bemittelte Anstalt aufgefordert. Diese Aufforderung hat, wie das nachstehende der „Tägl. R.“ zugegangene Schreiben des Hrn. Ger⸗ hard von Amyntor beweist, einen erfreulichen Erfolg gehabt:
„Der Vorstand des Oberlin⸗Hauses theilt mir mit, daß ihm auf Grund eines Artikels „Die wahrhaft Elenden“ in der „T. R.“ vom 29. Juli cr. von verschiedenen zahlreichen Gebern die Summe von „Eintausendstebenundfünfzig Mark vierzig Pfennig zugegangen ist. Diese erfreuliche Thatsache veranlaßt mich, allen mir unbekannten Spendern in meinem und des Oberlin⸗Hauses Namen herzlichsten Dank zu sagen. Wenn auch nur einem einzigen blinden Taubstummem durch diese Spende die tonlose Nacht seines Daseins ein wenig freundlicher sollte aufgehellt werden können, so wird doch die ewige Liebe allen Gebern diese ihre Wohlthat gewiß reichlich lohnen. Potsdam, den 11. September 1891. Dagobert von Gerhardt. (Gerhard von Amyntor.)“
Die von der Deutsch⸗Ostafrikanischen Gesellschaft in Aussicht genommene Ausprägung von ½ und † Rupie⸗Stücken ist erfolgt, und wurden bereits im April d. J. die ersten Exemplare Seiner Majestät dem Kaiser überreicht. Nachdem von der Ge⸗ sellscheft im März d. J. eine Million und im Mai d. J. drei Millionen Kupferpesas in den Verkehr gebracht worden sind, hat sie nunmehr, da ihre Generalvertretung in Ost⸗Afrika eine weitere Sendung von Kupfergeld für erforderlich erklärte, noch zwei Millionen Stück Pesas der Königlichen Münze hierselbst in Auftrag gegeben. Da 64 Pesas eine Rupie ausmachen, so entsprechen diese zwei Millionen einem Betrage von 31 250 Rupien.
Der Cirkus Renz wird am Sonnabend seine Vorstellungen eröffnen und ein durch werthvolle Reit⸗ und Freiheitsdressur⸗Pferde bereichertes Material sowie eine auserlesene Schaar von Künstlern zur Anschauung bringen. Ein besonderes Anziehungsmittel wird die in Wien und Hamburg mit großem Erfolge gegebene Wasserpantomime „Auf Helgoland“ bilden.
Potsdam. Ueber einen Unfall, welchen der aus dem Manöver zurückgekehrte Major im Regiment der Gardes du Corps Feaf von Hohenau erlitten hat, wird, der „Voss. Z.“ geschrieben:
raf Hohenau fuhr im Manövergebiet mit einem Escadronsgespann, das ein Mann der Gardes du Corps als Kutscher lenkte, in Begleitung des Wachtmeisters Fischer. Die Pferde wurden plötzlich scheu und gingen durch. Dem Wachtmeister Fischer gelang es, aus dem Wagen herauszuspringen; Major Graf Hohenau aber und der Kutscher wurden durch den Anprall des Wagens an ein Hinderniß herausgeschleudert und entsetzlich zugerichtet. Der
Kutscher wurde eine Strecke weit geschleift und liegt noch heute schwer krank darnieder. Graf Hohenau selbst erlitt so schwere Verletzungen, daß er besinnungslos wurde; mehrere klaffende blutende Wunden am Kopfe waren die Folgen des Unfalls, und mitten auf der Stirn mußte eine Wunde zugenäht werden. Jetzt ist aber das Schwerste über⸗ standen und der Graf geht seiner völligen Genesung entgegen.
Görlitz, 15. September. Die 45. Hauptversammlung des Gustav⸗Adolf⸗Vereins wurde, laut Meldung des „W. T. B.“, heute hier nach Eröffnungsgottesdiensten in der Dreifaltigkeits⸗ und Frauenkirche mit einer nicht öffentlichen Versammlung der Delegirten eröffnet, in welcher Geheimer Kirchen⸗Rath Fricke⸗Leipzig zum Vor⸗ sitzenden gewählt wurde. Die Versammlung ist sehr stark besucht.
Sprottau, 14. September. Im städtischen Forste, Schutz⸗ bezirk Boberwitz 11. Jagen 61, entstand, wie die „Schl. Ztg.“ mit⸗ kheilt, gestern Nachmittag ein Waldbrand, der gegen 4 ha etwa
dreißigjährigen Bestand erfaßte. Ein erheblicher Theil wurde ver⸗ nichtet, der andere arg beschädigt. Man vermuthet, daß der Brand böswillig angelegt ist. Nur dem raschen Eingreifen des Stadtförsters in Oberlöschen mit mehreren Dorfbewohnern ist es zu danken, daß das Feuer nicht noch größeren Schaden anrichtete.
Kattowitz, 15. Sevptember. Durch Auffahren der Maschine auf den Morgenrother EE“ wurden, wie der „Voss. Z.“ telegraphirt wird, fünfzehn Personen verletzt.
Lorchhausen, 15. September. Die Hälfte der Cauber Straße ist, nach einem Drahtbericht der „Voss. Z.“, abgebrannt
(vergl. Nr. 217 d. Bl.), Acht Wohnhäuser sind vollständig ein⸗ geäschert, 22 Familien obdachlos.
Prag, 15. September. In den Werkstätten der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn brach, wie „H. T. B.“ meldet, nach Mitternacht Feuer aus, welches große Ausdehnung annahm und bis zum Morgen noch nicht gänzlich abgelöscht ist.
London, 14. September. Am Freitag Abend, bald nach 8 Uhr, stießen, nach einer Meldung der „A. C.“, etwa zwei Meilen von Londonderry entfernt, an einer schmalen Stelle des Flusses I der Vergnügungsdampfer „Albatroß“ und eine Dampf⸗ arkasse zusammen. Auf der letzteren befanden sich ein schottischer Herr Namens Graeme Hunter, seine beiden Kinder und 23 Arbeiter, die er zu einem Ausflug eingeladen hatte. Die Dampfbarkasse ging sofort unter und vierzehn Mann wie eines der beiden Kinder fanden ihren Tod in den Wellen. —
Madrid, 15. September. Nach weiteren Meldungen des „W. T. B.“ sind die durch die Ueberschwemmung in der Stadt Consuegra (vergl. 216 u. 217 d. Bl.) angerichteten Verwüstungen noch größer, als zuerst angenommen wurde. Zwei Drittel der Stadt sind zerstört. Die noch stehenden Gehäude sind stark be⸗ schädigt. Zablreiche Leichname sind noch nicht beerdigt, weshalb man den Ausbruch einer Epidemie befürchtet. Die unter der Hungersnoth leidende Bevölkerung beginnt zu plündern. — Die Stadt Almeria ist ebenfalls von einer Ueberschwemmung heimgesucht, welche große Verwüstungen angerichtet hat. Die Telegraphenlinien sind unterbrochen, die Gasanstalt außer Thätig⸗ keit gesetzt. Die Anzahl der um das Leben gekommenen Menschen ist noch nicht festgestellt. Mehr als 500 Gebäude sind zerstört. In der Provinz Ciudad⸗Real sollen mehrere Dörfer ebenfalls schwere Verwüstungen durch die Ueberschwemmung erlitten haben.
Madrid, 15. September. Einem Telegramm des „W. T. B. aus Algesiras zufolge fand zwischen einem griechischen und einem italienischen Dampfer ein Zusammenstoß statt, bei welchem 65 Personen das Leben eingebüßt haben sollen. Die beiden Dampfer sind gesunken. (Ob dieser Zusammenstoß mit dem in Nr. 215 und 217 d. Bl. aus Athen bezw. Triest gemeldeten Zusammenstoß der Dampfer „Taormina“ und „Thessalia“ identisch ist, muß bis zum Eingang weiterer Meldungen dahingestellt bleiben. D. R.)
New⸗York. Die Bundesregierung hat das Schüpphaus'sche rauchlose Pulverfür das beste erklärt. Wie die, New⸗York. Staatsztg.“ mittheilt, erhielt Dr. Robert C. Schüpphaus, von Nr. 118 Pennsylvania Ave., Brooklyn, vom „Ordnance Department“ in Washington die Kopie eines Berichts, welchen Oberst A. R. Buffington vom genannten Departement über die in der „Springfield National Armory“ auf Anordnung der Regierung mit dem neuen Schüpphaus'schen rauchlosen Pulver gemachten Schießübungen nach der Bundeshauptstadt gesandt hat. Aus dem Berichte geht hervor, daß das neue Pulver alle bisher verfertigten übertrifft. Das neue Pulver feuert eine 230 Grains schwere Kugel mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 2000 Fuß per Sekunde aus einem 30. Kaliber⸗Gewehr, mit einem Druck von 50 000 Pfund per Quadratzoll und einer Ladung von nur 32 Grains. 55 Grains schwarzen gewöhnlichen Pulvers geben nur eine Anfangsgeschwindiakeit von 1400 Fuß per Sekunde. Betreffs der Vortheile des E1 befragt, sagte Dr. Schüpp⸗ haus einem Berichterstatter der „New York. Staatsztg.“, „Das neue Pulver ist absolut rauch⸗ und geruchlos, die riesige Anfangs⸗ eschwindigkeit und der geringe Druck geben eine gerade Fugzahn. Die geringe Ladung ermöglicht dem Soldaten das
ragen von mehr Munition und der Regierung die An⸗ schaffung eines Gewehrs mit einem kleinen Kaliber. Das Pulver ist leicht zu laden, absolut haltbar, billig zu fabriziren, ganz ungefährlich beim Verpacken und es beschmutzt auch den Gewehrlauf nicht.“ Dr. Schüpphaus hat in Göttingen als Doktor der Pbilosophie promovirt.
New⸗York, 14. September. Wie der „New⸗York Herald“ berichtet, ist es der vom Bowdoin Colihe unternommenen Labra⸗ dor⸗Expedition gelungen, die berühmten Wasserfälle des Großen Flusses zu entdecken, über welche so außerordentliche Er⸗
zählungen im Umlauf waren, über deren genaue Lage und Ausdehnung jedoch bisher nichts Gewisses verlautete. Zwei Mitgliedern der Expedition Namens Coles und Austin Cary gebührt die Ehre der Entdeckung. Am 8. August bei dem See Waminikapou angekommen, strebten sie unermüdlich den Fällen zu, welche noch fünfzig Meilen von ihnen entfernt sein sollten. Sie drangen nur langsam vorwärts. Die Wälder, durch welche sie kamen, waren fast undurchdringlich, und Moskitos und schwarze Fliegen setzten ihnen ununterbrochen zu. Nach einem dreitägigen Fußmarsch wurde ihre Ausdauer endlich belohnt. Schon aus der Ferne vernahmen sie betäubenden Donner, und bald darauf breitete sich ein herrliches Schauspiel vor ihnen aus. Eine Wolke blendend weißen Gischtes und Schaumes stieg vor ihren Augen in die Höhe, welche mindestens auf zwanzig Meilen sichtbar war. Unter ihren Füßen zitterten und bebten die Felsmassen. Mit furchtbarem Ungestüm ergießen sich die Fluthen durch einen Canyon, an dessen Seiten sich die Felsen, von düsterem Wald be⸗ deckt, bis zu einer Höhe von 500 Fuß erbeben. Kein Boot wäre der Gewalt der Wirbelstrudel gewachsen. Was die Höhe des Wasserfalls anbetrifft, so ist diese arg übertrieben. Sie mißt in senkrechter Linie nur 200 Fuß, erreicht jedoch allenfalls mit den zu dem Fall herab⸗ führenden Stromschnellen 500 Fuß. Oberhalb des Wasserfalls beträgt die Breite des Flusses 500 Yards, dagegen an dem Fall nur 50 Yards, von welcher Stelle das Wasser sich mit furchtbarem Getöse über die Stromschnellen herabstürzt. Nachdem sie einige Photographien aufgenommen, begaben sich die beiden unternehmenden Entdecker auf den Rückweg, auf dem sie noch schreckliche Leiden aus⸗ stehen mußten, da sie Boot, Zelt und Proviant verloren hatten. Unter Aufbietung der letzten Kraft gelang es ihnen, wieder zu ihren Freunden zu stoßen.
New⸗York, 15. September Der kontinentale Schnellzug der Union⸗Pacific⸗Eisenbaßn entgleiste nach einer Meldung des „H. T. B.“ in der Nähe der Station Beaver Brook (Colorado). Fast alle Waggons wurden zerschmettert; zehn Fahrgäste sind todt, 26 schwer verwundet.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Görlitz, 16. September. (W. T. B.) Die 45. Haupt⸗ versammlung des Gustav⸗Adolf⸗Vereins hat vor dem Ein⸗ tritt in die Verhandlung ihrer ersten öffentlichen Versammlung beschlossen, folgendes allerunterthänigste Telegramm an Seine Majestät den Kaiser zu senden: „Die 45. Hauptversammlung des Evangelischen Vereins der Gustav⸗Adolf⸗Stiftung zu Görlitz gestattet sich in einmüthiger Begeisterung Euerer Majestät, dem erhabenen Protektor unseres evangelischen Sama⸗ riterwerkes, dem evangelischen Fürsten von gleicher Gerechtigkeit und Fürsorge für alle Glieder seines Reiches ohne Unter⸗ schied der Konfession, dem rastlosen, mit eiserner Energie gegen sich selbst und mit weiser Mäßigung nach Außen waltenden Pfleger des Friedens der Welt, ihren ehrerbietigsten Dank und das Gelübde deutscher Treue, es komme, was da will, zu Füßen zu legen.“
München, 16. September. (W. T. B.) Einer Meldung der „Neuesten Nachrichten“ zufolge wird sich an die heutige zweite Lesung des Handelsvertrages zwischen Oester⸗ reich und Italien morgen sofort eine Sitzung der Dele⸗ girten Deutschlands und Italiens anschließen. Hierbei würden die italienischen Delegirten ihre neuen Instruktionen vorlegen, wovon der weitere Verlauf der Verhandlungen ab⸗ hänge. Nach Eintreffen der neuen Instruktionen sei die Stim⸗ mung der italienischen Delegirten eine hoffnungsvolle.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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Wetterbericht vom 16. September, Morgens 8 Uhr.
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Stationen.
Wind. V Wetter. —
Bar. auf 0 Gr.
u. d. Meeresst red. in Millim
Temperatur — in °˙ Celsius
4 bedeckt
2 bedeckt
5 Regen
3 heiter
4 wolkenlos 4 bedeckt
3 wolkenlos 1 bedeckt
Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. — 8 Petersburg Moskau . .. Cork, Queens⸗ “ 2 bedeckt Cherburg .. 3 halb bed. 3 2 wolkenlos 3 wolkig 3 bedeckt 4 bedeckt 2 heiter 5 balb bed. 2 wolkenlos 3 bedeckt b 2 Dunst still heiter) I NO 1 Regen²) V SSB 1 wolkig . 767 W 3-halb bed. ³) . 767 NW 2 wolkig V
Reufahrwasser Memel ...
ünster.. Karlsruhe .. Wiesbaden.
767 NW 1 wolkenlos 771 NNO Z heiter
764 O 1 halb bed. 764 ONO
4 wolkig
liebe.
1) Gestern Vorm. Regen. ²) Nachts Regen. ²) Mittags Platzregen. Tessing
Uebersicht der Witterung. Das Hochdruckgebiet, dessen Kern vorm Kanal
Deutschland hinaus, während eine Zone niedrigen Luftdrucs sich von der mittleren norwegischen Küste nach dem südwestlichen Rußland hinzieht. Unter der
lichen Luftströmung ist das Wetter in Deutschland
Temperatur wieder unter den Mittelwerth herab⸗ gegangen, in Kassel und Bamberg um 5 Grad. An unterhaltung. vielen deutschen Stationen ist Regen gefallen. Im D. ostdeutschen Binnenlande sowie in Oesterreich fanden stellenweise Gewitter statt.
8 1b utsche S t
Anfang 7 ½ Uhr.
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ 3 Akten von F. Zell haus. 181. Vorstellunag. Lohengrin. Romantische 8 von Suppé. Regie: Hr. Binder. Dirigent: wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene 8 gesest vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent:
apellmeister Weingartner. 1 ö” 8 ö6“ in New⸗York, als Gast.) Anfang 7 Uöor. burg. Donnerstag: Letzte Woche. Froun⸗Fron
Schauspielhaus. 189. Vorstellung. Der . Sittenbild in 5 Aufꝛzü Sisba. Bibliothekar. Schwank in 4 Aufzügen von G. Pariser Sittenbild in 5 Aufzügen von Henry Meilhac von Moser. Anfang 7 Uhr.
Freitag: Opernhaus. 182. Vorstellung. Mignon. in 3 . vn agrvise Leerinn Teiton
enutzung des Goethe'schen Romans: „Wilhelm jekorien Sarb Meister'’s Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules von Victorien Sardou. Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur siten, Beleuchtungseffecten ꝛc. Max Grube. Anfang 7 Uhr. 8 “
Beutsches Theater. Donnerstag:
meesht 88 Brief. Lustspiel stellung: Großes Promenaden⸗Concert. Freitag: Der blaue Brief. 7½ ub Sonnabend: Romeo und Inlia. 1
Berliner Theater.
Heilige. Lustspiel in 4 Akten nach A. W. Pinero von Oskar Blumenthal.
liegt, erstreckt sich ostwärts über ve. und re en. n. Lustspiel in 3 Akten von
1 Wallner-Theater. Donnerstag: Zum 8. Male. Herrschaft der vorwiegend westlichen und nordwest Der Mann mit hundert Köpfen.
8 B 5 ielf 3 Akten von Henri Moulin und Edmond Delavigne. 1 veränderlich und erheblich kübler, vielfach ist die Hierauf: Mufikalisch derlamatsrische Abend⸗ 1“
Kalisch. Neu Freitag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
r. Kapellmeister Federmann. Freitag: Boccaceio.
(Ortrud: Fr. Ritter⸗
Text mit
Ballet
r. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Donnerstag: Zum ersten
ständig neuen Kostümen.
Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Thomas-Theater. Alte Direktion: Emil Thomas.
Donnerstag: Falsche
Musik von Johbannes Doebber.
Posse in
Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Boccaccio. Komische und R. Genée.
Anfang 7 ½ Uhr. zettel. Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗
und Ludovic Halsvy. Deutsch von Eduard Mauthner. 9 gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang r
Sonnabend: Georgette. Schauspiel in 4 Akten
Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum 190. Vorstellung. Der nene 49. Male mit durchweg neuer glänzender Ausstattung an Dekorationen, Kostümen, büin Iar ran “ 8 ung⸗Den au vJ zur See. Großes Ausstattungs⸗Zeitbild in 4 Akten Verlobt: Frl. Lilly Braunschweig mit Hrn. Rechts⸗ (7 Bildern) von Ernst Niedt. Im 6. Bilde: ““ ersten Male in Deutschland: Großes Pferderennen auf der Bühne von lebenden Pferden. Im prachtvollen Sommergarten:
Anfang des Concerts 6 Uhr. Anfang des Theaters
Adolph Ernft-Theater. Donnerstag: Zum
Male: Die Neuvermählten. Hierauf: Ingend⸗ 17. Male: Der große Prophet. Gesangsposse in liebe. Anfang 7 Uhr. 4 Akten von Leon Treptow.
Freitag: 3. Abonnements⸗Vorstellung. Wilhelm Sonnabend: Die Neunvermählten. — Ingend⸗ Bukacz.
Couplets von Gustav Görß. Musik von Gustav Steffens. Die neuen Dekorationen sind aus dem Atelier der Herren Wagner und In Scene gesetzt von Adolph Ernst.
Jakobstraße 30.
Donnerstagt Zum 49. Male: Im siebenten Himmel. Gesang in 3 Akten (4 Bildern) von Jean Kren. In Scene gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Anfang 7 ¼½ Uhr. Freitag: Zum 50. Male: Dieselbe Vorstellung.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Operette in Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Musik von Geöffnet von 12 — 11 Uhr. Täglich Vorstellung im
8 [32023 88
Nur noch kurze Zeit. —=f National⸗Panorama Herwarthstraße 4 am Königsplatz.
„Das alte Rom“ mit dem Triumphzuge Kaiser Constantins. v. Morg. 9 Uhr bis zur Dunkelbeit. Eintr. tägl. 50 ₰. Soldaten u. Kinder 25 ₰.
Familien⸗Nachrichten.
Zum anwalt und Notar Joseph Pietsch (Carlshof — Trebnitz). — Frl. Else Grahl mit Hrn. Gerichts⸗ G. e. Se Sn r der Vor⸗ eboren: Ein Sohn: Hrn. Rechtsanwalt un W6 8 Notar Gloger (Reichenbach u. d. E.). — Hrn. Hauptmann von Gehe (Dresden). — Hrn. Pro⸗ fessor Brieger (Berlin). — Eine Tochter: Hrn. 8 Archidiakonus Geisler (Bernstadt i. Schl.). Gestorben: Hr. Stadtrath Theodor Floegel (Lauban). — Verw. Fr. Prediger Wilbelmine Henke, geb. Rieck (Rhein). — Hr. Prediger Hermann Iffland eerha. — Verw. Fr. Gym⸗ nastallehrer Auguste Heydemann, geb Röstel (Guben). — Hr. Forstmeister a. D. Ferdinand Frhr von Proff⸗Irnich (Bonn). — Hrn. Major a D. Bernhard von Jagom Tochter Irmgard (Calber⸗
Mit voll⸗
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Posse mit
Drei Beilagen
— Concerte. Gesangs⸗Burleske in 1 Akt von bearbeitet von H. Graef.
Meyder⸗Concert.
Concert-Haus. Leipzigerstr. 48. 25. Concert⸗ scher Schuldverschreibnngen,
Saison. Eröffnung mit dem neu erbauten Richard Wagner⸗Saal. Donnerstag, Abends 7 Uhr. I. Karl Swere
(iinschließlich Börsen⸗Beilage), 5
und das Verzeichniß gekündigter Neumärki
Staatsschuld⸗
scheine von 1842 und Münster⸗ Hammer Eisenbahn⸗Stammaktie.
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 323.
Bekanntmachung.
Die Postverbindungen nach den Badeorten auf den Inseln söh⸗ (Wyk) und Sylt (Keitum und Westerland) gestalten sich während der zweiten Hälfte des Monats September
wie folgt: 86 A. Nach Föhr (Wyk). 1) Von Husum nach Föhr mittels des am 15., 17., 19, 21., 23., 25., 27. und 29. September von Husum nach Wyk abgehenden Dampfschiffes „Wyk⸗Föhr“.
Bei Vgnuun des Eisenbahnzuges 6 Uhr 45 Min. Vorm. von amburg (Klosterthor) (ab Berlin, Lehrter Bhf., 11 Uhr 30 Min. achte)⸗ ist Wyk (Föhr) noch am Tage der Abfahrt aus Hamburg
zu erreichen.
Das Schiff wird postseitig nur zur Beförderung von Brief⸗
sendungen benutzt. Dauer der Ueberfahrt ab Husum ungefähr
3 ½ Stunden. 2) Ueber Dagebüll nach Föhr.
I. Von Niebüll nach Dagebüll für Postsendungen jeder Art mittels täglich zweimal verkehrenden Privat⸗Personenfuhrwerks zum unmittelbaren Anschluß an die nach Wyk (Föhr) fahrenden Dampsschiffe.
II. Von Dagebüll nach Wyk (Föhr)
täglich zweimal mittels des Dampfschiffes „Stephan“ für Post⸗ sendungen jeder Art. Der Abgang ist vom Eintritt der Fluth abhängig. Dauer der Ueberfahrt ungefähr ¾ Stunden.
Am 18. September fällt die erste Fahrt von Dagebüll nach Wvyk (Föhr) aus.
B. Nach Sylt (Keitum, Westerland) über Hoyer. I. Von Tondern nach Hoyer:
Beförderung von Postsendungen jeder Art mittels Güterpost, welche täglich zweimal zum unmittelbaren Anschluß an die von Hoyer nach Sylt fahrenden Schiffe verkehrt.
II. Von Hoyer nach Sylt mittels der Dampfschiffe „Sylt“ und „Westerland“ bis zum 24. Sep⸗ tember täglich zweimal, vom 25. September ab täglich einmal für Postsendungen jeder Art.
Der Abgang der Schiffe ist vom Eintritt der Fluth abhängig. Dauer der Ueberfahrt etwa 1 ¾ Stunden.
Bei der Abfahrt mit dem Eisenbahnzuge 6 Uhr 45 Min. Vorm. aus Hamburg (Klosterthor) (ab Berlin, Lehrter Bahnhof, 11 Uhr 30 Min. Nachts) ist Sylt noch an demselben Tage bezw. in der darauf folgenden Nacht zu erreichen.
C. Dampfschiffsverbindungen zwischen Föhr und Sylt nur für Briefsendungen.
Zwischen Wyk (Föhr) und dem Anlegeplatz Munkmarsch auf Sylt findet ein unmittelbarer Verkehr mittels der Dampfschiffe „Hamburg“ und „Germania“ statt. “
Die Schiffe verkehren an folgenden Tagen:
a. in der Richtung von Wyk (Föhr) nach Sylt:
16., 17., 19., 21., 22., 23., 25. und 29. September.
b. in der Richtung von Sylt nach Wyk (Föhr): 8 15., 16, 18., 20., 22., 24., 26. und 30. September.
Am 22. September finden zwei Fahrten statt.
„Die Abgangszeit des Schiffes ist von dem Eintritt der Fluth abhängig; die Ueberfahrt dauert etwa 2 ½ Stunden.
Kiel, 12. September 1891.
Der Kaiserliche Ober⸗Postdirekt Tasche.
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. München, 10. September. Graf v. d. Groeben, Pr. Lt. à la suite des Regts. der Gardes du Corps, dessen Kommando zur Dienst⸗ leistung bei dem Auswärtigen Amt um ein Jahr verlängert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. München, 9. September. v. Chrismar, Major a. D., zuletzt à la suite des 1. Bad. Leib⸗Gren. Regts. Nr. 109 und Platzmajor in Karlsruhe, der Charakter als Oberst⸗Lt. verliehen.
München, 10. September. v. Schon, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 129, mit Pension der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Corps. Neues Palais, 27. August. Dr. Wittig, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk Marien⸗ burg, der Abschied ertheilt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Allerhöchsten Abschied. 31. August. F mann, Militär⸗Intend. Rath vom VIII. Armee⸗Corps, Woywod, Geheimer Rechnungs⸗Rath, General⸗Kriegszahlmstr. und Rendant der General⸗Militärkasse, — auf ihren Antrag mit Pension in den Ruhe⸗ stand versetzt. B
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 29. Juli. Brunke, Lazareth⸗Verwalt. Insp. in Danzig, zum Lazareth⸗Ober⸗ Insp. ernannt. Doege, Lazareth⸗Ober⸗Insp. in Trier, nach Straß⸗ durg i. E., Riese, Lazareth⸗Verwalt. Insp. in Freiburg i. B., zur Wahrnehmung der Lazareth⸗Ober⸗Inspektorstelle nach Trier, Weig⸗ mann, Lazareth⸗Inspektor in Koblenz, nach Freiburg i. B., — versetzt.
1. August. Baudach, Intend. Sekretariats⸗Assist. von der Intend. des Garde⸗Corps, zum Intend. Sekretär, Küchenhof, Intend. Büreaudiätar von der Intend. des XV. Armee⸗Corps, zum Intend. Sekretariats⸗Assistenten, — ernannt. -
18. August. Lefèdvre, Proviantamts⸗Rendant, mit Wahr⸗ nehmung der Proviantmeistergeschäfte in Dieuze beauftragt, zum
Proviantmeister mit einem Dienstalter vom 29. April d. J. ernannt.
20. August. Klein, Proviantamts⸗Rendant in Posen, nach Demmin, Böttcher, Proviantamts⸗Controleur in Darmstadt, unter Ernennung zum Proviantamts⸗Rendanten nach Posen, Lubbe, Proviantamts⸗Afsist. in Küstrin, als Proviantamts⸗Controleur auf Probe nach Darmstadt, — versetzt. Lehmbruch, Proviantamts⸗ Anwärter, als Proviantamts⸗Assist. in Berlin angestellt.
22. August. Hanke, Grabow, Proviantamts⸗Anwärter, als Prpsentent. h in Saarburg bezw. ö1 angestellt.
röscher, Proviantamts⸗Assist. in Riesenburg, nach Posen versetzt.
28. August. Haeuseler, Proviantamts⸗Anwärter, als Proviant⸗ amts⸗Assist. in Rendsburg angestellt. Wanker, Proviantmeister in Wesel, zur Wahrnehmung der Geschäfte als Proviantamts⸗Direktor nach Hannover versetzt.
31. August. Klutentreter, Weyers, Boyn, Bartz, Werme, Festungsbauwarte 2. Kl. bezw. in Thorn, Koblenz, Dieden⸗ hofen, Mainz und Feste Bopen, zu Festungsbauwarten 1. Kl., Höhn, Jünke, Wallmeister in Küstrin bezw. Geestemünde, zu Festungs⸗ bauwarten 2. Kl., — ernannt.
1. September. Ehrich, Rechnungs⸗Rath, Rendant vom Be⸗ kleidungsamt des VII. Armee⸗Corps, auf seinen Antrag zum 1. Ok⸗
tober d. J. mit Pension in den Ruhestand, Knütter. Lazareth⸗ Insp. in Küstrin, nach Weißenburg, Hodorff, Lazareth⸗Insp. in Königsberg i. Pr., nach Küstrin, — versetzt.
7. September. Stör, Intend. Sekretariats⸗Assist. von der Intend. des X. Armee⸗Corps, zum Intend. Sekretär, Ihlenfeld, Intend. Bureaudiätar von der Intend. des VIII. Armee⸗Corps, zum Intend. Sekretariats⸗Assistenten, — ernannt.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Offiziere, Portepeefähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Verse tzungen. Im aktiven Heere. 7. September. Die Port. Fähnrs.: Koch im Inf. Regt Alt⸗ Württemberg Nr. 121, unter Versetzung in das Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von Preußen Nr. 120, Marrder im Inf. Regt. Alt⸗Württemberg Nr. 121, Mügge im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Fechbeeles Friedrich von Baden, Landbeck im Ulan. Regt. König Wilhelm Nr. 20, Pantlen im Inf. Regt. Alt.Württemberg Nr. 121, unter Versetzung in das Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von Preußen Nr. 120, Woellwarth im Inf. Regt. König Wil⸗ helm Nr. 124, Graf v. Reischach im Inf. Regt. Alt. Württemberg Nr. 121, Frhr. v. Mühlen im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, Menzel im 4. Inf. Regt. Nr. 122, Bopp im Drag. Regt. Prinz Wilhelm Nr. 26, Jürgensen im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Groß⸗ herzog Friedrich von Baden, — zu Sec. Lts., Mohs, Maessen, Meyer, Port. Fähnrs. im Feld⸗Art. Reg. König Karl Nr. 13, zu außeretatsmäß. Sec. Lts., Steiner, Port. Fähnr. im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, v. Moser, Port. Fähnr. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich König von. Preußen Nr. 125, — zu Sec. Lts., — sämmtlich mit Patent vom 22. August d. J. ernannt. Weeber, Unteroff. im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, zum Port. Fähnr. befördert.
8. September. Graf Pückler⸗Limpurg Frhr. v. Groditz, Port. Fähnr. im Feld⸗Art. Regt. König Karl Nr. 13, in das Ulan. Regt. König Wilhelm Nr. 20 versetzt.
Im Beurlaubtenstande. 7. September. Die Vize⸗ Feldwebel: Banse vom Landw. Bezirk Horb, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Alt⸗Württemberg Nr. 121, Schlayer vom Landw. Bezirk Reutlingen, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm König von Preußen Nr. 120, Böltz vom Landwehr⸗ Bezirk Hall, zum Sec. Lt. der Res. des 4. Inf. Regts. Nr. 122, Schmid vom Landwehr⸗Bezirk Ravensburg, zum Second⸗Lieutenant der Res. des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm König von Preußen Nr. 120, Schenk vom Landw. Bezirk Eßlingen, zum Sec. Lt. der Res. des 4. Inf. Regts. Nr. 122, Fischer, Vize⸗Wachtm. vom Landw. Bezirk Ellwangen, zum Sec. Lt. der Res. des Feld⸗Art. Regts. König Karl Nr. 13, Valentin, Vize⸗Feldwebel vom Landw. Bezirk Schlettstadt, zum Second⸗Lieutenant der Reserve des 8. Inf. Regts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, — ernannt. Schulze, Vize⸗Feldw. vom Landw. Bezirk Reutlingen, zum Sec. Tt. der Res. des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm König von Preußen Nr. 120, Baur, Vize⸗Feldw. vom Landw. Bezirk Ehingen, zum Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, — er⸗ nannt. Schinzinger, Pr. Lt. von der Feld⸗Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, zum Hauptm. befördert.
Im Sanitäts⸗Corps. 8. September 1891. Die Unter⸗ ärzte: Dr. Faißt im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, unter Versetzung in das Inf. Regt. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 125, Dr. Schuon im Inf. Regt. König Wilhelm Nr. 124, Guß⸗ mann im Inf. Regt. Alt⸗Württemberg Nr. 121, Dr. Förg der Res. pß Landw. Bezirk Reutlingen, — zu Assist. Aerzten 2. Kl. ernannt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
31. August. Marstaller, Ober⸗Apotheker der Res. vom Landw. Bezirk Ellwangen, der Abschied bewilligt.
7. September. Pantleon, Stabstrompeter im Feld⸗Art. Regt. König Karl Nr. 13, der Titel Militär⸗Musikdirigent verliehen.
Statistik und Volkswirthschaft. Das Projekt einer Ausstellung in Berlin
Das Präsidium des Deutschen Handelstages hat in Ausführung
eines Beschlusses des Ausschusses an die Mitglieder des Handelstages die Anfrage gerichtet, ob der Plan einer in Berlin etwa im Jahre 1895 zu veranstaltenden Ausstellung — als welche zunächst eine national⸗ deutsche in Aussicht genommen wird — die Billigung und Unterstützung der Betheiligten, namentlich auch der industriellen Kreise, finde. Auf diese Anfrage haben 77 Handelskammern geantwortet und von diesen Ant⸗ worten sprechen sich 61 für die baldige Veranstaltung einer Aus⸗ stellung in Berlin aus. Die Mehrzahl der eingegangenen Gutachten (45) ertscheidet sich auch für eine nationaldeutsche Ausstellung. Nur 16 Handelskammern würden zwar einer Weltausstellung den Vorzug geben, doch billigen auch sie zum größten Theil eine nationale Aus⸗ stellung, falls die Veranstaltung einer Weltausstellung sich nicht er⸗ möglichen läßt. 9
Grundstücke und Wohnungen in Berlin⸗ 8
Von den in Berlin im Vierteljahre Januar⸗März 1891 vor⸗
gewährenden Grundstücken waren 21 930 mit Gebaäuden besetzt und 442 unbebaut, welche letztere als Zimmer⸗, Holz⸗, Kohlen⸗, Steinplätze, Gärten, zu kleinen Baulichkeiten u. s. w. Verwendung fanden.
Die Zahl der vermietheten oder von den Eigenthümern benutzten Wohnungen oder je ein zusammenhängendes Ganzes bildenden Dienst⸗, Geschäfts⸗ oder Arbeitsräume betrug im Verwal⸗ tungsjahre 1. April 1890/91 386 854 und hat sich gegen das Vorjahr um 15 844 Wohnungen mit einem Miethswerthe von 16 485 444 ℳ, also mit einem Durchschnittbetrage von 1040 ℳ für die Wohnung vermehrt, während der Zugang des Vorjahres nur einen Miethsbetrag von 793 ℳ für die Wohnung ergab. Auch der Durchschnittsmiethswerth aller ver⸗ mielheten Wohnungen ist mit 674 ℳ, gegen das Vorjahr mit einem Durchschnitts⸗Miethswerthe von 659 ℳ nicht unerheblich höher ge⸗ worden. An unvermietheten Wohnungen sind 15 756, 5800 mehr als im Vorjahre, gezählt worden; der Durchschnittsmiethswerth für die Wohnung betrug 461 ℳ gegen 541 ℳ des Vorjahres. Mehr als die Hälfte der leeren Wohnungen, nämlich 8906, entfielen auf die Miethen von 101 bis 300 ℳ Zu diesen als leer gemeldeten Woh⸗ nungen treten dann noch diejenigen in den neu errichteten Ge⸗ bäuden, die bisher noch nicht vermiethet waren und deshalb in den Miethssteuer⸗Katastern noch nicht verzeichnet sind. Die nach der vollen Miethe steuerpflichtigen Wohnungen hatten einen Miethswerth von 225 637 276 ℳ, die nur theilweise steuerpflichtigen Wohnungen einen steuerpflichtigen Miethsantheil von 8 754 120 ℳ, zusammen also 234 391 396 ℳ Im Vorjahre betrug dieser Miethswerth 219 360 967 ℳ, und war mithin eine Erhöhung um 15 030 429 ℳ eingetreten. Diese Steigerung des Miethswerthes findet auch ihren Ausdruck in der Erhöhung des Miethsteuer⸗Solls. Hierbei wird bemerkt, daß die Steuer ebenso wie im Vorjahre von den steuerpflichtigen Miethen bis zum Jahresbetrage von 300 ℳ nur mit 3 % und über 300 ℳ bis 600 ℳ mit 5 % erhoben worden ist. Die Gesammtzahl aller steuerfreien Wohnungen betrug 26 574 mit einem Miethswerth von 20 180 100 ℳ; zieht man davon ab die Zahl der wegen Armuth der Inhaber
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handenen 22 372 Ertrag
ger. 1891.
dauernd oder zeitweise steuerfreien Wohnungen, welche 22414 mit einem Miethswertbe von 4 530 156 ℳ betrugen, so verbleiben 4160 Wohnungen mit einem Miethswerth von 15 649 944 ℳ Da hiervon für Behörden und Institute 1228 Wohnungen mit einem Miethswerth von 12 412036 ℳ abgehen, so blieben an steuerfreien Militär⸗ und Beamten⸗Wohnungen 2932 mit einem Miethswerth von 3 237 908 ℳ Die Zahl derjenigen Wohnungen, deren Inhabern eine theilweise Steuerbefreiung Armuthshalber zugestanden worden war, ist gegen das Vorjahr wieder zurückgegangen, denn es wurden im erste Viertel⸗ jahr 1891 2888 solcher Wohnungen mit einem steuerfreien Mieths⸗ antheile von 534 329 ℳ, im ersten Vierteljahre 1890 3620 Woh⸗ nungen mit einem steuerfreien Miethsantheile von 658 316 ℳ gezählt, also gegen das erste Vierteljahr 1890 weniger 732 Wohnungen mit 73 987 ℳ steuerfreiem Miethsantheile. Eine theilweise Befreiung hatte überhaupt stattgefunden bei 28 170 Wohnungen nach einem Miethsbetrage von 6 327 536 ℳ Abzüglich der vorerwähnten 2888 Wohnungen mit einem steuerfreien Miethsantheile von 534 329 ℳ, bleiben für Beamte u. s. w. 25 282 Wohnungen mit einem steuer⸗ freien Miethsantheile von 5 743 207 ℳ
Zur Arbeiterbewegung.
Der „Weser⸗Ztg.“ wird aus Berlin geschrieben: Der Gewerkschaftskongreß soll, wie nun bestimmt ist, im März nächsten Jahres abgehalten werden. (Vgl. Nr. 216 d. Bl.) Halberstadt, Hannover, Weimar sind als Kongreßorte in Vorschlag gebracht; die centralen Vereine sollen auf je 1000 Mitglieder einen Vertreter entsenden. Auf der Halberstädter Konferenz hat man bekanntlich gegen die zahllosen Strikes allerlei Riegel vorgeschoben; es sollen nur Abwehrstrikes unterstützt werden, aber von letzteren nur solche, „welche sich Behufs Erhaltung des Vereinigungsrechts der Arbeiter gegenüber den Angriffen der Unternehmer als nothwendig erweisen“. Es würden also von der Generalstrike⸗Kommission Ausstände, bei welchen es sich eventuell um Lohnkürzungen handelt, nicht unterstützt werden. Die Generalstrike⸗Kommission wird auch selbst bei⸗ den Ausständen, bei denen es sich angeblich um die Erhaltung des Vereinigungsrechts der Arbeiter handelt, nur recht bescheidene Summen hergeben, sie wird pro Kopf und Woche 6 ℳ zahlen; das Uebrige hat die Gewerkschaft aufzubringen. Die Arbeiter werden sich jetzt nur sehr schwer entschließen, die Arbeit niederzulegen; denn die Unterstützungen sind recht knapp bemessen, und auch diese knappen Unterstützungen können, wie in Halberstadt von Seiten der Centralvereine beschlossen wurde, auch noch ein⸗ behalten werden.
In einer von etwa 1000 Personen besuchten sozialdemo⸗ kratischen Versammlung in Breslau wurde, wie der „Vor⸗ wärts“ berichtet, den Delegirten für den Erfurter Parteitag auf⸗ gegeben, den Parteitag zu dem Beschluß zu veranlassen, daß es den befähigten Mitgliedern der Partei zur Pflicht gemacht werde, ein Augenmerk mehr als bisher darauf zu richten, daß eine Jugendliteratur zu Stande komme, welche in unterhaltender Weise, dem Wesen der Kindheit entsprechend, den Geist und das Füͤhlen der Jugend zu Gunsten des Sozialismus wecke und bilde. In diesem Sinne soll eine vom Parteitag zu ernennende Kommission wirken. — In der Stei knopf⸗Fabrik von J. Löwensohn in Breslau sollten die Löhne nach dem Bericht der „Volkswacht“ um 20 % reduzirt werden. Das Personal legte darauf einmüthig die Arbeit nieder und erreichte dadurch, daß die Geschäftsleitung von der Lohnreduktion abstand, ja hier und da noch eine kleine Lohnerhöhung eintreten ließ.
In Hombruch fand am Sonntag eine stark besuchte Berg⸗ arbeiterversammlung statt, in welcher der „Dortm. Ztg.“
zufolge ein Vortrag des Hrn. A. Siegel mit der Mahnung endigte sich Mann für Mann der Organisation anzuschließen.
In Uelzen hat sich, wie der „Vorwärts“ nach dem Blat „Volkswille“ berichtet, ein Fabrikantenverein gebildet, dem 53 Mitzglieder angehören, und der den Zweck verfolgt, willkürlichen und unberechtigten Forderungen der Arbeiter gemeinsam entgegenzutreten
Hier in Berlin beschloß nach einem Bericht des „Vorwär eine Versammlung der Tischler und Berufsgenossen Berlin und der Umgegend am 11. d. M. eine Zahlstelle des Deutsche Tischlerverbandes zu begründen. — Der Ausstand de Weißgerber auf dem Gesundbrunnen hat nun, wie die „Volks⸗Ztg.“ berichtet, rg. der Krüger'schen Fabrik noch zwei weitere Fabriken ergriffen, und zwar die Fabriken von Schneider und Schmidt. Ursache der erfolgten Arbeitsnieder⸗ legung soll auch hier eine Lohnkürzung von 18 %, d. i. 4 —85 ℳ pr. Mann und Woche sein. Von den in Arbeit Stebenden wir eine freiwillige wöchentliche Extrasteuer von hoben. Außerdem fließen noch Gelder von anderen Ein allgemeiner österreichischer Bergarbeitertag wird wie der „Vorwärts“ berichtet, am 27. und 28. September d. Prag stattfinden. 1
Wie der Berliner „Volks⸗Ztg.“ aus Havre berichtet wird, is dort gestern unter den Dock⸗ und Speicherarbeitern ein Strik ausgebrochen; 1000 Mann legten die Arbeit nieder, weil die gefordert Lohnerhöhung nicht bewilligt wurde. In den letzten Tagen versuchten auch die Arbeiter der „Compagnie Transatlantique“, zu striken; da die Gesellschaft aber eine große Anzahl von Matrosen anwarb, nahmen die Ausständigen die Arbeit wieder ausf.
Aus Ottawa (Canada) berichtet die Londoner „Allg. Corr.“ nach einem Reuter⸗Telegramm, daß daselbst am Montag ein große Ausstand begonnen hat; 3500 in den Holzsägewerken beschäftigt Arbeiter legten die Arbeit nieder und verlangten höhere Löhn und kürzere Arbeitszeit. Im Frühjahr dieses Jahres hatten di Besitzer der Holzsägewerke in Folge geringerer Nachfrage niedrigerer Preise die Löhne ihrer Angestellten von 7 ½ Dollars au 1 7 Dollars die Woche herabgesetzt. Am Montag Morgen gab sich unter den Arbeitern lebhafte Bewegung kund und es wurden an die Eigenthümer der Werke Abordnungen gesandt, welche dringend di alten Löhne verlangten. Ohne den Arbeitgebern Zeit zur Ueberlegun zu lassen, wurde der Strike angeordnet. 3
Die Erziehung verwahrloster Kinder in Elsaß⸗ Lothringen.
Die ersten Erfahrungen hinsichtlich der Ausführung und de Wirkung des Gesetzes, betreffend die Unterbringung verwahrloster Kin der, und der Ausführungs⸗Verordnung dazu vom 10. August desselbe Jahres liegen jetzt vor und dürfen als günstige bezeichnet werden. Die Ziele des Gesetzgebers haben augenscheinlich nicht nur bei den Behörden, sondern auch beim Publikum Verständniß und die wünschens⸗ werthe Mitwirkung gefunden. Es sind vom September 1890 bis zum 31. August 1891 der Zwangserziehung durch den Vorstand der Gefängnißverwaltung überwiesen worden: 176 Kinder, nämlich 123 Knaben und 53 Mädchen.
Von diesen Kindern gehören 107 Knaben und 47 Mädchen dem vvA. 15 Knaben und 6 Mädchen dem evangelischen und 1 Knabe dem israelitischen Bekenntnisse an. 9 dieser Kinder sind