1891 / 145 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Jun 1891 18:00:01 GMT) scan diff

und bilden nur die bewegende Feder, welche die stockende Handlung wieder in Gang bringt. Das eigentliche Leben des Stückes pulsirt in dem fröhlichen Beiwerk, in dem naiven dummdreisten Liebeswerben in der lustigen Kindtaufsscene, in dem urwüchsigen Geplauder der Basl. Der Protzenbauer selbst fesselt unser Interesse in geringerem Grade, obgleich ihm eine ganz zufriedenstellende Darstellung durch Hrn. Kolbe zu Theil wurde; der Geldstolz, die bäuerische Anmaßung wurde mit kräftigen Zügen naturwahr gezeichnet, wenn auch das Bild jene fesselnde Charakteristik zum Theil vergessen ließ, die ihr bei früheren Vorstellungen Hans Neuert zu geben vermochte. liche Leistung in unveränderter Frische und derber Urwuü Hr. Hofpauer als Quirin; die in fröhlicher Selbstbewunderung strahlende Dummheit, wie sie aus dem Gesichte des auf der Braut⸗ schau befindlichen verliebten Quirin lacht, gepaart mit einem nicht un⸗ erheblichen Theil von Bauernschlauheit, kann nicht bestechender und lebendiger dargestellt werden. Auch Frl. Schönchen hat in dem „Protzenbauer“ eine Glanzrolle, die der gutmüthigen alten Basl, welche mit ihrer kernigen Lebensfreudigkeit ihre voran⸗ feierlichen Ermahnungen an den mit Unlust studirenden eder aufhebt. Die lustige übermütbige Lisl, welche den irin heirathet, wurde von Frl. Thaller mit froher Laune dargestellt; den ernsten Liebhaber, den Jägerfriedl, spielte Hr. Beck mit natürlichem Feuer und Hr. Bäumler fand sich mit dem ustigen Studenten, welcher gegen seines Vaters Willen doch wieder ein Bauer wird, recht gut ab. Die Leistung des Hrn. Selus als verlotterter hämischer Knecht Mathis darf nicht unerwähnt bleiben, da sie ihm, besonders nach der leidenschaftlich erregten Schlußscene, wohlverdienten lauten Beifall einbrachte.

In der von ihr gleichsam als Abschluß ihres hiesigen künstlerischen Wirkens kreirten Rolle des „Verlorenen Sohnes“ wird sich Frl. Helene Odilon am nächsten Sonntag im Wallner⸗Theater von dem Berliner Publikum verabschieden, um nach Absolvirung einiger Gastspiele ihr Engagement am Wiener Volks⸗Tbeater anzutreten, an das die Künstlerin für eine lange Zeitdauer gefesselt ist.

Das Gastspiel Marcella Sembrich's im Kroll’schen Theater umfaßt nur noch drei Abende. Am Freitag wiederholt die gefeierte Künstlerin noch einmal die Titelpartie aus Gounod's Oper „Marga⸗ rethe“. Lola Beeth, welche morgen als Recha in der „Jüdin“ auf⸗ tritt, giebt am Sonnabend ihre vorletzte Gastrolle.

84 8

Preußische Klassenlotterie. heee2 (Ohne Gewähr.)

gestern fortgesetzten der 4. Klasse

Bei der 4 senlotterie fielen in

184. Königlich preußischer Kla der Nachmittags⸗Ziehung: 8

2 Gewinne von 10 000 auf Nr. 83 033. 85 614.

2 Gewinne von 5000 auf Nr. 38 734. 76 131.

32 Gewinne von 3000 auf Nr. 2742. 4487. 5583. 18 551. 27 839. 28 284. 29 581. 36 461. 36 810. 46 372. 50 114. 53 650. 61 037. 65 492. 69 098. 78 715. 82 847. 91 695. 113 925. 136 887. 137 077. 138 356. 148 382. 149 036. 154 197. 161 398. 167 993. 169 397. 180 300. 180 562. 180 597. 182 076.

33 Gewinne von 1500 auf Nr. 761. 11 447. 15 216. 15 442. 21 508. 41 182. 49 184. 49 889. 51 249. 55 645. 66 834. 75 354. 75 520. 82 801. 85 043. 86 806. 94 586. 101 144. 114 293. 122 447. 123 984. 133 232. 135 546. 141 123. 142 656. 147 061. 148 114. 152 133. 153 955. 164 105. 166 042. 168 586. 174 298.

28 Gewinne von 500 auf Nr. 210. 6752. 15 805. 19 528. 34 479. 39 616. 41 617. 43 699. 52 940. 62 484. 69 514. 90 166. 92 426. 97 083. 98 435. 99 441. 105 373. 109 100. 121 010. 136 623. 145 408. 147 628. 163 844. 170 169. 174 027. 176 214. 177 630. 181 956.

fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse

Bei der heute 1 enlotterie fielen in der Vor⸗

84. Königlich preußischer Kla mittags⸗Ziehung:

1 Gewinn von 600 000 auf Nr. 116 080.

1 Gewinn von 150 000 auf Nr. 22 630.

1 Gewinn von 75 000 auf Nr. 168 419-uv 818 8 I.ge von 15 000 auf Nr. 5947. 56 859. 86 584. 0 .

2 Gewinne von 10 000 auf Nr. 40 174. 112 727.

6 Gewinne von 5000 auf Nr. 15 782. 68 106. 110 445. 119 012. 173 078. 173 645.

28 Gewinne von 3000 auf Nr. 7300. 8957. 10 501. 19 712. 35 297. 39 841. 44 609. 47 848. 58 021. 65 063. 79 635. 84 549. 95 424. 101 793. 102 021. 103 928. 110 811. 112 060. 120 709. 122 835. 127 036. 129 892. 142 659. 165 996. 167 319. 171 709. 172 349. 185 748.

35 Gewinne von 1500 auf Nr. 1474. 2129. 3100. 5180. 8015. 8095. 11 548. 16 881. 31 258. 31 627. 40 542. 41 258. 42 679. 42 198 47 057. 56 767. 63 504. 63 944. 69 377. 71 988. 87 624. 92 504. 103 514. 104 485. 128 429. 143 061. 144 572. 152 442. 152 901. 155 816. 156 340. 165 640. 73 217. 184 139. 189 611.

49 Gewinne zu 500 Nr. 1634. 2518. 9549. 13 618. 14 696. 15 551. 16 099. 22 454. 26 104. 30 210. 32 179. 41 509. 43 174. 46 584. 47 118. 57 945. 62 030. 64 107. 64 459. 66 970. 69 510. 69 956. 72 001. 85 879. 88 655. 100 059. 108 371. 110 418. 110 737. 113 757. 119 303. 119 247. 119 358. 121 887. 124 349. 130 059. 134 604. 137 020. 138 017. 142 275. 145 418. 150 035. 150 327. 156 575. 167 185. 171 824. 172 030.

Sport.

Bei den in Hamburg am 21. d. M. abgehaltenen Rennen siegts im Deutschen Derby des Königlichen Hauptgestüts Graditz dbr. H. „Peter“, im Hamburger Kriterium desselben br. H. „Eskimo“. .

Mannigfaltiges.

Am 18. d. M. hatte, wie die „N. Pr Z.“ berichtet, unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Carl stehende Preußische Frauen⸗ und Jungfrauen⸗ Verein etwa 120 Krieger aus den ruhmreichen Zeiten unseres Vaterlandes zu dem alljährlichen festlichen Mahle im Zoologischen Garten vereiniat. In der feierlich geschmückten Halle des großen Restaurationsgebäudes war die Tafel hergerichtet, und um 2 Uhr holten die Damen des Vereins, an der Spitze die Vorsitzende, Frau General von Grolman, die Geladenen von dem Sammelplatz in feierlichem Zuge und unter den Klängen der Musik des 2. Garde⸗ Dragoner⸗Regiments zu ihren Plätzen. Aus allen Feldzügen waren sie vertreten, einer im 93. Lebensjahre stehend, hatte 1815 die Schlacht bei Waterloo mitgemacht. Durch etwa dreißig junge Damen wurden die Gäste bei Tische freundlichst bedient. General von Grolman, Gouverneur des Königlichen Invalidenhauses, brachte das Hoch auf den Aller⸗ höchsten Kriegsherrn, der Major der Landwehr Alexander Dunker das auf die hohe Protektorin und General⸗Major Sasse den Trink⸗ spruch auf die Armee aus. Zum Schluß danlte im Namen seiner Kameraden in herzlichen Worten ein mit dem Eisernen Kreuz ge⸗ schmückter Krieger für das froh bereitete patriotische Fest.

Während des wolkenbruchartigen Regens am gestrigen Nachmittag haben an den verschiedensten Stellen der Stadt Ueber⸗ schwemmungen stattgefunden, wobei in fünfzehn Fällen die Hülfe der Feuerwehr in Anspruch genommen wurde. Hiesigen Blättern zufolge wurde die Passage ungangbar durch die Wassersnoth. Gleich Spring⸗ brunnen stieg das Wasser hoch. Ebenso drang der Passage gegenüber aus dem Einsteigebrunnen das Wasser mit beispielloser Gewalt herauf, sodaß der schwere eiserne Deckel etwas gehoben wurde. In der Friedrichstraße, zwischen Behren⸗ und Französischer Straße, stand das Wasser in Höhe von 15 bis 20 cm auf dem Bürgersteig.

Bei der gestrigen Ruder⸗Regatta in Grünau errang nach einem aufregenden und interessanten Kampf unter acht startenden Booten der Berliner Ruderklub (Mensing, Heyn, Tappert, Schubotz

und Hellwig) nach 7 Min. 25 Sek. den vom Hochseligen Kaiser Friedrich gestifteten Preis. Dieser Preis besteht aus einem silbernen Pokal, der im Besitz des jedesmaligen Siegers immer auf ein Jahr verbleibt. Bei Rücklieferung des Pokals erhält der vorjäbrige Sieger stets einen silbernen Lorbeerkranz. Insgesammt erschienen von 68 Genannten 51 am Start, 44 gingen durch das Ziel. Fünf Preise blieben in Berlin, drei gingen nach Hamburg, zwei nach Stettin, je einer nach Magdeburg und Potsdam. Die Allerhöchsten Herrschaften waren durch die ungünstige Witterung verhindert der Regatta bei⸗

zuwohnen.

heeden. in Nr. 140 d. Bl. über i

Wernigerode. Der Kälte und Schneefall im Harzgebirge gegenüber schreibt die

„Wernigeroder Zeitung“ vom 19. d. M: „Hier in Wernigerode haben wir allerdings eine niedrige Lufttemperatur, aber keineswegs Kälte und Schnee, die Mittheilung bezieht sich auf den oberen

Harz.“

Ratze burg, 22. Juni. Der „Köln. Z.“ wird gemeldet: Das Jubiläum des 9. Jäger⸗Bataillons verläuft unter warmer Betheiligung der Bevölkerung in schönster Weise. Gestern traf der kommandirende General Graf von Waldersee hier ein, wohnte dem Gottesdienste bei und nahm die Parade ab, Abends kehrte er nach Hamburg zurück.

München, 20. Juni. Mehrere Gebirgsgewitter verursachten, wie „W. T. B.“ meldet, ein Steigen der Isar. Die Heuernte in Oberbayern ist verregnet. In Oberfranken sind die Kartoffeln

erfroren.

Bremen, 22. Juni. Die Rettungsstation Kolberger⸗ münde telegraphirt dem „W. T. B.“: Am 22. Juni von der hier gestrandeten deutschen Galeas „Albert“, Kapitän Schacht, drei Per⸗ sonen gerettet durch den Raketen⸗Apparat der Station.

London, 23. Juni. Bei Chatham fand laut Meldung des „W. T. B.“ gestern auf der Militär⸗Lokalbahn ein Zu⸗ sammenstoß zwischen zwei Zügen statt, von welchen der eine leer, der andere aber mit Genie⸗Soldaten besetzt war. Die Züge trafen sich in einer Kurve, wodurch die Maschinisten verhindert wurden, die Gefahr rechtzeitig zu bemerken und die Züge zum Stehen zu bringen. Der Zusammenstoß war ein so heftiger, daß von den Soldaten vier und dreißig mehr oder weniger schwer verletzt wurden.

Bafel, 22. Juni. Die Zahl der bei dem Mönchensteiner Eisenbahnunglück als vermißt Angemeldeten ist, wie „W. T. B.“ berichtet, von 53 auf 31 zurückgegangen und dürfte nach der Ansicht der Polizei⸗Direktion von Baselland sich noch sehr bedeutend vermin⸗ dern, indem die Anmeldungen in ihrer großen Mehrzahl sich als auf unrichtigen Voraussetzungen beruhend herausstellen. Die Wagentheile sind jetzt sämmtlich gehoben; das Gerücht, es läge noch ein Waggon mit italienischen Passagieren in der Birs, war völlig grundlos.

Belgrad, 22. Juni. Die Gesellschaft des serbischen Rothen Kreuzes beschloß nach einer Meldung des „W. T. B.“ einstimmig, zur Errichtung des Denkmals für weiland Kaiserin Augusta in Ansehung der großen Verdienste der verewigten Herrscherin um die Gründung des Vereins vom Rothen Kreuze so⸗ wie deren Wohlthätigkeitsakte für serbische Verwundete 250 Dinars in Gold beizusteuern.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Basel, 23. Juni. (W. T. B.) Von den bei dem Mönchensteiner Eisenbahn⸗Unglück als vermißt Angemeldeten haben sich bis auf drei Alle lebend wieder an⸗ gefunden. Vier vermißt gemeldete Personen sind in dem an⸗ gegebenen Heimathsort unbekannt; die Namen waren fingirt und wurden von den Anmeldenden lediglich dazu benutzt, sich⸗ zu der Unglücksstätte Zugang zu verschaffen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 23. Juni, Morgens 8 Uhr.

hat Ferien.

Stationen. Wind. Wetter.

red. in Millim. in ° Celsius

Bar. auf 0 Gr du. d. Meeressp. n

Temperatur

halb bed. heiter wolkenlos bedeckt wolkenlos wolkig wolkenlos heiter

2 90⁰0

Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda. Petecöbnrg .

oskau.. . Cork, Queens-

toww. 765 Cherbourg 761 Helder 761 SI176 Hamburg 761 Swinemünde 763 Neufahrwasser 762 Memel 762

771 robe. 773 4 764 771 772 769 765

Deutsches Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: D

beiter weilt. 9

besitzer. Freitag: Der

halb bed. bedeckt Dunst

2 wolkig wolkenlos heiter³) wolkenl. ⁴) bedeckt ⁵) heiter heiter halb bed. bedeckt

760 761 761 763 762 762 763 763

756 I11“ EL1M1u“

in 1 Akt

Oper

Donnerstag:

Abends Gewitter. ²) Nachts Gewitter. ²) Thau. kalisches Schau

achmittags Gewitter. ⁵) Gestern Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

Ueber Mittel⸗Europa ist der Luftdruck gleichmäßig vertheilt und daher die Luftbewegung allenthalben schwach. Wind und Wetter stehen unter dem Ein⸗ flusse flacher Depressionen, welche in den verschiedenen Gebietstheilen entstehen und wieder verschwinden. In Deutschland ist das Wetter vielfach heiter und meist wärmer, indessen liegt die Temperatur noch größtentheils unter dem Mittelwerthe. Auf dem Streifen Königsberg⸗Berlin und ebenso in Nordwest⸗ Oesterreich fanden Gewitter statt, in Berlin fielen 24, in Kassel 29 mm Regen. Die Nachmittags⸗ temperaturen erreichten gestern in Königsberg 29, in Memel 30 Grad Celsius.

8 Deutsche Seewarte.

26. Male: Da

G. Cohnitz.

7 ½ Uhr. Sohn.

von Douglaß.

Tvheater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Die Königliche Oper

Mittwoch: Schauspielhaus. Der neue Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Donnerstag: Schauspielhaus. Das Käthchen von Heilbronn, oder: Die Feuer⸗

Großes historisches Ritterschauspiel in zügen von Heinrich von Kleist.

Donnerstag: Die Stützen der Gesellschaft. ie Welt, in der man sich lang⸗

Verliner Theater. Mittwoch: Der

Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: König Richard III.

Tessing-Theater. Artistische Direktion: Angelo Neumann. Mittwoch: Cavalleria rusticana.

Antonio Schläger.) in 1 Akt von Louis Frappart.

von Michel Carré Sohn. Der junge Pierrot: Concert⸗Flügel von C. Bechstein.

Großes Garten⸗Concert. Anfang des Concerts 6 ½ Uhr, der Vorstellung

Donnerstag und folgende Tage: Der verlorene Das Modell.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Mittwoch: Zum 17. Male: Geheimniß. Engl. Sensat.⸗Drama in 8 Bildern

verschiedenen Komponisten.

natürl. Wasser. Natürl. Regen.

Vorstellung. der Themse.

166.

Anfang 7 Uhr.

167. Vorstellung. stellung 7 ½ Uhr

Anfang

8 K. K.

Donnerstag: Indra.

Margarethe. Täglich:

Abends bei desselben.

brillanter

Veilchenfresser.

Großes Volksfest. 1 ℳ, Eintritt 50 ₰.

Cacolet.

von Pietro Mascagni. (Santuzza: Halévv.

Hierauf: Margot. Ballet Anfang 7 ½ Uhr. Cavalleria rusticana. Residenz):

Brillante Illumination des Etablissements. des Theaters 7 ½ Uhr.

spiel ohne Worte in 3 Akten Musik von A. Wormser. Helene Odilon als Gast. Vorher: Zum Lustspiel in 1 Akt von

Gastspiel der Münchener.

s Modell. von Tegernsee.

fang 7 ½ Ubr. (Letzte Woche.)

SKXekkorationen und Requisiten vom Carl⸗Theater im Wien ist vom Hoftheatermaler Burghart. 1. Zwei große Wasser⸗Sensationsbilder: 1) Henley⸗ Regatta, natürl. Dampfschiffe und Ruderboote auf 2) Nachtbild auf

Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern. Anfang des Concerts 6 ½ Uhr. Anfang der Vor⸗

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Freitag: Neu einstudirt: Der Vogelhändler.

Kroll’s Theater. Mittwoch: Gastspiel der

österreichischen Hofopernsängerin Frl. Lola Beeth. Die Jüdin. (Recha: Frl. Beeth.)

Freitag: Gastispiel von Fr. Marcella Sembrich. .

Sonnabend: Vorletztes Gastspiel von Lola Beeth. „Großes Concert“ im Sommergarten, elektrischer Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.

Belle - Alliance-Theater. Mittwoch: Erstes Halbe Kassenpreise.

Im Theater: Zum 37. Male: Posse in 5 Aufzügen von Meilhac und

Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor⸗ nehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement Hierauf: Margot. der Großes Militär⸗Doppel⸗Concert.

EE“ Schlachten⸗Musik. Auftreten sämmtl. Spezialitäten.

Wallner-Theater. Mittwoch: (Letzte Woche.) Zum 26. Male: Der verlorene Sohn. Musi⸗

Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfang Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst-Theater. Mittwoch Der Protzenbaner Bauernposse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Hartl⸗Mitius. H. Müller. Im 3. Akt: Schuhplattl⸗Tanz.

Donnerstag: Zum letzten Male: Der ledige Hof. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

Heute früh 8 ¼ Uhr starb nach längerem Leiden mein theurer Bruder, unser innig⸗ geliebter Schwager und Onkel, der Direktor der prähistorisch⸗archäologischen Abtheilung des Provinzial⸗Museums und Bibliothekar der physikalisch⸗ökonomischen Gesellschaft

Verr Dr. Otto Tischler,

Ritter des Eisernen Kreuzes und des Rothen Adler⸗Ordens. Diese Anzeige widmen seinen zahlreichen Freunden und Bekannten [18943] Königsberg Ostpr., den 18. Juni 1891 Die tieftraueenden Hinterbliebenen.

Verlobt: Frl. Mathilde Scheffer mit Hrn. Kreis⸗

phvsikus Dr. Nauck (Flensburg). von Blume mit Hrn. Dr med Heinrich von Arnim (Marburg— Berlin). Frl. Mechela von Lettow⸗ Vorbeck mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Siegfried von La Chevallerie (Hannover).

Beleuchtung

mit Elisabeth Freiin von Bredow

Parquet

und Gaffron mit Eleonore Freiin von Budden⸗ brock⸗Hettersdorff (Breslau).

Geboren:

Tricoche und

Malortie (Dresden).

Baron von Tochter:

ganzen Garten⸗

dorff

Gestorben: Hr. Adolf

Oberst⸗Lieut. Ebeling (Kottbus).

8

rl. Louise 1

Verehelicht: Hr. Lieut. Arthur Graf von Bredow b (Schloß Wagenitz). Hr. Lieut. Wilhelm von Prittwitz

Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Curt von Lindenau (Münster). Hrn. Prem.⸗Lieut. von Quast (Barsikow). Hrn. Oberst 8 Lgine Hrn. Sanitäts⸗Rath Dr. L. Becker Se Hrn. Regierungs⸗Assessor von Gers- (Berleburg). Hrn. von Goetzen (Choyten). Froese (Faulensee). Hr. Superintendent a. D. Heinrich

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Musik von An⸗

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Ein dunkles Geöffnet von 12—11 Uhr. wissenschaftlichen Theater.

Deutsch von Dorn. Musik von zettel. 8

Die Ausstattung an

Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Täglich Vorstellung im Näheres die Anschlag⸗

8

Frxi (einschließlich Börsen⸗Beilage), 8

81 Fünf Beilagen

Aktien und Aktiengesellschaften) für vom 15. bis 20. Juni 1

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Woche

die Gespanne jederzeit zur Verfügung der Zuckerfabrik halten, es sei

15 Pferdegespanne Für jede der Zuckerfabrik geleis 8 der Z. geleistete Fuhre 2 Verwaltung an die Oekonomieckasse eine feststehende Ienns ngst 58

8 scheidung heißt es: Betriebe

Wartung als ein Theil des Zuckerfabrikbetriebes, de 2 2 . 1 b 4 m überwiegenden Theile dient; 1 Fean en

Wenn hiernach die Pferdehaltung in i s jt j ; 3 wiegenden b 8 in ihrer Gesammtheit ihrer vor⸗

die landwirthschaftliche nachfolgende Entscheidung sowie die Rekursentscheidungen 855, 950

1

Erste Beilage

eichs⸗Anzeiger und Königlich Pre

8

Ber

Die Betriebsergebnisse der Rübenzuckerfabriken,

Deutsches Reich.

v““

hen Staats⸗Anze

11, 1“ 11“ 8 H11111“

111XAX4A“*“

Zuckerraffinerien und Melasse⸗Entzuckerungsanstalten des deutschen Zollgebiets

im Monat Mai 1891 bezw. in der Zeit vom 1. August 1890 bis 31. Mai 1891.

I. Verwendete

Zuckerstoffe.

II. Produzirte Zucker.

Zeitabschnitt,

Ver⸗ arbeitete Rüben.

auf welchen

1“

C. Verarbeiteter (eingeworfener oder zum Decken verwendeter)

1. Rohzucker. ucker. 3

8 11“

der der der Substitu- Aus⸗ Strontian⸗

i 1. s 7 f Mieg scheidung. verfahren.

100 kg 100 kg

der Elution

und Füllung. V

anderer

Verfahren

100 kg 100 kg 100 kg

Fremde, d. h. von

anderen Fabriken

Nach⸗ Erstes produkte und vom bezogene Konsum⸗ zweites dritten Füll⸗ zucker. Produkt. Produkt masse. ab.

Rohzucker ein⸗ schließlich der

Nach⸗ produkte.

Raf⸗ finirter

und Konsum⸗

zucker.

100 kg 100 kg 100 kg 100 kg

5. 6. 7. 8.

Imn Möböbeee. Dazu in den betreffenden Vormonaten.

Betriebsergebnisse der: 1“ 1) Rübenzuckerfabriken. *) 68 52 V 8

435 720 730 500 273 414 382 615

71 834 1 638 152

198 836 1 643 193

114A4A

E111“ 1890 bis

In demselben Zeitraum des Vorjahres 8 1 8 8 8

Im Monat Mai 1891 11.“ Dazu in den betreffenden Vormonaten

106 233 194 4) 98 226 352

1 709 986

504 312 730 500 1 349 637

302 563 639 502 2) Zuckerra 1 756 23 418

1 114 411 1 141 389

222 139 203 809

1 716 344 1 643 930

499 904 807 4 620 664 211 11 359

Zusammen in der Zeit vom 1. guff Ifn in, eg1 Jeit r

1890 bis In demselben Zeitraum des Vorjahres 8

Im Mohat Mai 18 09 .. Dazu in den betreffenden Vormonaten

8 1784 28 365 2 360

3) Mela sse⸗Ent zuckerungsanst 869 951 29 784

80 6: 2

8 2 5

12 166 13 350

3 970 35 569

Zusammen in der Zeit vom 1. 2 zust 1890 bis CCC11Iö1“ In demselben Zeitraum des Vorjahres .. .

Im Monat Mat 4891 685 Dazu in den betreffenden Vormonaten

103 233 184 2 589 817

952 809 32 019 den 3 045 924 690 46 722 V 878 888

4) Zuckerfabriken überhaupt (1 bis 3). 161 818 72 83 8 6077 80 623 488 922 730 500 440 911 838 138

—Z 73 414

374 197 348 798

87 381

72 28 08 20 695 8112— 611 914

2 21 11 671 814

Zusammen in der Zeit vom 1. A st 1890 bis 31. Mai den18 1“ e ü In demselben Zeitraum des Vorjahres...

106 233 194 *) 98 226 35

. 5 730 500

5 73 414 7 639 502

53 166

449 518 343 412

918 761

U 2751 630 561 50 7764 897 333

2 316 677

) Unter Melasse sind die Abläufe aller Art einschließlich derjenigen vom ersten und zweiten Produkt verstanden.

7) Das sind sämmtliche Fabriken, in welchen 5 ’1 riken, belch üben auf Rohzuck s ³) Ausschließlich der die Herstellung raffinirter Zucker v Frndden berfumnsuchke

) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Berichtigungen

Berlin, im Juni 1891.

11““] Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Herzog.

17 932

24 853 23 313

11 692 509 11 182 702

699 275 657 242

5 617

r verarbeitet werden, sei es ohne oder mit Melasse⸗Entz it Ei f eitet r 8 8 elasse⸗ ickerung, oh von . und selbständigen Melasse⸗Entzuckerungsanstalten “”

Rekursentscheidungen des Reichs⸗Versicherungsamts.

(971.) Eine Firma, die eine Zuckerfabrik betreibt Mitglied der Zucker⸗Berufsgenofsenschaft ist und die netasa ch fte landwirtbschaftlichen Betrieb (eine Oekonomie) unterhält läßt die für die Zuckerfabrik nöthigen Gespanne zum weitaus größeren Theil von der Verwaltung der Oekonomie stellen. Die Verwaltung muß

denn, daß sie in der Oekonomie durchaus nöthi

nöthig sind; nur

von einem Lohnfuhrwerksbesitzer Ersatz thic sind; Während minhd Shmnomiffea. für ihre Zwecke außer 33 Ochsengespannen nur Pferdegespanne braucht, hält sie für den Bedarf der Zuckerfabrik

0 Ein dassdeeneeeiasavehnct erlitt einen Unfall, das er beschlagen ließ, durch einen Hufschla . . verletzte. Er war zu der Zeit ständig mit ö beschäftigt. Der Auffassung der landwirthschaftlichen Berufsgenossen⸗ schaft, daß der Unfall sich nicht bei dem Betriebe der Oekonomie sondern bei dem der Zuckerfabrik ereignet habe, hat das Schiedsgericht und ebenso das Reichs⸗Versicherungsamt in der Rekursentscheidung vom 20. März 1891 beigepflichtet. In den Gründen dieser Ent⸗ „Die zwischen den Verwaltungen der beiden derfelben Firma bestehenden Abmachungen über die gegen⸗ seitige Verrechnung hinsichtlich der Benutzung der Pferdegespanne können nur als innergeschäftliche Betrietseinrichtungen zur Er⸗ leichterung des Ueberblicks über die Wirthschaftsergebnisse der einzelnen Verwaltungen angesehen werden; das wirthschaftliche Verhältniß der Betriebe zu einander vermögen sie aber richt zu ändern. Wirtbschaftlich erscheint nun die Pferdehaltung und

im Dienste der Firma indem ihn ein Pferd,

nden nur aus betriebstechnischen Gründe die Pferde unter Aufsicht der Oekonomieverwaltung in s

ebäuden untergebracht und von zum Theil auch landwirthschaftlich beschäftigtem Arbeitspersonal verpflegt. Auch die Person des Verletzten war mehr mit der Zuckerfabrik, als mit der Landwirthschaft verbunden

den Zweckbestimmung wegen als Theil oder Nebeabetrie

Zuckerfabrikbetriebes anzusehen war, so schließt dies nicht 7 ke6 des besheteten von dieser Pferdehaltung ausgehenden Einzelleistungen, g che erkennbar und ausschließlich den Zwecken des landwirthschaft⸗ ichen Betriebes dienen, ein Uebertritt des beschäftigten Personals in den letzteren Betrieb angenommen wird, und mithin das Risiko solcher nzweifelhaft landwirthschaftlicher Fuhr⸗ und sonstiger Einzelleistungen Berufsgenossenschaft trifft (zu vergleichen die

und 960, „Amtliche Nachrichten des R.⸗V.⸗A.“ 18 1891 Seite 197 und 2029 1111”

(972.) Eine der vorstehenden in rechtlicher und thatzächli Besietung ähnliche Rekurssache ist am 1. Juni 1891 Heca eicher ersicherungsamt entschieden worden. Ein Landwirth, welcher zugleich Zuckerfabrikant ist, ließ denjenigen Zucker, welchen er an die Kaufleute nse benachbarten Stadt zu liefern hatte, durch die Gespanne seines e dorthin schaffen und für jede Fuhre von der Fabrikkasse der Setonontst.e eine bestimmte Vergütung buchmäßig gut bringen. in sonst regelmäßig landwirthschaftlich beschäftigter Gespannknecht erlitt einen tödtlichen Unfall, als er zwecks einer solchen Fuhre einen

Seite 493,

Wagen mit Zuckerballen belud. Das Schiedsgericht hat die Zucker⸗

Berufsgenossenschaft verurtheilt, den Hinterbliebenen desselb gesetzlich⸗ Entschädigung zu gewähren, und dem ist deafelhen, hi⸗ Versicherungsamt beigetreten. Die Zucker⸗Berufsgenossenschaft hatte ihre Verpflichtung zur Leistung der Entschädigung vornehmlich aus zwei Gründen verneint. Se behauptete, daß der Unfall mit Rücksicht auf die von der Fabrikkasse der Oekonomiekasse für die Fuhren zu gewährende Vergütung als in einem einen Nebenbetrieb des landwirth⸗ schaftlichen Unternehmens bildenden gewerbsmäßigen Fuhrwerksbetriebe geteefen anzusehen set; ferner suchte sie auszuführen, daß, da die öhne des landwirthschaftlich versicherten Fuhrknechts ihr zur theil⸗ weisen Berücksichtigung bei der Berechnung der Umlage nicht nach⸗ gewiesen würden, die Belastung mit der Entschädigung für jenen große Nisegee für sie enthalten würde, wei 1 em von ihr zu übernehmenden Risiko eine Gegenleis n nicht gegenüberstehe. Mit Bezug hierauf heißt es in 1 P. der Entscheidung: Ein gewerbsmäßiger Fuhrwerksbetrieb liegt nur dann vor, wenn das Fuhrwerk als unmittelbare und selbständige Einnahmequelle dient (zu vergleichen die Anleitung betreffend die Anmeldung der versicherungspflichtigen Betriebe, vom 5. Juni 1885, Amtliche Nachrichten des R.⸗V.⸗A. 1855 Seite 160 Ziffer 2). Hier, wo derselben Person, welche das Gespann hielt, auch die Fuhren geleistet sind, wo diejenige Person, welche die Vergütung für die Fuhren empfing, diese Vergütung auch gewährt, war das Fuhr⸗ werk keine wirkliche und unmittelkare Einnahmequelle. Die geleistete Vergütung hat vielmehr, da begrifflich Niemand sein eigener Schuldner und Niemand eine eigene Schuld sich selbst als Gläubiger zahlen ann, lediglich die Bedeutung einer innergeschäftlichen Rechnungsmaß⸗ nahme des Unternehmers, welche den Zweck verfolgt, die Kosten welche jeder der zwei Betriebe desselben verursacht, ause inanderzuhalten. Der Ffhadtt. paß ein gewerbsmäßiger Fuhrwerksbetrieb, welcher einen e enbetrieb des landwirthschaftlichen Unternehmens bilde, in Frage könne, muß danach ausscheiden. Sodann kann nicht zu⸗ gege en werden, daß, wenn die Beklagte zur Entschädigung er bei den Zuckerfuͤhren sich ereignenden Unfälle für ver⸗ pflichtet erachtet werde, die Belastung derselben mit einem Risiko eistrere, für welches sie keine Gegenleistung erhalten könne. Denn dem Verlangen derselben, die von den landwirthschaftlichen Gespann⸗ ees; bei den Zuckerfuhren verdienten Löhne ihr zur Berücksichtigung 5 der Umlegung der Beiträge nachzuweisen, werden gemäß §. 71.

satz 2 und 3 des Unfallversicherungsgesetzes die Betriebsunternehmer sich nicht entziehen können. Auch wird die Erbringung dieser Nach⸗ weisung sich praktisch unschwer durchführen lassen, da schon allgemein eine Vergütung für die Ueberlassung des Gespanns und des Knechts buchmäßig gewährt zu werden pflegt, und die Feststellung, welcher Theil diefer Vergütung auf den Knecht zu rechnen ist, für die Betheiligten keine Schwierigkeiten haben kann; jedenfalls sind die⸗ selben bei Mitwirkung geeigneter genossenschaftlicher Organe sehr wohl zu überwinden. Andererseits würde, wenn man iag dem vorliegenden Falle die landwirthschaftliche Berufsgenossenschaft mit der Entschädigungspflicht belasten wollte, hierin für diese eine große Unbilligkeit liegen. Denn sie bringt die Beiträge durch Zu⸗ schläge zur Grundsteuer auf und erhält damit lediglich ein Entgeld für das dem landwirtbschaftlichen Betriebe eigenthümliche Risiko, nicht auch für das Risiko der ohne Beziehung zur Landwirthschaft stehenden Zuckerfuhren. Die Gesammtheit der zur Berufsgenossenschaft ver⸗ einigten Landwirthe würde vielmehr die Entschädigung von Unfällen der fraglichen Art zu übernehmen haben, was sich bei jedem einzelnen derselben in einem höheren Zuschlage zu Grundsteuer ausdrücken

8 würde. Den Landwirthen in ihrer Ges it

en L en in ihrer Gesammtheit würden danach die Gefahren eines der Landwirthschaft fremden Betriebes zum Phach mit zur Last fallen. (Auch zu vergleichen Absatz 1 der weiter unten ab⸗ gedruckten Entscheidung 975.)

6973.) Der Besitzer einer versicherten Brauerei

sseren Verwerthung der Brauereiabfälle (Malzkeime ünnbier) 25 Schweine zur Mast. Neben der Fen eine auf 25 Morgen betriebene Landwirthschaft, mit deren Abfä en höchstens 5 Schweine würden gehalten werden können. Das Reichs⸗Versicherungsamt hat durch Rekursentscheidung vom 1 Mai 1891 die Brauerei⸗ und Mälzerei⸗Berufsgenossenschaft für entschädigungspflichtig erklärt aus einem Unfalle, den ein nebenbei n dem Füttern der Schweine betrauter Fabrikarbeiter erlitt, als er mit

dem Geschäftswagen wie es bisweilen geschah, wenn die Abfälle

und sonsti gen eigenen Vorräthe nicht reichten Futter von einem Kaufmann aus der Stadt einholte. Die Schweinehaltung erscheint

im vorliegenden Falle trotz der bestehenden Bodenbewirthschaftung nicht als ein Theil der Landwirthschaft, sondern als so eng mit dem Brauere betriebe verbunden, daß sie als ein demselben im Sinne des Be⸗

scheides 712 („Amtliche Nachrichten des R.⸗V.⸗A.“ 1889 Seite 321) organisch eingefügter Bestandtheil zu gelten hat. Die gesammte Schweine⸗ haltung, zu welcher auch das An⸗ und Herbeischaffen der Futtermittel gehört, fällt somit in den Rahmen des Brauereibetriebes Gu vergleichen dagegen die weiter unten abgedruckte Entscheidung 975). 86

(974). Die Gebäude einer Gutsbrennerei liegen um ei Hof herum und sind nebst diesem der Bewachung vünch ““ Wächter unterstellt. Neben diesen Gebäuden liegen auch einige kleinere der Landwirthschaft des Gates dienende Gebäude, darunter eine Häckselkammer, dee von der gleichen Person bewacht werden. Der Wächter stieg, als er sich während seiner Dienststunden auf dem Brennereihofe befand, ohne erkennbaren äußeren Anlaß die zur Häcksel⸗ kammer führende Freitreppe hinauf, stürzte dabei herab und erlitt eine tödtliche Verletzung. Die Berufsgenossenschaft, welcher die Brennerel angehörte, wies den Entschädigungsanspruch der Hinterbliebenen zurück,

hält zur Träber, Brauerei

be 4 D

weil die Dienstverrichtung, bei der der Unfall ein

veil d ter be der Un getreten war,

auf die Häckselkammer bezogen, mithin dem länidwrteibschafeiceh Betriebe gedient habe. Diese Auffassung hat das Reichs⸗ Versicherungsamt durch Rekursentscheidung vom 25. Mai 1891

entgegen dem Schiedsgericht als unbegründet verworfe Thätigkeit des Verunglückten bestand 2 der b Hofes. Diese Ueberwachung aber muß als eine einheitliche Thätigkeit

eufgefaßt werden, schon weil es geradezu unmöglich sein würde sie hinsichtlich ihrer berufsgenossenschaftlichen Zugehörigkeit zu zerlegen . 1a.ecefet vencgacfc e de6ge Hofe seine hauptsächliche Auf⸗ 1 erksamkeit gerade auf ein der Brennerei ode 8 daes scscfen enegch Begeude richtet. Eine rg, eigander d z äbren, da er Wächter an einem und demselb

Sehnc. zu Augenblick und in oft gar nicht Feüanfgegfenseacgseen Peaenseenf Meng haftsich Fagehargket wechselte. Die gesammte V ist mithin als untheilbar demjenigen Betriebe zuzurechnen, welchem sie hauptsächlich zu die besti TT1 also dem Brennereibetriebe (iu vergleichen die R E1“ 2 r ekurs 8 .1891 e 197, 202, 215). Damit ist ni

te goster, n9 der Wächter nicht auch unter Uanaendis chte gufs 85 Zeit seines Wächterdienstes zeitweilig in den landwirthschaftlichen etrieb hätte übertreten können, wenn und so oft er nämlich eine