Schiffes aus Leberthran vom Kabeljau bestand, schreibt er die Rettung des Schiffes und der Mannschaft nur einer Leckage der
1 Ladung zu. Es war dies Ende Januar und in der ersten Hälfte des
Februar im Jahre 1890, in welcher Zeit heftige westliche Stürme vorherrschend waren. — Der Führer des britischen Schiffes „Sliva am 27. Februar an der Küste von New⸗Jersey einen Sturm aus WNW. mit heftigen Böen und hoher See zu bestehen. Das Schiff hatte drei Oelsäcke aus und hielt sich wundervoll. Später am Tage, als ein starker SSW.⸗Sturm wehte, der von schwerer See begleitet war, sollte ein Lootse an Bord ge⸗ Es wurde deshalb zur Beruhigung des Wassers,
Ron“, Kapitän Rowe hatte
nommen werden. 8 damit das Lootsenboot anlegen konnte, Oel über den Bug gegossen
Der Erfolg war großartig.
Morgen Abend 8 Uhr findet im Saale des Brandenburge
Hauses, Mohrenstraße 47, die Hauptversammlung des Stolze'schen Stenographen⸗Vereins mit folgender Tagesordnung statt: 1) Vortrag des Hrn. Dr. Wiemer über das Stenographieunwesen (Beleuchtung des unter gleichem Titel in den „Grenzboten“ erschienenen Aufsatzes). 2) Vereinsangelegenheiten. Gäste sind willkommen. Die
Leseabende fallen bis auf Weiteres aus.
Die Hauptschaar der Ferienkolonisten ist, wie die „Tägl. .“ berichtet, am Montag glücklich aus Berlin in die Sommer⸗ Comité war es keine Kleinigkeit, etwa 1400 Kinder nach allen Himmelsrichtungen hin zu entsenden. Der größte Theil ging vom Stettiner Bahnhof ab: 20 Kolonnen mit 682 Kindern. Die Uebrigen fuhren mit der Potsdamer, Anhalter, Schlesi⸗ schen und Lehrter Bahn. Auf dem Stettiner Bahnhof mischten sich die Schaaren der Kinder in den Auswandererstrom nach den Ostsee⸗
frische befördert worden. Für das
bädern; Fahnen mit den Namen der Kolonien bildeten ihre Sammel⸗
punkte. Die Bahnvorstände hatten für die Kinder auf das Beste ge⸗
orgt; sie hatten für sie besondere Wagen mit der Aufschrift „Ferien⸗ olonien“ eingestellt und beförderten sie mit den Schnellzügen.
Die ambulanten Blumenhändler und Blumen⸗ ändlerinnen, welche sich kürzlich zu einem Verein zusammen⸗ ethan haben, hielten nach der „Post“ vorgestern Abend eine Versamm⸗ ung ab, in welcher das beschlossene Vereinsabzeichen zur Vertheilung elangte. Es besteht in einer Elfenbein⸗Broche aus zwei zu einem offenen
Kranze verschlungenen Eichenlaubzweigen, in deren Mitte sich das Mo⸗ nogramm des Vereins V. A. B. befindet; unten in der Kranz⸗ schleife ist die Mitgliedsnummer des betreffenden Vereinsmitgliedes angebracht. Die Käufer, welche sich übervortheilt glauben, brauchen sich also nur diese Nummer zu merken, um mit Erfolg ihre Be⸗ schwerden bei der Polizei oder dem Vereinsvorstande anbringen zu können. Dem Verein gehören bereits neunzig Mitglieder männlichen nd weiblichen Geschlechts an.
Schwedt a. O., 5. Juli. In der Nacht zum Sonnabend brach, wie der „Voss. Ztg.“ mitgetheilt wird, auf dem Heuboden des Stalles der 5. Escadron des hiesigen Dragoner⸗Regiments Feuer aus. In einem Augenblick stand der ganze Dachstuhl in Flammen. Um die im Stalle untergebrachten Pferde, etwa 120, zu retten, wur⸗ den die nächsten Pferde in aller Ruhe hinausgeführt und dann die übrigen losgekoppelt, da man das Durchbrechen des brennenden Daches befürchten mußte. Truppweise sprengten die Pferde in die dunkle Nacht hinaus und verliefen sich in die Nachbardörfer bis zwei Meilen in der Runde. Die älteren Jahrgänge kehrten meist von selbst zurück, die jüngere Remonte dagegen mußte erst von Patrouillen aufgesucht und zurückgebracht werden. Den umsichtigen Anordnungen ist es zu verdanken, daß durch das Feuer ein Verlust an Menschenleben und Pferden nicht stattgefunden hat.
Schandau, 7. Juli. Seit dem 3. d. M. hat der Elbstrom an Wassermenge ganz bedeutend zugenommen; die Ursache zu diesem plötzlichen Steigen sind die zwischen hier und Leitmeritz nieder⸗
gegangenen Unwetter. Zwei wolkenbruchartige Gewitter suchten das sächsisch⸗böhmische Grenzgebiet in so heftiger Weise heim,
daß fast sämmtliche Flüsse und Bäche, die das Rosenberg⸗, Winter⸗ berg⸗, und Zschirnsteingebiet durchfließen — so u. A. der Kirnitzsch⸗ bach und die Kamnitz — aus ihren Ufern traten und be⸗ deutende Stein⸗ und Sandmassen mit sich führten. In der Edmundsklamm richteten die Wassermassen ebenfalls große Verheerungen an; die Dorfstraße von Herrnskretschen war zwölf Stunden lang unter Wasser gesetzt. Von der Höhe des großen Winterberges stürzten sich die Wassermengen nach Schmilka herunter, an mehreren Stellen die Wurzelstraße beschädigend, sowie zahlreiches Gerölle bis an und in die Elbe mit sich führend. Auch der die Dörfer Schöna und Reinhardsdorf mit dem Elbthal ver⸗ bindende Hirschgrund wurde zum Theil arg verwüstet; unter Tosen und Brausen rissen die Wassermassen Steine und Geröll mit sich und nahmen hier und da auch die Stege und Brücken mit fort. Seit beute früh ist der Elbstrom, der die Dammbauten auf der Strecke Tetsch en —Schandau bereits überfluthete, im Fallen begriffen.
Galveston, 6. Juli. Während des gestrigen und heutigen Tages wüthete hier, wie das „Bur. R.“ meldet, ein schrecklicher Sturm, welcher längs der Küste bedeutenden Schaden angerichtet und viele Unfälle im Gefolge gehabt hat. Die Wasser des Golfs
von Mexiko haben die niedrig gelegenen Straßen erfüllt, und viele Speicher und andere Häuser in der Nähe der Docks über⸗ schwemmt. Die telegraphische Verbindung ist unterbrochen. Der bisher angerichtete Schaden ist jedoch nicht bedeutend. Die elektrische Leitung wurde gestern Abend zerstört, und die Stadt war deshalb während der Nacht ohne Beleuchtung.
Neapel, 4. Juli. Ueber das in Nr. 154 d. Bl. kurz gemeldete Unglück auf dem Vesuv wird der „Wes.⸗Ztg.“ jetzt folgendes Nähere gemeldet: Die beiden Brascilianer Jardim und Carneiro hielten sich in Paris auf, um für den kranken Sohn des Ersteren ärztliche Behandlung zu suchen. Als das Befinden des Sohnes sich besserte, unternahmen sie eine Fahrt nach Neapel zum Besuch des mit ihnen befreundeten braäsilianischen Konsuls. Nachdem sie die dortigen Sehenswürdigkeiten in Augenschein genommen hatten, brachten sie den 1. Juli in Pompeji zu und bestiegen in der folgenden Nacht, von einem gewöhnlichen Dienstmann begleitet — da die berufs⸗ mäßigen Vesupführer nur in Resina und am Observatorium zu haben sind — den Vesuv von Bosco Tre Case her. Auf die Frage Carneiro’s, ob man in den durch die letzten Ausbrüche neugebildeten Kraterschlund hinabsehen könne, entgegnete der Führer, es gäbe wohl verwegene Fremde, die es thäten. Die Brasilianer drangen nun in der Richtung des neuen Schlundes vor, aber nach wenigen Schritten versank Carneiro schon bis zum Kopf in der Asche, und es gelang dem Führer nur mit erheblicher Anstrengung, ihn wieder herauszuziehen. Mit verschiedenen Wunden bedeckt sah sich Carneiro nach seinem Freunde um, der ihm vorausgeeilt war, fand ihn aber nicht; hierauf drang er bis zu dem neuen Spalt vor, mußte aber in demselben Augenblick, wo er die Leiche Jardim's erblickte, zurückweichen, da dichte Gasmassen aus dem Schlund aufstiegen. Es war ihm und dem Führer wegen des heftigen Auswurfs von Steinen, Asche und Rauch nicht möglich, etwas zur Bergung des Verunglückten zu thun. In heller Verzweiflung stieg er nach Resina ab, wo er für seine Wunden ärzt⸗ liche Hülfe fand, und reiste am 2. Juli nach Paris zurück, um den Angehörigen des verlorenen Freundes die entsetzliche Botschaft zu über⸗ bringen. Nach den Angaben Carneiro's hat der Führer ihn und Jardim gewarnt, sich in die Gefahr zu begeben; aber auch nachdem dies geschehen war, hätte ein lundiger Vesuv⸗ führer das Unheil verhüten können, indem er im rechten Augenblick zur Flucht gemahnt hätte. Der Dienstmann Menicchiello, den die Reisenden aus Pompeji mitgenommen hatten, war aus Unkenntniß der Verhältnisse nicht hierzu in der Lage. Einem berufsmäßigen Vesupführer Michele Cozzolino war in der Nacht zuvor die Errettung anderer Reisenden aus der gleichen Gefahr ge⸗ lungen. Der verunglückte Jardim war Dr. juris, Journalist und ein thätiger Mitkämpfer bei der letzten brasilianischen Revolution im November 1889 gewesen.
Neapel, 7. Juli. Der aus dem Vesuv hervorströmende Lavaerguß ist, wie „W. T. B.“ meldet, fortwährend im Zunehmen. Gestern wurde in Frosolone ein heftiges Erdbeben verspürt.
Bern, 6. Juli. Das schon kurz gemeldete Unglück im Dorfe Wangen bei Bern hatte nach der „Frkf. Z.“ folgenden Hergang: Der Pontonnierverein in Olten, zweiundzwanzig Mann, wollte in einem Ponton die Aare von Biel bis Olten befahren. In Solothurn wurden vierzehn Mitglieder des dortigen Vereins aufgenommen. In Wangen fuhr der Ponton an den Brückenpfeiler, Alle sechsunddreißig Personen fielen in das Wasser. Vier konnten sich an die Strompfeiler klammern; die Uebrigen trieben den hochgehenden reißenden Aarefluß hinab. In Wangen wurde Sturm geläutet. Die Schwimmenden wurden mit Stangen und Feuerhaken an das Land gezogen. Mehrere Verun⸗ glückte wurden drei bis vier Kilometer unterhalb Wangen lebend auf⸗ gefischt. Ohne die rasche und muthige Hülfe wären wahrscheinlich alle sechsunddreißig umgekommen. Der Präsident des Oltener Pontonniervereins ist Sappeur⸗Unteroffizier; er trieb auf dem um⸗ gekehrten Ponton die Aare hinunter und wurde als einer der Letzten 2 Vermißt werden elf Personen, sechs aus Solothurn, fünf aus Olten.
Amerika. Bei sehr heftigem Sturme scheiterte, wie der „Nat. Ztg.“ mitgetheilt wird, am Montag auf dem Mississippi ein Dampfboot, wobei etwa dreihundert Personen umge⸗ kommen sind.
New⸗York, 7. Juli. Der Dampfer der Cunard⸗Linie „Servia“, auf welchem sich der Prinz Georg von Griechenland zur Rückfahrt nach Europa befindet, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ heute früh mit gebrochenem Kurbelzapfen bei der Feuerinsel ein⸗ getroffen und kehrt zur Ausbesserung hierher zurück.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Windsor, 8. Juli. (W. T. B.) Bei der gestrigen Galatafel, welche bis gegen Mitternacht dauerte, trug Seine Majestät der Kaiser die Galauniform des
Regiments der Gardes du Corps.
krone geschmückt war sämmtliche anderen Orden angelegt hatte, empfing die Gäste im blauen Saale des Schlosses. Nach dem Banket erhob sich der Prinz von Wales mit den Worten: er habe erhalten,
die Gesundheit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin auszubringen,
worauf sich die An⸗
wesenden erhoben und enthusiastisch in das Hoch einstimmten,
während die Kapelle die Nationalhymne intonirte. Seine Majestät der Kaiser erwiderte hierauf mit einem Toast auf die Königin von England, worauf die Kapelle abermals die
Nationalhymne spielte. — Heute Vormittag begaben Sich Kaiser und die Kaiserin
Ihre Majestäten der nach Frogmore zur Besichtigung des Köngilichen Mausoleums. Nach dem im Schlosse eingenommenen Lunch werden die Aller⸗ höchsten Gäste der Gartengesellschaft in Cumberland Lodge bei⸗ wohnen, sich hierauf von der Königin verabschieden und Nachmit⸗ tags mit Sonderzug nach London begeben. Ein großer Theil der Gäste der Königin ist bereits nach London abgereist, um dort an den morgigen Festlichkeiten theilzunehmen. in Windsor ist mit deutschen und englischen Fahnen und Blumen festlich geschmückt.
München, 8. Juli. (W. T. B.) Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechenland find heute früh 8 ¼ Uhr aus Frankfurt a. M. hier eingetroffen und setzten, nachdem sie im Königssalon des Bahnhofes das Frühstück eingenommen hatten, die Reise nach Brindisi um 11 Uhr 50 Minuten fort.
St. Petersburg, 8. Juli. (W. T. B.) Nach amtlicher Meldung wird eine Kaiserliche Kanzlei für finn⸗ ländische Angelegenheiten errichtet werden. — Der Chef der zweiten Schützen⸗Brigade, General⸗Lieutenant Czaikowski ist zum Kommandanten der Festung Ivan⸗ gorod ernannt worden; der bisherige Kommandant General⸗Lieutenant Komarow wurde zum Kommandanten, der Warschauer Festung ernannt. — Die Regierung hat, um einer Vertheuerung des Brot⸗ und Saat⸗ kornes in denjenigen Landestheilen entgegenzuwirken, die von einer Mißernte heimgesucht werden könnten, an⸗ geordnet, daß eine Ermäßigung der Getreide⸗ tarife auf den in solche Gegenden ausmündenden Eisenbahnen einzutreten hat; ebenso soll eine Tarif⸗ ermäßigung auf denjenigen Eisenbahnen eintreten, welche aus den Häfen und von der westlichen Landesgrenze in das Innere des Reichs führen. Die Ermäßigung soll nur Platz greifen, wenn das zu transportirende Getreide auch in Wirklichkeit für die nothleidende Bevölkerung bestimmt ist; hierüber ist eine amtliche Bescheinigung vorzuweisen.
Amsterdam, 8. Juli. (W. T. B.) Nach soeben ein⸗ getroffener Kabelnachricht sind gestern die ersten 10 km der Niederländisch⸗Südafrikanischen Eisenbahn im Anschluß an die Delagoa⸗Bahn im Transvaalgebiet dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. Die ganze erste Theilstrecke bis Nelspruit soll noch vor Ablauf dieses Jahres in Betrieb kommen.
Cattaro, 8. Juli. (W. T. B.) Der Fürst und der Erbprinz von Montenegro haben sich gestern auf dem Kriegsdampfer „Andreas Hofer“, welcher dem Fürsten von der österreichisch⸗ungarischen Regierung zur Verfügung gestellt wurde, nach Triest eingeschifft.
New⸗York, 8. Juli. (W. T. B.) Der Prinz Georg von Griechenland wird nicht mit der „Servia“, deren Reparatur noch nicht beendet ist, sondern mit der „City eine Heimreise nach Europa antreten.
of New⸗York“ heute s
Sansibar, 8. Juli. (Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“.) Als der Sultan heute das „Cooper-⸗Institute“, an dessen Einweihung er sich in Gegenwart des Admirals und mehrerer englischer Offiziere betheiligt hatte, verließ und seinen Wagen bestieg, wurden die Pferde in Folge der zu Ehren des Sultans abgefeuerten Geschützsalven scheu. Der Sultan sprang aus dem Wagen und zog sich dadurch mehrere Verletzungen am Kopfe und an den Beinen zu.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Wetterbericht vom 8. Juli,
Uebersicht der Witterung.
Sonnabend: Im Park:
Doppel⸗Schönheits⸗ wissenschaftlichen Theater.
Näheres die Anschlag⸗ zettel.
nen . Ihre Majestät die Königin Victoria, welche mit einer Miniatur⸗Diamanten⸗ und den Hosenband⸗Orden sowie
von Ihrer Majestät der Königin den Befehl
Der Bahnhof
8
o 158.
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 8. Juli
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1 1891.
—
— ,5 Personalveränderungen.
1“ Königlich Preußische Armee. “
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. Kiel, 27. Juni. Klose, Sec. Lt vom Fuß Art. Reat Nr. 10, in das Fuß⸗Art. Regt. von Dieskau (Schles.) Nr. 6 versetzt.
Amsterdam, 2. Juli. v. Wolff, Oberst à la suite des Inf. Regts. Nr. 98 und zweiter Kommandant von Koblenz und Ehrenbreitstein, unter Verleihung des Ranges eines Regts. Com⸗ mandeurs, mit seiner bisherigen Uniform zu den Offizieren von der Armee versetzt. Beurlin, Königl. Württemberg. Major à la suite des Württemberg. Pion. Bats. Nr. 13, Behufs Rückkehr nach Württemberg von dem Kommando zur Dienstleistung bei der 3. Ing. Insp. entbunden. Frhr. von Senden III, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Drag. Regt. Königin von Großbritannien und Irland, zur Dienstleistung bei des Prinzen Georg von Preußen Königlicher Hoheit für die Dauer der Urlaubsreise desselben kommandirt.
Durch Verfügung der General⸗Inspektion der Fuß⸗Artillerie. 1. Juli. Stolze, Feuerwerks⸗Pr. Lt. vom Art. Depot Straßburg, zum Art. Depot Wesel, Tegtmeyer, “ vom Art. Depot Wesel, zum Art. Depot Straßburg, — versetzt.
Beamle der Militär⸗Verwaltung
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 29. Mai. Haase, Proviantmeister ia Tilsit, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt
3. Juni. Wiese, Proviantamts⸗Rendant in Jüterbog, mit Wahrnehmung der Proviantmeistergeschäfte in Tilsit beauftragt. Baehring, Proviantamts⸗Controleur in Mülhausen i. E., als Proviantamts⸗Rendant nach Jüterbog, Zadrow, Proviantamts⸗ Assist. g. Breslau, als Controleur auf Probe nach Mülhausen i. E, — versetzt.
4. Jülke, Proviantamts⸗Rendant in Langensalza, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
6. Juni. Hanisch, Proviantamts⸗Assist. in Diedenhofen, nach Mörchingen versetzt.
14. Juni. Wickmann, Proviantamts⸗Controleur auf Probe in Hannober, zum Proviantamts⸗Controleur ernannt.
17. Juni. Müller, Intend. Registrator von der Intend. VIII. Armee⸗Corps, zu der Intend. III. Armee⸗Corps versetzt. Wagner, Proviantamts⸗Rendant in Demmin, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
20. Juni. Wiegelmann, Intend. Sekretariats⸗Assist. von der Intend. der 5 Div., zu der Intend. der 34. Div., Vollmar, Intend. Sekretariats⸗Assist. von der Corps⸗Intend. V. Armee⸗Corps, zu der Intend. der 5. Div, — versetzt.
24. Juni. Dorndeck, Zahlmstr. Aspir, zum Zahlmstr. beim
IV. Armee⸗Corps ernannt.
25. Juni. Morgen, Hauptm. a. D., als Proviantamts⸗ Controleur in Braunschweig angestelt. Semerau, Proviantamts⸗ Assist. in Berlin, als Proviantamts⸗Controleur auf Probe nach Oldenburg versetzt.
29. Juni. Lebe, Titulatur⸗Ober⸗Büchsenmacher, zum Ober⸗
Büchsenmacher bei der Gewehrfabrik Spandau ernannt. Kla bunde,
Ober⸗Büchsenmacher von der Gewehrfabrik Spandau, zu derjenigen in Danzig versetzt. 8 Königlich Bayerische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen,
Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere.
29. Juni. Frhr. v. Poellnitz, Sec. Lt. a. D., vormals im
Königl. Preuß. Garde⸗Füs. Regt,, als überzähl. Sec. Lt. im 2. Ulan.
Regt. König angestellt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 1. Juli. Hänlein, Hauptm. und Comp. Chef im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, unter Verleihung des Charakters als Major, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied
bewilligt.
3. Juli. Bouhler, Oberst und Commandeur des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold, Beutlhauser, Hauptm. und Comp. Chef m 11. Inf. Regt. von der Tann, diesem unter Verleihung des Cha⸗ akters als Major, — mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Corps. 28. Juni. Dr. Wigand, Ober⸗ Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des 8. Inf. Regts. vakant Pranckh, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der
—n
Abschied bewilligt. Müller, Unterarzt des 5 Inf. Regts. Groß⸗ berzog von Hessen, Dr Krimer, Unterarzt des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig — zu Assist. Aerzten 2. Kl. in den genannten Truppen⸗ theilen befördert. 30. Juni. Dr. Solbrig, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl., Referent im Kriegs⸗Ministerium, ein Patagt seiner Charge verliehen.
Juli. Dr. Bratsch, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Garn. Arzt bei der Kommandantur der Haupt⸗ und Residenzstadt München, unter Verleihung des Charakters als Gen. Arzt 2. Kl., mit Pension 8 der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied be⸗ willigt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Verfügung des General⸗Kommandos. Wein⸗ meyr, Zahlmeister beim 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Mohr, b..“ beim 5. Inf. Regt. Großherzog von Hessen, — ein⸗ getheilt.
Statistik und Volkswirthschaft. 8
Invaliditäts⸗ und Altersversicherung.
An Anträgen auf Gewährung von Altersrenten sind bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt eingegangen im Ja⸗ nuar 145, im Februar 247, im März 221, im April 114, im Mai 49, im Juni 52, mithin sind seit Beginn des Jahres bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt eingegangen 828 Von diesen entfallen auf das Gebiet der freien Hansestadt Lübeck 153, Bremen 188, Hamburg 487, zusammen 828. Von den eingegangenen Anträgen sind bis Ende Juni erledigt 793 Anträge und zwar 692 durch Rentengewährung und 101 durch Ablehnung.
Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich diese erledigten Anträge folgendermaßen:
Es entfallen auf das Gebiet von
ELuübeck Rentengewährungen 130, Ablehnungen 20,
Bremen 8 159, 2 18
Haäamburg “ 403, ZZ“
Von den 692 Rentenempfängern beziehen 74 Personen eine Rente von je rund 106 ℳ 80 ₰ (Lohnkl. I) 173 9 9 9 2 2 „v 135 9 9 2 II) 223 5 163 29 „ III) 692 zusammen.
Die Jahressumme der bis jetzt gewäbrten Renten macht ins⸗ gesammt 110 142 ℳ 60 ₰ aus.
Die 692 Rentenempfänger vertheilen sich auf die Geburtsjahre 1804 bis 1820 und zwar in folgender Weise:
Aulus dem Geburtsjahre 1804 1 Rentenempfänger
16 1805 1 1808 1809 1810 1811 1812 1813 1814 1815 1816 1817 1818 1819 1820
ach den Berufszweigen vertheilen sich die 692 Rentenempfänger auf folgende Gruppen:
Landwirthschaft und Gärtnerei 52 Rentenempfänger
Industrie und Bauwesen . 265 .
Handel und Verkehr.
Löö.“ 18b
üUmmccccmm.
“ Zur Arbeiterbewegung. Die General⸗Kommission der sozialdemokratischen Gewerkschaften Deutschlands veröffentlicht im „Vor⸗ wärts“ über die Lage der Ausstände folgenden Bericht:
—.,.õõ———— ——ꝛꝛꝛ, — — — — 2
Der Ausstand der Schuhmacher in Barmstedt ist am 28. Juni eingetreten. Es haben 109 Gehülfen die Arbeit eingestellt, von denen 46 verheirathet sind. Wenn es gelingt, den Zuzug fern zu halten, so erwarten die Arbeiter ein ihnen günstiges Ende des Strikes. — Der Ausstand in Göppingen soll sein, doch liegt authentische Nachricht nicht vor. Ebenso steht es mit dem Strike der Heizer und Kobhlen⸗ zieher in Bremerhaven. Es sind dort in den letzten Tagen Unterhandlungen angeknüpft worden, doch verlangte die Direktion des Lloyd für die theilweise Bewilligung der Forderungen der Arbeiter die Auflösung des Fachvereins. Die Strikenden lehnten dieses entschieden ab. — In Liegnitz und Bernburg kamen eine Anzahl Former zum Ausstand. In ersterem Orte wegen Maßregelung eines Kollegen; in letzterem Orte wurden die Leute entlassen, weil sie sich eine ungebührliche Behandlung Seitens des Ingenieurs der Fabrik nicht gefallen lassen wollten. Für letzteren Ort wird Seitens des Fabrikanten mit allen Mitteln Ersatz für die ausstebenden Arbeitskräfte gesucht. Auch in Aschersleben kamen 17 Former zum Ausstand, weil ihnen zugemuthet wurde, Arbeiten, die aus der Bernburger Fabrik herstammten, herzustellen. — In Bezug auf die letzte Notiz ist es bemerkenswerth, daß der „Madb. Ztg.“ aus Aschersleben geschrieben wird, der in der Eisengießerei der Firma L. W. Schröder ausgebrochene Arbeitsausstand babe nur einige Tage gedauert und sei bereits beendet. Die meisten Ausständigen sind sehr bald zu der Einsicht gelangt, daß die gestellte Forderung keine Aussicht auf Erfolg hatte, und die beanstandete Arbeit ist schließlich von ihnen ausgeführt worden. Die Inhaber der Firma haben erklärt, daß sie den zur Arbeit Zurückkehrenden den Vorfall nicht nachtragen wollen. (Vgl. Nr. 150 des „R.⸗A.“) —
Die Evangelischen Arbeitervereine sind, wie die „Saarbr. Ztg.“ berichtst, auch in der Saargegend er⸗ freulicherweise in steter Zunahme begriffen und entfalten eine lehr⸗ und segensreiche Thätigkeit. Der St. Johanner Verein zählt bereits über 400 Mitglieder, der noch etwas jüngere Saarbrücker Verein allerdings erst 150; aber es steht zu hoffen, daß, wenn erst die unbegründeten Vorurtheile in sich selbst zerfallen, auch die Mitgliederzahl des Saarbrücker Vereins zunehmen wird.
Der sozialdemokratische Reichstags⸗Abg. von Vollmar hat in einer Versammlung des sozialdemokratischen Wahl⸗ vereins in München sich gegen die Angriffe gewendet, welche ihm seine Münchener Rede vom 1. Juni d. J. eingetragen hat, und seine früheren Auslassungen durchaus aufrecht er⸗ halten. Nach einem Telegramm der „Köln. Ztg.“ äußerte Hr. von Vollmar sich gegenüber der jüngeren Berliner Rich⸗ tung folgendermaßen:
Auch er „fordere“ von der Regierung bestimmte Dinge, aber zu fordern, und wenn dann nicht Alles durchgegangen, nicht mehr mitthun wollen, sei eine Politik für Kinder, nicht für ernste Männer. Die sozialdemokratische Partei dürfe beute nicht mehr auf der bloßen Negation verharren, sondern müsse praktisch mitarbeiten an der Gesetzgebung; wolle man das nicht, so müsse man hinausgehen, die Revolution vorbereiten und die Messer schleifen. Den Dreibund vertheidige er auch heute noch, wie Bebel und Liebknecht es früher offiziell gethan. Die Berliner gegen ihn stamme von einer Seite, die allgemein verlacht werde.
Aus Paris meldet „W. T. B.“, daß eine Anzah; Arbeiter der Pariser Werkstätten der Orleansbahn — bisher 326 von 1300 — in Folge mehrerer Entlassungen beschlossen haben, zu striken. — Der „Köln. Ztg.“ zufolge ist auch die Zunft der Papierwaaren⸗ arbeiter in die Arbeiterbewegung eingetreten ihr Spndikat berieth am Sonntag in der Arbeiterbörse über die an die Meister zu stellenden Forderungen. Dieser Arbeiter giebt es in Paris un⸗ Cefähr 4000, 1500 Arbeiter und 2500 Arbeiterinnen.
In Marseille haben die Zimmerleute die Fortsetzung des allgemeinen Ausstandes bis zur Annahme ihrer Bedingungen durch sämmtliche Arbeitgeber beschlossen. Die Kutscher und Schaffner der Omnibusse haben sich entzweit, sodaß bei der heutigen Sachlage die von den Ausständigen errungenen Vortheile wieder in Frage stehen.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verjäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Deffe
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und E.““ .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. .Bank⸗Ausweise.
ntlicher Anzeiger.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
blatts, etwaige Abschätzungen und andere die Grund⸗
seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen,
[22080] Aufgebot. Nachdem der Büdner Johann Finck Nr. 6 zu
beendetr
Morgens 8 Uhr.
8 3
Wetter.
Wind.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim
= 40 R.
in ° Celsius
Temperatur 50C.
Mullaghmore
Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
anda. etersburg. oskau.
N 4 bedeckt NNO 2 halb bed. SO 1 wolkig SW 1 wolkig NO 2 bedeckt SO 1 wolkig 757 ONO 2 bedeckt 754 SW 1 bedeckt
— 92
A2Z ZSS2L
— — d0
Cork, Queens⸗ 112922318 1“ de I588“ mburg.. winemünde
Neufahrwasser
Memel ..
761 NNW 751 SW 753 SW 754 SS 756 WSW 755 WNW 755 S
6 heiter
2 wolkig wolkig bedeckt wolkig¹) wolkig²) wolkig
ünster.. Karlsruhe. Wiesbaden München. Chemnitz.. Berlin... Wien... Breslau...
Ile d'Aix..
Nizza.. Triest..
760 SW
wolkenlos bedeckt Regen
755 759 758 761 758 757 750 758
erbolbeo bobo de
“ 759
1) Nachmittags Gewitter.
759
²) Thau.
. 8 1“
Das gestern erwähnte Minimum hat sich etwas südwärts nach der südwestlichen Nordsee verlagert und beherrscht mit veränderlichem, kühlem Wetter und mäßigen meist südwestlichen Winden andauernd auch die Witterungsverhältnisse Central⸗Europas. Im Westen der Britischen Inseln ist das Baro⸗ meter gestiegen und wehen daher daselbst vielfach stärkere nordwestliche Winde. Von den meisten Stationen Deutschlands wird Regen gemeldet; stellenweise fanden Gewitter statt. Da die über Europa von Nordwest nach Südost sich erstreckende Furche niedrigen Luftdruckes sich nur langsam aus⸗ füllen dürfte, so ist zunächst wesentliche Besserung des Wetters nicht zu erwarten. Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen.
Tessing-Theater. Artistische Direktion: Angelo Neumann. Donnerstag: Cavalleria rusticana. Vorher: Die drei Pintos. Anfang 7 Uhr,
Freitag: Cavalleria rusticana. Vorher: Der Barbier von Bagdad. Anfang 7 Uhr.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Orphens in der Unterwelt. Burleske in 4 Bildern. Musik von J. Offenbach.
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern. Aafang. des Concerts 6 Uhr. Anfang der Vor⸗
stellung 7 ½ Uhr. Freitag: Orpheus in der Unterwelt. Im
Park: Doppel⸗Concert. Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumentalkünstlern. 5
Kongreß.
Rroll’s Theater. Donnerstag: Gastspiel des
Hrn. Heinrich Bötel. Martha. (Lyonel: Hr. Bötel; Nancy: Fr. Heink.)
Freitag: Die Zauberflöte. (Tamino: Hr. Birrenkoven.) 8
Sonnabend: Undine. (Undine: Fr. Elise Har⸗ lacher, Großherzogl. Hofopernsängerin, als Gast.)
Täglich: „Großes Concert“ im Sommergarten, Abends bei brillanter elektrischer Beleuchtung desselben. Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.
Belle-Alliance-TDheater. Donnerstag: Zum 42. Male: Tricoche und Cacolet. Posse in 5 Aufzügen vyvn Meilhac und Halevy. (Regie: E. Niest.) 8
Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor⸗ nehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement den Residenz): Großes Doppel⸗Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etablissements.
Abans des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters
r.
Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Ensemble⸗ Gastspiel der Wiener vom K. K. priv. Theater i. d. Josefstadt. Zum 9. Male: Die Gigerln von Wien. Pos mit Gesang in 4 Akten von 58 usik von Carl Kleib Anfang Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 — 11 Uhr. Täglich Vorstellung im
[18801]
der Ausstellung.
Das alte Rom
mit dem Triumphzuge Kaiser Constantins. Geöffnet v. Morg. 9 Uhr bis zur Dunkelheit.
National⸗Panorama. Herwarthstraße 4. in unmittelbarer Nähe -—
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else Furbach mit Hrn. Prem.⸗ Lieut. Hugo Forberg (Stettin).
Gestorben: Hr. General⸗Arzt a. D. Dr. Carl Erdmann (Berlin). — Hr. Pastor Oswald Früh⸗ buss (Dätzdorf). — Verw. Fr. Hauptmann Anna von Wittken, geb. Schulz (Berlin). — Fr. Louise von Wunsch, geb. von Ernest (Erfurt).
Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: “ Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).
8 8
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und es gr-
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
und das Verzeichniß der gekündigten Ku märkischen Schuldverschreibungen.
122201]
S 8 stücke betreffende Nachweisungen, sowie besondere widrigenfalls die Kraftloserklä desselb fol 1) Untersuchungs Sachen Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, 88 3 1u“
Beschluß.
Das gegenwärtige und jukünftige Vermögen des er Fahnenflucht beschuldigten Musketiers Ludwig Johann Stephanus, geboren am 16. September
1861 zu Rohrbach, katholisch, Kaufmann wird zu Gunsten des Militärfiskus, soweit es sich im Deutschen
Reiche befindet, auf Grund der §§. 246 Mil. Str.⸗ „O., §. 1 Gesetz vom elften März achtzehnbundert⸗
fünfzig, Gesetz vom 6. Dezember 1873, §§. 480,
326 St.⸗P⸗O. bis auf Höhe von Dreitausend Mark
mit Beschlag belegt.
Saargemünd, den 24. Juni 1891. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. Meyer. Kreitmair. Michaelis.
AAnn
[22061] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuche von der Louisenstadt Band 41 Nr. 2055 und Band 6 Nr. 383 auf den Namen der Handels⸗ gesellschaft in Firma H. L. Schultze hierselbst ein⸗ getragenen, in der Dresdenerstraße Nr. 35 und resp. am Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 82a belegenen Grundstücke in einem neuen Termine am 16. Sep⸗ tember 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, und zwar zusammen für ein gemeinschaft⸗ liches Gebot versteigert werden. Die Grundstücke sind mit 17 910 ℳ resp. mit 29 290 ℳ Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der
—
Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des
ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ duche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ zermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ ktermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ doten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ kcksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum der Grundstücke beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag oas Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. September 1891, Vormittags 12 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. 8 Berlin, den 29. Juni 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.
[15813] Aufgebot. “
Auf den Antrag der verehelichten Arbeiter Auguste Rothe aus Nieder⸗Siegersdorf wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuchs der städtischen Sparkasse zu Freystadt, frühere Nr. 18 299, jetzige Nr. 31 181, über 102,14 ℳ, aus⸗ gestellt für Marie Auguste Rothe in Ober⸗Herzogs⸗ waldau aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 24. Februar 1892, Vormittags 10 Uhr,
Freystadt, den 1 Juni 1891. 8 Königliches Amtsgericht.
[15513] Aufgebot.
Auf Antrag des Amtsverbandes Hirschfelde, ver⸗ treten durch den Amtsvorsteher Baron von Pfuel zu Wilkendorf, soll das Quittungsbuch Nr. 1936 der Sparkasse des Kreises Ober⸗Barnim zu Freien⸗ walde a.O., lautend auf das „Amt Hirschfelde“ und auf einen Bestand von 2091 ℳ 4 ₰ aufgeboten werden, weil dasselbe seit November 1890 ver⸗ mißt wird.
emgemäß wird der unbekannte Inhaber dieses Quittungsbuches aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine seine Rechte bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte anzumelden und das Quittungs⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Freienwalde a./O., den 2. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht.
[21962] Beschluß. “
Auf Antrag des Privatmanns August Krüger, de dato Halle a./S., den 1. Juli 1891, wird das Auf⸗ gebotsverfahren über den am 26. Oktober 1890 zu. Gräfenhainchen vom Pferdehändler Alicke auf den Landwirth Franz Krüger in Radis gezogenen und am 20. Januar 1891 fälligen, auf Zahlung von 200 ℳ lautenden Wechsel, eingestellt und der auf den 17. 8262uB 9b Jahres anstehende Aufgebotstermin aufgehoben. 1
Gräfenhainchen, den 2. Juli 1891.
. Königliches Amtsgericht. Seiler.
bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 3)
Neu⸗Bernitt dargelegt hat, daß die legitimirten Erben der wail. Büdnerfrau Sophie Bülow, geb. Finck, daselbst, für welche Fol. 2 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs seiner Büdnerei ein Posten von 650 Thlr. Court, unterm 26. April 1865 eingetragen ist, hinsichtlich dieses Postens befriedigt und abgefun⸗ den sind, werden vertragsmäßig alle Diejenigen, welche aus diesem Intabulat Ansprüche zu machen gedenken, hierdurch geladen diese ihre Ansprüche spätestens in dem auf den 19. September d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Amts⸗ gericht anstehenden Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls das Intabulat für erloschen erklärt und der darüber ertheilte, nicht vorfindliche Hypo⸗ thekenschein vom 26. April 1865 außer Wirksamkeit wird gesetzt werden. Bützow, 3. Juli 1891. 1 8 Großherzogliches Amtsgericht.
8 [22088] Aufgebot.
Auf den Antrag des Rittergutsbesitzers Grafen
Franz von Zöttowski zu Niechanowo, vertreten durch seinen Generalbevollmächtigten Grafen Marcell von Zöltowski zu Godorowo, und dieser wieder vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Dziorobek in Schrimm, werden die Vinzent und Elisabeth Mendika'schen Eheleute, welche sich bis vor ungefähr 30 Jahren in Mszczyczyn aufgehalten haben, dann nach Russisch⸗ holga ausgewandert sind und seit dieser Zeit ver⸗ chollen sind, aufgefordert, sich spätestens im Aufge 3 botstermine, den 23. April 1892, 11 Uhr Vormittags, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 11, persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird.
Schrimm, den 26. Juni 1891. Königliches Amtsgericht.