1891 / 198 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

europäischen Rußlands nebst den nördlichen, aber mit Ausnahme von

nicht nur die Einfuhr vieler Artikel wesentlich gegen das Vorjahr

Hauptprodukte sich mehr oder weniger vermindert hat die Einfuhr von Zucker, raff. 4036 t (gegen 8317 t im Vorjabre). do. unraff. 13 148 t (18 767 t), Branntwein 14 255 000 1 (19 494 000]); dagegen wurden an Branntwein ausgeführt 8 847 0001

32 839 t (19 226 t), Roggen 51 641 t (57 216 t), Weizenmehl 7041 t (6632 t), Roggenmehl 5831 t (7600 t); nach den von der Regierung eingeforderten Berichten der Zollämter wurden noch vom 1. bis 15. d. eingeführt: 775,2 t Weizen, 7853,1 t Roggen, 549,3 t

der vorjährigen reichen Ernte ausgeführt werden: 143 628 t (10 739 t) b Hafer und 5951 t (324 t) Gerste. Von den eingeführten Waaren

745 t (558 t), Dungstoffe 40 308 t (43 028 t), Häute und Felle 1983 t (1662 t), Kaffee 7618 t (7461 t), Baum⸗ wolle 11 021 t (8915 t), Oecle aller Art 11 106 t (15735 t), Syrup 5872 t (5765 t), Maschinerien im Werth von 7 389 000 Kro⸗

ihrer Verheirathung bezw. Wiederverheirathung 15 Männer (sämmtlich Wittwer), sowie 2 Frauen, von denen eine ledig und eine verwittwet war, das siebzigste Lebensjahr überschritten.

Nach dem Familienstand der Eheschließenden betrug die Zahl der eingegangenen Ehen: zwischen Junggesellen und Jungfrauen 80,8 %, zwischen Junggesellen und Wittwen oder geschiedenen Frauen 4,2 %, zwischen Wittwern oder geschiedenen Männern und Jungfrauen 12,2 % und zwischen Wittwern oder geschiedenen Männern und Wittwen oder geschiedenen Frauen 2,8 %. Demnach traten von den beirathenden Männern 85 % und von den heirathenden weiblichen Personen 93 % in die erste Ehe.

Von den eingegangenen Ehen waren 6,2 % konfessionell gemischt⸗

Geboren wurden im Jahre 1889 70 458, worunter 1923 von Mehrlingsgeburten (945 Zwillings⸗ und 11 Drillingsgeburten). Die Zahl der Geborenen war die kleinste seit 1871; denn es kamen auf 1000 Einwohner durchschnittlich 35,3 Geborene gegen 42 6 in 1871, 47,0 in 1875, 41,3 in 1880 und 37,4 bezw. 35,7 in den Jahren 1885 und

on den Geborenen waren dem Geschlecht nach 51,2 % männlich und 48,8 % weiblich, der Lebensfähigkeit nach 96,6 % lebendgeboren und 3,4 % todtgeboren oder in der Geburt verstorben, dem Familien⸗ stand der Mutter nach 90 % ehelich und 10 % unehelich. Im Jahre 1888 stellte sich der Prozentfatz der unehelich Geborenen auf 10,1, in der fünfzehnjährigen Periode 1874/88 auf 9,0.

Die Zahl der Gestorbenen belief sich mit Einschluß der Todt⸗ geborenen im Jahre 1889 auf 54 402. Auf tausend Einwohner kamen LA“ gegen 88 88 Jahre 1871, 34,3 im

abhre 1875, 30,1 im Jahre 1880 und 28,0 bezw. 26,2 in r 1885 b . on den Gestorbenen gehörten 50,6 % dem männlichen und 49,4 % dem weiblichen Geschlecht an. 1 8 Anlangend das Alter der Gestorbenen, so kamen von der Ge⸗ sammtzahl derselben mit 15 980 (ohne die Todtgeborenen) 34,7 % auf die Kinder unter einem Jahre, 11,2 % auf die Kinder von 1 bis 4 Jahren und somit 45,9 % überhaupt auf die Kinder unter 5 Jahren. Ferner trafen 3,3 % der Sterbefälle auf die Altersklassen von 5 bis 9 Jahren, 1,5. % auf die von 10 bis 14 Jahren, 1,6 % auf die von 15 bis 19 Jahren, 3,6 % auf die von 20 bis 29 Jahren, 4,0 % auf die von 30 bis 39 Jahren, 5,6 auf die von 40 bis 49 Jahren, 7,3 % auf die von 50 bis 59 Jahren, 11,2 % auf die von 60 bis 69 Jahren, endlich 16,0 % auf die Altersklassen von 70 Jahren und darüber.

Der Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen war im Jahre 1889 der geringste seit 1872; denn es stellte sich derselbe für tausend Einwohner auf 8,1 gegen 8,6 im Jahre 1871, 12,7 im 11,2 im Jahre 1880 und 9,4 in den Jahren 1885 un 8

Getreidepreise in Rußland. Die 43 einen ordentlichen Ackerbau treibenden Gubernien des

Finland und Polen, werden von der russischen Statistik der Land⸗ wirthschaft in große Gebiete zusammengefaßt, für welche man dann Durchschnittszahlen berechnet. Einer solchen kürzlich ausgeführten Arbeit¹) entnimmt die „Statistische Correspondenz“, um der Vergleichung mit den gegenwärtigen und künftigen Preisen zu dienen, eine Gruppirung der Getreidepreise während des Zeitraums 1883 89. Die Gebiete der schwarzen Erde kennzeichnen wir vor den übrigen durch ein Sternchen * und geben, damit die Lage der Gegend leichter erkannt werde, überall das mittelste oder ein sonst bezeichnendes Gubernium in Klammern an. Zur Kennzeichnung der Unterschiede genügt es, die höchsten und niedrigsten Jahresmittelpreise jeder Frucht zu verzeichnen und dabei das betreffende Jahr (z. B. 5. für 1885) anzuführen; wo die Preise nicht aus allen sieben Jahren vorliegen, ist ein Kreuzchen angebracht. Es galt in Kopeken das Tschetwert = amtlich 209,92 1: in den Winter⸗Sommer⸗R. 3 Gebietsgruppen: weizen weizen Roggen Gerste Hafer . Norden —. 73.1125 4.975 3.760 7. 660 7. 7 480 . 699 †9.396 .528 900 582 850 605 995 —. 610 3.1025 750 960 660 915 600 .880 625 875 600 7,

„Osten und Südosten. (Ssimbirsk) 8 mittlere Wolga 5. 75

(Nishnij Nowgorod) —.738 Industriegebiet 13. 980 (Mos kwa) —. 700 Norbwesten . . . 71000 (St. Petersburg) 7. 700 k. Ostseeprovinzten. 3.1200 (Livland) 9. 923 Westrußland 13.1070 (Wilna) 7. 800 .Südwesten. 955 (Wolhynien) 648 i. Norden der Schwarzerde 3. 882 (Orel) 775 . Mitte der Schwarzerde. 865 (Charkow) 662 .Steppen des Südens 954 960 (Taurien)

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Im Allgemeinen war sonach Weizen 1883, Roggen 1883—84, Gerste und Hafer 1883— 1885 am theuersten, Roggen 1887 88, Gerste und Hafer 1887 am wohlfeilsten. Da sämmtliche Durch⸗ schnitte auf rohem Wege gefunden sind, so mag es erlaubt sein, ohne Rücksicht auf die verschiedene Größe und Bevölkerung der Gebiets⸗ gruppen jedoch mit Fortlassung der unvollständigen Nachrichten einen nicht minder rohen Hauptdurchschnitt für die höchsten und niedrigsten Preise zu ziehen. Derselbe liefert für Weizen 925 und 668 ½, für Roggen 719 und 418, für Gerste 577 ½ und 372, für Hafer 376 und 220 ½ Kopeken oder als Preisverhältniß des wohlfeilsten zum theuersten Jahrgange bei Weizen 72 ¼, bei Roggen 58, bei Gerste 64 ½ und bei Hafer 58 ½8 %. Die am Weltmarkte am leichtesten verkäufliche Frucht war mithin den geringsten, die auf ein beschränktes Absatzgebiet gewiesenen den stärksten Schwankungen unter⸗ worfen gewesen. Die lohnendere Bezahlung des Weizens war zugleich Ursache, daß in den schwarzerdigen Gubernien mit starkem Anbau dieser Frucht (allerdings zugleich den südlichsten in der Nähe des Schwarzen Meeres) die Bodenwerthe von 1883 bis 1889 ansehnlich gestiegen sind, während letztere in Gubernien mit geringem Weizen⸗ anbau sanken.

Ein⸗ und Ausfuhr von Schweden.

() Der soeben veröffentlichte Ausweis über den Waarenumsatz von Schweden mit dem Auslande bis Ende Juli d. J. zeigt, daß

zurückgeblieben ist, sondern daß auch die Ausfuhr der inländischen Es betrug

(15 512 000 1); von Getreide und Mehl wurden eingeführt: Weizen

Weizenmehl und 164,1 t Roggenmehl. Dagegen konnten in Folge

sind ferner zu erwähnen: Speck 5227 t (5795 t), Fleisch

nen (9 116 000 Kronen), Papier 1218 t (1039 t), Taback 1260 t (1809 t), Wolle 1558 t (1560 t), Gewebe: seidene 52 500 kg (49 600 kg), baumwollene 920 000 kg (951 000 kg), wollene 1 364 000 kg (1 367 000 kg), leinene und n.e tr 197 000 kg (208 000 kg). Ausgeführt wurden von Montanprodukten: Eisenerz 95 982 t (102 521 t), Zinkerz 14 382 t (15 312 t), Kupfer 105 t (204 t), Roh⸗ eisen 27 561 t (36 931 t), Gußeisen 2330 t (4535 t), Schmelzstücke und rohe Stangen 6093 t (6796 t), Stangeneisen 89 834 t (97 916 t), Stangeneisenabfall 736 t (2438 t), Drahtknüppel 2414 t (2831 t), Eisenblech 2257 t (3811 t), Nägel 1609 t (1388 t); von lebenden Thieren: Pferde 2710 Stück (1810 Stück), Rinder 19 700 Stück (25 060 Stück), Schafe 16 020 Stück (22 060 Stück), Schweine 5160 Stück (5780 Stück); Butter 10 266 t (8506 t), Käse 142 t (65,9 t); ferner wurden Holzwaaren ausgeführt: Rund⸗ holz 17 500 cbm (34 000 cbm), Balken und 2 159 000 cbm (151 000 cbm), Planken 1 309 000 chm (1 334 000 chm), Bretter bis 5 cm dick 669 000 chm (612 000 chm), gehobelte oder gefalzte Bretter 121 000 cbm (128 000 chm), Holzstoff zur Papierfabrikation (35 510 t), Zündhölzer 7455 t (6868 t), Papier 10 344 t 25 t) u. s. w.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 9. August bis inkl. 15. August cr. zur Anmeldung gekommen: 214 Ehe⸗ schließungen, 1013 Lebendgeborene, 41 Todtgeborene, 725 Sterbefälle.

Land⸗ und Forstwirthschaft. .““

Ernte.

Aus dem Anhaltischen wird der „Magdeb. Ztg.“ von sehr geschätzter Seite geschrieben:

Weizen schüttet um etwa 22 % besser als im vorigen Jahre und giebt auch an Stroh etwa 15 % mehr, und dieses ist von schönerer Qualität, weil fast gar kein Lagern stattgefunden hat.

Roggen weist den überraschenden Mehrertrag von etwa 30 % an Körnern auf, bleibt allerdings aber im Stroh zurück.

Gerste übertrifft das Vorjahr um etwa 16 % im Korn und ebenso im Stroh.

Hafer erreicht den vorjährigen Kornertrag nicht, sondern schüttet um etwa 10 % weniger.

Klee ließ theilweise den dritten Schnitt zu, sodaß auch darin die Ernte als eine gute zu bezeichnen ist.

Zuckerrüben stehen wie überall, so auch hier mit hochent⸗ wickeltem Blattwuchs, während die Rübenwurzel zurückgeblieben ist. Hält indessen einigermaßen günstige Witterung an, so wird noch Alles nachgeholt. Der Zuckergehalt ist bis jetzt ein mittlerer.

Kartoffeln haben gut angesetzt und zeigen große Knollen, so daß trotz vielfach schwarzer Blättter auch diese Frucht nicht zu ernsten Befürchtungen Anlaß giebt.

Zu bemerken ist noch, daß dies ganz neutrale Angaben sind und nicht etwa bevorzugte Ackerflächen hberangezogen wurden. Für die Allgemeinheit und namentlich die sandigen Gegenden erscheint über⸗ haupt der Schluß zulässig, daß die vielen Niederschläge nicht hindernd, sondern im Gegentheil gerade fördernd auf die quantitative Entwicklung der Ernte gewirkt haben. Trotz der vorwiegend feuchten Witterung sind auch die Erntearbeiten bisher nicht ungünstig verlaufen. Der mit einer gewissen Regelmäßigkeit auftretende Wind that das Seinige zum Austrocknen, sodaß fast nichts im feuchten Zustande zum Ein⸗ fahren kam. Es kann somit hierorts die Ernte bis jetzt als eine günstige bezeichnet werden.

Ernte⸗ und Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest, 22. d. M., wird telegraphisch gemeldet: Der Stand der Saaten in der Zeit vom 8. bis 21. d. M. war nach den bei dem Königlich ungarischen Ackerbau⸗Ministerium eingelaufenen Be⸗ richten der folgende: Die Druscharbeiten sind im ganzen Lande im Zuge. Die Resultate sind nach den Gegenden verschieden; verhältnißmäßig am besten, d. i. quantitativ mittel, ist das Ergebniß bei Hafer, sodarn bei Weizen. Frühjahrsgerste ist quantitativ gleich⸗ falls ziemlich mittel, aber qualitativ nicht zufriedenstellend; Roggen tann als schwach mittel bezeichnet werden. In der letzteren Zeit, namentlich am 16., waren auf der rechten Seite der Bonau starke Gewitter und Hagelschläge, welche bedeutenden Schaden ver⸗ ursachten, insbesondere in den Komitaten Baranya, Somogy, Zala und Tolnau, in welchen Mais, die Weinstöcke, Hülsenfrüchte und Gartengewächse bedeutenden Schaden erlitten. In Folge der Trocken⸗ heit und Hitze konnten sich die Pflaumen nicht entwickeln. Mais steht mit Ausnahme jener Komitate, in denen die Trocken⸗ heit Schaden verursachte, gut und kann sogar stellenweise als ausgezeichnet betrachtet werden. Hülsenfrüchte stehen stellenweise schwach, können aber im Allgemeinen als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Kartoffeln ergeben an wenigen Orten das erhoffte Ergebniß; dieselben faulen dort, wo es viel geregnet hat; wo Dürre herrschte, gediehen sie nicht und haben keine Knollen, ver⸗ sprechen daher nur ein schwaches Mittelergebniß. Die Kartoffel⸗ Ernte ist demnach im Lande verschiedenartig gelungen. Zucker⸗ und Futterrüben stehen mit geringen Ausnahmen tadellos. Hanf und Flachs ergaben ein Mittel⸗ und Gutmittel⸗Ergebniß; im Alföld und namentlich in der Bacska ist das Ergebniß ein gutes. Taback giebt meist eine gute Ernte, stellenweise ist das Ergebniß schwach. Künstliche und natürliche Wiesen haben quantitativ und qualitativ mit Ausnahme des Winkels zwischen der Theiß und Maros gut getragen. In den Weingärten zeigt sich die Peronospora fast im ganzen Lande und verheert dieselben; auch die Phylloxera verursacht bedeutenden Schaden, und so sind die Ernte⸗ aussichten im Allgemeinen nicht befriedigend, stellenweise, besonders auf sandigem Boden, noch so ziemlich.

Seeschlick als Düngemittel.

Zur Einführung von Seeschlick als Düngemittel sind in diesem Etatsjahre wieder 7500 zur Verfügung gestellt. Von diesem Be⸗ trage werden die für das Hellwegermoor bestimmten Mittel von etwa 950 der Moorversuchsstation in Bremen überwiesen und 300 bis 400 cbm Seeschlick auf dem Bahnhof Ottersberg zur Verwen⸗ dung im Hellwegermoore verabfolgt werden können. Etwa 950 cbhm werden wie im vergangenen Jahre zu Wasser auf die vorjährigen drei Lagerplätze geschafft werden und gegen 4800 Kosten verursachen. Der Versuch, in der Oste gewonnenen Seeschlick den Bewohnern der südlich von Bremervörde gelegenen Moore zur Verfügung zu stellen, ist fallen gelassen, da dieser See⸗ schlick sich nach der Analyse der Moorversuchsstation als nicht so werthvoll herausgestellt hat, wie der in der Weser gebaggerte. Da⸗ gegen soll auch anderen bisher nicht berücksichtigten Bewohnern des Regierungsbezirks Stade die Verwendung von Seeschlick ermöglicht werden.

„Schon im vergangenen Jahre wurden nämlich vielfach Wünsche geäußert, welche auf die Abgabe von Seeschlick auch für Geestboden hinzielten. Da der hohe Werth von Seeschlick als Düngemittel für diesen zum Theil recht armen Boden von Sachverständigen, namentlich von Professor Dr. Fleischer in Bremen, bestätigt wird, so sind, um jenen Wünschen Rechnung zu tragen, mit der Königlichen Eisen⸗ bahn⸗Verwaltung Verhandlungen wegenlleberlassung von Lagerplätzen auf verschiedenen Eisenbahn⸗Stationen gepflogen und solche auf den Bahn⸗ höfen Stubben, Verden, Dörverden und Groß⸗Linteln zur Verfügung gestellt worden. Diese Lagerplätze sind so gewählt, daß nicht nur die Geestbewohner, sondern auch die Kolonisten der nahe belegenen Moore auf bequeme Weise Seeschlick beziehen können.

Leider ist die Menge von diesem Material, welche abgegeben werden kann, nämlich 400 chm, so gering, daß den Ansprüchen nur zum geringsten Theile genügt werden kann, da bereits über 150 Be⸗ stellungen auf mehr denn 4000 chm vorliegen. Die gegen das vergangene Jahr so ungewöhnlich große Zahl von Be⸗ stellungen läßt sich vielleicht daraus erklären, daß die Be⸗ steller Gelegenheit genommen haben, die diesjährige land⸗

¹) L' Economist e année, No. 7.

Fülle ihre Untersuchungsergebnisse sowohl durch grapbische photographische Abbildungen, als auch durch lebend Vegetationsgefäßen zur Anschauung gebracht und in letzterer Be⸗ ziehung durch die Ausstellungen von Kolonisten des Hellweger Moores und aus dem Amte Lilienthal in außerordentlich wirksamer und be⸗ ee . ergänzt waren.

s darf angenommen werden, daß die Bestellungen auf Seeschli sich 8 8 f 8 .“ Darf somit der erste Zweck, welcher mit der freien Abgabe von

Seeschlick beabsichtigt war, nämlich die Moorkolonien 2-. Geest⸗ bewohner über den hohen Werth und die richtige Anwendung von See⸗ schlick und gleichzeitig Kunstdünger zu belehren, als erreicht bezeichnet werden, so wird das weitere Bestreben darauf gerichtet sein, Mittel und Wege ausfindig zu machen, durch welche auch die vermehrten Ansprüche zufriedengestellt werden können. Hierzu werden in geeigneter Weise die landwirthschaftlichen Vereine zur Mitwirkung heranzuziehen sein. Mit den landwirthschaftlichen Vereinen zu Visselhövede und Blumenthal sind in dieser Beziehung bereits Verhandlungen gepflogen, die einen günstigen Erfolg versprechen. Ein umfangreiches, nach Schätzung von Sachverständigen bis 70 000 cbm Mergel enthaltendes Mergellager

Analyse die vorzügliche Beschaffenheit des Mergels ergeben. Die Gemeinde Godenstedt wird mit Unterstützung des Provinzial⸗Land⸗ wirthschaftsvereins zu Bremervörde dieses Mergellager in wirthschaftlich richtiger Weise ausbeuten. Die erforderlichen ersten Vorarbeiten sind bereits in Angriff genommen worden.

Aus dem Regierungsbezirk Frankfurt wird berichtet: Ziemli bedeutend ist der Schaden gewesen, welchen das Wild durch 83 andauernden harten Winter erlitten hat. Trotzdem in thunlichster Weise für Fütterung gesorgt wurde, belief sich die Zahl des im Winter 1890/91 in den Staatsforsten des Bezirks aufgefundenen Fallwildes auf 114 Stück Rothwild, 4 Stück Schwarzwild, 340 Stück Rehwild. Erfahrungsmäßig wird nur ein Theil des Fall⸗ wildes aufgefunden, viele Stücke verenden dagegen in Dickungen und können nicht mitgezählt werden.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs 8 Maßregeln. 1 88

Egypten.

Ein Telegramm der „Times“ aus Kairo besagt, der Gefund⸗

heitszustand der Pilger in el Tor sei in den letzten vierzehn Tagen

ein befriedigender gewesen. Die Choleragefahr sei für Egypten als beseitigt anzusehen.

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Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks ön- ddn 18 E1“ An der Kuhr sind am 22. d. M. gestellt 10 398, nicht . zeitig gestellt keine Wagen. 1“ Wööe am 21. d. M. gestellt 4217, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 22. d. M. sind gestellt 40 nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. ib 8

5 Berlin, 22. August. (Wochenbericht für Stärte, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabers kv.) Is. Kartoffelmehl 25 ½ 26 ½ ℳ, 12. Kartoffelstärke 25 26 ℳ, IIa. Kartoffelmehl und⸗Stärke 22 ½ 25 ℳ, gelber Syrup 29 30 Capillair⸗Export 31 31 ½¼ ℳ, Capillair ⸗Svprup 30 ½ 31 ℳ, Kartoffelzucker Capillair 30 31 ℳ, do. gelber 29 30 ℳ, Rum⸗Couleur 36 37 ℳ. Bier⸗Couleur 36 37 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 31 ½ —32 ½ ℳ, do. sekunda 27 29 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 45 47 ℳ, Weizenstärke (großst.) 49 50 ℳ, Hallesche und Schlesische 49 50 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 49 50 ℳ, do. (Stücken) 46 47 ℳ, Mais⸗Stärke 34 35 ℳ, Schabe⸗ stärke 33 35 ℳ, Victoria⸗Erbsen 20 24 ℳ, Kocherbsen 20 23 grüne Erbsen 20 23 ℳ, Futtererbsen 18 ½ 19 ℳ, Leinsaat 27 28, Linsen, große 40 54, do. mittel 32 40, do. kleine 26 32 gelb. Senf 24 32,ℳ, Kümmel 34 40. ℳ, Mais loco 17 18 ℳ%, ferde⸗ bohnen 16 17 ℳ, Buchweizen 17 20 ℳ, inländische weiße Bohnen 23 25 ℳ, weiße Flachbohnen 25 28 ℳ, ungarische Bohnen 22— 24 ℳ, galizische und russische Bohnen 20 22 ℳ, Wicken 14 15 ℳ, anfkörner 23 25 ℳ, Leinkuchen 17 ½ 18 ½ 6, Weizenschale 13 ½ 14 ½ ℳ,

oggenkleie 14 ½ 15 ½ ℳ, Rapskuchen 14 ½ 15 ½ ℳ, Mohn, blauer 48 54 ℳ, do. weißer 60 74 ℳ, Hirse, weiße 22 25 Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg

Nach einer Meldung der „Rhein.⸗Westf. Ztg“ hat sich auf

dem Rheinisch⸗Westfälischen Kohlenmarkt in der ab⸗ gelaufenen Woche die Nachfrage für den Herbst⸗ und Winterbedarf unverändert angeregt erhalten. In einer am Sonnabend Nachmittag hier abgehaltenen Ver⸗ sammlung der an der Reform des Schlußscheinaustausches betheiligten Firmen erstattete die am 14. d. M. niedergesetzte Kom⸗ mission Bericht über ihre Thätigkeit und legte den Entwurf eines Regulativs für die bLei der Bank des „Berliner Kassen⸗Vereins“ einzurichtende Central⸗Austauschstelle vor. Die Grundzüge des Entwurfs fanden allseitige Zustimmung, es wurde indessen für zweckmäßig erachtet, wegen einiger Detailfragen die Angelegenheit nochmals an die Kommission zurückzuverweisen, welche die noch offenen Punkte in einer auf Montag anberaumten Sitzung erledigen und dem⸗ nächst am Dienstag den Entwurf dem Plenum zur endgültigen Ge⸗ nehmigung unterbreiten wird.

Die baperischen Staatsbahnen vereinnahmten im Monat Juli: im Personenverkehr 4 334 177 ℳ, im Güterverkehr 5 504 165 ℳ, mithin im Ganzen 9 838 342 oder 476 431 weniger als im Juli v J. bei 92 km Mehrbetrieb. Seit Neujahr beträgt das Gesammt⸗Minus 1 809 136 8

Leipzig, 22. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per August 3,95 ℳ, per Sep⸗ tember 3,92 ½ ℳ, per Oktober 3,95 ℳ, per November 4,00 per Dezember 4,00 ℳ, per Januar 4,00 ℳ, per Februar 4,00 ℳ. per März 4,00 ℳ, per April 4,00 ℳ, per Mai 4,00 ℳ, per Juni 4,00 ℳ%ℳ Umsatz 280 000 kg. Ruhig.

Wien, 24. August (W. T B.) Ausweis der Südbahn in 5.8o vom 13. August bis 19. August 902 183 Fl., Mindereinnahme

London, 22. August. (W. T. B.) An der Küste 6 Weize ladungen angeboten.

24. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 15. bis 21. August: englischer Weizen 720, fremder 48 990, englische Gerste 376, fremde 14 548, englische Malz⸗ gerste 15 739, fremde —, englischer Hafer 325, fremder 89 241 Orts., englisches Mehl 10 139, fremdes 24 002 Sack und 125 Faß.

St. Petersburg, 22. August. (W. T. B.) Durch einen heute veröffentlichten Kaiserlichen Ukas sowie durch ein Dekret des Finanz⸗Ministers wird die Reichsbank zur zeitweiligen Emission von 25 Millionen Kreditrubel ermächtigt. Garantirt wird die Emission durch 25 Millionen Goldrubel, die dem Contocurrent der Reichsrentei, welche diese Summe in Metall in der Reichsbank hat, entnommen werden sollen.

Rom, 24. August. (W. T. B.) Nach den von der italieni⸗ schen Regierung im Interesse der deutschen Besitzer von italieni⸗ scher 5 % Rente getroffenen neuerlichen Verfügungen findet der Um⸗ tausch der Renten⸗Obligationen in Berlin, Frankfurt a. M. und Hamburg nunmehr zu den gleichen Bedingungen statt wie in Paris, indem die italienische Regierung die Vermittelungsgebühr für den Umtausch in Deutschland sowie die Versendungskosten nach und von Paris für eigene Rechnung übernimmt.

New⸗York, 22. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete unregelmäßig, später trat eine Steigerung ein, der Schluß war im Allgemeinen wieder schwach. Der Umsatz der Aktien betrug

wirthschaftliche Ausstellung in Bremen zu besichtigen, auf welcher durch die Moorversuchsstation in Bremen in umfangreicher

81 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 4 700 000 Unzen geschätzt, die Silberverkäufe betrugen 125 000 Unzen. 8

in der Vorwoche.

ist bei dem Orte Godenstedt im Kreise Zeven entdeckt und hat die

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 14 692 400 Dollar gegen 9 947 423 Dollar in der Vorwoche; davon für Stoffe 2 447 161 Dollar gegen 2 637 163 Dollar

S Submissionen im Auslande. . Dänemark.

1) 28. August, 11 Uhr. Direktorat for den Kgl. Grönlandske Handel, Bogholderikontor, Lille Torvegade 4, Kopenhagen: Lie⸗ ferung einer Partie Faß⸗ und Tonnen⸗Bandeisen. 11“

Näheres und Bedingungen an Ort und Stelle. Aufschrift für versiegelte Angebote: „Licitation over Baandjern“.

2) 12. September, 10 Uhr. Maskinchefen for Jylland og Fyen's Contoir, Aarhus: Lieferung von 6 leichten Lokomotiven nebst Tendern für die Jütland⸗Fünen'schen Staatsbahnen. Zu liefern vor dem 1. Dezember 1892. .

Nähere Bedingungen erfahren Lokomotivenfabrikanten und Agenten für bekannt zu gebende Lokomotivfabriken an Ort und Stelle. 8—

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite eng⸗ lische Post über Ostende vom 22. ausgeblieben. Grund: verspätete Abfahrt von Dover.

Die unterirdische Telegraphenlinie zwischen Berlin und München ist, wie bereits in Nr 197 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ kurz erwähnt, am 21. August eröffnet worden. Ihr Zustandekommen hat bei den schwierigen Verhältnissen mehrjähriger Verhandlungen zwischen den betheiligten Reichs⸗ und Landesbehörden bedurft. Nachdem ein günstiges Ergebniß durch das Entgegenkommen der Königlich baverischen und der Königlich württembergischen Staatsregie⸗ rung erzielt war, wurde im Jahre 1889 zunächst die Kabel⸗ linie zwischen Karléruhe und Stuttgart und damit der An⸗ schluß an das unterirdische Reichsnetz hergestellt. Nunmehr ist auch der unterirdische Anschluß für die Linie Berlin-— München durch⸗ geführt. Das Kabel hat sieben Adern, wodurch sieben neue Leitungen gewonnen sind, was für die Interessen des allgemeinen Verkehrs im gleichen Maße wie für die Bedürfnisse der Landesvertheidigung von Wichtigkeit ist 6

Die unterirdische Telegraphenlinie von Berlin nach München hat eine Länge von 741 km mit 5187 km Leitung (413 km Linie mit 2891 km Leitung auf Reichs⸗Telegraphengebiet und 328 km Linie mit 2296 km Leitung auf bayerischem Gebiet), Das Erdkabel wird außer für die beiden Endpunkte Berlin und München auch für die Zwischenorte Dresden, Chemnitz, Nürnberg und Ingolstadt neue Verbindungen gewähren. 1 8

Die Gesammt⸗Herstellungskosten haben rund 4 ½ Millienen Mark betragen, welche von den betheiligten Regierungen auf verfassungs⸗ mäßigem Wege beschafft worden sind Hiervon entfallen rund 2 ½ Millionen Mark auf die deutsche Reichs⸗Telegraphenverwaltung und 2 Millionen auf die Königlich bayerische Telegraphenverwaltung. Die Herstellung der neuen Linie ist namentlich bei den Uebergängen über das sächsische Erzgebirge und das Fichtelgebirge, welche wegen der ausgedehnten und harten Felslager nur durch umfangreiche Sprengungen zu bewerkstelligen waren, mit großen Schwierigkeiten verknüpft gewesen. Die ersten Telegramme auf der neuen Linie sind gestern zwischen dem Staatssekretär Dr. von Stephan und dem Staats⸗ rath von Mayper, als Vertreter des auf Urlaub befindlichen Staats⸗ Ministers Freiherrn von Crailsheim, gewechselt worden. Die Ver⸗ bindung funktionirt in tadelloser Weise.

Am Sonntag, den 30. August d. J., kommt ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von Berlin nach Coswig i. Anhalt (Park von Wörlitz) und Dessau zur Beförderung. Er fährt 6 Uhr 320 Min. Vorm. vom Bahnhof am Askanischen Platz ab

Personenzug Nr. 95 von Dessau, welcher in Wittenberg um 6 Uhr g.

sowie auch schon vorher im Bureau des Invalidendank, Markgrafen⸗ straße 51 a, verausgabt.

New⸗York angekommen. Der Dampfer „Leipzig“ ist heute in Bremerhaven, der Dampfer „Darmstadt“ in Baltimore

Said angekommen.

von Brindisi nach Port Said abgegangen.

Hamburg, 22. August (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ nische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Der Postampfer „India“ ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas eingetroffen. Der Postdampfer „Columbia“ ist heute Mittag von Southampton abgegangen. .

22. Auaust. (W. T. B.) Der Postdampfer „Thuringia“ hat, von New⸗York kommend, heute Vormittag Lizard vpassirt.

23. August. (W. T. B) Der Schnelldampfer „Nor⸗ mannia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Mittag in New⸗ York eingetroffen.

24. Auaust. (W. T. B.) Der Postdampfer „Moravia“ hat, von New⸗York kommend, gestern Nachmittag Lizard passirt. Triest, 22. August. (W T. B) Der Lloyd dampferEuterpe“ ist heute Nachmittag bier eingetroffen.

24. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Medusa“ ist, aus Konstantinopel kommend, gestern hier eingetroffen.

Mannigfaltiges.

London. Die Leitung der deutschen Ausstellung hat den Beschluß gefaßt, die aktenmäßige Geschichte der Entstehung und des Verlaufes der Ausstellung in einem reich illustrirten Prachtwerk zu veröffentlichen. Diese offizielle Darstellung des Unternehmens wird enthalten: Vorwort; Rückblick auf die nationalen Aus⸗ stellungen zu Earls Court, London; Entwickelung, Organisation, Verlauf der deutschen Ausstellung; Berichterstattung über die Arbeiten des Preisgerichts; eine sorgfältige und zuverlässige Beschreibung der Ausstellungsgegenstände; Schlußwort. Schon jetzt haben zablreiche Aussteller illustrirte Berichte zur Verfügung gestellt. Die Kunst⸗ anstalten J. Riffarth⸗Berlin, C. Angerer u. Göschl⸗Wien, Franz Hanfstaengel⸗München. Meißner u. Buch⸗Leipzig, E. Keil's Nach⸗ folgsr⸗Leipzig, haben die Herstellung der zahlreichen kunstvollen Illu⸗ strationen übernommen Die außerordentlich reich und gewählt beschickte Kunstabtheilung der deutschen Ausstellung wird in diesem Werke eine ganz hervorragende Stelle einnehmen. Die Ausstattung des Werkes, welches gleiches Format und Papier, wie die im Verlage von J. J. Weber, Leipzig, erscheinende Illustrirte Zeitung haben wird, soll eine mustergültige werden. Der Preis ist mit Rücksicht auf die große Auflage mit 20 billigst berechnet. Das Werk, für dessen Redaktion hervorragende Kräfte auf dem Gebiete des Ausstellungswesens in künstlerischer und journalistischer Beziehung gewonnen sind, dürfte so⸗ nach ein würdiges Denkmal der deutschen Ausstellung bilden.

London, 19. August. Die „Times“ veröffentlicht heute einen längeren Artikel, welcher die Fortschritte in der elektrischen Be⸗

egeben wurde. Seitdem sind allein in London elf elektrische

25 Min. Nachm eintrifft und Anschluß an den 7 Uhr 33 Min. Gesellschaften mit einem Kapital von mehr als drei Nachm. von Wittenberg abgehenden Personenzug Nr. 21 nach Berlin Millionen Pfd. Sterl gebildet worden, welche bereits sechzehn hbat, fährt von Dessau 5 Uhr 23 Min Nachm., von Coswig 6 Uhr Stationen mit 240 000 Lampen errichtet haben. Die dabei verwandten 5 Min. Nachm. ab. Die Benutzung von Schnellzügen ist auch nicht Dampfmaschinen repräsentiren 20 000 Pferdekräfte und 370 km unter Nachlösen von Zuschlagfahrkarten gestattet. Fahrkarten zu Kupferdrahtleitungen sind angelegt worden. Bisber gilt das elektrische 5 für die I und 3 für die III. Klasse, für Hin⸗ und Rück⸗ Licht noch als Luxus und sein Gebiet ist ein verhältnißmäßig be⸗ fahrt gültig, werden am Sonntag früh von den Bahnhofs⸗Fahr⸗ schränktes (Strand, Oxford⸗street, Mapfair, St. James, Westminster, kartenausgabestellen hier, Askanischer Platz und in Groß⸗Lichterfelde, Kensington und Belgravia). Im Durchschnitt kostet jede Lampe

ährlich 10 sh., so daß die Gesellschaften einen Bruttogewinn von

120 000 Pfd. Sterl. jährlich haben, was bei einem eingezahlten Bremen, 22. August. (W. T. B.) Norddeutscher Kapital von 2 Mill. Pfd. Sterl. nach Ansicht des Verfafsers kein Lloyd. Der Schnelldampfer „Fulda“ ist gestern Mittag in besonders glänzendes Ergebnis ist.

Paris, 19. August. Dem „Hamb. Corr.“ wird geschrieben:

angekommen Der Dampfer „Karlsruhe“ hat heute auf der Fahrt Gestern verbreitete sich hier wiederum einmal das Gerücht, der nach Baltimore Lizard passirt. Der Dampfer „Ohio“ ist gestern Eiffelthurm sei im Einstürzen Eine wahre Panik habe die von Vigo abgegangen, der Dampfer „Neckar“ heute in Port Bewohner der an das Champ de Mars angrenzenden Straßen er⸗ griffen und Viele dächten schon daran, sich durch einen schleunigen

23. August. (W. T. B.) Der Reichspostdampfer„Stettin“, Umzug der drohenden Gefahr, von den Eisenmassen des ist am 22. August Morgens mit der für Australien bestimmten Post achten Weltwunders erschlagen zu werden, zu entzieben.

Derartige Gerüchte sind nun nicht neu. Ob die gestrige Meldung mehr begründet ist, als die früheren, muß erst eine Untersuchung lehren. Schon bei der Erbauung des Thurmes machten sich Zweifel an seiner künftigen Haltbarkeit geltendd Später be⸗ hauptete man, bei nur mäßigem Wind schwanke die Spitze mehrere Meter hin und her. Damals veröffentlichte die Verwaltung ein Gutachten von Sachverständigen, wonach die stärkste bisher beobachtete Schwankung sehr viel geringer sei. Dagegen ist es unleug⸗ bar, daß der Thurm sich sowohl in seinen Fundamenten, wie in seinen Eisentbeilen gesenkt und geworfen hat, und daß man bereits jetzt anfängt, ein Zusammenbrechen zu befürchten. Uebrigens ist es durchaus nicht leicht, bei den riesigen Abmessungen die verschiedenen Theile des Thurmes so zu prüfen, daß man aus dieser Einzelprüfung einen Schluß auf die Sicherheit des Ganzen zieben könnte. Die Festigkeit des Gebäudes kann durch zwei Ursachen erschüttert werden. Entweder kann sich das eiserne Gerüst biegen, bezw. kann es in einzelnen Theilen brechen, sei es durch die darauf rubende Last, oder durch Oxydation; oder der Boden, bekanntlich in Paris sehr unsicher, kann sich unter dem ungeheueren Gewicht senken. Dieses Senken ist jedenfalls bereits mehrmals eingetreten, denn man arbeitet schon seit längerer Zeit mit großen hydraulischen Motoren, um der gefahrdrohenden Senkung entgegen zu wirken. Bis jetzt ist diese Gegenwirkung auch gelungen; es fragt sich nur: Wie lange wird man durch maschinelle Eingriffe dem elementaren Nachgeben des Bodens und der Konstruktion, sowie der noch viel elementareren Ge⸗ walt der Winde widerstehen können?

Paris, 21. August. Die Zahl der bei dem Orkan in Martinique ums Leben gekommenen Personen beträgt, wie der „Frkit. Ztg.“ berichtet wird, etwa 300. Wie viele verwundet wurden, ist noch nicht bekannt. Der Statthalter der Insel telegraphirt an den Unter⸗Staatssekretär der Kolonien, Etienne: „Zahl der Todten in St. Pierre 34, Marne Rpuge 28, Fonds St. Denis 7, Pecheus 6, Corbet 4, St. Joseph 20, Marin 8, Vauclin 10, Ducos 18, Lamentin 26, Frangois 22, Robert 28, Rivière 7. Viele Personen wurden verwundet. Ueberall sind Häuser eingestürzt oder beschädigt. In Ducos stehen nur noch vier Häuser. Ein großer Theil der Bevölkerung ist obdachlos. Schnelle Hülfe ist nöthig. Es herrscht überall die größte Verzweiflung“ Einer Meldung des „Paris“ zufolge seien noch weit mehr Leute umgekommen, als der amtliche Bericht angiebt. Der materielle Schaden läßt sich noch gar nicht übe sehen, da fast kein Haus auf der Insel unversehrt geblieben ist. Die zahlreichen Rumfabriken, eine der Hauptquellen des Reichs⸗ thums der Insel, sind schwer geschädigt worden. Der Unter⸗Staats⸗ sekretär Etienne hat den Statthalter der Insel der Hülfe des Mutter⸗ landes versichert und einen ausführlichen Bericht über den Umfang

und trifft in Coswig 9 Uhr 15 Min., in Dessau 9 Uhr 46 Min. Vorm. ein. Die Rückfahrt ist am 30. August d. J. nur Sonderzuge, 10 Uhr Abends aus Dessau, 1 Uhr 17 Min. Nachts

in Berlin, zulässig, dieselbe kann aber

31. August d. J. mit sämmtlichen Personenzügen angetreten 1. ieser Zu⸗ 1 werden. 8 Der letzte am 31. mit Sonderzugfahrkarten benutzbare bis 1888, in welchem Jahre ein neues Electric Lighting⸗Gesetz

nur mit dem leuchtung Londons schildert.

1886 nur eine einzige Centralstatien in ganz England, nämlich die⸗ auch erst am jenige von Sir Coutts Lindsay u. Co. hinter der Grosvenor Galerie. Dadurch wurden nur 6000 Lampen gespeist und dieser Zustand blieb

Darnach gab es noch im Jahre des Unglücks erbeten. Auch im Kanal wüthete gestern ein heftiger Sturm, der an der französischen Küste viel Schaden anrichtete. In Havre wurden mehrere Badeanstalten zerstört. In Yport rettete das Pilotenboot fünf Schifferboote vor dem Untergange. Ein anderes mit vier Schiffern bemanntes Boot ging zu Grunde.

—èöbz

. Untersuchungs⸗Sachen.

Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. „Verloosung ꝛc. von Werthpapieren

V Oeffentlicher Anzeige

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktten n. Aktten⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 8 Bank⸗Ausweise. 8

. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[30596] Steckbriefs⸗Erledigung. 3 Der gegen den Müllergesellen August Riedel wegen vorsätzlicher Brandstiftung unter dem 20. De⸗ zember 1890 erlassene und am 4. Mai 1891 erneuerte Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 20 August 1891. Der Untersuchungsrichter beim Ksöniglichen Landgericht II.

[30595] K. Württ. Staatsanwaltschaft Ulm.

In der Strafsache gegen Daniel Müller, Farmer, geboren am 6. September 1867 zu Ber⸗ maringen, O.⸗A. Blaubeuren, zuletzt daselbst wohn⸗ haft, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Beschluß der II. Strafkammer des K. Landgerichts hier vom 17. Oktober 1890 in Gemäßheit des §. 140 Schlußsatz des R⸗St.⸗G.⸗B. und des §. 326 der R⸗St.⸗P.⸗O. zur Deckung der den Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche be⸗ findliche Vermögen desselben in Höhe von 1000 mit Beschlag belegt worden. 3

Den 20 August 1891. ““

H.⸗Staatsanwalt. (Unterschrift.)

2) Aufgebote, Zustellungen unnd derlg.

[30601] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder⸗ barnim Band 80 Nr. 3382 auf den Namen des Kauf⸗ manns Wilbelm Hübner zu Berlin eingetragene, in der Pankstraße, angeblich Nr. 32 b, belegene Grundstück am 9. November 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts⸗ stelle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C, Parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4,23 Reinertrag und einer Flüche von 9 a nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingeseher d Alle Realberechtigten werden

aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstückz beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 9. November 1891, Nachmittags 1 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle wie oben angegeben verkündet werden. Berlin, den 15. Juli 1891. - b Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.

[30602] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhausvparzellen Band 10 Nr. 358 auf den Namen des Ziegelei⸗ besitzers Emil Borchmann hier eingetragene, in der Elsasserstr. angeblich Nr. 32 belegene Grundstück am 4. November 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts⸗ stelle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., part. Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 6 ar 81 qm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 41, einge⸗ sehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte

glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei

Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein⸗ stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlags wird am 4. November 1891, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden Berlin, den 16. August 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

130600 1 In Sachen der Wittwe des Halbspänners Carl Friese, Dorothee, geb. Behrens, zu Mascherode, Klägerin, wider den Sattlermeister Wilhelm Roh⸗ kamm zu Salzdahlum, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen, sub No. ass 108 zu Salzdahlum belegenen Anbauerwesens nebst Zu⸗ behör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 14. August 1891 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 15. August 1891 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 25. November d. IJs., Nachmittags 2 Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗ gerichte Wolfenbüttel in der Otte’schen Gastwirth⸗ schaft zu Salzdahlum angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen aben. Wolfenbüttel, 17. August 1891. 8 Herzogliches Amtsgericht Behrens. 8

1In

[30603] Bekanntmachung.

In Sachen des Kaufmanns Julius Mevyver in Elrich, Klägers, wider den Wegearbeiter Wilbelm Busse aus Hohegeiß, z. Z. in Braunschweig, Be⸗ klagten, wegen 214 2 ₰, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Ackerstücks, 14. Abtheilung, Sprenzacker Nr. 379 zu 42 ar 94 m in Hohegeißer Feldflur zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 11. August d. J. verfügt auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf Sonnabend, den 28. Novem⸗ ber 1891, Nachmittags 4 Uhr, vor Herzog⸗ lichem Amtsgerichte Walkenried in der Baumgarte⸗

schen Gastwirthschaft zu Hohegeiß angesetzt, in welchem die Hyvpothekgläubiger die Hypotheken⸗ briefe zu überreichen haben Walkenried, den 17. August 1891 Herzogliches Amtsgericht.

Voges.

[5394] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommener Reichs⸗Schuldverschreibungen beantragt worden:

1) Litt. E Nr. 2695 von 1878 über 200 von der Ehefrau des Halbspänners Andreas Schrader, Luise, geb. Bothe, zu Schladen, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Rudolph zu Goslar,

Litt. E. Nr. 15911 von 1879 über 200 ℳ, von dem Sortirmeister Christian Rosenbusch, zu Reichenbach i. V., Burgstr. 44, Litt. B. Nr. 1941 von 1883 über 2000 ℳ, Litt. E. Nr. 6186 und 6187 von 1883 über je 200 ℳ, von dem Königlichen Güter⸗Expeditions⸗ vorsteher Tommes zu Barmen, von 1879: Litt. A Nr. 3954 über 5000 ℳ, Litt. C Nr. 16301 über 1000 ℳ, von 1880: Litt. B. Nr. 2588 über 2000 ℳ, Litt E Nr. 8287, 8288, 10182, 10183 und 10184 über je 200 ℳ, von dem Kaufmann Friedrich Vey in Koblenz Altengraben 52, vertreten durch den Justiz⸗ rath Seligmann daselbst. 1

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 7. Oktober 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., parterre, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte

anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗

falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Berlin, den 10. April 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 49.

[188091

Das K. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 19. Juni 1891 folgendes Aufgebot erlassen:

Es ist angeblich zu Verlust gegangen ein Pfand⸗ gegenschein der bayr. Vereinsbank dahier vom 19. Januar lI. J. Nr. 8125, an zweiter Stelle unter⸗ zeichnet von Kannengießer, während der Name des erstzeichnenden Vorstandsmitgliedes nicht mehr fest⸗ zustellen war, wornach Frau Käthi Zeiner gegen