Haparanda
erschienen.é Im westlichen Deutschland ist bei ziem⸗ Neumann. lich lebhafter nordwestlicher Luftströmung’ Aufklaren Barbier von Bagdad. Komische Oper in zwei eingetreten, welches sich bei steigender Temperatur Aufzügen von Peter Cornelius. Hierauf: Großes Abends bei über ganz Deutschland ausbreiten dürfte. In Ost⸗ Ballet⸗Divertissement.
Mannigfaltiges.
Halle a. S. Wir haben in den Nrn. 121, 125 und 1
R.⸗ u. St.⸗A.“ über die Differenz der Kaiserlichen Ober⸗Postdirektion und der Elektrizitätsgesellschaft wegen des Betriebes der elektrischen Stadtbahn berichtet. Nunmehr theilt das „Wolff'’sche Telegraphen⸗ bureau“ mit, daß die Königliche Regierung in Merseburg auf Vorstellung der Kaiserlichen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung als Landes⸗Polizeibehörde verfügt habe, daß für den elektrischen Be⸗ trieb einer Straßenbahn derartige Vorkehrungen zu treffen seien, daß der Fernsprechbetrieb nicht gestört werde In Folge dessen mußte der elektrische Bahnbetrieb Seitens der hiesigen „Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft“ vorläufig theilweise durch Pferdebetrieb ersetzt
. Das Kaiser Wilhelm⸗Denkmal für den Re⸗ gierungsbezirk Trier hat, wie die „Saarbr. Ztg.“ mittheilt, der mit seiner Herstellung betraute Hr. von Miller in München dem Entwurfe nach fertig⸗ gestellt. Der Guß, welcher in der Königlichen Erzgießerei zu München stattfindet, kann mithin demnächst beginnen. Der Künstler zeigt den ehrwürdigen Kaiser als rüstigen Mann im Alter von etwa sechzig Jahren. Die Gesichtszüge sind mit sprechender Aehnlichkeit wieder⸗ gegeben. Der Kaiser ist in Uniform, er blickt ernst und sinnend in die Ferne, seine Rechte ruht auf der Brust, die Fingerspitzen sind in den Spalt des Uniformrocks ge⸗ schoben. Die Kosten sind auf 50 000 ℳ veranschlagt, von denen 44 000 ℳ durch Sammlungen im Regierungsbezirk Trier bereits aufgebraucht sind. Als Standort des Denkmals ist der Dom⸗ freihof zu Trier bestimmt worden, ein schöner Platz, mitten in der Stadt gelegen, von der Fagade des Domes, dem Regierungsgebäude und der Liebfrauenkirche eingerahmt. Dieser Platz wird auf Kosten der Stadt Trier in eine Parkanlage umgewandelt; gegen die Mitte zu wird er erhöht werden, und auf diese Erhöhung soll das Denkmal zu stehen kommen. Die Pläne hierzu sind bereits von dem Trierischen Stadtbaumeister entworfen worden und dürften bald die Genehmigung der städtischen Vertretung finden.
“ ö“ ““ Wernigerode, 15. Juni. Das Harzgebirge wird, wie die „Wes.⸗Ztg.“ meldet, gegenwärtig von Kälte und Schneefall heimgesucht. Die Lufttemperatur befindet sich anhaltend im Senken. Gestern brausten heftige Stürme durch das Gebirge.
Oberammergau. Der Bildschnitzer Gregor Lechner, welcher früher im Passionsspiel als Darsteller des Judas Ischarioth eine Weltberühmtheit erlangt hat, ist, wie dem „Ch. Tgbl.“ geschrieben wird, im Alter von 72 Jahren gestorben.
Hamburg, 12. Juni. Die Bürgerschaft hatte einen Aus⸗ schuß eingesetzt, um die Herstellung einer festen Verbindung mit dem jenseitigen Freihafengebiet, welches sich in ganz unerwartetem Umfange durch Fabriken, Wersten und Anssedelung der Bevölkerung anbaut, zu betreiben. Der vielfach gemachte Vorschlag, einen Tunnel unter der Elbe anzulegen, wird, wie man der „Wes. Ztg.“ schreibt, von den Staatstechnikern lebhaft bekämpft. Es wird von Letzteren in interessanter Weise ausgeführt, daß man über die An⸗ lage von Tunnels unter Flußbetten im großen Publikum vielfach irriger Anschauung sei. Es werde immer gern auf den bedeutenden Mersey⸗Tunnel bei Liverpool hingewiesen. Dieser führe jedoch durch felshaltigen Boden, während man bei Hamburg mit einem Sand⸗ boden unter dem Flußbett der Elbe zu rechnen habe. Am Hudson, wo man gleichfalls Sandboden habe, sei der Tunnel bereits zweimal eingebrochen, und bei der großen Tiefe, welche für Hamburg bei dem Wagenverkehr in Betracht komme, 12 ½ bis 13 ½ m unter Null würde der Wasserdruck ein außerordentlich starker sein. Deshalb müsse man von einem Tunnelbau, so bequem ein solcher auch sei, entschieden ab⸗ rathen. Ebenso sei eine hoch über dem Hafen angelegte Bruͤcke, unter welcher die Seeschiffe bequem durchfahren könnten, auch nicht zu empfehlen, vielmehr sei das einfachste Projekt eine bessere und schnellere Eisenbahnverbindung, die am Leichtesten durch eine Verbreiterung der alten Elbhrücke zu erreichen sei. Der Ausschuß macht in diesem Sinne denn auch entsprechende Vorschläge und wünscht zunächst die Einsetzung einer gemeinsamen Senats⸗ und Bürgerschafts⸗Kommission zur Be⸗ rathung des Projekts.
Neapel, 16. Juni. Der Lavastrom hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ aufgehört. Professor Palmieri glaubt, daß die Eruptionsphase beendet ist. v6“
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Basel, 16. Juni. Die Regierung hat, wie „W. T B.“ be⸗
richtet, die Absicht einer gemeinsamen Beerdigung der Opfer der Eisenbahnkatastrophe bei Mönchenstein mit Rücksicht auf die noch in der Birs liegenden Todten aufgegeben. Die einzelnen Beerdigungen der Leichen werden morgen beginnen. Dagegen hat die Regierung eine allgemeine Todtenfeier auf Sonntag, Abends 7 Uhr, angeordnet. Heute Vormittag wurde der auf der Böschung liegende Waggon mittels zweier Hülfsmaschinen heraus⸗ gezogen; in Folge dessen sind jetzt noch mehr Leichen im Wasser sichtbar. Bis Mittags 12 Uhr betrug die Gesammtzahl der geborgenen Leichen 65. Im Hospital liegen noch 35 Ver⸗ wundete, zehn wurden nach Hause entlassen. Die genaue Zahl der Verwundeten ist unbekannt, da sich am Sonntag viele nach Hause bringen ließen. Die Genietruppen arbeiten energisch an der Herstellung der Nothbrücke. Bis heute Nach⸗ mittag 3 Uhr sind sechzig Leichen agnoscirt, fünf blieben unerkannt. Diese werden photographirt und morgen vorläufig auf dem Kirchhofe von Mönchenstein beigesetzt werden. Unter den Todten befindet sich ein Frl. Amalie Sturmfels aus Berlin. Wie amtlich festgestellt ist, führte der Zug zwei Loko⸗ motiven, einen Packwagen, einen Postwagen und zehn Personenwagen. Die beiden Lokomotiven, der Packwagen und vier Personenwagen sind aufeinander in den Fluß gestürzt, ein Wagen zweiter Klasse liegt zu⸗ sammengedrückt auf dem Boden des Birsbettes. Darin befinden sich höchst wahrscheirlich Fremde. Auf dem Grunde der Birs vermuthet man noch viele Opfer. Um die Räumungsarbeiten zu be⸗ schleunigen und die Leichen aus dem Trümmerfelde emporzu⸗ heben, ist auf dem Brückenkopf ein Krahn aufgefahren worden. Der im Steigen begriffene Fluß erschwert die Arbeiten, welche mit großer Anstrengung ausgeführt werden. Abordnungen der Regierungen von Basel⸗Land und Basel⸗Stadt, sowie die Bundesräthe Frey und Welti besuchten die Unglücksstätte. Die Professoren Kroenlein (Zürich) und Kraske (Freiburg⸗Baden) haben ihre Hülfe angeboten, welche jedoch mit Dank abgelehnt wurde, da ärztliche Hülfe in ausreichendem Maße zur Verfügung stebt.
Einem Bericht des Berner „Bund“ vom 15. d. M. über das Eisenbahnunglück entnehmen wir noch das Nachstehende: Von der ersten Kunde vom Eisenbahnunglück an bis zum Abend wurden die Droschken der Stadt zum Transport der Verwundeten reservirt; diese wurden theils in ihr Heim, theils in das Spital gefahren. Letz⸗ teres ist überfüll,, so zahlreich sind die Verwundeten. Auf der Heimreise starben einzelne in den Armen der Begleiter. Auf einem Wagen saß eine Familie von neun Personen, welche die Fahrt nach Mönchen⸗ stein, wo ein Gesangfest sein sollte, machen wollte, zum Glück aber einen der hinteren Wagen des Zuges benutzte, wo sie mit Verletzungen davon kam, die nicht lebensgefährlich sind. Der Gesangverein „Sänger⸗ bund“ war ebenfalls im Zuge; die Mehrzahl der Mitglieder sind todt. Die Reisenden der drei vordersten Wagen sind fast alle umgekommen. Diese Wagen waren, trotzdem sie erster und zweiter Klasse waren, vollgepfropft, da die Conducteure, Mangels an Platz, sämmt⸗ liche verspäteten Reisenden, auch solche dritter Klasse, in diese Couxés wiesen. Die Verunglückten dieser Waggons gehören meist dem Mittelstand und dem Arbeiterstand Basels an. Der Lokomotivführer Bodmer und der Zugführer Wenger sind ver⸗ schwunden. Von der Brücke ist nichts übrig geblieben, als die beiden Endsockel. Es ist zweifellos, daß das gewaltige Gewicht der zwei Lokomotiven die Brücke zusammendrückte. Auch mochte das letzte Hochwasser das Unglück gefördert haben. Vor vier Wochen war die Brücke neu genietet worden. In acht bis vier⸗ zehn Tagen soll eine solide bölzerne Nothbrücke gebaut werden, sodaß nach dieser Zeit die regelmäßige Verbindung wieder hergestellt sein wird. Die Direktion der Jura⸗Simplon⸗Bahn veröffentlicht folgende Mittheilung vom 15. d. M.: „Das Eisenbahnunglück er⸗ folgte 500 m vor der Station Mönchenstein in der Richtung nach Basel in Folge des aus unbekannten Gründen stattgefundenen Bruches der eisernen Brücke über die Birs bei Durchfahrt des gewöhnlichen Personenzuges Nr. 174 ab Basel um 2,15 Nachmittags. Die Brücke welche eine Oeffnung von 41 m hat, stammt aus der Mitte der 1870er Jahre. Die Eisenkonstruktion wurde von Eiffel in Paris (dem durch
seinen Pariser Ausstellungsthurm berühmt gewordenen Ingenieur) ge⸗ liefert. In Folge der großen Ueberschwemmung von 1881 wurde ein unterwühltes Widerlager durch Holzmann u. Co. in Frankfurt pneu⸗ matisch neu fundirt. Schon seit längerer Zeit fanden Untersuchungen der Eisenkonstruktion statt, deren Querträger dann voriges Jahr nach vom Eisenbahn⸗Departement genehmigten Plänen verstärkt wurden; die Hauptträger hatten sich nach Rechnung als stark genug erwiesen.“ — Wie die „Basler Nationalztg.“ berichtet, war die eingestürzte Brücke eine eiserne Gitterbrücke, deren Tragkonstruktion sich oberhalb der Fahrbahn befand. Sie hat schon vor mehreren Jahren Anlaß zur Besorgniß gegeben, als die hoch⸗
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angeschwollene Birs die Widerlager unterwaschen hatte. Damals wurden die Fundamente verstärkt. Die Eisenkonstruktion war, wie nun die schreckliche Katastrophe gezeigt, eine zu schwache, die Ver⸗ strebungen waren zu wenig zahlreich und auch nicht kreuzweise mit einander vernietet. Es fehlt nicht an Stimmen, welche schon längst vor diesen Brücken warnten, weil das Eisen durch heftiges Vibriren mit der Zeit seine Struktur verändert und das faserige Gefüge in ein brüchiges krystallinisches verwandelt wird. Das Gerücht, es habe die Brücke schon Vormittags verdächtig geschwankt, bedarf der Be⸗ stätigung. Der verunglückte Zug mag gegen 350 bis 400 Personen enthalten haben.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. 8
München, 17. Juni. (W. T. B.) Der König von Dänemark, welcher gestern Abend hier eingetroffen war und in dem Hotel „zu den vier Jahreszeiten“ übernachtet hatte, ist heute Vormittag nach Gmunden weitergereist.
St. Petersburg, 17. Juni. (W. T. B.) Nach hier ein⸗ gegangener Meldung ist der Großfürst⸗Thronfolger gestern in Blagowestschensk eingetroffen. — Heute ist eine Kaiserliche Verordnung veröffentlicht worden, betreffend die Einrichtung des Instituts der Vize⸗Fähnriche und Militärbeamten für den Kriegsfall. Erstere sollen in der Armee⸗Infanterie fungiren, Letztere in den Militär⸗Ver⸗ waltungsbranchen. Beide genießen die Offiziers⸗ respektive Beamtenrechte und Bezüge. Das Institut soll aus fähigen Unteroffizieren mit Erlassung der Offiziers⸗ respektive Beamten⸗ Examina gebildet werden.
Venedig, 17. Juni. (W. T. B.) Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich Leopold sind heute Nacht von hier abgereist, um sich nach Potsdam zu begeben. 8
Basel, 17. Juni. (W. T. B.) Nach Mittheilung der Basler „Nationalzeitung“ ist dem Professor Socin hierselbst gestern Nachmittag folgendes Telegramm aus dem Kabinet Ihrer Majestät der deutschen Kaiserin zugegangen: „Potsdam, Neues Pealais. Professor Socin, Basel. Ihre Majestät die deutsche würde für eine Nachricht über das Befinden der bei dem Eisenbahnunglück Verwundeten, deren Ihre Majestät mit wärmster Theilnahme gedenkt, verbunden sein. In der gewiß zutreffenden Annahme, daß Euer Hochwohlgeboren bewährte Hülfe denselben zu Theil wird und Ihnen ein Ueberblick über den Umfang des Unglücks möglich ist, darf ich vielleicht um eine gefällige Auskunft ergebenst er⸗ suchen. (gez.) von dem Knesebeck.“ — Professor Socin hat Ihrer Majestät der Kaiserin jede Auskunft ertheilt und gleich⸗ zeitig mitgetheilt, daß im Baseler Hospital noch sieben Reichs⸗ angehörige liegen.
Basel, 17. Juni. (W. T. B.) Die Zahl der bei der Mönchensteiner Katastrophe umgekommenen Per sonen scheint viel beträchtlicher zu sein, als bisher an genommen wurde. Bis heute Mittag sind 45 Personen als
vermißt angemeldet.
New⸗York, 17. Juni. (W. T. B.) Ein schweres Eisenbahnunglück ereignete sich gestern im Staate Jowa beim Uebergange eines Passagierzuges über di Bahnbrücke über den Coonfluß in der Nähe der gleichnamigen Wasserschnellen. Die eine längere Weg⸗ strecke vor der Brücke aus den Schienen gerathene Maschine schlug, nachdem sie die Strecke außerhalb der Schienen durchlaufen hatte, gegen das Geländer der Brücke und stürzte, die Waggons des Zuges mit alleiniger Ausnahme des Schlafwagens mit sich reißend, in den Fluß. Gegen dreißig Personen sollen verletzt, darunter mehrere tödtlich, und zwei Personen sofort getödtet sein. 1
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(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 17. Juni, 8 Morgens 8 Uhr.
20 mm Regen.
reressp.
Stationen.
2
Die Temperatur hat sich in Central⸗Europa seit gestern durchschnittlich wenig verändert. hafen batte gestern Gewitter;
Friedrichs Ballet. Breslau meldet nd und cana. Hierauf: Margot.
Deutsche Seewarte.
M
Bar. auf 0 Gr d.
-e red. in Millim. Temperatur in ° Celsius
50C. = 40 R.
Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm
2 u.
⏑ 0
—1—22
2 SD.
Romantische
— 2 2
etersburg. TCoskan. 1swolkenlos Cork, Queens⸗ b 1D 1 Nebel Cherbourg still wolkenlos Iö 1 1 halb bed. 12 3 wolkig 11
verständuisse.
3 halb bed. 11 4 heiter 12
Hamburg .. Swinemünde Iöö 18 — mell SO bedeckt 811 Dtb 6 1 wolkenlos 13 “ 4 halb bed. 9 Karlsruhe .. 2 wolkig V 14
Wiesbaden 1 2 bedeckt 12 München .. 2 bedeckt
Chemnitz .. 2 wolkig Werltn... 4 halb bed. 11 “ SW 3 wolkig - Breslau... WNW 3 bedeckt 10 Ile d'Aix.. 768 ONO 4 wolkenlos 15 Nizza 763 O 1 balb bed. 19 Triet 763 [ONO 1 bhalb bed. 18
Uebersicht der Witterung.
Eine Zone niedrigen Luftdruckes, welche sich von 7 ¼ Uhr. S. südwärts nach der Balkanhalbinsel er⸗ treckt, scheidet zwei Maxima, von denen das eine im Westen über Nordfrankreich, das andere im Osten über dem Innern Rußlands liegt. Ein baro⸗ metrisches Minimum ist nordwestlich von Schottland
9 von Kirchfeld.
weilt.
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Donnerstag: Ovpern⸗ Pierrot: Helene Odilon als Gast. haus. 153. Vorstellung. Der fliegende Holländer. von C. Bechstein. Vorher: Zum 20. Male: Das Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Modell. Lustspiel in 1 Akt von G. Cohnitz. In Scene gesetzt Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus Prüfung. Lustspiel in 1 Aufzug von 2. Clement. Hierauf: Post restum. von Ernst Wichert. Zum Schluß: Kleine Miß⸗ Schwank in 1 Aufzug von Alexander Bergen. eseg 7 2 8 Freitag: Die Königliche Oper hat Ferien. 134.
Schauspielbaus. 161. Vorstellung. Neu einstudirt. Geheimniß. b 2 Romeo und Julia. 1 bedeckt 13 von Shakespeare. von Schlegel. In Scene ge Max Grube. (Julia: Frl. Felsegg, Juliens Amme: Frl. Marie Mever, als Gäste.) Anfang 7 Uhr.
8 Deutsches Theater. Donnerstag: Der Pfarrer Freitag: Die Welt, in der man sich lang⸗ Sonnabend: Der Attaché. Sonntag: Die Kinder der Excellen2zz. Berliner Theater. Donnerstag: Kean. Anfang
Freitag: Der Hüttenbesitzer. Sonnabend: Graf Waldemar.
Tesfing-Theater. Artistische Direktion: Angelo Donnerstag:
Der verlorene Sohn.
Sohn.
vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Großes Garten⸗Concert.
160. Vorstellung. Die Lustspiel in 1 Aufzug 88 “
Donnerstag: Zum 12. Male: Trauerspiel in 5 Aufzügen von Douglaß. sc 1— leberseßt von Aug. Wilhelm verschiedenen Komponisten. Die
8 natürl. Wasser. Natürl. Regen. der Themse
Anfang 7 ½ Uhr. Anfang des Concerts 6 Uhr. stellung 7 ½ Uhr.
Lotterie.
Kroll’'s Theater.
16“*“
11I16“
opernsängerin Frl. Lola Beeth.
Zum 1. Male: Der Margarethe.
brillanter
(Luigia Cerale,
deutschland dauert die trübe Witterung noch fort. Thieme, Voitus van Hamme und das Balletcorps.)!
Freitag: Der Barbier von Bagdad. Hierauf:
Sonnabend und Sonntag: Cavalleria rusti-
Wallner-Theater. Donnerstag: Zum 20. Male: Auftreten sämmtl. Speztalitäten. Musikalisches Schauspiel mination des — ohne Worte — in 3 Akten von Michel Carré Musik von A. Wormser. Der junge 7 ½ Uhr.
Freitag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich-Wilhelmstädtisches 3 Ein dunkles Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Engl. Sensat.⸗Drama in 8 Bildern Geöffnet von 12 — 11 Uhr. Täglich Vorstellung im Deutsch von Dorn. 2 88“ h EnE an zettel. Reoif ekorationen und Requisiten vom Carl⸗Theater in
Se. J. Ee Wien ist vom Hoftheatermaler Burghart. Zwei große Wasser⸗Sensationsbilder: 1) Henlev⸗ Regatta, natürl. Dampfschiffe und Ruderboote auf
2) Nachtbild auf Verlobt: Frl. Rosa Froͤblich mit Hrn. Diaconus
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Concert. Geboren: Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern. 8.
Anfang der Vor⸗ Gestorben: Hr.
Freitag: Ein dunkles Geheimniß. Sonnabend: Erstes großes Park⸗Fest. r Massen⸗Concert, verbunden mit einer großen Frei⸗
Donnerstag: (Don Sebastian: Hr. Birrenkoven) Freitag: Gastspiel der K. K. österreichischen Hof⸗ er Undine. Sonnabend: Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich.
Täglich: „Großes Concert“ im Sommergarten, Abe elektrischer Otto desselben. Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.
Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum 31. Male: Tricoche und Cacolet. Posse in 5 Aufzügen von Meilhac und Halsvv.
Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor⸗
nehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement
Militär⸗Doppel⸗Concert. Brillante Illu⸗ ganzen Garten⸗Etablissements. Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters
sdser Residenz): Großes
Concert⸗Flügel
Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Ensemble⸗ Gastspiel der Münchener Zum fünften Male:
Anfang des Concerts 6 ½ Uhr, der Vorstellung Der ledige Hof. Volksstück mit Gesang in 5 Akten 8 r
von Ludwig Anzengruber. Anfang 7 ¼ Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
Theater. klrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde
Musik von wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗
Familien⸗Nachrichten.
Friedrich Müller (Weißstein i. Schl — Breslau). Eine Tochter: Hrn Lieut. Angern (Potsdam). — Hrn. von Brochhausen (Melten). Oberst⸗Lieutenant a. . Arthur von Falkenhayn (Berlin). — Hr. Konsul Militär⸗ z. D. Graf Hippolyt von Bothmer (Nürnberg).
— Hr. Ober⸗Landeskultur⸗Rath a. D. Geb. Ober⸗ Justiz Rath Eduard Chales de Beaulieu (Berlin). — Fr. Pastor Adele Pasch, geb. Westram, (Breslau).
Indra.
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: 1 hie Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag Beleuahr Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr.: 2 “ Fünf Beilagen
8 „ gr. 3 ℳ 188 b einschlieslich Börsen⸗Beilage).
“
Kaiserin
Königlich Preußische Armee.
Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere.
Potsdam, Neues Palais, 8. Juni. Bronsart von Schellendorff, bisher Unter⸗Lt. zur See, als außeretatsmäß. Sec. Lt. beim Westpreuß. Feld⸗Art. Regt Nr. 16 angestellt.
Neues Palais, 9. Juni. Pütter, Hauptm. z. D., zuletzt Comp. Chef im jetzigen Inf. Regt. von Stülpnagel (5 Brandenburg.) Nr. 48, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uni⸗ form des Inf. Regts. Markgraf Karl (7. Brandenburg) Nr. 60, auf 6 Monate zur Dienstleistung bei dem Bekleidungsamt des III. Armee⸗Corrs kommandirt.
Neues Palais, 13. Juni. von Twardowski II., Major vom Großen Generalstabe, als Generalstabs⸗Offizier zum Stabe der IV. Armee⸗Inspektion kommandirt. Steinhaeuser, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfries.) Nr. 78, unter Stellung à la suite des Regts., zur Dienst⸗ leistung bei dem Auswärtigen Amt kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 9 Juni. Herter, Hauptm. z. D., unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des Inf. Regts. Nr. 129, von der Stellung als Mitglied des Bekleidungsamts des III. Armee⸗Corps entbunden.
Neues Palais, 13. Juni. v. Köller, Gen. Lt. und Com⸗ mandeur der 9. Division, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. gestellt. “
Nachweisung der beim Sanitäts⸗Corps im Monat Mai 1891 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver⸗ fügung des General⸗Stabsarztes der Armee. 1. Mai. Baumann, Unterarzt vom 1. Hanseat. Inf. Regt. Nr. 75, Dr. Kühnemann, Unterarzt vom Füs. Regt. Königin (Schleswig⸗ Holstein.) Nr. 86, Dr. Green, Unterarzt vom Feld⸗Art. Regt. von Scharnhorst (1. Hannov.) Nr. 10, Dr. Matthisson, Unterarzt von der Kaiserlichen Marine, — alle vier mit Wahrnehmung je einer bei den betreffenden Truppentheilen bezw. bei der Kaiserlichen Marine offenen Assist. Arztstelle beauftragt. 18 8
9. Mai. Dr. Matthio lius, Assist. Arzt 2 Kl. vom Thüring. Feld⸗Art. Regt. Nr. 19, Dr. Fiedler, Assist. Arzt 2. Kl. vom 2. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 47, Dr. Schildener, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. West⸗ fälisches) Nr. 57, Dr. Robert, Assist. Arzt 2. Kl. vom 1. Hess. Inf. Regt. Nr. 81, — alle vier zur Dienstleistung bei der Kaiserlichen Marine kommandirt. 3
19. Mai. Dr. Krummacher, Unterarzt vom Inf. Regt. von Wittich (3. Hess.) Nr. 83, 18 1
20. Mai. Dr. Mertens, Unterarzt vom 1. Nassau. Inf. Regt. Nr. 87, Dr. Miethke, Unterarzt vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8 Westfäl.) Nr. 57, Dr. Martini, Unterarzt von der Kaiserlichen Marine, 1
25. Mai. Dr. Wagner, Unterarzt vom Magdeburg. Hus. Regt. Nr. 10, Dr. Blau, Unterarzt vom Feld⸗Art. Regt. von Peucker (Schles.) Nr. 6, Dr. Matthes, Unterarzt vom 1. Branden⸗ burg. Drag. Regt. Nr. 2,
29. Mai. Dr Coste, Unterarzt vom Magdeburg. Feld⸗Art. Regt. Nr. 4, — sämmtlich mit Wahrnehmung je einer bei den be⸗ treffenden Truppentheilen bezw. bei der Kaiserlichen2 Assist. Arztstelle beauftragt.
Militär⸗Justizbeamte. “
Durch Allerhöchstes Patent. Berlin, 6 Juni. Daffner, Justizrath, Div. Auditeur der 15. Div., der Rang eines Raths vierter Klasse verliehen.
Königlich Bayerische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 11. Juni. Frhr. v. Steinling zu Boden u. Stainling, Gen. Major, bisher Commandeur der 3. Kav. Brig., unter Beförde⸗ rung zum Gen. Lt, zum Kommandanten der Haupt⸗ und Residenz⸗ stadt München, v. Weech, Major vom Inf. Leib⸗Regt, im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Ritter v. Schmädel, Major vom 16. Inf. Regt. vakant König Alfons von Spanien, im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, — zu Bats. Commandeuren, Fasbender, Hauptm., bisher à la suite des 9. Inf. Regts. Wrede und komman⸗ dirt zur Eisenbahn⸗Abtheil. des Königl. Preuß. Großen Generalstabes, im genannten Regt., unter Belassung in seinem derzeitigen Kommando bis zum Ablauf desselben, Koller, Pr. Lt. vom 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, im 2. Jäger⸗Bat., unter Be⸗ förderung zum Hauptm. ohne Patent, — zu Comp. Chefs, Rock, Pr. Lt. im 5. Feld⸗Art. Regt., unter Beförderung zum Hauptm. ohne Patent, zum Battr. Chef, Weltz, Pr. Lt. im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor unter Stellung à la suite dieses Truppentheils, zum Adjutanten bei der Kommandantur der Festung Germersheim, — ernannt. v Langenmantel, Major vom 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, zum Inf. Leib⸗Regt., Frhr. v. Pechmann, Major à la suite des 12 Inf. Regts. Prin; Arnulf und kommandirt zur Dienstleistung dortselbst, in den etatsmäßigen Stand dieses Regts, Dütsch, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Jäg. Bat., zum 16. Inf. Regt. vakant König Alfons von Spanien, — sämmtlich auf die erste Hauptmannsstelle in den genannten Truppentheilen, Meyer, Pr. Lt., bisher à la suite des 18. Inf. Regts. Prinz Ludwig Ferdi⸗ nand und Adjutant bei der Kommandantur der Festung Germers⸗ heim, in den etatsmäß. Stand dieses Regts., — versetzt. v. Nagel zu Aichberg, Gen. Major und Commandeur der 1. Kav. Brig., Prinz Ludwig Ferdinand von Baäyern Königliche Hoheit, Gen. Major, Inhaber des 18. Inf. Regts., — zu Gen.⸗Lts., Popp, Hauptm. und Comp. Chef vom 9. Inf. Regt Wrede, unter Versetzung auf die erste Hauptmannsstelle, im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, zum überzähl. Major, Gemmingen Frhr. v. Massenbach, Hauptm des Generalstabes, eingetheilt beim General⸗ Kommando II. Armee⸗Corps, zum Major ohne Patent, — befördert. Hofmann, Sec. Lt. im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von Preußen, kommandirt zum Topographischen Bureau des General⸗ stabes, Lohmann, Sec. Lt. im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Burgartz, Sec. Lt. im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Gramm, Sec. Lt. im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Sixt, Sec. Lt. z, 3. Chev. Regt. vakant Herzog Maximilian, kommandirt zur Equitationsanstalt, Merlack, Sec. Lt. im 5. Feld⸗Art. Regt., — sämmtlich zu Pr. Lts. ohne Patent, Orff, Port. Fähnr. im 1. Inf. Regt. König, von Grundherr zu Altenthan u. Weyherhaus, Port. Fähnr. im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, — zu Sec. Lts., Hammerschmidt, Unteroff. im 5. Inf. Regt. Großherzog von Hessen, zum Port. Fähnr., — befördert. Vogl, Major des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, ein Patent seiner Charge verliehen. Mayer, ajor z. D., Commandeur des Landw. Bezirks Gunzenhausen, als Oberst⸗Lt., Beyschlag, Hauptm. à la suite des 17. Inf. Regts. Orff und Platz⸗Major bei der Kommandantur der Festung Germersheim, als Major, Horadam, Zeiß, v. Hartz, Frhr. Schilling v. Canstadt, Pr. Lts a. D., als Hauptleute, Ziegleder, Burkhardt, Sec. L:“. a. D., als Pr. ts., — charakterisirt. ““ 8
Offiziere,
— versetzt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 10. Juni. Ritter v. Wirthmann, Gen. der Inf., Kommandant der Haupt⸗ und Residenzstadt München, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs mit zur Disp. gestellt.
m Sanitäts⸗Corps. 12. Juni. Dr. Daffner, Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. vom Invalidenhause, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. Dr. Schröder, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, zum Invalidenhaus, Dr. Wind, Assist. Arzt 1. Kl. vom 2. Schweren Reiter⸗Regt. vakant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Oesterreich, zum 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗Regt. Luitpold, Dr. Heim, Assist. Arzt 1. Kl. im 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, zum Stabsarzt, Dr. Friedrich, Assist. Arzt 2. Ki. im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Dr. Roßbach, Assist. Arzt 2. Kl. im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Dr. Stobaeus, Assist. Arzt 2. Kl. im Inf. Leib⸗Regt., — zu Assist. Aerzten 1. Kl., Dr. Barthelmes, Unterarzt im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Hubbauer, Unterarzt im 11. Inf. Regt. von der Tann, — zu Assist. Aerzten 2. Kl., — befördert.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 13. Juni. Herzog Wilhelm von Urach, Graf von Württem⸗ berg Durchlaucht, Pr. Lt. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, zum überzähl. Rittm., Fürst Karl von Urach, Graf von Württemberg Durchlaucht, Pr. Lt. à la suite des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, unter Belassung in diesem Verhältniß, zum Rittm., Prinz Ernst zu Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach Hoheit, Pr. Lt. à la suite des Drag. Regts. Königin Olga Nr. 25, unter Belassung in dem Kommando als Adjutant bei der 27. Kav. Brig. (2. Königl. Württemberg), zum äberzähl. Rittm., — befördert. Schöttle, Major und Bezirks⸗Com⸗ mandeur im Landjäger⸗Corps, der Charakter als Oberstlt. ver⸗ liehen. Hofmann, Sec. Lt. im 2. Drag. Regt. Nr. 26, zum Pr. Lt, Graf v. Bullion, Unteroff. im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, zum Port. Fähnr., — befördert. Bopp, Pr. Lt. im 2. Drag. Regt. Nr. 26, à la suite des Regts. gestellt und als Ad⸗ jutant zur 26. Kav Brig (1. Königl. Württemberg) kommandirt.
Im Beurlaubtenstande. 13. Juni. Schöttle, Wintterlin, Vize⸗Feldw. vom Landw. Bezirk Stuttgart, zu Sec. Lts. der Res. des Inf. Regts. Kaiser Friedrich Konig von Preußen Nr. 125, Böhmert, Vize⸗Feldw. vom Landw. Bezirk Reutlingen, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Alt⸗Württemberg Nr. 121; die Vize⸗Feldw. bezw. Vize⸗Wachtm. vom Landw. Bezirk Stuttgart: Schuler zum Sec. Lt. der Res. des Train⸗Bats. Nr. 13, Schilling zum Sec. Lt. der Inf. 1. Aufgebots, Löhnefinke zum Sec. Lt. der Res. des Train⸗Bats. Nr. 13, Paur zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. König Wilhelm Nr. 124, Kapff zum Sec. Lt. der Res. des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, — ernannt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 13. Juni. v. Hoven, Sec. Lt. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, Behufs I in den Königl. Sächs. Militärdienst der Abschied be⸗ willigt.
Im Beurlaubtenstande. 13. Juni. Fischer, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Kalw, unter Erthei⸗ lung der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform, Bur⸗ kart, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Ravens⸗ burg, Fasolt, Sec. Lt. der Res. des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, — der Abschied bewilligt. b
Im Sanitätscorps. Dr. v. Fichte, Gen. Arzt 1. Kl., Corpsarzt und Abtheil. Chef im Kriegs⸗Ministerium, der Rang als Gen. Major verliehen. Dr. Leher, Georgii, Dr. Hoffmann, Unterärzte der Res., zu Assist. Aerzten 2. Kl. ernannt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
13. Juni. von Habermaas, Gen. Auditeur und Ab⸗ theil. Chef im Kriegs⸗Ministerium, für seine Person der Rang auf der dritten Stufe der Rangordnung verliehen. Thrän, Intend. Rath und Mitglied der Corps⸗Im nd., Behufs Ueber⸗ tritts zum Rechnungshof des Deutschen Reichs die nach⸗ gesuchte Entlassung aus dem württembergischen Staatsdienste ertheilt. Belser, Intend. Rath und Vorstand der Intend. der 27. Div. (2. Königl. Württemberg), zum 1. November 1891 als Mitglied zur Corps⸗Intend., Gerbardt, Intend. Assessor und Mitglied der Corps⸗Intend.,, zum Intend. Rath ernannt und zum 1. November 1891 als Vorstand zur Inte 1u6 (2. Königl. Württemberg.), — versetzt.
Herrenhaus. 24. Sitzung vom Dienstag, 16. Juni.
Der Sitzung wohnen der Vize⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher, der Minister des Innern Herrfurth, der Justiz⸗Minister Dr. von Schelling und der Finanz⸗Minister Dr. Miquel bei.
Der Präsident Herzog von Ratibor eröffnet die Sitzung mit der Mittheilung vom Tode des erblichen Mit⸗ gliedes des Herrenhauses Grafen von Schaffgotsch, zu dessen Andenken sich die Mitglieder von ihren Sitzen er⸗
heben. Auf der Tagesordnung steht an erster Stelle die Be⸗ rathung über den Antrag des Herrn von Woyrsch: Das Herrenhaus wolle beschließen: . die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, Einrichtungen dahin zu treffen: daß den Referendarien, wenn sie die große Staats⸗ prüfung bestanden haben, die Bestallung als Assessor um diejenige Zeit vorausdatirt wird, welche sie als Studenten bezüglich Re⸗ ferendarien durch den Militärdienst verhindert worden sind, die Referendariats⸗ bezüglich die große Staatsprüfung früher abzu⸗ legen. Der Berichterstatter Professor Dr. Dernburg beantragt: Das Herrenhaus wolle beschließen: 8. 8 den Antrag des Herrn von Woyrsch in folgender Fassung anzunehmen: V die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, anzuordnen, die Bestallung der Assessoren um diejenige Zeit zurückzudatiren, um welche sich die Zeit fün ihr Rechtsstudium, beziehentlich füͤr ihr Referendariat in Folge ihres Dienstes als einjährig Freiwillige verlängert hat. 1 Berichterstatter Professor Dr. Dernburg weist darauf hin, daß für Den, welcher innerhalb des Studiums sein Jahr abdiene, ein dauerndes dreijähriges Rechtsstudium, wie es das Gesetz verlange, unmöglich sei. Es sei eigentlich Unrecht, wenn das Dienstjahr nicht auf das Studium angerechnet werde; aber andererseits könne auch die Militärverwaltung nicht auf das Studium Rücksicht nehmen. Es liege im Interesse der Universität, daß endlich dem Gesetze dadurch Genüge geschehe, daß ein dauerndes dreijähriges Rechtsstudium unter allen Umständen möglich gemacht werde. Werde aber den
Studirenden ihr Dienstjahr nicht angerechnet, so seien sie Betreffs der
Anciennetät im Nachtheil gegen Die, welche nicht gedient hätten. Der An⸗ trag des Herrn von Woyrsch sei daher gerechtfertigt, sei auch nicht neu, da im Großherzogthum Hessen und in Bayern ähnliche Bestimmungen be⸗ ständen. Eine Schwierigkeit liege in der Frage, wie weit man gehen solle; von einer rückwirkenden Kraft auf die bereits im Amte befindlichen Assessoren könne natürlich keine Rede sein. Er habe den Antrag des Herrn von Woyrsch dahin eingeschränkt, daß nur das freiwillige Jahr, nicht aber die späteren militärischen Uebungen bei Anrechnung der Anciennetät gerechnet werden sollten. Die hee sollte sich auch nicht auf die Assessoren der Justiz und der Verwaltung allein be⸗ schränken, sondern müffe sehr bald allgemein werden. Um aber mit dieser wichtigen Angelegenheit einmal anzufangen, und da sich dann die Sache von selbst weiter entwickeln werde, beantrage er vor⸗ läufig die Maßregel für die Assessoren und bitte, den Antrag des Herrn von Woyrsch in der von ihm beantragten Fassung an⸗ zunehmen. 3
„Herr von Woyrsch bemerkt, der Justiz⸗Minister habe ihm gesagt, daß die Angelegenheit sehr viel Arbeit machen werde; er habe des⸗ halb seinen Antrag nicht noch mehr erweitert. Er hoffe aber, daß die Regierung im Sinne seines Antrages keine Schwierigkeiten kennen werde. Es bandele sich nicht allein darum, daß die betreffenden Beamten in Bezug auf die Anciennetät verlören; als junge Leute setzten sie sich darüber wohl hinweg, aber später, wenn sie verheirathet seien und Kinder hätten, mache sich der Nachtheil dadurch bemerkbar, daß sie ein geringeres Gehalt als die gleichaltrigen Kollegen bezögen. Um keinen Zwiespalt hervorzurufen, bitte er die vom Professor Dr. Dernburg beantragte Fassung anzunehmen.
Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher:
Meine Herren! Ich kann dem Herrn Vorredner die von ihm ausgesprochene Besorgniß abnehmen, wenn ich ihm sage, daß die Staatsregierung mit der Tendenz seines Antrages durchaus einver⸗ standen ist. Gleichwohl vermag ich die Annahme oder Ablehnung dieses Antrages nur anheimzustellen um deswillen, weil die Regierung auf dem Wege, den sein Antrag vorzeichnet, bereits vorgegangen ist und hoffentlich auch zu einem den Wünschen des Herrn Vorredners entsprechenden Resultat kommen wird.
Meine Herren, so ganz leicht und einfach ist die Sache aber nicht, und diejenigen meiner Herren Kollegen, welche dem Herrn Vorredner von Schwierigkeiten, die in der Frage liegen, gesprochen haben, haben auch meines Erachtens vollständig Recht gehabt. Schon der Herr Referent hat in seinem einleitenden Vortrage die mannigfachen Bedenken hervorgehoben, die namentlich rücksichtlich der Ab⸗ grenzung des Kreises derjenigen Beamten bestehen, denen die Wohlthat, welche der Antrag des Herrn von Woyrsch in Aussicht nimmt, zu Theil werden sollen, und ich finde es eine nicht gerechtfertigte Beschränkung, die sich Herr von Woyrsch auferlegt hat, wenn er nur rücksichtlich der Assessoren, also derjenigen Beamten, welche im höheren Verwaltungs⸗ oder Justizdienst sich befinden, die Anrechnung der zurückgelegten Militärdienstzeit vorgeschrieben wissen will. Ich bin der Meinung, daß, wenn man die Frage einer Anrech⸗ nung der Militärdienstzeit bei Bestimmung der Anciennität der Beamten überhaupt anschneidet, man dann auch weiter wird gehen müssen, und nicht nur den höheren Beamten, sondern auch den Bureaubeamten und nicht nur den juristisch vorgebildeten Beamten, sondern auch den Technikern im Staatsdienst dieselbe Wohlthat nicht wird versagen können.
Ein weiteres Bedenken, das der Herr Referent ebenfalls bereits angeregt hat, ergiebt sich bei der Erörterung der Frage, wie weit man bei der Anrechnung der Miilikärdienstzeit gehen soll. Herr Professor Dernburg nimmt nur in Aussicht, daß das freiwillig abgeleistete eine Dienstjahr zur Anrechnung kommen soll. Prinzipiell wird man aber davon ausgehen müssen, daß ein Unterschied in der Anrechnungsfähigkeit des einen Jahres und der längeren Dienstzeit nicht besteht. Man wird auch weiter zugeben müssen, daß, wenn man überhaupt von dem Grundsatz ausgeht, alles das, was der zukünftige, oder der schon im Dienst befind⸗ liche Beamte dem Staate an Militärdienst geleistet hat, anzurechnen, es nicht gerechtfertigt ist, allein die Erfüllung der allgemeinen Heerespflicht, soweit sie sich auf die Ableistung der 1, 3 oder 4 Dienstjahre bezieht, in Anrechnung zu bringen, sondern daß dann auch die Dienstleistungen, welche später nach Ableistung der eigentlichen Militärpflicht noch von den jungen Beamten gefordert werden, ebenfalls in den Kreis der Berechnung gezogen werden müssen, und, meine Herren, je höher die Anforderungen, die die Armee an die Angehörigen der Reserve und Landwehr in neuerer Zeit stellen muß, sich steigern, um so mehr wird es gerechtfertigt sein, die Ungleichmäßigkeit, die zwischen den Anforderungen an die dienst⸗ pflichtigen und denjenigen an die nicht dienstpflichtigen Beamten be⸗ steht, auch durch Anrechnung der in Reserve und Landwehrverhältniß geleisteten Dienste auszugleichen.
Nun hat bereits das Staats⸗Ministerium beschlossen, daß ein Ausgleich der durch den Militärdienst entstehenden Benachtheiligung bei Feststellung des Dienstalters innerhalb des Civilbeamten⸗ dienstes als erwünscht anzuerkennen sei, und es sind kommissa⸗ rische Verhandlungen unter den verschiedenen Ressorts ein⸗ geleitet, um die Grundsätze festzustellen, nach denen die Anrechnung der Militärdienstzeit erfolgen soll. Ich zweifle nicht, daß diese kommissarischen Verhandlungen zu einem erwünschten Ergebniß führen werden und zwar in dem Sinne, den der Herr Antrag⸗ steller verfolgt rücksichtlich der von ihm bezeichneten Beamten, wie ich aber weiter hoffe, auch zu Gunsten eines weiteren Kreises von Beamten, der meines persönlichen Erachtens ebenso Berücksichtigung verdient, wie die Assessoren der Verwaltung und Justiz. Wenn diese kommissarischen Berathungen zum Abschluß gekommen sein werden, so wird in voraussichtlich kurzer Zeit ein Regulativ erlassen werden, welches diese Materie ordnet. Ich kann daher die Be⸗ schlußfassung über den Antrag des Herrn von Woyrsch nur anheim⸗ stellen. 1
Herr von Woyrsch bittet, trotz dieser Erklärung seinen Antrag anzunehmen, sonst würden sich die Verhandlungen noch Jahre lang hinziehen. 1885- sei der erste Antrag in dieser Sache im Ab⸗
eordnetenhause gestellt worden; nehme man seinen Antrag nicht an, o könne die Erledigung der Angelegenheit wieder fünf Jahre dauern,