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1 Gewinn von 15 000 ℳ auf Nr. 62 203. 1 Gewinn von 3000 ℳ auf Nr. 25 525. 1 Gewinn von 1500 ℳ auf Nr. 140 566. 2 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 11 436. 61 569. 5 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 13 221. 82 885. 111 238. 149 036. 168 909.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 1. Klasse 185. Königlich preußischer Klassenlotkerie fielen in der Vor⸗ mittags Ziehung:
1 Gewinn zu 10 000 ℳ auf Nr. 92 181.
1 Gewinn von 5000 ℳ auf Nr. 171 140.
1 Gewinn von 1500 ℳ auf Nr. 40 950. 2 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 119 832. 127 678. 2 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 152 136. 153 009.
Mannigfaltiges.
Seine Majestät der Kaiser hat, wie wir der „N. A. Z.“ entnehmen, dem Vorstande des Vereins der Berliner Volks⸗ küchen von 1866 nachstehendes Kabinetsschreiben zugehen lassen: „Windsor, den 7. Juli 1891. Seine Majestät der Kaiser und König lassen dem Vorstande für die Einreichung eines Exemplars der Fest⸗ schrift zur fünfundzwanzigjährigen Jubelfeier des Vereinszaufrichtig danken und wünschen dem letzteren weiteres Gedeihen. Der Geheime Kabinets⸗ Rath, Wirkliche Geheime Rath von Lucanus.“ Der Verein eröffnet heute eine Volksküche im Südosten der Stadt, Pücklerstraße 57, sodaß die Reihe der Volksküchen nunmehr wieder voll ist, nämlich: fünfzehn Volksküchen und eine besondere Frauenküche.
Die Fundamentirungsarbeiten für den Brunnen auf dem Schloßplatz sind, wie der „N. Pr. Z“ mitgetheilt wird, so weit gediehen, daß mit der Aufstellung in spätestens vier Wochen wird begonnen werden können. Auch der Guß der letzten Eckfigur ist vollendet; sie bedarf nur noch der Zusammensetzung.
Der Wassersturz im Victoriapark am Kreuzberg wird, wie die „Voss. Ztg.“ hört, noch ein Mal eine Aenderung in seiner Anlage erfahren. Der ursprüngliche Plan ging dahin, daß sich der Wasserfall im Zuge der Großbeerenstraße vom Fuße des Denkmals 18 m tief bis zu der großen Fahrstraße in halber Höhe des Ab⸗ hangs hinabstürzen solle. Dieser Plan erfuhr in der Sitzung des betreffenden Ausschusses der Stadtverordneten⸗Versammlung vom 17. März d. J. dahin eine Abänderung, daß der Wasserfall bis zum Fuße des Abhanges, 27 m tief, hinabgeführt und die Fahrstraße über⸗ brückt würde. Nunmehr hat sich innerhalb der Parkdeputation gegen diesen letzteren Plan das Bedenken geltend gemacht, daß, wenn die Besucher der Anlagen, wie zu erwarten ist, auf jener über die Fahr⸗ straße führenden Brücke ihren Standpunkt wählen, um den Aus⸗ blick auf die berabstürzenden Wassermassen zur Rechten und Linken genießen zu können, die Großartigkeit des Anblicks von der Großbeerenstraße aus wesentlich beeinträchtigt werden würde. Man will daher jetzt die Brücke in Fortfall kommen lassen, und die Fahrstraße soll von dem Wassersturz überspült und dann nicht mehr als Fahrstraße, sondern als Parkweg bestehen bleiben, der mit zwei großen Freiplätzen zu beiden Seiten des Wassersturzes endigt. Dieser neue Plan der Parkdeputation bedarf freilich noch der Billigung des Magistrats wie der Stadtverordneten⸗Versammlung. Die Hintermauerungs⸗ und Fundamentirungsarbeiten zu dem oberen Theile des Wassersturzes sind bereits nahezu fertig, auch die gärtnerischen Arbeiten in dem östlichen Theile des Parks schreiten rüstig vorwärts, sodaß im Herbst des nächsten Jahres die Freigabe des ganzen Parks zu erwarten sein dürfte.
Der Stuttgarter Liederkranz hat als Nettoertrag seiner Concerte während der Anwesenheit in Berlin der Haupt⸗Stiftungs⸗ kasse des Magistrats die Summe von 1500 ℳ zur Vertheilung an Arme übermittelt.
Rathenow. Das Rathenower Proviantamt, das am Montag Nachmittag ein Raub der Flammen wurde (vergl. Nr. 181 d. Bl.), ist das größte deutsche Armee⸗Magazin gewesen. Es lag unweit Rathenow auf dem altmärkischen Ufer der Havel, und gehörte zur Gemeinde Steckelsdorf. Umgrenzt von der Havel, eignete es sich ausgezeichnet als Armee⸗Magazin für Kriegszwecke und diente als Hauptdepot für das ganze dritte Armee⸗Corps. Die Gebäude des Proviantamts bildeten ein großes Viereck, das zu umschreiten eine Zeit von 25 Minuten erforderte. Friedrich der Große hatte das Proviantamt aus Fachwerk mit un⸗ gewöhnlich starken Balken erbauen lassen. Jedes Gebäude hatte vier übereinander liegende Böden, die mit Getreide, Heu⸗ und Strohvor⸗ räthen gefüllt waren. Vor etwa 1 ½ Jahren wurden einige Flügel des Proviantamts abgerissen, weil die starken Balken zum Neubau der Kaserne des Zieten⸗Husaren⸗Regiments verwendet werden sollten. Als am Montag Nachmittag 4 Uhr der Blitz, trotz der vielen auf den Dächern
angebrachten Blitzableiter, in eines der Gebäude einschlug, breitete
sich, wie der „Voss Ztg.“ berichtet wird, bei der Bauart der Ge⸗ bäude und bei den reichen Vorräthen das Feuer in kürzester Zeit über alle Gebäude aus. Alle Bemühungen der Rathenower freiwilligen Feuerwehr sowie der in Rathenow während des Manövers zurück⸗ gebliebenen Zieten⸗Husaren, des entfesselten Elements Herr zu werden, waren vergeblich, und bei der völligen Aus⸗ sichtslosigkeit des Kampfes dagegen wurde auch die er⸗ betene Hülfe der Berliner Feuerwehr alsbald wieder abbestellt. In den Straßen Rathenows herrschte während des Brandes ein die Luft benehmender dichter Qualm die Funken des brennenden Ge⸗ treides flogen Meilen weit.
Neu⸗Ruppin. Am Sonnabend während eines heftigen Ge⸗ witters wurde, wie der „Voss. Z.“ gemeldet wird, die dortige Kaserne des 24. Infanterie⸗Regiments von einem Blitzschlage getroffen. Der Bliß ging durch die Schalung und zertrümmerte das Schiefer⸗ dach, um sodann durch das dreistöckige Gebäude bis in die im Keller liegende Menageküche zu fahren, glücklicherweise ohne zu zünden.
Frankfurt, 31. Juli. Die Arbeiten an der Kraftüber⸗ tragungslinie von Lauffen nach Frankfurt, welche Mitte Juli für Rechnung der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung begonnen haben, sind nach einer Mittheilung des „Schw. M.“ in vollem Gange. Auf der Strecke Frankfurt — Jagstfeld, die von der Reichs⸗ Telegraphenverwaltung ausgeführt wird, sind acht Arbeiterkolonnen be⸗ schäftigt, an deren Spitze je ein Leitungsrevisor und ein Leitungsaufseher stehen; auf württembergischer Seite arbeiten drei Kolonnen. Das zum Bau der Linie erforderliche umfangreiche Material an Stangen, Traversen, eisernen Schwellen und Isolatoren ist rechtzeitig in den dafür bestimmten Lagern eingetroffen, sodaß die Arbeiten von Anfang an ihren regelmäßizen Fortgang nehmen konnten. In Folge der getroffenen zweckmäßigen Maßnahmen und der energischen Förderung von Seiten der betheiligten Beamten ist es trotz der vielen Terrain⸗ schwierigkeiten möglich gewesen, daß das Gestänge auf der ganzen Linie schon jetzt beinahe fertiggestellt ist. Im Anschlusse hieran wird mit Beginn der nächsten Woche mit dem Ziehen der Drahtleitungen begonnen werden.
Bochum, 5. Angust. Gegen den Redacteur Fusangel ist, tie .8. T. B.“ meldet, vom Staatsanwalt ein Steckbrief erlassen worden.
Bernkastel. In dem Bericht über das 600 jährige Jubelfest der Stadt Bernkastel (vgl. Nr. 177 d. Bl.) befand sich, wie der „Frkf. Ztg.“ mitgetheilt wird, insofern eine Unrichtigkeit, als darin Hrn. Dr. Thamisch der alleinige Besitz des „Fleckchens Erde“, auf dem der Bernkastler Doktor wächst, zugeschrieben wurde. In Wirklichkeit gehört die Hälfte des berühmten Doktorberges Hrn. Bürgermeister H. Kunz zu Bernkastel.
Graz, 4. August. Zur Generalversammlung des deutschen und österreichischen Alpenvereins sind, wie der „Köln. Ztg.⸗ telegraphisch gemeldet wird, über 400 auswärtige Mitglieder, meist aus dem Deutschen Reich, anwesend. Am gestrigen Begrüßungsabend hieß Bürgermeister Dr. Portugall die Gäste Namens des Fest⸗ ausschusses willkommen und entbot Allen, die aus dem benachbarten, mit Oesterreich eng und innig befreundeten Deutschen Reich gekommen, berzlichen treudeutschen Gruß. Die ersehnten liebwerthen Gäste seien zu Stammesgenossen und Freunden gekommen, in deren Adern ebenso warm wie in ihren germanisches Blut rolle. Das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit mit den Stammesbrüdern durchalühe in allen deutschen Gegenden Steiermarks die Herzen. Dr. Rigler, Obmann der Sektion Graz, begrüßte die Gäste. Gustav Thies, Hoftheaterregisseur aus Kassel, las mit Schwung ein von Rosegger aus Krieglach gesandtes Begrüßungsgedicht und eine von ihm (Thies) verfaßte psetische Erwiderung unter stürmischem Beifall vor. Von den Vorträgen des Grazer Männergesangvereins wurde namentlich Weinwurm's Lied der Deutschen in Oesterreich mit Jubel aufgenommen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Danzig, 5. August. (W. T. B.) Der Deutsche Anthropologen⸗Kongreß wahlte in der heutigen Schluß⸗ sizung Ulm zum nächsten Versammlungsort. Zum Vor⸗ sitzenden der Gesellschaft wurde auf Vorschlag Professor Virchow's Ober⸗Medizinal⸗Rath Hölder⸗Stuttgart, zu Stell⸗ vests tern die Professoren Virchow und Waldeyer⸗Berlin gewählt.
München, 5. August. (W. T. B.) Die 14. Versamm⸗ lung der Astronomischen Gesellschaft wurde heute Vormittag um 10 Uhr im Saale der Akademie durch den
ersten Vorsitzenden Professor Gylden (Stockholm) eröffnet.
Nachdem der Kultus⸗Minister von Müller die Theilnehmer im Namen der Staatsregierung begrüßt hatte, begannen die Referate und Vorträge.
Stuttgart, 5. August. (W. T. B.) Der „Staats⸗ Anzeiger für Württemberg“ meldet: Seit dem 1. August trat bei dem König neuerdings eine akute Steigerung des Unter⸗ leibskatarrhs mit leichter Fieberbewegung auf. Sämmtliche Krankheitserscheinungen sind aber bereits wieder in erfreulicher Abnahme begriffen. Das Fieber ist geschwunden, der König muß jedoch noch einige Tage das Bett hüten; das Befinden ist indes den Umständen nach leidlich gut. Dr. Marc kehrt heute nach Wildungen zurück.
Straßburg i. Els., 5. August. (W. T. B.) Die amtliche „Straßburger Correspondenz“ bezeichnet die von den französischen Zeitungen gebrachte Nachricht über ein vertrauliches Cirkular, welches die Kreis⸗Direktoren an⸗ weise, gegen die sich in den Reichslanden aufhaltenden Franzosen hinsichtlich der Paß⸗ und Meldepflicht besonders streng vorzugehen, als erfunden. Die Melde⸗ ordnung schreibe vor, daß Ausländer, die sich hier dauernd oder über acht Wochen aufhalten, eine Meldekarte fordern müssen. Die Kreis⸗Direktoren seien nur wiederholt beauftragt worden, die Säumigen an ihre Meldepflicht zu erinnern.
Wien, 5. August. (W. T. B.) Das „Fremden⸗ blatt“ erfährt von wohlunterrichteter Seite: „In den Verhandlungen der österreichisch⸗ ungarischen, deut⸗ schen und schweizerischen Delegirten Betreffs des Abschlusses eines Handelsvertrages haben sich in neuester Zeit so bedeutende Schwierigkeiten ergeben, daß es fraglich ist, ob in diesem Monat eine Ver⸗ ständigung überhaupt erzielt werden kann, um so mehr als im Hinblick auf die in kurzer Zeit mit Italien aufzunehmenden Ver⸗ handlungen über den Abschluß eines Vertrages mit der Schweiz ein nur verhältnißmäßig kurzer Zeitraum verfügbar ist. Die definitive Entscheidung erfolgt erst in den nächsten Tagen, doch ist eine Unterbrechung der Verhandlungen mit der Schweiz möglich. Eine gemeinsame Aktion Oesterreich⸗ Ungarns, Deutschlands und der Schweiz gegenüber Italien war niemals in Aussicht genommen. Die Verhandlungen mit Italien werden nicht hinausgeschoben; vielmehr besteht sowohl in Wien als in Berlin und Rom die Absicht, den Beginn derselben möglichst zu beschleunigen. Der Ort der Ver⸗ handlungen ist noch unbestimmt.“
St. Petersburg, 5. August. (W. T. B.) Der „Regierungsbote“ sagt in Bezug auf den Besuch des französischen Geschwaders: Man weiß, daß bei dem Diner am 16. (28.) Juli im Palais zu Peterhof der Kaiser seinen Pokal erhob und folgende hochbedeut⸗ samen Worte sprach: „Auf das Wohl des Präsiden⸗ ten der französischen Republik Carnot, auf das Wohl⸗ ergehen der französischen Flotte und insbesondere auf das Geschwader des Admirals Gervais.“ Diese Worte des Souve⸗ räns hatten eine Reihe von großartigen und sehr bedeutungs⸗ vollen Ehrenbezeugungen für die französische Flotte während der ganzen Dauer ihres Aufenthalts in Kronstadt zur Folge. Wenn irgendwem die Gelegenheit gegeben war, sich von der Wirkung zu überzeugen, welche in Rußland die Worte des Staats⸗ oberhauptes hervorrufen, so war sie den Offizieren der glänzenden französischen Flotte geboten. Es würde zu weit führen, die großartigen und warmen Kundgebungen aufzuzählen, von denen das russische Volk dem französischen Volke Beweise gab, nicht der ge⸗ ringste Zwischenfall hat diese Kundgebungen der stillen aber reellen Macht des russischen Volks getrübt, welches in solcher Weise die Worte seines Souveräns interpretirte. — Das Gesetz, betreffend den Beitritt Rußlands zur internationalen Konvention über den Eisenbahn⸗Güterverkehr, ist heute veröffentlicht worden.
Kopenhagen, 5. August. (W. T. B.) Der König von Griechenland mit zweien seiner Söhne wird nächsten Sonntag oder Montag, der Kaiser und die Kaiserin von Rußland mit mehreren ihrer Kinder werden am 21. oder 22. d. M. hier erwartet. Auch der Ankunft der Prinzessin von Wales hierselbst wird demnächst entgegengesehen. 8
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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Wetterbericht vom 5. August, Morgens 8 Uhr.
— — * *stand ein hoher ist.
Bar. auf 0 Gr (u. d. Meeressp. red. in Millim Temperatur in ° Celsius
Mullaghmore 761.
der Biscavasee bis Lappland, während über dem südlichen Europa und West⸗Irland der Barometer⸗
väftströmung deueft demmach das kühle, veränderliche siten, Beleuchtungseffecten c. Jung⸗Deutschland daselbst fast allenthalben Regen, an der Küste beson⸗
Deutsche Seewarte.
Aberdeen 759
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Christiansund 755 Kopenhagen. 755 Stockholm. 750. aranda. 750 oskau. . 761
Cork, Queens⸗ towwu 759 Cherbourg. 758 Fn. 177656 755 amburg . 756 winemünde 756 Neufahrwasser 757 Memel 756 Hen⸗ u“ 759 ünster... 757 Karlsruhe.. 760 SW 759 SW
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des Gerichts.
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760 SW 758 wolkig) Wien 761 wolkenlos Breslau 760 8 bedeckt ‚le d'Aixy. 758 halb bed. 1T 11 halb bed. Triest 770 stills wolkenlos
. ³) Nachmittags Donner und Hagel. ⁴) Nach⸗ mittags Gewitter und Regen. ⁵) Nachmittags Regen. Abends bei ⁵) Nachts Regen. ⁷) Nachmittags Ferngewitter.
Uebersicht der Witterung. 8 Eine Furche niedrigen Luftdrucks erstreckt sich von 86
Theater⸗Anzeigen. Tessing-Theater.
Fenage Sodoms Ende. onnabend: Die Ehre.
Kroll's Theater. Donnerstag: Gastspiel des
Sgr. Francesco d'Andrade. Rigoletto. (Rigoletto: Sgr. d'Andrade) 1 ¹) Nachts Regen. ²) Gestern Nachmittag Gewitter⸗ in ahen den . Eiare, Große romant. Oper
Täglich: „Großes Concert“ im Sommergarten,
Donnerstag: Am Tage 7 ¼ Uhr.
Adolph Ernst-Theater.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Emil Thomas.
— Musik von Jobannes Doebber. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Fnng süs28 Fen8o88 Be atn e e r eg 4 ee ders, vielfach unter Gewittererscheinungen. Obere Uüsten Ffale in Deutschland Froßcs Pferi 888G B . 8 rderennen
Wolken ziehen aus füdwestlicher Richtung. auf der Bühne von lebenden Pferden. 3 Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor-⸗ —————
4 nnehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablifsement 82 ee9, 8 Se Fone b 1 Scee9⸗
ämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination : 1 bes ganzen Garten⸗Etablissements. Verlobt: Frl. Leonore Eck mit Hrn. Dr. phil. Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters
8 1 ; des Hrn. Heinrich Fischbach vom Hoftheater in Sonntag: Am Tage des Gerichts. Weimar. Donnerstag: Zum 173. Male: Unsere “ b8 Iaes. Ggesanoa 2 Ukten von, deon Gebsrene esin Shhg: Hrn, ven Rautten “ 8 8 3 reptow. Couplets von Gustav Görß. usik von : . g Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater. Franz Roth und Adolph Ferron. Donnerstag: Die Fledermans. Komische Operette in 3 Akten von Joh. Strauß. Im Park: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler. Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfang der Vor⸗ S stellung 7 ½ Uhr. 761 SW Freitag, Dasselbe. Chr Sonnabend im Theater: Pariser Leben. Im Direktion: Park: Großes Parkfest.
Anfang 7 ½ Uhr.
Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30. Gestorben: Hr. Donnerstag: Zum 7. Male: Im siebenten Himmel. Gesang in 3 Akten (4 Bilder) von Jean Kren. — In Seene gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Anfang 7 ½ Uhr.
Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum (26838 Nur noch kurze Zeit. = Un 5 b 7. Male mit durchweg neuer glänzender Ausstattung ; 899 . Bei mäßiger südwestlicher an Dekorationen, Kostümen, Ballets, Waffen⸗Requi⸗ National⸗Hanorama -.
Herwarthstraße 4. am Königsplatz. „Das alte Rom“ mit dem Triumphzuge Kaiser Constantins. v. Morg. 9 Uhn bis zur Dunkelheit. Eintr. tägl. 50 ₰. Soldaten u. Kinder 25 ₰.
Familien⸗Nachrichten.
Oskar Knoblauch (Berlin — Erlangen). — Frl. Martha Glaesemer mit Hren. Regierungs⸗Assessor Lieutenant d. Reserve Ernst Ludwig (Steinhorn — Berlin). — Fr. Houben, geb. Küppers, mit Hrn. Amtsrichter Kummer (Wesel⸗Blankenese).
Erstes Auftreten Verehelicht: Hr. Dr med Heinrich Jaeger mit
Frl. Augusta von Koch (Kostheim⸗Mainz). — Hr. Krim⸗Poliz.⸗Insp. Wilhelm Engel mit Frl. Elise Ladiges (Altona).
Willkamm (Willkamm). — Hrn. Hauptmann Arthur von Krohn (Berlin). — Hrn. Pastor Dr. Schapper (Gr. Möringen, Altm.). — Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieutenant von Tiele⸗ Winckler (Bonn). — Hrn. Hauptmann Schapper (Neisse). — Hrn. Regierungs⸗Referendar Heino
von Achenbach.
Major a. D. Carl von Saucken (Raschung). — Hr. Rittmeister a D. von Dewitz (Falkenstein). — Hr. Oberst Richard Freiherr von Eyb (Dörzbach). — Hr. Fabrik⸗ besitzer Paul Radler (Striegau). — Hr. Königl. Kreis⸗Baudirektor Ernst Höhne (Rössel).
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Posse mit
wissenschaftlichen Theater. zettel.
Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). brillanter elektrischer Beleuchtung Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im
desselben. Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr. Näheres die Anschlag⸗
Berlin: Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich). Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 3
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
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Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Bne- b
eine erfreuliche Weiterentwickelung bemerkbar.
zum Deutsch
No. 182.
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Entscheidungen des Reichsgerichts.
Hat ein Kaufmann einem Anderen einen Acceptkredit mit der Bedingung der Beschaffung der Deckung zur Verfallzeit gewährt, unter der Uebernahme der Bürgschaft Seitens eines Dritten, und hat der Acceptant den Wechsel zur Verfallzeit eingelöst, obgleich Deckung nicht beschafft war, und dieser Umstand dem Wechsel⸗ inhaber gegenüber gesetzlich geltend gemacht werden konnte, so haftet nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Civilsenats, vom 13. Mai 1891, der Bürge nicht für den dem Acceptanten er⸗ wachsenen Verlust.
— Vermögensrechtliche Ansprüche gegen eine aus⸗ ländische Gesellschaft, welche neben ihrem Sitz im Auslande auch eine Niederlassung im Inlande hat, von welcher aus un⸗ mittelbar Geschäfte geschlossen werden, brauchen, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 21. Mai 1891, nicht bei dem Gericht des Niederlassungsortes, sondern können bei dem Gericht desjenigen Bezirks eingeklagt werden, in welchem sich Ver⸗ mögen der Gesellschaft befindet.
Statistik und Volkswirthschaft. Zur Lage der Textilindustrie
wird aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf geschrieben: Der außer⸗
gewöhnlich niedere Stand des Preises der Baumwolle hat sich bisher mit wenigen Schwankungen auf derselben Stufe erhalten. Im Garn⸗ geschäft war schon in der ersten Hälfte des Vierteljahrs nicht über mangelnde Aufträge zu klagen, und dieser gute Absatz hat sich nicht allein erhalten, sondern noch zugenommen. Die Preise, welche für Garn erzielt wurden, waren aber nach wie vor so gering, daß die Geschäftslage der Spinnereien im Allgemeinen nicht als eine günstige bezeichnet werden kann.é Auch in der Seidenstoffindustrie wird über unzureichende Preise geklagt. Die sehr niedrigen Preise der Rohstoffe führten auch ein Fallen der Preise für fertige Waaren herbei. Die Aussichten auf eine bessere geschäftliche Entwicklung, die sich bei Be⸗ ginn des Jahres geboten hatten, haben sich nicht verwirklicht. Nur einzelne Spezialartikel, welche auf mechanischen Stühlen hergestellt werden, haben Beachtung gefunden. In Kravatten und Schirmstoffen konnten nur wenige Stühle beschäftigt werden. Einen flotten Absatz fand das halbseidene, im Stück gewebte und geschnittene Band, aber auch hier wurden nur niedrige Preise erzielt. Auch den Sammetfabriken fehlte ge⸗ nügender Absatz. Besonders in den Vereinigten Staaten zeigte sich eine große Zurückhaltung und scheint der dortige Konsum sich nicht an die in Folge der Zollerhöhung eingetretene Preissteigerung ge⸗ wöhnen zu können. So sind die mechanischen Fabriken nur mäßig und die Hausweber sehr schlecht beschäftigt gewesen.
Militärpflichtige.
Auch im Regierungsbezirk Düsseldorf ist die Beobachtung ge⸗
macht worden, daß die Zahl der Militärpflichtigen aus dem Geburts⸗ jahr 1871 erheblich hinter den sonstigen Jahren zurückbleibt. In Barmen beträgt der Unterschied gegen 1870 — 150 Personen.
Fleischpreise in Berlin.
Das Juni⸗Heft der Monatshefte des Statistischen Amts bringt eine Zusammenstellung der Fleischpreise in Berlin während der Monate Juli 1890 bis Juni 1891. Es ist daraus zu entnehmen, daß im JFuli 1890 100 kg Rindfleisch Ia im Großhandel 122,4 ℳ, im Juni 1891 aber 112,7 ℳ kosteten. Trotzdem aber hat sich im Kleinhandel der Preis in den beiden zum Vergleich ber⸗ angezogenen Monaten gleich gestellt, nämlich auf 1,27 ℳ für das Kilo. Auffallend ist das Emporschnellen des Preises im Kleinhandel vom Juli 1890 zum August 1890: im Großhandel war der Preis für 100 kg nur von 122,4 auf 123,2 ℳ, also um 80 ₰ für 100 kg, gestiegen; trotzdem kostete im Kleinhandel das Rindfleisch im August für 1 kg volle 8 ₰ mehr, statt 1,27 ℳ nämlich 1,35 ℳ Das Hammelfleisch ist vom Juli 1890, wo es 119 ℳ für 100 kg im Großhandel kostete, im August v. J. auf 131.6 ℳ gestiegen, dann aber allmählich gesunken, bis es im April d. J. 100 ℳ, im Mai 100,6 ℳ kostete, im Juni stieg der Preis wieder auf 113,7 ℳ Die Preise im Kleinhandel weisen nur wenig Kongruenz mit jenen auf. Am Theuersten war das Kilo Hammelfleisch allerdings auch im August v. J., nämlich 1,43 ℳ bei 131,6 ℳ Großpreis; aber im Januar, wo es im Großhandel auf 119,4 ℳ herabgesunken war, kostete es im Kleinhandel für das Kilo 1,41 ℳ, während im Juli v. J. bei fast demselben Großhandelspreis — nämlich 119,0 ℳ — das Kilo nur 1,35 ℳ kostete. Im Uebrigen ist das Hammelfleisch im Kleinhandel in den bezeichneten zwölf Monaten billiger geworden, von 1,35 ℳ auf 1,24 ℳ Auch das Schweinefleisch zeigt ein Herabgehen der Preise: im Großhandel von 115,8 auf 92,0 ℳ, im Kleinhandel zwar nicht in dem entsprechenden Verhältniß, von 1,44 ℳ auf 1,33 ℳ Das Kalbfleisch ist nahezu auf derselben Höhe ge⸗ blieben: im Großhandel kosteten im Juli 1890 100 kg 91,4 ℳ, im Juni 1891: 91,6 ℳ, im Kleinhandel 1 kg 1,33 ℳ bezw. 1,31 ℳ
Internationaler Kongreß für Handarbeits⸗Unterricht.
In Brüssel findet am 30. und 31. August ein internationaler Kongreß für Handarbeits⸗Unterricht statt. Die Einladung geht von der nationalen belgischen Gesellschaft für Handarbeit aus. Die zur Berathung stehenden Gegenstände betreffen den Arbeitsunterricht für Knaben, den Arbeitsunterricht für Mädchen und den gewerblichen Unterricht. Was den Arbeitsunterricht für Mädchen anbetrifft, so sind die Veranstalter des Kongresses der Ansicht, daß es nützlich sei, an allen Elementar⸗ und Fortbildungsschulen für Mädchen Haus⸗ haltungskurse einzurichten. Bei dem Arbeitsunterricht für Knaben soll der Lehrplan so aufgestellt werden, daß derselbe mit dem Unter⸗ richt im Zeichnen, in der geometrischen Formenlehre, im metrischen System und außerdem auf dem Lande mit dem land irthschaftlichen
Unterricht in enge Verbindung gebracht wird.
Heimath⸗Kolonien.
Aus Geestemünde wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Einen herrlichen Beleg dafür, welcher Erfolg auf früher brach liegendem, unfruchtbarem Boden zu erreichen ist, bietet die bekannte Heimath⸗ Kolonie Friedrich⸗Wilhelmsdorf. Die behauten Ländereien wachsen hier von Jahr zu Jahr an Umfang. Die Feldfrüchte stehen ganz vorzüglich, der Gemüsegarten liefert reichen Ertrag. Sogar eine kleine Parkanlage ist dem öden Haideland abgerungen worden. Auch die Gebäude der Kolonie vermehren sich. Neben dem Mutterhause ersteht ein zweiter massiver Neubau, der Werkstätten für Schuhmacher und Schneider, einen Krankenraum und eine Bäckerei enthält, während unterm Dach Getreidelager bergestellt werden. Der erste Kolonist wurde unweit des ersten Hauses in einem nenen, hübschen, schiefer⸗ gedeckten, zweistöckigen Wohnhause seßhaft gemacht. Kurz, überall ist
8.
ziiger und Königlich Preußischen
Berlin, Mittwoch, den 5. August
Zur Arbeiterbewegung. 1.“
Aus Essen wicd der „Saarbr. Zig. geschrieben: Die gesammte Leitung des deutschen Bergarbeiter⸗Ver⸗ bandes befindet sich jetzt, nachdem auch Schröder dorthin übergesiedelt, in Gelsenkirchen. Die Versuche, etwas mehr Leben in die Bergarbeiter⸗Bewegung hineinzutragen, welche einige Zeit Erfolg zu versprechen schienen, sind, wie sich jetzt herausgestellt hat, ins Wasser gefallen; die ödeste Leere herrscht in allen Versammlungen; nur wenn es sich um ein Vergnügen handelt, finden sich immer noch Bergleute in hinreichender Anzahl ein. Die abgelohnten Bergleute, deren Zahl eine beträchtliche sein soll, machen der Verbandsleitung recht viel zu schaffen; dieselben verlangen zu stürmisch Unterstützung, und der Kassirer J. Meyer hat noch⸗ mals einen Aufruf an die Kameraden ergehen lassen, „besser als bisher der Ausgesperrten zu gedenken“. Für die Unter⸗ stützungskasse gehen jetzt in einer Woche kaum 100 ℳ ein. Daß damit nichts anzufangen ist, liegt auf der Hand. — Die nach dem Ausftand ins Leben gerufene Unter⸗ stützungskasse der Bergleute hat der „Köln. Ztg.“ zu⸗ folge vom 1. August 1890 bis zum gleichen Tage des laufenden Jahres eine Einnahme von 6514 ℳ zu verzeichnen, welcher eine Ausgabe von 6544 ℳ gegenübersteht. Als Vorsitzender der Kasse ist Schröder⸗Dortmund, als Kassirer Meyer⸗Bochum wiedergewählt.
In Magdeburg erklärte eine sozialdemokratische Volksversammlung, zu der der „Madb. Ztg.“ zufolge nur Buckauer Sozialdemokraten sich eingefunden hatten, den Entwurf zu einem neuen Programm der sozialdemokratischen Partei für prin⸗ zipiell richtig und den jetzigen Verhältnissen entsprechend.
In Merseburg tagte am letzten Sonntag ein aus 27 Orten des Wahlkreises Merseburg⸗Querfurt beschickter Kreistag der sozialdemokratischen Partei mit folgender Tages⸗ ordnung: Stellungnahme zum Parteitag und Wahl eines Dele⸗ girten, die ländliche Agitation und die Organisation der einzelnen Orte des Wahlkreises, die Presse. Es wurde nach dem Bericht des „Vorwärts“ beschlossen, nur einen Delegirten zum Parteitag zu wählen. Zur Betreibung einer wirksamen Agitation, namentlich unter der Landbevölkerung, wurde beschlossen, ein Agitationscomité mit dem Sitz in Merseburg zu bilden. Als offizielles Organ für den Kreis bestimmte man das in Halle a. S. erscheinende „Volksblatt“ und beschloß zugleich in den hauptsächlichsten Orten Preßkommissionen ins Leben zu rufen, welche die Verbreitung der Parteischriften in jeder Form zu regeln haben.
In Schwelm feierten, wie wir der „Köln. Ztg.“ entnehmen,
die evangelischen Arbeitervereine des Kreisverbandes Elberfeld, und zwar von Elberfeld, Sonneborn, Keilbeck⸗ Remlingrade, Vohwinkel, Ketzberg, Kronenberg und Schwelm am Sonntag ihr erstes Verbandsfest. Nach Empfang der auswärtigen Vereine bewegte sich der Zug mit etwa 600 Personen nach dem Kaiser⸗ und Kriegerdenkmal, woselbst nach einer Ansprache ein Lorbeerkranz mit Widmung niedergelegt wurde. Bei dem Festgottes⸗ dienst hielt Pastor Lic. Weber aus M.⸗Gladbach die Rede Nach einem Festzug durch die Straßen wurde im Reese'schen Saale eine Nachfeier veranstaltet, welche bei Ansprachen und musikalischen Vor⸗ trägen den Theilnehmern angenehme Stunden brachte. Aus Rabenau wird dem „Vorwärts“ berichtet, daß der Aus⸗ stand der Bildhauer⸗Gehülfenin der Werkstatt von O. Gerlach beendet ist, nachdem der Arbeitgeber die Forderungen der Arbeit er bewilligt hat.
Hier in Berlin dauert der Ausstand in der Handschuhleder⸗ Fabrik von M. Krüger fort. — Den Handschuh⸗Dresseuren in der Fabrik von H. E. Hopp in Friedrichshagen bei Berlin wurde, wie demselben Blatte geschrieben wird, am 30. Juli eine Lohnreduktion von 16 ⅜ ͤbis 30 % angekündigt. Die von den Gehülfen zur Unterhandlung gewählte Kommission wurde vom Chef nicht empkangen. In Folge dessen werden die Handschuh⸗Dresseur e am 13. August die Arbeit niederlegen.
Aus Mons wird der „Köln. Ztg.“ berichtet, daß in der am Sonntag abgehaltenen Vierteljahrstagung der sozialistischen Fédé6ration Boraine, auf welcher die bekannten Rädelsführer Fauviau, Maroille, Bastien, Defuet und Roger die Hauptrolle spielten, folgender Beschluß gefaßt wurde: In Anbetracht des langjährigen Einspruchs, den die Bergleute des Borinage gegen die Satzungen der bestehenden Knappschaftskasse er⸗ hoben haben; in Anbetracht, daß trotz dieses Einspruchs jene
Satzungen noch immer nicht einer Durchsicht unterzogen worden sind;
in Erwägung, daß die Arbeiter, obgleich sie die Hälfte zu der Kasse beitragen, an der Leitung und Vertheilung der letzteren keinen Antheil haben und trotz aller förmlichen und amtlichen Versprechungen noch nichts für die Bergleute in dieser Beziehung geschehen ist, erklärt die Versammlung, daß die Bergarbeiter des Borinage kein Vertrauen zu den gegenwärtigen Leitern besitzen und keine wirthschaftliche Auf⸗ besserung der Arbeiterverhältnisse erwarten, bis das allgemeine Wahl⸗ recht in Belgien eingeführt sein wird und die Arbeiter das Recht erlangt haben, ihre Interessen selbst zu erörtern. Außerdem legte die Versammlung nochmals Verwahrung gegen die Verzögerung der Verfassungsdurchsicht ein. Auf dem Versammlungshause war die dotss ee ufgepflanzt Die Sitzung wurde mit der Marseillaise eröffnet. 8 8
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 9569, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 3. d. M. gestellt 3629, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
— Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis zum 23. Juli d. J. 16 583 400 ℳ 3 ½ % ige, 20 754 900 ℳ 4 %ige, 45 331 500 ℳ 4 ½ % ige und 9 669 300 ℳ 5 % ige, zusammen 92 339 100 ℳ Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 15 434 100 ℳ 3 ½ % ige, 14 228 400 ℳ 4 % ige, 17 054 700 ℳ 4 ½ % ige und 2 978 400 ℳ 5 % ige, zusammen 49 695 600 ℳ Plandorefe Seitens der Grundstückseigenthümer verzinslich sind. — Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 1 002 600 ℳ
— In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Vereinig⸗ ten Königs⸗ und Laurahütte wurde der Beschluß gefaßt, bei der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung den Uebergang der Eintrachthütte Akt.⸗Ges., deren sämmtliche Aktien mit 350 000 ℳ sich bereits im Befiß der Ver. Königs⸗ und Laurahütte befinden, in das Eigenthum der Letzteren durch Fusionirung beider Gesellschaften zu beantragen. Sodann berichtete die Direktion über die Resultate
des verflossenen Geschäftsjahres. Der Bruttogewinn desselben ge⸗
stattet eine Abschreibung von 2 000 000 ℳ, und es wird nach Deckung der Fieregeengf cts Tantidmen und der üblichen Zuwendungen an Wohlfahrtseinrichtungen eine sehr reichliche Summe verbleiben, welche
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8 S t g ats⸗Anze iger. 11“
1891
gestattet, der ordentlichen Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 8 % vorzuschlagen.
CCI8 „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Auf dem rheinisch⸗ westfälischen Eisenmarkte sind die Absatz⸗ sowie Preisverhältnisse durchweg im Verlaufe der letzten Woche unverändert geblieben. Das Geschäft hielt sich in demselben Rahmen, wie in den letzten vier Wochen. Es fehlt in einigen Geschäftszweigen, sowie beispielsweise für Walzeisen nicht an Aufträgen; dennoch kann man von einem energischen Aufschwung, der auf eine endgültige günstige Gestaltung des Marktes rechnen ließe, nicht reden. Was das Erz⸗ LI anbelangt, so ist von einer nennenswerthen
esserung noch nicht die Rede; die Förderung hält sich in den bis⸗ herigen Grenzen, und der schwache Bedarf der Hütten verhütet, daß sich ein regeres Leben auf den Eisenerzmarkt entwickelt. Auch in
Luxemburg Lothringen haben Minettesorten noch keine Belebung er⸗ fahren. Die Tendenz der spanischen Erze ist etwas besser und die untere Preisgrenze hat sich zu Gunsten der Ver⸗ käufer verschoben. Auf dem Roheisenmarkt ist das Ver⸗ trauen in die zukünftige Entwickelung des Marktes noch nicht ge⸗ weckt, was der Umstand am Besten bekundet, daß die Abnehmer ihren Bedarf noch nicht auf längere Zeit hinaus zu decken geneigt sind. Auf dem Walzeisenmarkt hat die Nachfrage in demselben Umfange angehalten. Stabeisen ist, wie auch in den Vorwochen, gut gefragt, gleichwohl entsprechen die Preise noch nicht denen der Rohmaterialien. Die ausländische Nachfrage ist nach wie vor unbedeutend; sie war in letzter Woche stellenweise wohl lebhafter, doch ist wenig Aussicht vor⸗ handen, unsere Absatzquelle im Auslande, wenigstens in der nächsten Zeit, wieder auf die frühere Höhe zu bringen. Trägereisen findet guten Absatz bei gedrückten Preisen. In der Lage des Bandeisen⸗ geschäfts ist keine Aenderung zu verzeichnen. In Grobblechen, speziell in Kesselblechen, ist die Beschäftigung eine sehr rege; die Preise sind in Anbetracht der günstigen Nachfrage und im Vergleich zu den Rohstoffen entschieden zu niedrig und, wie bereits früher ge⸗ meldet wurde, trägt man sich schon vielfach mit dem Gedanken, die⸗ selben so bald als möglich zu erhöhen. Aehnlich liegt die Sache im Feinblechgeschäft. Die andauernd lebhafte Nachfrage wird die rheinisch⸗westfälischen Feinblechwalzwerke veranlassen, dem Beispiel des schlesischen Feinblechverbandes, welcher den Grundpreis für Fein bleche um 25 ℳ per Tonne erhöhte, zu folgen. Für gezogene Drähte und Drahtstifte ist nichts Neues zu berichten; im Walzdrahtgeschäfte hat sich seit einiger Zeit eine leichte Besserung bemerkbar gemacht. Der Absatz in Nieten ist sehr schleppend, das Geschäft ist äußerst still und die Preise sind un⸗ lohnend. Die Maschinenfabriken und Eisengießereien sind in ziemlich regem Betriebe, klagen jedoch sehr über die unlohnende Preise. Die Bahnwagenanstalten sind ziemlich gut beschäftigt.
Kassel, 4. August. (W. T. B.) Kurhessische 40 Thaler⸗ Loose: 40000 Thlr. Nr. 50473, 8000 Thlr. Nr. 94574, 4000 Thlr. Nr. 48523, 2000 Thlr. Nr. 67564, 1500 Thlr. Nr. 9927, 95985, 1000 Thlr. 78151 88351 164565.
Leipzig, 4. August. (W. T. B.) Kam mzug⸗Termin handel. La Plata. Grundmuster B. per August 4,20 ℳ, per Sep⸗ tember 4,22 ½ ℳ, per Oktober 4,22 ½ ℳ, per November 4,27 ½ ℳ, per Dezember 4,27 ½ ℳ, per Januar 4,22 ½ ℳ, per Februar 4,22 ½ ℳ per März 4,20 ℳ, per April 4,20 ℳ Umsatz 75 000 kg. Fest.
Wien, 4 August. (W. T. B.) Da gegen die Genehmigung des Uebereinkommens zwischen der Südbahngesellschaft und dem Kurator der dreiprozentigen Prioritäten derselben ein Rekurs nicht eingelegt worden ist, wurde heute das Kuratel vom Handels⸗ gerichte in Wien aufgehoben. 3
Ausweis der Oesterreichisch⸗ungarischen Staatsbahn (österreichisches Netz) vom 1. Februar bis 31. Juli 12 563 421 Fl., Mehreinnahme 36 967 Fl. —
London, 3. August. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen ladungen angeboten. 1
Manchester, 4. August. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ¼, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 7, 30r Water Clayton 7 ½, 32r Mock Brooke 7 ¾⅜, 40r Mavyoll 8, 40er Medio Wilkinson 9 ¼, 32r Warpcops Lees 7 ½, 36r Warpcops Rowland 7 8, 40r Double Weston 9, 60r Double Courante Qualität 12 ¼, 32* 116 vards 16 % 16 grey Printers aus 32r/461 160. Fest. 8
Glasgow, 3. August. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 8100 Tons gegen 11 200 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Antwerpen, 4. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen höher. Roggen fest. Hafer fest. Gerste unverändert.
New⸗York, 4. August. (W. T. B) Weizen⸗Verschiff⸗ ungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 104 000, do. nach Frank⸗
reich —, do. nach anderen Häfen des Kontinents 162000, do. von
Kalifornien und Oregon nach Großbritannien —, do. nach anderen Häfen des Kontinents — Orts. Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 5 979 446 Dollars gegen 7 184 772 Dollars in der Vorwoche. 8
Submissionen im Auslande.
Niederlande.
1) 10. August 1891, Mittags 12 Uhr. Het Gemeente-Bestuur zu Amsterdam: Lieferung des metallenen Oberbaues für eine doppelte Bascule⸗ eühs über den Jacob van Lennep⸗Kanal an der Bilder⸗ ykkade. u6“ Auskunft an Ort und Stelle. 2) 11. August. Gemeente bestuur in Rotterdamm: In het Timmerhuis Submission auf Lieferung von einer Million trockener Backsteine. 3) 24. August 1891, Mittags 12 Uhr. Ministerie van Kolonién
2 (Technisch Bureau) im Haag:
Loos X: Lieferung der Eisenkonstruktionen ꝛc. für ein Eisen⸗ magazin und zwet Bergplätze für Inventargegenstände der außer Dienst gestellten Schiffe des Marine⸗Etablissements zu Soerabaya; für Rechnung des Departement van Marine in Nederlansch-Indi.
Bedingungen käuflich für Fl. 5.— bei dem Buchhändler Martinus
Nyhoff im Haag. Cypern.
1. Oktober. Troödos. Chief secretary to Government: Ver⸗ pachtung der Schwammfischereien der Infel für eine Reihe von Jahren. Näheres an Ort und Stelle.
Egypten. 5. September. Kairo. Stadtverwaltung: 12 Kehrmaschinen.
Siam.
15. Oktober. Mittags. Bangkok. Verwaltung der Staats⸗ bahnen: Bau der Bahn von Bangkok nach Korat. Näheres bei den siamesischen Gesandtschaften.
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