eö
der Geschäftsthätigkeit sich in dieser Industrie noch nicht fühlbar ge⸗ macht hat. Die bedeutende 5b, welche die Gewinnung und Verarbeitung von Steinmaterial, Kalk, Gips und Cement in den letzten Jahren erfahren hat, ist daraus zu erkennen, daß seit dem Jahre 1886 die Zahl der Betriebe sich von 11 832 auf 14 983, die Zahl der Arbeiter von 84 525 auf 114 594 vermehrt hat und die ge⸗ zahlten Löhne von 53,7 auf 82,5 Millionen gestiegen sind. Der Durchschnittslohn eines Vollarbeiters zu 300 Arbeitstagen ist von 636 auf 720 ℳ jährlich, also um 84 ℳ gestiegen; rechnet man hierzu noch, daß die Arbeitgeber seit 1886 etwa 20 bis 30 ℳ auf den Kopf jährlich an Beiträgen zur Unfallversicherung und Krankenversicherung gezahlt haben, so ist eine Besserung der Lohnverhältnisse der Arbeiter in der Steinindustrie um mehr als 100 ℳ oder nahezu 20 % eingetreten. Die entschädigungspflichtigen Unfälle haben leider von Jahr zu Jahr nicht nur absolut, sondern auch im Verhältniß der versicherten Arbeiter zugenommen, erst im Jahre 1890 macht sich Dank der jetzt allgemein durchgeführten strengen Ueberwachung der Betriebe und des Heilverfahrens ein Stillstand bemerklic. Im Jahre 1890 wurden 1139 entschädigungs⸗ pflichtige Unfälle gemeldet oder 9,9 auf 1000 Vollarbeiter gegen 872 oder 8,5 in 1886. An Unfallentschädigungen waren im Jahre 1890 insgesammt 719 731,32 ℳ zu zahlen, worauf gesetzlicher Bestimmung gemäß noch 80 % zur Verstärkung des Reservefonds er⸗ hoben wurden. Die Verwaltungskosten der Steinbruchs⸗Berufs⸗ genossenschaft haben sich auf 238 141,11 ℳ belaufen oder 33 % der gezahlten Entschädigungen. Hierunter sind aber enthalten 17 777 ℳ Schiedsgerichtskosten, welche lediglich den Arbeitern zu Gute kommen, da die Kosten der Rechtsprechung in Unfallsachen bekanntlich in allen ällen die Berufsgenossenschaft trägt, ferner 37 315 ℳ Kosten für Unfallverhütung und Ueberwachung der Betriebe und 31 157 ℳ für Feststellung der Entschädigungen und Regulirung der Unfälle. Die eigentlichen laufenden Verwaltungs⸗ kosten für die Bearbeitung der Geschäfte haben nur 151 153 ℳ oder 21 % der Entschädigungen betragen. Von dem Umfang der Geschäfte der Genossenschaft giebt einen Begriff die Thatsache, daß allein an Portokosten 22 457 ℳ aufgewandt werden mußten. Die Revision der genossenschaftlichen Betriebe hat leider ergeben, daß in sehr vielen, namentlich kleineren Betrieben die Unfallverhütungs⸗ vorschriften nicht beachtet werden, weshalb im Jahre 1890 nicht weniger als 1505 Betrieben Zuschläge auferlegt werden mußten. Nur in 13 Fällen hiervon und zwar fast durchweg ohne Erfolg ist Beschwerde an das Reichs⸗Versicherungsamt eingelegt worden. Von den im Jahre 1890 anhängig gewesenen 800 Schiedsgerichtssachen wurden 366 zu Gunsten der Genossenschaft, 212 zu Gunsten der Arbeiter ent⸗ schieden und der Rest auf das folgende Jahr übertragen. Die ge⸗ sammte Umlage für 1890 belief sich auf 1 620 492 ℳ oder 19,64 ℳ auf 1000 ℳ Lohnsumme und der Reservefonds ist gegenwärtig bereits auf 2 604 234 ℳ angewachsen.
v 8
Die Versuche der Sozialdemokratie, die Bewegung auf das platte Land zu tragen, sfind nach einer Dar⸗ stellung im „Hamb. Corr.“ kläglich gescheitert. Auf allen Parteitagen wurde konstatirt, daß die bisherige Art der Agitation wesentlich daran schuld sei, daß die Sozial⸗ demokratie auf dem Lande keinen festen Boden habe fassen können. Es sollen nun vorläufig die sozial⸗ demokratischen Versammlungen auf dem Lande aufhören, da sich überall herausgestellt hat, daß die Redner, welche von der Stadt kommen, mit dem allergrößten Mißtrauen von den
— —
wegung, eine Agitation durch die Verbreitung billiger Schriften und Broschüren ins Werk zu setzen, wie sie bis dahin noch nicht stattgefunden haben soll. Die zu bearbeitenden ländlichen Kreise sind derartig ausgewählt, daß sie von mehreren Seiten angefaßt werden können; die „Genossen“ bestimmter Städte sollen auf diesen oder jenen ländlichen Wahlkreis angewiesen werden. Ganz genaue Instruktionen sind ebenfalls für die Vertheiler von Broschüren und Flugblättern ausgearbeitet.
Die Generalversammlung des Deutschen Berg⸗ arbeiterverbandes, welche am Sonntag in Bochum tagte (vgl. d. gestrige Nr. 168 d. Bl.), faßte, der „Köln. Ztg.“ zufolge, u. a. den bedeutsamen Beschluß, demnächst auch die Fabrikarbeiter aufzunehmen und dann den Verband zu einem neuen Verband Deutscher Berg⸗ und Hüttenarbeiter zu erweitern. Wie der „Vorwärts“ mittheilt, zählt der Ver⸗ band gegenwärtig 57 000 Mitglieder. 8
In Mainz beschloß am 17. d. M. eine Versammlung der Droschkenkutscher, die Arbeit zunächst bei zwei Droschken⸗ vermiethern einzustellen, was auch geschehen ist. Die Verhältnisse in diesem Gewerbe liegen, wie der „Köln. Ztg.“ berichtet wird, that⸗ sächlich im Argen. Die Kutscherknechte, welche sich Wohnung und Kost selbst zu stellen haben, erhalten nur 86 ₰ Lohn. 8
In Bremen haben nach einer Mittheilung des „Vorwärts“ die Bekleberinnen der Kistenfabrik W. Jung wegen Lohn⸗ differenzen und schlechter Behandlung die Arbeit eingestellt.
In Leipzig hat sich, wie wir der „Lpz. Ztg.“ entnehmen, der Fachverein der Klempnergehülfen aufgelöst, theils wegen der Theilnahmlosigkeit seiner Mitglieder, theils um in dem allgemeinen Verein der Metallarbeiter aufzugehen. — Der Strike der Schuh⸗ macher in der Fabrik von Greve und Sauer wurde für beendet erklärt, da die Arbeitsplätze der Strikenden sämmtlich wieder besetzt worden sind. Von den strikenden und jetzt beschäftigungs⸗ losen Arbeitern sind noch zehn zu unterstützen. — Die Musik⸗ Instrumentenmacher beriethen zu Gohlis die künftige Form ihrer Organisation. Es waren nur 60 Personen erschienen. Ein Herr Sparfeldt aus Berlin sprach sich sehr lebhaft gegen den Anschluß an den allgemeinen Holzarbeiter⸗Verein aus. Die Versammlung beschloß indessen gegen seinen Rath, sich jenem Verein anzuschließen. Einige anwesende Werkmeister verwahrten sich in energischer Weise gegen den Vorwurf des Vorsitzenden, daß sie die Löhne drückten. b
Hier in Berlin veröffentlicht ein sozialdemokratisches Central⸗Wahlkomité im „Vorwärts“ eine Ansprache an die Arbeiter Berlins und Parteigenossen mit Bezug auf die im November d. J. stattfindenden Stadtverordneten⸗Ergänzungs⸗ wahlen. — Die Nachricht von dem Ausbruch eines allgemeinen Strikes in der Fabrik hygienischer Badeapparate von S. Marecus in Berlin ist dahin zu berichtigen, daß nur zwei Klempner in Folge von Lohnstreitigkeiten am Sonnabend die Arbeit niedergelegt haben, die übrigen aber auf Grund einer erzielten Ver⸗ ständigung die Arbeit fortsetzen. b b
In Wien begann, wie der „Voss. Ztg.“ telegraphirt wird, vor⸗ gestern die Reihe der Arbeiterversammlungen zum Zwecke, den Bericht über die Ergebnisse des letzten sozialistischen Partei⸗ tages entgegen zu nehmen. Allerseits wurde die Besserung der Parteiverhältnisse hervorgehoben. “
Aus Paris meldet „W. T. B.“, daß die Syndikats⸗ kammer der strikenden Eisenbahnbediensteten den Be⸗ schluß faßte, daß heute die Arbeit wieder aufzunehmen sei.
Wie der „Köln. Ztg.“ aus Brüssel berichtet wird, haben in der Baumwollfabrik de Hemptinne in Gent nur 10 Mann,
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stad Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 5. Juli bis inkl. 11. Juli cr. zur Anmeldung gekommen: 321 Ehe schließungen, 1017 Lebendgeborene, 30 Todtgeborene, 600 Sterbefälle
Handel und Gewerbe.
Vom rheinisch⸗westfälischen Eisen⸗ und Stahl⸗
markt berichtet die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“: Auf dem rheinisch⸗ westfälischen Eisenmarkte haben sich Absatz und Nachfrage im Verlaufe der letzten Geschäftswoche in demselben Umfange erhalten. Wenn auch das Geschäft im Ganzen augenblicklich besser ist als vor zwei Monaten, so fehlt doch noch immer ein energischer Antrieb, und namentlich für Roheisen hat das Geschäft noch einen ziemlich schleppenden Gang. Flotter ist Absaß und Nachfrage allerdings au
dem Walzeisenmarkt. Das Eisenerzgeschäft war wenig lebhaft. Im Siegerlande ist die Förderung augenblicklich eine geringe, sodaß die Preise sich trotzdem fest behaupten können. Luxemburger Minette ist unverändert. Spanische Erze hatten schleppenden Absatz und weichende Tendenz. Das Roheisengeschäft hat noch nicht an Umfang gewonnen. Die Nachfrage in den Rheinlanden ist eine
äußerst mäßige und an vielen Hütten sind die Lagervorräthe wieder zunehmend. Die Preise werden als unlohnend bezeichnet, namentlich seien dieselben im Verhältniß zum Kokes zu hoch. Gleichzeitig wir
bemerkt, daß die Qualität des von Seiten des Syndikats verkauften Kokes eine geringere geworden sei. Puddelroheisen wurde vereinzelt etwas lebhafter, im Ganzen aber noch wenig gefragt, dagegen hat in der abgelaufenen Woche die Nachfrage nach Spiegeleisen zu⸗ genommen, und es ist in den letzten Tagen ein bedeutender Posten
Die Preise sind im Großen und Ganzen dieselben geblieben. Da
Walzeisengeschäft ist im Wesentlichen noch in denselben Ver⸗ hältnissen wie in der Vorwoche, d. h. stellenweise ziemlich lebhaft. Für Stabeisen herrscht im Allgemeinen befriedigende Nachfrage, zum Wenigsten vom Inlande her, doch stehen die erzielten Preise nicht im richtigen Verhältniß zu den Rohstoffen. Auch in Formeisen herrscht genügende Beschäftigung bei gedrückten Preisen. Bandeisen ist unverändert. In Grobblechen und Kesselblechen ist das Geschäft äußerst lebhaft, sodaß stellenweise den Anforderungen be⸗ treffs der Lieferzeit kaum entsprochen werden kann. In den Preisen theilen jedoch die Grobblechwalzwerke das Schicksal der Feinblech⸗ werke, welche namentlich in den Rheinlanden und den angrenzenden Distrikten sehr stark beschäftigt sind bei unlohnenden Preisen. In Walzdraht, gezogenem Drabht und Drahtstiften machen sich in letzter Zeit geringe Anzeichen einer Besserung bemerkbar. Die Maschinenfabriken und Eisengießereien sind, wenn auch zu unlohnenden Preisen, befriedigend beschäftigt. 3
Leipzig, 20. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Juli 4,25 ℳ, per August 4,27 ½ ℳ, per September 4,30 ℳ, per Oktober 4,32 ½ ℳ, per No⸗ vember 4,32 ½ ℳ, per Dezember 4,32 ½ ℳ, per Januar 4,30 ℳ, per Februar 4,30 ℳ Umsatz 255 000 kg. Fest.
Wien, 20. Juli. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 9. Juli bis 15. Juli 790 423 Fl., Mehreinnahme 53 495 Fl. 9
London, 20. Juli. (W. T. B.) An der Küste 6 Weizen⸗ ladungen angeboten. 1“]
— 21. Juli. (W. T. B.) Betreffs des Verlaufs der Liqui⸗ dation der River⸗Plate⸗Bank äußert der „Daily Telegraph“ die Ansicht, daß die Forderungen der Gläubiger der Bank voraussichtlich voll beglichen werden würden. Die „Times' sagt, daß nach der Ansicht der Mehrzahl der Betheiligten die Liquidation ohne üble Folgen
Spiegeleisen für die Ausfuhr nach Amerika gekauft worden.
Bauern betrachtet werden.
Vortrag, daß die Geistlichen und Lehrer
stark beschränkt werden.
Die Letzteren sollen in den Ideen⸗ kreis der geschulten Agitatoren nicht eindringen können, und die ungeschulten, welche auf dem Lande wohnten, brächten die sozial⸗ demokratischen Lehren so ungeschickt an der wwrche gt ga- zum eichtes hätten, die sozialdemokratischen Agitatoren abzuführen. Darum also solle die Agitation durch das Wort aufhören, resp. Dagegen gedenken die Leiter der Be⸗ 8
Spiel nahmen dagegen zu ersuchen ruhig.
die sofort ersetzt wurden, die Arbeit verlassen.
Aus Braga meldet ein Wolff'sches Telegramm: Gestern fand ein von etwa 5000 Arbeitern besuchtes Meeting statt, auf welchem ein Protest gegen die Auszahlung der Löhne in Scheinen zur Annahme gelangte und beschlossen wurde, die Regierung um Maß⸗ s Die Versammlung verlief im Uebrigen 8
“
verlaufen werde. . letzten Baisse der argentinischen Fonds in dem Bekanntwerden der Nachricht, daß ein kleiner Theil der von der Firma Murieta & Comp. der fiduziarischen Korporation geleisteten Garantie in Aeccepten der River⸗Plate⸗Bank bestehe; das Blatt sagt, man bestehe auf Ein⸗ lösung der Letzteren . fiduziarischen Gesellschaften, in deren Besitz der größte Theil der River⸗Plate⸗Bank⸗Aktien sei, auf 110 000 Pfd. Sterling.
Der „Standard“ erblickt die Veranlassung der
„Daily News“ beziffert die Verluste der zehn
——
. Untersuchungs⸗Sachen. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften 8 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10 Verschiedene Bekanntmachungen. 8
1) Untersuchungs⸗Sachen. Garnison Gmünd.
4826]
Steckbrief gegen den 24 Jabre alten Musketier Karl Schrai⸗ vogel aus Rottenburg a./N. wegen Fahnenflucht und schweren Diebstahls. s
Schraivogel, Schuhmacher, ist 1,62 m groß, unter⸗ setzt, hat rundes Kinn, aufwärts gebogene Nase, breiten Mund, schwarze Haare. 1
Derselbe trägt seit 9. ds. Mts. einen in Mann⸗ heim gestohlenen neuen Kammgarn⸗Anzug von dunkelblauer Farbe mit schwarzer Einfassung, einen aschgrauen weichen Filzhut, ein weißleinenes Herren⸗ hemd, weißen Hemdkragen, einen blauen Shlips und schwarzen Regenschirm mit Holzstock und gebogenem Griff.
Schraivogel wolle im Betretungsfalle der nächsten Militärbehörde zugeliefert werden. 9
Den 17. Juli 1891.
4. Württ. Infanterie⸗Regiment Nr. 122.
Garnison Heilbronn. Zurückgenommen wird der Steckbrief gegen den Oekonomie⸗Hand⸗ werker Hopfgarten vom 19. April 1890. Den 17. Juli 1891. 4. Württ. Infanterie⸗Regiment Nr. 122.
[24827] Bekanntmachung. u“ Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Zabern vom 15. Juli 1891 wurde das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des der Verletzung der Wehrpflicht angeklagten Eugen Josef Folgard, geboren am 2. Februar 1870 zu Straßburg, zuletzt in Niederhaslach wohnhaft ge⸗ wesen, beschlagnahmt.
Zabern, den 17. Juli 1891. — Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. Hasemann.
2) Aufgebote, Zustellungen und der.
[25098] Zwangsversteigerung. — Im Wege der Zwangsvollstreckung soll m Grundbuche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 23 Nr. 854 auf den Namen des Tischler⸗ meisters Heinrich Gring hierselbst eingetragene, an der Friesenstraße und an der Straße 20 belegene Grundstück am 28. Oktober 1891, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle
[24825]
— Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 9 a 97 qm weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ tbeilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 28. Oktober 1891, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 9. Juli 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
[11471].
Das Kgl. Amtsgericht München I Abth. A. f. C.⸗S. hat am 13. Mai 1891 folgendes Aufgebot erlassen:
Bei einem am 4. v. Mts. bei dem Bauern Joh. Krimmer in Purtlhof bei Dachau erfolgten Ein⸗ bruchdiebstahl wurde ein demselben gehöriger und auf seinen Namen vinkulirter 31/22/%higer Pfandbrief der bayerischen Hypatheken⸗ und Wechselbank dahier, Lit. L Ser. XXIII Nr. 16355 zu 1000 ℳ ohne den dazu gehörigen Couponbogen entwendet. Auf Antrag des Eigenthümers wird nun der allenfallsige Inhaber obigen Pfandbriefmantels aufgefordert, seine Rechte bis spätestens im Aufgebotstermine am Mittwoch, 2. Dezember I. JsS. Vorm. 9 Uhr im dies⸗ gerichtlichen Geschäftszimmer 40 II (Augustinerstock) anzumelden und den Pfandbrief vorzulegen, widrigen⸗ falls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.
München, 15. Mai 1891.
Der Königliche Gerichtsschreiber: “ Hövemeyer
[24859] Aufgebot.
Der Notariatsgehülfe Paul Kau zu Oppenheim, als Bevollmächtigter der Intestaterben des verstor⸗ benen Privatmannes Wilhelm Neumer I. zu Weinols⸗ heim hat das Aufgebot eines am 10. Mai 1878 von der vormaligen Großhl. Ober⸗Einnehmerei Oppen⸗ heim über einen bei derselben am nämlichen Tage zur Ablieferung an die Großhl. Staatsschulden⸗ tilgungskasse durch weiland Gerichtsvollzieher Kehr in Oppenheim für einen gewissen Friedrich Bäder II. von Weinolsheim hinterlegten Geldbetrag von ℳ 386,92 ausgestellten Depositenscheins beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte⸗ stens in dem auf den 6. November 1891, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte in dessen öffentlicher Sitzung anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. “
Oppenheim, den 2. Juli 1891. Das Großherzogliche Amtsgericht
Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommener Urkunden beantragt worden:
1) des Sparkassenbuchs der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 20756 über 360,41 ℳ, lautend auf Fräulein Adelgunde Galle, Köpenickerstraße 54,
[59274]
von der ꝛc. Galle, jetzt verehelichten Maurer Wegener zu Rixdorf, Zietenstraße 32; 2) der Depotscheine des Comtoir der Reichs⸗
a. Nr. 518277 über 1500 ℳ 4 % Berliner Stadtanleihe von 1875 mit Zinsscheinen fenig 1. Oktober 1889 folgenden und Zins⸗ leisten,
Nr. 518278 über 1000 ℳ 4 % Anleihe der Stadt Berlin von 1882 mit Zinsschein fällig 1. Juli 1889 folgenden und Zinsleiste,
beide auf Clara Lubach hier ausgestellt,
von Frau Clara Platz, geb. Lubach, hier;
3) des Sparkassenbuchs der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 79559 über 314,65 ℳ, lautend auf den Stadtrath Loewe,
von dem hiesigen Magistrat;
Nr. 4 fällt fort; .
5) des Prämien⸗Rückgewährscheins Nr. 10454 der Allgemeinen Eisenbahn⸗Versicherungsgesellschaft zu Berlin über 49 Thlr. 15 Sgr. für Joh. Carl Ed. Scholz zu Breslau vom 15. November 1867 zur Police Nr. 5860 über 2000 Thlr.,
von dem Rechtsanwalt Henschel als Verwalter
hauptbank für Werthpapiere hier:
Eduard Scholz'schen Konkursmasse zu
Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Wolffgram hier. Friedrichstraße 13;
6) des von G. Martinus hier am 15. August 1890 auf G. Bisutti & Figli hier gezogenen, von den letzteren acceptirten, am 18. Oktober 1890 zahlbar gewesenen Primawechsels über 1100 ℳ, ver⸗ sehen mit den Giros von G. Martinus und Gebr.
Leß, von dem Schuhmachermeister Gustav Martinus hier, Friedrichstraße 125; 1
7) des Depotscheins des Comtor der Reichs⸗ Hauptbank für Werthpapiere hier, Nr. 480569 über von dem Fräulein Mary Wachs in Charlottenburg in Aufbewahrung übergebene 21 700 ℳ 4 % Preußische konsolidirte Staats⸗Anleihe mit Zins⸗ scheinen, fällig am 2. Januar 1889 und folgenden nebst Zinsleisten,
von Fräulein Mary Wachs hier, Bülow⸗ straße 100;
8) des von J. Gust Hoffmann am 25. oder 26. August 1890 auf Müller & Co hier gezogenen, von den letzteren acceptirten, am 2. November 1890 zahlbaren und mit dem Blanco⸗Giro J. G. Hoff⸗ mann versehenen Primawechsels über 100 ℳ,
von dem Maler Friedrich Stickdorn hier, Stein⸗ metzstraße 32;
9) des Depotscheins Nr. 2314 d der Kur⸗ und Neumärkischen Ritterschaftlichen Darlehnskasse über 12 000 ℳ 4 % Hypotheken⸗Antheil·Certifikate der Preußischen Hypotheken⸗Versicherungs⸗Aktien⸗Gesell⸗ schaft in Berlin mit Coupons per 1. Oktober 1890 folgenden und Talons April — Oktober, zur Auf⸗ bewahrung übergeben von dem Königlichen Lieutenant der Reserve Paul Oehme, Domäne Gorrenberg,
von dem ꝛc. Oehme zu Elisenhof bei Münche⸗ berg, vertreten durch den Rechtsanwalt Heinitz hier, Mohrenstraße 56.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. September 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. 8
Berlin, 5. Januar 1891.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 49.
[11477] Aufgebot. 8
Das Sparkassenbuch Nr. 2785 der Kreissparkasse Karthaus, welches über 37,50 ℳ, eingezahlt in der
enriette Klammer'’schen Pupillensache (Vormund Hebrie Kowitz in Klobczyn), nebst 5,54 ℳ zuge⸗ schriebener Zinsen, im Ganzen über 43,04 ℳ lautet, ist in seinem wesentlichen Theile angeblich verloren
““ v“
der Firma Wilhelm Sprung jun.:
laanfgehalten hat, um diese
geg d soll auf Antrag der Eigenthümer, Frbeiher vele und Alwine, geb. Klammer, Fenskeschen Eheleute in Putz, Kr. Berent, amortisirt den wird daher der Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Auf⸗ cbotstermin den 19. Dezember 1891, Mittags 92 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 22, seine Ansprüche und Rechte anzumelden und die Urkunde wenleben, Shie dieselbe ür kraftlos erklärt werden wird. 8 1iesgg29, den 12. Mai 1891. Königliches Amtsgericht.
24835 Auf 3 21895 hn tie Christoph Hoffmann in Latdorf, früher Anspänner in Wörbzig, hat das Aufgebot der ihm angeblich verloren gegangenen, für ihn vom vormaligen Herzogl. Anhalt. Kreisgericht Cöthen ausgefertigten Schuld⸗ und HLypotbekverschreibung des Maurers und Häuslers Friedrich Trebes zu Wörbzig vom 4,/22. Dezember 1866 über 400 Thlr. — 1200 ℳ, eingetragen im Grundbuche von Wörbzig B. I. Bl. 40 (G. A. Reg XLV. 5) auf dem jetzt dem Oekonomen Eduard Dönittz daselbst gehörigen
ausgrundstücke Zahl 68a, beantragt. Der In⸗ Frhe⸗ der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 3. Februar 1892, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Zimmer 15, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. 1 Cöthen, den 9. Juli 1891.
Herzogliches Amtsgericht. II. Gust. Holzmann.
[25076] Aufgebot.
Die Grundbesitzerin Veronica Heinrich, geborene Bloch, zu Ruhheim, vertreten durch den Rechtsanwalt Tonn zu Mogilno, als eingetragene Eigenthümerin des Grundstücks Nr. 20 Ruhheim, welchem die Grundstücke Nr. 8 und Nr. 15 Treufelde im Grund⸗ buche zugeschrieben sind, hat das Aufgebot des Hypo⸗ thekenbriefs, welcher über die im Grundbuche von Ruhheim Nr. 20 Abth. III. Nr. 9 für den Kauf⸗ mann Leopold Wrzeszinski auf Grund der notariell beglaubigten Urkunde vom 7. März 1883 unter Mit⸗ haft der Grundstücke Treufelde Nr. 8 und 15 vom 11. März 1883 eingetragene Darlehnsforderung von 5400 ℳ gebildet ist, bestehend aus einem Auszuge des Titelblatts, der 3 Abtheilungen des Grundbuchs genannten Grundstücks und verbunden mit der notariell beglaubigten Schuldurkunde vom 7. März 1883 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 22. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.
Mogilno, den 16. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht. [24892 2²2 Aufgebot.
Für das in Ladenberg zwischen den Grundstücken des Andreas Altmann und Fritz Winkler, dem Schullande und dem Wege nach Koschmin belegene, aus der Parzelle Nr. 60 Kartenblatt 1 von 1h 41 a 70 qm bestehende, im Besitze der Dorfgemeinde Ladenberg befindliche Schulzendienstland soll ein Grundbuchblatt angelegt werden.
Anuf Antrag der Ge meinde Ladenberg, vertreten urch den Rechtsanwalt Kantorowicz in Koschmin, werden daher alle unbekannten Eigenthumspräten⸗ denten hiermit aufgefordert, ihre Rechte und An⸗ sprüche auf das Grundstück spätestens im Aufgebots⸗ rmine den 30. Jan uar 1892, Vormittags 10 Uhr, anzumelden, widrigenfalls sie mit den⸗ selben werden ausgeschlossen werden und die Ein⸗ tragung der Gemeinde Ladenberg als Eigenthümerin im Grundbuch erfolgen wird. “ Koschmin, den 8. Juli 1891. Königliches Amtsgericht. [24900] Aufgebot. 8—
Auf Antrag des i8. e Stadtmagistrats ist Termin zur Auszahlung der Entschädigungen für nachfolgende, zur Regulirung der Eulenstraße im Wege der Expropriation erworbene Grundflächen
1) von den Neupet rithorfeldmark Blatt I Nr. 58a in der Derenburg belegenen Grund⸗ stücken die auf dem Lageplane mit den Buch⸗ staben n m. d. e. n umschriebene Theil⸗ fläche zu 3 a 95 qm,
2) von den Neupetrithorfeldmark Blatt I Nr. 58
in der Derenburg an der Eulenstraße be⸗ legenen Grundstücken die auf dem Lageplane mit c. f I. f. 1. c umschriebene Theilfläche
EEI“ auf den 10. September d. J.,
ebot.
. Morgens 11 Uhr, Zimmer 37, vor Herzoglichem Amtsgebschte bierselbst, Auguststraße 6, anberaumt, zu welchem die Realberechtigten unter dem Rechtsnachtheile damit vorgeladen werden, daß sie im Falle ihres Nichterscheinens mit ihren Ansprüchen an die Ent⸗
chädigungskapitale ausgeschlossen werden.
Braunschweig, den 15. Juli 1891.
1 Herzogliches Amtsgericht. V.
C. von Münchhausen.
[24891] Aufgebot.
„ Auf den Antrag des Inwohners und Fleisch⸗ beschauers Josef Ronge aus Kamitz bei Patschkau v. gerichtlich bestellten Abwesenheiksvormunds wird 5 Bäcker Augustin Ronge, geboren am 11. Oktober 8842 zu Köppernig als der eheliche Sohn der Ranergutsbesitzer Josef und Veronica (geb. Wötzker) Im schen Eheleute daselbst, welcher sich bis etwa zum Jahre 1865 in Köppernig hiesigen Bezirks b eit nach Amerika auß⸗ sodann verschollen ist, aufgefordert, sich
dee ,enge de frmin 8 24. e.
4 B r, bei dem unterzeich⸗
5 scherht (Zimmer Nr. 9) zu melden, widrigen⸗
eine Todeserklärung erfolgen wird
Neiisse, den 10. Juli 1891. “““
b Königliches Amtsgericht. [24850]
Der am 7. Sep borene und zuletzt
mann Pau ls zweiter Ste b uermann a Flensburger Dampfschiff „Duburg“ mit 18
er⸗
ongkong in See gegangen. Das Schiff ist mit gesammten Besatzung seitdem verschollen und muthmaßlich in einem Typhun am 31. Oktober oder 1. November 1889 untergegangen. Auf Antrag der Wittwe Catharina Paulsen, geb. Fischer, in Apen⸗ rade wird genannter Hermann Paulsen hiermit aufgefordert, sich in dem auf Mittwoch, den 9. Dezember 1891, Vormittags 10 ÜUhr, an Gerichtsstelle hieselbst anberaumten ufgebotstermine
zu melden, widrigenfalls derf t werden wird. genf derselbe für todt erklärt
Apenrade, den 13. Juli 1891. Khönigliches Amtsgericht. Abtheilung J.
ohen.
[24868]
Nr. 8062. Das Großh. Amtsgericht Kenzingen hat unterm heutigen folgenden Vorbescheid erlassen:
„Es ist diesseits die Verschollenheitserklärung des seit dem Jahre 1886 vermißten, am 18. November 1867 zu Kenzingen geborenen und bis zu seiner im Jahre 1884 erfolgten Auswanderung nach Nord⸗ amerika in Kenzingen wohnhaft gewesenen Otto Iesfewen beantragt.
Der Vermißte wird aufgefordert, binnen Jahres⸗ frift Nachricht von sich anher gelangen zu lassen und werden alle diejenigen, welche Auskunft über Leben oder Tod des Vermißten zu ertheilen ver⸗ mögen, aufgefordert, hiervon binnen Jahresfrist Anzeige anher zu erstatten.
Kenzingen, 14 Juli 1891. 8
Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts. (L. S.) Nuß. t
[24349] Aufgebot.
Behufs Todeserklärung:
1) des am 21. Juni 1832 in Lorenzkirchen ge⸗ borenen, zuletzt in Amerika und zwar im Jahre 1868 in St. Louis am Mississippi aufhältlich ge⸗ wesenen George Bernhard Tietze,
.2) des am 25. Mai 1809 in Langenberg geborenen, bis zum Jahre 1875 dort aufhältlich gewesenen Johann Friedrich Traugott Thiemig,
.3) des am 4. Mai 1821 in Netschkau geborenen, bis zum Jahre 1845 auf dem Bahnhofe in Riesa als Oberaufläder angestellt gewesenen Carl Heinrich Grimm,
ist auf Antrag zu 1) Seiten dessen Bruders, Herrn Vermessungs⸗Ingenieurs Georg Tietze in Pirna, zu 2) dessen Tochter, Frau Ernestine Wilhelmine, verehel. Räder, geb. Thiemig. in Leckwitz, zu 3) der Maurers⸗Ehefrau Karoline Theilig in Mylau die Einleitung des Aufgebotsverfahrens beschlossen worden.
Es werden dahe
der unter 1) genannte George Bernhard Tietze, der unter 2) erwähnte Johann Friedrich Traugott Thiemig
und dder unter 3) gedachte Carl Heinrich Grimm hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. März 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine sich hier anzumelden, widrigenfalls sie auf weiteren Antrag werden für todt erklärt werden und das für sie hier verwaltete Vermögen an die sich rechtfertigenden Erben wird ausgezahlt werden.
Hierüber werden zugleich alle diejenigen Personen, welche Erbansprüche an das hier verwaltete Ver⸗ mögen George Bernhard Tietze’s beziehentlich Johann Friedrich Traugott Thiemig's und Carl Heinrich Grimm's zu erheben gesonnen sind, auf⸗ gefordert, zu Vermeidung ihres Ausschlusses und Verlustes ihrer Ansprüche im obenbestimmten Termine persönlich oder durch gerichtlich beglaubigte Bevollmächtigte zu erscheinen und ihre Erbrechte zu begründen.
Riesa, am 13. Juli 1891.
G“ Königliches Amtsgericht.
Kommissionsrath Sinz, Hülfsrichter.
[24908]
Auf Antrag Berechtigter ist gegen nachfolgende verschollene Personen ein öffentliches Aufgebot zwecks Todeserklärung beantragt:
1) Des Gustav Friedrich Bruns von Seefeld, ehelichen Sohnes des Pächters Friedrich Reinhard Bruns zu Seefeld und dessen Ehefrau, Marie Dorothee Elisabeth, geb. Kuck, geboren am 15. Dezbr. 1860 zu Seefeld.
Derselbe hat sich bis zum Febr. 1881 auf der Universität in Zürich studirenshalber aufgehalten und ist von dort, um seiner in Rastede wohnenden Mutter einen Besuch zu machen, abgereist; er hat das Ziel seiner Reise nicht erreicht, vermuthlich ist er am Abend des 24. Febr. 1881 auf dem Bahnhofe in Verden gesehen worden, wo ein einzelner Herr sich eine Fahrkarte nach Nienburg gelöst und seine beiden Ueberzieher in ein Coupé geworfen, den Eisenbahnzug aber nicht benutzt hat. Er ist seitdem verschwunden, die beiden obengedachten Ueberzieher sind den Verwandten später zugegangen und als Eigenthum des Verschwundenen erkannt worden. Von dem Verschollenen ist trotz erlassener öffentlicher Aufforderungen seit dem gedachten Tage keine Spur zu ermitteln gewesen.
2) Der Johanne Magdalene Catharine Willms aus Langwarden, ehelicher Tochter des Arbeiters und Heuermanns Lehnert Wilbelm Willms zu Lang⸗ warden und dessen Ehefrau, Dorothee Helene Friede⸗ rike, geb. Köppen, geb. am 18. März 1837 zu Langwarden.
Dieselbe ist etwa Ende der 60ger Jahre nach Amerika ausgewandert und sind seit dieser Zeit keinerlei Nachrichten über dieselbe bekannt geworden. 3) Des Hermann Hoffmann von Eckwarder Mühle, ehelichen Sohnes des Müllers Johann Hoffmann zu Eckwarden und dessen Ehefrau Catha⸗ . geb. Knabbe, geboren zu Eckwarden am 26. Janr.
04.
Derselbe ist im Jahre 1871 nach Amerika aus⸗ gewandert und sind seit seiner Abreise keine Nach⸗ richten von ihm oder über ihn hierher gelangt.
4) Des Hinrich Georg Diedrich Hinrichs aus Phiesewarden, ehelichen Sohnes des Köters Gerd Hinrichs zu Phiesewarden und dessen Ehefrau Catharine Magrete, geb. Ditzen, geboren am 15. Juni 1838 zu Phiesewarden.
Derselbe ist im Jahre 1854 als Matrose zur See egangen, hat etwa 5 bis 6 Jahre später an seinen ruder Johann Christian Hinrichs zu Büppel bei Varel geschrieben, seit dieser Zeit aber nichts wieder von sich hören lassen.
5) Des Hinrich Wilhelm August Gerdes von
Schiff am 25. Okiober 1885 von Sinvapore nach
Seevernser⸗Mitteldeich, ehelichen Sohnes des
beiters Diedrich Christian Gerdes zu Seevernser⸗ a. 22 dessen 5 See geb. Schäfer, geboren zu Seevernser⸗Mitteldeich am 15. April 1850. b 8
Derselbe hat sich vor etwa 24 Jahren nach Bre⸗ merhaven begeben, um sich als Schiffer anmustern zu lassen, ist von dort nicht zurückgekehrt, hat auch bis jetzt keinerlei Nachrichten hierher gelangen lassen.
6) Des Friedrich Martin Brünjes (genannt
Brüning) aus Ellwürden, ehelichen Sohnes des Gärtners und Eigners Hinrich Brünjes zu Ellwürden und dessen Ehefrau Anna, geb. Schmidt, geboren zu Ellwürden am 30. Oktober 1820. Derselbe hat das Schmiedehandwerk erlernt, ist im Jahre 1846 von seinem damaligen Aufenthalts⸗ orte Ellwürden aus via Bremerhaven nach Amerika ausgewandert und hat im Jahre 1866 von New⸗ Orleans einen vom 20. Mai datirten Brief an den damaligen Gastwirth Grube in Ellwürden gerichtet, in welchem er mittheilt, daß er verheirathet und Vater von 3 Kindern sei, weitere Nachrichten sind von ihm oder über ihn oder seine Familie hierher nicht eingegangen.
7) Des Zolleinnehmers Johann Hinrich Baken⸗ hus von Fedderwardersiel, ehelichen Sohnes des Anbauers Behrens Hinrich Bakenhus zu Ahlhorn und dessen Ehefrau Catharine Margarethe, geb. Cording, geboren am 8. September 1828 zu Ahl⸗ horn, Gemeinde Großenkneten.
Derselbe, zu Fedderwardersiel als Zolleinnehmer stationirt gewesen, ist seit dem 29. November 1884 verschwunden; er ist an dem ebengedachten Tage noch am Sieltiefe zu Fedderwardersiel spazieren gehend gesehen, auch ist einige Tage später seine Dienstmütze an einer Schlenge des Außentiefs gefunden worden, weiter fehlt über seinen Verbleib jede Spur und ist fast mit Bestimmtheit anzunehmen, daß er er⸗ trunken ist.
8) Des Johahn Anton Meendsen von Burhaver⸗ siel, ehelichen Sohnes des Lootsen Carsten Wilhelm Meendsen zu Burhaversiel und dessen Ehefrau Wübke Margarethe, geb. Cassens, geboren am 13. Mai 1844 zu Burhaversiel.
„Derselbe ist gleich nach seiner Konfirmation als Schiffer zur See gegangen und hat man von ihm nichts wieder gehört.
9) Des Gerhard Wilhelm Deharde, früher Kückens, aus Burhave, eines am 2. Oktober 1846 zu Burhave von der Nähterin Johanne Marie Kückens zu Burhave, welche nach einer Regierungs⸗ bekanntmachung später den Familiennamen Deharde annahm, unehelich geborenen Sohnes.
Derselbe ist vor einer langen Reihe von Jahren, wenigstens vor dem Jahre 1866, als Schiffer zur See gegangen und fehlen seit dieser Zeit von ihm oder über ihn jede Nachrichten.
10) Des Seelootsen Christian Ricklefs von Großfedderwarden, ehelichen Sohnes des Lootsen Anton Ricklefs zu Kleinfedderwarden und dessen Ehe⸗ frau Gesche Margarethe, geb. Reumann, geboren zu Großfedderwarden am 26. Septbr. 1839, zuletzt wohnhaft gewesen daselbst.
Derselbe ist am 3. Dezbr. 1884, als er mit dem Fedderwarder Lootsenschooner vor der Weser kreuzte, zur Ausübung seines Berufs als Lootse an Bord der Hamburger Bark „Minna“ übergeführt; die „Minna“ ist an ihrem Bestimmungsort Bremer⸗ haven nicht angekommen, auch sind von demselben seitdem keinerlei Nachrichten mehr eingegangen, so daß als unzweifelhaft anzunehmen ist, daß bei dem in der Nacht vom 4. zum 5. Dezbr. 1884 ge⸗ wütheten Sturm die Bark „Minna“ mit der ganzen Mannschaft in der Nähe von Spiekerooge ge⸗ sunken ist.
11) Des Johann Friedrich Bomhof aus Atens,
ehelichen Sohnes des Arbeiters und Heuermanns Friedrich Wilhelm Bomhof zu Atens und dessen Ehefrau Sophie Margarethe, geb. Schröder, ge⸗ boren zu Atens am 9. März 1839. Derselbe ist vor ca. 30 Jahren als Schiffszimmer⸗ mann von Atens aus zur See gegangen und sind seit ca. 25 Jahren keinerlei Nachrichten von ihm eingetroffen.
12) Des Johann Friedrich Winter von Tossen⸗ serdeich, ehelichen Sohnes des Knechts Johann Winter zu Tossenserdeich und dessen Ehe⸗ frau Georgine Friederike Henriette Marie, geb. e6 geboren am 25. Juni 1855 zu Tossenser⸗
eich. Derselbe ist im Jahre 1878 von Blexerdeich aus über Hamburg mit einem unbekannten Schiffe zur See gegangen und sind von demselben bis hierzu keinerlei Nachrichten eingegangen.
13) Des Emil Oscar Amandus Pundt von Hamburg, ehelichen Sohnes des Dr. med. Ernst August Eduard Pundt und dessen Ehefrau Magdalene Wilhelmine Amalie, geb. Meendsen, früher zu Abbe⸗ hausen, zuletzt zu Hamburg wohnhaft, geboren am 14 Dezbr. 1833 zu Hamburg.
Derselbe ist, nachdem er im Waisenhause zu Ham⸗ burg erzogen, die Kaufmannschaft erlernt und bis zum Jahre 1870 oder 1871 in Hamburg als Hand⸗ lungsgehülfe beschäftigt gewesen, etwa im Jahre 1871 nach Verbüßung einer gegen ihn wegen Geld⸗ unterschlagung erkannten einjährigen Gefängnißstrafe nach Amerika ausgewandert und sind seitdem von ihm oder über ihn Nachrichten nicht eingegangen.
14) Des August Georg Gerdes von Seefelder⸗ außendeich.
„Derselbe, ein am 31. Dezbr. 1843 geborener ehe⸗ licher Sohn des Hausmanns Friedrich Georg Gerdes zu Seefelderaußendeich und dessen Ehefrau Anna Rebecka, geb. Wilkens, ist mit Zustimmung seines Vaters etwa 10 Jahre vor dessen am 5. März 1878 erfolgten Ableben nach Amerika ausgewandert; ob derselbe seinem Vater bei dessen Lebzeiten Nachrichten hat zukommen lassen, kann nicht angegeben werden, seit dem Tode des Vaters fehlt aber von dem Ver⸗ schollenen jede Nachricht.
15) Des Gerhard Friedrich Christian Wiemers von Husummerdeich. Derselbe, ein ehelicher Sohn des Heuerlings Michael Adam Wiemers zu Husummerdeich und dessen Ehefrau Uebbeke Magrete, geb. Kolling, ist am 1. Januar 1838 zu Husummerdeich geboren, soll etwa im Jahre 1855 oder 1856 bei einem Bäcker Sieghold zu Geestemünde das Bäckergewerbe erlernt haben und von dort etwa 1856 oder 1857 als Schiffer zur See gegangen sein, ohne 888 von ihm oder über ihn irgend welche Nachrichten hierher ein⸗ gegangen.
Dem Antrag wird stattgegeben und werden dem⸗ gemäß:
91 Verschollenen unte
I. die vorgenannten sub 1 bis 15 aufgeführten der Verwarnung, daß sie fü
todt erklärt und ihr Vermögen in Todes dazu am nächsten Berechtigten verabfolgt 88* b
.die Erben der vorgenannten Verschollenen und alle zur Nachfolge in ihr Vermögen etwa sonst Be⸗ rufenen unter der Verwarnung, daß, soweit nicht ein von dem Verschollenen hinterlassener letzter Wille ein Anderes verfügt:
a. wenn sich Niemand meldet und als berechtigt legitimirt, das Vermögen des Verschollenen für erb⸗ loses erklärt, im entgegengesetzten Falle aber den sich dla berechtigt Legitimirenden eingehändigt werden oll;
b. der nach dem Ausschlusse sich meldende und legitimirende Berechtigte alle nach dem Ausschlusse bis zur Anmeldung in Betreff des Vermögens des Verschollenen getroffenen Verfügungen anerkennen muß und keine Rechnungsablage fordern kann, son⸗ dern sein Anspruch sich auf die Bereicherung Der⸗ jenigen, welchen ihr Vermögen eingehändigt ist, unter Ausschluß der erhobenen Nutzungen beschränken soll, zur Meldung und Angabe, sowie zur Bestellung eines im Herzogthum Oldenburg wohnenden Bevoll⸗ mächtigten in dem auf den 24. April 1892 an⸗ beraumten Termine aufgefordert.
Ferner werden Alle, welche von dem Leben oder Tode der Verschollenen Nachrichten besitzen, zur Mit⸗ theilung derselben an das Amtsgericht aufgefordert.
Ausschlußbescheid erfolgt am 29. April 1892 und wird nur in den Oldenburgischen Anzeigen und der Butjadinger Zeitung bekannt gemacht werden.
Ellwürden, 1881 Juni 30.
Großherzoglich Oldenburgisches Amtsgericht Butja⸗ dingen. Abtheilung I 1 Ellerhorst.
“ Amtsgericht Hamburg, Abtheilung für Aufgebotssuchen Auf Antrag von Amalie Johanna Henriette oder Amalie Henriette Johanna Lav, geb. Bischoff, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Dr. J. Cohen, wird ein Aufgebot dahin erlassen: daß Alle, welche an den Rachlaß des am 23. Oktober 1880 hierselbst verstorbenen Peter Joseph Lay Erb⸗ oder sonstige Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen oder den Be⸗ stimmungen des von dem genannten Erblasser in Gemeinschaft mit seiner überlebenden Ehefrau Amalie Johanna Henriette oder Amalie Hen⸗ riette Johanna Lap, geb. Bischoff, am 12. Hen⸗ 1875 errichteten und am 2. Februar 1882 publizirten Testaments, widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche Ansprüche, Forderungen und Widersprüche bei dem unter⸗ zeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, I. Stock, Zimmer Nr. 20, spätestens aber in dem auf Mittwoch, den 4. November 1891, Nachmittags 2 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermin, daselbst Parterre Zimmer Nr. 7, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevoll⸗ mächtigten — bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 9. Juli 1891. Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. CC1ö1“ Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehülfe.
[24836]
[24895] Oeffentliche Ladung.
Alle, welchen Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an den Nachlaß der am 17. Juni 1891 zu Frankfurt a./M. verstorbenen Wittwe aus zweiter Ehe des Tapezierers Friedrich Valentin Goebel, Maria Magdalena, geb. Kori, zustehen, haben solche vor dem 25. August 1891 bei unterzeichnetem Gerichte ordnungsmäßig anzumelden oder gewärtig zu sein, daß dieser Nachlaß an die theilweise auswärts EE Erben ohne Sicherheitsleistung verabfolgt werde.
Frankfurt a. M., den 10. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
[25077) Bekanntmachung.
„Auf den Antrag des Gerichtsassistenten Zielezinski in Strasburg, des Pflegers des Nachlasses des Amtsvorstehers Hermann Wentz aus Miesionskowo, werden die Erben des Letzteren aufgefordert, sich spätestens in dem Aufgebotstermine am 16. Mai 1892, Vorm. 11 Uhr, Zimmer Nr. 9, schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls der Nachlaß dem sich meldenden und legitimirenden Erben, in Ermangelung dessen aber dem Fiskus wird verabfolgt werden und der sich später meldende Erbe alle Ver⸗ fügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig, weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des noch vorhandenen würde fordern dürfen. III. F. 10/91.
Strasburg, den 14. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht.
[24902] In Sachen, das Aufgebot wegen der Todeserklä⸗ rung der vor längeren Jahren nach Amerika aus⸗ gewanderten unverehelichten Rosine Caroline Char⸗ lotte Bode aus Seesen betreffend, ist in der öffentlichen Sitzung des unterzeichneten Herzoglichen Amtsgerichts vom 15. d. M. nachstehendes Urtheil: Die abwesende unverehelichte Rosine Bode, geboren zu Seesen am 25. November 1819, Tochter des weiland Wagenmeisters Carl Bode hieselbst, wird, da sie trotz gehörig bekannt ge⸗ machter Ladung im heutigen Termine nicht erschienen ist, auch keine Nachricht von sich ge⸗ geben hat, damit für todt erklärt und soll deren Vermögen als Erbschaft behandelt werden.
Als Todestag wird der 25. November 1889 festgestellt.
W. Haars.
abgegeben und verkündet. Seesen, am 15. Juli 1891. Herzogliches Amtsgericht. v. Rosenstern.
[248577 Bekanuntmachung. Das Aufgebotsverfahren, betreffen der Nachlaßgläubiger des Nachlasses des am 2. April 1890 verstorbenen Oberlehrers Rudolf Kalanke⸗ Allenstein ist beendet. — F. 14/91. Nr. 15/91. Allenstein, den 14. Juli 1891. —
Königliches Amtsgericht.
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