1891 / 183 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

schwer gekränkten und mißhandelten Gattin bei einem Festmahle einen, nach seiner Ansicht vergifteten Trank reichen, an dessen Stelle der treue Leibarzt Aurelius aber einen Betäubungstrank gesetzt hat. Die Prinzessin wird mit fürstlichen Ehren aufgebahrt und Liebe und Haß kommen bei der Todtenfeier am Sarge der an⸗ scheinend Verblichenen in den Personen des Chevaliers Victor von St Auban und Alexis zum Ausdruck. Diese Todtenfeier nebst dem heimlichen Entweichen Charlottens nimmt den ganzen zweiten Akt ein und ist in ihren Klangwirkungen durch die Dauer des anhaltend düsteren Kolorits nicht von gleicher Wirkung wie der erste Akt, welcher inmitten der Schrecken eine Begegnung der Großfürstin mit dem Chevalier Victor schildert. Im letzten Akt erscheint die heimlich entflohene Großfürstin Charlotte als Santa Chiara in einem neapolitanischen Städtchen wieder und vereint sich in Liebe mit dem Chevalier Victor St. Auban, nachdem Alexis, von Grauen und Ent⸗ setzen gejagt, nach einem vergebliche Anschlage auf seines Vaters Leben sich selbst den Tod gegeben hat.

Die Darstellung befriedigte vollauf in ihren Gesammt⸗ und Einzelleistungen. Die Titelrolle sang Frl. Prosky mit schöner Stimme und edler Haltung; besonders rühmend hervorzuheben ist die weiche lyrische Empfindung, welche ihren Vortrag auszeichnet. Großen, rauschenden Erfolg erzielte Fr. Heink in der wenig bedeuten⸗ den Rolle der Bertha durch die seelenvolle Wiedergabe der Cavatine im zweiten und des Recitativs im dritten Akt; glänzende Pracht und reiche Fülle des Organs vereint sich bei der mit Recht gefeierten Künstlerin mit einer Wärme und Klarheit der Empfindung, welche jeder ihrer Leistungen echte künstlerische Weihe verleiht. Hr. Birrenkoven sang die lyrische Partie des Chevaliers von St. Auban mit Ernst und tiefem Gefühl. Hr. Büttner ent⸗ wickelte als Alexis eine kraftvolle Gestaltungsgabe und ein trefflich geschultes, wohlklingendes Organ.

Der Beifall steigerte sich nach dem letzten Aktschluß ins Ungeheuere und veranlaßte die Hrrn. Engel und Gille Letzterer hatte sich als dirigirender Kapellmeister ausgezeichnet mehrfach, auf der Bühne zu erscheinen, um den Dank für die glückliche Neubelebung dieser fast vergessenen Oper entgegenzunehmen.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater gelangt am Sonnabend Offenbach's Operette „Pariser Leben“ neu einstudirt zur Aufführung

Wie dem „Berl. Börs.⸗Cour.“ aus Weißenbach am Attersee im Salzkammergut gemeldet wird, ist Hr. Edmund Sauer vom hiesigen Königlichen Schauspielhause, der dort in der Sommerfrische weilt, plötzlich und bedenklich erkrankt. Professor Schnitzler aus Wien stellte große Herzschwäche und Lähmungs⸗ erscheinungen fest. Das Sprachvermögen ist gestört

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der gestern beendeten Ziehung der 1. Klasse 185. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung: 98

1 Gewinn von 3000 auf Nr. 132 296.

1 Gewinn von 1500 auf Nr. 149 346.

1 Gewinn von 300 auf Nr. 33 122.

Mannigfaltiges.

Wie umfangreich die Verwaltung der städtischen Parks und Baumschulen ist, ersieht man ans der Anzahl der zur Zeit bei der städtischen Parkverwaltung beschäftigten Personen. Es sind augen⸗ blicklich 817 Personen Gärtner, Aufseher, Arbeiter, Frauen in Thätigkeit. Im Winter⸗Halbjahr verringert sich naturgemäß die Anzahl der Beschäftigten. Es arbeiten alsdann höchstens ein Drittel Sommer angenommenen Arbeiter, also etwa 200 bis 250

ersonen. 8

Das städtische Familienobdach ist gegenwärtig gegenüber dem Besuch der Vorjahre überfüllt, was insbesondere um diese Jahreszeit eine ungewöhnliche Erscheinung ist. Während sich daselbst am 1. Juli d. J. 129 Familien mit 509 Personen, darunter 27 Säuglinge, und 60 einzelne Personen befanden, belief sich die Zahl der Familien am 1. August noch immer auf 108 mit 402 Personen, darunter 28 Säuglinge, und die Zahl der enzelnen Personen auf 70. Das Asyl für nächtliche Obdachlose benutzten im Laufe des Monats Juli 11 247 Personen, und zwar 10 242 Männer und 1005 Frauen. Von diesen Personen wurden 7 dem Krankenhause Friedrichshain, 65 dem Krankenhause Moabit, 10 der Charité überwiesen, 428 (406 Männer und 22 Frauen) der Polizei vorgeführt.

Die Urliste der für das Jahr 1892 zu Schöffen und Ge⸗ schworenen geeigneten Personen der Stadt Berlin wird vom 13. bis 19. August d. J. einschl. im städtischen Wahlbureau, Post⸗ straße 16, II Treppen, während der Zeit von Vormittags 9 bis Nachmittags 2 Uhr ausliegen. Etwaige Einwendungen gegen die Richtigkeit der Liste müssen während der oben angegebenen Zeit schriftlich beim Magistrat eingereicht werden.

Der Geheime Sanitäts⸗Rath Dr. Friedrich Körte feierte heute in voller Rüstigkeit das fünfzigjährige Doktorjubiläum.

Mit der Tochter waren sämmtliche sieben Söhne erschienen. Kurz vor 11 Ühr erschien der Vorstand der hiesigen Medizinischen Gesellschaft mit vielen hervorragenden Berliner Aerzten, unter denen sich die Professoren Bardeleben, von Gerhardt, Liebreich, enoch

u. A. befanden. Im Namen der Medizinischen Gesellschaft nahm der

Geheime Medizinal⸗Rath, Professor Dr. von Bergmann das Wort zu einer längeren Beglückwünschung; sodann überreichte er dem Jubilar das Diplom als Ehrenmitglied. Dr Körte ist der erste praktische Arzt, der diese Würde erhält. Der Jubilar antwortete in längerer Dankrede, in der er zugleich einen Ueberblick über die Entwicklung der praktischen Medizin in den letzten fünfzig Jahren gab. Auch die Gesellschaft für innere Medizin, der ärztliche Südwestverein, die Aerztekammer, die Anthropologische Gesellschaft und andere Vereine, denen der Inbilar nahe steht, gedachten des Ehrentages

8 TS Wegen Renovirung der hiesigen russischen Botschaftskirche werden, wie die „N. A. Z.“ erfährt, die Gottesdienste bis auf Wei⸗ teres in der russischen Kirche der Kolonie Alexandrowka bei Potsdam abgehalten werden.

Spandau. Ein Unglücksfall ereignete sich, wie der „Voss. Ztg.“ gemeldet wird, am Dienstag Vormittag gegen 12 Uhr in der hiesigen Munitionsfabrik. Mehrere Arbeiter waren damit be⸗ schäftigt, eine größere Menge Zündhütchen fortzutragen. Die Zünd⸗ hütchen explodirten, und die anwesenden fünf Arbeiter wurden dadurch mehr oder weniger schwer verletzt. Einer wurde gegen die Thür geschleudert, sodaß ihm ein Arm und ein Bein gebrochen und aus dem aäͤndern Bein ein Stück Fleisch herausgerissen wurde. Der schwerverletzte und drei andere ebenfalls erheblich beschädigte Arbeiter wurden nach dem Militärlazareth gebracht.

Danzig, 4. August. Am Sonnabend Nachmittag explodirte, wie in Nr. 181 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ kurz gemeldet wurde, in der Stärke⸗ syrupfabrik zu Neufahrwasser ein Kessel, wobei der Direktor und sechs (nicht nur zwei) Personen des Arbeiterpersonals theils schwer, theils leicht verwundet worden sind. Die Ursache der Explosion ist nicht bekannt. Der Dachstuhl und die Wände des Kesselhauses wurden durch die Explosion durchschlagen. Am Schwersten verletzt wurden, nach einem der „N. A. Z“ zugegangenen Bericht, Direktor B. und die Arbeiter Joseph Schmidtke und Riebe, und zwar durch Ver⸗ brühungen des ganzen Körpers. Der Arbeiter Riebe, welcher auch einen Schädelbruch erlitt, wurde schon sterbend nach dem chirurgischen Lazareth in der Sandgrube gebracht und verschied eine halbe Stunde nach seiner Aufnahme. Schmidtke ist gleichfalls den erlittenen Wun⸗ den erlegen. Letzterer hinterläßt eine Frau und zwei unmündige Kinder. Direktor B. befindet sich auch im chirurgischen Lazareth und liegt dort schwer krank darnieder.

Dresden. In der Gegend von Meißen und Chemnitz sind, wie der „N. A. Z.“ gemeldet wird, vor ahe Tagen wieder sehr heftige Gewitter niedergegangen. In dem an Flöha angrenzenden Walde wurden zwei Lehrer, die daselbst Pilze suchen wollten, vom Blitz erschlagen. Mehrere Waldarbeiter wurden gleich⸗ zeitig stark betäubt. 8.

Leipzig, 3. August. Nachdem die Jubiläumsfeier des 2. Säöc⸗ sischen Husaren⸗Regiments Königin Nr. 19 am Donnerstag in Grimma festlich begangen worden war, fanden gestern hier die großen Reiterfestspiele in der Alberthalle des Krystallpalastes statt, zu denen auch, wie der „Magdb. Ztg.“ mitgetheilt wird, Seine Majestät der König Albert und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Georg, 1e August, Johann Georg und Max erschienen waren.

rei Herolde in den deutschen, sächsischen und Leipziger Farben kündeten unter den Klängen der Siegesfanfare die Eröffnung des Fest⸗ spieles an; der sächsische Herold sprach den Prolog. In neun Bildern, welche theils in der Arena, theils auf der Bühne dargestellt wurden, zog sodann die Geschichte des Regiments vor den Beschauern vorüber.

Das erste Bild veranschaulichte die Errichtung der sächsischen Husaren⸗ truppe unter Kurfürst Friedrich August III; es zeigte auch den ersten Husaren in der ersten Uniform, weißen ungarischen Hosen, weißem Dolman, blauer Verschnürung, blauem Pelz und Flügelfilzmütze. Auf dem zweiten Bilde, das in der Arena dargestellt wurde, sah man die erste Werbung zum neuen Regiment; eine Bauernhochzeit wird durch die Werber gestört, und die Bauernburschen lassen sich durch das flotte Auftreten und die reizvolle Uniform der Werber be⸗ stimmen, in den Dienst der neuen Truppe zu treten. Im dritten, einem lebenden Bilde auf der Bühne, zeigte der Dichter die Husaren im ersten Qvartier, im vierten ihren ersten Beutezug. Die weiteren Bilder zeigten das erste Bivouak der Husaren 1812 in Rußland, eine große, äußerst wirksame Fechtscene, eine Quadrille der leichten Reiter, wie das Regiment von 1822 bis 1873 hieß, und zum Schluß eine Scene aus dem Feldzug von 1870 bis 1871. Eine Verherrlichung desrjepigen sächsischen Herrscherhauses beendete das trefflich gelungene

estspiel.

Graz, 5. August. Die Generalversammlung des deutschen und österreichischen Alpenvereins sandte laut Meldung des „W. T. B.“ Huldigungs⸗Depeschen an den Deutschen Kaiser und den Kaiser von Oesterreich. Beide Majestäten dankten ebenfalls telegraphisch. Bei dem später folgenden Festmahl wurde ein Hoch auf den Kaiser Franz Joseph und dessen treuen

Freund und Verbündeten, den Kaiser Wilhelm, ausgebracht. Die Fest theilnehmer stimmten jubelnd ein, die Musik spielte die österreichisch Volkshymne und „Heil Dir im Siegerkranz“. Einstimmig wurd Berlin zum Vorort für die nächsten drei Jahre gewählt. Zum ersten Präsidenten wurde der Professor Dr. J. Scholz, zum zweiten Präsidenten der Professor Freiherr von Richthofen gewählt. 8

Salzburg, 2. August. Der M. „Allg. Z.“ wird gemeldet Auf dem St. Wolfgang See wurde gestern Abend halb sechs⸗ Uhr bei dem Leuchtthurm das Ueberfuhrboot vom Dampfer „Elisabeth“ in Folge Außerachtlassung der Warnungssignale überfahren. In dem Boot befanden sich der Arzt Gruber aus St. Wolfgang und die Bootführerin. Gruber, der durch die Schiffs schraube am Kopf Verletzungen erlitten hatte, wurde von dem Kapitän des Dampfers, der alsbald ins Wasser gesprungen war, um ihn zu retten, herausgezogen, war aber bereits todt; die Bootführerin wurde nicht aufgefunden.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Pest, 6. August. (W. T. B.) Unterhaus. §. 1 der Verwaltungsvorlage wurde mit 164 gegen 49 Stimmen angenommen. 198 Abgeordnete nahmen an der Sitzung nicht Theil. Bei dem §. 2 der Verwaltungsvorlag verweist Minister⸗Präsident Graf Szapary bisherigen Gang der Berathungen, welcher das Ansehen des Parlaments gefährde. Die Unabhängigkeitspartei habe erklärt, die Vorlage sowohl in der Herbstsession wie auch bei jeder späteren Gelegenheit mit allen ih zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen zu wollen. Hieraus gehe hervor, daß thatsächlich Obstruction statt gefunden habe. Ob dieses Verfahren der äußersten Linken der Würde des Parlaments entspreche, möge man au den Auslassungen der auswärtigen Presse ersehen, die sich bereits mit Geringschätzung über das Verhalten des ungarischen Parlaments äußere. Er sei überzeugt, daß die Nation das Verhalten der äußersten Linken brandmarken werde. Die Majorität sei verpflichtet, das Ansehen des Parlaments zu wahren. Darum beantrage er, daß die Berathung der Vor⸗ lage bis zu einem Zeitpunkt aufgeschoben werde, wo dieselbe mit größerer Ruhe und Objektivität statthaben könne. Der Führer der gemäßigten Opposition Graf Apponyi erklärte, 808 Minister⸗Präsidenten auf diesem Gebiete nicht mehr folgen zu können. 8

Paris, 6. August. (W. T. B.) Das „ZJourna officiel“ veröffentlicht die Ernennung des Grafen von Mon tebello zum Botschafter in St. Petersburg Cambon’s zum Botschafter in Konstantinopel und Rustan's zum Botschafter in Madrid.

Cherbourg, 6. August. (W. T. B.) Dem Mair ging ein aus Wilmanstrand in Finland vom 5. d. M. datirtes Telegramm des Kaisers von Rußland zu, i welchem derselbe für das anläßlich des Namensfestes der vacseria W“ Glückwunschtelegramm seinen besten Dan ausspricht.

St. Petersburg, 6. August. (W. T. W.) Wie die „Nowoje Wremja“ meldet, werden sich am Sonnabend dem König von Serbien die folgenden Depu tationen vorstellen: eine Deputation des hiesigen slavischen Wohlthätigkeits⸗Vereins, eine Deputation der hier lebenden Bulgaren, in welcher sich Dragan Zankow, Liudsbanow, Benderew und Grujew befinden werden, und eine Deputation der ehemaligen russischen Theilnehmer an dem letzten Kriege Serbiens gegen die Türkei unter Führung des Redacteurs des „Swjet“ Komarow.

Belgrad, 6. August. (W. T. B.) Der König Alexander verläßt St. Petersburg am 8. August und trifft am 10. August in Wien ein, steigt daselbst in der Hofburg ab und begiebt sich am 11. August mit seinem Gesolge, welchem sich auch das gesammte Personal der serbischen Gesandtschaft in Wien an⸗ schließen wird, nach Ischl, wo er im Hotel Elisabet absteigt. Der Aufenthalt in Ischl ist auf zwei Tage bemessen. Die Weiterreise erfolgt am 12. August Abend oder am 13. August früh zu dem König Milan, der seinen Sohn voraussichtlich an der bayerisch⸗österreichischen Grenze erwarten wird. Das Gefolge wird von Ischl nach Belgrad zurückkehren, nur der Erzieher des Königs wird denselben weiter begleiten.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

——

Wetterbericht vom 6. August,

Uebersicht der Witterung.

Sonntag: Gastspiel des Sgr. Francesco d'Andrade.

Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

welche in

Deutsch

BI

der Zeit vom 16. bis 31. J

uli 1891 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuervergütung

Erste Beilage

eiger und Königlich Preußischen

Berlin, Donnerstag, den 6. August

es Reich.

abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den inländischen Verkehr zurückgebracht worden sind. [710: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens

90 Proz. Polarisation.

711: Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden ꝛc., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,

sogenannte Crystals ꝛc.

712: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (nicht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in

Krystall⸗, Krümel⸗ und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]

——

1u“ Mit dem Anspruch auf Steuervergütung wurden abgefertigt:

Aus öffentlichen Niederlagen oder Privatniederlagen unter

Staaten

bezw. zur unmittelbaren Ausfuhr liche Niederlage oder eine

Verwaltungs⸗Bezirke.

amtlichem Mitverschluß wurden

gegen Erstattung der Vergü⸗

tung in den inländischen Verkehr zurückgebracht

zur Aufnahme in eine öffent⸗

Privatniederlage unter amt⸗

lichem Mitverschluß

kg

710 712 710 711 712 710 711 712 kg kg kg kg kg kg kg

Preußen.

Provinz Ostpreußen. ““ Westpreußen. . Brandenbuug.. mmee““ 1 757 1156 460 557 Schlesiin .i) 471 525 100 000

Sachsen, einschl. der schwarzb.

Unterherrschafteeen.. 201 896 3 728 337 Schleswig⸗Holstein. 18 182 48 015 . 306 816 434 219

Hannover. Rheinland. 1 501 401 171 421

106 450 50 000 12 001

19 717 38 538 10 056

760 340

8 129 038 164 473 188 71390 88 8” 360 821

144 114 Sen 42 203 50 751 7 249

84 832 323 200 102 054 143 475 297 243 300

77 229 297

49 600

6 937] 1 072 224 53 398

850 000

166 914

499 979

Sa. Preußen. 14 413 385 4 954 550

292 152 10 634

371 641

110 000 vA1“ 271 500 Braunschweig. 5 8 92 759 Anhalt. 8 206 300

258 065 Bremen 1 064 467 Hamburg. 4 725 826 76 731

75 248] 3 096 783

571 791 57 4431 952 259 510 030 196 656

1 248 846

39 850

5 563 5 899

1 927

100 000

1II1 I

Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet 10 884 237 5 963 773 Hierzu in der Zeit vom 1. August 1890 bis 15.

88 637] 3 096 783 335 591 670 190337219 6 397 716 267685657,49 090 248 2 863 154 93 488 988.1 119 569

196 656 507 474

2 301 105 510 030

E 02

611 641

Zusammen . 346 475 907 196300992 6 486 353 270782440 49 701 889 2 920 597²95 790 093 1 629 599

704 130

*

9) 9 9 ) 1 8 8 In demselben Zeitraum des Vorjahres [346 947 0947184829612711 478 4327251334120,32 909 084 2 879 61078 659 462 1 432 173] 1 680 721

*) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Berichtigungen. ¹) Darunter 271 525 kg, welche in Vormonaten abgefertigt, jetzt aber erst nachgewiesen worden sind.

Kaiserliches Statistisches Amt.

Berlin, im Juli 1891.

von Sch

b

eel.

Statistik und Volkswirthschaft.

Invaliditäts⸗ und Alters⸗Versicherung.

Bei der Invaliditäts⸗ und Altersversicherungsanstalt Berlin sind im Laufe des Monats Juli d. J. an Anträgen auf Gewährung von Altersrenten 90 eingegangen. Von diesen und den in den vorgehenden Monaten gestellten, bis Ende Juni d. J. noch nicht entschiedenen, insgesammt 140 Anträgen sind bis Ende des Monats Juli als begründet anerkannt 68, als unbegründet zurück⸗ gewiesen 44, durch Zurücknahme des Antrages erledigt 1. In 27 Fällen steht die Entscheidung noch aus.

Die Invaliditäts⸗ und Altersversicherungsanstalt Schleswig⸗ Holstein hat, wie die „Nord⸗Ostsee⸗Ztg.“ berichtet, im Laufe des Monats Juli 484 Altersrenten festgestellt. Insgesammt sind danach bis jetzt Seitens des Vorstandes dieser Versicherungsanstalt 4535 Altersrenten mit einem Jahresbetrage von rund 600 000 bewilligt worden. Die auf Grund des §. 157 des 2n28esehe⸗ vom 22. Juni 1889 bisher der Anstalt zugegangenen Anträge auf Gewährung von Altersrenten haben, abgesehen von einem unerheblichen Restbestande,

wiesen und weitere 117, Anträge erledigten sich auf andere Weise. Demnach sind bis zu dem gedachten Zeitpunkte überhaupt 4054 Renten⸗ anträge zur Verabschiedung gelangt. Der jährliche Betrag der aner⸗ kannten 3008 Rentenansprüche beziffert sich auf rund 421 400 Von diesem Betrage zahlt das Reich als seinen Antheil 150 400 ℳ, die übrigen 271 000 hat die Landes⸗Versicherungsanstalt zu decken. Betheiligt an der erwähnten Rentenzahl ist: Lohnklasse I. mit 673 Renten zu je 106,80 ℳ, Lohnklasse II. mit 1323 Renten zu je 135 ℳ, Lohnklasse III. mit 804 Renten zu je 163,20 ℳ, Lohn⸗ klasse IV. mit 208 Renten zu je 191,40.

ck. Zur deutschen Justizstatistik. II. (S. Nr. 179 d. Bl.) Die bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten in den Geschäfts⸗ jahren 1888 und 1889. Im Deutschen Reich wurden im Jahre 1888 3 300 269, im Jahre 1889 3 225 747 ordentliche Prozesse, Urkundenprozesse und

8

11“

ats⸗Anzeiger.

mit dem Jahre 1882 beginnende Abnahme bei den Amts⸗ und den Landgerichten eine stets fortschreitende geblieben; nur das Jahr 1884 ergab für die Amtsgerichte eine Ausnahme. Die Abnahme betrug gegenüber dem Durchschnitt 1881/85 (11 837) in 1886 36,3 %, in 1887 43,0 %, in 1888 44,3 % und in 1889 46,1 %.

Bei den Arresten und einstweiligen Verfügungen, deren Zahl im Jahre 1888 66 855 und im Jahre 1889 65 961 betrug, hat die in früheren sich als ein Anzeichen günstiger wirthschaftlicher Lage kenn⸗ zeichnende Abnahme einem Stillstande, bei den Landgerichten einer Zunahme Platz gemacht. Die Zahlen haben gegen den Durchschnitt 1881/85 zu⸗ (+) oder ab⸗ (—) genommen um:

bei den Amtsgerichten bei den Landgerichten überhaupt 1886. . 25,3 % 10,4 "% 23,5 % 1887. 28,8 % 11 26,1 % 1888. 28,2 % 8 3,2 % 25,1 % 18 9 30,5 % + 5,1 % 26,1 %

Hinsichtlich der einzelnen Ober⸗Landesgerichtsbezirke ist zu be⸗ merken, daß eine Zunahme gegen den Durchschnitt 1881/85 nur 1889 in Celle, 1888 und 1889 in Kiel sich herausstellte; im Uebrigen zeigte sich überall eine Abnahme, die nur vereinzelt unter 10 % betrug, während sie sich in allen vier Jahren in Augsburg, Bamberg, Mün⸗ chen, Stuttgart und Hamm auf mehr als 30 % belief. Eine wäh⸗ rend der vier Jahre 1886—1889 fortschreitende Abnahme trat jedoch nur in Breslau, Kassel, Hamm, Jena, Königsberg, Marienwerder, Rostock und Zweibrücken in die Erscheinung.

Mahnsachen sind 1888: 199 362 und 1889: 1 965 939 anhängig geworden. Auf je 100 in erster Instanz bei Amts⸗ und Landgerichten anhängig gewordene ordentliche und Urkundenprozesse entfielen 1888: 153 und 1889: 145 Mahnsachen. Die Zahlen, welche die relative Häufigkeit der Mahnsachen angeben, waren seit 1882 in fortwährender Abnahme begriffen, nämlich von 175 auf 171, 165, 161, 158, 155, 153 und 145 zurückgegangen. Gegenüber dem Durchschnitt 1881/85 28 sind die Verhältnißzahlen 1886 um 6,6 %, 1887 um 8,3 %,

888 um 9,5 % und 1889 um 14,2 % gefallen.

Die Verschiedenheit zwischen den einzelnen Ober⸗Landesgerichts⸗ bezirken ist sehr groß; denn 1888 hatten an Mahnsachen neben je 100 Prozessen: 8

I. über 250: Darmstadt (325), Stuttgart, Kassel, Bamberg und Augsburg (255);

II. über 150: Zweibrücken (246), Hamm, Nürnberg, Frankfurt, Fens,nahsen, Celle, Karlsruhe, Naumburg, Colmar, Breslau und

ie 2);

III. über 100: Stettin (143), Braunschweig, Köln, Marien⸗ werder, Königsberg, München und Oldenburg (111);

IV. unter 100: Rostock (87), Berlin, Dresden und Hamburg (54).

Es sind also hauptsächlich die bayerischen Bezirke außer München, ferner Stuttgart, Kassel und Darmstadt, die durch hohe Zahlen her⸗ vortreten, während Rostock, Berlin, Dresden und Hamburg eine sehr geringe Häufigkeit der Mahnsachen aufweisen. Von den preußischen Bezirken liegen Hamm, Frankfurt, Posen, Celle, Naumburg und Breslau über, die übrigen unter dem Reichsdurchschnitt. 3

Erwähnenswerth ist es, daß vielfach Bezirke mit geringer Häufig⸗ keit des Mahnverfahrens durch zahlreiche Widersprüche hervortreten so Berlin, Dresden, Hamburg, Königsberg, Marienwerder und München —, welche Erscheinung auf einen Hang der Schuldner zu grundlosem Wider pruch schließen läßt, wäbrend in Bezirken mit starker Anwendung des Mahnverfahrens die Widersprüche verhältniß⸗ mäßig selten sind, so z B. in Bamberg, Kassel, Darmstadt, Hamm und Zweibrücken. Auf je 1000 Zahlungsbefehle entfielen im Jahre 1aas B. in Berlin 275, in Darmstadt dagegen nur 153 Wider⸗ prüche

Es sind 1888 und 1889 in erster Instanz anhängig geworden: 9608 bezw. 9977 Prozesse in Ehesachen überhaupt und 8730 bezw. 9088 Prozesse wegen Ehescheidung insbesondere. Die Zahl der Ehesachen üͤberhaupt, sowie die der Ehescheidungsprozesse ist von 1881 an bis 1886 in einer, nur 1883 unterbrochenen Steigerung begriffen gewesen. Auf einen Stillstand im Jahre 1887 und einen Rückgang im Jahre 1888 ist 1889 eine weitere Zunahme gefolgt, so daß die Zahlen von 1889 die höchsten in der ganzen Jahresreihe sind. Gegenüber dem Durch⸗ schnitt 1881/85 zeigte die Zahl der Ehescheidungsprozesse 1886 eine Zu⸗ nahme von 11,2 %, 1888 um 9,4 % und 1889 um 13,8 %. Von den einzelnen Ober⸗Landesgerichtsbezirken können nur die mit größeren absoluten Zahlen Interesse beanspruchen; die Zunahme der Ehescheidungsprozesse im Jahre 1889, verglichen mit dem Durchschnitt 1881/85, betrug 39,6 % in Hamburg, 16,5 % in Berlin, 11,2 % in Breslau, 8,3 % in Naumburg und 6,9 % in Dresden. 1

Von den im Reich beendeten Prozessen wegen Ehescheidung sind durch rechtskräftiges Urtheil auf Auflösung der Ehe beendet: im Durchschnitt 1881/85: 72,1 %, in 1886: 72,0 %, in 1887: 71,6 %, in 1888: 73,9 % und in 1889: 74,1 %. 8

Die Zahl der amtsgerichtlichen Entmündigungsbeschlüsse bezifferte sich in 1888 auf 4812 wegen Geisteskrankheit und auf 435 wegen Verschwendung, in 1889 auf 4542 wegen Geisteskrankheit und auf 384 wegen Verschwendung. Die Entmündigungsbeschlüsse wegen

orgens 8 8

2. 8 Mahnsachen zusammen in erster Instanz anhängig. Im Jahre 1888

betrug die Zahl der ordentlichen Prozesse 1 156 350, die der Urkunden⸗ prozesse 150 295 und die der Mahnsachen 1 993 624, im Jahre 1889 1 201 750 bezw. 158 038 und 1 965 939. Bei Vergleichung mit dem Durchschnitt 1881/85 hat die in den Jahren 1886 und 1887 beobachtete Abnahme (um 0,3 und 0,9 %) in den Jahren 1888 und 1889 einer Steigerung um 1,9 und 2,7 % Platz gemacht. Von den einzelnen Ober⸗Landesgerichtsbezirken zeigten gegenüber dem Durchschnitt 1881/85

Ueber dem westlichen Europa hat der Luftdruck (ger estlichen va h fidruk Don Juan. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof) nunmehr ihre Erledigung gefunden.

Geisteskrankbeiten zei inigen S ungen, ei Bei der Versicherungsanstalt Baden sind, wie die „Karler. Ztg.“ Geisteskrankbeiten zeigten, abgesehen von einigen Schwankungen, eine

entschiedene Steigerung, 1889 einen nicht unerheblichen Rückgang. Die Zahl von 1881 (3958) ist 1888 um 21,6 %, 1889 um 14,0 % übertroffen worden. Die Entmündigungsbeschlüsse wegen Verschwen⸗ dung sind seit 1881 fast ununterbrochen gefallen; sie betrugen 1889 nur 59,7 % der Zahl von 1881 (644). Gegenüber dem Durchschnitt 1881/85 hat zu⸗ (+) oder ab⸗ (—) genommen die Zahl der Ent⸗

mündigungsbeschlüsse: 1886 1887 1888 1889 wegen Geisteskrankheit um + 4,? + 8,4 + 13,8 + 7,4, wegen Verschwendung um 10,1 19,8 24,7 31,8.

Kindersterblichkeit. Unter den Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp

red. in Millim

Mullaghmore 766 NNW LA bedeckt Aberdeen. 761 WNW 3 halb bed.

Christiansund 754 NNO. 4 Nebel

stark zugenommen und übersteigt im Westen Irlands Täglich: „Großes Concert“ im Sommergarten 768 mm. Ein Minimum unter 744 mm liegt über .“ Geöffnet von 12 11 Uhr. Täglich Vorstellung im M S Abends bei brillanter elektrischer Näheres die Anschlag mittheilt, im Monat Juni 170 und im Monat Juli 155 neue Ge⸗ fess Rirnigam am u bee ehtesns. zettel. suche um Altersrenten eingegangen; es zeigt sich, daß die Berechtigten, ebietes über Südschweden ostwärts zieht, stürmische ʒ ·ʒ·ʒ . Belle-Alli N . ihre Gesuche geltend machen. Bis zum 31. Juli 1891 sind 2732 Ge⸗ anlassend. Das kühle, veränderliche Wetter hält 8 e-A iance- heater. Freitag: Zum Familien⸗Nachrichten. suche um Altersrenten eingegangen, 2178 Renten bewilligt, 452 Ge⸗ unter diesen Umständen über Deutschland an, auch 8. Male mit durchweg neuer glänzender Ausstattung 1 1— . 1 . in Verhandlung. Die 2178 bewilligten Altersrenten belaufen sich in allen vier Jahren eine Abnahme Bamberg, Kassel, Celle, Frank⸗ traten zahlreiche Gewitter auf. Obere Wolken ziehen siten, Beleuchtungseffectenc. Jung⸗Deutschland preuß. Ceremonienmeister und Kammerherrn Hrn auf die jährliche Summe von 277 071 60 ₰. Hiervon entfallen furt, Hamm, Karlsruhe, Oldenburg, Rostock und Stettin, und zwar Kopenhagen. 749 WSW 3 bedeckt über Süddeutschland aus südwestlichen Richtungen. zur See. Großes Ausstattungs⸗Zeitbild in 4 Akten Grafen Alexander von Keller (Gotha-—Seiten denb 8 1 2 1. P 1 auf die Anstaltl.. 168 171 60 oder doch nahe an 10 %. Dagegen ist in allen vier Jahren bei Ver⸗ Haparanda. 748 2 wolkig ersten Male in Deutschland: Großes Pferderennen Robert Specovius (Mülsen- Königsberg). Frl. 8 Die Renten kommen zu gut 1633 Männern mit 213 253 80 ₰, gleichung mit dem Durchschnitt eine Zunahme zu bemerken in Berlin, St Petersburg 752 2 bedeckt Neeeeeeeehh— auf der Bühne von lebenden Pferden. Marie Bötticher mit Hrn. Gerichts⸗Assessor, p 8 . 1 sich nach ihrem Beruf auf Landwirthschaft und Gärtnerei 811, In⸗ Von den einzelnen Prozeßarten sind die Wechselprozesse von be⸗

9 Finnland, während das bisher über der Nordsee desselben. Anfang 5 ½, der Vorstellung rlguchtung wissenschaftlichen Theater. 11“ 1 welche vor dem Jahre 1821 geboren sind, mehrfach erst nachträglich westliche Winde an der ganzen deutschen Küste ver⸗ 8 .“ suche abgelehnt, 27 Gesuche anderweitig erledigt und 75 Gesuche noch fiel daselbst wieder fast allenthalben Regen und an Dekorationen, Kostümen, Ballets, Waffen⸗Requi⸗ Verlobt: Gräfin Jenny von Keller mit dem Königl 1 auf das Reich 158 900 betrug der Rückgang in Kassel, Oldenburg und Stettin stets über Stockholm . 747 2 Regen Deutsche Seewarte. 7 Bildern) von Ernst Niedt. Im 6. Bilde: Zum berg). Frl. Anna Hunk mit Hrn. Hauptmann 8 1 eric 545 Frauen mit 63 817 80 ₰. Diese Rentenempfanger vertheilen Dresden, Hamburg, München, Nürnberg und Zweibrücken. Moskau. .. 759 1 wolkenlos y“ 8 Im prachtvollen, glänzenden Sommergarten (vor⸗ Prem⸗Lieut. der Reserve Hrn. Heinrich Robolski

Cork, Queens⸗ toww 767 3 halb bed. Cherbourg. 763 2 bedeckt elder 759 3 halb bed. 753 5 Re en mburg. 754 6'halb bed. ¹) winemünde 753 bedeckt Neufahrwasser 753 wolkenl. ²)

aris 7763 heiter

ünster. 758 bedeckt Karlsruhe.. 761. heiter) Wiesbaden. 760 wolkenlos München 762 wolkig

Chemnitz 759 heiter Berlin 9 —. 756 balb bed. stellung 7 ½ Uhr. Regen

Wien 61 Breslau 759 3 wolkenlos 3 wolkig

Fle d'Aix. . 761 O still Regen

Nizza 758 Trieft 757 O 3 wolkenlos

in 3 Akten von

SccooeSSSAn

Theater⸗Anzeigen.

Tessing-Theater. Freitag: Sodoms Ende.

Sonnabend: Die Ehre. Sonntag: Am Tage des Gerichts. 2 7 ½¼ Uhr.

Priedrich - Wilhelmsädtisches Cheater. Freitag: Die Fledermaus. oh. Strauß.

Im Park: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten erfser Gesangs⸗und Inftrumental⸗Künftler. Görß. Musik von Franz Roth und Adolph Ferron.

Anfang des Concerts 6 Uhr. Pariser Leben. Im

Komische Operette 174. Male: Unsere Don Junaus.

Anfang der Vor⸗

Sonnabend im Theater: Park: Großes Parkfest.

nehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement der Residenz): Großes Doppel⸗Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etablissements.

Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters

8 111“

Adolph Ernst-Theater. Freitag: Zum Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav

Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung⸗

Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

(Magdeburg— Berlin). Gräfin Anna von de Schulenburg mit Hrn. Lieut. Freih. von Maltzah (Beetzendorf).

Verehelicht: Hr. Bürgermeister Zimmermann

mit Frl. Ottilie Piétzuch (Woischnik).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lieut. Loren

von Gottberg (Metz). Hrn. Amtsrichter Dr. Geppert (Frankfurt a. O.) Hrn. Baumeiste

Gust. Neubert (Olbernhau). Eine Tochter: Hrn. Apotheker Haake (Halle i. W.) 1

Gestorben: Frau Oberpfarrer Marie Roebenack

(Wetzlar). Hr. Major a. D. Richard Braut (Berlin). Hr. Gutsbesitzer Karl Unverricht (Croischwitz) Hr. Kais. Ober⸗Postdirektor a. D., Geh. Postrath Karl Peterssohn (Breslau)

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Kroll’s Theater. Freitag: Santa Große romant. Oper in 3 Akten von H. E. z S.

Direktion: Emil Thomas.

¹) Gestern Nachmittag Gewitter, Nachts Regen. (Alex: Hr. Kammersänger Büttner als Gast; Musik von Johannes Doebber.

2) Nachmittags Gewitter. witter.

Sonnabend:

³) Gestern Mittag Ge⸗ Bertha: Fr. 1 Victor: Hr. Birrenkoven.) e

r Haideschacht.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30.

Freitag: Zum

8. Male: Im siebenten Himmel.

Gesang in 3 Akten (4 Bilder) von Jean Kren.

In Scene gesetzt

vom Direktor Emil Thomas. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

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Berlin: * Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich)

Posse mit Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Berlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 33.

Fünf Beilagen

dustrie und Bauwesen 348, Handel und Verkehr 155, sonstige Berufs⸗ arten 557, Dienstboten 307.

An Anträgen auf Gewährung von Altersrenten sind bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt eingegangen im Januar 145, im Februar 247, im März 221, im April 114, im Mai 49, im Juni 52, im Juli 63, mithin seit Beginn des Jahres im Ganzen 891. Von diesen entfallen auf das Gebiet der freien Hanse⸗ stadt Lübeck 167, Bremen 192, Hamburg 532. Von den eingegangenen Anträgen sind bis Ende Juli erledigt 859 Anträge, und zwar 755 durch Rentengewährung und 104 durch Ablehnung oder auf sonstige Weise, wie Tod ꝛc. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich diese erledigten Anträge folgendermaßen: Von den 755 Rentenempfängern beziehen: 83 Personen eine Rente von je rund 106,80 (Lohnklasse 1), 185 Personen eine Rente von je rund 135,00 (Lohnklasse I1), 245 Personen eine Rente von je rund 163,20 (Lohnklasse III), 242 Personen eine Rente von je 191,40 (Lohnklasse 1IV). Die Jabressumme der bis jetzt gewährten Renten macht insgesammt 120 142,20 aus. Nach den Be⸗ rufszweigen vertheilen sich die 755 Rentenempfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 58 Rentenempfänger, In⸗ dustrie und Bauwesen 299, Handel und Verkehr 106, sonstige Be⸗ rufsarten 67, Dienstboten ꝛc. 225.

Bei der Landes⸗Versicherungsanstalt Elsaß⸗Lothringen sind bis zum Schlusse des Monats Juli 3008 Altersrenten angewiesen worden. Als nicht begründet wurden bis dahin 929 Anträge abge⸗

11“ 8 u“

sonderem wirthschaftlichen Interesse. Die Zahl dieser Prozesse wird mit der der anhängig gewordenen Ansprüche aus Wechseln im Wesentlichen übereinstimmen, jedoch darf aus der Vermehrung der⸗ selben nicht ohne Weiteres auf eine verschlechterte wirthschaftliche Lage geschlossen werden. Eine solche Vermehrung kann auf bloßer Steige⸗ rung des Wechselverkehrs und diese nicht nur auf lebhafterem Umsatz im Handel und Gewerbe, sondern auch auf vermehrtem Gebrauch des Wechsels in anderen Kreisen der Bevölkerung beruhen. Die Zahl der Wechselprozesse (bei den Amts⸗ und den Landgerichten zusammen⸗ genommen), welche sich in 1888 auf 143 703 und in 1889 auf 151 653 beliefen, hat 1882 gegen 1881 um 10,7 % ab⸗ und von da an fortdauernd zugenommen, sodaß die Zahl von 1889 die von 1881 um 13,9 % übersteigt. Bei Vergleichung mit dem Durchschnitt 1881/85 beträgt die Zunahme 1886: 12 264 oder 9,8 %, 1887: 13 011 oder 10,5 %, 1888: 19 344 oder 15,6 % und 1889: 27 294 oder 22,9 %. Zu beachten ist hierbei, daß von den Wechselprozessen, um welche das Jahr 1889 den Durcchschnitt 1881/85 übersteigt, nicht weniger als 12 679 oder 46,5 % auf die beiden Ober⸗Landesgerichtsbezirke Berlin und Dresden kommen. Eine Abnahme der Wechselprozesse hat in den Jahren 1888 und 1889 nur in den Ober⸗Landesgerichtsbezirken Colmar, Marienwerder, Olden⸗ burg und Stettin, in 1888 auch in Hamburg und Stuttgart, in 1889 in Posen stattgehabt.

Für die anderen Urkundenprozesse außer den Wechselsachen, welche sich in 1888 auf 6592 und in 1889 auf 6385 bezifferten, ist die schon

öffentliche Gesundheitspflege während des Jahres 1899, welche in einem Sonderabdruck im Verlage der „Deutschen Medizinal⸗ Zeitung“ erschienen sind, dürfen die Untersuchungen ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen, welche Hr. Regierungs⸗Rath Dr. Rahts über die Ursachen der hohen Kindersterblichkeit in Berlin und anderen deutschen Städten angestellt hat und welche sich zu einer dringenden Mahnung gestalten, im Interesse der öffentlichen Wohlfahrt auch hier auf Abhülfe bedacht zu sein. Aus einer Anzahl von Tabellen über die Säuglings⸗ sterblichkeit in verschiedenen Ländern und Städtegruppen, welche Hr. Dr. R. aufgestellt, ist zu ersehen, daß die deutschen Städte, wenn man diejenigen der drei westlichsten Pro⸗ vinzen Preußens (Rheinland, Westfalen, Hessen) ausnimmt, unter allen Städtegruppen europäischer Staaten, soweit bezügliche Nachrichten vorliegen, die höchste Säuglingssterblichkeit haben, worauf die Städte Ungarns und die des gesammten Deutschen Reichs und dann erst diejenigen Italiens, Belgiens, Frankreichs u. s. w. folgen; innerhalb Deutschlands starben jedoch verhältnißmäßig die meisten Säuglinge im Königreich Sachsen, in Bayern und Württemberg, demnächst in den östlichen Provinzen Preußens, in Baden und Elsaß Lothringen, die wenigsten im Großherzogthum Hessen und in den westlichen

rovinzen Preußens. Auch beim Vergleich ganzer europäischer

taaten untereinander findet man auf den R.'schen Tabellen einige deutsche Staaten obenan, während unsere nordischen Nachbarn in Schweden, Dänemark und Norwegen die geringste Säuglings⸗