meinen gut beurtheilte Ernte Englands aus dem Monat ohne Schaden, wenn auch mit sicherer Verspätung, hervorgegangen zu sein. 8 In Frankreich hatte zeitweise günstigeres Wetter schon im Junz und auch Anfang Juli die Erntehoffnungen wieder merklich be⸗ lebt; allein später fühlte man auch dort voll und ganz die Ungunst der Witterung, und die beginnenden Erntearbeiten erfuhren vielfach unangenehme Störungen. Die Ausbildung des im Norden erst in der Entwickelung befindlichen Weizens gab zu vielen Befürch⸗ tungen Anlaß, und schließlich war man wieder so weit, die früheren pessimistischen Urtheile für den Verhältnissen entsprechend zu halten, zumal auch die im Süden und im Centrum vorgenommenen Erdruscharbeiten vielseitige Täuschungen boten. Die seit dem 10. Juli eingetretene Zollermäßigung hat daher zu verstärkten Käufen im Aus⸗ lande veranlaßt. „ Belgien hatte sehr starke Zufuhren, die in Antwerpen anfäng⸗ lich dazu führten, daß der Ueberfluß durch Auktionen schneller in die Bedarfskanäle geleitet wurde. Später kam eine vielseitige Nachfrage des Inlandes auf, und trotz weiterer großer Ankünfte konnten Besitzer von Waare schließlich höhere Preise durchsetzen. Der Antwerpener Bestand wird gegen Monatsschluß auf ca. 400 000 Quarters Weizen angegeben, noch 475 000 Quarters waren unterwegs gegen nur 120 000 gleichzeitig im Vorjahre; nichtsdestoweniger waren belgische “ wieder eifrige Käufer an allen transatlantischen Export⸗ märkten. Holland hat dem Juli nur eine mäßige Besserung seiner Ernteaussichten zu danken, und sein Bedarf, besonders an Roggen, blieb fortgesetzt groß. Mächtige Preisschwankungen hat dieser Artikel am Amsterdamer Markt erfahren, und zwar hauptsächlich beeinflußt durch die Nachrichten aus Rußland und durch die Fluktuationen der H.g8 des Berliner Roggenmarktes. Wie überall ist auch dort der onsum des Weizens im Zunehmen begriffen.
Oesterreich⸗Ungarns Ernte hat sowohl bei seiner Schluß⸗ entwickelung, als auch bei der Einheimsung durch Regen gelitten; besonders werden vom linken Ufer der Donau, zwischen Donau und Theiß und von den beiden Theißufern selbst starke Elementarschäden berichtet. Quantitativ schätzt die „Budap. Corr.“ die Weizenernte Ungarns auf 14 ½ Millionen Quarters gegen 19 ¾ Millionen im Vorjahre. Der Roggen ist quantitativ nur schwach gewonnen; qualitativ zeigt er sich meist mittel bis gut mittel. Von einem größeren Exvort war zunächst noch nicht die Rede, zumal die ungarischen Preise nicht rentiren und Amerika eine sehr frühzeitige Konkurrenz bot. Man hofft jedoch demnächst auf größere Ausfuhr, und die Bahnen haben alle Vorrichtungen getroffen, um die sonst fters sich zeigende Unzulänglichkeit der dortigen Verkehrsverhält⸗ isse bei größerem Getretdeversand dies mal zu vermeiden.
In Deutschland haben sich im Juli, in Folge der an und für sich schon verspäteten und durch den Regen noch stark gestörten Ernte, die Preise des Roggens denen des Weizens immer mehr genähert
Am Berliner Markt kam für Roggen dieselbe Erscheinung ur Beobachtung. Der Mehlabsatz, der zu Beginn des Monats noch chleppend war, hatte bald einer zunehmenden Nachfrage Platz ge⸗ macht; unsere Mühlen waren daher gezwungen, wieder für mehr Material zu sorgen und legten hierbei Preise an, welche die Termin⸗ notirungen noch übertrafen. Schließlich richteten sie zum Theil aber hren Betrieb auf die Vermahlung von Weizen ein, da von letzterem rößere Quantitäten herangezogen waren und sich Weizenmehl eher
billiger stellte als das Fabrikat aus Rog gen. Von Rußland waren nur kleinere Posten zu beziehen, dagegen war Canada mit Offerten hier, die auch zu mehrfachen, wenn auch an und für sich nicht großen Abschlüssen führten. Von neuer Waare kamen m Juli erst ganz vereinzelt einige Muster heran. Im Terminhandel war der Verkehr von keiner sonderlichen Ausdehnung. Für den laufenden Termin hatte das Deckungsbedürfniß in Folge der Unmöglichkeit, effektiven Roggen zur Abwickelung heranzuziehen, seine Engagements nach und nach geregelt; als aber n den letzten Tagen die Kündigung, welche kaum 2000 t betrrg, chlanke Aufnahme fand, zeigte sich doch noch ein größeres Decouvert, welches mit Preisen bis zu 230 ℳ per 1000 kg gefühnt werden mußte. Im Uebrigen waren es das nasse Wetter und die daraus sich herleitenden Befürchtungen für die Einheimsung des Roggens und das Gedeihen der Kartoffeln, nicht minder aber die ungünstigen ussischen Berichte, welche allmählich den Preis der späteren Monate ie Werthgrenze von 200 ℳ übersteigen ließen.
Im Handel mit Weizen spielte die Abwickelung des von einer Haussepartei beherrschten Juli⸗Engagements die Hauptrolle. Die Preise ür diesen Termin waren schon im Vormonat derart gestiegen ge⸗ wesen, daß vom Auslande größere Quantitäten angekauft werden
onnten. Auch diesmal waren alltäglich von vielen Seiten Anstellungen
aller möglichen Gattungen überseeischen Weizens im Markt, und nur
die Befürchtung, daß derselbe sich bei der hiesigen Lieferung als un⸗ ontraktlich herausstellen könnte und durch den alsdann ihm inne⸗ wohnenden erheblichen Minderwerth sich große Verluste für den Lieferer ergeben würden, hielt von sehr umfassenden Ankäufen ab. In er That wurden die ersten größeren Anmeldungen auch von den Kom⸗ missionen als unkontraktlich erklärt; später aber erwies sich das Gros
der Waare den Schlußscheinbedingungen gewachsen. Während der ersten
Wochen trug die Haussepartei selbst durch gelegentliche Abgaben dazu bei, ie Preise nicht noch verlockender für die Waarenzufuhr zu gestalten; als päter aber die Zeit für neue Ankäufe immer kürzer wurde, steigerten ich auch die Forderungen für die nicht durch Waare Gedeckten ganz rheblich und in den letzten Tagen ist bis 249 ℳ bezahlt worden. Auch per August hatte die Haussepartei größere Interessen, gegen Schluß zeigten sich aber stärkere Realisationen, welche eine Fortsetzung er Operation auf den neuen Monat nicht voraussetzen ließen. Da⸗ egen entwickelte sich zunehmender Begehr auf Herbstlieferung, deren Preis im Verhältniß zum Roggenwerth der Spekulation zu Ankäufen werth erschien.
Nr. 32 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ undheitsamts vom 11. August hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ eitsstand. Mittheilungen über Volkskrankheiten. — Gesundheits⸗ zustand im Staate Bremen 1889. — Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Zeit⸗ weilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. — Thierseuchen in Oester⸗ eich, 2. Vierteljahr 1891. — Veterinärpolizeiliche Maßregeln. — Medizinalgesetzgebung u. s w. (Waldeck) Tuberculinum Kochii — Frankreich.) Gesetz gegen Mißbräuche beim Weinverkauf. — Ver⸗ andlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen, Kon⸗ ressen u. s. w. (Großbritannien.) 7. internationaler Kongreß für Hygiene ꝛc. (Schluß.) — Geschenkliste. — Beilage. Gerichtliche Ent⸗
scheidungen zum Nahrungsmittelgesetz (Tuberkulose, Rothlauf).
Nr. 7 des Ministerial⸗Blatts für die gesammte innere Verwaltung in den Königlich preußischen Staaten (herausgegeben im Bureau des Ministeriums des Innern)
om 15. August hat folgenden Inhalt: I. Organisationssachen: Staatshaushalt, Kassen⸗ und Rechnungssachen. Cirkular, betreffend ie Gewährung von Gnadenmonatsbeträgen von fortlaufenden Unter⸗ gützungen. — II. Verwaltung der Kommunen, Korporationen und Institute. Verfügung, betreffend den Geschäfts betrieb von Konsum⸗ vereinen. — Uebersicht über die Thätigkeit der Schiedsmänner im Jahre 1890. — Hauptübersicht über den Geschäftsbetrieb und die Ergebnisse der preußischen Sparkassen im Rechnungsjahre 1889 bezw. 1889/90. — Cirkular, betr. die Stempelpflichtigkeit der Obligationen on aus städtischen Sparkassen an Kämmereikassen gewährten Dar⸗ ehnen. — III. Verwaltung für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Cirkular, betreffend Bestimmungen für die Beschäftigung der Ver⸗ messungsbeamten. — Vorschriften über die Prüfung der Bewerber um Zeichnerstellen bei den Königlichen General⸗Kommissionen. 8 Nr. 33 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, hat folgenden Inhalt: Post⸗ und Telegraphengebäude
in Neumünster. — Die Architektur auf der Berliner Kunstausstellung. V. (Herssg — Schneewehen und Schneepflüge. — Beanspruchung von Rostpfählen unter Stützmauern. — Vermischtes: Preisbewerbung zur Erlangung von Entwürfen für ein Kaiser⸗Wilhelm⸗Denkmal der Stadt Ruhrort. — Preisbewerbung zur Erlangung von Entwürfen für den Bau von Wohnhäusern in Hannover. — Preisausschreiben zur Erlangung eines Planes für einen neuen Hafen in Malmö. — Gefängnißbauten in Groß⸗Strehlitz. — Berliner Kunstgewerbe⸗ Museum. — Besuch der eidgenössischen polytechnischen Schule in Zürich. — Eiserner Riesenthurm in London. 8
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Lage der Kohlenindustrie.
In der Kohlenindustrie des Regierungsbezirks Breslau ist de Absatz zurückgegangen. Abgesehen von der naturgemäß geringeren Nachfrage in der wärmeren Jahreszeit, wird dieser Rückgang zum Theil darauf zurückgeführt, daß die Kohlenkonsumenten sich vorher aus Furcht vor Ausständen reichlich mit Kohlenvorräthen versehen haben, welche jetzt noch nicht aufgebraucht sind. Die Förderung der Steinkohle ist in diesem Quartal gegen das Vorquartal um etwa 5 % zurückgegangen und gegen das 2. Quartal des Vorjahres um beinahe 3 ½ % gestiegen. Der Absatz hat sich gegen das Vorquartal um beinahe 12 % ver⸗ mindert, und gegen das 2. Quartal des Vorjahres um etwas über 3 % erhöht. Die Löhne der Bergarbeiter sind bisher nicht zurück⸗ gegangen, bei einzelnen Kategorien sogar noch etwas gestiegen. Aller⸗ dings ist der Gesammtverdienst durch Einlage von Feierschichten etwas geschmälert worden. Der Braunkohlenbergbau ist gegen das Vor⸗ quartal in seiner Förderung um 3 % und in seinem Absatz um bei⸗ nahe 50 % zurückgegangen. ““
Zur wirthschaftlichen Lage.
Im Regierungsbezirk Münster haben sich, wie von dort ge⸗ schrieben wird, im verflossenen Vierteljahr die gewerblichen Verhält⸗ nisse in erfreulicher Weise gehoben. Die bestehenden gewerblichen An⸗ lagen arbeiten zum Theil mit steigendem Betrieb weiter und zeigen nirgends erheblichen Rückgang, wenngleich, namentlich Seitens der Spinnereien und Webereien in den Kreisen Borken und Steinfurt, über mittelmäßigen Absatz Klage geführt wurde. Für die Stein⸗ kohlen⸗Industrie hat sich das verflossene Vierteljahr, trotz eines in dasselbe fallenden Arbeiterausstandes, zu einen sehr günstigen ge⸗ staltet. Die Löhne der Bergarbeiter hielten sich auf der früheren Höhe. Der Zudrang von Arbeitskräften war stark.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber die vorgestrige Nachmittagssitzung des Inter⸗ nationalen Arbeiter⸗Kongresses in Brüssel wird berichtet:
Ein Schreiner Porton aus London nahm das Wort und wies
darauf hin, daß in London sich die Schreiner des Achtstunden⸗ tages wegen im Strike befinden. Er bat im Namen der Strikenden um Unterstützung des Kongresses und ganz besonders darum, daß die Delegirten verhindern, daß Strikebrecher nach London kommen. Der Kongreß faßte einen dementsprechenden Beschluß. — Kaufmann Albert Auerbach(Magdeburg) hob hervor, daß zum ersten Male die kaufmännisch Angestellten Berlins, männlichen und weiblichen Geschlechts, auf einem internationalen Arbeiterkongreß vertreten seien. Diese seine Mandat⸗ geber hätten ihn beauftragt, zu erklären, daß sie sich einig fühlen mit dem internationalen Proletariat und gewillt seien, Schulter an Schulter mit den Arbeitern aller anderen Berufe für die Befreiung des Proletariats zu kämpfen. — Schreiner Walker (London) be⸗ merkte hierauf: Er sei Vertreter einer Trades⸗Union. Auch die Trades⸗Unions seien sozialistisch. Die englischen Arbeiter werden wesentlich durch ausländische geschädigt. Ganz be⸗ sonders seien es die aus Rußland vertriebenen Juden, die zu jedem Preise arbeiten. Aber auch andere ausländische Arbeiter, die nach England kommen, schädigten, in Folge ihrer Unkenntniß der Ver⸗ hältnisse, nicht nur sich selbst, sondern auch die englischen Arbeiter durch Unterbietung der Löhne. Es sei deshalb nothwendig, eine internationale Arbeitervereinigung zu schaffen, die im Stande sei, der⸗ artige Lohndrückereien zu verhindern. — Es wurde alsdann in die Debatte über die Arbeiterschutzgesetzgebung eingetreten. Der deutsche Delegirte Bebel äußerte, im Namen der deutschen Sozialdemokraten habe er zu erklären, daß sie weit entfernt seien, in der von ihnen geforderten Arbeiterschutzgesetzgebung das Endziel ihrer Bestre⸗ bungen zu erblicken. Diese Bestrebungen seien vor wie nach darauf gerichtet, dafür zu wirken, daß die bürgerliche Gesellschaft so schnell als möglich vom Erdboden verschwinde. Es sei deshalb nothwendig, den Arbeiter zur politischen Selbständigkeit zu erziehen, damit, wenn dereinst die letzte Stunde der bürgerlichen Gesellschaft ge⸗ schlagen habe, die Arbeiter im Stande seien, sofort an deren Stelle zu treten. Er halte sich um so mehr verpflichtet, dies auszusprechen, da in jüngster Zeit die Mär verbreitet worden sei, daß innerhalb der sozialdemokratischen Partei Deutschlands ein Zwiespalt bestehe, und erkläre, daß auch nicht ein Bruchtheil deutscher Sozial⸗ demokraten anders denke, als er es ausgesprochen. Dieser prinzi⸗ pielle Standpunkt verhindere die Partei nicht, dafür zu wirken, daß die Lage der Arbeiter auch noch in der heutigen Gesellschaft so viel als möglich eine bessere werde. — In der gestrigen Sitzung des Kongresses, in welcher Domela Nieuwenhuys den Vorsitz führte, bemerkte der Delegirte der jüdischen Sektionen in Nord⸗Amerika, Redacteur Abraham Cahan (New⸗York), er halte die vorgeschlagenen Resolutionen nicht für radikal genug. Er wünsche ganz besonders, daß betont werde: der Klassenkampf müsse so lange gekämpft werden, bis die Ar⸗ beiter am Ziele seien, und daß die Gewerkschaftsbewegung allein nicht geeignet sei, die Arbeiter zum Ziele zu führen. Redacteur Dr. Victor Adler (Wien) erklärt sich im Allgemeinen mit der vorgeschlagenen Resolution einverstanden und bemerkt, daß die öster⸗ reichischen Sozialdemokraten auf demselben revolutionären Stand⸗ punkt stehen, wie die Parteigenossen in Deutschland. Arbeiter⸗ schutzgesetzgebung, Parlamentarismus, Wahlrecht ꝛc. betrachten sie lediglich als Mittel, die Gehirne zu revolutioniren. Sie seien aber auch bemüht, diesen Gehirnen Arme zu geben, die die Revolution ausführen können. Dies höre sich allerdings sehr gefährlich an, im Einzelnen löse sich dieses revolutionäre Vorgehen aber wieder auf in Arbeiterschutz, Parlamentarismus und Wahlrecht. — Wie wir weiter der „Voss. Ztg.“ entnehmen, brachten englische und deutsche Delegirte, Adler⸗Wien und Andere, ein Amendement ein zu der dritten von Vandervelde vor⸗ geschlagenen Resolution. Nach lebhafter Debatte wurde beschlossen, alle Amendements vor der Nachmittagssitzung einer Prüfung zu unter⸗ ziehen. Hohn.London protestirte gegen die revolutionären Amendements. Wenn diese Amendements angenommen würden, müßten die Delegirten der Trades Unions dem Kongreß fern bleiben, da die Amendements alle nicht revolutionären Sozialisten ausschlössen. Nach einer erregten Debatte wurde dann beschlossen, eine Redaktion der Resolution zu versuchen, die alle im Kongreß vertretenen Richtungen befriedige. Ein Wolff'sches Telegramm theilt mit, daß sich der Kongreß mittels Akklamation für das Prinzip des Klassenkampfes aussprach, weil eine Emanzipation der Arbeiter, so lange eine Trennung nach Klassen bestehe, unmöglich sei. Ferner nahm der Kongreß eine gegen die Antisemitenfrage cerichtete Resolution an und be⸗ schloß, ohne weitere Erörterung derselben zur Tagesordnung überzugehen. — Der italienische Delegirte zum Sozialisten⸗ kongreß, Merlino, welcher vorgestern verhaftet werden sollte, hatte sich zur Ueberfahrt nach London an Bord eines Schiffes begeben und wurde deshalb nicht ausgeliefert. In einer vorgestern Abend statt⸗ gehabten Metallarbeiter⸗Versammlung haben sich die Dele⸗ girten Deutschlands, Englands, Belgiens, Hollands, Dänemarks und Frankreichs im Prinzip für eine internationale Vereinigung der Metallarbeiter ausgesprochen. 8
Der Bergmann Schillo, der bis vor Kurzem Mit⸗ glied des Rechtsschutzvereins im Saarrevier war, ver⸗ öffentlicht eine in der „Saarbr. Ztg.“ wiedergegebene Erklä⸗ rung, in welcher er ausführt, daß er den Rechtsschutzverein für nothwendig halte und u. A. Folgendes bemerkt:
Kameraden, wir müssen den Verband hochhalten, auch müssen wir die internationale Verbindung haben. Wenn wir einig sind, können wir zu unserem Recht gelangen, auch ohne Sozialdemo⸗ kraten zu werden. Denn jeder pflichtgetreue und re⸗ ligiöse Bergmann wird sich so leicht nicht anstecken lassen. Obschon wir einige öffentliche Rothe unter uns haben. so ist es doch unsere Pflicht, gemeinschaftlich für unser Recht zu kämpfen. Es ist aber auch unsere heilige Pflicht, gegen die Um⸗ sturzpartei dann zu kämpfen, wenn sie Thron und Altar vernichten will. Ich will noch hinzufügen, daß es durchaus nicht ist, wie manche glauben, ich wollte mich an die Spitze stellen. Es wäre noch eine große Frage, ob ich das annehmen würde. Gegen den Rechtsschutz⸗ verein habe ich nichts, aber eine Reform muß stattfinden; sorget dafür, daß es nicht zu spät wird. .
Aus Kopenhagen wird uns geschrieben: Der drohende Aus⸗ stand der hiesigen Bäckergesellen ist durch das Entgegenkommen der Mehrzahl der Meister verhindert worden. Man einigte sich dahin, daß die Gesellen wöchentlich eine freie Nacht und statt Kost und Wohnung bei den Meistern entsprechende Löhnung erhalten; ferner wird ein gemeinschaftlicher Arbeitsnachweis errichtet. Bei elf Bäckermeistern, die zumeist nur mit wenigen Gesellen arbeiten, wurde die Arbeit niedergelegt, weil sie sich den Vereinbarungen nicht anschließen wollten.
Literatur.
Geschichte.
Der schwarze Berthold, der Erfinder des Schieß⸗ pulvers und der Feuerwaffen. Eine kritische Untersuchung von Dr. Heinrich Hansjakob. Mit Titelbild. Freiburg im Breis⸗ gau, Herder'sche Verlagshandlung. 1891. kl. 8o. S. 91. Preis karton. 1,40, Pergamentband 1,80. — Der ebenso vielseitige Ge⸗ lehrte als literarisch rührige Verfasser dieser Schrift hat zunächst als Pfarrer von Sankt Martin zu Freiburg die Verpflichtung empfunden, über Leben und Wirken des Mönches Berthold Schwarz eine sach⸗ gemäße befriedigende Auskunft zu ertheilen, weil dieser in den Ge⸗ wölben des alten Franziskanerklosters, des jetzigen Pfarrhofs von St Martin, die ersten glücklichen Versuche zur Erfindung des Schießpulvers gemacht haben soll. Bei dem bisherigen Mangel einer selbständigen Monographie über den schwarzen Berthold hat man schon während der letzten Zeit seine Existenz zu Freiburg selbst in dieser Stadt mit einem Lächeln abgethan. Je wichtiger aber des Franziskaners Erfindung ist, um so mehr muß jedem Freiburger daran liegen, den Erfinder zur Ehre der Stadt als Mitbürger bezeichnen zu können. Aus diesen Gründen hat der in der heimathlichen Literatur Badens bereits vortheilhaft bekannte Dr. Hansjakob sich vorgenommen, durch eine so kritische und wissenschaftliche Untersuchung als nur möglich den berühmtesten Franziskaner von St Martin und be⸗ kanntesten Mann Freiburgs — der Stadt und dem Kloster zu erhalten. Wenn es dem Verfasser ungeachtet seiner „mühsamen Arbeit“ auch nicht vollständig gelungen ist, einen zuverlässigen, mathematisch unan⸗ fechtbaren Beweis für die von Berthold Schwarz in Freiburg aus⸗ geführte Erfindung des Schießpulvers bündig zu führen, so rechtfertigen doch die einsichtsvoll und umsichtig zusammengestellten Nachrichten den Schluß auf die großte Wahrscheinlichkeit der bisherigen all⸗ gemeinen Annahul Auf Grund der umfassenden Quellenstudien und mit Verwerthung der neueren wie neuesten geschichtlichen Forschungen wird gegen die bisherige gewöhnliche Annahme das Geburtsjahr des Frei⸗ burger Mönches und seiner Erfindung etwa um hundert Jahre weiter zurückverlegt und angenommen, daß von der ersten Erfindung des Ge⸗ schützes bis zu seinem öffentlichen kriegerischen Gebrauch wohl min⸗ destens hundert Jabre vergangen sein können. (S. 27.) Nach Er⸗ zählung der ersten Schießversuche der Menschen und nachdem erwähnt ist, daß die ersten Kenner des Pulvers im heutigen Sinne zweifellos abendländische Mönche im Mittelalter waren, welche dessen Schießkraft aber praktisch nicht anwandten (S. 1 bis 11) ist nach den Ausführungen (S. 17 ff.) als ältester Zeuge für Berthold Schwarz der 1389 geborene Felix Hemmerlin von Zürich anzusehen, und dieser hat in dem am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, wahrscheinlich 1497, heraus⸗ gegebenen Dialoge „Ueber den Adel und die Bauernschaft“ angefuhrt, daß die in den einzelnen Bestandtheilen analysirte Erfindung des schwarzen Berthold innerhalb zweihundert Jahren zum ersten Male bekannt wurde (S. 17). Aus dieser Angabe folgt und stimmt ganz vortrefflich, daß der Erfinder um das Jahr 1250 gelebt haben kann. Ein jüngerer Zeitgenosse Hemmerlin’'s, Felix Faber, schreibt: die deutschen Soldaten hätten 1367 das von einem Deutschen ersundene Geschütz in Italien eingeführt, S. 35 Nach dem Ver⸗ fasser S. 45 muß der Erfinder der schwarze Berthold und nicht Berthold Schwarz genannt werden. Dieser hat zu Freiburg in Baden gelebt und seine Erfindung gemacht. Im Bewußtsein ibres Rechtes hat Freiburg dem schwarzen Berthold 1853 ein Standbild errichtet, dessen Berechtigung ihr keine der anderen Städte streitig machte. Die Prätention von fünf anderen Städten: Köln, Goslar, Mainz, Nürnberg und Dortmund, als Geburtsstätte des Erfinders oder wenigstens der Erfindung genannt zu werden, hat der Verfasser (S. 47 ff.) mit historischen Gründen zurückgewiesen. Ein geradezu klassischer Zeuge ist der Dichter eines komischen Trinkliedes aus dem Jahre 1371, welches lehrt, daß man zu seiner Zeit wirklich aus Büchsen schoß, daß man Pulver und Schießen kannte. Daraus folgert der Verfasser (S. 64), daß man zur Zeit des Liederdichters, welcher um Dreizehnhundert lebte, auch schon in Freiburg geschossen und zwar früher als irgend wo. Damit soll auch dargethan sein, daß das Leben des Pulvererfinders in die Regierungszeit Konrad's I. fällt, der von 1238 — 1271 regierte. Dies stimmt auch mit den Angaben Hemmerlin's und den historischen Voraussetzungen über die Ent⸗ wickelungszeit einer solchen Erfin dung. Endlich spricht das Schweigen der Akten des Franziskanerordens selbst für Freiburg. Die Chronisten jener Zeit waren ausschließlich Geistliche und zwar Mönche; sie hielten sorgfältig zurück, auch wenn sie etwas gewußt hätten über „die teuflische Erfindung“ des Franziskaners von Freiburg. Die meisten Menschen hielten nämlich die Erfindung für ein Teufelswerk und verfluchten den Erfinder (S. 77). — Das Titelbild des in Druck und Papier elegant aus⸗ gestatteten Buches stellt den schwarzen Berthold dar nach einem vor 1560 entstandenen Bilde. Auf der Vorder⸗ und Rückseite des Um⸗ schlags bezüglich des Pergamenteinbandes befinden sich Zeichnungen des bekannten Kunstmalers Geiges zu Freiburg, darstellend den schwarzen Berthold neben dem explodirenden Mörser sitzend und einen Feuerschützen aus dem Jahre 1350 IJn Folge dieser neuen sehr klar und anziehend abgefaßten Schrift werden die Freiburger allezeit stolz sein auf den großen Mann, dessen Erfindung eine weltbewegende war und bleiben wurd, so lange die Menschen Kriege führen.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
— Die Praxis der Polizeiverwaltung. Ein Handbuch für die Polizei⸗ und Gemeindeverwaltungen der ganzen preußischen Monarchie, herausgegeben von Waldemar Erdmann, Magistrats⸗ Sekretär in Forst, früher Kreisausschuß⸗Sekretär in Konitz. Vollständig in höchstens 10 Lieferungen à 1 ℳ Berlin, J. Heine’s Verlag. — Der Verfasser des vorstehend bezeichneten Werkes ha es unternommen, für die unteren Verwaltungsbehörden ein für die ganze preußische Monarchie gültiges Handbuch in einem Bande vereinigt herzustellen, welches den Beamten in jedem der vielen Zweige des Polizei⸗ und Verwaltungswesens unterstützen und ihm in jedem Falle zur Ausführung seiner Befugnisse Auskunft ertheilen soll. Zu diesem Zwecke sind bei den einzelnen Gesetzesparagraphen außer den sonstigen Erläuterungen die betreffenden Ministerialreskripte, Ober⸗Verwaltungs⸗ und Kammergerichts⸗Entscheidungen, sowie die Stellen des Zuständigkeitsgesetzes beigefügt, welche zur Auslegung der Gesetzesstellen in späteren Fällen Anleitang geben. Der dem Unter⸗ nehmen zu Grunde liegende Gedanke ist praktisch, und es ist nach der ersten Lieferung nicht zu zweifeln, daß auch die Ausführung diesem Gedanken entsprechen werde. .
Graudenz 1891.
ck. Denkschrift, betreffend die chtung eines Centralbureaus zum Schutze des Urheber⸗ und des Verlagsrechts in Leipzig. Von Otto Mühlbrecht. Verlag von Purtkammer u. Mühlbrecht in Berlin. — Der in der am 26. April d. J. stattgehabten außerordentlichen Hauptversammlung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler gestellte Antrag, in New⸗Pork oder Wasbington eine Centralstelle zu errichten, welche mit Hülfe der Geschäftsstelle des Börsenvereins in Leipzig in den Stand gesetzt würde, die Interessen der deutschen Verleger zu vertreten bei Ausübung der Funktionen, welche den Genuß der neuen Bill vom 4. Dezember 1890 zum Schutze des literarischen und künstlerischen Eigenthums in den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika erleichtern, wurde von dem Verfasser mit dem Amendement versehen, eine Central⸗ stelle in Leipzig zum Schutze des Urbeberrechts zu errichten. Auf Auf⸗ forderung der Geschäftsstelle des Börsenvereins hat derselbe in der verliegenden Denkschrift sein Amendement eingehend begründet und weiter ausgearbeitet. Seine Ausfübrungen, in welcher Hinsicht die heutige Gesetz⸗ gebung die geplante Einrichtung noch wünschenswerth erscheinen läßt, stützt der Verfasser auf die Schrift des Wirklichen Gebeimen Ober⸗ Postraths Dambach: „Welche Förmlichkeiten müssen von den deutschen Urhebern und Verlegern beobachtet werden, um den Schutz gegen Nachdruck ihrer Werke zu erlangen 2“ Eine besonders wichtige Veranlassung für die Errichtung einer Centralstelle zum Schutze des Urbeber⸗ und des Verlagsrechtes in Leipzig erblickt er in der ameri⸗ kanischen copyright bill vom 3. März 1891, welche in seinen Augen ein „wahres monstrum“ ist, soweit sie den deutschen Buchverleger
angeht. büs Militärisches. Friedens⸗Sanitäts⸗Ordnung. Berlin 1891. E. S. Mittler und Sohn. Preis 7,50 ℳ — Durch dieses mit Geneh⸗ migung Seiner Majestät des Kaisers vom Königlichen Kriegs⸗Ministerium herausgegebene Werk wird unter Aufhebung des Reglements für die Friedenslazarethe der Königlich
preußischen Armee vom 5. Juli 1852 der gesammte Sanitätsdienst des Heeres im Frieden neugeregelt. Das umfangreiche Werk umfaßt
zwei Bände von zusammen 934 Druckseiten. Der erste Band behandelt im ersten und zweiten Theil das Friedens⸗Sanitäts⸗ wesen im Allgemeinen und den Sanitätsdienst bei den Truppen⸗ theilen, Militärbehörden, Anstalten u. s. w, also den Truppen⸗ Sanitätsdienst, während der dritte Theil sehr eingehende Vorschriften für den Sanitätsdienst in den Militärlazarethen, also
den Lazarethdienst giebt, wobei auch ausführlich des ökonomischen
Dienstbetriebes, d. h. des Personals, der Lazarethgebäude, der Oekonomiegeräthe, der Krankenkleidung, der Bekleidurg der Militär⸗ krankenwärter, der Beschaffenheit und Verausgabung der Verpflegungs⸗ bedürfnisse, der Lazarethpolizei, des Kassen⸗ und Rechnungswesens, sowie der Besichtigung und Revision der Lazarethe gedacht ist. In einem Anhang zum ersten Bande sind die persönlichen, Dienst, und Ginkommensverhältnisse der Corps⸗Stabsapotheker, einjährig⸗ freiwilligen Militär⸗Apotheker, Lazarethgehülfen, Militär⸗Kranken⸗ wärter. Lazarethbeamten, Lazareth⸗Rechnungsführer und Lazarethköchinnen mitgetheilt. Der zweite Band enthält nur Beilagen, in denen die erforderlichen Muster für Krankenbücher. Krankenrapporte, Listen, Nachweisungen und Kassenbücher, sowie diejenigen mit dem Militär⸗ Sanitätsdienst in Beziehung stehenden Bestimmungen gegeben sind, deren Aufnahme in den ersten Band nicht angängig war, wie z. B. Bestimmungen über Bade⸗ und Brunnenkuren, Gesichtspunkte für Zulassung von Krankenpflegerinnen geistlicher Genossenschaften in Militärlazarethen, Anleitung zur Vernichtung und Beseitigung der Ansteckungsstoffe (Desinfektionsverfahren), Anleitung für das Verhalten der Militärlazarethe bei Bränden, Ueberschwemmungen und Dieb⸗ stählen u. dergl
— Die russische Armee bei Ausbruch des Feldzuges von 1877/78 von A. Pusyrewski, Kaiserlich russischer General⸗ Major im Generalstabe. Autorisirte Uebersetzung aus dem Russischen von Freiherrn von Tettau, Premier⸗Lieutenant im Pommerschen Füsilier⸗Regiment Nr. 34, kommandirt zur Kriegs⸗Akademie. Jul. Gaebel's Buchhandlung. Preis 909 ₰4B. —
Der Verfasser zeigt in der vorliegenden Schrift, daß das
russische Heer trotz der bedeutenden Fortschritte, die es seit Be⸗
endigung des Krimkrieges gemacht hatte, doch beim Ausbruch des Feldzuges von 1877/78 nicht in jeder Beziehung auf der Höhe der ihm zufallenden Aufgaben stand. Wenn auch die Dienstzeit von 25 auf 15 Jahre herabgesetzt, die früher übliche Einstellung von Verbrechern und die entwürdigenden Körperstrafen abgeschafft waren, so hatten doch erst die Erfahrungen des deutsch⸗französischen Krieges von 1870/71 dem russischen Heere die Einführung der allgemeinen persönlichen Wehrpflicht und damit als moralischen Gewinn die Anschauung ge⸗ bracht, daß es eine heilige Pflicht jedes russischen Unterthanen sei, zur Vertheidigung von Thron und Vaterland berufen zu werden. Von diesem für die Leistungsfäbigkeit eines Heeres nothwendigen Gefühl war die russische Armee bei Ausbruch des Krieges noch nicht durch⸗ drungen. Die Organisation des Heeres hatte den Mangel, daß eine zu große Anzahl von Rekruten erforderlich war, um die Armee auf den Kriegsbestand zu bringen, auch war es ein Fehler, daß man in unglücklicher Nachahmung der französischen Heereseinrichtung die be⸗ ständige Vereinigung der Truppen zu Armee⸗Corps aufgeboben und hre beschlossene Wiedereinführung aus finanziellen Rücksichten och nicht durchgeführt hatte. Auch die Bewaffnung des Heeres war nicht günstig, indem die Infanterie mit drei verschiedenen Gewehren den Krieg beginnen mußte, weil die Ausrüstung mit dem 1871 eingeführten Berdan⸗Gewehr noch nicht beendet war und die Artillerie das zur Einführung bestimmte und seit 1872 versuchte weit⸗ tragende stählerne Geschütz noch nicht erhalten hatte. Selbst die Be⸗ kleidung ließ zu wünschen übrig, da die Röcke der Infanterie und die Mützen der Kavallerie nicht gerügend Schutz gewährten, die Mäntel u schwer und die Hosen der Kavallerie nicht dauerhaft genug waren. Ferner waren die Bagageverhältnisse nicht genügend geordnet und mußten eiligst geregelt werden. Daher kam es, daß in der sehr ver⸗ schiedenartig zusammengesetzten Bagage sich viele schwere. mit durch 2 Requisition beschafften zu schwachen Pferden bespannte Wagen befan⸗ den, die auf den schlechten Wegen bei der ungünstigen Jahreszeit, in der der Krieg zumeist geführt wurde, nur schlecht fortkommen konnten. Die nach deutschem Muster eingerichteten Militär⸗Sanitätszüge führten zu iner übertrieben schnellen Befreiung des E von Kranken und Verwundeten, sodaß die nach kurzer Zeit Geheilten änger als nöthig dem Kriegsdienst entzogen wurden. Endlich war uch die taktische Vorbildung der Truppen nicht ausreichend. Die Infanterie mußte erst durch blutige Lehren zur Annahme eines Kampf⸗ erfahrens gebracht werden, das es ermöglichte, der einfachen türkischen Schießtaktik, der Ueberschüttung des vom Feinde zu überschreitenden Terrains mit Geschossen, mit Aussicht auf Erfolg entgegenzutreten. Die Kavallerie stand trotz ihres vorzüglichen Pferde⸗ und Menschen⸗ materials und ihres großen Eifers für die Ausbildung nicht auf der öhe ihrer Aufgabe, weil sie, getäuscht durch die glänzenden strategischen Erfolge der deutschen Reiterei im Feldzuge 1870/71, sich verleiten ieß, die Bedeutung der Kavallerie auf dem Gefechtsfelde zu unter⸗ schätzen. Die Führer der Artillerie waren nicht genügend geübt in der Leitung größerer Massen und in ihrer Verwendung beim Gefecht. ie begnügten sich mit Stellungnahme auf weite Entfernungen und 8 utscklossen sich nur selten, die Infanterie möglichst nahe an den 8 h zu begleiten. Die Kunst des Einschießens fehlte der russischen 5 erie fast gänzlich. Die taktische Vorbildung aller Truppen⸗
a Le trug also einen zu formellen oberflächlichen Charakter. Dn diese klare und sachliche Schilderung wird es verständlich, 8 ie russische Armee trotz ihrer bedeutenden Ueberlegenbeit nur m 1 geoßen Schwierigkeiten die türkische Armee zu überwinden ver⸗ ochte. Di Uebersetzung ist so vortrefflich, daß man ein deutsch⸗
erk zu glaubt. 1 nterhaltung.
8 Volksbücher“ sind G. mit Sorgfalt und achkenntniß ausgewaählte Sammlung der bekanntesten und besten ücher aus allen Lteraturen. So z. B. bringen sie in Nr. 861 — 876:
. Dickens, David Copperfield, erster und zweiter Theil. Der englische Klassiker der neueren Zeit bewahrheitet sich in
diesem, einem seiner größten Romane als vortrefflicher Charakter⸗
zeichner. Das berühmte Erstlingswerk unsers großen Theologen und Philosophen F. Schleiermacher: „Ueber die Relkaton-, Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern, hat in den Nummern 877— 881 die gebührende Würdigung gefunden; hieran schließen Nr. 882 — 885: Felix Mendelssohn⸗Bartholdy, „Reisebriefe aus den Jahren 1830 — 32“. Nummer 894 bringt uns von dem Dichter Zacharias Werner: „Der vierundzwanzigste Februar“. Henrik Ibsen bietet in den Nummern 895/96: „Nora: oder Ein Puppenheim.“ P. Jacobsen ist in Nummer 897 mit seinen trefflichen Novellen („Frau Fönß“ und „Mogens“) vertreten. In Francis Bret Harte s „Die Erbschaft von Dedlow Marsh“ (Nr. 898) und „Kapitän Jim's Freund“ (Nr. 899) bewundern die Verehrer dieses liebenswürdigen nordamerikanischen Dichters dessen anziehende Schreibweise. Die neue Folge schließt mit Nummer 900: „Am Kamin“ von dem französischen Romancier Emil Souvestre. Jede Nummer von „Meyer's Volksbüchern“ ist einzeln für 10 ₰ käuflich: ein erstaunlich billiger Preis, wenn man zu den sonstigen Vorzügen dieser Volksbibliothek die Annehmlichkeit einer hübschen Ausstattung bei gutem Druck auf gutem Papier und das handliche Taschenformat hinzunimmt. „Mevyer’s Volksbücher“ führt jede Buch⸗ handlung; dortselbst sind ferner vollständige Verzeichnisse der bisher erschienenen 900 Nummern kostenlos zu haben, die eventuell auch vüeh 82 Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig zu be⸗ ziehen sind. — 3
Mannigfaltiges.
Nach dem „Bericht über die fünfundzwanzigste Generalversamm⸗ lung des Vaterländischen Frauen⸗Vereins am 7. April 1891“ umfaßt derselbe zur Zeit 749 Verbands⸗, Bezirks⸗ und Zweig⸗ vereine.
Im Besitz der Rechte der juristischen Person befinden sich die nachstehenden 48 Zweigvereine: Bernburg, Braunschweig, Bremen (für das Vereinskrankenhaus), Bückeburg, Birkenfeld, Delmenhorst, Olden⸗ burg, Ohrdruff, Dessau, Detmold, Gotha, Vechta, Lübeck, Mainz. Metz (für das Mathildenstift), Straßburg i. E., Mensauth, Memel, Osterode, Ragnit, Goldap, Heinrichswalde, Heydekrug, Rosenberg, Neustadt i W. (für das Kaiserin Augusta⸗Krankenhaus), Havelberg, Spremberg (für die Kleinkinderschule), Stettin, Neustettin, Posen, Lissa, Gnesen, Schneide⸗ mühl, Kattowitz, Rybnik, Gleiwitz, Schweidnitz (für die Kaiserin Augusta⸗ Stiftung), Magdeburg (für die Kaiserin Augusta⸗Heilanstalt Bad Elmen und das Vereinshaus), Groß⸗Oschersleben (für das Diakonissen⸗ haus), Emden, Schleswig, Flensburg, Wandsbeck⸗Marienthal, Burg⸗ steinfurt, Kassel, Aachen, Köln und Elberfeld.
Die sämmtlichen Zweigvereine zählen 99 335 Mitglieder,
021 ordentliche und 14 314 außerordentliche und zwar: Zahl der Mitglieder
überhaupt ordentl.
auf nichtpreuß. Gebiete 7656, dar. 6175 d. Prov. Ostpreußen 6840 5776 „ Westpreußen 4312 3546 „ Brandenburg. 12039 10713 „ Pommern 9997 8922 Dosen 49998 4413
außer⸗
ordentl. 1481 1064 766 1323 1075 585 1512 1071
Schlesien. 11706 10194 Sachsen 9437 8366 Schleswig⸗ Holstein. 3218 2622 „ Hannover 5478 4554 „ Westfalen 9151 8825 „ Hessen⸗Nassau 5367 4993 56 „ Rheinland.. 8971 5765 3206 3 „ Hobenzollernschen Lande 173 2 157 16 Der Jahresschluß der Zweigvereine für 1890 weist einschließlich Bestand aus den Vorjahren eine Einnahme von 3 743 708 ℳ 9 ₰, eine Ausgabe von 1 363 525 ℳ 35 ₰, mithin einen Bestand von 2 380 182 ℳ 74 ₰ nach.
Außerdem besitzen die Zweigvereine Grundstücke, Anstalten, In⸗ ventarien und Einrichtungen, welche zusammen einen Werth von 2 599 076 ℳ ergeben.
Der Hauptverein hat nach dem Rechnungsabschlusse für 1890 bei
der Hauptverwaltung eine Einnahme von 60 497 ℳ 26 ₰ gebabt. Seine Ausgabe beträgt 65 391 ℳ 75 ₰, und es ist somit eine Mehrausgabe von 4894 ℳ 49 ₰ erwachsen, welche dem Vermögens⸗ bestande entnommen ist. Letzterer betrug nach dem Rechnungsabschlusse für 1889 333 248 ℳ 33 ₰, und nach Abzug der Mehrausgabe für 1890 beträgt hiernach der Vermögensbestand bei der Hauptverwaltung 328 353 ℳ 84 ₰. Derr gesondert verwaltete Ueberschwemmungsfonds weist nach dem Ab⸗ schlusse am Ende des Jahres 1890 eine Einnahme von 262 591 ℳ 52 ₰ und eine Ausgabe von 7100 ℳ, demnach einen Bestand von 255 491 ℳ 52 ₰ auf, sodaß einschließlich des vorstehend nachgewiesenen Bestandes der Hauptverwaltung der Centralstelle, des Bestandes der Zweig⸗ vereine und des Werthes der den Zweigvereinen gehörenden Grund⸗ stücke, Anstalten, Inventarien und Einrichtungen der Vaterländische Frauenverein in seiner Gesammtheit mit einem Vermögensbestande von 5 563 104 ℳ 10 ₰ in das Jahr 1891 eingetreten ist.
† Meuselwitz, 19. August. Gestern wurde hier der Ab⸗ geordnetentag des Landesverbandes der Militär⸗ und Krieger⸗ vereine des Herzogthums Sachsen⸗Altenburg abgehalten. Es waren 55 Vereine mit etwa 180 Abgeordneten vertreten. Die Verhandlungen, an denen der Ehrenvorsitzende und General⸗Inspecteur des Landes⸗ verbandes, Oberst z. D. Baumbach theilnahm, wurden durch den Verbandsvorsitzenden Bechstein⸗Altenburg geleitet. Am Nachmittag fand ein Umzug nach dem Kaiser⸗Wilhelm⸗Denkmal statt, woselbst der Bürgermeister Küstner und der Oberst Baumbach Ansprachen hielten und ein dreifaches Hurrah auf Seine Majestät den Kaiser und Seine Hobeit den Herzog ausbrachten, in welches das zahlreich anwesende Publikum freudig einstimmte.
Wien, 19. August. Wie der „Presse“ aus Bozen gemeldet wird, entstand der Unglücksfall in Kollmann (vergl. Nr. 193 d. Bl.) durch das Steigen des Ganderbhaches, welcher durch das Dorf Kollmann fließt und an dessen Ufern die Häuser terrassen⸗ förmig erbaut sind. Durch gewaltige Steinmassen wurden fast sämmt⸗ liche Häuser niedergerissen, deren Bewohner, im Schlafe überrascht, sich nur zum Theil retten konnten. Die Nacht war stockfinster. Der Eisackfluß, in welchen sich der Ganderbach ergießt, stieg bis zu einer Höhe von 5 m und bildete einen See. Da der Bahnverkehr und die tele⸗ graphische Verbindung unterbrochen war, konnte die Hülfeleistung erst am andern Morgen beginnen. Zehn Gehöfte sind vollständig zerstört, 39 Personen werden vermißt, sechs Leichen sind geborgen Der Bahndamm ist in einer Ausdehnung von 700 m zerstört und 200 m weit über⸗ fluthet. Der Bahnverkehr auf der Brennerbahn ist heute durch Um⸗ steigen wiederhergestellt.
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596 916 326 374
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London. Am 18. August wurde in Swansea der sogenannte
Eisteddfod, das national⸗wallistische Sängerfest, an welchem der kleine Volksstamm mit rührender Anhänglichkeit festhält, feierlich eköffnet. Am Montag Abend wurden die versammelten „Barden“ vom Bürgermeister empfangen. Auf einem der Sängerkämpfe wird, wie die „A. C.“ meldet, Prinz Heinrich von Battenberg den Vorsitz führen an Stelle des erkrankten Afrikareisenden Stanley, den die Walliser als einen der Ihrigen auf den Schild zu heben gedachten. Der Eisteddfod ist uralt. Seine Zeit fällt in die herbstliche Sonnen⸗ wende. Schon im 6. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung wurde er gefeiert. Das Fest hat viele Schwankungen erlebt. In früheren Zeiten pflegten die Könige von England es in Person oder kom⸗ missarisch zu eröffnen. Königin Elifabeth war der letzte Monarch, welcher dieses that. Den Höhepunkt des Eisteddfod bildet die
Investitur des siegreichen Barden.
Aachen bis zum 13. August 28 199 Fremde. Albersdorf in Holstein bis zum 31. Juli 128 Badeg Alsbach (Thüringen) bis zum 1. August 16 Kurgäste Altheikendorf bis zum 31. Juli 242 Badegäste. Amrum bis zum 31. Juli 585 Badegäste. Arnstadt bis zum 1. August 162 Kurgäste. Auerbach (Hessen) bis zum 31. Juli 800 Kurfremde. Baden⸗Baden bis zum 7. August 34 862 Personen. Berka (Ilm) bis zum 1. August 941 Kurzäste. Bertrich bis zum 1. August 1092 Fremde. Bockholm (Glücksburg) bis zum 31. Juli 25 Badegäste. Boltenhagen bis zum 1. August 729 Fremde. Borby (Eckernförde) bis zum 5. August 308 Kur⸗ und Badegä Bibra (Stahlbad) bis zum 1. August 68 Kurgäste. Blankenburg (Schwarzathal) bis zum 1. August 1286 Kurgäste Blankenhain (Thüringen) bis zum 1. August 290 Kurgäste. Bramstedt (Holstein) bis zum 31. Juli 133 Badegäste. Büsum bis zum 31. Juli 894 Badegäste. Burtscheid (Bez. Aachen) bis zum 13. August 1270 Badegäste. Charlottenbrunn bis zum 10. August 1014 Kurgäste und 813 2 gnügungsreisende. 8 Colberg bis zum 26 Juli 5674 Badegäste und 247 Passanten. Cranz (Ostpreußen) bis zum 1. August 3978 Badegäste. Cuxhaven bis zum 7. August 3115 Badegäste und sonstige Fremde. Dahme (Holstein) bis zum 31. Juli 596 Badegäste. Dürrenberg (Soolbad) bis zum 1. Aagust 634 Kurgäste. Eilsen ke zum 12. August 1707 Kurgäste, in der Umgegend 346 Per⸗ onen. Elgersburg bis zum 1. August 1515 Kurgäste. Elster bis zum 4. August 3965 Kurgäste und 992 Durch⸗ reisende Frankenhausen (Koffhäuser) bis zum 1. August 1260 Kurgäst “ 29 e. 5799 Kurgäfte x Georgentha erzogthum Gotha) bis zum 1. August Kurgäf⸗ ee nes 8 zum ““ 1600 Personen. 11““ Goczalkowitz bis zum 3. August 638 Kurgäste und 352 Dr isende. Eravenstein bis zum 6. August 182 1 he Großtabarz bis zum 1. August 1517 Kurgäste. Haffkrug bis zum 31. Juli 334 Badegäste. Harzburg (Soolbad) bis zum 8 August 11 383 Fremde. Heiligendamm bis zum 2 August 788 Fremde. ““ zum 1. August 3000 Badegäste. . örupphaff (Augustenburg) bis zum 31. Juli 48 Badegäste. Hohwacht (Lütjenburg) bis zum 31. Juli 34 Badegäste. Ilmenau bis zum 1. August 1203 Kurgäste. Imnau (Stahlbad) bis zum 5. August 158 Personen. Jugenheim (Bergstraße) bis zum 31. Juli 1197 Kurfrem Kahlberg bis zum 31. Juli 791 Badegäste. Kammerberg bis zum 1. August 316 Kurgäste. Kappeln (Schlei) bis zum 31. Juli 62 Badegäste. Kiel bis zum 31. Juli 191 Badegäste. Königsdorff⸗Jastrzemb (Oberschlesien, Soolbad) bis zum 4. August . 1482 Kurgäste und 624 Erholungszäste. Kösen (Königliches Soolbad) bis zum 7. August 1915 Kurgäste und 1429 Passanten. Köstritz bis zum 1. August 266 Kurgäste. Kollund bis zum 6. August 81 Personen. Kreuznach bis zum 19. Juli 3225 Kurgäste. Labö bis zum 31. Juli 228 Badegäste. Langensalza bis zum 1. August 582 Kurgäste. — Lauchstädt (Stahlbad) bis zum 1. August 102 Kurgäste. Liebenstein (Sachsen⸗Meiningen) bis zum 1. August 1339 Kurgäste. Lindenfels bis zum 31. Juli 617 Kurfremde. “ Lobenstein (Reuß) bis zum 1. August 175 Kurgäste. Lüneburg bis zum 1. August 183 Badegäste. Möltenort (Kiel) bis zum 31. Juli 65 Badegäste. Münster am Stein bis zum 31. Juli 1629 Personen. Müritz bis zum 1. August 808 Fremde. Nauheim (Bad) bis zum 31. Juli 6505 Kurfremde. Neuenahr (Bad) bis zum 9. August 4859 Kurgäste und sonstige Fremde. Neuhäuser bis zum 1. August 1073 Badegäste. Neukuhren bis zum 1. August 854 Badegäste. Neustadt in Holstein bis zum 31. Juli 421 Badegäste. Niendorf (Ostsee) bis zum 1. August 1819 Badegäste. Oberhof bis zum 1. August 1032 Kurgäste. Oeyahausen (Königliches Bad) bis zum 7. August 5351 Kurgäste 11 753 Durchreisende. Oldesloe bis zum 1. August 868 Badegäfte. Pyrmont bis zum 11. August 10 487 Badegäste und sonstige Fremde. Rastenberg (Thüringen) bis zum 1. August 147 Kurgäste. Rauschen bis zum 1. August 750 Badegäste. Rehburg (Bad) bis zum 1. August 803 Kurgäste. Reinerz (Bad) bis zum 12. August 3184 Kurgäste und 2718 Er⸗ holungsgäste und Durchreisende. Rippoldsau bis zum 5. August 340 Kurgäste. Ruhla bis zum 1. August 405 Kurgäste. Sachsa bis zum 1. August 1129 Kurgäste. Salzdetfurth bis zum 1. August 627 Kurzäste. Salzhausen bei Nidda bis zum 31. Juli 39 Kurfremde. Salzbemmendorf bis zum 1. August 205 Kurgäste. Salzungen bis zum 1. August 1290 Kurgäste. Sanct Peter (Nordsee) bis zum 31. Juli 313 Badegäste. Scharbeutz bis zum 31. Juli 491 Badegäste. Schleusingen bis zum 1. August 93 Kargäste. “ Schmiedeberg (Bezirk Halle a. Saale, Moorbad), bis zum 1. August Schwarzburg bis zum 1 August 612 Kurgäste. Schwarzort bis zum 1. August 778 Badegäaste. 8 Schwarzwald (Herzogth. Gotha) bis zum 1. August 20 Kurgäste. Segeberg bis zum 31. Juli 196 Badegäste. Sonderburg bis zum 31. Juli 11 Badegäste. Sonneberg (Sachsen⸗Meiningen) bis zum 1. August 110 Kurgäste
81
Stadtsulza bis zum 1. August 1602 Kurgäste.
Steinberghaff (Steinberg) bis zum 31. Juli 54 Badegäste.
Stotternheim bis zum 1. August 186 Kurgäste.
Süuͤderhaff bis zum 6. August 114 Personen.
Sylt bis zum 10. August 5189 Personen.
Tennstädt bis zum 1. August 105 Kurgäste. 18
Thal (Herzogthum Gotha) bis zum 1. August 867 Kurgäste
Timmendorferstrand bis zum 31. Juli 683 Badegäste.
Travemünde bis zum 1. August 1804 Badegäste.
Warmbad bei Wolkenstein mit Waldmühle und Hüttenmühle bis zum 4. August in Warmbhad 410 Parteien mit 623 Personen, bis zum 5. August in Waldmühle und Hüttenmühle 63 Par⸗ teien mit 118 Personen, bezw. 43 Parteien mit 72 Personen.
Warnemünde bis zum 1. August 4999 Fremde. 1“
Wassersleben bis zum 6. August 27 Personen.
Wennigstedt (Westerland) bis zum 31. Juli 120 Badegäste.
Westerland bis zum 31. Juli 4010 Badegäste.
Westerplatte, Weichselmünde und Brösen bis zum 31. Juli zusa 1054 Badegäste. 1 “
Wiesbaden bis zum 9. August 78 046 Fremde.
Wildungen (Bad) bis zum 10. August 2959 Kurgäste.
Wittekind bei Halle (Saale, Soolbad) bis zum 1. August 289 Kur⸗
gäste. Wyck (Föhr) bis zum 31. Juli 2606 Badegäste. Zoppot bis zum 31. Juli 5219 Badegäste. 8