1“
do. abfallende 80 — 85 ℳ, Land⸗, Preußische 75 — 78 ℳ, Netzbrücher 75 — 78 ℳ, Pommersche 75 — 78 ℳ, Polnische 75 — 78 ℳ, Baver. Sennbutter — ℳ, do. Landbutter — ℳ, Schlesische 7⁵5 — 78 ℳ, Galizische 70 — 73 ℳ — Margarine 45 — 75 ℳ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 93 — 98 ℳ, Bayerischer 75 — 78 ℳ, do. Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 72 — 78 ℳ, do. IIa. 60 — 65 ℳ, Holländer 85 — 90 ℳ, Limburger 38 — 44 ℳ, Quadratmagerkäse Ia. 18 — 22 ℳ, do IIa. 14 — 16 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 41,00 ℳ, reines, in Deutschland raffinirt 44,00 — 46,00 ℳ, Berliner Braten⸗ schmalz 45 — 49 ℳ — Fett, in Amerika raffinirt 38 ℳ, in Deutschland raffinirt 41 — 43 ℳ — Tendenz: Butter: Bei stillem Geschäft blieben Preise unverändert. Schmalz: steigend.
Leipzig, 31. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗ Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per August 4,12 ½.ℳ, per Sep⸗ tember 4,17 ½ ℳ, per Oktober 4,20 ℳ, per November 4,22 ½ ℳ, per Dezember 4,22 ½ ℳ, per Januar 4,20 ℳ, per Februar 4,20 ℳ, per März 4,20 ℳ Umsatz 155 000 kg. Fest.
London, 31. Juli. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗
ladung angeboten.
Manchester, 31. Juli. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ⅞⅜, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 7, 30r Waten Clayton 7 ½, 32r Mock Brooke 7 ⅞, 40r Mavoll 8, 40er Medio Wilkinson 9 ¼, 32r Warpcops Lees 7 ½, 36r Warpcops Rowland 7½, 40r Double Weston 9, 60r Double Courante Qualität 12 ¼, 32“* 116 vards 16 %✕ 16 grey Printers aus 32r/46r 160. Stetig.
Glasgow, 31. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 504 952 Tons, gegen 687 570 Tons im vorigen Jahre.
Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 73 gegen 80 im vorigen Jahre.
Rom, 31. Juli. (W. T. B) In dem Prozeß des „Crédit mobilier“ gegen die Ligurische Eisenbahngesellschaft wegen Forderungen im Betrage von circa 3 ½ Millionen, der am 28. d. vor dem Appellhofe von Modena zur zweitinstanzlichen Ver⸗ handlung gelangte, hat der „Crédit mobilier“ — wie berichtigend mitgetheilt wird — ein obsiegendes Urtheil erstritten.
New⸗York, 31. Juli. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 8000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 18 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 2000 Ballen. Vorrath 228 000 Ballen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die erste englische Post über Ostende vom 31. Juli ausgeblieben. Grund: Verspätete Abfahrt des Schiffes von Dover und Zug⸗ verspätung auf belgischer Strecke.
Bremen, 31. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Nürnberg“ ist heute in Adelaide angekommen. Der Dampfer „Bayern“ ist auf der Reise nach Ost⸗Asien heute in Suez angekommen. Der Dampfer „Sachsen“ ist heute in Hongkong angekommen.
— 1. August. (W. T. B.) Der Postdampfer „München“, nach Baltimore bestimmt, hat am 31. Juli Nachm. Dover passirt.
Hamburg, 31. Juli. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerita⸗ nische Packetfahrt⸗Aktien ⸗Gesellschaft. Der Schnell⸗ dampfer „Augusta Victoria“ ist, von New⸗York kommend, heute Abend auf der Elbe eingetroffen.
London, 31. Juli. (W. T. B) Der Castle⸗Dampfer „Garth⸗Castle“ ist heute auf der Ausreise von London ab⸗ gegangen.
Kopenhagen, 30. Juli. Die große nordische Telegraphen⸗ gesellschaft hat, wie die „A R. C.“ mittheilt, neben ihrer seit 187 3 bestehenden Leitung zwischen Dänemark und Frankreich ein neues Kabel legen lassen, das eine Länge von ungefähr 370 englischen i Die Kabellegung ist gestern glücklich vollendet worden.
8
Mannigfaltiges.
eigentlichen Bauxarbeiten der Kaiser Wilhelm⸗ Gedächtnißkirche sind am Dienstag begonnen worden, nachdem die nothwendigen Ausschachtungen durch die Verhandlungen mit den Adjazenten unerwarteten Aufenthalt gefunden hatten. Neuerdings sind indes, wie die „Voss. Ztg.“ hervorhebt, alle Betheiligten dem Unternehmen in opferwilligster Weise entgegengekommen, sodaß nun⸗ mehr eine ununterbrochene Förderung der Fundirung und des Mauer⸗ werks in Aussicht steht. Die Stadt Berlin insbesondere ist sowohl hinsichtlich der Kanalisation wie der Wasserleitung in jeder Art bemüht gewesen, durch ihre Organe alle Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. In Folge dessen ist die endgültige Regulirung des hier zu schaffenden großartigen Platzes in vollkommenster Weise ge⸗ lungen, so daß die Kirche in seiner Mitte eine durchaus würdige Stelle finden wird. Der Polizei⸗Oberst Paris hat angeordnet, daß fortan der Nachmittag eines jeden zweiten Sonntags den Polizei⸗Offi⸗ zieren als dienstfrei gerechnet werde.
Ein neues Heim hat, wie der „N. A. Z.“ mitgetheilt wird, der Verein für die Geschichte Berlins sich in seinen alten Vereinsräumen im Deutschen Dom am Gendarmenmarkt einge⸗ richtet. Hier sollen fortan die regelmäßigen Sonnabend⸗Versamm⸗ lungen abgehalten werden. Der Magistrat stellte den Raum un⸗ entgeltlich zur Verfügung. Professor Hildebrandt hat für malerische Ausschmückung des Raumes durch Anfertigung von Skizzen gesorgt, die vom Maler Hochlehner ausgeführt worden sind. Der Deckenschmuck besteht in der Mitte aus dem Reichsadler mit der Vereinsmedallle, in den Ecken aus dem preußischen, brandenburgischen, hohenzollernschen und Berliner Wappen. Im Fries wechselt der Berliner Bär mit älteren Wappen der Stadt und einzelner Stadttheile ab. Der Ofen zeigt das Scherzwappen des Vereins oder der „Domherren“, wie die Muütgglieder sich zu nennen pflegen: drei Schilder, enthaltend eine Ur⸗ kunde mir Siegeln, eine wendische Graburne mit zwei gekreuzten Knochen und einen alterthümlichen Bierkrug, von Salzprätzeln um⸗ geben. Auf dem Ofen steht das Modell des Bären vom Faberhause in der Friedrichstraße, das Steinmetzmeister Schilling geschenkt hat. Es zeigt auf dem Schilde die Worte Louis Schneider's, mit welchen dieser das Sitzungszimmer zu betreten pflegte: „Na, seid Ihr Alle da?“ Sein Bild hängt dem Eingang gegenüber. Weiteren Schmuck des Zimmers bilden die Bildnisse der Hochseligen Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III.
Der Erweiterungsbau der Central⸗Markthalle, welchem das ganze von der Stadtbahn, Kaiser Wilhelmstraße, Neue Friedrichstraße und Rochstraße umschlossene Häuser⸗Viereck hat weichen müssen, wird nach dem „B. Fr.⸗Bl⸗ im Laufe des August ange⸗ fangen werden. Die Bauzeit dürfte über ein Jahr dauern.
Das vom städtischen Rieselgute Hellersdorf abgetrennte, am nördlichen Rande der Ostbahn und am westlichen Ufer der Wuhle belegene Territorium von 87 ha Größe, auf dem die Stadtgemeinde Berlin eine auf tausend Pfleglinge berechnete, etwa zwanzig Gebäude umfassende Heil⸗ und Pflegeanstalt für Epileptische errichtet, hat nach der Bekanntmachung des Regierungs⸗Präsidenten zu Potsdam die Ortsbenennung „Wuhlgarten“ erhalten; die Anstalt wird künftig den Namen „Wuhlgarten, Heil⸗ und Pflegeanstalt für Epileptische“ führen.
Während im Jahre 1877 die Köpenicker freiwillige Feuerwehr die einzige des Teltower Kreises war, ist, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt die Zahl der freiwilligen Feuerwehren augenblick⸗ lich auf zwanzig gestiegen, welche zusammen rund 700 Mann aktive Mannschaften zählen. Die Wehren, deren an Kopfzahl schwächste die freiwillige Feuerwehr in Grünau mit fünfzehn Mann und deren stärkste die freiwillige Feuerwehr in Steglitz mit achtundsiebzig
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ist, haben unter ihren Mitgliedern Männer aus allen
Orten wird der Feuerlsschdienst zahlreichen Brände in den Vororten Wehren oft Gelegenheit, manchmal gemeinschaftlich mit der Berliner Berufsfeuerwehr, erfolgreich Löschhülfe zu leisten. Alle Vereine sind im Besitz vorzüglicher Lösch⸗ geräthe. Die Mittel zur Beschaffung bezw. Unterhaltung des Ma⸗ terials fließen zum Theil aus Beiträgen der aktiven und inaktiven Mitglieder, zum Theil aus Zuwendungen der betreffenden Orts⸗ gemeinden, des Teltower Kreisvereins, einiger Versicherungsgesell⸗ schaften und der Feuersozietät. Außerdem werden einige Ortsfeuer⸗ wehren, z. B. Groß⸗Lichterfelde, Zehlendorf, Schmargendorf u. a. durch wohlwollende Grundbesitzer und Ortsvereine wirksam unterstützt. So ist die freiwillige Feuerwehr Schmargendorf, die jüngste im Kreise, auf Veranlassung des dortigen Grundbesitzer⸗Vereins ins Leben gerufen worden.
Den Besuchern des Grunewalds wird die Nachricht hiesiger Blätter willkommen sein, daß einer der beliebtesten Wege, nämlich der von Hundekehle nach dem Jagdschloß Grunewald führende., eine Verbesserung erfahren und aus einem Sandweg in eine feste Straße umgewandelt werden soll.
Ende September begeht der Verein ehemaliger Ein⸗ jährig⸗Freiwilliger der Kavallerie sein diesjähriges Stiftungsfest, welches besonders glänzend mit einem Abendessen und Ball gefeiert werden soll. Für die Unterholtung der Gäste werden ein Theaterstück, sowie einige hervorragende Komiker Berlins Sorge tragen. Auch von Vereinsmitgliedern und deren Angehörigen sind Vorträge musikalischen und komischen Inhalts zugesagt. Die Kapelle eines Garde⸗Kavallerie⸗Regiments ist für die Ausführung der Tafel⸗ und Tanzmusik des Abends gewonnen. Als Gäste sind willkommen aktive und ehemalige Einjährig⸗Freiwillige der Kavallerie sowie auch anderer Truppengattungen und deren Angehörige. Meldungen nehmen entgegen Hr. Verlagsbuchhändler Victor Laverrenz, Berlin W., Steinmetzstr. 33 I. und Hr. Zahnarzt Labaschin, Berlin C., Span⸗ dauerbrücke 1 a I.
Im „Nordland⸗Panorama“, Wilhelmstraße 10, fesselt gegenwärtig außer dem Nordcap, welches Seine Majestät der Kaiser am 22. d. M. erstieg, auch die Stadt Hammerfest das Interesse der Besucher. Hammerfest, die nördlichste Stadt der Erde, ist bekanntlich als großes Dioramen⸗Gemälde im Panorama zu sehen. Morgen Sonntag soll der Eintrittspreis nur 30 ₰ betragen.
„Dem Zvologischen Garten hat die Großfirma Rex u. Co. zwei prachtvolle Kraniche aus Japan zum Geschenk gemacht. Mand⸗ schurei⸗ oder Grünschnabelkranich nennt man diese Art; sie lebt außer in Japan auch in den nordöstlichen Theilen Chinas.
Mann Berufskreisen. An allen fleißig geübt, und die Berlins geben den
Potsdam, 31. Juli. Ein Preisschwimmen wird nach der „A. R C.“ demnächst in der Schwimm⸗Anstalt des Leib⸗Garde⸗ Husaren⸗Regiments hinter der Kaserne an der Neuen Königsstraße veranstaltet werden. Die Anregung dazu geht von Seiner Hoheit dem Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg⸗ Schwerin, Major und etatsmäßigem Stabrsoffizier des Regi⸗ ments, aus, der, selbst ein vorzüglicher Schwimmer, bereits im vorigen Jahre, als er noch Rittmeister und Chef der Leib.Escadron war, eine derartige Veranstaltung im engeren Kreise seiner Schwadron getroffen hatte. Für die besten Schwimmer sind diesmal drei Geldpreise in Höhe von 30, 20 und 10 ℳ ausgesetzt worden. Es ist aus⸗
gemacht, daß die ganze Breite der Havel zwischen der Kaserne hinter
der Neuen Königsstraße und Babelsberg fünfmal hin und zurück durchschwommen werden muß, d. i. eine Strecke von einigen Tausend Metern, die ein wirklich guter Schwimmer wohl in etwa zwanzig Minuten zurückzulegen vermag. Im vorigen Jahr betheiligte sich der Herzog selbst an dem Wettschwimmen seiner Husaren, wie Seine Hoheit für den Schwimmsport sich in hohem Grade interessirt.
Creisau, 31. Juli. Der Neffe des verstorbenen General⸗ Feldmarschalls Grafen Moltke, Major à la suite des Dragoner⸗ Regiments König Friedrich III. (2. Schlesisches) Nr. 8, Graf Moltke, hat an dem Portal der Gruftkapelle in Creisau eine schmiedeeiserne Gitterthür anbringen lassen, welche, obwohl ver⸗ schlossen, den Einblick in die Gruft gestattet. Die Aufstellung dieser Thür, deren Ornamentik von dem Architelten Rhenius in Breslau entworfen ist, hat, wie die Schweidnitzer „Tägliche Rundschau“ be⸗ richtet, dieser Tage stattgefunden; der Einblick in die Gruft ist Vormittags von 10 Uhr bis Nachmittags zwischen 5 und 6 Uhr gestattet.
Mühlhausen, 30. Juli. In Mühlhausen wurde, wie der „N. Pr. Z.“ berichtet wird, am Hause des Fabrikanten Riebel am Untermarkt eine Gedächtnißtafel mit folgender Inschrift ange⸗ bracht: „Königin Luise weilte hier am Tage der verhängniß⸗ vollen Schlacht bei Jena am 14. Oktober 1806.“
Oberhausen, 30. Juli. Heute fuhr, wie der „Köln. Z.“ mitgetheilt wird, ein Sonderzug von 42 Achsen hier darch, dessen Ladung aus zwei Krupp'schen 32 cm⸗Geschützen sammt Zu⸗ behör und einer bedeutenden Menge Mnnition bestand. Die ge⸗ waltigen Geschütze befanden sich auf den für solche Transporte eigens hergestellten Wagen von 75 t Tragfähigkeit. Die Sendung war für China bestimmt und geht über Rheinhausen und Krefeld nach Antwerpen, von wo sie auf dem Seewege nach dem Bestimmungs⸗ orte gelangen wird.
Meiningen. Am 29. Juli wurde, wie die „Werra⸗Ztg.“ meldet, auf Veranlassung Seiner Hoheit des Herzogs in den An⸗ lagen des Herrenbergs zu Meiningen ein Denkmal für den Dichter Otto Ludwig errichtet. Die aus Bronze hergestellte Büste des Dichters trägt die Inschrift: Otto Ludwig.
Wien. In Florenz, Triest und Pavia gingen dem „Wien. Frdbl.“ zufolge furchtbare Gewitter nieder, welche die Anpflanzungen stundenweit vernichteten. Ein Blitz schmolz einen Theil der Kuppel des Domes in Pavia; im Pfarrhause der Kirche San Lorenzo wurde eine Frau, in der Strafanstalt Sigue zwei Gefangene, in Panzano zwei Maurer vom Blitz getödtet. Bei Pavia wurden drei Personen auf freiem Felde durch den Blitz verkohlt aufgefunden.
Wien, 28. Juli. Seit der im Vorjahre durch den deutschen und österreichischen Alpenverein erfolgten Herstellung eines Reitsteges von Hallstatt bis zum Karl⸗Eisfeld hat sich, wie der „Madb. Z.“ mitgetheilt wird, der Zuzug an Touristen, die den Anblick der majestätischen Gletscherfelder des Dachsteins, sowie die prachtvolle Fernsicht in das Salzkammergut genießen wollen, so bedeutend ver⸗ mehrt, daß die auf dem Karl⸗Eisfelde befindliche Simony⸗Hütte den jetzigen Bedürfnissen nicht entspricht. Die Leitung des deutschen und österreichischen Alpenvereins hat nun den Beschluß gefaßt, die er⸗ wähnte Hütte durch ein großes Berghotel zu ersetzen. Das Hotel soll schon zu Beginn des nächsten Sommers dem Verkehr übergeben werden.
Wien, 31. Juli. Andauernde Regengüsse haben, wie das „D. B. H.“ meldet, ein bedenkliches Steigen der Alpenflüsse verursacht. Die Salzach, Mur und Drau sind bedeutend ange⸗ schwollen; Passau meldet bereits Hochwasser.
London, 30. Juli. Schwere Stürme haben, wie das „H. T. B.“ meldet, gestern die Ernte mehrerer Grafschaften zerstört und büülen Schaden an der Küste angerichtet; mehrere Schiffe werden vermißt. 1. h11“
London, 30. Juli. Der gestern von New⸗York in Queense
town eingetroffene Inman⸗Dampfer „City of Paris“ bringt nach
der „A. C.“ die Nachricht von einem Schiffsbrand an Bord der Die Bark befand sich auf dem
britischen Bark „Olive Mount“. Wege von Boston nach Sapelon, als sich aus bisher unaufgeklärten Gründen eine Lampe entzündete. Die Flammen griffen gierig um sich und bald stand das ganze Schiff in Feuer Das Matrosenlogis, das Vorderdeck, der Fockmast und auch einige Raaen wurden von den Flammen sehr beschädigt. der zweite Steuermann Crowley, während es der übrigen Mannschaf
gelang, sich zu retten. Die Bark wurde später von einem Dampfer
ins Schlepptau genommen und in arg zugerichtetem Zustande nach Boston zurückgebracht.
Paris, 29. Juli. Der Zudrang nach Saint Mandé, wo heute auf Kosten der Gemeinde die Opfer der Katastrophe vom letzten Sonntag feierlichst nach ihrer letzten Ruhestätte gebracht wurden war nach einem Bericht der „Köln. Z.“ ungeheuer. Man schätzt die Menge, welche ihnen das letzte Geleit gab, auf 60 000 Menschen Der Zug setzte sich um 3 Uhr von der Bürgermeistere aus, deren Fahnen halbmast gehißt und in Flor gehüll waren, in Bewegung. Der Anblick war ein ergreifender; siebzehn Leichenwagen trugen die Opfer des Unfalls, und hinter ihnen schritten deren Verwandte und Freunde.
Abgesandter ein Schreiben des Cardinal⸗Erzbischofs von Paris, worin die Gläubigen zu einem gottgefälligen Lebenswandel ermahnt werden, da sie jeden Augenblick, wie die schreckliche Katastrophe beweise, vor den höchsten Richter berufen werden könnten. Die kirchliche Feier endete erst um 5 ¼ Uhr. Obgleich der Kirchhof nur eine Viertelstunde von der Kirche entfernt liegt, traf der Leichenzug erst um 6 Uhr an der für die Opfer bestimmten Gruft ein. Bei der Ankunft auf dem Kirchhof spielten die verschiedenen Musikkapellen bis die Särge in die Gruft hinabgesenkt waren. Hierauf ergriff der Bürgermeister von Saint Mandé das Wort zu einer Rede, in der er mittheilte, daß die Stadt zum Andenken an die Opfer ein Denkmal zu errichten gedenke. Nach dem Bürgermeister sprach Minister Guyot im Namen der Regierung.
Er versprach ernste Maßregeln, um in Zukunft dergleichen schreckliche
Unglücksfälle zu verhüten, und endete mit einem Dank an Alle, die an dem Rettungswerk mitgebolfen. — Demselben Blatt wird vom 30. Jul
berichtet: Unter den in Saint Mandé schwer Verwundeten befindet sich auch ein Offizier, Marcel Brosset, Lieutenant an der Artillerieschule
von Fontainebleau, dem beide Beine zerschmettert wurden. Sein Bruder, ebenfalls Artillerie⸗Offizier, saß im gleichen Zuge und blieb unversehrt. Wieder wurde eine Frau, die nur einige leichte Quetschungen erlitten hatte, wahnsinnig. Die Todtenliste
noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Abgesehen davon
daß der Zustand mehrerer Verwundeten sich verschlimmert hat, werden bis jetzt noch zwölf Personen vermißt, welche sich in dem verunglücken Zuge befanden. Die Aerzte sind beauftragt worden, die menschlichen Ueberreste, die auf dem Bahnhof gefunden
und nach der Morgue gebracht wurden, einer genauen Untersuchung
zu unterwerfen.
Toulon, 29. Juli. Das Panzerschiff „Friedland“, welches heute Morgen ausgelaufen war, um seine Maschine zu probiren, gerieth, wie der „N. Pr. Z.“ gemeldet wird, zu nahe an die Küste und strandete auf Untiefen des „großen Thurmes“.
Neapel, 31. Juli. Am Vesuv ist laut Meldung des „W. T. B.“ ein neuer Lavastrom ausgebrochen und ergießt sich bis zum Atrio del cavallo.
Madrid. In den von Irun nach San Sebastian gehenden Personenzug schlug, wie der „Tägl. R.“ telegraphirt wird, am 30. v. Mts. der Blitz. wurden erschlagen, die Lokomotive vollständig zertrümmert.
Alpnach. In einem Bericht, welchen ein Verwandter Dr. von Kalkstein's an die Mutter und an die Wittwe des Verunglückten gerichtet hat, sind die näheren Umstände angegeben, unter denen das Auffinden der Leiche erfolgte. Danach engagirte genannter Herr am 24. Juli Abends, um noch einen letzten Versuch zu machen, dre besonders zuverlässige Männer, die am Sonnabend (d. 25) ihre
Arbeit begannen, jedoch ebenfalls nichts zu finden schienen. Aam
Montag (d. 27.) erschienen sie plötzlich Nachmittags drei Uhr und meldeten, daß sie den Leichnam gefunden hätten. Sofort wurde der schweizerischen Polizeibehörde telegraphisch Mittheilung biervon gemacht. Schon um fünf Uhr Nachmittags erschien der Polizei⸗ Direktor Seidel aus Sarnen, sein Protokollführer, der Alpnacher Arzt Imfeld, und mit diesen Herren sowie mit dem Major Britschgi und dem Verwandten des Verunglückten begaben sich die drei Sucher an Ort und Stelle. Zuerst ging's eine kleine Stunde auf dem ge⸗ wöhnlichen Touristenweg aufwärts, dann auf einem Holzwege, welchen v. K. aus Irrthum, sei es beim Auf⸗ oder Abstiege, eingeschlagen haben muß, sehr steil abwärts, doch nicht bis in den Grund, sondern in der Mitte dieses steilen, unkenntlichen
Pfades ging es links ab, worauf man nach einer halben Stunde,
1— Unglücksstelle erreichte. Man befand sich hier in einem auf drei Seiten durch völlig senkrechte Felsen von etwa 15 m Höhe eeingeschlossenen Kessel. Dort lag der Verunglückte mit dem Kopfe dicht unter einer der Fels⸗ wände, mit dem Kopf nach der Felsseite, die Beine nach der entgegengesetzten Seite, in ungezwungener Lage auf dem Rücken, den Hut noch auf dem Kopfe, fast völlig in Verwesung über⸗ gegangen, sodaß alle Weichtheile verschwunden waren. Er trug zwei Röcke, die Feldflasche umgehängt, den Becher derselben auf der Brust liegend, ohne Brille und ohne Opernglas, dessen Futteral neben ihm lag. Verletzungen konnte der Arzt nicht fest⸗ stellen. Merkwürdigerweise war die Uhr gänzlich unverletzt. Nachdem der Leiche die Werthsachen und Papiere abgenommen, begab man sich nach Alpnach zurück, während die Leiche, welche ohne Sarg oder dergl. nicht befördert werden konnte, unter Bewachung einstweilen liegen blieb. Eine Beraubung der Leiche hat keinenfalls stattgefunden, da deutsches und französisches Papiergeld, Depositenschene ꝛc. sich unversehrt vorfanden. Am Dienstag, 28. Juli, früh, gingen die drei Sucher nebst einem vierten Manne und dem inzwischen fertig ge⸗ wordenen Sarg wieder an die Fundstelle des Leichnams, um ihn herunter zu bringen; sie langten um zwei Uhr Nachmittags wieder in Alpnach an, der einfache, schwarz lackirte Sarg wurde in der dortigen Kapelle einstweilen beigesetzt. Um 4 ½ Uhr fand das Begräbniß statt. Auf dem dort üblichen Handwagen wurde der Sarg gezogen, der mit Blumen pöllig bedeckt war, und zwar waren es die drei Finder, welche den Wagen fortbewegten. Ein Knabe mit einem schwarzen meterlangen Kruzifix ging voran. Kurz vor dem für beide Glaubensbekenntnisse dienenden Kirchhofe empfing der Küster den Zug, der Sarg wurde auf eine Tragbahre mit schwarzem Tuch gestellt und nach dem Kirchhofe ge⸗ tragen. Dort empfing ihn vor dem Grabe der evangelische Lehrer Haas, welcher in Alpnach für die sehr kleine evangelische Gemeinde (etwa 160 Seelen), die zwar eine kleine Kirche, aber keinen Geistlichen besitzt, die Amtshandlungen des Geistlichen versieht. Vor dem gesammten Leichengefolge, welches über hundert Personen um⸗
mühsam klimmend, die
faßte, hielt Hr. Haas Leichenpredigt und Gebet. Nachdem sich die 4
Menge zerstreut hatte, wurde der Grabhügel aufgeworfen und das Kruzifix, welches der Knabe dem Sarge rorangetragen hat e auf⸗ gepflanzt. Auf diesem Kruzifix wird in den nächsten Tagen eine lackirte Blechtafel angebracht werden, auf welcher Name und Todes⸗ tag verzeichnet sein werden. Dasselbe dient nach dortiger Sitte als provisorisches Merkzeichen bis zur endgültigen Aufstellung eines Henksteinh.
ritten Die Kirche, in welcher die Särge eingesegnet wurden, war uͤberfüllt. Nach der Messe verlas ein
Der Lokomotivführer und der Heizer
Bei dem Verlassen des Schiffs ertrank
geladen werden.
No. 179.
Dritte Beilage tzeiger und Königlich Preußis
Berlin, Sonnabend, den 1. August
1891.
1 ——
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise. 10 Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
127096] Steckbrief. EGegen den zuletzt zu Berlin, Emdenerstraße 44, wohnhaft gewesenen Arbeiter Thomas Sikora, am 6. März 1866 zu Daniszyn, Kreis Adelnau, geboren, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts I. zu Berlin vom 5. Mai 1891 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Strafgefängniß ab⸗ zuliefern und zu den Akten 92 D. 287/9. 91. Nach⸗ richt zu geben.
Berlin, den 20. Juli 1891. 1
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 92.
s27094] Steckbrief. 1 Gegen den Schreiber Albert Kiesow, geboren am 19. Dezember 1863 zu Loitz, Kreis Grimmen, zuletzt in Potsdam aufhältlich, welcher flüchtig ist, st die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den
kten J. 807/91 verhängt. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und in das Gerichts⸗Gefängniß zu Potsdam abzuliefern. Ppotsdam, den 25. Juli 1891.
Königliche Staatsanwaltschaft. 8 Beschreibung. Alter 27 Jahre, Größe 1,72 m, Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Bart blonder Schnurrbart, Augenbrauen blond, Nase ge⸗ bogen, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn
und, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung: dunkler Rock, Hose und Weste, grauer Sommerüberzieher, schwarzer Hut. Besondere Kennzeichen: Trägt eine Brille.
[27031] “ In der Strafsache gegen das Dienstmädchen, un⸗ verehelichte Marie Rozek aus Hohenlohehütte, jetzt n Kattowitz, geboren am 5. April 1874 zu Laura⸗ hütte, katholisch, wegen Diebstahls, hat das König⸗
liche Schöffengericht zu Kattowitz am 4. Juli 1891
für Recht erkannt:
Das Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Kattowitz vom 8. November 1890 wird auf⸗ gehoben.
Pischgode. Brathuhn.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
26501] Zwangsversteigerung. Auf den Antrag des im Konkursverfahren über das Vermögen des Schmiedemeisters Jacob Krakau zu Dobbeln in der Person des Gerichtsschreiber⸗ aspiranten Weihe hieselbst bestellten Konkursver⸗ walters wird Termin zur Zwangsversteigerung des dem ꝛc. Krakau gehörigen sub No ass. 25 zu Dob⸗ beln belegenen Hausgrundstücks nebst dazu gehöriger Schmiede und Garten auf den 31. Oktober 1891, Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte im Gerecke'schen Gasthause zu Dobbeln angesetzt. 1 Hie hypothekarischen Gläubiger haben die Hypo⸗ thekenbriefe im Termine zu überreichen. Die Versteigerungs⸗Bedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Betheiligten Sicher⸗ heit bis zu 10 Prozent seines Gebotes durch Baar⸗ zahlung, Niederlegung coursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuchauszug können innerhalb der letzten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch die Grund⸗
sttücke selbst besichtigt werden.
Schöningen, den 26. Juli 1891. 8 Herzogliches Amtsgericht.
In Sachen des Kaufmanns W. Schilling hier,
Kläͤgers, wider den Maurermeister Gottlieb Föhre,
in Leipzig⸗Plagwitz, Beklagten, wegen Hypothek⸗ zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, Nr. 71 VIII. Blatt I des Feldresses Altewiek an der Hnsarenstraße belegenen Grundstücks zu 2a, 86 qm, sammt Wohnhause Nr. 5228 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 21. Juli 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 22. Juli 1891 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 5. November d. J., Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗ gerichte hierselbst, Zimmer Nr. 37, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Braunschweig, den 24. Juli 1891. Herzogliches Amtsgericht. VIII. C. von Münchhausen.
s27110] 2 8
In der Zwangsvollstreckungssache des Rentners Emil Sperber, als Verwalters im Konkurse des Sägemühlenbesitzers Adolf Sommer zu Blankenburg, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forde⸗ rungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier an⸗ zumelden.
Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie
zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf
den 17. September 1891, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vor⸗
1“
Blankenburg, den 27. Juli 1891.
[26625] Aufgebot.
Der Friedrich Hönow, Obergärtner zu Wannsee, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Berthold zu Elber⸗ feld, hat das Aufgebot behufs Kraftloserklärung der Prioritäts⸗Obligation der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft VI. Serie Nr. 098357 be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor⸗ dert. spätestens in dem auf Donnerstag, den 19. November 1891, Nachmittags 4 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Königsstraße 71, Zimmer 24, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.
Elberfeld, den 23. März 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
(L. S) gez. O'Daniel.
Beglaubigt: Heßler, Gerichtsschreiber.
[6589] Aufgebot. “ Rücksichtlich der nachbenannten Urkunden:
I. der von der Deutschen Lebens⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft in Lübeck General⸗Agentur Hannover, Agentur Sottrum ausgestellten Prämien⸗Quittung Nr. 20 338 über für die Zeit vom 15. Februar 1891 bis 14. Mai 1891 bezahlte Prämie von 15 ℳ 31 ₰ für die auf das Leben des Lehrers J. H. K. L. A. Vosshage in Gr. Heere laut Police Nr. 90 763 der Deutschen Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft in Lübeck geschlossene Versicherung,
II. der von derselben Gesellschaft am 9. Dezember 1879 über das Leben des Königl. Gewerberaths Dr. phil. Friedrich Adolph Bernoulli in Oppeln ausgestellten auf Inhaber lautenden Police Nr. 76 520. groß 10 000 ℳ,
ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden und zwar: 1 ad I. von dem Kotsaß Ludwig Vosshage in
Sack, Kreis Alfeld,
ad II. von der Frau Gewerberath Dr. Adele Bernoulli, geb. Bothmer, in Aachen, Beide vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck.
Diesem Antrage gemäß werden Alle, welche an die bezeichneten Urkunden Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche Ansprüche spätestens in dem auf Freitag, den 8. Januar 1892, Vor⸗ mittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß die gedachten Urkunden für kraftlos erklärt werden ollen. Lübeck, den 21. April 1891.
Das Amtsgericht. Abtheilung I. Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: Propp, Gerichtsschreiber.
[12433] Aufgebot. ““ Der Ober⸗Postsekretair a. D. Julius Ottomar Zenker zu Ober⸗Posterwitz bei Potschappel, als Vor⸗ mund des minderjährigen Fräuleins Frieda Katha⸗ rina Auguste Hoffmann, hat das Aufgebot der dem Rentier Herrn Hermann Porst in Dresden vom Komtor der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere er⸗ theilten Depotscheine Nr. 212650 d. d. Berlin, den 11. Oktober 1882 und Nr. 315906 d d. Berlin, den 10. Juni 1885, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Dezember 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die ÜUrkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Berlin, den 7. Mai 1891. Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 48.
[26918] Aufgebot. 5
Das Sparkassenbuch Nr. 6771 der Kreis⸗Sparkasse zu Gumbinnen über 290 ℳ, ausgefertigt am 19. Oktober 1888 für den Müllergesellen Christoph Mickoleit in Gumbinnen ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Eigenthümers zum Zwecke der neuen Ausfertigung aufgeboten werden.
Es wird daher der unbekannte Besitzer des ge⸗ nannten Buches und ein Jeder, der irgend ein Anrecht an demselben zu haben vermeint, spätestens in dem auf den 14. März 1892, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 6, anberaumten Ter⸗ mine seine Rechte anzumelden und das Sparkassen⸗ buch vorzulegen aufgefordert, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Gumbinnen, den 27. Juni 1891. 8
Königliches Amtsgericht.
[65591] Aufgebot. 8 Der Papiermachedrucker Johann Schmidt in Meilschnitz hat als letzter Inhaber der ursprünglich über 260 ℳ auf den Eouard Schaller in Meilschnitz als Gläubiger lautenden Empfangs⸗ bescheinigung der städtischen Sparkasse zu Coburg vom 1. August 1884 Nr. 9579 b. das Aufgebot dieses Sparkassescheins beantragt. 1 8 Der Inhaber dieses Sparkassescheins wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Montag, den 31. August 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termin seine Rechte anzumelden und den betreffenden Schein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftlos⸗ geNgen erfolgen Eaicg. 1891 oburg, den 12. Februar 1891. Gee Sächs. Amtsgericht. Abth. V.
L. S.) Schiegnitz.
[74447] Aufgebot.
Der aufgeheirathete Halbhöfner Johann Heinrich Friedrich Heuer in Schostorf hat das Aufgebot des bei dem in Schostorf am 15. Dezember 1890 statt⸗ gehabten Brande angeblich verbrannten Sparkassen⸗ buches der Spar⸗ und Leihkasse für das ehemalige Amt Oldenstadt, Nr. 11730 Fol. 47 pp., ausgestellt auf den Vollhöfner Friedrich Heuer in Schostorf und lautend auf ein Guthaben von 1555 ℳ 27 ₰, zum Zweck der neuen Ausfertigung beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuches wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 16. Oktober 1891, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.
Uelzen, den 24. März 1891.
Königliches Amtsgericht. II
[207811 Aufgebot.
I. Nachstehende Hypothekenposten:
a. die im Grundbuche des dem Stellmacher Eduard Dauter in Miswalde gehörigen Grundstücks Miswalde Nr. 26 Abtheilung III. Nr. 8 auf Grund des Anna Elisabeth Wehrwein'’schen Erbrezesses vom 22. November 1858 gemäß Verfügung vom 14. De⸗ zember 1858 eingetragene Muttererbtheilsforderung der Christine Bähr,
b. die im Grundbuche des dem Besitzer Adolf Krebs in Najettken gehörigen Grundstücks Najettken Nr. 4 Abtheilung III Nr. 3 auf Grund des Wil⸗ helm Kasper'schen Erbrezesses vom 20. Juli 1843 gemäß Verfügung vom 25. Oktober 1843 ein⸗ getragenen, mit 5 % verzinslichen Vatererbtheile der Gottfried, Marie Louise, Wilhelmine, Caroline und Eleonore Kasper'schen Geschwister,
c. die im Grundbuche des dem Besitzer ad b. ge⸗ hörigen Grundstücks Najettken Nr. 5 Abtheilung III. Nr. 2 auf Grund der Requisition des Prozeßrichters vom 2. Februar 1849 und deren Beilagen in Sachen Taube 7. Taube T 527 rep. gemäß Verfügung vom 30. August 1851 für den Schmied Gottfried Taube in Hintersee eingetragene rechtskräftige Forderung von 49 Thlr., sind angeblich getilgt und sollen im Grundbuche gelöscht werden.
Auf Antrag der Grundstückseigenthümer werden deshalb die Hypothekengläubiger resp. deren Rechts⸗ nachfolger aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Posten spätestens im Aufgebotstermine den 31. Oktober 1891, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Posten werden aus⸗ geschlossen werden.
II. Das Hypotheken⸗Stammdokument über die in dem Grundbuche des dem Besitzer Johann Rafalski in Miswalde gehörigen Grundstückes Miswalde Nr. 55 Abtheilung III. Nr. 6 aus den notariellen Urkunden vom 20. April und 7. Oktober 1874 ein⸗ getragenen Aflegekapitals resp. Abfindungsantheile des Altsitzers Christoph Zechlau in Miswalde und der Postschaffnerfrau Heinriette Paproth, geborene Zechlau, in Elbing von zusammen 400 Thlr., ge⸗ bildet aus dem Hypothekenbriefe vom 10. Januar 1876 und den notariellen Schuldurkunden vom 20. April und 7. Oktober 1874 ist durch Zufall verloren gegangen und soll auf den Antrag des Grundstückeigenthümers zum Zwecke der Löschung des Antheils des Christoph Zechlau neu ausgefertigt werden.
widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden und die Post im Grundbuch gelöscht wird. Warendorf, den 20. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht.
[26901] Oeffentliche Ladung. Der unter Artikel 363 verzeichnete Grundbesitz des Gemeindebezirks Elmpt Flur 9 Nummer 287 und 307, belegen in der Rurheide, groß 14 a, ist in der Grundsteuer⸗Mutterrolle auf Heinrich Reiners zu Elmpt eingetragen. Als Erben und Rechtsnachfolger des Heinrich Reiners haben sich dessen Enkel Besen⸗ binder Heinrich Reiners zu Elmpt und Stukateur Martin Reiners zu M.⸗Gladbach legitimirt. Nach den bisherigen behufs Anlegung des Grundbuchs an⸗ gestellten Ermittelungen sollen noch weitere Erben des Reiners vorhanden sein, nämlich die Kinder einer verstorbenen Schwester desselben, welche der Person und dem Aufenthalte nach unbekannt sind.
In Gemäßheit des §. 58 des Gesetzes über das Grundbuchwesen im Geltungsbereich des Rheinischen Rechts werden alle diejenigen Personen, welche Mit⸗ eigenthumsansprüche auf die vorbezeichneten Grund⸗ stücke zu haben vermeinen, behufs Anmeldung und Nachweises ihrer Ansprüche zu dem auf Montag, den 16. November 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht im hiesigen Amts⸗ gerichtsgebäude anberaumten Termine öffentlich ge⸗ laden. Sollten zu diesem Termine weitere Eigen⸗ thumsansprüche nicht angemeldet werden, so werden die beiden vorbenannten Erben als Alleineigenthümer der beiden Parzellen 287 und 307 Flur 9 i Grundbuch eingetragen werden.
Wegberg, den 20. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht. gez. Fuchs. 8 Beglaubigt: Fleckner, Actuar,
als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[27115] Bekanntmachung.
In der Siedersleben'schen Aufgebotssache von Naumburg a/S. — F. 6/90 — ist der auf den 17. September 1891, Vormittags 11 Uhr, an⸗ beraumte Termin aufgehoben und anderweit auf den 22. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, verlegt worden. Im Uebrigen wird auf unsere Bekanntmachung vom 21. November 1890 verwiesen.
Naumburg a./S., den 28. Juli 1891.
8 Königliches Amtsgericht. IV.
[27024]
Auf den Antrag: .
a. des Privatsekretärs Ignaz Gertler,
b. des Schuhmachers Joseph Steinberg
c. des Bäckers Christoph Holzapfel,
d. der Wittwe Weinrich, Eleonore, geb. Dunkelberg,
sämmtlich zu Worbis,
werden die Mündel der Antragsteller zu a. bis c. bez. der Sohn der Antragstellerin zu d., nämlich:
a. Anna Margarethe Hartleb, Tochter des Privatsekretärs Heinrich Hartleb und dessen Ehefrau Apollonia, geb. Iffland, zu Worbis, geboren den 21. Januar 1851, welche im Jahre 1866 nach Nord⸗ amerika ausgewandert ist und seit dem Jahre 1871 keine Nachricht von sich gegeben hat,
b Friederike Busch, Tochter des verstorbenen Handarbeiters Joseph Busch und dessen Ehefrau
Aufgebot.
Es wird deshalb der Inhaber des Hypotheken⸗ dokuments aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termin den 31. Oktober 1891, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls Kraftloserklärung des alten und Ausfertigung des neuen erfolgen wird. “
Saalfeld, den 26. Juni 1891.
Königliches Amtsgericht. GFambero 1I..
[26903] Aufgebot. 8 2 Der Tischler Heinrich Vorjohann zu Harsewinkel hat das Aufgebot der im Grundbuch von Harsewinkel Band 10 Blatt 3552 auf den Namen des Johann Christobh Zurbrüggen zu ⅛ und des Heinrich 98”8 Zurbrüggen zu ½6 eingetragenen Grund⸗ stücke: 3 1) der Steuergemeinde Stadt Harsewinkel Flur 14 Nr. 694/33, in der Stadt, Hofraum mit Wohnhaus Nr. 37 mit Stall, groß 1 a
34 qm, Flur 14 Nr. 376/34 Goren, Hausgarten, groß 10 a 68 qm, ’ 2) der Steuergemeinde Kspl. Harsewinkel Flur 11 Nr. 430 in Siebenbüschen, Weide, groß 97 a 48 qam b zwecks Besitztitelberichtigung, sowie ferner der daselbst Abth. III Nr. 1 für die Geschwister Heinrich Otto, Christoph, Johann Christoph und Bernhard Zur⸗ brüggen eingetragenen Abfindung von 90 Thlr. 12 ½ Sgr. aus dem gerichtlichen Vertrage vom 29. April 1818 zwecks Löschung beantragt.
Alle Eigenthumsprätendenten werden daher auf⸗ gefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die vor⸗ bezeichneten Grundstücke spätestens in dem auf den 30. Dezember d. Js., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an der Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 4, anberaumten Aufgebotstermine an⸗ zumelden und ihr Widerspruchsrecht zu bescheinigen, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen aus⸗ geschlossen und der Antragsteller als Eigenthümer eingetragen wird.
Ferner werden die eingetragenen Berechtigten der vorbezeichneten Post oder deren Rechtsnachfolger auf⸗ gefordert, ihre Ansprüche auf die Post spätestens in
dem vorbezeichneten Termine geltend zu machen,
Katharine, geb. Hellwig, zu Worbis, geboren den 12. April 1835, welche in der Mitte der sechsziger Jahre nach Berlin verzogen ist und seit dem Jahre 1869 keine Nachricht von sich gegeben hat,
c. Friedrich Ludwig Gaßmann, Sohn des ver⸗ storbenen Kutschers Jacob Gaßmann und dessen Ehefrau Karoline, geb. Sternheim, geboren den 30. April 1839, welcher im Jahre 1856 als Musikus nach Rußland gezogen ist und seit seiner Abreise keine Nachricht von sich gegeben hat,
d. Johann Georg Alois Weinrich, Sohn des verstorbenen Kutschers Joseph Weinrich und dessen Ehefrau Eleonore, geb. Dunkelberg, aus Worbis, geboren den 23. Januar 1853, welcher sich vor etwa 24 Jahren von Worbis entfernt hat und seit März 1881 keine Nachricht mehr von sich gegeben hat,
hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf Mittwoch, den 15. Juni 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 2, anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird
Worbis, den 19. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilun
[26920] “
Lage. Die Vormünder der Kerkhof'schen Mündel hiers. haben die Erbschaft des verst. Arbeiters August Wienbröker von hier, Großvaters der Mündel mütterlicherseits, nur mit der Wohlthat des In⸗ ventars angetreten und das Aufgebot auch rücksicht⸗ lich anderer Erbberechtigten beantragt. Aufgebots⸗ termin ist auf Mittwoch, 4. November 1891, Morgens 10 Uhr, angesetzt. Spätestens in dem⸗ selben haben Alle, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht, wie die Kerkhof'schen Mündel und Alle, welche Anspruch auf Befriedigung aus der Erbschaft zu haben vermeinen, ihre Rechte und An⸗ sprüche hier anzumelden und klarzustellen, widrigen⸗ falls die in §. 77 unter Nr. 3 und 4 des Lipp. Prozeßgesetzes von 1859 vorgeschriebenen Wirk der Versäumniß eintreten sollen.
Lage, 24. Juli 1891.
Fürstlich Lippisches Amtsgericht. Nieländer.
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