3. —
In Wald bei Solingen baben, wie der „Vorwärts“ be⸗ richtet, in der Gießerei von Berg u. Komp. die Former wegen Lohn⸗ und sonstiger Differenzen die Arbeit niedergelegt.
Aus Braunschweig schreibt man der „Mgdb. Ztg“ unter dem 14. d. M.: Es ist bekannt, daß man den Soziald emokraten in einigen Orten des Herzogthums Räume zu Versammlungen ꝛc. ver⸗ weigert. Diese Maßregel treibt die „Genossen“ ins Freie. Dies ist z. B. in Langelsheim, einem braunschweigischen Ort an der preußischen Grenze, der Fall gewesen. Dort erbaute man für die Tagung unter freiem Himmel eine Rednerbühne. Wegen dieser Uebertretun wurde den be⸗ treffenden Arbeitern eine Geldstrafe zudiktirt. — Um der „Herberge
eimath“, sowie den geplanten Bauten eines Erangelischen Ver⸗
auses und eines Vereinshauses für den Arbeiterverein ein Paroli biegen, erwägt man in hiesigen sozialdemokratischen Kreisen ernst⸗ haft die Frage, ob nicht eine große Centralherberge hier z errichten sei. Wahrscheinlich wird die Angelegenheit der nächste sozialdemokratischen Volksversammlung unterbreitet werden.
Wie der „Schles. Zta.“ aus Waldenburg bherichtet wird, begt der sozialdemokratische Bergarbeiterführer Siegel die Absicht, in nächster Zeit dem dortigen Revier einen Besuch abzustatten, um in Bergarbeiter⸗Versammlungen eine energische Agitation für den Deutschen Bergarbeiter⸗Verband zu eröffnen.
Aus Harburg wird dem „Hann. Cour.“ berichtet, daß die Arbeiter der dortigen staatlichen Eisenbahnwerkstatt seit einigen Tagen durch angeschlagene Plakate aufgefordert werden, soweit sie einem sozialdemokratischen Verein angehören, dort ihrch Austritt zu erklären, anderenfalls sie entlassen werden. Gleichzeitig wird auf die bekannten Kaiserlichen Erlasse hbingewiesen und gesagt, aß Seine Majestät der Kaiser es übernommen habe, für das Wohl der Arbeiter zu sorgen.
Aus Paris wird der „Köln. Ztg.“ telegraphisch gemeldet, daß die Karrenführer in einer Versammlung am Sonnabend in der Arbeiterbörse beschlossen haben, den Ausstand zu erklären. Sie ver⸗ langen eine Lohnerhöhung und weigern sich, selbst ihre Karren zu laden. Abordnungen wurden ernannt, welche mit den Fuhrherren ver⸗ handeln sollen. Die Erdarbeiter verharren im Ausstand.
Kunst und Wissenschaft.
0. bis 12.
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Aagust hat in Freiberg i. S. die versammlung der Deutschen geologischen esellschaft getagt. Uater den Mitgliedern und Gästen, die sich großer Zahl eingefunden hatten, nennt das „Dresd. Journ.“ die erren Prof. Dr. H. Bücking⸗Straßburg i. E, Prof. Dr. W. Dames⸗ in, Prof. Dr. K. von Fritsch⸗Halle a. S., Prof. Dr. E. Geinitz⸗ Prof. Geh. Hofrath Dr H. B. Geinitz⸗Dresden, Ober⸗Bergrath Dr. Hauchecorne⸗Berlin, Staatsgeolog E. Hussak⸗St. Paulo (Brasilien), Prof. Dr. A. von Koenen⸗Göttingen, Prof. Dr. G. Laube⸗Prag, Prof. Dr. Th. Liebisch⸗Göttingen, Landesgeolog Prof. Dr. K. A. Lossen⸗ Berlin, Prof. Dr. A. Molengraff⸗Amsterdam, Geheimer Bergrath Drof. Dr. F. Römer⸗Breslau, Prof. Dr. H. Vater⸗Tharand, Prof. J. H. L. Vogt⸗Christiania, Geheimer Bergrath Prof. Dr F. Zirkel⸗ Leipzig. Prof. von Calker⸗Groningen, Prof. Dr. Holz⸗ apfel⸗Aachen, Prof. Dr. Wichmann⸗Utrecht und Prof. Dr. Haas⸗Kiel. Bei der feierlichen Eröffnung, welche am Montag, Morgens 9 Uhr, in der Aula der Berg⸗Akademie stattfand, begrüßte zunächst Hr. Berg⸗ rath Prof. Dr. Stelzner die von Nab und Fern erschienenen Theil⸗ nehmer mit warmen Worten, in welchen er die Wahl Freibergs zum Orte der diesmaligen Jahresversammlung dadurch als begründet erklärte, daß die Stadt gewissermaßen die Wiege der Geologie sei und die Verbindung des Bergbaues mit der geologischen Wissen⸗ schaft berstelle. Im weiteren Verlaufe legte der Redner Bericht über die Geschäftsführung ab und sprach den Behörden des Staates und der Stadt seinen Dank aus für deren freundliches Ent⸗ gegenkommen. Nachdem man die im Laufe des vergangenen Jahres verstorbenen Mitglieder, darunter auch den Mitbegründer der Deutschen geologischen Gesellschaft, Freiherrn von Beust, durch Erheben von den Sitzen geehrt hatte, wurde Hr. Geheimer Hofrath Geinitz zum Vor⸗ sitzenden der Montagsversammlung gewählt. Es folgte alsdann eine Begrüßungsansprache Seitens des Hrn. Bergraths Prof. Dr. Weisbach im Namen der sächsischen Regierung und des Berg⸗ männischen Vereins, weiter ein herzlicher Willkommensgruß des Hrn. Bürgermeisters Dr. Böhme sowie eine Ansprache des Hrn. Prof. Dr. Siegert im Namen der geologischen Landesuntersuchung; endlich wurde einstimmig Straßburg i E. zum Versammlungsort für das nächste Jahr gewählt und zugleich beschlossen, bei dieser Stadt sofort telegraphisch anzafragen, selbiger die Ausführung dieses Beschlusses genehm sei. Den Schlusß der Eröffnungssitzung der Versammlung bildete d B Landesgeologen Hrn. Dr. Beck über Plauenschen Grundes bei Dresden, Beckens.“ Nach dieser Darstell hlenflö es Plauenschen Grundes nicht, was man früher allgemein ann Steir kohlen⸗ formation, sondern dem Rothliegenden angehören, eine Ansicht, gegen die Hr. Geh. Hofrath Geinitz sich aussprach. Gegen 12 Uhr Mittags wurde die Versammlung durch den Vorsitzenden geschlossen. Am Tage vor der Eröffnung der Versammlung war — gewissermaßen als Vor⸗ bereitung für die Darlegungen des Hrn. Dr Beck — eine Exkursion nach Tharandt und Plauen unternommen worden, gelegentlich welcher die Theil⸗ nehmer die Porphyre, Basalte und cenomanen Sandsteine, ferner die inter⸗ essanten Pechsteinvorphyre und versteinerungsreichen Quadersandsteine, die silurischen Thonschiefer und Diabasgänge, sowie endlich das Rothliegende, die Syenitbrüche und den Plänerkalk bei Plauen in Augenschein nahmen. — Im Laufe des Nachmittags des ersten Sitzungstages besichtigte die Deutsche geologische Gesellschaft zunächst die Schachtanlage und die Aufbereitung der Grube „Himmelfahrt“ unter Führung der Hern. Ober⸗Bergrath Bilharz und Direktor Hoff mann. Später wurde noch den Muldener Hütten und den Quarzporphyrgängen ein Besuch abgestattet. Am Abend fand eine gesellige Vereinigung im Freiberger Stadtpark statt. — Am Dienstag, 11. d. M., dem zweiten Sitzungstage, fanden sich zunächst diejenigen Herren, die sich an der nach Böhmen in Aussicht genommenen Exkursion zu be⸗ theiligen beabsichtigten, in der Aula der Königlichen Bergakademie ein, woselbst Hr. Berg rath Stelzner einige Mittheilungen über die Tour veröffentlichte; auch waren dort vierzig große Photographien ausgestellt, welche die geologischen und landschaftlichen Schönheiten der Gegend veranschaulichten. Gegen 9 Uhr Vormittags stattete eine große Anzahl Mitglieder dem Dom und insbesondere der Kurfürsten⸗ gruft, der Eoldenen Pforte und dem Grabe Werner'’s einen Besuch ab. Die eigentliche Sitzung fand um 9 ⅛ Uhr statt und wurde durch Hrn. Geheimen Rath Professor Dr. Römer⸗Breslau eröffnet. Zunächst kamen verschiedene geschäftliche und interne An⸗ gelegenheiten zur Besprechung und Erledigung; alsdann folgten einige kurze Vorträge von verschiedenen Theilnehmern der Jahresversammlung; Hr. Professor von Koenen⸗Göttingen sprach über Sandsteinhügel im norddeutschen Diluvium, Hr. Professor von Calker⸗Groningen über nordische Geschiebe aus Schweden und Esthland — dem Cambrium und Silur angehörig, und endlich Hr. Professor Dr. Dames⸗Berlin über Nummulitenfunde in der Umgegend von Berlin. — Der Nachmittag des zweiten Sitzungstages war zurächst durch ein im engeren Klreise veranstaltetes Festessen ausgefüllt, welches durch Hrn. Geheimen Ober⸗Bergrath Dr. Hauchecorne⸗Berlin mit einem Toast auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König von Sachsen eröffnet wurde. Am Abend leisteten die Mitglieder der geologischen Versammlung einer Einladung des Bergmännischen Vereins Folge und wohnten dem von der Jägerkapelle ausgeführten, im Brau⸗ bofsaale veranstalteten Concerte bei, welches durch zahlreiche Trink⸗ sprüche und Kommerslieder eine freundliche Abwechslung erhielt und die Festtheilnehmer bis in die frühen Morgenstunden vereinigte. — Die am Mittwoch abgebaltene dritte Sitzung wurde durch den Vor⸗ v vg Hrn Professor von Koenen⸗Göttingen Morgens 9 Uhr er⸗ öffnet. Zu Beginn derselben richtete Hr. Ober⸗Finanz⸗Rath Förster, als Vertreter des Königlich sächsischen Finanz⸗Ministeriums, Worte
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der Begrüßung an die Versammlung; hiera gab Hr. Landesgeolog Dr. Sauer einige Erläuterungen zu der für den Nachmittag in Aussicht genommenen Exkursion nach dem Flöhathale und der Augustusburg. So⸗ dann folgte eine Reihe wissenschaftlicher Vorträge: Hr. Dr. Oppen⸗ heim⸗Berlin sprach über die „fossile brackische Fauna des nordwestlichen Ungarn“, Hr. Sektionsgeologe Dr. Hazard⸗Leipzig über „die Geologie und ihre Beziehungen zur Landwirthschaft.“ Aus den weiteren Vorträaen seien noch hervorgehoben die Darlegungen des Hrn. Professors Dr. Vogt⸗Christiania über „die Erzlagerstätten, gebildet durch magnetische Differentiation in basischen Eruptivgesteinen“, und des Hrn. Professors Dr Uhlig⸗Prag über „Kaukasische Juraformation“; ferner sprach Hr. Bergmeister a. D. Dr. Koßmann⸗Berlin über „Aufgaben und Ziele der Mineralchemie“ und Hr. Privatdozent Dr. Pohlich⸗Bonn unter Vorzeigung einiger Photographien und seltener Mineralien über seine neuen „Untersuchungen auf dem rheinischen Vulkangebiete“. — Hiermit fanden die Verhandlungen der 38. Jahresversammlung der Deutschen geologischen Gesellschaft in Freiberg ihren Abschluß. Bei der am Nachmittag unternommenen Exkursion wurde das Gneis⸗ und Thonschiefergebiet bei Hennersdorf, auf dem Schloß Augustusburg der Porphyr mit seiner Fluidalstruktur, sowie die in jener Gegend vorkommenden, mit Quarz und grünem oder bläulichem Flußspat gemengten Porphyrbreccien besichtigt. — Am Donnerstag früh verließen die Mitgliederdie Stadt Freiberg, um eine Tour nach Böhmen und der sächsischen Schweiz anzutreten.
Land⸗ und Forstwirthschaft. 1. 8 Ernte⸗Aussichten. ..“
(F) Vom 23. Juli bis 11. August sind nach den meteorologischen Beobachtungen in Jütland 113 mm und auf den Inseln 78 mm Regen gefallen, während resp. 46 und 40 mm normal sind. Daß die Aussichten für die Ernte unter diesen Umständen nicht günstige sind, ist selbstverständlich Das Ackerheu ist mit vereinzelten Ausnahmen eingebracht, von Wiesenheu liegt aber noch außerordentlich viel im Freien, vnd ist es in so hohem Grade ausgewachsen, daß es bedeutend on Werth verloren hat. Die Roggenernte ist in vollem Gange. Wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse ist auf vielen Stellen das Mähen ausgesetzt worden, da aber der stark niedergeschlagene Roggen sehr rvon Unkraut überwuchert wurde und theilweise auch auszuwachsen be⸗ gann, so hat man doch mit der Ernte beginnen müssen. Die Be⸗ nutzung von Mähmaschinen ist nicht nur aus dem angegebenen Grunde, sondern auch wegen des durchweichten Bodens unmöglich. Außer Roggen ist auch schon etwas Weizen und sechszeilige Gerste gemäbt, aber auch diese Getreide⸗ arten liegen stark niedergeschlagen. Das Land aber, als Ganzes genommen, erwartet eine gute Ernte, wenn es möglich wird, sie gut unter Dach und Fach zu bekommen. In der Regel stehen die Saaten gut, und giebt es auch nicht so viel Stroh wie im vorigen Jahr, so dürfte es um so mehr Korn geben, denn die Aehren sind groß und voll. Die Wurzelfrüchte stehen sehr kräftig, die Weiden haben üppigen Graswuchs, über die Kartoffeln aber wird geklagt.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. Egypten.
Der internationale Quarantänerath zu Alexandrien bat am 29. Juli 1891 beschlossen, auf die Ankünfte aus den Häfen Mersina und Tripolis das Cholera⸗Quarantäne⸗Reglement nicht mehr in An⸗ wendung zu bringen, dieselben vielmehr nur einer ärztlichen Besichti⸗ gung zu unterwerfen. (Vergl. „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 183 vom 6. August 1891.)
Schweden.
Laut Bekanntmachung des Königlich schwedischen Kommerz⸗ Kollegiums vom 6. August 1891 gelten folgende Gebiete als von der Cholera befallen: Die asiatische Türkei, die Häfen am Rothen Meere, die Häfen im britischen Ostindien, Chalon in Cochinchina. Tongking,
O
die Philippinen, China und Japan, Wladiwostok in Ostsibirien sowie
Salta in der Argentinischen Republik. “
Handel und Gewerbe. Tägliche Wagengestellung für Koblen und K. an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Kuh am 15. d. M. gestellt 10 zeitig gestellt 2
In Ob rechtzeitig geft nicht rechtzeitig g
Berlin, 15. August. (Wochenbericht füͤr Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) 12. Kartoffelmehl 24 ½ —26 ℳ, lIa. Kartoffelstärke 24 — 26 ℳ, IIa. Kartoffelmehl und ärke 22 — 24 ℳ, gelber Syruy 29 — 30 ℳ Capillair⸗Export 31 — 31 ½ ℳ, Capillair⸗Sprup 30 ½ — 31 ℳ, Kartoffelzucker Cavillair 30 — 31 %, do. gelber 29 —- 350 ℳ, Rum⸗Couleur 36 — 37 ℳ, Bier⸗Couleur 36 — 37 ℳ, Dertrin, gelb und weiß, Ia. 31 ½ — 32 ½ ℳ, do. sekunda 27 — 29 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 44 — 46 ℳ, Weizenstärke (großst.) 48—49 ℳ, Hallesche und Schlesische 48 — 50 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 48 49 ℳ, do. (Stücken) 46 — 47 ℳ, Mais⸗Stärke 33 — 34 ℳ, Schabe⸗ stärke 33 — 35 ℳ, Victoria⸗Erbsen 20 — 23 ℳ, Kocherbsen 19 — 22 ℳ, grüne Erbsen 19 — 22 ℳ, Futtererbsen 18 — 19 ℳ, Leinsaat 27 — 28, Linsen, große 38 — 50, do. mittel 30 — 38, do. kleine 24 — 30 ℳ, gelb. Senf 24 — 32. ℳ, Kümmel 34 — 40 ℳ%, Mais loco 16 — 17, , Pferde⸗ bohnen 16 — 17 ℳ, Buchweizen 17 — 20 ℳ, inländische weiße Bo 22 — 24 ℳ, weiße Flachbohnen 24 — 27 ℳ, ungarische B 23 ℳ, galizisch: und russische Bohnen 19 — 21 ℳ, Wicken 13 ½ — 14 ½ ℳ, Hanfkörner 23 — 25 ℳ, Leinkuchen 17 ½ — 18 ½ ℳ, Weizenschale 13 ½ — 14 ½ ℳ, Roggenkleie 14 — 15 ℳ, Rapskuchen 14 — 15 ℳ, Mol blauer 48 — 54 ℳ, do. weißer 60 — 74 ℳ, Hirse, weiße 21—2 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.
— Unter dem 3. d. M. ist zwischen der Kaiserlich gierung und der Deutsch⸗Ostafrikanischen Ges ein Vertrag abgeschlossen worden, wonach die genannte die Verpflichtung übernimmt, bis zum 1. November d J. die Kon⸗ stituirung einer Eisenbahn⸗Gesellschaft herbeizuführen, deren Gegenstand der Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Tanga nach Korogwe (unter 50 9“ 40“ s. Br. und 380 26“' ö.. L. cam Pangani⸗Fluß gelegen) sein soll. Diese Gesell⸗ schaft hat sich imwischen, wie bereits in Nr. 184 d. Bl. vom 7. d. M. „nach Schluß der Redaktion“ mitgetheilt wurde, konstituirt. Sie trägt den Namen „Eisenbahn⸗Gesellschaft für Deutsch⸗ Ostafrika (Usambara⸗Linie)“ und hat den Zweck: in Deutsch⸗ Ostafrika Eisenbahnen und etwa dazu dienliche Hafenanlagen zu bauen, auszurüsten, zu erwerben und zu betreiben oder betreiben zu lassen, bei anderen Eisenbahn⸗Unter⸗ nehmungen sich zu betheiligen, Lagerbäuser zu errichten und über die in Verwahrung genommenen Güter Lagerscheine auszu⸗ stellen, sowie Ländereien zu verwerthen. Zunächst wird die Gesell⸗ schaft die gedachte Eisenbahn Tanga — Korogwe bauen. Das Grund⸗ kapital ist vorläufig auf 2 Millionen Mark, eingetheilt in 1500 An⸗ theile zu je 1000 ℳ und 2500 Antheile zu je 200 ℳ festgesetzt. Die Hauptversammlung kann über die Erhöhung des Grund⸗ kapitals bis zu 15 Millionen Mark beschließen. Zum Vor⸗ stand ist der Direktor der Deutsch⸗Ostafrikanischen Gesellschaft, Lucas, zum Vorsitzenden des Verwaltungsrathes Bankier Karl von der Heydt und zum stellvertretenden Vorsitzenden des Verwaltungs⸗ raths Geheimer Kommerzien Rath W. Oechelhäuser gewählt. Die Gesellschaft beabsichtigt, auf Grund des §. 8 des Reichsgesetzes vom 15. März 1888 Korporationsrechte zu erwerben.
— Am Freitag Nachmittag traten hier in Berlin eine Anzahl Bank⸗ und Maklerfirmen zu einer freien Konferenz zusam⸗ men, um die von verschiedenen Seiten gemachten Vorschläge zur Ab⸗ änderung des z. Zt. beim Austausch von Schlußscheinen über Zeitgeschäfte beobachteten Verfahrens zu erörtern. Man war darüber einig, daß die bisherige Praxis reformbedürftig sei, und daß als wirksamstes Mittel zur Verhütung von Mißbräuchen
48—
Post über Ostende vom 15. d. M. ausgeblieben.
sich die Errichtung einer Central⸗Sammelstelle für die Einlieferung und den Austausch sämmtlicher Schlußnoten bei der Bank des Ber⸗ liner Kassenvereins empfehle. Der Kassenverein erbot sich bereit⸗ willigst zu jeder Unterstützung, welche man von ihm wünschen würde, was allseitig dankbar angenommen wurde. Einverstanden war man über die Nothwendigkeit, daß alle Schlußscheine in solcher Form unterschrieben werden müßten, daß der Schlußschein⸗ Austausch zugleich eine schriftliche Geschäftsbestätigung ent⸗ halte, sowie darüber, daß der Austausch in verschlossenen Couverts zu erfolgen habe, damit die einzelnen Geschäfte nicht bekannt würden. agegen gingen die Ansichten darüber auseinander, ob ein solcher Austausch obligatorisch zu machen, und dem zufolge eine Aenderung der Börsenbedingungen in das Auge zu feassen fei, ebenso darüber, bis zu welchem Zeitpunkt der Austausch beendet sein müsse. Zur nockmaligen Erörterung dieser Frage und eventuellen Arsarbeitung der Details wurde eine aus der Bank des Berliner Kassenvereins, dem Berliner Börsen⸗Handels⸗ verein, dem Berliner Maklerverein, der Deutschen Bank, der Direk⸗ tion der Diskonto⸗Gesellschaft, sowie den Firmen S. Bleichröder und Kopetzky u. Co. bestehende Kommission niedergesetzt, welche die Er⸗ gebnisse ihrer Berathungen der Sachverständigen⸗Kommission der Berliner Fondsbörse und einer zu diesem Zwecke später einzuberufenden Versammlung aller am hiesigen Fondsgeschäft Betheiligten unter⸗ breiten wird.
— Der „Köln. Ztg.“ zufolge erzielte der Barmer Bank⸗ verein im ersten Halbjahr des neuen Geschäftsjahres einen Rein⸗ gewinn von 310 899 ℳ, welcher nach den satzungsmäßigen Abzügen einer Jahresdividende von 5 % entspricht. — Die Zeitungsmeldung, daß das Westfälische Kokessyndilat eine zehnprozentige Be⸗ triebseinschränkung beschlossen habe, wird derselben Zeitung von zu⸗ ständiger Seite als unrichtig bezeichnet.
— Bei der von der Königlichen Eisenbahndirektion (linksrheinischen) zu Köln auf Sonnabend ausgeschriebenen Sub⸗ misssion von 12 200 t Stahlschienen und 17 000 t Quer⸗ schwellen für einen zweijährigen Bedarf waren, wie „W. T. B.“ nach der „Köln. Volksztg.“ meldet, von deutschen Werken Mindest⸗ fordernde für Schienen: der „Aachener Hüttenactienverein“ zu 115,50 ℳ, Gebrüder Stumm in Neunkirchen und die „Burbacher Hütte“, welche zum ersten Male Schienen anbot, zu 116 ℳ% pro Tonne. Englische Werke forderten 121 ℳ frei Ruhrort. Für Schwellen waren Mindest⸗ fordernde: Noether in Mannheim, Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb „Phönix“, der „Aachener Hüttenverein“ und die „Gute Hoffnungshütte“ zu 115 ℳ pro Tonne ab Werk. Ein englisches Werk bot einen Theil der ausgeschriebenen Schwellen zu 114 ℳ pro Tonne frachtfrei und zollfrei Herbesthal an.
Bei der Submission in Erfurt waren auf 16 380 t Stahl⸗ schienen und 2323 t flußeiserne Schwellen Mindestfordernde für Schienen: die „Dortmunder Union“, der „Hörder Bergwerks⸗ und Hüttenverein“ und das Stahlwerk „Hoesch“ in Dortmund mit 115 ℳ, die Rheinischen Stahlwerke in Meiderich mit 114,80 ℳ, die Aktien⸗ gesellschaft „Phönix“ in Laar mit 114,75 ℳ; ferner für Schwellen: die Oberschlesische Eisenbahn⸗Bedarfs⸗Aktiengesellschaft mit 110 ℳ, sämmtlich pro Tonne ab Werk.
Essen a. d. Ruhr, 15. August. (W. T. B.) In einer Ver⸗ sammlung des Steele⸗Mühlheimer Kohlenverkaufsvereins machte, wie die „Rbeinisch⸗Westfälische Zeitung“ meldet, der Vorstand die Mittheilung, daß von der gesammten Förderung bis zum 1. Juli 1892 fast 90 % verkauft seien. Die Nachfrage sei dauernd rege, sodaß auch die noch verbleibenden 10 % bald vergriffen sein würden.
Leipzig, 15. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per August 4,00 ℳ, per Sep⸗ tember 4,00 ℳ, per Oktober 4,00 ℳ, per November 4,05 ℳ, per Dezember 4,05 ℳ, per Januar 4,05 ℳ, per Februar 4,05 ℳ, per März 4,05 ℳ, per April 4,05 ℳ Umsatz 465 000 kg. Behauptet.
Wien, 17. August (W. T B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 6. August bis 12. August 793 822 Fl., Mindereinnahme 141 012 Fl.
London,. 15. August. (W. T. B.) An der Küste 11 Weizen⸗
ladungen angeboten.
— 17. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 8. bis 14. August: englischer Weizen 443, fremder 72 600, englische Gerste 233, fremde 28 406, englische Malz⸗ gerste 20 088, fremde —, englischer Hafer 484. fremder 100 329 Orts., englisches Mebhl 13 563. fremdes 49 432 Sack.
Belgrad, 15. August. (W T. B.) Es betrugen die Ein⸗ n der Serbischen Tabackregie im Monat Juli 1891
Fr. und für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1891 22 Fr., gegen die entsprechende Zeit des Vorjahres 3 Fr., mithin mehr 654 188,49 Fr. betrugen die Einnahmen der Serbischen Salzregie im Fuli 1891 268 164,04 Fr. und für die Zeit vom 1. Januar uli 1831 1 697 661,82 Fr., gegen die entsprechende Zeit des
19 449,95 Fr., mithin mehr 178 211,87 Fr. w⸗York, 15. August. (W. T. B.) Der Börsenverkehr war
bei sehr fester Tendenz. Der Umsatz von Aktien betrug
ück. Der Silbervorrath wird auf 5 Millionen Unzen
=
b1.
B8. 21 25°☛ —
Werth der in der vergangenen Woche
en betrug 9 947 423 Dollar gegen 9 835 6
che; davon für Stoffe 2 637 163 Dollar gegen 2 541
Vorwoche.
Der gestrige Getreidemarkt war ükeraus aufgeregt, die Preise stiegen außerordentlich, hauptsächlich in Folge des Gerüchtes, daß Deutschland die Aufhebung der Getreide⸗Einfuhrzölle beabsichtige und das Bedürfniß Frankreichs an Getreide größer sei, als man bisher erwartete. Am Schluß war die Börse fest, 4 ½ bis 5 ½ höher als beim Beginn. Roggen ruhiger, jedoch etwas gestiegen. Der Chicagoer Getreidemarkt war ebenfalls sehr lebhaft, die Preise schwankten, Sglnß aber fest, 6 ⅝ bis 7 ¼ höher; Mais am Schlusse fest, 2 ⅜ bi
3 höher.
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Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Köln ist die erste englische Pof O e Grund: Verspätung des Schiffes.
Bremen, 15. August. (W T. B.) Norddeutscher Lloyd. Die Dampfer „Bayern“ und „Berlin“ sind beute von Ant⸗ werpen abgegangen. Der Dampfer „Hohenstaufen“ ist gestern in Aden angekommen. Der Dampfer „Leipzig“ ist heute von Lissabon abgegangen. Der Dampfer „Hannover“ ist gestern von Vigo abgegangen. Der Dampfer „Weimar“ hat gestern Dover passirt.
— 16. August. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Elbe“, am 5. August von Bremen und am 6. August von Southampton abgegangen, ist am 15. August Morgens in New⸗York angekommen.
Hamburg, 15. August. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ nische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Die Post⸗ dampfer „Rugia“ und „Gothia“ sind heute, ersterer Morgens in New⸗York, letzterer Nachmittags bei den St. Gathlinen⸗ Inseln angekommen.
— 16. August. (W. T B.) Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ ist, von Hamburg kommend, gestern Nachmittag in New⸗York eingenoffen. Der Postdampfer „Slavonia ist, von Hamburg kommend, gestern Nachmittag in New⸗York ein⸗ getroffen.
London, 15. August. (W. T. B.) Der Uniondampfer „German“ ist heute auf der Heimreise in Southampton an⸗ gekommen. — Der Castle⸗Dampfer⸗Dunbar Castle⸗ hat am Freitag auf der Ausreise die Kanarischen Inseln passirt. Der Castle⸗Dampfer „Methven Castle“ ist heute auf der Heimreise in London angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ ist heute auf der Ausreise von Southampton abgegangen. De Castle⸗Dampfer „Dunottar Castle“ ist heute auf der Heimreise in London angekommen.
Theater und Musik. Lessing⸗Theater.
Am Sonnabend fand die erste Aufführung des Schausvpiels „Gleiches Recht“ von Reinhold Ling unter Anerkennung von Seiten des Publikums statt, — für einen bisber unbekannten Bühnen⸗ dichter ein Erfolg, der aber nicht in allen Stücken die Zustimmung Urtheilsfähiger finden kann. 8 8
Der Titel „Gleiches Recht“ weist schon einigermaßen auf den Inhalt des Stückes hin, in welchem der Verfasser den Gegensatz moderner sozialer und wirthschaftlicher Anschauungen mit den alther⸗ gebrachten Meinungen und Grundsätzen darzustellen unternimmt. Das in letzter Zeit von den Bühnendichtern mit Vorliebe behandelte Thema, das Verhältniß zwischen dem Arbeitaeber und den Arbeit⸗ nehmern, wird hier in einem eng zusammengefügten Zeitbilde von Neuem erörtert 56 6 In dem Berg⸗ und Hüttenwerk des Freiherrn von Hellborn ist ein Ausstand ausgebrochen, bei welchem der edle und hochgesinnte Arbeiterfreund Karl Fels die undankbare Vermittlerrolle über⸗ nimmt. Als Fels für seine menschenfreundlichen Zwecke die Hülfe und auch die persönliche Zuneigung der einzigen Tochter des Freiherrn Julie gewinnt, keimt im Herzen der Arbeiter gegen ihren Freund und Helfer die giftige Blüthe des Mißtrauens empor, die eine tödtliche Frucht, eine schwere Blutthat. zeitigt. Der Märtyrertod des Arbeiterapostels stimmt die erhitzten Gemüther der kämpfenden Parteien versöhnlich und führt den bis dahin ver⸗ gebens erfehnten und erstrebten Frieden herbei. 1
Die Personen, welche bei dieser Ausstandsbewegung in den Vordergrund treten, sind charakteristisch nicht von denen unterschieden, die bei der Erörterung desselben Problems schon öfter auf der Bühne erschienen sind, wie z. B. der reiche, starrsinnige Fabrikbesitzer und seine einzige Tochter, welche zu dem idealen Arbeiterfreund in Liebe entbrennt. Fur den Schluß hat der Verfasser der Novität jedoch eine neue Variante gefunden; anstatt der Hockzeitsfackel, die sonst der Vereinigung des Arbeiterapostels mit der vornehmen Fabrikantentochter mild und versöhnlich voranleuchtet und auch den hitzigen streitenden Parteien Ruhe bringt, winkt hier dem Helden Karl Fels die Todes⸗ dämmerung. Eine eingehende, liebevolle Charakterzeichnung, welche den springenden Quell des Seelenlebens zur Anschauung brächte, ist kaum einer der vielen Personen des Schauspiels gewidmet; die Persönlich⸗ keit verschwindet zumeist unter der anschwellenden Redefluth und erscheint dann nur als Sprachrohr weitläufiger sozial⸗ politischer Auseinandersetzungen des Verfassers; diese Wahr⸗ nehmung drängte sich hbesonders im ersten und vierten Akte auf, während in den beiden Mittelakten das stärker pulsirende dramatische Leben die Schwäche der Charakterzeichnuag mehr verdeckte. In den beiden letztgenannten Akten, in denen eine Arbeiterversammlung und
as Leben und Treiben in dem armseligen Heim einer ausständigen Arbeiterfamilie Gestalt gewinnt, giebt der Verfasser einige Proben scharfer Beobachtungsgabe; man muß überhaupt hervorheben, daß der Verfasser in den Scenen Tüchtiges leistete, in welchen der kluge Verstand und geistige Ueberlegung die bewegenden Kräfte bilden; während immer, wenn feinere Seelenregungen oder tiefes leidenschaftliches Empfinden gezeichnet werden soll, die poetische Kraft dem Verfasser vollständig versagt ist. — Nach der Krone des ächten Dichters hat der Verfasser zwar die Hand ausgestreckt, aber er hat sie nicht zu erfassen vermocht, denn sie wird nur dem zu Theil, der die Blütben reiner und tiefer menschlicher Empfindung in folgerichtiger Entwickelung vor die Seele zaubern kann.
Die Einheitlichkeit der Handlung kommt zuweilen der Größe des gewählten Stoffes gegenüber ins Schwarken. Man ist geneigt, die vier Akte des Stücks als vier scenische Bilder nebeneinander zu betrachten; erst die Phankasie des Zuschauers kann sie in eine innigere Verbindung bringen. Der Kampf zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeitern setzt zuerst als springender Punkt ein, erleidet aber später eine Ver⸗ schiebung, und dann tritt einerseits der Widerstreit zwischen dem Arbeiterapostel und den Arbeitern, andererseits das leidvolle Schwanken der Tochter zwischen der Liebe zu ihrem Vater und zu dem edlen Kämpfer Karl Fels in den Vordergrund. Die Theil⸗ nahme der Zuschauer wird dadurch unterbrochen und zum Theil auf⸗ gehoben, doch fand der Verfasser durch ein gewisses theatralisches Geschick in seinen beweglichen Auseinandersetzungen sodzialer Natur immer wieder fesselnde und anregende Wendungen
Die Einstudirung des Stücks zeugte von großer Sorgfalt, welche in besonders hobem Grade in der Bewegung der Massenscenen des zweiten und dritten Aktes in die Augen fiel. Die Arbeiterversamm⸗ lung machte in ihren durchaus charakteristischen Einzelerscheinungen wie in ihrer bewegten grollenden Gesammtheit einen überraschend natürlichen urd lebendigen Eindruck; eine dästere Stimmung lagerte über dem ärmlichen Heim des Arbeiters, in welches; bei bereiabrechen⸗ der Abenddämmerung die empörten feiernden Arbeitermassen dringen, bis die hochgehenden Wogen des Aufruhrs durch vergossenes Blut ge⸗ dämpft werden. Die Hauptrolle des Stücks, den Arbeiterfreund Karl Fels, spielte ein hier schon bekannter Gast, Hr. v. d. Osten, natürlich und schlicht; in der schnellen Rede manchmal zu natürlich, sodaß dem dahinströmenden Fluß der Worte einige Male schwer zu folgen war; in seinem ganzen Wesen trat mit besonderer Betonung der Kämpfer für Ideale hervor; den feurigen L.ebhaber vermochte er weniger überzeugend zu gestalten. Frl. Sauer gab die anmuthige Julia liebenswürdig und mit zarter Zurückhaltung; weniger gelang der Darstellerin das Hineinwachsen des jungen verzärtelten Edelfräuleins in ein Heldenmädchen, das dem Klärchen in Goethe's „Egmont“ ähnlich sein würde. — Ganz vertrefflich charakterisirten Fr. von Pöllnitz und Fr. Petri in Manieren und Mienenspiel die stets versöhnlich zwischen dem ungerothenen Sohn und dem fleißigen Mann stehende einfache Arbeiterfrau Pelzing und die junge Tochter, die Fabrikarbeiterin Marie, welche mit ihrem kargen Wochenlohn der ganzen Familie durchhelfen muß. Die ver⸗ schiedenen Arbeitertvypen fanden tüchtige Darsteller; so der alte, ehr⸗ liche Pelzing, der von Hrn. Höcker mit rührender Schlichtheit ge⸗ spielt wurde; der ungerathene, durch Arbeitslosigkeit verlotterte Stief⸗ sohn wurde von Hrn. Schönfeld sehr gut, wenn auch in stark naturalistischer Manier wiedergegeben. Eine Leistung ersten Ranges, ohne Künstelei, schlicht und ergreifend, bot Hr. Klein in der Evpisoden⸗ rolle des Metallarbeiters Finke; er stellte in der ungelenken Rede in rührenden Worten ein ganzes Menschenleben greifbar dar. Auch Hr. Kober als aufrührerischer Arbeiterführer Talke konnte gerechten An⸗ sorderungen genügen. Die trotz ihrer Bedeutsamkeit für die Handlung wenig hervortretende Rolle des Freiherrn von Hellborn gab Hr. Molenar mit vornehmer Ruhe und würdevollem Anstand. Der Verfasser, Hr. Ling — ein hiesiger Rechtsanwalt Namens Grelling, welcher in den Wahlbewegungen als freisinniger Politiker bervor⸗ getreten ist —, wurde nebst den Darstellern nach jedem Akte mehrfach hervorgerufen.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.
Die mit großer Sorgfalt einstudirte und in jeder Beziehung vor⸗ trefflich ausgestattete neue Operette „Der alte Dessauer“ ge⸗ langte am Sonnabend mit gutem Erfolg zur ersten Aufführung. Der von Max Henschel geschickt verfoßte Text giebt unter Anlehnung an das Schauspiel „Die Anna⸗Lise“ von Herrmann Hersch die be⸗ kennte Heirathsgeschichte des Fürsten Leopold von Anhalt⸗Dessau mit der Tochter des Apothekers Föse mit unbedeutenden Ab⸗ änderungen geschichtlich treu wieder. Die von Otto Find⸗ eisen komponirte Musik zeigt durchweg gefällige Me⸗ lodien, die allerdings zumeist Tanzweisen mit vorherrschendem Walzer⸗ und Marsch takt, also sehr leichter Art sind. Mehrere hübsche, natürlich die Jetztzeit behandelnde Couplets wurden sehr beifällig auf⸗ genommen. Den größten Erfolg hatten die beiden Vertreter der
auptrollen: Hr. Steiner, der die schroffe Soldatennatur des Fegn von Anhalt⸗Dessau, sowie seine unbeugsame Liebe zur ein⸗ fachen Bürgerstochter und sein energisches, aber achtungsvolles Be⸗ nehmen der widerstrebenden Mutter gegenüber trefferd zum Ausdrrck brachte, und Frl. Lejo, die, stimmlich gut aufgelegt, mit vielem Humor die Licbe wie die milirärischen Leidenschaften ihres Fürstlichen An⸗
beters theilende Anna⸗Lise wirksam darstellte. Ferner wurden Dr Hanno als Apotheker Gottlieb Föse, Hr. Schulz als einfältiger Apotheker⸗ gehülfe Georg, Frl. Offeney als Apothekerlehrling Heinz, Frl. Hastert als die Mutter des Fürsten, Hr. Broda als Korporal Stummel und Hr. Klein als Hofmarschall von Salberg durch wohl⸗ verdienten Beifall ausgezeichnet. Am Meisten Anerkennung fand der erste Akt, doch hielt die gute Stimmung der angeregten Zuhörer für die beiden anderen Akte, wo die Lebendigkeit der Handlung sich ein wenig abschwächt, auch noch vor, sodaß zum Schluß mit den Dar⸗ stellern auch Hr. Direktor Fritzsche wiederholt vor dem Publikum er⸗
scheinen mußte. Kroll's Theater
Vorgestern Abend eröffnete Hr. Friedrich junger Tenorist, sein Gastspiel als Arnold in Ros Der Sänger verfügt, wie sein jüngst besprochener V gleichen Rolle, Hr. Nordal Brun (val. Nr. 188 d. Bl.), kräftige und in der Höhenlage nicht unsympathische Stimme, wohl nicht an Ausdrocksfähigkeit und Wärme gebricht; aber die Partie des jurgen Melchthal erfordert eine besonders feinsinnige Behandlung und einen sicheren Vortrag, wenn sie in den entscheidenden Momenten die rechte Wirkung nicht verfehlen soll. Auch Hr. Herrmann zeigte sich der Aufgabe noch nicht völlig gewachsen; der Sänger hat die Neigung. von einem leidenschaftlichen Piano ganz unvermittelt i ein stürmisches Fortissimo überzugehen, was auf den beunruhigend wirkt; auch die Sprache ließ eine echnisch Durchbildung vermissen. In schauspielerischer Hinsicht zeigte sich der Sänger frisch und beweglich, ohne doch in den leiden⸗ schaftlichen Scenen ergreifend zu wirken. Auch vorgestern gelang die Duett⸗Scene mit Mathilde (Frl. Prosky) dem Arnold⸗Darsteller am Besten. — Im Uebrigen konnte die Vorstellung wieder den Beifall der Zuhörer verdientermaßen gewinnen, da die Hauptrollen von Hrn. Büttner (Tell), Frau Heink (Hedwig) und Frl. Schacko (Gemmy) in der früher bereits geschilderten beifallswürdigen Weise gesungen und gespielt wurden.
as Wallner⸗Theater eröffnet am 29. August die Winter⸗ saison mit dem Volksstück von Stinde und Engels: „Ihre Familie“, welches den heutigen Zeitverhältnissen entsprechend geändert ist. Die Preise der Plätze sind die bisher im Sommer üblichen — I. Parquet 3 ℳ ꝛc. —, jede Vorverkaufsgebühr fällt fort.
Am Mittwoch singt Francesco d'Andrade im Kroll'schen Theater nochmals den „Don Juan“. — „Esmeralda“, die interessante englische Opern⸗Novität, welche, namentlich mit Rücksicht auf die darin enthaltenen sehr schwierigen Chöre, die umfassendsten Studien und Vor⸗ bereitungen beansprucht, wird im Beginn der nächsten Woche zum ersten Male in Scene gehen. Hr. Emil Götze singt darin die männ⸗ liche Hauptpartie.
Das Belle⸗Alliance⸗Theater war gestern wiederum völlig ausverkauft.
Die neue Kren'sche Posse „Im siebent — Theater wurde am Sonntag wieder v auftem Hause ge⸗ geben. Ihr bedeutender Erfolg bat eine große Anzahl von Direktoren bierher geführt, die der Vorstellung beigew sämmtlich die Posse erworben haben. Direktor Maurice i mburg eröffnet seine Saison am Thalia⸗Theater mit dem „Sieb 8
Mannigfaltiges.
Vom Königlichen Eisenbahnbetriebsamt Berlin An⸗ alter Bahnhof wird nachstebende Mittheilung veröffeatlicht: aabend Nachmittag 3 Uhr 54 Minutem entgleiste auf der Halte⸗
lle Wendisch⸗Drehna der von Berlin um 1 Uhr 45 Minuten nach Dresden abgchende Personenzug, indem er auf Geleis infolge einer falschen Weichenstellung fuhr. Der
wurde umgefahren, die Maschine fiel um, der darauf Eilgut⸗Gepäck und Personenwagen sind be⸗
Von den sechs in dem Letzteren befindlichen
ästen sind einem Kinde drei Finger gequetscht. Von den Beamten der Lokomotivführer den Fuß verstaucht. Das Geleis
bereits um 6 Uhr wieder frei gemacht. Der entgleiste Zug wurde durch eine Reservemaschine nach Dresden weitergefahren. Ob ein Verschulden eines Beamten vorliegt, wird die weitere bezw. gerichtliche Untersuchung ergeben.
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22.2 22.82
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Wie die „Nat⸗Z.“ berichtet, feierte am Freitag der achtzigjährig Stuckateur Gericke mit seiner wenig jüngeren Frau, Beide in voll⸗ ständigster Rüstigkeit, umgeben von Kindern, Enkeln und Urenkeln das Fest der diamantenen Hochzeit. Dem Jubelpaare wurde Seitens de Geistlichen bei der Einsegnung in der überfüllten Georgenkirche mit einem Kabinetschreiben eine Jubiläumsbibel und die ron Seine Maj em Kaiser gestiftete Ehejubiläums⸗Medaille überreicht. hatte folgenden Wortlaut: „Berlin, den 13. August Majestät der Kaiser und König haben ver⸗ Sie mit Ihrer Ehegattin am 14. August dieses J 8 die diamantne Hochzeit feiern werden. Zur Erinnerung an dieses frohe Familienereigniß, zu dem Seine Majestät dem Jubelpaare die besten Glückwünsche aussprechen lassen, übersenden Allerhöchstdieselben Ihnen die beifolgende Ehejubiläums⸗ Medaille mit dem Wunsche, daß es Ihnen und Ihrer Gattin ver⸗ gönnt sein möge, unter Gottes gnädigem Beistande in treuer Gemein⸗ schaft mit einander sich noch recht lange eines glücklichen und zufriedenen Lebenswandels zu erfreuen. Der Geheime Kabinets⸗Ratb. J. V.: Schneider.“ Die Ehejubiläums⸗Medaille bat die doppelte Größe eines Fünfmarkstückes und beinahe die doppelte Stärke. Auf der Vorderseite zeigt sie die Brustbilder des Kaiserpaares in sehr schöner Reliefprägung, darum befindet sich die Inschrift: „Wilbelm Deutscher Kaiser König von Preußen. — Auguste Victoria Deutsche Kaiserin Königin von Preußen.“ Die Rückseite trägt die Inschrift: „Zum Ehrjubiläum Seid frählich in Hoffnung Geduldig in Trübsal Haltet an am Gebet. Römer. K. 12 B. 12.“ Namens der Stadt wohnte der Bezirksvorsteher Hr. Voß der Feier in Amtstracht bei und überreichte als Ehrengeschenk eine Geldsumme, auch die Firma Dammrich, bei welcher der greise Jubilar noch in Arbeit steht, hatte ein Geschenk von 200 ℳ gemacht. Die festlichen Veranstaltungen cus Anlaz des sechsten Kongresses der Allgemeinen Radfahrer⸗Union begannen am Sonnabend mit dem Festcommers und der Bannerweihe des „Konsulats“ Berlin. Den Toast auf Seine Majestät den Kaiser brachte in ge⸗ bundener Rede Alexander Hönig⸗Berlin aus, der dann auch Namens der Stifter das Banner dem Koasulat Berlin überreichte. — Gestern früh um 8 Uhr begann vom Lustgarten aus der Korso. Um die hier⸗ für ausgesetzten drei Preise bewarben sich zehn Vereine. Die erste Gruppe, die Dresdener „Germanen“, errang den zweiten Preis Die zweite Gruppe, die Münchener „Wanderer“ wurden mit dem ersten Preise bedacht, der Brandenburger Klub holte sich den dritten Preis. Der Zug ging durch die Linden, den Thiergarten und den Kurfürstendamm nach Halensee. Nach dem in Halensee mitgetheilten Geschäftsbericht hat die Union z. 3. 6300 Mitglieder. Der Umsatz betrug 36 656 ℳ gegen 25 600 ℳ im Vorjahr. Der Kongreß beschloß sodann, für Damen eigene Touren⸗ preise zu stiften. Beschlossen wurde ferner, bei Gelegenbeit der Kon⸗ aresse auch eine Meisterschaft im Rover⸗Kunstfahren auszuschreiben. Als Festort des nächsten Kongresses wurde Coburg erwählt Schafer⸗Nürnberg wurde zum Bundespräses wiedergewählt. — Nach 4 Uhr begann auf der Bahn am Kurfürstendamm das große Wettfahren. FIm ersten Rennen, Recordfahren für Hochräder, 3000 m. erhielt Naumann⸗ Halle den ersten Preis. Im zweiten, um die Niederrad⸗Meisterschaft, 7500 m, Tb. Saide⸗Frankfurt a. M. die goldene Medaille. Im dritten, Dreirad⸗Meisterschaft, 5000 m, Stumpf⸗Berlin die goldene Medaille. Im vierten, der Hochrad⸗Meisterschaft, 10 000 m, Naumann⸗Halle den Wanderpreis Seiner Majestät des Kaisers. Bei den übrigen Rennen errangen die ersten Preise: Wällnitz⸗Berlin, Leinert⸗Berlin, Beyvschlag⸗Frankfurt (80 mI), Stumpf und Brambor⸗Berlin. — Die Rennen fanden erst spät gegen Abend ihren Schluß. Für heute früh war eine Fahrt
nach Saatwinkel geplant.
Abends des
Centralhotels das Kunstfahren statt.
findet im Wintergarten
Im großen Vogelhause des Zoologischen Gartens befinden sich in einem besonderen Doppelkäfig zwei interessante Erwerbungen, nämlich ein Paar sogenannter Fledermauspapageien und ein Cotinga. Die zu den kleinsten Mitgliedern ihrer zablreichen Familie gehörigen Fledermauspapageien, deren Verbreitungsbezirk sich auf Neuguinea, die Sundainseln, Ceylon und Indien erstreckt, hbaben ihren Namen von der für einen Vogel höchst seltsamen, fledermausartigen Gewohn⸗ heit, sich mit den Füßen an einem Zweig aufwhängen, sodaß abwärts gerichtet ist, eine Stellung, in der
ierchen nicht nur schlafen, sondern auch oft fressen. Das hier
ndene Pärchen gehört einer von Ceylon stammenden Art an und
er Gefangenschaft ebenso selten wie der oben genannte Hals⸗
inga, jener farbenprächtige Bewohner brasilianischen Ur⸗ nbaren, düster gefärbten Ir
ugendkleid im hiesigen angekommen, jetzt sein herrlich kobaltblau er
Prachtgefieder mit violetter, von einer blauen Halsbinde unterbr. und schwarzen Flügeln angelegt hat, wodurch er des großen Vogelhauses geworden ist. Potsdam. Ein Prei für welches Seine Hobeit der Herzog J nn n Mecklenburg⸗ „A. R. C.“ be⸗ dusaren⸗Regiments. is zur Husaren⸗ n zurückgaelegt. mandeur, Oberst⸗ es Regiments be⸗ Sieger wurde mit lb den ersten Preis
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chwerin Preise gestiftet hatte, unternahmen, ichtet, dieser Tage Mannschaften des Leib⸗ s wurde dabei die Strecke von Schwimmanstalt in durchschnittlich rzog Johann Albrecht, der Regim von Moßner und andere O ie Schwimmer in mehreren Trompeter Hübscher, der des eine hübsche Tabackspfeife e Als Zweiter traf Sewald von der 4. Escadron Trompeter Hübscher ere Dauerschwimmer unternahmen arauf noch, fünf Mal Schwimmanstalt bis nach dem Babelsberge schwimmen.
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Rüdersdorf. Rüdersdorf begi tern mit seinem Bergfest zugleich die Erinnerungsfeie zwei denkwürdige historische Ereignisse. Im Jahre 1491 wurde der edie Besitzverhältnisse der Kalkberge betreffende Vertrag zwischen der Stadt Berlin und dem Kloster Zinna, dessen Rechtsnachfolger jetzt der Staat ist, abgeschlossen, und im Augustmonat des Jahres 184 est Köͤnig Friedrich Wilhelm IV. die Knappschaft und veranlaf ein Gnadengeschenk von zwanzig Feiedrichsd'or die Veranstaltung des ersten Bergfestes, dessen
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funfzigste Wiederkehr somit gestern gefeiert werden konnte. Das schöne Zetter hatte einen großen Andrang von Schaulustigen bewirkt. Das Fest
var bereits am Abend vorher durch einen Zapfenstreich, der von Musik⸗
geister Kühne geleiteten Bergmusik, eingeleitet worden. Als Vertreter der adt Berlin erschien gestern Stadtrath Friedel mit sechs Herren der adtverordneten⸗Versammlung. Am Vormittag fand zunächst in Kirche der Kalkberge Fest⸗ und Dankgottjesdienst statt. Vor dem stand die Fahne der Knappschaft, die vom Heinitzbruch mit ngendem Spiel zur Kirche gezogen war. Pastor Molsen sprach über Wort „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich'. Die schönen urgischen Gesänge leitete Kantor Kandler. Nach dem Gottesdienst nahm grath v. d Decken im Alten Grunde die Parade ab, die vom steiger Dietrich kommandirt wurde. Die Knappschaft ist zur ziemlich stark, sie zählt 980 Mann. Die Beamten und Ehrengäs egen nunmehr den großen mit Lampions geschmückten Festkahn, Dampfer „Glückauf“ durch den mit Magnesiumfackeln magisch teten Tunnel nach dem Redenbruch geführt wurde, wo im se die Festtafel gedeckt war. Bergrath v. d. Seine Majestät den Kaiser, die Bergverwaltung, Stadtverordneter Ca Obersteiger Dietrich erinnerte an die d utung des gestrigen Tages und sprach den Vertre dt den Dank der Knappschaft aus. Amisv das gute Einvernehmen zwischen O verordneter Deter „das zwischen den Män Um 4 ½ Uhr trat die Knappf ch dem Festzelt, wo das feierliche Abbri
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zu entdecken. Die Nachforschungen wurden nun bei Auf
nahme der für die bisherigen Geschwaderübungen gelegten Miner
fortgesetzt, erwiesen sich aber ebenfalls als erfolglos. Vermuthlich
sind bei dem zur Zeit des Unglücksfalles berrschenden heftigen West
winde Boot und Leichen weit in das offene Meer hinausgetrieben worden.
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Frankfurt a. M., 15, August. Dem Vorstande der elektro⸗ technischen Ausstellung siad, laut Meldung der „Frkf. Ztg.“, heute, als an dem bierfür festgesetzten Termin, Seitens der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Gesellschaft zu Berlin und der Maschinenfabrik zu Oerlikon die Maschinen, Transformatoren und Elektromotoren über⸗ geben worden, welche zur Kraftübertragung von Lauffen nach Frankfurt erforderlich sind. Die nöthige Leitung ist von der Reichs⸗Postverwaltung und der Württem⸗ bergischen Telegraphen⸗Direktion bis auf einige noch nothwendige Schutzvorrichtungen ebenfalls fertig gestellt. Die Maschinen in Lauffen waren bereits im Betriebe. In der nächsten Woche finden die von der Regierung vorgeschriebenen Messungen und Abnahme⸗ versuche statt, sodaß voraussichtlich Ende nächster Woche der Betrieb beginnen kann.
Hirschhorn, 12. August. Heute fand in unserem festlich ge⸗ schmückten Städtchen die Grundsteinlegung zu der Gustav Adolf⸗Kirche statt. Die Festpredigt hielt, nach der „Köln. Zig.“, der Ortsgeistliche Scheid, die Weiherede Superintendent Dr. Köstlin⸗