robert Eduard Pech, zuletzt in Posen,
38) Franz Posicki, zuletzt in Posen,
39) Withold Julius Josef Pilaski, zuletzt in Posen,
40) Boleslaus Rabiszynski, zuletzt in Posen,
41) Stanislaus Rutkowski, zuletzt in Posen,
42) den Commis Aron Rothholz, zuletzt in Posen,
43) August Emil Ferdinand Röthke, zuletzt in
Posen, 44) Adolf Eduard Schacholke, zuletzt in Posen,
II. Gleichzeitig wird in Gemäßheit des § 326 der Strafprozeßordnung das im Deutschen Reiche befind⸗ EE“ der Angeschuldigten mit Beschlag
elegt.
Posen, den 22./30. Mai 1891.
Königliches Landgericht. Strafkammer IV. Crome. Fraas. Wolffsohn.
[17021] In der Strafsache gegen den Landmann Willatz Peter Erichsen aus Hoirup I wegen Verletzung der Wehrpflicht wird, da der Angeschuldigte des Ver⸗ gehens gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetz⸗ buchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 325 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den An⸗ eschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld⸗ sgrafe und der Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höhe von 300 ℳ in dem für den Angeschuldigten auf dem Besitz der Wittwe Damgard (Gastwirthschaft), Schlachterstraße, in Hadersleben protokollirt stehen⸗ den Kapital von 300 ℳ angeordnet. Durch Hinter⸗ legung von 300 ℳ (in Buchstaben: Dreihundert Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes ge⸗ hemmt und der Angeschuldigte zu dem Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt. Fleusburg, den 5. Juni 1891. maesr Königliches Landgericht, Strafkammer II.
digte zu dem Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt. * Fleusburg, den 5. Juni 1891. Königliches Landgericht, Strafkammer II. Mannhardt. Gottburgsen. Mohr
[17024]
In der Strafsache gegen den Handlungsgehülfen Hans Johanusen aus Lügumkloster hhceg teglen letzung der Wehrpflicht wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen §. 140 Absatz 1, Nr. 1 des Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 325 der Strafprozeßordnung zur Deckung der dem Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens, der Arrest auf Höhe von 300 ℳ in den für den Ange⸗ schuldigten im Gewese seines Bruders, des Hufners Mads Brodersen Johannsen zu Raahede stehenden 4800 ℳ angeordnet. Durch Hinterlegung von 300 ℳ (in Buchstaben Dreihundert Mark) wird die Voll⸗ ziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschul⸗ digte zu dem Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt.
Flensburg, den 5. Juni 1891.
Königliches Landgericht, Strafkammer II. Mannhardt. Fse üfle Mohr.
Mannhardt. Gottburgsen. Mohr. “ 8