1891 / 203 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Aug 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Werk in kurzer Zeit durchführen zu können. Der Schuttkegel am Hawai. Seit mehr als acht Jahren ist der früher in Schleswig⸗] Gene Hawai. e - ral Canto

anderen Ufer des Eisack, unter welchem die Todten von Kollmann Holstein thätige Lehrer Georg Jörgens an der einzigen deutschen ceda seiner ntorhat seinen sfutigen, S-e. ruhen, hat einen Umfang von einigen dreißig Metern, sodaß, nach der Schule des fernen Inselreiches Ha pai beschäftigt. Am 8. Juli hatte, seiner Truppen zu danken 4 ßerd ’”” n Haltun 8 „Mer. Zig. und der Aussage von Sachkundigen, zahlreiche Menschen wie „Itz. N.“ schreiben, Jörgens die Ehre, auf besonderen Be⸗ daß mehr 4 G 4 8 verdem kam ihm zu statten, Tag und Nacht arbeiten müßten, das wüste Trümmerfeld fortzuschaffen. fehl der neuen Königin der Sandwichinseln, die den Namen d mehrer gegnerische enerale gefallen waren und in Folg Dazu ist aber gar keine Aussicht, und die darunter begraben liegen, Liltuokalani, d. h. Himmelslilie führt, vor Ihrer Majestät essen eine starke Demoralisirung, welche zur Desertion ganzer werden schwerlich jemals aufgefunden werden. die preußische Nationalhyomne mehrstimmig aus hundert Regimenter führte, einriß. Balmaceda war am Morgen de

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zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi

Lucca, 28. August. In den nächsten Tagen wird, wie das „W. T. B.“ meldet, das Denkmal weiland Seiner Majestät des Kaisers Friedrich III, das Werk des Bildhauers Bagos von Bacci, in Marmor ausgeführt von Serravezza nach Deutschland ab⸗ gesandt werden.

Ostende, 27. August. Mehrere Rheder von Ostende und Dün⸗ kirchen, welche Fischerschaluppen nach dem Isländischen Meere auf den Stocksischfang enisenden, hatten in diesem Jahre die Besatzung ihrer Fahrzeuge beauftragt, in den von letzteren besuchten, von Stürmen vielfach heimgesuchten Gegenden Erfahrungen über die Wirkung des Oels zur Beruhigung der Meereswellen zu sammeln. Die Hauptfeinde jener sehr kräftig gebauten Schaluppen sind die Schlagwellen, welche die Fahrzeuge überfluthen und ihnen dadurch mit Untergang drohen. Nach den Berichten der heimkehrenden Fischer hat sich hiergegen das Oel vorzüglich bewährt. Einige Liter des letztern genügten, die Schaluppen bei starkem Sturm gegen die andringenden Wogen zu feien. Die hiesige Handelskammer heabsichtigt wie die „Köln. Ztg“ mittheilt, in Folge dieser Erfahrungen auch die Küstenschaluppen zur steten Mitführung einer entsprechenden Menge Oel zu veranlassen.

Kopenhagen, 28 August. Ueber den in Nr. 202 des „R.⸗“ u. St.⸗A.“ nach Schluß der Redaktion mitgetheilten Tod des General⸗Lieutenants Grafen von der Gröben wird dem „D. B. H. folgendes Nähere gemeldet: Der General, welcher mit Frau und Tochter in dem Badeort Hornbik, unweit Helsingör, wohnte, fuhr in einem Einspänner mit Gemahlin und Tochter; ein Frl. Mogensen führte die Zügel. Nahe der Eisenbahnstation ging das Geschirr ent;wei, das Pferd scheute und sprengte wild durch die Straße, den Wagen umwerfend. Graf von der Gröben wurde am Kopf schrecklich verwundet und blutüberströmt aufgehoben. Man trug ihn auf einer Bahre nach dem Lazareth, wo sein Tod nach zwei Stunden eintrat. Die Damen waren gleichfalls, jedoch ungefährlich, verwundet. Die Leiche des Generals wird in den nächsten Tagen nach Berlin geschafft.

88 Statesville (Nordkarolina), 27. August. Der „N. Pr. Z.“ wird über das Eisenbahnunglück Lvergl. Nr. 202 d. Bl.) ge⸗ meldet: Der Personenzug der West⸗Nord⸗Karolina⸗Eisenbahn entgleiste, als er gegen zwei Uhr Morgens über die Brücke bei Trestla fuhr, und stürzte 200 Fuß tief die Bergschlucht hinab. Alle Waggons sind vollständig zertrümmert, mindestens vierzig Reisende getödtet, fünf⸗ undzwanzig, darunter einige sehr schwer, verletzt. Ein Hülfstrain mit Aerzten wurde sofort telegraphisch herbeigerufen.

Kapstadt, 26. August. Die Regierung hat amtlich bekannt gemacht, daß auf der Insel Dassen im Nordwesten der Tafelbat unter 330 23 südlicher Breite und 18⁰0 5“ 20“ östlicher Länge ein Leuchtthurm errichtet werden soll, der eine Höhe von 80 Fuß be⸗ sitzen und ganz aus Eisen hergestellt werden wird. Das Licht dürfte bei klarem Wetter auf eine Entfernung von zwanzig Meilen hin sichtbar sein. Der Thurm wird voraussichtlich in der Mitte nächsten Jahres fertiggestzllt sein.

Melbourne, 28. August. In der Nacht vom 27. August fand nach einer Mittheilung des „W. T. B.“ in der Bucht von Port Philipp ein Zusammenstoß der britischen Schiffe „Easby“ und „Gambier“ statt. Der „Gambier“ wurde von „Easby’“ Mittschiffs getroffen und sank binnen sieben Minuten. Die Ver⸗ wirrung unter den nur halb angekleideten Fahrgästen war groß; der größte Theil von ihnen wurde an Bord des „Easby“ aufgenommen. Fünfundzwanzig Personen gingen mit dem „Gambier“ unter.

deutschen Kinderkehlen erklingen zu lassen. Der Beifall der weißen, gelben, braunen, schwarzen Beoölkerung war ein einhelliger; besonders die Herrscherin war von dem Vortrage so angenehm be⸗ rührt, daß sie Jörgens die Hand reichte und ihn zur Tafel lud. Dann wurden ihr die jugendlichen Sänger gruppenweise vorgeführt, während das aus lauter Eingeborenen mit Ausnahme des Dirigeaten bestehende Musikcorps die „Wacht am Rhein’ spielte.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Münster i. Westf., 29. August. Dem „Westfälischen Mercur“ zufolge hat Redacteur Fusangel den Staats⸗ anwalt benachrichtigt, daß er sich am 1. September in Duis⸗ burg stellen werde.

Darmstadt, 29. August. (W. T. B.) Der Groß⸗ herzog von Hessen ist zur Theilnahme an den Divisions⸗ manövern bei Romrod abgereist und begiebt sich von da später zu den Kaisermanövern nach Kassel.

Schwerin, 29. August. (W. T. B.) Das Befinden des Großherzogs ist etwas besser, die Athemnoth ge⸗ ringer. Die Nacht war ziemlich ruhig. Sonst keine Ver⸗ änderungen.

„Fiume, 29. August. (W. T. B.) Die hier an⸗ sässigen Kroaten hatten einer Anzahl Dalmatiner, welche gestern von dem Besuche der Ausstellung in Agram zurückkehrten, auf dem Bahnhof einen feierlichen Empfang bereitet und denselben Kranzspenden über⸗ reicht. Dies gab zu lärmenden, bis Mitternacht andauernden Straßenkundgebungen theils für, theils gegen die Dal⸗ matiner Anlaß. Die gesammte Polizei war zur Herstellun

der Ruhe aufgeboten, es kam indessen zu keinem Zuscammenftoß

zwischen ihr und der lärmenden Menge. In der Nacht wurden

mehrere Verhaftungen vorgenommen. Unter den Verhafteten sich ein Advokat und ein Arzt. In der Stadt herrscht rregung.

New⸗York, 29. August. (Telegramm des „New⸗York Herald“, Valparaiso, 28. August.) Die Macht

Balmaceda’'s in Chile ist gebrochen und seine Armee nach fünfstündigem verzwei⸗ felten Kampf definitiv vernichtet. Die Insurgenten haben von Valparaiso Besitz ergriffen. Die Zukunft des Landes ist damit entschieden. Balmaceda ist ein Flüchtling ohne jede Hülfsquellen, die großen Häfen befinden sich in den Händen der Kongreßpartei; der zu⸗ künftige Präsident Vicuna soll sich an Bord eines auswärtigen Kriegsschiffes geflüchtet haben. Da die Einwohner des Landes sich in Massen unter die Fahne der Kongressisten stellen, so dürfte binnen wenigen Tagen auch die Hauptstadt Santiago völlig in den Händen der Kongreßpartei sein. Eine Regierung, an deren Spitze der Richter Belisario Prats oder Sennor Manuel Jose Irrarazaval steht, soll, wie es heißt, ein⸗ ppsett werden und dürften die Geschäfte alsdann den bei eginn der Feindseligkeiten am 1. Juli unterbrochenen nor⸗ malen Gang wieder aufnehmen. New⸗York, 29. August. (W. T. B.) (Telegramm des

„New⸗York Herald“ aus Valparaiso vom 28. August.)⸗

Schlachttages zur Aufnahme einer Offensive unfähig und be schränkte sich darauf, eine möglichst starke Vertheidi gungsstellung einzunehmen. Sehr ungünstig wirkt de zwischen dem Präsidenten und dem Kriegsrath herr schende Zwist. Den Generalen Barboca und Alcer reca wurde das Oberkommando übertragen; zwischen Beiden herrschte eine starke Eifersucht, welche beinahe einen offenen Bruch hervorbrachte und dahin führte, daß die beiden Offiziere im entgegengesetzten Sinne operirten. Bei Tagesanbruch verließen die Regierungstruppen ihre Verschanzungen und

stürzten sich, unterstützt von dem Feuer ihrer Ge⸗

schütze, auf den Feind. Die Kongreßtruppen, welch

sich in starken Cö“ befanden, eröffneten

ein vernichtendes Feuer auf die Sturmkolonne, welch trotzddem zunächst in unerschütterter Haltung weiter vordrang. Der Kampf wurde alsdann ein allgemeiner, de schließsich zum Rückzuge der Truppen Balmaceda's führte. Durch die verzweifelten Bemühungen der Offizier gelang es, die weichenden Truppen wieder zum Stehen zu bringen und aufs Neue gegen den Feind zu führen. Bei diesem zweiten Angriff wurde General Barboca getödtet. Die Regierungs truppen geriethen dadurch einen Augenblick ins Schwanken, dranger dann aber weiter vor. Im Fortgange des Kampfes wurde auch General Alcerreca tödtlich verwundet und starb auf dem Transport binnen einer Stunde. Nunmehr gab General Canto den Befehl zum allgemeinen An griff. Die Kongreßtruppen verließen jetzt ihre Verschan zungen und eröffneten ein mörderisches Feuer au die Truppen Balmaceda's, welche, weil ohne Führer, sich

nicht aufs Neue sammeln konnten. Der Rückzug

artete zu einer vollständigen Deroute aus. Die Kavallerie leistete vorübergehend Widerstand, wurde aber alsbald mit fortgerissen und vernichtet. Ganze Regimenter, namentlich solche, welche aus gewaltsam eingestellten Truppen bestanden gingen mitten im Feuer zu den Siegern über und kämpften

alsbald mit diesen gegen ihre früheren Kameraden. Die Zahl

der in dem beinahe fünfstündigen Kampfe Getödteten und Verwundeten wird auf etwa 5000 geschätzt.

Fast sämmtliche Offiziere des Stabes Balmaceda's sind ge⸗ tödtet oder verwundet. Um das Blutbad zu vermeiden welches ein gewaltsames Eindringen der Kongreßtruppen in der Stadt hervorgerufen haben würde, wurde eine frei willige Uebergabe der Stadt angeboten und von

Seiten der Führer der Kongreßtruppen acceptirt. Kurz

nach Mittag zogen die Letzteren in die Stad ein, wo sie mit den Rufen: „Es lebe Chile! es lebe Canto!“ empfangen wurden. Auf Ersuchen des Intendanten Vie hatten einige der auswärtigen Kriegsschiffe Mannschaften

zum eventuellen Schutz der Einwohner gelandet. Als

der „Almirante Lynch“ aufgefordert wurde, sich zu ergeben suchte derselbe den Hafen zu verlassen, und eröffneis aus seinen Geschützen das Feuer auf die Kongreßtruppen. Nach viertelstündigem Kampf strich der Commandeur des Schiffes

jedoch seine Flagge. Die Mehrheit der Gefangenen ist gegen

Ehrenwort freigelassen. Unruhen werden nicht befürchtet 898 vermuthet, daß Balmaceda nach Buenos Aires fürcher ird.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht vom 29. August, Morgens 8 Uhr.

Stationen.

mperatur

Wind. Wetter.

Ober⸗Regisseur

in ° Celsius [5 °C. = 40 R.

red. in Millim.

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Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp.

Mullaghmore 2 halb bed.

Kopenhagen. S 3 heiter

aparanda 4 halb bed. St Petersburg 757 2 wolkenlos Moskau 764 still Nebel

Cork, Queens⸗ Sen Sorthe e. Ronans⸗ „Wilhelm eister's Lehrjahre“ von Miche rré und Jules

Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Ballet Rroll's Theater.

2 wolkig von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr. (Leonore: Frau Moran⸗Olden;

3 halb bed. ¹) Schauspielhaus. 173. Vorstellung. Das Käthchen Friedr. Herrmann, als Gäste.)

3 heiter²) von Heilbronn. Großes historisches Ritterschau⸗

2 heiter spiel in 5 Aufzügen von Heinrich von Kleist.

town 761 4 heiter Cherburg. . 1763 4 wolkig 761 758 762 Swinemünde 763 Neufahrwasser 764 Memel 764

I“ Münster. . . 763 Karlsruhe.. 766

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1 halb bed. Anfang 7 Uhr. 3 halb bed.

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Wiesbaden. 765 still halb bed. Mittwoch: Wildfeuer.

München 768 Chemnitz .. 766 Berlin 764 Wien 764 Breslau 166 Ile d'Aix. 764 e“ 764

11ö11“ still wolkenlos

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3 halb bed. Die Kass 2 wolkenlos geöffnet. 1 bedeckt

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¹) Morgens Gewitter. ²) Früh etwas Regen. ²) Nachts Regen. 3 Re⸗

vormalen Wärmeverhältnissen. Ein Minimum von Blumenthal.

unter 740 mm liegt im hohen Norden und be⸗ Dienstag: Falsche Heili einflußt Wind und Wetter der Nord⸗ und Ostsee, Mittwoch; E— Lust⸗ wo indessen der Luftdruck fast überall im Zunehmen spiel in 3 Akten von Bictorien Sardou.

begriffen ist, sodaß für unsere Gegenden zunächst eine mehr beständige Witterung zu erwarten sein

dürfte. In Westdeutschland fanden stellenweise Wallner-Theater. Sonntag: Ihre Familie.

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. 164 Vorstellung. Die Hngenotten. Große O. Findeisen. Oper in 5 Akten von Meyerbeer. Text nach dem Im prachtvollen Park: Großes Dovppel Concert. Musik von Johannes Doebber. In Scene gesetz rs . Auftreten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler. vom Direktor Emil Thomas. Anfang 7 ½ Uhr. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Anfang des Concerts 4 ½ Uhr. Anfang der Vor⸗ Montag: Dieselbe Vorstellung. sseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister stellung 7 ½ Uhr Kahl. Anfang 7 Uhr. Montag: Der alte Dessanuer. Ie II1“ 5 we bnt Ferien. ˖˖—˖--—— 2

rdeen.. 6 3 ba ed. 5 ontag: Opernhaus. 165. Vorstellung. Or⸗ e 8 „Direktion: Si „Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehr b Christiansund 1 4 Regen es. 5 8 in 3 Akten von 8. ““ be Pers 8ecter benc- 8 C 2 5 2* 88 2 82 4 8 * 8— 2. * 2 . 1s 1 s 7 Stockholm. 6 halb bed. 8 Balle⸗ ä Moline. Pariser Sittenbild in 5 Aufaügen E1X“ 98 Schauspielbaus: Das Schauspiel bat Ferien.

Französischen des Scribe, übersetzt von Castelli.

nebeeftht ber Wittern .. Tesstng-Theater. Sonntag: Falsche Heilige.

3 Gäste.)

Operette in 3 Akten von M. Henschel.

Meilhac und Ludovic Halsvy. Deutsch von Eduard

Dienstag: Opernhaus. 166. Vorstellung. Mignon. 8 S. Ie Fn⸗ gesetzt von Sigmund Lauten⸗

Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Montag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung. Nur noch kurze Zeit. 1

Sonntag: Fidelio. Florestan: Hr.

Montag: Rigoletto. (Rigoletto: Sgr. Francesco d'Andrade; Herzog: Sgr. Antonio d'Andrade, als

Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater. Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 30. Sonntag: Zum 16. Male: Der alte Dessauer. Direktion: Emil Thomas. Sonntag: Zum Musik von 31. Male: Im siebenten Himmel. Posse mit

Gesang in 3 Akten (4 Bildern) von Jean Kren

Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Geöffnet von 12 —11 Uhr. Täglich Vorstellung im von Henry szettel. 1 8 [26836] 1 National⸗Panorama Herwarthstraße 4 am Königsplatz. „Das alte Rom“ mit dem Triumphzuge Kaiser Constantins.

v. Morg. 9 Uhn bis zur Dunkelheit. Eintr. tägl. 50 ₰. Soldaten u. Kinder 25 ₰.

2

Dienstag: Gastsviel des Hrn. Emil Götze. 26539]

Ibaen 12 Heussches Thrater. Diastog: Croffancr. Tooncsel “. Oper in 4 zrier aen 2. gucne „MNordland-vewrewen nc Vorstellung. Zum 1. Male: Wildfeuer. Lustspiel]/· Täa lich: „Großes Concert⸗ Für sämmtliche 7

Iteisgig in 5 Aufzügen von Friedrich Halm. 1a9g 8 5,.-eesgante neffchrüche Wekesfden Ausstellungen beute 30 Pf.

1 Reger ²) . 1b desselben. Anfang Sonntag 4, an den Wochentagen 5b

üg. g: Die Kinder der Excellenz. 5

2beiter Die Kasse ist von Sonntag ab 8 1022 Uhr 11“

anorama.“

8 Belle-AllianceTheater. Sonntag: Zum Familien⸗Nachrichten.

15 ““ 31. Male mit durchweg neuer glänzender Ausstattun 5 1 Zbalb bed. Berliner Theater. Sonntag, Nachmittags an Dekorationen, Kostümen, Vaheets, Szasten⸗eaue B freabtan re hendine Nomberg mit de⸗ 1 wolkenlos 2 ½ Uhr: Der Hüttenbesitzer.

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des ganzen Garten⸗Etablissements.

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Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

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Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)

Statistik und Volkswirthschaft. Brotmischungen.

Wir erhalten eine Zuschrift von einem Landwirth, welcher der Meinung ist, daß Brot aus einer Mischung von Weizen und Roggen

sich weniger für unsere Soldaten empfehlen dürfte, zumal es alle drei Tage gebacken werden müsse. Dagegen schreibt er unter Berufung darauf, daß er in dieser Sache Jahre lange Erfabrungen habe:

„Brot aus einer Mischung von Hafer⸗ und Roggenmehl ist ein sehr kräftiges, sättigendes und vor Allem sehr wohl⸗ schmeckendes Gebäck, und ein solches Brot braucht nur alle zehn Tage gebacken zu werden. Ich habe meine Leute größtentheils so verpflegt, und diese haben das Hafer⸗Roggen⸗Brot stets dem Weizen⸗Roggen⸗ Brot vorgezogen und sich bei dieser Ernährung sehr wohl und zufrieden gefühlt. Hafer ist im Verhältniß zu Weizen bedeutend billiger und vor Allem nahrhafter.“

Die „Berl. Börs.⸗Ztg.“ macht darauf aufmerksam, daß sich besonders Mais zur Mischung mit Roggenmehl empfehle. Von

Miais leben sehr viel mehr Menschen als selbst von Weizen, obwohl bisher in Deutschland biervon so gut wie gar kein Gebrauch gemacht; wurde. In diesem Jahre sei die Maisernte besonders in Amerika eine überaus ergiebige und auch in Ungarn, in Italien u. s. w.

eine sehr gute. Weiter schreibt das Blatt: „Mit Hülfe von Mais können wir leicht zum Normalpreis für Brot und Mehl für den Haushalt kommen, auch wenn die Roggen⸗

unndd Weizenzölle bleiben und die Ernte an Roggen bei uns als eine

recht ungünstige sich herausstellen würde.

Der Mais wird für sich allein oder mit Weizen oder mit Roggen und Hafer zu Brot verbacken, im Haushalt aber zu Suppen, Brei, Klößen, Kuchen, Polenta, Schmarren, Pudding u. s. w. verwendet.

Nach einer neuen Statistik über den Verbrauch von Lebens⸗ mitteln in Ungarn kommen dort für 13 bis 14 Millionen Einwohner im eigentlichen Ungarn auf den Kopf 143 kg Brot und 59 kg Mehl und davon sind 22,7 % Maisbrot und 35,8 %, Maismehl; in ab⸗ gerundeten Zahlen kann man annehmen für den Verbrauch an den Getreidearten für Brot und Mehl zusammen: Weizen 40, Mais 30, Roggen 20 und Gerste und Hafer 10 %.

Bei uns hat der Roggen bis jetzt die Hauptrolle gespielt, im Südwesten mehr der Weizen, während Mais, Gerste und Hafer nur in geringen Mengen verwendet wurden. Wir leben eben jetzt in einer ungewöhnlichen Zeit, für welche es gilt, den Brotpreis erträglich zu gestalten, und das kann mit Mais und Hafer recht gut geschehen, weil Roggen, Mais und Hafer in Mischung ein recht gutes Brot geben; anderwärts zieht man die Mischung von Weizen und Mais vor, und selbst reines Maisbrot wird vielfach verwendet, in Ungarn z. B. bis zu 32 kg pro Kopf der ganzen Bevölkerung.

In einem Werke über den Haushalt für Landwirthe von Wil⸗ helmi wird als empfehlenswertheste Mischung zu Brot ein Gemenge von 100 Roggen⸗, 40 Mais⸗ und 60 Hafermehl bezeichnet, der Roggen also zur Hälfte durch billigeres Getreide ersetzt. Die heutigen Preis⸗ notirungen sind pro Tonne ungefähr:

Weizen 242, Roggen 250, Mais 165 und Hafer 175

500 kg Roggen kosten also 125 18 200 ““ 3 2 I 111“ 1000 kg zusammen . . 210,50

Das jetzt empfohlene Weizen⸗Roggenbrot stellt sich jedenfalls be⸗ deutend theuerer und ist weniger nährkräftig.

Das Brot aus der angegebenen Mischung erfüllt für Millionen seinen Zweck vollkommen und wird sich rasch einbürgern. Wie reich anderwärts die Verwendung von Mais ist, ergiebt sich daraus, daß von dem Gesammtwerth der Getreideerzeugung der Welt, welcher zu 21 600 Millionen nach Jurascheck berechnet ist, auf den Weizen 40,75, den Mais 17,60, den Roggen 13,85, die Gerste 9,26, den Hafer 15,75 und anderes Getreide (Hirse u. s. w.) 2,78 % kommen, der Menge nach haben wir es aber in Hektoliter⸗ Millionen zu thun mit Weizen 930, Mais 680, Roaggen 500. Gerste 300, Hafer 860 und sonstiges Getreide 85, zusammen 3355 Millionen Hektoliter Getreide.

Dem Geldwerth und der Menge nach steht Mais weit über Roggen, und deshalb sollte er auch bei uns mehr zur Verwendung kommen, jedenfalls aber jetzt bei ungenügendem Roggenvorrath.“

Zum Kapitel der Roggentheuerung schreibt die „Kölnische Zeitung“:

„Kein mit den Verhältnissen Vertrauter kann ernsthaft bezweifeln, daß die Auftreibung des Roggenpreises auf die jetzige Höhe in den Verhältnissen nicht begründet ist, sich vielmehr als ein Kampf zweier Börsengruppen darstellt, dessen Entscheidung von der größeren oder geringeren finanziellen Leistungsfähigkeit der einen oder anderen Gruppe abhängen wird. Wie zu früheren Zeiten die Stärke der Baissepartei an den Börsen die Getreide⸗ preise auf eine in den Verhältnissen nicht gerechtfertigte Tiefe hinab⸗ drückte, so hat jetzt die einstweilen siegreich gebliebene Haussepartei den Preis übermaßig in die Höhe geschraubt. Auf oie lange, steht dahin. Die Landwirthschaft, die von der Börsentreiberei so oft ge⸗ schädigt worden ist, wird diesmal den Vortheil von den Sünden ihrer gewohnheitsmäßigen Feinde haben. Auf wie lange, das steht dahin. Es ist heute, wo die Erntearbeiten zur Neige gehen und das erste heimische Korn bereits zu Markte kommt, geboten, sich über Bedarf und Vorrath der Wirklichkeit im Gegensatz zu den Hoffnungen und Bestrebungen der Börsenparteien Rechen⸗ schaft zu geben. Deutschland verbraucht nach Abrechnung des Saatguts jährlich 5 500 000 t. Wenn die unlängst veröffentlichte Erntestatistik avch nur annähernd richtig ist und wenn das übrige Deutschland keine schlechtere Ernte macht als Preußen, so kann mit aller Bestimmtheit, gesagt werden, daß heute weit mehr Roggen in Deutschland lagert, als in einem Jabre aufgezehrt werden kann. Das Ausland, insbesondere Deutschland, hat sich durch das russische Aus⸗ fuhrverbot schrecken lassen und in Rußland unsinnige Mengen Roggen zu Schwindelpreisen gekauft, die jetzt in Deutschland lagern und ihren drückenden Einfluß auf den Preis des heimischen Roggens sehr bald fühlbar machen werden. Nimmt man auch an, daß die alten Vorräthe so gut wie aufgebraucht sind, so wird sich doch mit Sicherheit sagen lassen, daß eine Einfuhr von 500 000 t den wirklichen Bedarf Deutschlands fürs nächste Jahr mehr als gedeckt hätte. Allem An⸗ schein nach erreichen aber die Käufe, welche Deutschland seit vier Wochen im Auslande gemacht hat, das Mehrfache dieser Summe. Daß bei der Preistreiberei der letzten Zeit der Zoll gar keine Rolle gespielt hat, daß bei Aufhebung der Zölle der Preis höchst wahrscheinlich nicht im Mindesten sich anders gestellt hätte, läßt sich zwar mathematisch nicht beweisen, aber mit größter Gewißheit annehmen. Es hat sich noch bei allen Zoll⸗ erhöhungen gezeigt, daß der Preis von ihnen nicht beeinflußt wurde. Er ist sogar regelmäßig nach allen Erhöhungen heruntergegangen. Wenn nun, obgleich Deutschland über und über mit Roggen versorgt ist, die Preise gleichwohl auf ihrer Höhe bleiben, so möge man nicht die Zölle, die daran unbetheiligt sind, anklagen, sondern den einzigen

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Berlin, Sonnabend, den 29. August

Schuldigen: die Börsenspekulation, als die modernste Erscheinung des Kornwuchers.“

Zur Arbeiterbewegung.

theilt einen in einem Londoner Anarchisten⸗ an die Sozialdemokraten chem die Führer der deutschen ffen werden und den Sozial⸗ d, sich von ihren Führern

Die „Lpz. Ztg.“ erschienenen Aufruf Deutschlands mit, in we Sozialdemokraten heftig angegri demokraten selbst angerathen wird,

Kohle und Eisen“ des rheinisch⸗west⸗ beiter⸗Vereins „Glück auf“ (des so⸗ stellt das wahrscheinliche Auf⸗ einens in folgender Erklärung an seine „Rh.⸗W. Ztg.“ mittheilen, in

daß wir mit Ablauf des Quartals eres Vereinsblattes einzustellen 8 Unternehmens von Die endgültige Ent⸗ ob die Bergarbeiter trebungen thatkräftig unterstützen. che wünschenswerthe Aende⸗ länger noch ein Unt ten Opfer brachten und

loszusagen.

Das Organ fälischen Bergar enannten neuen Verbandes) ören seines Ersch Leser, welche wir nach der

Hierdurch die Mittheilung, Ende September, das Erscheinen uns beabsichtigen. Die schwache Unterstützung unsere uns zu diesem Schritte.

allen Seiten zwin rhabens hängt davon ab,

schließung unseres mehr als bisber uns in unseren Bef Tritt diese im Interesse der Bergarbeitersa rung nicht ein, so ist es uns unmöglich, 1 aufrecht zu erhalten, welchem wir die größ unsere ganze Kraft bisher widr

In Elberfeld faaden, in den letzten Tagen Vers In der ersten,

wie der „Köln. Ztg.“ geschrieben wird, ammlungen Arbeitsloser statt. von etwa 300 Personen besuchten Versammlung Abordnung um Beschäftigung Prüfung der n zu und forderte die Einreichung In der zweiten, am Mittwoch Bericht über den Bescheid er⸗ 0 Arbeitslose in die ausgelegte Liste Beschäftigungslosen

sprache mit der Baukommissio eines Verzeichnisses der Arbeitslosen abgehaltenen Versammlung, in stattet wurde, zeichneten sich 28 beits Ein Ausschuß soll weitere Unterschriften von

d. M. hat, wie dem „Vorwärts' berichtet sozialdemokratische Volks⸗ freiem Himmel stattgefunden, welche von 500 d sich mit der üblichen Motivirung sozialistische Agitation

„Od. Br. K *:

Sonnabend in Kupfer⸗

In Oderberg i.

versammlung unter bis 600 Personen besucht war un verpflichtete, mit aller Kraft

Aus Eberswalde größere Ruhestörung fand am letzten

schreibt man dem

dem gezahlten Lohn räsonnirten und

beschäftigten Arbeitern waren mit

Drohungen Direktor,

Diese entfernten sich schließlich, kamen aber

Fabrik zurück, zertrümmerten Als dann die Nothpfeife auf den Weg, welcher es

wiederherzustellen.

beschäftigte

regten Leute entziehen. nach 10 Uhr Abends noch einmal in die Alles und mißhandelten den Pförtner. ertönte, machte sich die hiesige Polizei gelang, Ruhe und Ordnung 3 1 am Donnerstag Anstreichern Gewerbe⸗ hiesige Malermeister hat gelangen rhütung von

Versammlung

Schriftstück, sämmtliche in welchem Verbaltungsmaßregeln zur Ve Mittheilunz Gegen dieses Schriftstück wurde, Versammlung in welcher dem Magistrat der Stadt Berlin, Einhalt zu gebieten, ß Anstreicherarbeiten und zweitens, bis das Regiesvstem geregelt ist, von städtischen Maler⸗ und Arbeitgebern die Verpflichtung auferlegt werde, nicht unter 50 ₰, die Anstreicher nicht unter 45 zu entlohnen, und daß die Akkordarbeit gänzlich untersagt wird. Resolution soll dem Magistrat und der Stadtverordneten⸗

ein Wolff'sches Telegramm, daß das Décamps und Dardare stattgehabten Ua⸗

städtische deputation lassen und BIoi e z5

2 wie hiesige Blätter mit⸗

Die Versammlung verlangt von um der schrecklichen Krankheit sämmtliche städtischen Maler⸗

Regiesystem daß bei Vergebung Anstreicher⸗Arbeiten den betre die Malergebülfen die Arbeitsstunde

lung unterbreitet werden. Aus Paris meldet Schwurgericht die Anarchisten Theilnahme an den in Clichy am 1. Mai d. J. ruhen zu fünf resp. drei Ja Aus Lille wird der „Köln. Ztg.“

hren Gefängniß verorth unter dem 27. August ge⸗ in mehreren Arbeiterversammlungen zu Fourmies, vorgestrigen Nr. 201 d.

Ausstandes

schrieben, daß

Fortsetzung Abgeordnete Baudin erklärte, daß sein Ersuchen bald Unterstützungen standige aus Wignehies zogen zu Die kleineren Geschäftsleute im

mitgetheilt,

die Brüsseler Sozialisten auf An 600 Aus⸗ den Gräbern der am 1. Mai Ausstandsgebiet sind in da es ihnen an Geld zur Erfüllung ihrer

senden würden.

Gefallenen. nicht geringer Aufregung, Verpflichtungen mangelt. Wie die Londoner „Allg. Corr.“ in Liverpool Gewerkvereins der universelle Kooperation pation der Länder sei. genossenschaftliche Schneider Beschluß lautete, daß die Arbeitskräfte eine der Hauptursach Die Regierung möge deshalb die Einwanderung g handwerksmäßig und reguliren.

berichtet, erklärte die gegen⸗ des nationalen einer Resolution, das einzige wirksame Mittel zur Emanzi⸗ und der Arbeiter sollten deshalb alsbald produktiv⸗ gegründet werden. Ein fernere fortdauernde Einfuhr billiger ausländischer en des englischen Schweißsystems sei. änzlich mittelloser und

tagende Konferenz Schneider

Wo es anginge, soe werkstätten

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mit auswärtigen

Amts der esämtern in der Woche vom Anmeldung gekommen: 656 Sterbefälle.

Statistischen

Nach Mittheilung d tc esigen Stand

Berlin sind bei den hi 16. August bis inkl. 22. schließungen, 978 Lebendgeborene, 2

August cr. zur 5 Todtgeborene,

Kunst und Wissenschaft.

Internationale Kunstausstellung in Berlin. 3 IX.

Rußland Polen Ungarn.

L. K. Mögen die Rassenunterschiede zwischen Slaven und Magyaren noch so groß sein, mögen ihre politi⸗ schen Ideale noch so weit von einander entfernt liegen, in ihrer künstlerischen Schaffensweise besitzen sie genug gemeinsame Eigenschaften, durch welche sie sich in einen be⸗ stimmten typischen Gegensatz zur westlichen Kultur⸗ und Kunst⸗ welt stellen, von der sie doch in vielen Stücken wiederum abhängig sind. Es ist nicht sowohl ein offener Wider⸗ spruch gegen die hier geltenden Kunstgesetze, kein eigensinniges Festhalten an besonderen technischen Ge⸗ wohnheiten, als vielmehr die Eigenart künstlerischen Empfindens, wie es in Stoffwahl und Tendenz ihrer Schöpfungen sich kundgiebt, die dem Beschauer aus dem Westen leicht deren östliche Herkunft verräth. Sie sind an die Produktion mit der Voraussetzungslosigkeit eines Parvenus herangegangen, ihnen allen fehlt die Tradition einer klassischen künstlerischen Vergangenheit; begreiflich, daß auch die sichere ziel⸗ bewußte Haltung älterer Kunstnationen ihnen mangelt. Das Versuchen, Herumtasten nach neuen ungewöhnlichen Wirkungen ist ihnen freilich heute mit vielen anderen gemeinsam, aber ihre lebhafte, ja oft fanatische nationale Haltung steht mit dieser Unsicherheit in doppelt empfindlichem Gegensatz.

Am Nächsten steht Ungarn der westeuropäischen Kultur. Ein Meister, wie Munkacsy, der seine Ausbildung in Wien, München, Düsseldorf genossen hat und seit nunmehr zwanzig Jahren in Paris lebt, hat begreiflicherweise seine nationalen Eigenthümlichkeiten zum guten Theil abgeschliffen. Und doch sehen wir den Maler der Pariser Salonscenen, welchen das weib⸗ liche Porträt Nr. 3455 mit seiner wunderbar wiedergegebenen Interieur⸗Umgebung vorzüglich charakterisirt, zu seinen Pußta⸗ bauern (in dem leider etwas stark nachgedunkelten Genrebilde Nr. 3454) wieder zurückkehren. Sicherlich bewegt er sich hier mit größerem Geschick als in der großen allegorischen Komposition, die er zum Schmuck eines Plafonds für das kunsthistorische Museum in Wien entworfen hat; die dekorative Wirkung der lichten Farben⸗ töne eines Tiepolo wird hier durch harte und scharfe Umrißlinien, die doch den Mangel plastischer Modellirung unmöglich er⸗ setzen können, in Gefahr gebracht. Gleich Munkaecsy ist auch Julius Benczur, der Schüler Piloty's, kein Neuling mehr auf deutschen Ausstellungen. Seine Bacchantin zeigt den deutlichen Einfluß, den Makart's Kunst auf den Meister ge⸗ wonnen hat, während er in einem Damenporträt als virtuoser Atlasmaler seine Verehrer entzückt. Wer nicht zu diesen zählt, den werden beide Bilder trotz ihrer stupenden Technik kalt lassen. Die orientalischen Scenen Franz Eisenhut's, unter denen sich namentlich der „Tod Gül Baba's“ durch Kühnheit der koloristischen Haltung auszeichnet, haben den Namen ihres Schöpfers auch bereits seit längerer Zeit bekannt gemacht, ähnlich, wie die träumerischen Landschaften des jetzt in München lebenden und neuerdings auch ins Lager der Im⸗ pressionisten übergegangenen Béla von Spanyi. Auch Arpäd von Feszty mit seinem großen und vornehmen Bilde „die trauernden Frauen am Grabe Chrini“, welches sich kühn neben Bouguereau's Darstellung desselben Gegen⸗ standes stellen kann, gehört der älteren Generation magyarischer Maler an. Unter dem künstlerischen Nachwuchs begegnen uns eine Reihe tüchtiger Impressionisten, wie Otto von Baditz, dessen „Verhör“ eine „ehrenvolle Anerkennung“ gefunden hat, welche das aus dem Besitz des Kaisers von Oester⸗ reich hergeliehene Genrebild „Heckenrosen“ in gleichem Maße verdient, Anton von Dudits, Ignaz Roskovicz und der in München lebende Arthur Ludwig Halmi, dessen weißgekleidete Prüflinge in einer mit weißen Vorhängen versehenen Glasveranda an weißen Marmortischen mit Näschereien belohnt werden und trotzdem sehr liebens⸗ würdig und lebendig wirken, ein Bild, das als Beleg der neuen malerischen Richtung von dem Nationalmuseum in Buda⸗ pest erworben ist. Geringer sind die Leistungen von Robert Nadler, Emerich Knopp und Tihamer von Margitay. Des Letzteren „Flitterwochen“ haben freilich alle Eigenschaften, um sich bei dem großen Publikum beliebt zu machen, die witzige Zuspitzung der Situation, die Charakteristik der Ge⸗ stalten lassen nichts zu wünschen übrig, aber sie ver⸗ mögen nicht das Unbedeutende der malerischen Leistung zu verdecken. Unter den Darstellungen aus dem ungarischen Volksleben seien als gelungen noch die Arbeiten Herzl's „der Sieger“ (nämlich im Trinkerwett⸗ kampf), Koroknyai's, Brucks und Peske's hervorgehoben. Weit überragen das Mittelmaß die Porträts des jetzt in Berlin lebenden Leopold Horovitz, insbesondere gluͤcklich sind die liebenswürdigen Züge des greisen Franz von Pulszky, des Dirertors am Pester National⸗Museum, festgehalten;aber auch das Bildniß der Grafin von der Gröben besitzt seltene Vorzüge in der unübertrefflichen Vornehmheit der Haltung und Beherrschung der schwierigen technischen Aufgabe, eine schwarzgekleidete Dame auf schwarzem Hintergrunde darzustellen; in dem Porträt der Fürstin Radziwill dagegen hat der Künstler nicht ganz die Steifheit zu überwinden vermocht.

Polen, dessen Künstler wir in der Maschinenhalle des Ausstellungsparkes aufsuchen müssen, führt auch einige seiner altbewährten Kämpen ins Feld, Namen von so hellem Klang wie Joseph Brandt, Jan Matejko und Henrik von Siemiradzky. Dem kleinen aber meisterhaften Bildchen des Ersteren, „Pferdefang“, ist sogar ein Ehrenplatz im Inter⸗ nationalen Saale des Hauptgebäudes eingeräumt worden. Brandt hat, trotzdem er seit 1862 bereits in München wirkt und der dortigen Schulung durch Piloty und Adam ein gutes Theil seines künstlerischen Rüstzeuges verdankt, doch niemals seinen slavischen Charakter, sein polnisches Temperament verleugnet. Nicht, daß er sich fast ganz ausschließlich auf die Darstellung seiner Heimath und ihrer kriegerischen Vergangenheit be⸗ schränkt, ist dafür der Beleg, sondern die Art, wie er dieser Aufgabe gerecht wird. Das unmittelbare Erfassen eines auf⸗ geregten Moments, die Keckheit der Pinselführung und